Geschäftsführer Zürich 02/2021

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SOMMER 2021

SPECIAL

DIE TOP-TRENDS 2021 DER BERUFLICHEN WEITERBILDUNG

KRISENKOMMUNIKATION SO VERHINDERT MAN DEN SHITSTORM

STORY- UND BRANDTELLING SO MACHEN ES DIE PROFIS

GLOBAL RANKINGS ZÜRICH – TOP OF THE WORLD

THE ROAD IS CALLING

ROADSTER TREND – EMOTIONEN GARANTIERT

KOMMUNIKATION STORYTELLING IM SPORT

VALIANT BANK EINE BANK FÜR DIE KMU

NEWS BUSINESS WINTERTHUR BAUEN & WOHNEN MOBILITÄT AUS- & WEITERBILDUNG SPORT & FREIZEIT

ANNA GRASSLER FELFEL – GOOD FOOD AT WORK


in einen vollen tag passt keine komplizierte bank. Wir beraten Sie zu allen Finanzfragen rund um Ihr Unternehmen. Jetzt auf valiant.ch/beduerfnisse


LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER Endlich. Nun nehmen die Wirtschaft und das Unternehmertum zum Glück doch wieder richtig Fahrt auf nach den vielen Monaten der Covid-19-bedingten Planungsunsicherheiten. Natürlich haben viele Unternehmen aus diversen Branchen auch während der schweren Monate der Einschränkungen einen Weg gefunden, sich nicht nur mit der Situation zu arrangieren, sondern auch aus der Situation heraus Innovatives zu generieren. So beispielsweise das Unternehmen Felfel AG. Geschäftsführerin Anna Grassler sah in der Herausforderung eine Chance, sich selbst und das Team zu testen und neue Wege der Effizienz im Dienstleistungspaket zu finden. Mehr dazu lesen Sie in unserem grossen Interview. Viele andere Unternehmen haben die Herausforderungen ebenfalls angenommen und bestanden. Besonders jene in der Weiterbildungsbranche. Diese haben neue Lernsettings und Modelle oder Konzepte zum hybriden Wissenstransfer eingeführt oder perfektioniert. Auch hier zeigte sich einmal mehr: Wer seine Zielgruppe gut kennt, ist im Vorteil. Ein wichtiger Aspekt, ob man die Corona-Pandemie wirtschaftlich gut überstehen konnte oder nicht: Je affiner eine Branche der Digitalisierung gegenübersteht, umso besser und einfacher scheint eine Transformation zu gelingen. Wir haben bereits in den Ausgaben 2020 ausführlich darüber berichtet. Und auch in dieser Ausgabe wird dies in einigen Beiträgen deutlich. Zum Beispiel in unserem Sonderteil zur Beruflichen Weiterbildung. Ein Dauerthema im Geschäftsführer Zürich: Die Innovation als wichtiger Treiber der Wirtschaft. Wir in der Schweiz können uns mit gutem Gewissen als innovativ bezeichnen, wenn es um den Businessbereich geht. Wir sind auch innovativer, als es viele (in der Schweiz) wahrhaben wollen. Man sehe sich nur den Innovationsplatz Zürich an. Die Region Zürich ist ein Innovations-­ Hotspot. Aber nicht nur in der Schweiz – auch im gesamteuropäischen Vergleich belegt man Spitzenplätze. Wir haben die neuesten Global Rankings angeschaut und analysiert. In jeder Ausgabe stellen wir zudem spannende Geschäftsleute vor, die interessante Ideen verwirklichen. Wir präsentieren Trends aus den verschiedenen Branchen, blicken hinter die Kulissen und zeigen, welche Lösungen die diversen Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichen Branchen vorschlagen. Viele weitere Themen, Portraits und News aus der Region erwarten Sie auch in dieser Ausgabe. Das Wissen um die Tatsache, dass unsere Zielgruppen unser Content Management schätzen, treibt uns weiterhin an. Wir freuen uns, dass Sie zu unserer geschätzten Leserschaft gehören.

Ihr Joël Ch. Wüthrich Chefredaktor

Unser tolles Angebot für Unternehmen. King’s Food GmbH

Station – Ost 1 CH-6023 Rothenburg Telefon +41 (0) 41 458 20 20 info@kingsfood.ch www.kingsfood.ch


2 INHALT

6

26

18 HIGHLIGHT FELFEL – GOOD FOOD AT WORK Der «Hunger» nach Social Closeness

6

BUSINESS TOP OF THE WORLD? Grossraum Zürich und die Big Player

14

KRISENKOMMUNIKATION 18 Es gibt kein standardisiertes Rezept

34

MANAGEMENT: 26 ÜBERGANGSLÖSUNGEN Chef / in weg – und wie geht’s jetzt weiter?

FÜHRUNG MIT 40 MIT INDIVIDUALPSYCHOLOGIE «Natürliches Entwicklungspotenzial entfalten»

ALESCA AUDIO FIDELITY Hörgenuss – in Vollendung

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WINTERTHUR

VALIANT BANK Eine Bank zugeschnitten auf Bedürfnisse von KMU

30

SPECIAL SCHLÜSSELFUNKTIONEN BILDUNGSMANAGER / IN UND BERATER / INNEN Berufliche Weiterbildung richtig planen

34

WEITERBILDUNG BEI KMU Arbeitswelt 5.0 fordert neue Kompetenzen

38

SMART CITY WINTERTHUR Schrittweise in die «Smartifizierung»

44

SOLARENERGIE VON AGROLA Für eine nachhaltige Zukunft

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BRANDTELLING 20 Kunden kaufen Produkte, die sie verstehen … –

DEGUSSA GOLDHANDEL AG 24 Ihr kompetenter Partner beim Thema Gold

GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021

WEITER AUF DER NÄCHSTEN SEITE    >

44



4 INHALT

78

60 68

90 AUS- & WEITERBILDUNG TRENDS IN DER ERWACHSENENBILDUNG Virtueller – und doch menschlicher …

MOBILITÄT 50

THE ROAD IS CALLING Roadster Trend – Emotionen garantiert

LEBENDIGE QUARTIERE Mit Nachhaltigkeit und Teamwork Richtung Zukunft

56

EMIL FREY VOLKETSWIL Alles unter einem Dach als Zauberformel

NEUES PROJEKT VON ANJA GRAF 127 brandneue Studios im Herzen der Stadt

58

STYLE

SIMMENSTYLE AG Der Doublecheck der Bauplanung

60

HEV SCHWEIZ Bei uns dreht sich alles um ihr Wohneigentum

64

BUSINESS-STYLE HERBST 2021 Let’s get masculine?

84

68

SPORT & FREIZEIT

DPD (SCHWEIZ) AG 72 Die Karte Elektromobilität voll ausspielen

BAUEN & WOHNEN

GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021

TIPPS FÜR DIE RICHTIGE PFLEGE Gesundes Haar im Sommer

SPORT UND STORYTELLING Neue Lust auf Social Closeness …

90

74

KOLUMNEN MAURA WASESCHA

78

BEAUTY & GESUNDHEIT SUVA 82 Achtung beim See- oder Flussbad

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62


INHALT 5

n M e k e nü c e Z Köstliche Kniekehle

ch

kere Pl

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Lec

ckhafter Bau

Knackiges Füdli

S ch m a

Heisse Wädli

e

Würzige Achselhöhle

Zecken lieben warme, gut durchblutete Körperstellen. So verderben Sie den gefährlichen Blutsaugern den Appetit: • • •

• •

Schützen Sie sich im Freien mit körperbedeckender Kleidung und Zeckenschutzmittel. Suchen Sie Ihren Körper nach dem Aufenthalt im Freien nach Zecken ab. Entfernen Sie Zecken mit einer Zeckenzange und desinfizieren Sie die Einstichstelle. Notieren Sie sich das Datum der Entfernung, um bei späteren Komplikationen Auskunft geben zu können. Konsultieren Sie bei Hautrötungen um die Einstichstelle den Hausarzt. Zeckenstiche können Hirnhautentzündung (FSME) auslösen.

Mehr Informationen: suva.ch/zecken GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021


6 HIGHLIGHT

FELFEL – GOOD FOOD AT WORK

DER «HUNGER» NACH SOCIAL CLOSENESS Nach den Zeiten von Social Distancing ist der Hunger nach Social Closeness gross – und dies erst recht, wenn es um das Gemeinschaftserlebnis Essen geht. Tag für Tag stellen sich Tausende kurz vor Mittag dieselbe Frage: Wo gehen wir essen? Mit Felfel erübrigt sich diese Frage. INTERVIEW MIT ANNA GRASSLER VON JOËL CH. WUETHRICH

F

elfel rüstet über 500 Firmenkunden mit smarten Kühlschränken aus und verpflegt so knapp 100’000 Arbeitnehmende in der ganzen Schweiz. Mittlerweile beschäftigt das von Daniela und Emanuel Steiner gegründete Unternehmen über 100 Mitarbeitende an den Standorten Zürich und Lausanne. Felfel ist ein schweizerisches Start-up, welches Büros mit einer Mitarbeiterstärke ab ungefähr 20 Personen mit leckerem, ausgewogenem und lokal gekochtem Essen

GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021

versorgt. Dafür installiert Felfel elegante und intelligente Kühlschränke, welche anhand von Algorithmen täglich individuell nachgefüllt werden. Das wöchentliche Angebot ist dabei je nach Standort personalisiert und Mitarbeitende können den Felfel ganz einfach via Badge oder App bedienen und ihre Lieblingsprodukte kaufen. Aber das «System Felfel» beinhaltet weit mehr als eine praktische und nachhaltige Komponente. Die Philosophie ist klar: Die Unternehmenskultur soll


HIGHLIGHT 7

nachhaltig beeinflusst und eine Kommunikation auf allen Ebenen ganz nach dem New-Work-Prinzip gefördert werden. Der Felfel-Kühlschrank habe die Kultur im Unternehmen definitiv verbessert – Menschen sprechen viel öfter und offener miteinander, sagt die Kundschaft. Felfel will revolutionieren, wie die Schweiz am Arbeitsplatz isst. Das Unternehmen ist getrieben von der Vision, den Schweizer Arbeit­geberinnen und Arbeitgebern mit einem tollen kulinarischen Angebot und abwechslungsreichen Mahlzeiten und Snacks, die von kleinen lokalen Familienbetrieben hergestellt werden, zu einem noch besseren Arbeitsalltag zu verhelfen – und in der Essenz ein besserer «Gastgeber» für die Mitarbeitenden zu werden. Das innovative Unter­ nehmenskonzept ist mit diversen Preisen ausgezeichnet worden, darunter dem Swiss Economic Forum Award (2016) sowie dem EY Entrepreneur of the Year Award (2018). Wir haben mit Felfel-­ Geschäftsleiterin Anna Grassler über neue Essensgewohnheiten, Unter­ nehmenskultur und Nachhaltigkeit und natürlich über das Erfolgs­ rezept gesprochen.

unsere Kunden war es eine grosse Herausforderung, eine starke Kultur auch auf Distanz aufrechtzuerhalten. Wenn man sich nicht täglich auf dem Gang oder beim gemeinsamen «Zmittagessen» sieht, braucht es von Arbeitgeberseite viel mehr Zusatzaufwand, um das Team eng ­z usammenzuhalten und einen starken Teamspirit aufrechtzuerhalten. Ich bin sehr glücklich und auch stolz darauf, dass wir unsere Kunden und natürlich auch unser Team während des letzten Jahres mit neuen Lösungen wie dem Heimlieferdienst oder den Überraschungsboxen unterstützen konnten.

«Geschäftsführer»: Anna Grassler, was haben Sie in den letzten Monaten als Geschäftsleiterin gelernt? Anna Grassler: Mir ist noch bewusster geworden, wie wichtig eine gesunde Unternehmenskultur ist. Und nicht nur für uns, sondern auch für

Und wenn es jetzt langsam zurück ins Büro geht, ist Felfel natürlich ein perfekter Puzzlestein, um wieder vermehrt die soziale Interaktion zu fördern! Denn es geht nichts über ein gemeinsames Mittagessen, Zmorge oder Zvieri.

«Mein Lieblingsmotto ist ‹test fast, fail fast, adjust fast›.»

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8 HIGHLIGHT Ich interpretiere also, dass Sie die Herausforderungen im Jahr 2020 proaktiv angenommen haben und damit überaus erfolgreich waren? Ja, so ist es. Wir mussten uns auch der Pandemielage anpassen. Auf einmal hatte die Kundschaft noch individuellere Wünsche und Bedürfnisse als zuvor. Das haben wir aber als positive Herausforderung angenommen und viel dabei gelernt. Wir haben den Vorteil, dass wir bereits ein agiles und auch agil handelndes, junges Team sind. Und dieser Umstand kam uns natürlich entgegen und so war es für uns gewissermassen normal, mit solch einer Situation der Disruption umzugehen.

«Wir sind stark in der ‹Execution› und davon überzeugt, dass Innovation zu 80 Prozent auf Umsetzung beruht.» Zum Beispiel …? Jedes Unternehmen ist unterschiedlich mit den Corona-Massnahmen umgegangen. Manche hatten mehr Home Office als andere. Unser Versprechen dem Arbeitgeber gegenüber ist es, dass wir die Mitarbeitenden rund um die Uhr frisch und fein verpflegen. Als der Arbeitsplatz dann plötzlich nicht mehr im Office, sondern im Home Office war, haben wir sofort reagiert und über Nacht einen Heimlieferdienst aufgebaut. So konnten wir unser Versprechen nach wie vor erfüllen und unsere Kundinnen und Kunden auch zu Hause im Arbeitsalltag unterstützen. Sie arbeiten mit Mathematikern zusammen. Diese versuchen, die Bestellgewohnheiten der einzelnen Kunden schon im Vorfeld zu eruieren. Hilft das bei der Planung? Auf jeden Fall, der Rundumservice von Felfel beruht stark auf unserem Team von Mathematikern und deren Algorithmen. Unser Ziel ist es, die Felfel-Kühlschränke individuell zu befüllen, sodass alle Mitarbeitenden vor Ort etwas finden – ob ein veganer Aprikosen-Quinoasalat oder ein

ÜBER ANNA GRASSLER Anna Grassler ist seit Januar 2021 Felfel-Geschäftsleiterin. In der neuen Rolle hat sie die Aufgabe, das weitere Wachstum der Firma voranzutreiben, und sie ist verantwortlich für das Tagesgeschäft. Sie leitet seit 2016 mit grossem Erfolg die Kundenteams und hat somit signifikant zum Wachstum von Felfel beigetragen. Sie ist seit 2019 zusammen mit CFO Jürg Schläpfer und den Gründern Teil der Geschäftsleitung und Mitglied des Executive Committee, wo strategische Entscheidungen getroffen werden. Gründer und CEO Emanuel Steiner und Frau Daniela Steiner konzentrieren sich unverändert auf Strategie, Technologie und Produktausbau. Daniela und Emanuel Steiner: «Wir freuen uns, Anna in dieser Rolle zu sehen – sie hat in den vergangenen Jahren eine starke Führungsmentalität entwickelt. Während des ersten Corona-Jahres hat sie zudem mit ihrem Team extremen Einsatz für unsere Kunden gezeigt, welche auf sie zählen durften. Anna hat viel Empathie. Das hilft ihr nicht nur, ihre Kunden zu verstehen, sondern ihr Team zu kreativen Höchstleitungen zu motivieren.»

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HIGHLIGHT 9 herzhaftes Gulasch mit Spätzli, ob laktosefrei oder asiatisch. Wir wollen eine grosse Varietät bieten und auch die täglich gelieferte Menge optimieren, sodass auch die Abendschicht noch eine grosse Auswahl für ihr Z’nacht hat. Das tagtäglich zu optimieren, ist eine unserer grossen Stärken. Was da im Hintergrund läuft, ist weit komplexer, als man auf den ersten Blick denkt! Das Erfolgsmodell basiert so oder so auf einer guten Umsetzung … Absolut. Das trifft es auf den Punkt. Wir sind stark in der «Execution» – wir sind davon überzeugt, dass Innovation lediglich zu 20 Prozent auf der Idee beruht und zu 80 Prozent auf der Execution. Felfel ist im Grundsatz ein Kühlschrank mit richtig gutem Essen direkt am Arbeitsplatz. Tönt simpel! Effektiv müssen wir jedoch Food, Tech, Logistik und Gastfreundschaft im Tagesgeschäft kombinieren und richtig gut umsetzen. Sonst wäre es nicht möglich, wöchentlich über 20 frische Gerichte zu konzipieren, über 500 Kühlschränke zu beliefern, mit 100’000 Endkunden in Kontakt zu sein und die Intelligenz der Felfels konstant weiterzuentwickeln. Da kommt uns der sehr agile Ansatz wieder zugute – denn auch wenn unser Geschäftsmodell operativ komplex ist, können wir trotzdem extrem schnell

neue Ideen integrieren und umsetzen, um so konstant auf immer neue Wünsche unserer Kunden einzugehen. Diese Schnelligkeit und der Taten­ drang sind auch in unserer Unternehmenskultur stark verankert. Wir wollen allen Teams viel Freiheit geben, sodass sie eigene Ideen entwickeln und auch direkt umsetzen können. Die Gastfreundschaft unseren Kunden gegenüber ist ein zentraler Firmenwert, und dieser kann nur dann erreicht werden, wenn das Team Freude und Ownership spürt und lebt! Wie würden Sie Ihren Führungsstil in diesem dynamischen Umfeld beschreiben? Ich gebe dem Team sehr viel Freiheit und Vertrauen und erhalte dieses Vertrauen von unseren Gründern zurück. Das schätze ich sehr. Ich glaube, das ist die beste Möglichkeit, um selbst Ownership aufzubauen. Wenn man Vertrauen spürt, ist man selbst auch angespornt, sein Bestes zu geben. Und die Arbeit macht so auch einfach mehr Spass. Auch Humor ist sicher ein ganz wichtiger Grundsatz meiner Art des Führens. Ich nehme alles immer mit einer Prise Humor. Mein Motto «test fast, fail fast, adjust fast» nehme ich ernst. Ich bin nie jemandem böse, wenn ein Fehler passiert, sondern versuche gemeinsam mit dem Teamkollegen herauszufinden, wieso

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10 HIGHLIGHT dieser passiert ist. Danach wird geschaut, wie wir den Prozess anpassen müssen, damit wir diese Fehler in Zukunft vermeiden können. «Assume positive intent» ist ebenfalls ein ganz wichtiger Leitsatz für mich. Von Grund auf vertraue ich jedem einzelnen im Felfel-Team, sonst wäre er ja auch nicht bei Felfel. Da gehe ich immer davon aus, dass jede Aktion, jedes Verhalten mit guter Absicht passiert ist. Ich glaube, das gibt dem Team auch wieder die Sicherheit, dass auch Fehler gemacht werden dürfen. Eine gute Fehlerkultur ist wichtig und Fehler sind entscheidend in einem Lernprozess und für das Wachstum einer Firma. Man muss danach einfach zu seinen Fehlern stehen und daraus lernen. Diese Freiheit führt auch zu extrem viel Kreativität und neuen Ideen! Auch ich stehe sehr offen zu meinen Fehlern, habe kein Problem damit, diese öffentlich vor dem ganzen Team zuzugeben oder mich auch mal zu entschuldigen! In diesem Sinne habe ich selbst kein Ego, sondern versuche einfach, tagtäglich gemeinsam mit dem Team zu arbeiten.

«Wir haben den Vorteil, dass wir ein agiles und auch agil handelndes, junges Team sind.»

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Wie sehen Sie die Zukunft der Büros? Durch Corona ist die Gestaltung des Büros in Zukunft ein sehr aktuelles Thema geworden, und wir finden dies eine unglaublich spannende Diskussion. Wie sieht das Büro von morgen aus, was muss ich meinem Team bieten, um das Büro attraktiv zu gestalten, damit die Mitarbeitenden ins Büro zurückkehren wollen, was ist der Sinn und Zweck des Büros? Da geht es nicht mehr nur um den Arbeitsprozess an sich, denn arbeiten kann man auch gut aus dem Home Office. Sondern es geht um sozialen Austausch, die Stärkung des Teamspirits, die Förderung der Unternehmenskultur, um Alignment, Brainstorming – um ganz viel Interaktion eben, und dafür müssen sich die Büroräume auch anpassen. Und Felfel spielt dabei eine sehr wichtige Rolle und wir machen uns viele Gedanken und entwickeln neue Produkte, um unseren Firmenkunden genau dabei zu helfen, bessere Gastgeber für ihre Mitarbeitenden zu werden.

FELFEL – GOOD FOOD AT WORK Räffelstrasse 24 CH-8045 Zürich Telefon +41 (0) 43 544 28 69 tasting@felfel.ch WWW.FELFEL.CH


HIGHLIGHT 11

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BUSINESS Wie steht die Stadt und der Kanton Zürich im landesweiten und internationalen Vergleich da, wenn es um die Marktattraktivität und den Wealth and Lifestyle Index geht? Womit punktet Zürich als Standort bei internationalen, nationalen und regionalen Unternehmen? VON JOËL CH. WUETHRICH

D

er Kanton Zürich ist Werk-, Denk- und Finanzplatz in einem und ist ein wichtiger Wachstumstreiber der Schweizer Wirtschaft. Die über 116’000 Unternehmen bilden ein dynamisches Netzwerk aus internationalen Grosskonzernen, innovativen mittelständischen Firmen und hochspezialisierten Kleinbetrieben. Zürich erbringt mit einem jährlichen BIP-Volumen von über 140 Milliarden Franken – was mehr als 20 Prozent des Schweizer BIP entspricht – die grösste wirtschaftliche Leistung und Wertschöpfung in der Schweiz. In der aktuellen Ausgabe beleuchten und bewerten wir die aktuelle Situation und lassen auch die neuen Resultate bezüglich des weltweiten Wealth and  Lifestyle Reports in die Betrachtung einfliessen. Auch im Bereich Innovation darf man sich zur nationalen Nummer Eins zählen und im internationalen Ranking steht man auch in den ganz vorderen Plätzen. Denn im Kanton Zürich trägt eine Vielzahl von Unternehmen, Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Fachorganisationen, öffentlichen Institutionen und kreativen Persönlichkeiten zur Zukunftsgestaltung bei. Ausserdem in dieser Ausgabe: Wie umgeht man in der Krisenkommunikation einen Shitstorm? Wir haben einen Spezialisten hierzu befragt.

Und: Was ist, wenn auf einmal ein Führungsvakuum in einem Unternehmen entsteht? Auch hier kommt einer der absoluten Experten auf dem Gebiet zu Wort. Auch dies ein Thema, welches uns in dieser Rubrik ständig begleitet: Laufend verändern sich unsere Arbeitswelten. Ohne innovative Impulse geht nichts mehr. Das wird in fast allen Bereichen der Geschäftswelt wahrgenommen. Wir stellen an dieser Stelle regelmässig Menschen und Unternehmen vor, die nicht nur mit der Zukunft gehen, sondern die neuen Entwicklungen auch in ihren Business-Approaches antizipieren. Die Zukunft bringt in der Geschäftswelt nicht nur neue Führungsmethoden, eine rasche Entwicklung zur Digitalisierung und eine voranschreitende Transformation des Business-Environments, sondern auch neue Workflow-Modelle. Die digitale Technologie und Sharing Economy verändern die Schweizer Arbeitswelt. Die Studie «Der Arbeitsplatz der Zukunft: Wie digitale Technologie und Sharing Economy die Schweizer Arbeitswelt verändern» untersuchte die Trends in der Schweizer Arbeitswelt und deren Auswirkungen auf den Arbeitsplatz der Zukunft.

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14 BUSINESS

Die Vernetzung von Wissenschaft und Privatwirtschaft funktioniert in der Region Zürich ausserordentlich gut.

TOP OF THE WORLD?

GROSSRAUM ZÜRICH UND DIE BIG PLAYER Um die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes zu beurteilen, wird eine Vielzahl von Studien in Auftrag gegeben beziehungsweise konsultiert und analysiert. Das haben wir auch getan: Inwiefern und warum belegt Zürich in den internationalen Rankings in so vielen für Wirtschafts- und Wertschöpfungsketten relevanten Disziplinen jeweils immer vordere Plätze? Und wie steht Zürich im weltweiten Vergleich bezüglich «Global Wealth and Lifestyle» und Innovationsförderung da? VON CHARLES STAUBACH

D

ie Greater Zurich Area AG ist in der Schweizer Standort­ förderung auf regionaler Ebene tätig. Sie unterstützt internationale Firmen bei Investition, Gründung und Expansion in den Wirtschaftsraum Zürich. Zudem vernetzt die GZA entsprechende Partner aus Wirtschaft und Wissenschaft. Stolz verweist die GZA auf die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Region, denn die Schweiz und der Wirtschaftsraum Zürich belegen seit Jahren weltweit Spitzenplätze in Bezug auf die Gewinnung von Talenten, Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität. Hier eine Auswahl renommierter Rankings: RANG STUDIE

HERAUSGEBER

1

European Commission, 2019

Regional Innovation Scoreboard (Den 2. Rang belegt der Kanton Tessin, die jüngste Erweiterung der Greater Zurich Area.)

1

European Cities and Regions of the Financial Times Future – Kategorie «mittelgrosse fDi Intelligence 2020 / 21 europäische Städte» (9. Rang im Gesamtranking aller Städte)

2

Quality of Living Ranking

Mercer, 2019

2

Cities of Opportunity – Kategorie «Intellektuelles Kapital und Innovationskraft» (5. Rang im Gesamtranking aller Städte weltweit)

Schweizer Sonderausgabe der globalen Studie, 2018

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Zürich und Zug landen in der Rangliste 2020 / 21 des «fDi Magazine» der attraktivsten europäischen Business-Standorte also wie gewohnt unter den Besten. Zürich ist Spitzenreiter unter den mittleren Städten. Zug führt die Rangliste der sehr kleinen Städte Europas an. Auch beide Kantone liegen ganz vorn. Dieses Ranking bewertet die attraktivsten Standorte für ausländische Investitionen. Dabei wurden fünf Kriterien angelegt: wirtschaftliches Potenzial, Humankapital und Lebensqualität, Kosteneffizienz, Konnektivität und Business-Freundlichkeit. Ausschlaggebend dafür sind Spitzenpositionen in den Kategorien wirtschaftliches Potenzial, Humankapital und Lebensqualität sowie Business-Freundlichkeit.

DER WICHTIGSTE HOTSPOT FÜR INNOVATIONEN IN EUROPA Auch gemäss der EU-Kommission ist die Wirtschaftsregion Europameister in Innovation, wie der Regionale Innovationsanzeiger (RIS) nach einem Vergleich von 238 Regionen in 23 EU-Ländern sowie in Norwegen, Serbien und in der Schweiz verkündete. Die Greater Zurich Area zeichnet sich durch geballte Technologiekompetenz im stabilsten Umfeld Europas aus. Diese Meinung haben die Standortförderer und -vermarkter der Region nicht exklusiv. Weltweit führend bezüglich seiner Innovationskraft und der Gewinnung von Talenten, mit einem unternehmensfreundlichen Umfeld und der Stabilität und Verlässlichkeit der Schweiz biete der Wirtschaftsraum Zürich international tätigen Unternehmen echten Mehrwert für ihre strategische Expansion. Warum ist das so? Der langjährige, etablierte Austausch zwischen akademischen Instituten und der Privatwirtschaft sowie der Zugang zu hochqualifizierten Fachkräften machen den


BUSINESS 15

Grossraum Zürich zum Innovationszentrum (Quelle: Greater Zurich Area). Seit mehreren Jahren gelte die Schweiz als Innovationsweltmeister bezüglich hochinnovativer Forschung und Patentanmeldungen. Dies lasse sich auch mit Fakten und Zahlen belegen: Seit 2011 ist die Schweiz im INSEAD Global Innovation Index die unangefochtene Nummer eins. Zudem ist Zürich nach dem Regional Innovation Scoreboard der wichtigste Hotspot für Innovationen in Europa. Der Clou sei, so sagen Expertinnen und Experten auf diesem Gebiet, dass Zürich und die unmittelbare Agglome­ ration sich in einer Art «Innovationsgeflecht» befinden und deshalb als «Hub» eine besonders bedeutende Rolle einnehmen sowie als entscheidende Treiber für die Innovationsstärke der Schweiz wirken würden.

ACCELERATORS UND INCUBATORS FINDEN EIN DYNAMISCHES UMFELD VOR Dass die Wirtschaftsregion Zürich in vielen Innovations-Rankings unter den Top-3-Positionen anzutreffen ist, habe, so berichtet Greater Zurich Area, mehrere Gründe. Erstens: Die Schweiz habe ein erfolgreiches und gut eingespieltes duales Bildungssystem. Der intensive Austausch und die enge Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstituten und der Privatwirtschaft fördere Innovationen. Zweitens: Die Greater Zurich Area verfüge über eine grosse und vielfältige Auswahl an qualifizierten Arbeitskräften. Drittens: Die Schweizer Behörden regulieren, ohne Innovation zu behindern. Sie handeln pragmatisch und progressiv und befinden sich in

einem steten Austausch mit den betroffenen Branchen. Dies alles fördere eine hohe Innovations- und Forschungsdichte. Hilfreich seien dafür die weltweit gut vernetzten Universitäten und Forschungsinstitute. Die Vernetzung von Wissenschaft und Privatwirtschaft ist zudem ausserordentlich. Accelerators und Incubators würden ein dynamisches Umfeld für Innovation in Technologien wie Life Sciences, Informationstechnologie, Fintech und Blockchain, Robotik und intelligenten Systemen sowie hochentwickelten Produktionsverfahren schaffen. Auch Patente seien ein wichtiger Indikator für die Innovationskraft eines Landes. Die Greater Zurich Area weist mit 5.3 Patenten pro 10’000 Personen im internationalen Vergleich eine hohe Patentintensität auf und verzeichne insbesondere im Bereich der Weltklasse-Patente ein überdurchschnittliches Wachstum. Nicht zuletzt sei die Region natürlich auch ein Talent-Magnet. Hochqualifizierte, produktive und motivierte Arbeitnehmer für sämtliche Unternehmensfunktionen sowie ein flexibler Stellenmarkt und wirtschaftsfreundliche Regulierungen locken innovative globale Unternehmen, KMU und Start-ups. Wenn man die Bedeutung des Wirtschaftsstandortes Zürich für die Schweiz miteinbezieht, haben auch diese Resultate eine hohe Aussagekraft: RANG STUDIE

HERAUSGEBER

JAHR

1

INSEAD, Adecco Group, Tata Communications IMD

2020

1

World Talent Ranking

1

Global Innovation Index

1

1

European Innovation Scoreboard Global Competitiveness Report World Competitiveness Ranking World Digital Competitiveness Change Readiness Index

1

Best Countries Ranking

4 3 6

Zürich (hier im Bild der Paradeplatz): Nach wie vor einer der wichtigsten Finanzplätze der Welt.

Global Talent Competitiveness Index

Cornell, INSEAD, WIPO EU-Kommission

2020 2020 2020

World Economic Forum (WEF) IMD

2019 2020

IMD

2020

KPMG

2019

U. S. News, Y & R, BAV, Wharton

2020

Die Attraktivität eines Wirtschaftsstandortes misst sich auch an der Lebensqualität der Region, in welche / r man sich niederlassen oder investieren möchte. Dabei werden sogenannte harte Standortfaktoren wirksam,

GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021


16 BUSINESS

Viele Fintech Unternehmen und Start-ups operieren von Zürich aus.

rale Rolle spielen. Gruppiert in zehn Kategorien umfassen diese Faktoren unter anderem soziale, politische, wirtschaftliche und umweltorientierte Aspekte. Hinzu kommen Kriterien wie Gesundheit, Bildungs- und Verkehrsangebote sowie andere öffentliche Dienstleistungen. Ein wesentlicher Faktor für die Lebensqualität einer Stadt ist die persönliche Sicherheit. Die daraus resultierende Stabilität ist der Grundstein für den Erfolg von Unternehmen und der entsendeten Mitarbeiter.

EINE DER SECHS TEUERSTEN STÄDTE DER WELT FÜR VERMÖGENDE

Die Greater Zurich Area zeichnet sich durch geballte Technologiekompetenz im stabilsten Umfeld Europas aus.

die sich objektiv gut messen und beziffern lassen (Lage, Verkehrsanbindung, Infrastruktur, Steuern, Umweltbestimmungen, Subventionen, Ressourcenverfügbarkeit, Absatzmöglichkeiten), wie auch weiche Standortfaktoren (unter anderem demografische Merkmale, Bildungs- und Qualifikationsniveau, Kaufkraft, Gehaltsniveau, Ausbildungsstätten, Gesundheitssystem, Angebote im Bereich Freizeit und Kultur und so weiter).

RANG EINS IN DER «QUALITY OF LIVING»-STUDIE VON MERCER In der jüngsten «Quality of Living»-Studie von Mercer ist Zürich die Stadt mit der weltweit zweithöchsten Lebensqualität für ins Ausland entsendete Mitarbeiter. Auch Genf (Rang 9) und Basel (10) können sich in der Top Ten des internationalen Städtevergleichs platzieren. Bern belegt den 14. Platz. Wien belegt zum zehnten Mal in Folge den ersten Platz. München, Auckland und Vancouver liegen gemeinsam auf Rang 3. Zu diesem Ergebnis kommt die jährlich von der Beratungsgesellschaft Mercer durchgeführte weltweite Vergleichsstudie zur Bewertung der Lebensqualität von Expatriates in 231 Grossstädten. Zürich punktet mit einer hohen Anzahl an internationalen Schulen, einer zuverlässigen und sicheren Verkehrsinfrastruktur sowie den hervorragenden medizinischen Versorgungsstandards. Ebenfalls erwähnenswert seien, so die Autoren des Rankings, die vielfältigen kulturellen Aktivitäten und das attraktive Wohnungsangebot. Um die Lebensqualität der Städte zu beurteilen, werden jeweils 39 Faktoren analysiert, die aus Sicht von ins Ausland entsendeten Mitarbeitern eine zent-

GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021

Interessant ist auch ein Blick auf den Global Wealth and Lifestyle Report 2021, veröffentlicht von der Bank Julius Bär. So ist Zürich für Vermögende gemäss Ranking die sechstteuerste Metropole der Welt. Für Investorinnen und Investoren besonders interessant: Verhältnismässig preiswert im Vergleich zu Shanghai, Tokio und Hongkong sind in Zürich Luxusimmobilien. Aber: Für besonders reiche Personen ist das Leben in Zürich verhältnismässig teuer. Durch die Aufwertung des Frankens gegenüber dem Dollar bei weitgehend gleichgebliebenen Preisen kletterte Zürich im Vergleich zum Vorjahr um drei Plätze. In Europa ist nur Monaco noch kostspieliger. Errechnet wurden die Platzierungen anhand eines Warenkorbs mit 25 Gütern oder Dienstleistungen in Dollar. Am stärksten gesunken sind die Preise für Damenschuhe (– 11.7 Prozent) und Hotelsuiten (– 9.3 Prozent). Den grössten Preisanstieg verzeichneten Flüge in der Business Class (+ 11.4 Prozent) und Whisky (+ 9.9 Prozent). Die teuerste Region bleibt Asien. Shanghai ist zurzeit die teuerste Stadt im Index, gefolgt von Tokio und dem letztjährigen Spitzenreiter Hongkong. Besonders viel leisten können sich die vermögenden Konsumentinnen und Konsumenten in Mumbai, Mexiko-Stadt, Vancouver und Johannesburg. Die einzige US-amerikanische Stadt in den Top Ten ist New York. Der pandemiebedingte Einbruch des globalen Tourismus im Jahr 2020 habe grosse Auswirkungen auf den diesjährigen Index gehabt, heisst es in einer Medienmitteilung über den diesjährigen Bericht. In Asien seien deshalb Bangkok und Singapur auf der Rangliste abgerutscht. Zudem, so Julius Bär, habe die Pandemie auch unter sehr wohlhabenden Personen das Bewusstsein für ein ethisches und nachhaltiges Kaufverhalten verstärkt. Für die Produzenten könne sich dies in faireren Preisen niederschlagen. WWW.GREATERZURICHAREA.COM/DE/RANKINGS WWW.JULIUSBAER.COM/DE/SPOTLIGHT/GLOBAL-WEALTH-­ AND-LIFESTYLE-REPORT-2021


BUSINESS 17

Eben noch einen Klienten beraten,

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18 BUSINESS

KRISENKOMMUNIKATION

ES GIBT KEIN STANDARDISIERTES REZEPT Wie können Unternehmen bei heiklen internen Vorfällen einen Shitstorm verhindern? Diese Frage umtreibt viele Unternehmen mehr denn je in Zeiten, in welchen eine transparente Innen- und Aussenkommunikation gefordert wird, aber dennoch einige Tücken beinhaltet. Wir haben Boris Rauscher, den Präsidenten des Schweizerischen Verbandes für Krisenkommunikation, hierzu befragt. INTERVIEW MIT BORIS RAUSCHER VON JOËL CH. WUETHRICH

A

ls der Shitstorm über das Unternehmen herein brach, war alles schon zu spät: Der Imageschaden ist kaum mehr zu beheben und es wurde ein Keil zwischen langjährigen unternehmerischen Partnerschaften getrieben. Die wirtschaftlichen Folgen werden wohl noch spürbar bleiben. Immer wieder erleben Unternehmen eine solche Situation, der sie kaum mehr Herr werden können. Was tun, um dies zu verhindern? Wie verhalte ich mich bezüglich Kommunikation und Eigendarstellung bei einem Problem in Zeiten der Empörungsgesellschaft und der Medientransparenz? Wie kann man einen Shitstorm verhindern? Dieses Thema ist ein dauerhaftes. Aber in den letzten Wochen und Monaten aufgrund einiger Fälle, die hohe Wellen schlugen, besonders in den Fokus geraten. Die Empörung über den Umgang der Unternehmen mit einer heiklen

GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021

Situation schlägt dann und wann um in einen offenen Shitstorm und hat zuweilen sogar öffentliche Proteste zur Folge. Die Vorwürfe sind bekannt: Man reagiere zu zögerlich auf die Hinweise und sei nicht genügend proaktiv mit Sanktionen gegen mutmasslich Beschuldigte.

KONTROVERSE UM DIE PROBLEMBEHANDLUNG BEI SCHWEREN INTERNEN VORFÄLLEN Nun stellt sich für viele die Frage: Wie reagiert man angemessen und effizient zugleich? Gibt es eine Grauzone? Wie soll man einen Vorfall kommentieren und behandeln, wenn (noch) eine Unschuldsvermutung vorliegen könnte? Wo ist die rote Linie? Viele Fälle sorgen so schnell für viel Diskussionsstoff, Polemik und kontroverse Meinungen. Wir haben Boris Rauscher, den Präsidenten des Schweizerischen Verbandes für Krisenkommunikation, hierzu befragt. Er betont hierbei, dass er im Namen des


BUSINESS 19 VKK (Schweizer Verband für Krisenkommunikation) gerne die Fragen beantworte, jedoch festhalten möchte, dass er sich lediglich allgemein, losgelöst spezifischer Fälle, zum Thema Shitstorm äussern werde. Schliesslich fehle die weitgehend vertrauliche Detailkenntnis zu einzelnen Fällen für ein spezifisches Urteil. «Geschäftsführer»: Boris Rauscher, wie kann man als Unternehmen einen Shitstorm, eine sich noch mehr aufbauende dynamische Entwicklung und den Imageverlust verhindern, wenn noch gar nicht zu 100 Prozent geklärt ist, wie der Tatbestand tatsächlich ist? Boris Rauscher: Kommunikationskrisen können nicht standardisiert abgearbeitet, jedoch sorgfältig und mittels verschiedenen Szenarien vorbereitet werden. Ein Shitstorm beispielsweise gilt meist als eruptive, also überraschende Krise und kann durch einzelne Ereignisse hervorgerufen werden. In der Tendenz werden Krisen immer kurzlebiger, der eigentliche Hype dauert oft nur wenige Tage, kann aufgrund der Intensität jedoch einen massiven, auch langfristigen Reputationsschaden verursachen. Ein Shitstorm in den sozialen Medien, beziehungsweise die mit ihm verbundene dynamische Entwicklung, lässt sich nicht in jedem Fall steuern oder verhindern. Wichtigste Präventionsmassnahmen sind ein offenes, faires, diskriminierungsfreies und auf Gleichberechtigung basierendes Klima in einem Unternehmen, das zudem über klare Bestimmungen zum Vorgehen beispielsweise bei Belästigungsvorwürfen verfügt und diese zeitnah, vorurteilsfrei und unvoreingenommen klärt. Falls dennoch aufgrund von berechtigten oder unzutreffenden Vorwürfen ein Shitstorm entsteht, kann der Imageverlust mit guter Vorbereitung und adäquaten Reaktionen minimiert werden.

«Allfällige Fehler, die in früheren Phasen erfolgten, lassen sich kaum mehr aus dem Weg räumen.»

sich mit kritischen und fundierten Kommentaren auseinander zu setzen und keine Zensur zu betreiben. Ist es, wie im beschriebenen konkreten Fall so, dass der Sachverhalt nicht eindeutig geklärt ist, gilt es auch hier, dies so zu kommunizieren. Das heisst auch, keine einseitigen, voreingenommenen oder voreiligen Botschaften auszusenden sowie Handlungsbedarf zu identifizieren und die entsprechenden Aufträge zu erteilen. WWW.VERBAND-KRISENKOMMUNIKATION.CH

Boris Rauscher, Präsident des Schweizerischen Verbandes für Krisenkommunikation

Wie ist konkret das Vorgehen, wenn die Befürchtung eintritt, man könne einer solchen Situation ausgesetzt werden oder der Shitstorm schon volle Fahr aufgenommen hat? Ich zähle hierbei oft die sechs Phasen auf: Phase Eins ist das Wahrnehmen und das Bewusstsein, gefolgt von der Identifizierung des Problems und dem Priorisieren, danach heisst es Beschreiben und Vorbereiten, Erkennen und Einordnen, Führen und Abstimmen und schliesslich Evaluieren und Lernen. Der erwähnte Fall «Unternehmen Mitte» befindet sich bereits in Phase 5. Allfällige Fehler, die in früheren Phasen erfolgten, lassen sich nicht mehr aus dem Weg räumen. Hier ist es essentiell, dass folgende Fragen beantwortet werden: Was wissen wir? Welche Ursachen haben zur Krise geführt? Was hat die Krise ausgelöst? Sind uns Fehler unterlaufen, die wir jetzt rasch korrigieren müssen? Wie führen wir durch die Krise? Wie richten wir den Fokus aus? Die Verantwortlichen sind nun aktiviert, die aktuelle Faktenlage ist geklärt und wird laufend überprüft. Die Krise wird danach gemäss Krisen-Manual bewältigt mit dem Ziel, dass die Reputation und das Vertrauen der Organisation geschützt werden und maximale Schadensminimierung eintritt. Wie wichtig ist eine proaktive und schnelle Reaktion? Manche Unternehmen sitzen Probleme ja auch gerne aus … Es ist wichtig in einer Krise schnell zu reagieren, auf Augenhöhe zu kommunizieren, Fehler einzugestehen und diese zu kommunizieren. Zudem

Emotionen und Empathie zeigen oder kühlen Kopf bewahren? Oder beides? Welche Reaktion kann einen Shitstorm abschwächen oder gar vorbeugen?

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20 BUSINESS BRANDTELLING

KUNDEN KAUFEN PRODUKTE, DIE SIE VERSTEHEN … Brandtelling ist in aller Munde. Die Unternehmen wollen beim Kernzielpublikum wie auch bei der potenziellen neuen Kundschaft differenziert in Erinnerung bleiben. Der Zürcher Unternehmensberater Matthias M. Mattenberger verrät zwei seiner Storytelling-Modelle, mit denen man eine Marke in die Köpfe und Herzen der Kunden bringt. VON JOËL CH. WUETHRICH

Geschichten helfen den Menschen komplexe Sachverhalte verständlich abzuspeichern – auch bei Unternehmensgeschichten ist das so.

K

unden kaufen nicht die besten Produkte, sondern diejenigen, die sie am besten verstehen. Das sagt Matthias M. Mattenberger. Eine krasse Aussage, die eindrücklich zeigt, dass das menschliche Gehirn stets bestrebt ist, so energieeffizient wie möglich zu arbeiten.

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Von den 100’000 Entscheidungen, die der Mensch täglich zu treffen hat, fällt er 70 bis 80 Prozent oder vielleicht noch mehr unbewusst. Eine genaue Zahl sei schwer zu eruieren, da bis heute eine anerkannte wissenschaftliche Definition des Bewusstseins fehlt. Klar sei hingegen, dass Geschichten den Menschen seit jeher helfen komplexe Sachverhalte verständlich abzu-


BUSINESS 21

Matthias M. Mattenberger ist Unternehmensberater und Markenstratege. Neben seiner Beratertätigkeit ist er Dozent für Storytelling.

speichern. Zudem erreichen sie das Gehirn da, wo auch die Entscheidungen herkommen, im limbischen System. Das sagt Brandtelling-Spezialist Matthias M. Mattenberger.

BRANDTELLING IST GEZIELTES STORYTELLING FÜR UNTERNEHMEN Dieses neurologische Wissen macht sich Brandtelling zunutze. Es verbindet Marken (Produkte, Dienstleistungen oder Unternehmen) mit einer emotio­ nalisierenden Geschichte, damit diese beim Kunden in Erinnerung bleiben. Brandtelling-Entwickler Matthias M. Mattenberger weiss, dass erfolgreiche internationale Marken diesbezüglich alles richtig machen und nennt auch ein Schweizer Beispiel für gutes Brandtelling: «Denken Sie an Volvo. Die Automobilmarke aus Schweden lässt keinen Zweifel daran, dass sie für Sicherheit steht. Eine klar verständliche Positionierung, mit emotionalem Kundennutzen, die mit steigendem Verkehrsaufkommen immer wichtiger wird. Geschichten rund um die Sicherheit erzählt das Unternehmen rund um jedes neue Modell und Produkt.» DIE MARKEN-GESCHICHTE ERZÄHLEN UND DIESE GLEICHZEITIG DIFFERENZIERT POSITIONIEREN «In der Schweiz leistet das Jungunternehmen Nikin sehr gute Arbeit: Das Kleiderlabel pflanzt seit 2016 für jedes verkaufte Produkt einen Baum.

Über eine Million Bäume durften seither dank gutem Unternehmenserfolg Wurzeln schlagen. Die bepflanzte Fläche entspricht damit fast der, des Kantons Zürich. Die Geschichte des Labels widerspiegelt sich selbst im Logo, das einen Baum zeigt. Die Nachhaltigkeit endet auch nicht bei den gepflanzten Bäumen, sondern geht in den verwendeten Materialien und der angestrebten Langlebigkeit der Produkte weiter. Eine authentische Geschichte, die durch das Logo einprägsam ist und das gemachte Versprechen auch vorlebt.»

BOTSCHAFT KLAR KOMMUNIZIEREN Ein Unternehmen müsse für etwas stehen – und diese Botschaft klar kommunizieren, so Mattenberger. Mit seinen einfach verständlichen Brandtelling-Modellen will der Zürcher Unternehmen bei deren Positionierung helfen: «Oft sind sich selbst Geschäftsleitungen nicht einig, für was ihre Marke steht. Da besteht dringender Handlungsbedarf, denn nur wenn sich das Unternehmen selbst kennt, kann es auch in gewünschter Form vom Markt wahrgenommen werden.» Eine erste Regel könne man sofort umsetzen: «Eine Marke muss für etwas stehen. Je klarer greifbar und besser differenziert diese Botschaft ist, desto besser. Dabei hilft das Bild der Tennisball-Regel: Wirft man nur einen Tennisball, damit dieser vom Gegenüber gefangen werden kann? Oder

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22 BUSINESS wirft man stattdessen zwei oder mehr Bälle, damit das Gegenüber am Ende wohl keinen Ball in der Hand halten wird? Genauso verhält es sich mit einer Botschaft. Mein Tipp: Reduzieren Sie Ihre Marketing-Kampagnen und Bestrebungen auf eine einzige, klare Aussage. Welchen Ball soll Ihre Zielgruppe fangen können?»

DIE EINFACHE(RE) HELDENREISE Eine Storywurzel vereine alle Zutaten einer guten Geschichte, so Mattenberger weiter. Man spreche da von einem reduzierten Brandtelling-Modell der Storywurzel. Sie besagt, dass die Hauptzutaten einer guten Marketing-Geschichte aus Protagonist, Dilemma, Mentor und Elixier besteht. Die Zutaten reiht Mattenberger an der Form einer mathematischen Wurzel auf: «Der Protagonist kommt auf einer Status-Quo Ebene in die Geschichte rein, ein Dilemma zieht ihn runter. Dank dem Mentor schafft er es wieder hoch zu kommen und auf einer höheren Elixier-Stufe aus der Geschichte raus zu gehen. Im Marketing sind Ihre Kunden die Protagonisten, die ein Problem haben. Ihre Marke, Dienstleistung oder Produkte helfen den Kunden auf die höhere Nutzen-Stufe zu gelangen.» Mit weiteren einfach verständlichen Modellen hilft der Unternehmensberater seinen Kunden in kurzweiligen und lehrreichen Workshops zu differenzierenden Unternehmensgeschichten zu gelangen. «Meist sind die Kunden erstaunt, dass Storytelling kein komplizierter Vorgang sein muss. Brandtelling macht Spass und bleibt dank den visuellen Modellen auch später in lebhafter Erinnerung.» Brandtelling ist also die Methode, die Unternehmen einfach zu besseren Geschichten führt. Sei es für eine PowerPoint Präsentation, einen Event, ein Imagevideo, ein Fotoshooting. Geschichten sollten überall Teil des Unternehmens sein. Dazu der Entwickler der Brandtelling-Methode:

«Geschichten sprechen unser Hirn an, stossen Entscheidungen an und emotionalisieren Mitarbeitende. Studien belegen, dass Unternehmen, die Storytelling nutzen höhere Erfolgschancen am Markt haben. Es wäre schade, dieses kraftvolle Werkzeug nicht zu nutzen. Erzählen Sie Geschichten. Dies umso mehr, je komplexer und schwieriger ihre Produkte und Dienstleistungen zu verstehen sind.» WWW.BRANDTELLING.CH WWW.MATTENBERGER.COM

STORYTELLING BUCH-TIPP Das Storytelling-Buch «Brandtelling – Storytelling, das Marken und Menschen verbindet» erschien 2021 im Campus Verlag. ISBN 978-3-593-51379-9. 34.90 Euro.

MATTHIAS M. MATTENBERGER Matthias M. Mattenberger führt als Unternehmensberater und Markenstratege kleine und grosse Unternehmen zu differenzierenden und überzeugenden Geschichten am Markt. Neben seiner Beratertätigkeit ist er Dozent für Storytelling. Mit seiner Tochterfirma b-ahead produziert er auch Inhalte für Kunden. Von der TV-Werbung über grosse Events bis zu Ghostwriting für Reden. Er leitete eine Video-Content-Marketing-Agentur, produzierte über zehn Jahre beim Schweizer Fernsehen SRF, schrieb ein weltweit ausgezeichnetes Buch und für Preise nominierte Radio-Hörspiele. Der Zürcher hält einen Executive MBA in Marketing.

Matthias M. Mattenberger mit seinem Buch «Brandtelling – Storytelling, das Marken und Menschen verbindet»

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24 BUSINESS

DEGUSSA GOLDHANDEL AG

IHR KOMPETENTER PARTNER BEIM THEMA GOLD Wer heutzutage Geld anlegen möchte, hat eine Vielzahl an Möglichkeiten zur Auswahl. Anlageformen sollten möglichst sicher und unkompliziert sein. Eine Option – das altbewährte Sparbuch – wirft kaum noch Zinsen ab und schützt das Geld nicht vor einer Inflation. Anders sieht es mit Edelmetallen aus: Gold gilt als krisenfest. Die Degussa Goldhandel AG, der führende Edelmetallhändler der Schweiz, verfügt über die grösste Vielfalt an Anlagebarren sowie Münzen, akzeptiert Kryptogeld als modernes Zahlungsmittel und bietet zusätzlich die passende Verwahrung.

S

eit 2012 führt die Degussa in ihren Verkaufsgeschäften in Zürich und in Genf sowie im eigenen Online-Shop Investmentstücke aus Gold, Silber & Co. mit der höchstmöglichen Feinheit und in verschiedenen Gewichtsgrössen. Die Produktqualität liegt dem Unternehmen besonders am Herzen, weswegen die zertifizierten Barren ausschliesslich von etablierten Raffinerien in der Schweiz hergestellt werden. Andreas Hablützel, Geschäftsführer der Degussa AG: «Um die bestmögliche Qualität gewährleisten zu können, lassen wir unsere Anlagebarren von Beginn an von heimischen Prägeanstalten herstellen welche die strengen Auflagen der London Bullion Market Association (LBMA) einhalten. Wichtig ist dabei, dass wir unsere Partnerfirmen kennen und über die Jahre ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihnen aufgebaut haben. So können wir absolut sicher sein, dass unsere Kunden nur die hochwertigsten Edelmetallprodukte angeboten bekommen.» Neben Barren zählt eine Vielzahl an Münzen zum Degussa-Sortiment. Darunter die beliebteste Anlagemünze der Schweiz, die 20-Franken-­ Goldmünze «20er Vreneli». Da sie nicht mehr produziert wird, besitzt die Münze neben ihrem reinen Edelmetallwert zusätzlich einen gewissen Sammlerwert.Internationale Investment-Münzen, wie etwa der Krügerrand, lassen sich dort selbstverständlich ebenso finden und runden das breite Angebot von mehr als 70 Anlagemünzen aus über 25 Ländern ab.

BEZAHLEN MIT KRYPTOWÄHRUNGEN Auch bei den Zahlungsmöglichkeiten bietet die Degussa verschiedene Optionen. So ist sie der erste nationale Edelmetallhändler, der Krypto­ währungen als Zahlungsmittel akzeptiert. «Aufgrund zahlreicher Anfragen von Family Offices und Vermögensverwaltern, die Kryptogeld gerne mit dem ‹sicheren Hafen› Gold unterlegen wollen, akzeptieren wir digitale

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Währungen», erklärt Andreas Hablützel. In der Schweiz gewinnen die virtuellen Währungen und der damit verbundene Wirtschaftszweig zunehmend an Bedeutung.

SCHLIESSFÄCHER MIT SICHERHEITSSTANDARDS WIE ZENTRALBANKEN Sind die wertvollen Stücke erst einmal gekauft, stellt sich die Frage nach einem entsprechenden Aufbewahrungsort. Das eigene Heim entpuppt sich häufig als nicht zuverlässig. Wer sichere und preiswerte Verwahrungsmöglichkeiten sucht, wird in Genf und Zürich bei der Degussa fündig. Dort können unkompliziert Hochsicherheits-Schliessfächer in sieben verschiedenen Grössen angemietet werden. Dieser Service beinhaltet nicht nur eine diskrete Lagerungsoption von Edelmetallstücken, sondern auch von Wertgegenständen wie wichtigen Dokumenten oder besonderem Schmuck. «Unsere Schliessfächer ermöglichen eine verlässliche Aufbewahrung ausserhalb des Bankensektors», so Hablützel. «Die Eröffnung eines Kundenkontos wird bei uns nicht vorausgesetzt. Man kann ohne grossen Aufwand ein Fach anmieten und unsere Sicherheitsstandards sind auf demselben Niveau wie bei den grösseren Banken.» Es besteht also keinerlei Zwang zuvor Gold erwerben zu müssen.

DEGUSSA GOLDHANDEL AG Bleicherweg 41 CH-8002 Zürich Telefon +41 (0) 44 403 41 10 info@degussa-goldhandel.ch WWW.DEGUSSA-GOLDHANDEL.CH


Im Business ist das Wichtigste DAS NETZWERK!

VTX, der Schweizer Telekommunikationsanbieter mit 35 Jahren Erfahrung, baut sein eigenes dediziertes Glasfasernetz für Geschäftskunden. Mit symmetrischen Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s und einer garantierten Wiederherstellungszeit von weiniger als 4 Stunden ist VTX Fibre die Lösung für anspruchsvolle Unternehmen und Institutionen!

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CONNECTIVITY

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SERVICES


26 BUSINESS MANAGEMENT: ÜBERGANGSLÖSUNGEN

CHEF / IN WEG – UND WIE GEHT’S JETZT WEITER? Der promovierte Sozialökonom Matthias Schweizer vom Beratungsbüro Moncrier ist spezialisiert auf Übergangslösungen und berät Unternehmen, die sich den Herausforderungen eines Führungsvakuums stellen müssen. Im folgenden Szenarium veranschaulicht er einen fiktiven Entwicklungsprozess, entstanden durch den unerwarteten Ausfall einer Führungsperson, und gibt mögliche Antworten, auf welche Weise Organisationen Vorkehrungen treffen können. VON DR. MATTHIAS SCHWEIZER UND JOËL CH. WUETHRICH

Was tun, wenn ein Führungsvakuum entsteht?

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H

err Meier leitet eine Institution. Er wird krank und fällt längerfristig aus. Es entsteht ein Führungsvakuum. Unsicherheit in der Belegschaft macht sich bemerkbar. Es wird spekuliert, ob Herr Meier wieder zurück an seinen Arbeitsplatz kehren wird, und falls nicht, wer seine Arbeit übernehmen würde oder seine Nachfolge antreten könnte. Die Gerüchteküche brodelt. In den Gängen werden Mutmassungen angestellt und Szenarien diskutiert. Ängste und Unsicherheiten machen sich breit.

GRABENKÄMPFE UM KOMPETENZEN UND VERANTWORTUNG In der Folge geraten einige Mitarbeitende unterschiedlicher Abteilungen in Grabenkämpfe um Kompetenzen und Verantwortung. Es werden Stimmen laut, die die Last der Mehrarbeit durch den Ausfall ungerecht verteilt sehen. Bei den engsten Mitarbeitenden von Herrn Meier häufen sich die Anzeichen schleichender Überforderung und Unlust durch die Zusatzaufgaben. Die Pendenzen häufen sich. Kadermitarbeiter monieren, dass der gesetzliche Auftrag und die Qualität unter diesen Umständen (bald) nicht mehr umgesetzt werden kann. Der Druck der Mitarbeitenden auf die Geschäftsleitung sowie auf das Aufsichtsgremium steigt. Die dem Aufsichtsgremium vorsitzende Person schaltet sich ein, will helfen, koordinieren, vermitteln. Aber als «externe» und anderweitig engagierte oder pensionierte Person sind deren Ressourcen sowie das operative Wissen begrenzt. Lieferanten, zuweisende Stellen und externe Partner verfolgen die Situation aus der Entfernung. Ihnen fehlen entscheidungs- und weisungsbefugte Personen in der Organisation. Erste Verbindlichkeiten werden überfällig, Dienstleister und Angehörige werden vertröstet, die Verantwortung weitergereicht. Die Gefahr eines Reputations- und später auch wirtschaftlichen Schadens wächst.

BUSINESS 27 lungen funktionieren in der Regel nur im Organigramm, in der Praxis sind Wissen und Erfahrung ungleich verteilt. Jede Institution soll sich mit den Chancen einer personellen Übergangs­ lösung frühzeitig auseinandersetzen und zur gezielten Vorbereitung nutzen. Je früher und besser ein «Interim Manager» die Organisation kennt, desto schneller und effizienter kann er handeln. Eine schwerpunktmässige Einarbeitung kann helfen, die Strukturen, Systeme und Kultur der Organisation kennen zu lernen, um über die Jahre mit der Organisation mitzuwachsen. Auch der Einsitz in ein Führungsgremium ermöglicht neue Impulse und Ideen sowie einen breiteren Blickwinkel, mit Wissen und Erfahrung «von aussen».

SOFORTMASSNAHMEN NACH EINTRITT DES FÜHRUNGSVAKUUMS Als erstes muss die Hierarchie-Lücke geschlossen werden, damit die interne und externe Kommunikation, gemäss den jeweiligen Richtlinien, wieder erfolgen kann. Prioritär muss das Tagesgeschäft beziehungsweise der gesetzte Auftrag sichergestellt sowie der Abbau von Pendenzen organisiert werden. Wenn nötig werden interne Regeln und Normen durchgesetzt, das Kader beraten, unterstützt und gestärkt. Nebst Personal-­ Management und Controlling-Aufgaben gehören auch die Kontaktpflege mit auftraggebenden beziehungsweise den zuweisenden Stellen sowie die Funktion als Sparring-Partner für das Aufsichtsgremium dazu. Je nach Schwerpunkt des Auftrags können auch Entscheidungsgrundlagen erarbeitet oder eine Nachfolgeperson rekrutiert sowie eine geordnete Übergabe organisiert werden. Um die Nachhaltigkeit der Qualität sicherzustellen sind wiederkehrende Audits möglich. WWW.MONCRIER.CH

Nach ein paar Wochen steht fest, dass Herr Meier nicht mehr ins Unternehmen zurückkehrt. Mit ihm verlässt nicht nur ein langjähriger Mitarbeiter das Unternehmen, auch sein Wissen, seine Erfahrung und die ordnende Hand werden dringend vermisst. Schuldzuweisungen in alle Richtungen nehmen zu. Viele Fragen bleiben offen.

RISKANTES FÜHRUNGSVAKUUM Risiken entstehen durch ein unerwartetes Führungsvakuum, das Unsicherheit in der Belegschaft, Grabenkämpfe oder Kompetenzgerangel auslöst, ferner, wenn die Last der Überbrückung ungerecht verteilt wird und die Mitarbeitenden durch Zusatzaufgaben überfordert werden. Dann häufen sich Pendenzen, der gesetzliche Auftrag wird mangelhaft oder gar nicht mehr umgesetzt, die Verbindlichkeiten werden nicht mehr eingehalten und externen (oder internen) Partnern fehlt eine entscheidungs- beziehungsweise weisungsbefugte Ansprechperson. Dies kann zu Fehlentwicklungen wie Kostenüberschreitung und Nichteinhaltung der gesetzlichen Standards führen. Entscheidungen müssen nachträglich korrigiert werden und die Gefahr eines Reputationsschadens wächst. Demzufolge steigt der Druck auf das Aufsichtsgremium. Unter diesen Aspekten wirken sich personelle, fachliche und technische Engpässe unmittelbar und eventuell drastisch auf den Betrieb beziehungsweise die Finanzen aus.

PRÄVENTION SCHÜTZT VOR AUSFALL-KONSEQUENZEN Die Institutionsleitung oder das Aufsichtsgremium kann die (Risiko-) Szenarien sowie das Ausmass der Folgen im Vorfeld skizzieren. Zu berücksichtigen ist nebst den Konsequenzen eines Führungsvakuums der zunehmende Fachkräftemangel. Interne Lösungen wie Stellvertreterrege-

Ein ausgewiesener Experte beim komplexen Thema Interim Management: Dr. Matthias Schweizer

WELCHE MEHRWERTE BRINGEN INTERIM MANAGER / INNEN? Man müsse die Zusammenarbeit mit Menschen unter schwierigen Bedingungen mögen und sich selbst nicht zu wichtig nehmen, sagt Dr. Matthias Schweizer und fügt hinzu: Diskretion, Ehrlichkeit und Erfahrung ermöglichen langjährige vertrauensvolle Partnerschaften. Je grösser das Wissen über eine Organisation und deren Entwicklung sei, desto effizienter ist der Einsatz. Diesbezüglich müssten die praktischen Führungs- und Krisen-Erfahrungen auf verschiedenen Leitungsstufen zum Tragen kommen.

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© Alesca-Audio Fidelity

28 BUSINESS

ALESCA-AUDIO FIDELITY

HÖRGENUSS – IN VOLLENDUNG Musik gehört für uns zum Alltag. Allerdings ist die Qualität sehr unterschiedlich. Dabei weckt Musik Gefühle in uns. Manchmal animieren sie uns sogar zum Tanzen. Da sollte doch Qualität im Vordergrund stehen. INTERVIEW MIT ALESSANDRO CALO VON ANJA BEELER

D

as Lieblingslied zu Hause wie bei einem Live-Konzert zu erleben, dafür sorgt Alessandro Calo von Alesca Audio Fidelity. Wir haben mit ihm über seinen Showroom und die darin ausgestellten High-End-Lautsprecher gesprochen.

«Geschäftsführer»: Herr Calo, wie würden Sie Ihr Business skizzieren? Alessandro Calo: Nüchtern gesagt vertreibe ich High-End-Audiosysteme. Es wird dann aber schnell auch emotional. Das ist ja das Wesen von guter Musik. Was wir bei Alesca anbieten, ist sozusagen die Formel 1 im Audiosektor. So wie McLaren Racing, Red Bull oder Ferrari versuchen, immer schnellere Autos zu kreieren, reizen wir mit unseren Produkten den Klang eines Lautsprechers bis zum Maximum aus, um das Optimum aus einer Anlage herauszuholen. Auf so einem hohen Niveau bringt die kleinste Veränderung einen Fortschritt oder auch einen Rückschritt. Und was ist dabei das Ziel? Unser Ziel ist es, alle Komponenten einer Anlage so zu kombinieren, dass das Hören zum Erlebnis wird. Dabei kommt es nicht nur auf die Lautsprecher an, sondern auch auf Kabel, Verstärker und die Quelle. Ja, sogar die Racks, auf denen die Elektrokomponenten stehen, sind ausschlaggebend. Und das Auge hört natürlich mit. Optik und Verarbeitung sind ebenso entscheidend wie die Klangqualität. Wir haben daher einen Show­ room gebaut, in dem unsere Kunden die Systeme testen und in die HighEnd-Audio-Welt eintauchen können.

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Das klingt als wäre es nicht nur ein Job für Sie? Nein, schon seit meiner Jugend bin ich ein sogenannter «High-Ender», immer auf der Suche nach noch besserem audiophilerem Klang. Als ich dann meine erste Wohnung ausstattete, bin ich auf Wilson Audio und D’Agostino, zwei Luxusmarken im Audiosektor, aufmerksam geworden. Ich habe nicht nur meine eigene Wohnung damit vertont, sondern biete diese Marken heute in meinem Sortiment an. Die deutsche Marke Tidal vertreibe ich sogar exklusiv in der Schweiz und Italien. Heute kann ich mit Stolz sagen, dass meine Leidenschaft auch mein Beruf ist. Das lebt man mit Leib und Seele. Sie sagen selbst, Sie waren 25 Jahre auf der Suche nach dem Gipfel des Machbaren im High-End-Audiosektor. Können Sie sich an den Tag erinnern, an dem Sie fündig wurden? Ich habe in den letzten Jahren sicherlich immer wieder gedacht, jetzt habe ich das Limit erreicht und das Optimum gefunden. Aber die Zeit läuft weiter und es kommen Neuheiten auf den Markt, die das bisher Erlebte in den Schatten stellen. Ein richtiges Ende der Suche gibt es daher nie. Klanglich sind wir jetzt schon auf einem spitzen Niveau. Während des Baus unseres Showrooms hatte ich Handwerker im Haus, die fragten, ob sie die Anlage mal hören könnten. Natürlich bewerteten sie zum Beispiel nicht die Klangfarbe der Hoch- oder Mitteltöner, aber sie schlossen die Augen und erlebten etwas Besonderes, ein unverfälschtes Musikerlebnis, als stehe das Klavier direkt neben ihnen. Nach der Vorführung staunte die ganze


BUSINESS 29 Truppe, dass solch ein realer Klang überhaupt aus einem Lautsprecher kommen kann.

Das ist ein Gefühl. Und dieses Gefühl sagt einem auch, welche Anlage die richtige ist.

Was unterscheidet einen Ihrer Lautsprecher von einem handelsüblichen Gerät? Die verwendeten Materialien und die Entwicklung des Lautsprechers sind entscheidend. Audioanbieter im High-End-Bereich legen viel Energie in die Verarbeitung und Technik des Gehäuses. Nicht umsonst ist so ein Lautsprecher bis zu 300 Kilo schwer. Da steckt einiges drin. Akira, ein Lautsprecher der Marke Tidal, hat zum Beispiel für die Hoch- und Mittel­ töne eine Diamantenmembran. Solche Lautsprecher sind optische Kunstwerke und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet.

Welche Trends sehen Sie in den nächsten Jahren in der High-EndAudio-Branche? Die Lautsprecher an sich sind schon sehr ausgereift. Ich erwarte den Fortschritt eher im digitalen Bereich. Die digitale Quelle ist relativ neu und stetig im Wandel. Heute streamt man die Musik übers Internet. Ich sehe die Zukunft in spezialisierten Streaming-Diensten, die hochwertige Dateien liefern und sich stärker auf den High-End-Audiosektor ausrichten. Der Streamer wird auch in den nächsten Jahren noch besser werden, da ist sicherlich noch viel Potenzial.

«Ein Herz muss gut versorgt sein, eine Anlage auch.»

Welches ist das ideale Lied, das man auf solch einer Anlage hören sollte? In meinem Showroom spiele ich oftmals «Mini World» von der französischen Sängerin Indila. Dieses Lied zeigt das ganze Spektrum an Tönen, Stimme und Dynamik. Sie können aber auch ein Musikinstrument als Beispiel nehmen. Der E-Bass kommt in mässiger Qualität dumpf und breiig rüber. Auf den Tönen eines guten E-Basses muss man sicher laufen können, gleichzeitig aber auch feine Nuancen hören. Nur dann kann man das Können von Virtuosinnen wie Tal Wilkenfeld und Kinga Glyk zu einem Hörgenuss verwandeln.

Wie viele Lautsprecher befinden sich in Ihrem Showroom und was gehört zudem noch zu solch einem High-End-Audiosystem? Wir haben elf Lautsprecher verschiedener Marken zum Testen in unserem Showroom bereit, darunter Tidal, Wilson Audio, Vimberg und die dänische Marke Borresen. Der erste Lautsprecher im Sortiment war der XVX-­ Chronosonic-Referenz-Lautsprecher von Wilson Audio, der mit seinen 182 Zentimetern Höhe satte 311 Kilogramm auf die Waage bringt und wirklich imposant ist – sowohl für das Auge als auch für die Ohren. Für eine komplette Anlage bieten wir ebenfalls Verstärker, Vorstufe, Wandler und Streamer an. Die Verstärker gibt es wiederum auch in unterschiedlichen Varianten wie Mono- oder Stereoendstufe oder auch komplette Vollverstärker, in denen alles integriert ist, wie in der Progression von D’Agostino. In der Regel gilt: Je höher die Qualität sein soll, umso mehr setzt man das System aus einzelnen Komponenten zusammen. Wichtig sind auch die Racks, auf denen die Anlage platziert wird. Wir nutzen Racks von Hifistay, die auf Kugellager basieren. So werden alle Schwingungen neutralisiert und die Geräte können ihre optimale Leistung abrufen. Jedes Detail ist wichtig? Ja, eine wichtige Komponente sind ausserdem die Kabel. Ich vergleiche sie gerne mit Adern, die das Herz zum Pumpen bringen. Ein Herz muss gut versorgt sein, eine Anlage auch. Über Kabel kann man daher den Klang einer Anlage stark beeinflussen. Wenn jemand eine gute Anlage zu Hause hat, kann zum Beispiel schon der Wechsel des Kabels einen grossen Unterschied in der Klangqualität bringen. Bei uns bekommt der Kunde eine umfassende Beratung und kann vom Kabel bis zum kompletten High-End-­ Audiosystem alles kaufen. Darüber hinaus bieten wir Services, angefangen bei der Installation der Geräte beim Kunden vor Ort bis hin zur heimischen Raumoptimierung, an. Was bedeutet «guter Klang» für Sie als Experte? Da gibt es keine allgemein gültige Formel. Für mich ist der beste Klang dann, wenn ich berührt werde, wenn ich Hühnerhaut bekomme. Das kann man nicht an einzelnen Frequenzen, Höhen oder Tiefen festmachen.

Letztendlich ist der Geschmack eines jeden Einzelnen aber entscheidend. Das ist die Sache mit der Musik: Sie weckt Emotionen, Erinnerungen und bietet uns die Möglichkeit, uns – wenn wir die Augen schliessen – an andere Orte zu träumen. Welches Lied oder welcher Klang diese Gefühle weckt, das muss jeder für sich herausfinden. Und wenn ich das während eines Besuchs in meinem Showroom schaffe, dann habe ich mein Ziel erreicht.

© Alesca-Audio Fidelity

Für welche Zwecke sind die Lautsprecher geeignet und wer sind Ihre Kunden? Jeder, der gerne Musik hört und auf der Suche nach hoher Qualität ist, ist bei uns richtig. Meist kaufen unsere Kunden die Anlagen für den privaten Gebrauch. Ich sehe solche Systeme aber auch in der Hotellerie. Mit den heutigen Streaming-Diensten könnte ein 5-Sterne-Hotel sich so ein live-ähnliches Konzert in seine Lounge holen.

Alessandro Calo setzt auf kompromisslose Audio-Qualität.

AC GROUP AG ALESCA-AUDIO FIDELITY Undermülistrasse 22 CH-8320 Fehraltorf ZH Telefon +41 (0) 43 549 54 80 info@alesca.ch WWW.ALESCA.CH

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Innovative Kundenzone: persönliche Beratung verbunden mit digitalen Dienstleistungen.

VALIANT BANK

EINE BANK ZUGESCHNITTEN AUF BEDÜRFNISSE VON KMU Im Zuge ihrer Expansionsstrategie bis 2024 ist Valiant nun in den Kanton Zürich vorgestossen. Sieben Ortschaften im Kanton Zürich sind als neue Standorte für Geschäftsstellen definiert: Oerlikon, Bülach, Wädenswil, Meilen, Winterthur, Uster und Altstetten. Nun wurde die erste in Oerlikon am 31. Mai 2021 eröffnet. INTERVIEW MIT CHRISTIAN FRIEDRICH UND CHRISTOPH BAUMANN VON JOËL CH. WUETHRICH

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aliant ist die Bank für Menschen, die möglichst wenig Zeit mit Bankthemen verbringen wollen, weil ihre Tage schon voll genug sind. Einfachheit ist das Motto der Valiant Bank. Und dennoch stehen die Eruierung der Bedürfnisse und die umfassende Beratung von Unternehmens-, Privat- und Geschäftskunden natürlich im Vordergrund. Im Zuge ihrer Expansion in den Kanton Zürich hat Valiant Ende Mai in Oerlikon die erste von sieben «Zürcher Geschäftsstellen» eröffnet. Und diese hat es in sich: Sie verbindet persönliche Beratung mit digitalen Bankdienstleistungen: Die Kundinnen und Kunden werden von Montag bis Freitag von 8.30 bis 18.30 Uhr per Video empfangen und persönlich beraten. Ausführliche Finanzberatungen mit den Kundenberatenden vor Ort sind nach Terminvereinbarung möglich. Der Bancomat und die Selbstbedienung sind rund um die Uhr geöffnet. Das Valiant Motto «Wir sind einfach Bank» wird somit konkret umgesetzt. Die Expansionspläne der Valiant laufen entgegen dem grundsätzlichen Trend, Bankfilialen zu schliessen. Valiant-CEO Ewald Burgener jedoch sieht in der grösseren Präsenz mit Geschäftsstellen an interessanten Standorten einen «zentralen Pfeiler der Wachstumsstrategie» und spricht von einem «bedeutenden Moment» in der Geschichte des Unternehmens. «Es liegt auf der Hand, dass wir Zürich als pulsierende Wirtschaftsregion zwischen unseren Marktgebieten Zentralschweiz, Aargau und Ostschweiz erschliessen», sagt Burgener. Gesamtschweizerisch werden bis 2024 insgesamt 14 neue Filialen eröffnet, davon sieben im Kanton Zürich. Im Zug ihrer Expansion schafft Valiant 170 zusätzliche Vollzeitstellen, davon 140 in der Kundenberatung. Die neue Gechäftsstelle in Oerlikon bietet genau das, was die modernen Kundinnen und Kunden von heute wollen: Einfaches Handling für die

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eigenen Bankgeschäfte. Aber auch wenn die Digitalisierung – sprich die digitalen Prozesse – einen wichtigen Part im Tagesgeschäft mit der Kundschaft einnimmt, so sind doch Kundenbindung und Interaktion mit den lokal verankerten Mitarbeitenden auch bei Valiant wichtig. Wir haben uns mit Christian Friedrich, Leiter Unternehmenskunden Region Zürich / Ostschweiz und mit Christoph Baumann, Leiter Privat- und Geschäftskunden Region Zürich, unterhalten: «Geschäftsführer»: Die neue Valiant Filiale in Oerlikon besticht – auch dank den digitalisierten Angeboten – durch ein sehr zeitgemässes und dennoch kundenorientiertes Konzept. Ganz nach dem Valiant Motto «Wir sind einfach Bank». Wie etablieren Sie die Kundenbindung? Christian Friedrich: Wir sind eine Bank für KMU und bieten eine umfassende Beratung in allen Finanzfragen. Das setzt voraus, dass wir die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden und die lokalen Verhältnisse kennen. Valiant setzt dabei auf das Business Model Canvas. Es ist ein einfaches, sehr wirkungsvolles Modell, dank dem die Beratenden ein Geschäftsmodell erfassen und nachvollziehen können. Der persönliche Austausch steht für uns im Vordergrund. Gleichzeitig profitieren unsere Unternehmenskunden von innovativen digitalen Dienstleistungen, wie zum Beispiel dem Multibanking. Dieses ermöglicht eine Gesamtsicht über alle Bankkonten, mit nur einem Login. Mit Multibanking können KMU ihre Liquidität besser steuern und ihren administrativen Aufwand reduzieren.

Christoph Baumann: Für die Privat- und Geschäftskundschaft gilt das Gleiche, denn auch hier soll die Kundenbindung mittels persönlicher Beratung und Effizienz entstehen. Unsere Kundinnen und Kunden können


BUSINESS 31 das erhebliche Optimierungspotenzial im Bereich der Personenversicherungen, insbesondere in der zweiten Säule aufmerksam machen. Auch hier bieten wir eine unabhängige und hochprofessionelle Beratung an. Die Rückmeldungen unserer Kunden an unsere Spezialisten zu dieser Dienstleistung sind äusserst positiv.

Christian Friedrich, Regionenleiter Unternehmenskunden Zürich / Ostschweiz

Christoph Baumann, Regionenleiter Privat- und Geschäftskunden Zürich

wählen, ob sie an einem physischen Termin, per Video oder telefonisch beraten werden möchten. Unsere digitalen Dienstleistungen vereinfachen vieles. Aber die Interaktion wird noch immer durch unsere Mitarbeitenden garantiert und sichergestellt, die alle in den jeweiligen Regionen verankert sind. Sie kennen die Ortschaften und die Menschen mit deren Werthaltungen und Gewohnheiten vor Ort. Da ist viel Vertrauen und Glaubwürdigkeit vorhanden.

«Bei Anlagen oder einer Finanzierung eines Eigenheims geht es um Lebensentscheidungen.» Valiant soll sich weiterhin über eine hohe Beratungskompetenz, kurze Entscheidungswege und eine bodenständige Unternehmenskultur auszeichnen und will das Finanzleben der Kundschaft vereinfachen. Wie sieht das konkret aus im Tagesgeschäft? Christian Friedrich: Wir tauschen uns sehr intensiv mit unseren Kundinnen und Kunden aus. Ihr Tagesgeschäft und die relevanten Prozesse studieren wir genau. Es geht uns darum, die Kundenbedürfnisse zu erkennen und herauszufinden, wo wir als Finanzdienstleister unterstützen können. Wir suchen einfache Lösungen und können Entscheide rasch fällen. Unsere Kundinnen und Kunden schätzen, dass wir kompetent beraten und zugleich die Bodenhaftung nie verlieren.

Christoph Baumann: Valiant ist es wichtig, ihre Kundschaft ganzheitlich zu beraten, gerade auch bei der Vorsorge. Mit einer Finanzplanung analysieren die Vorsorgespezialisten von Valiant die persönliche finanzielle Situation ihrer Kundinnen und Kunden und zeigen auf, wo die kundenspezifischen Risiken, Herausforderungen und Chancen liegen. Vom einfachen Überblick der persönlichen Vorsorgesituation bis hin zur umfassenden Beratung – bietet Valiant für jedes Bedürfnis die passende Lösung. Bei der anschliessenden Umsetzung der Vorsorgelösung begleiten die Kundenberatenden ihre Kunden auf dem Weg zur Pensionierung. Die neue Präsenz im Kanton Zürich hat eine wichtige strategische Bedeutung. Christoph Baumann: Das ist richtig. Valiant will vom Genfer- bis zum Bodensee präsent sein. In der Expansion investiert Valiant schwergewichtig in Gebiete, die ein hohes Potenzial aufweisen. Die Grossregion Zürich / Aargau – mit Zürich als grösste Schweizer Stadt – ist die bevölkerungsreichste Region der Schweiz. Mit ausgezeichneten Standortbedingungen und einem hoch produktiven Branchenmix bildet die Grossregion Zürich / Aargau den grössten wirtschaftlichen Ballungsraum der Schweiz. Mit der Expansion will Valiant ein Volumenwachstum erzielen um so die bestehende Infrastruktur besser auslasten zu können, was zu Skalen­ effekten führt.

ÜBER VALIANT Valiant ist ein unabhängiger Schweizer Finanzdienstleister. Valiant ist ausschliesslich in der Schweiz tätig und bietet Privatkunden und KMU ein umfassendes, einfach verständliches Angebot in allen Finanzfragen. Privatperson und Unternehmer / innen erhalten bei Valiant einfach verständliche Produkte und einen Service von über 500 SAQ-zertifizierten Kundenberatenden. Diese garantieren kompetente Beratung rund um Zahlen, Sparen, Anlegen, Vorsorgen und Finanzieren. Das Leitmotiv des Unternehmens: «Wir machen Ihnen das Finanzleben einfacher». Zudem ist Valiant dank innovativen, digitalen Dienstleistungen in der ganzen Schweiz präsent. Valiant hat eine Bilanzsumme von 34.5 Milliarden Franken und beschäftigt über 1 000 Mitarbeitende – davon 80 Auszubildende. Valiant ist an 98 Standorten in folgenden 13 Kantonen lokal verankert: Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Freiburg, Jura, Luzern, Neuenburg, Solothurn, St. Gallen, Waadt, Zug und Zürich.

Christoph Baumann: Bei den Privatkundinnen und -kunden sieht es ähnlich aus: da sind vielleicht andere Bedürfnisse prioritär, aber die Auseinandersetzung mit der Kundschaft ist ebenso intensiv und muss nachhaltig geführt werden. Bei Anlagen oder einer Finanzierung eines Eigenheims geht es teilweise um Lebensentscheidungen. Da sind wir uns der grossen Verantwortung bewusst und nehmen diese auch wahr.

Kundenzone ist sieben mal 24 Stunden geöffnet Videoberatung ist von 08.30 bis 18.30 Uhr verfügbar Persönliche Beratungstermine auf Anfrage

«Das Finanzleben der Kundschaft vereinfachen»: Von welchen Dienstleistungen profitieren Ihre Kunden ausserdem? Christian Friedrich: Als Universalbank bieten wir unseren Kundinnen und Kunden sämtliche Dienstleistungen an. Eine, von einer Bank vielleicht unerwartete Dienstleistung möchte ich hier erwähnen: Zum Teil können wir unsere Unternehmenskunden überraschen, wenn wir sie auf

Franklinstrasse 12 CH-8050 Zürich-Oerlikon Telefon +41 (0) 44 205 94 60 info@valiant.ch

VALIANT BANK AG

WWW.VALIANT.CH/OERLIKON

GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021


GET YOUR TICKET Meine Marketing Agenda: FOKUS. Wichtiger denn je! 19. August 2021, Kongresshaus Zürich Keynote Speakers

Media-Talk

Cristián Gálvez

Persönlichkeitstrainer, Autor, Coach Abenteuer Zukunft - Neue Wege gehen

Bea Knecht

Founder & Board Member, Zattoo International Ltd. Zattoo TV - Fokus beim Aufbau der Firma

Matthias Ackeret

Verleger und Chefredaktor persönlich Verlags AG

Stefan Barmettler

Chefredaktor Handelszeitung

Prof. Dr. Stefan Michel

Daniel Ettlinger

Dean IMD EMBA Haben Sie eine Marketingstrategie? Sind Sie sicher?

Tom Fishburne

Founder of Marketoonist and Author Thriving in the Awkward Adolescence of Digital

René Borbonus

Vortragsredner, Trainer und Buchautor Klarheit

Jan De Schepper

Chief Sales and Marketing Officer, Swissquote Comment gérer la croissance par temps de pandémie

Überraschungsgast Fokus-Artist

Kiki Maeder

Moderation Marketing Tag

CEO galledia group ag

Tom Hanan

Gründer / Managing Director, Webrepublic AG

Marcel Kohler

Leiter Bereich Werbung & Pendlermedien Tamedia AG

Susanne Wille

Reporterin und Moderatorin

Michael Wanner

Delegierter des Verwaltungsrates AZ Medien Geschäftsführer watson

Peter Wanner

Verleger und Verwaltungsratspräsident AZ Medien AG

Vanessa Meier

Urs Gredig

Moderation Side-Kick

MARKETING EXCELLENCE AWARD

Nicht verpassen – hier werden Legenden gekrönt.

GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021 www.swissmarketingforum.ch

Moderation Media-Talk

Prof. Dr. Sven Reinecke Jury-Präsident

+41 44 220 10 80


SPECIAL In unserer Rubrik Special widmen wir uns diesmal dem Thema der (Beruflichen) Weiterbildung. Welche Tendenzen sind aktuell ersichtlich bei der berufsbegleitenden Weiterbildungsmotivation? Wie intensiv unterstützen die Schweizer Unternehmen die Weiterbildung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? VON JOËL CH. WUETHRICH

D

as Bundesamt für Statistik (BFS) erhebt seit 2011 alle fünf Jahre Daten zu den Weiterbildungsanstrengungen der Schweizer Unternehmen und fasst diese in der «Statistik der beruflichen Aus- und Weiterbildung» zusammen. Der Begriff Berufliche Weiterbildung wird definiert als mindestens teilweise oder indirekt durch das Unternehmen finanzierte Bildung, die geplant ist und einem definierten Lernziel dient. Diese Weiterbildungen finden jeweils unter gewissen Rahmenbedingungen statt. Aus Befragungen des BFS und des SVEB (Schweizer Verband für Weiterbildung) weiss man, dass rund 90 Prozent der Unternehmen hierzulande die berufliche Weiterbildung mindestens eines Teils ihrer Mitarbeitenden unterstützt. Die Tendenz ist steigend seit zehn Jahren. Bei mittleren und grossen Unternehmen sind beinahe alle Betriebe weiterbildungsaktiv. Die

kleinen Unternehmen mit zehn bis 49 Mitarbeitenden sind weniger oft weiterbildungsaktiv, haben dafür aber in den letzten Jahren den grössten Sprung nach oben gemacht. Aus- und Weiterbildung ist zwar für mehr als Dreiviertel aller Unternehmen ein relevantes Element ihrer Strategie. Aber nur rund die Hälfte der KMU hat ein ausreichendes Budget dafür und nur knapp über ein Drittel haben die Aus- und Weiterbildung gesamtarbeitsvertraglich geregelt. Obwohl der Bedarf eindeutig vorherrscht. In dieser Rubrik haben wir uns diesen Themen gewidmet und auch einige Tipps zusammen getragen, was zu beachten ist, wenn man eine Weiterbildung angeht. Ausserdem: Wann rentiert sich der zeitliche und finanzielle Aufwand? Wie stellt man so etwas fest?

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34 SPECIAL

Bildungsberatung im Vorfeld ist wichtig: Wenn eine Weiterbildung gut geplant wird und die Bildungsberatung umsichtig und perspektivisch war, profitiert man am meisten davon.

SCHLÜSSELFUNKTIONEN BILDUNGSMANAGER/IN UND -BERATER / INNEN

BERUFLICHE WEITERBILDUNG RICHTIG PLANEN Berufliche Weiterbildungen und die Wahl eines Bildungsinstitutes werden in der Regel nicht nach Bauchgefühl getroffen. Da sind viele Aspekte zu berücksichtigen. Beispielsweise die Frage nach der «Rentabilität» und dem «Mehrwert» oder auch jene nach den perspektivischen Möglichkeiten in der Branche dank des erworbenen Diploms. Wie also «plant» man auf smarte Weise eine berufliche Ausbildung? Hier kommen die Bildungsmanager / innen und Bildungsberater / innen ins Spiel. VON JOËL CH. WUETHRICH

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SPECIAL 35

Die Qual der Wahl? Nicht unbedingt, wenn man beim Vorgehen der Wahl einer Weiterbildung strategisch vorgeht.

W

ie verknüpfe ich die betriebswirtschaftlichen Ansprüche meiner Organisation mit den drängendsten (Weiter-) Bildungsfragen des Personals? Wie erkenne ich, welche Weiterbildung nutzvoll für meine Leute ist und welches neu erworbene Know-how dem Unternehmen einen Mehrwert bringt? Diese Fragen beantworten Bildungsmanager / innen und Bildungsberater / innen. In vielen Betrieben bekleiden sie eine Schlüsselfunktion. Ihre Aufgabe ist eine strategische und oft unterschätzte Funktion. Sie unterstützen als interne oder externe Fachpersonen die Geschäftsleitung oder Führungspersonen im Human Resources Management. Betriebswirtschaftliches Handeln, Organisationsentwicklung, Bildungsberatung, Qualitätsmanagement und Marketing gehören dabei zu ihren Hauptaufgaben. Diese Bildungsstrategen übernehmen im Bildungsbereich von Firmen, Schulen, Verwaltung und so weiter Führungsfunktionen

und vernetzen ihre Kenntnisse in Erwachsenenbildung und Management gewinnbringend.

WEITERBILDUNG SOLL HELFEN, UNTERNEHMENSZIELE ZU ERREICHEN Für viele Unternehmen ist das steigende Ressourcen- und Kostenbewusstsein wichtig. Dabei rückt vor allem der Aspekt der Wirkung und der Wirkungsüberprüfung von Weiterbildung in den Mittelpunkt. Weiterbildung muss nachweislich einen Mehrwert erzeugen. Am besten nicht nur mitteloder langfristig, sondern auch unmittelbar. Während noch vor 20 Jahren in erster Linie Praxistransfer und Nachhaltigkeit von Bildungsmassnahmen im Zentrum standen, muss heute immer mehr die Rentabilität ausgewiesen werden. Viele Massnahmen der betrieblichen Weiterbildung zeigen aber vielfach erst mittelfristig Erfolge. Den Nutzen und den

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36 SPECIAL

Vor dem Start einer Weiterbildung sollte man sich ehrlich machen und wissen, welche Herausforderungen warten. Und damit sind nicht nur die Lernziel-Checks und Prüfungen gemeint.

Mehrwert in Franken oder Prozenten auszudrücken, ist fast unmöglich. Dazu kommt noch folgender Aspekt: Rasch ändernde Unternehmensziele erschweren die Kontinuität in Ausbildungsprogrammen. Diese Herausforderungen verlangen von den betrieblichen Bildungsfachleuten einen erweiterten Werkzeugkoffer. Neue Kompetenzen sind nötig. Bildungsprofis müssen die Bildungsarbeit unter erwachsenenbildungsgerechten wie auch ökonomischen Gesichtspunkten betrachten. Sie müssen den Zusammenhang zwischen Bildung, Bildungserfolg und Unternehmenserfolg verstehen und im Rahmen eines strategischen Bildungscontrollings Instrumente zur Planung, Gestaltung und Steuerung der betrieblichen Weiterbildung anwenden können. Die Erfolge sollten auch sichtbar gemacht und breit kommuniziert werden.

QUALITÄT UND EFFIZIENZ VON BILDUNGSMASSNAHMEN Der Weg zur / zum Bildungsmanager / in geht in der Regel über das drei­ stufige AdA-Baukastensystem (Ausbildung der Ausbildenden). Dieses

umfasst die Stufen SVEB-Zertifikat, eidgenössischer Fachausweis Ausbilder / in und eidgenössisches Diplom Ausbildungsleiter / in. Die erforderlichen Kompetenzen werden besonders im Lehrgang zur / zum Ausbildungsleiter / in mit eidgenössischem Diplom gelehrt. Neben dem AdA-Baukastensystem haben sich auf Hochschulstufe auch Angebote etabliert, welche die Vernetzung bereits erworbener fundierter Kenntnisse in der Erwachsenenbildung mit umfassenden Managementkompetenzen zum Ziel gesetzt haben. Ein Beispiel: Im Diploma of Advanced Studies DAS Bildungsmanagement, einem gemeinsamen Angebot der Lernwerkstatt Olten und der Fachhochschule Nordwestschweiz, werden Betriebswirtschaft- und Leadership-Kompetenzen vor dem Hintergrund der Bildung vermittelt. Die Lernwerkstatt Olten versucht so, den gestiegenen Anforderungen an das ökonomische und strategische Denken der Bildungsfachleute in Leitungsfunktionen mit ihren Angeboten gerecht zu werden. Durch eine Fokussierung auf Lehrgänge mit eidgenössischen Abschlüssen für Bildungsfachleute, Coaches und Betrieblichen Mentoren / -innen ist der Anbieter stets am Puls der Themen und die Lernwerkstatt betätigt sich in verschiedenen Gremien, welche die Berufsbilder aktiv gestalten. Ein anerkannter Abschluss in der Bildungsbranche ist also gefragt und für viele eine lohnenswerte Option, um das erworbene Know-how weiter­ zuvermitteln. Über 57’000 Personen verfügen aktuell über das SVEB-­ Zertifikat und rund 12’500 Bildungsfachleute schmücken sich mit dem eidgenössischen Fachausweis Ausbilder / in. Besonders gefragt – wie oben schon erwähnt – sind Bildungsfachleute, die sich weiterqualifiziert haben mit dem DAS Bildungsmanagement und dem eidgenössischen Diplom Ausbildungsleiter / in.

ERWACHSENENBILDUNG MIT MANAGEMENTKOMPETENZEN VERNETZEN Auch als Ausbildungsleiter / in mit eidgenössischem Diplom ist man voll dabei: Ausbildungsleitende sind in der Bildungsarbeit mit Erwachsenen

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SPECIAL 37 in einer Führungsfunktion tätig und leiten eine Organisationseinheit oder einen Angebotsbereich. Planung, Organisation, Entwicklung, Qualitätsmanagement, Marketing und Akquisition sowie Personalführung gehören dabei zu den Hauptaufgaben. Ein weiterer Mehrwert: Im Lehrgang treffen sich Führungspersonen der inner- und ausserbetrieblichen Aus- und Weiterbildung, Geschäftsleitende von Institutionen der Weiterbildung und Führungskräfte von Bildungsanbietern. Absolvierenden beider Weiterbildungsgänge steht bei Erfüllung der Zulassungsbedingungen an der Fachhochschule Nordwestschweiz ein Anschlussprogramm zum Master of Advanced Studies Erwachsenenbildung und Bildungsmanagement offen.

AUF DIE RICHTIGE WAHL KOMMT ES AN Für Terry Tschumi, Schulleiterin der Höheren Fachschule TEKO Basel und für Lernwerkstatt Olten CEO Daniel Herzog stellt man bereits mit der Wahl der Weiterbildungsinstitution die Weichen für eine erfolgreiche Ausbildung. Terry Tschumi: «Zuerst sollte man sich fragen, welche Ziele man eigentlich verfolgt mit der beruflichen Aus- beziehungsweise Weiterbildung. Manchmal sollte man nicht nur die aktuelle Situation von einem Entscheid abhängig machen. Wichtig ist eine umfassende Information, welche Fähigkeiten und Fachkenntnisse in der bevorzugten Branche in den nächsten Monaten und Jahren gefragt sind. Und was sehr wichtig ist: Richtiges Timing in jeder Beziehung: Nicht nur sollte man wissen, wann und wie man bereit sein muss, um in der Arbeitswelt konkurrenzfähig zu sein. Auch zu sich selbst sollte man ehrlich sein und sich folgende Fragen stellen: Schaffe ich das jetzt mit der Energie und den Ressourcen und was kann ich mir zutrauen? Wie kann ich den ganzen Aufwand einer Weiterbildung mit meinem Job und mit meinem persönlichen Umfeld verein­

baren? Passt die ausgesuchte Weiterbildung fachlich, perspektivisch und auch von den Anforderungen wirklich zu mir und was bringt mir das Diplom ganz konkret für die nahe Zukunft?» Diese Fragen werden bei guten Weiterbildungsanbietern genau erörtert und die TEKO Fachschule ist bekannt für die Info-Events mit Mehrwert, die nicht nur informativ sind, sondern auch jeweils immer das ganze Spektrum der Perspektiven aufzeigen, die eine der favorisierten Weiterbildungen eröffnen können. Daniel Herzog, CEO der Lernwerkstatt Olten pflichtet bei und fügt hinzu: «Bei der Wahl sollte man darauf achten, dass es sich beim Angebot um einen eidgenössisch anerkannten Abschluss handelt und der Anbieter über die nötigen Zertifizierungen verfügt. Auch die Möglichkeit einer Teilnahme an einem Infoabend oder ein persönliches Beratungsgespräch ist wichtig, bei welchem nicht nur das Angebot diskutiert wird, sondern auch die beruflichen und persönlichen Perspektiven, die durch die Weiterbildung entstehen. Und natürlich helfen auch Referenzen von Abgängerinnen und Abgängern bei der Entscheidungsfindung. Generell sollte man sich die für sich selbst wichtigen Punkte zeigen lassen. Dazu gehören beispielsweise die Lehrmittel, das E-Learning-Portal und so weiter. Auch ist eine Durchführungsgarantie wichtig, da man ja auch zeitlich strategisch eine Weiterbildung planen muss und die Möglichkeiten des Nachholens von verpassten Kursterminen. Und man kann ruhig kritisch sein, wenn der Anbieter auf einen schnellen Abschluss drängt.» WWW.DAS-BILDUNGSMANAGEMENT.CH WWW.AUSBILDUNGSLEITER.CH WWW.TEKO.CH

academy

Lean Six Sigma / OPEX Trainings Prozesse optimieren ● Qualität erhöhen ● Rentable Digitalisierung ermöglichen

Yellow Belt for Executives

Failure Mode and Effects Analysis (FMEA)

Lean Office / Lean for the Service Industry

Wertstromanalyse (Value Stream Mapping)

Lean Master / Lean Sensei

umati - universal machine techology interface

HoQ

Operational Excellence

Six Sigma

Green Belt

Value Stream Mapping

Pull

Master Black Belt Kanban

Change Management

Minitab DOE

TQM

Black Belt

Continuous Improvement

FMEA

Design for Experiments (DOE)

QFD

TRIZ

Black Belt

Agile for Hardware Development

Design for Lean Six Sigma

Lean Office

Green Belt

Prozessoptimierung, Produktentwicklung

Target Costing

Lean Six Sigma / Operational Excellence

Lean Production

Business Excellence

Lean Six Sigma

inspire AG, Zürich www.inspire.ethz. ch/academ y GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021


38 SPECIAL

Ein Grossteil der Unternehmen räumen der Weiterbildung einen hohen Stellenwert ein.

WEITERBILDUNG BEI KMU

ARBEITSWELT 5.0 FORDERT NEUE KOMPETENZEN Der Digitalisierungsschub stellt hohe, beziehungsweise erhöhte Anforderungen an die Fähigkeiten der Mitarbeitenden. In einer Studie des Schweizerischen Verbandes für Weiterbildung (SVEB) steht, dass man bei rund 60 Prozent der Unternehmen merke, wie die Pandemie Auswirkungen habe auf die Kompetenzen für das agile Arbeiten sowie auf die sozialen und kommunikativen Skills. VON JOËL CH. WUETHRICH

D

er Schweizerische Verband für Weiterbildung SVEB hat Anfang des Jahres den Einfluss der Corona-Krise auf die Weiterbildung in den KMU untersucht. Erstes Fazit: Ein Gross­teil der Unternehmen räumen der Weiterbildung einen hohen Stellenwert ein. Auch um den Auswirkungen der Pandemie zu begegnen. Die vom SVEB zwischen Dezember 2020 und Januar 2021 bei 123 KMU realisierte Online-Befragung bestätigt demnach den hohen Stellenwert der Weiterbildung bei Klein- und Mittelunternehmen. Zwei Drittel der teilnehmenden KMU erachten Weiterbildung (vor allem jene ihrer Mitarbeitenden) als wichtig. Bei der Finanzierung von Weiterbildungen zeigt sich aktuell jedoch noch eine gewisse Vorsicht. Insbesondere bei Ausgaben für externe Weiterbildungsangebote würde gespart, heisst es in der

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vom SVEB, vom Schweizerischen Gewerbeverband, von digitalswitzerland und KMU Next durchgeführten Studie. Dies hänge, so sagen die Autorinnen und Autoren der Studie, vermutlich damit zusammen, dass viele KMU infolge der Krise Unterstützung bei der Finanzierung oder der IT-Infrastruktur benötigen. Die Zurückhaltung könnte auch in Zusammenhang damit stehen, dass es der Hälfte der befragten Unternehmen gemäss eigenen Angaben an Wissen zu den Kompetenzen der Zukunft fehle. Daniel Herzog, CEO der Lernwerkstatt Olten, spürte die Zurückhaltung der Betriebe vor allem während der ersten Welle der Pandemie: «Fast alle geplanten Inhouse-Schulungen wurden nach hinten geschoben. Jetzt sind aber auch im Inhouse-Geschäft unsere Auftragsbücher wieder voll. Der Ausbildungsstau scheint von den Firmen


SPECIAL 39 nun aufgelöst zu werden.» Die Lernwerkstatt Olten bietet neben öffentlichen Lehrgängen im Bereich Erwachsenenbildung, Coaching und Mentoring auch firmeninterne Weiterbildungen an und hatte sich schon 2020 und zuvor antizipierend auf die neue Situation vorbereitet. Daniel Herzog: «Rasch haben wir zusätzlich zu den bestehenden Digital Training-Angeboten unsere Live-Webinare zu 33 Themen rund um das digitale und virtuelle Unterrichten und Coachen entwickelt. Diese werden alle öffentlich angeboten. So kann sich jede Fachperson der Personalentwicklung und des betrieblichen Mentorings und jede Lehrperson die gewünschten Kompetenzen individuell und bedarfsgerecht aneignen.» So habe man bereits in den ersten Woche der Pandemie eine grosse Nachfrage für die Konzipierung von Online-Angeboten erfahren. Alle mussten auf Online umstellen und nur wenige wussten wie. «Da half es uns, dass wir das Thema Digital Training schon vor Jahren angegangen sind», so Herzog.

HÖHERER BEDARF WIRD NUR TEILWEISE GEDECKT Einer der Hauptgründe für die nach wie vor hohe Bereitschaft, sich in die (berufliche) Weiterbildung zu begeben: Bei einem Grossteil der in der erwähnten Studie befragten KMU stellt die Corona-Situation insgesamt hohe Anforderungen an die Fähigkeiten der Mitarbeitenden. Ein Drittel gibt an, die Belegschaft benötige neue oder andere Kompetenzen. Bei rund 60 Prozent der Unternehmen zeitigt die Pandemie Auswirkungen auf die Kompetenzen für das agile Arbeiten sowie die sozialen und kommunikativen Kompetenzen. 43 Prozent stellen zudem einen starken bis sehr starken Effekt bei den digitalen Kompetenzen fest. Der Weiterbildungsbedarf ist denn auch bei 33 Prozent der KMU in Zeiten von Corona gestiegen. Als Weiterbildungsbedarf eines Unternehmens wird in der Studie die Notwendigkeit definiert, dass Mitarbeitende neue Kompetenzen erwerben oder bestehendes Wissen erweitern, um den Anforderungen im Unternehmen zu begegnen (Quelle: SVEB). Der offensichtlich erhöhte Weiterbildungsbedarf wird aber nicht von allen KMU gedeckt. Die Studie zeigt, dass fast ein Drittel der KMU mit einem erhöhten Weiterbildungsbedarf ihre Weiterbildungsaktivität nicht verändert oder sogar gesenkt haben.

Daniel Herzog, CEO der Lernwerkstatt Olten: «Der Ausbildungsstau scheint von den Firmen nun sukzessive aufgelöst zu werden.»

SVEB FEIERT DEN 70IGSTEN Der Schweizerische Verband für Weiterbildung (SVEB) ist der nationale Dachverband für die Interessen der Weiterbildung in der Schweiz. Auf politischer, gesellschaftlicher und fachlicher Ebene vertritt er seit 1951 die Anliegen der Mitglieder. Der Verband wird von Nationalrat Matthias Aebischer präsidiert. Die rund 25 Mitarbeitenden der Geschäftsstelle in Zürich betreuen nationale und internationale Projekte, bauen Netzwerke auf, stellen Dienstleistungen für die Mitglieder bereit und entwickeln Konzepte, Studien oder neue Wege für die Förderung der Weiterbildung. Der Verband gehört auch zur Trägerschaft des AdA-Baukastensystems. Dieses umfasst die Abschlüsse «SVEB-Zertifikat Kursleiter / in», «SVEBZertifikat Praxisausbilder / in», «Ausbilder / in mit eidgenössischem Fachausweis», «Ausbildungsleiter / in mit eidgenössischem Diplom» und «Diplomierte / r Erwachsenenbildner / in HF». 113 anerkannte Institutionen bieten diese Weiterbildungen an. Die grösste Anbieterin mit 30 Standorten ist die Lernwerkstatt Olten.

HIER IST DIE KOMPLETTE STUDIE EINSEHBAR: www.lwo.ch/kmu-studie

LERNWERKSTATT OLTEN GMBH Postfach 1167 CH-4601 Olten Telefon +41 (0) 62 291 10 10 info@lernwerkstatt.ch WWW.LIVE-WEBINARE.CH WWW.LERNWERKSTATT.CH

Die Hybrid-Angebote in der beruflichen Weiterbildung kommen vielen KMU entgegen.

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40 SPECIAL

FÜHRUNG MIT INDIVIDUALPSYCHOLOGIE

«NATÜRLICHES ENTWICKLUNGSPOTENZIAL ENTFALTEN» Nutzt man die Individualpsychologie für einen positiven Umgang mit sich selbst sowie mit seinen Mitarbeitenden kann man viel erreichen, bestätigt Laura Messina. Sie muss es wissen, ist sie doch als Betriebliche Mentorin mit eidgenössischem Fachausweis, als Dipl. Coach SCA und Dipl. Individualpsychologische Beraterin AFI eine der profilierten Fachleute in der Schweiz. INTERVIEW MIT LAURA MESSINA VON JOËL CH. WUETHRICH

E

s gibt einen Zusammenhang zwischen Minderwertigkeitsgefühlen sowie Überlegenheits- und Machtstreben. Mit einer richtigen Verknüpfung kommt man zu mehr Gelassenheit und Erfolg. Laura Messina nutzt hierbei gerne die Instrumente der Tiefenpsychologie nach Alfred Adler. Im Unterschied zu seinem Zeitgenossen Sigmund Freud betont Alfred Adler die Eigenverantwortung und somit die Gestaltungsmöglichkeiten des eigenen Lebens. Zugehörigkeitsgefühlt stellt nach Adler eines der wichtigsten Grundbedürfnisse des Menschen dar. Laura Messina: «Wir streben alle nach unserem Platz in dieser Welt. In der Gesellschaft gut eingebettet zu sein und uns sicher fühlen ist für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit entscheidend. Ist dieser Wert nicht gegeben versuchen wir mit Überlegenheits- und Machtstreben unseren Wert zu sichern.» Dieses Wissen lasse sich in allen Lebens­ bereichen anwenden, so Messina. Besonders auch im Geschäftsleben und somit im Zusammenleben in Unternehmungen. Da sei heute die Menschenkenntnis ein entscheidender Erfolgsfaktor. Durch das spezifische Wissen und Anwenden von Adlers Konzept liessen sich Missverständnisse, Fehl­ entscheidungen und Konflikte vermeiden. «Geschäftsführer»: Laura Messina, wie wichtig ist es in der Arbeitswelt von heute und besonders in den Bereichen Mentoring, Coaching

GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021

und Berufsbildung, den Umgang mit sich selbst und den Mitarbeitenden positiv zu gestalten? Laura Messina: Die Schlüsselwörter dabei heissen Gleichwertigkeit, Gemeinschaftsgefühl und Ermutigung. Ein positiver Umgang mit sich selbst und den Mitarbeitenden ist entscheidend für die Motivation jedes einzelnen und im Endeffekt für den Erfolg der Zusammenarbeit eines Teams oder auch einer Ausbildungsgruppe. Nach Adler ist das Zugehörigkeitsgefühl das wichtigste Grundbedürfnis eines Menschen. Jeder Mensch möchte sich seines Platzes im Team oder in anderen sozialen Systemen sicher sein. Jeder Mensch möchte sich wichtig, wertvoll, gleichwertig und fähig fühlen. Erst wenn das Zugehörigkeitsgefühl gegeben ist, kann ein Gemeinschaftsgefühl entstehen. Dieses veranlasst uns einen Beitrag leisten zu wollen und zwar mit einer positiven Absicht für die Gemeinschaft. Man denkt nicht nur für sich selbst, sondern man handelt im Bewusstsein, sodass man mitverantwortlich ist für das Wohlergehen aller. Haben Sie da ein Beispiel? Ob jemand ein Gemeinschaftsgefühl entwickelt hat, wird schnell sichtbar. Meistens sieht man dies bei jenen Menschen, die bereit sind weiterzudenken als nach dem Muster «Dienst nach Vorschrift».


SPECIAL 41 Was hat sich in den letzten Jahren in diesem Bereich in den Arbeitsund Lebenswelten besonders positiv entwickelt? Der Führungstrend geht seit Jahren in diese Richtung. Hierarchien werden abgeflacht und die Mitarbeitenden bei Entscheidungen mit einbezogen. Es wird erkannt wie wichtig eine von Gleichwertigkeit geprägte Unternehmenskultur ist. Weiter wird erkannt wie viel wertvoller die Ergebnisse sind, wenn man die Mitarbeitenden ermutigt mitzugestalten. Jeder Mensch hat ganz individuelle wertvolle Ressourcen in sich. Wenn Menschen ermutigt sind, kommen diese Ressourcen zum Vorschein und bereichern das Unternehmen. Welche Erfahrungen haben Sie persönlich gemacht mit der Individualpsychologie? Ich persönlich lebe die Ansätze der Individualpsychologie täglich, egal ob privat oder im Berufsleben. Mir ist es wichtig meinen Mitmenschen auf Augenhöhe zu begegnen. Auch wenn einmal Konflikte entstehen weiss ich, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit das Thema Gleichwertigkeit aus dem Lot geraten ist. In diesem Fall ist es wichtig die wirklichen Bedürfnisse der beteiligten Personen zu erkennen und an der Beziehung zu arbeiten.

Ein sehr persönliches Thema ist der Umgang mit Minderwertigkeitsgefühlen. Welche Rolle spielen diese im Arbeitsalltag? Alfred Adler hat den Begriff «Minderwertigkeitsgefühl» eingeführt. Minderwertigkeitsgefühle sind menschlich. Jeder hat sie. Sie haben eine wichtige Funktion. Wenn wir uns minderwertig fühlen, setzen wir im Idealfall alles daran besser zu werden und uns weiterzuentwickeln. Wenn das Minderwertigkeitsgefühl jedoch extrem ist, kann dies zu einer Überkompensation führen. Dies bedeutet, dass wir besser sein wollen als die anderen und uns den anderen überstellen. Das wird als Macht- und Überlegenheitsstreben wahrgenommen. Das Resultat ist ein enormer Energieverschleiss und der Nährboden für Konflikte.

Im Seminar «Führen mit Individualpsychologie – das Konzept von Alfred» lernen Sie von Laura Messina, wie Sie den Umgang mit sich selbst und Ihren Mitarbeitenden positiv gestalten.

Wie kann Ihrer Meinung nach das Konzept Adlers einfach in Unternehmungen umgesetzt werden? Ich empfehle viel in die Beziehungen und in eine ermutigende Unternehmenskultur zu investieren. Die Investition wird sich mehrfach auszahlen. Ermutigen heisst nicht nur Lob für gute Leistungen auszusprechen. Viel wichtiger ist es, die Menschen mit all ihren Eigenschaften zu würdigen und wenn etwas nicht so gut gelingt, auch kleine Fortschritte anzuerkennen. Theo Schoenaker sagt in seinem Buch «Das Leben selbst gestalten»: «Ermutigung ist die einzige Kraft, die das natürliche Entwicklungspotenzial des Menschen zur Entfaltung bringen kann. Ermutigung ist alles, was mutig(er) macht und Wachstum ermöglicht. Hoffnung macht mutig. Freude macht mutig. Glauben macht mutig. Sicherheit macht mutig. Liebe macht mutig. Wer sich ermutigt fühlt, kann sich selbst vergessen und konzentriert und kreativ seine Beiträge in den Lebensaufgaben leisten.»

www.lernwerkstatt.ch/adler

WWW.LAURA-MESSINA.COM

ERLEBEN SIE LAURA MESSINA LIVE

academy

Lean Six Sigma / OPEX Trainings Prozesse optimieren ● Qualität erhöhen ● Rentable Digitalisierung ermöglichen

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Failure Mode and Effects Analysis (FMEA)

Lean Office / Lean for the Service Industry

Wertstromanalyse (Value Stream Mapping)

Lean Master / Lean Sensei

umati - universal machine techology interface

HoQ

Operational Excellence

Six Sigma

Green Belt

Value Stream Mapping

Pull

Master Black Belt Kanban

Change Management

Minitab DOE

TQM

Black Belt

Continuous Improvement

FMEA

Design for Experiments (DOE)

QFD

TRIZ

Black Belt

Agile for Hardware Development

Design for Lean Six Sigma

Lean Office

Green Belt

Prozessoptimierung, Produktentwicklung

Target Costing

Lean Six Sigma / Operational Excellence

Lean Production

Business Excellence

Lean Six Sigma

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42 WINTERTHUR

JETZT UND FÜR DIE ZUKUNFT 1/1 INSERAT AGROLA Setzen Sie auf Solaranlagen von AGROLA. Bauen Sie ein Haus oder erneuern Sie ein bestehendes Gebäude und wollen künftig die optimale Energiequelle für Wärme und Strom nutzen? Jeder Neubau und jede Sanierung ist die ideale Gelegenheit, auf Solarenergie zu setzen. Aus Häusern werden Kraftwerke – das ist die Zukunft und schon heute machbar. Sowohl Einfamilienhäuser wie auch Mehrfamilienhäuser bieten die Möglichkeit, verschiedene Energieträger und Nutzungsformen zu kombinieren. Von der Beratung bis zur Inbetriebnahme der neuen Solaranlage: AGROLA bietet massgeschneiderte Lösungen. Wir beraten Sie gerne: solar@agrola.ch oder Tel. 058 433 73 73 Weitere Infos auf: agrola.ch/solar GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021

agrola.ch


WINTERTHUR In dieser Rubrik im Geschäftsführer Zürich widmen wir uns dem Wirtschaftsstandort Winterthur und den Macherinnen und Machern der Region. Die einstige Industriestadt hat sich gemausert und entwickelte sich Schritt für Schritt zu einem der effizientesten Schweizer Innovations- und Hightech-Hotspot. VON CHARLES STAUBACH

W

er hätte das in den Rezessionsjahren vor drei Jahrzehnten gedacht: Nach dem wirtschaftlichen Einbruch der Maschinenindustrie war Winterthur der Inbegriff einer Problemstadt. Tausende von Arbeitsplätzen verschwanden und die Produktionsstätten von Sulzer an der Zürcherstrasse und in Oberwinterthur wurden zu Geisterstädten. Aber dann begann die Mutation mit dem Fokus auf die zukunftsrelevanten Branchen und deren Förderung. Viele Anreizsysteme und –programme wurden eingeführt und umgesetzt. Demzufolge steht Winterthur heute viel mehr für Innovation und moderne Technologie.

neuen Stadtteil Lokstadt und die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs. Mit dem Projekt «Förderung von Fuss- und Veloverkehr mittels Big Data» will die Stadt den emissionsfreien Verkehr fördern. Ausserdem sucht die Stadt Winterthur gemeinsam mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) nach den nachhaltigsten Batterielösungen für ihre elektrischen Fahrzeuge zur Kehrichtentsorgung. Und schliesslich setzt das Naturmuseum die Digitalisierung seines Naturfundbüros um. So können die kostbaren Fundstücke von Interessierten auch online und interaktiv begutachtet werden. Das grösste Projekt ist ohne Zweifel «Winergie 2050 – Winterthurs Energiezukunft ist erneuerbar».

Winterthur gilt zudem als Smart City. Alleine seit 2019 präsentierte man mehrere Smart-City-Projekte für die kommenden Jahre. Bei diesen Pilotprojekten geht es unter anderem um Massnahmen gegen Hitzeinseln im

Der Wirtschaftsstandort Winterthur hat also eine Menge zu bieten und wir zeigen auf, was diese Stadt und die unmittelbare Region für die erweiterte Wirtschaftsregion Zürich leistet.

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44 WINTERTHUR SMART CITY WINTERTHUR

SCHRITTWEISE IN DIE «SMARTIFIZIERUNG» Anlässlich der letzten SmartSuisse Fachmesse vor Ausbruch der Corona-Pandemie sagte Mike Vogt, Experte zum Thema «Smartifizierung» der urbanen Einzugsgebiete, dass mittelfristig keine Stadt ohne «Digital Chief Officer» auskommen werde. St. Gallen hatte schon 2018 Nägel mit Köpfen gemacht und die Stelle für einen «DCO» eingeführt. Winterthur folgte mit einer Fachstelle Smart City für die strategische und operative Leitung des Programms Smart City. VON CHARLES STAUBACH

Auch im Nahverkehr sind in Winterthur «smarte Lösungen» Trumpf.

M

ike Vogt ist in Sachen «Smart City» ein absoluter Kenner der Thematik, Initiator und Managing Director der «SmartSuisse»-Fachmesse in Basel. In naher Zukunft werde im Jobmarkt die «Smartifizierung» Einzug erhalten. Die Schaffung einer Fachstelle «Digital Chief Officer» ist erst der Anfang. Neue Berufsbilder und Jobs der Zukunft werden entstehen. «Jede Stadt wird früher oder später einen Chief Digital Officer haben, beziehungsweise haben müssen», sagt Mike Vogt. Die Daten sind nämlich das Gold der Zukunft, auch in einer Stadt. Bei der Smartifizierung geht es am Schluss einzig und allein um Daten und wie diese in eine höhere Lebensqualität umgemünzt werden können. «Je früher die Städte sich mit dieser komplexen Thematik befassen und Know-how aufbauen, desto besser. Wer sich diesem Trend verschliesst, wird einen hohen Preis dafür zahlen müssen», fügt Vogt hinzu. Es ist aber auch sehr wichtig, dass die Städte die Datenhoheit wieder an sich reissen, so Vogt.

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DAS PROGRAMM SMART CITY Winterthur gehört zu jenen Städten, die eine Fachstelle Smart City betreiben. Sie wird besetzt durch Vicente Carabias-Hütter als Fachstellenleiter und Marisa Kappeler-Schudel als Smart City Verantwortliche. Die Fachstelle ist für die strategische und operative Leitung des Programms Smart City zuständig. Es handelt sich um eine integrative Kommunikations-, Vernetzungs- und Koordinationsstelle, welche zusammen mit den Departementen der Stadtverwaltung sowie Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung, Politik und Bevölkerung das Thema Smart City in Winterthur vorantreibt. Die Fachstelle arbeitet eng mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zusammen; es werden Wissen und Kompetenzen von verschiedenen Departementen der Stadtverwaltung und der ZHAW gebündelt und Pilotprojekte für Winterthur getestet. Die Fachstelle Smart City übernimmt dabei folgende Aufgaben: Leitung von Programm und Innovationsteam Smart City Winterthur und dient als zentrale Anlaufstelle


WINTERTHUR 45

Einbezug der Bevölkerung in «Smarte Visionen» – Experte Mike Vogt: «Das Verhältnis Stadtverwaltung-Bürger war bisher eher eine Einbahnstrasse, aber nicht mehr lange.»

für Smart City Vorhaben in Winterthur. Zu den Hauptaufgaben zählen Technologie- und Trendscouting, Vernetzungausgaben auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene inklusive des Aufbaus und der Pflege eines Partner-Netzwerks. Weiteres sind die Führung eines Smart City Projektportfolios und die Initiierung und Koordination von Smart City Aktivitäten im Zusammenwirken mit externen Partnern wichtige Aufgaben. Schliesslich dient die Fachstelle auch als Anlaufstelle für Win.Lab-­ Partnerschaften im Living Lab Winterthur, als Drehscheibe für die Organisation von Veranstaltungen und Schulungen, Wissenstransfer und als interne und externe Kommunikation zu Smart City Winterthur.

EINBEZUG DER BEVÖLKERUNG IN DIE «SMART CITY» Prinzipiell bedeutet Smartifizierung aber auch Einbezug der Bevölkerung: Der Dialog mit der Bevölkerung sei auch wichtig, weil beim Thema Smart City schnell die Angst da ist zum gläsernen Bürger zu werden, sagen Mike Vogt und alle anderen Experten. Es sei wichtig, immer datenschutzkonform unterwegs zu sein, dass die Informationen technisch sicher aufbewahrt werden und dass wir uns überlegen, welche Daten wir mit wem teilen

SMARTE PROJEKTE Winterthur präsentierte in den letzten Jahren in diesem Zusammenhang mehrere Smart-City-Projekte. Bei diesen Pilotprojekten geht es unter anderem um Massnahmen gegen Hitzeinseln im neuen Stadtteil Lokstadt und die Förderung des Fuss- und Veloverkehrs. Für das Pilotgebiet im neuen Stadtteil Lokstadt auf dem Sulzerareal werden Klimasimulationen durchgeführt. Dabei werden städtebauliche Erkenntnisse gegen Hitzeentwicklung in Städten ortsspezifisch überprüft. Mit besser geeigneten Bodenbelägen, der Begrünung von Fassaden oder ausgleichenden Luftströmen sollen Hitzeinseln abgekühlt werden. Die Ergebnisse der Simulationen fliessen dann in die noch offenen Entwicklungsetappen der Lokstadt ein. Zudem stehen sie danach auch für künftige Baugebiete zur Verfügung. Mit dem Projekt «Förderung von Fuss- und Veloverkehr mittels Big Data» will die Stadt den emissionsfreien Verkehr fördern. Mittels einer App von Pro Velo Schweiz wird visualisiert, wie intensiv Wege genutzt werden und wo Optimierungsbedarf herrscht. Ausserdem sucht die Stadt Winterthur gemeinsam mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) nach den nachhaltigsten Batterielösungen für ihre elektrischen Fahrzeuge zur Kehrichtentsorgung. Und schliesslich setzt das Naturmuseum die Digitalisierung seines Naturfundbüros um. So können die kostbaren Fundstücke von Interessierten auch online und interaktiv begutachtet werden.

möchten. Ausserdem: Das Verhältnis Stadtverwaltung-Bürger war bisher eher eine Einbahnstrasse. Aber in dieser Einbahnstrasse gehe viel ungenutztes Potenzial verloren, betont Vogt. «Nehmen wir eine Stadt mit 10’000 Einwohnern als Beispiel. Das scheint auf den ersten Blick nicht viel zu sein. Aber wenn wir die Sichtweise ändern und uns diese Stadt als Firma mit 10’000 Mitarbeiten vorstellen, dann ergibt sich ein gigantisches Potenzial an Wissen und Erfahrungen!» Darum ist Einbindung und Engagement der Bürger in Zukunft so wichtig. Mike Vogt empfiehlt, sich mit ihrer Stadt intensiv auseinander zu setzen und ihre Wünsche und Nöte der Stadtverwaltung mitzuteilen. Bei den regionalen Energieversorgern könne man Energieberatungsgespräche beantragen und beispielsweise einen Vergleich verlangen, wie die Wohnung oder das Haus energetisch abschneidet und welche Massnahmen man ergreifen kann, um Energie und Geld zu sparen. Die Smart City beginne zu Hause und entwickle sich über die Quartiere auf das gesamte Stadtgebiet aus.

OPTIMAL FÜR SMART CITY PROJEKTE Mit einer neuen diversifizierteren Wirtschaftsstruktur wurde in Winterthur der Wandel vom Industrie- zum Technologiestandort mit hoher Wertschöpfung eingeleitet. Schwung in die Stadt brachte auch der Zuzug der angesehenen Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) mit unterdessen rund 7 000 Studierenden. Und es werden immer mehr. Winterthur boomt auch als Wohnstadt, kümmert sich seit vielen Jahren um Nachhaltigkeitsthemen und muss über die Grenzen des Wachstums nachdenken. Um diese neue hohe Lebensqualität zu sichern, sind Themen wie Digitalisierung, Urbanisierung, Klimawandel und der Umbau der Infrastruktursysteme im Energie- und Mobilitätsbereich vorrangig geworden. Diese Herausforderungen sind nur mit «smarten Lösungswegen» und somit mit einem Weg zur Smart City umsetzbar. Die Smart City Winterthur soll diese im Sinne eines ganzheitlichen Entwicklungsansatzes ressortübergreifend, vernetzt mit Partnern und mit Unterstützung von digitalen Technologien angehen. Das Smart-City-Konzept geht weit über verwaltungsinterne E-Government- und Digitalstrategien hinaus. Die übergeordneten Ziele einer Smart City sind eine effiziente und ressourcenschonende Stadtentwicklung sowie die Erhöhung der Lebensqualität und Standortattraktivität. Dafür sollen die Chancen der Digitalisierung und aufstrebender Technologien genutzt und neue Ansätze zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen eingesetzt werden. Insgesamt soll also ein innovatives urbanes Umfeld entstehen, das die Bevölkerung und die Wirtschaft einbezieht und neue Gestaltungsmöglichkeiten zulässt. WWW.STADT.WINTERTHUR.CH/THEMEN/DIE-STADT/ SMART-CITY-WINTERTHUR

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46 WINTERTHUR

SOLARENERGIE VON AGROLA

FÜR EINE NACHHALTIGE ZUKUNFT Mit Solaranlagen setzt sich eine der nachhaltigsten und saubersten Lösungen für die Stromversorgung im Immobiliensektor durch. Dank ausgereifter Systemtechnik decken die Anlagen von AGROLA von der Erzeugung bis zur Abrechnung ein breites Portfolio für eine optimale Energienutzung ab.

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er Neubau oder die Sanierung einer bestehenden Immobilie sind beides ideale Zeitpunkte, um eine nachhaltige Energielösung zu integrieren. Nicht nur, dass der Nachhaltigkeits­a spekt wirkt, mit einer Solaranlage erhöht man zudem noch den Wert der Liegenschaft merklich. Langfristig ist eine Solaranlage eine der sichersten Formen der Geldanlage, denn die Installation liefert regel­mässige, gesicherte Erträge über langjährige Leistungs­ garantien. Die Anlagen finden ohne Beeinträchtigung von Naturflächen Platz auf dem Dach oder wirken als prominente Fassadengestaltung und architektonisches Detail. Die innovativen Lösungen der konzern­ eigenen Solvatec passen sich dem gewünschten Einsatzzweck massgeschneidert an.

SMART METERING OPTIMIERT DEN NUTZERKOMFORT Moderne Smart Meter bieten eine leistungsstarke und kommunikationsfähige Mess- und Steuerungstechnik, die den Energieverbrauch in Echtzeit exakt bestimmt. Damit hat man jeden eigenständigen Bezüger für die Abrechnung transparent und VEWA-konform im Griff. Eine passende Abrechnungssoftware übernimmt auf Wunsch komfortabel das gesamte Debitorenmanagement. Smart Metering ermöglicht zugleich, Betriebsvorgänge gezielt zu steuern. Verfügt die Anlage über einen integrierten Batteriespeicher, kann man beispielsweise Wärmepumpen auch nachts in Nebenzeiten betreiben und den Eigenverbrauch erheblich optimieren. Ebenso ist es möglich, starke Verbraucher bewusst zur Mittagszeit zu betreiben, wenn die Anlage die maxi­m ale Ausbeute produziert. Das ist beispielsweise bei industriell genutzten Arealen interessant.

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MODULARE SYSTEMTECHNIK AUS EINER HAND Bauherren und Immobilienbesitzer profitieren schweizweit von einer umfangreichen und langjährigen Expertise. Unsere Komponenten passen modular zusammen und können individuell zusammengestellt, aber auch nahtlos erweitert werden. Ihr Verwaltungsaufwand ist gering, denn AGROLA als zentrale Ansprechpartnerin für alle Belange von der Planung bis zur Abrechnung nimmt die Feinarbeit kompetent ab. Beratung ist zudem auch bei den Förderangeboten von Kantonen und Gemeinden garantiert.

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DIE REVOLUTION DER DIGITALISIERUNG VON HANDELSREGISTER ÄNDERUNGEN

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Weiterbildung für alle an der Universität Zürich Management, Finance, Immobilien Executive MBA MAS/CAS European & Chinese Business Management MAS/DAS Finance MAS Real Estate MAS/DAS/CAS Sustainable Finance CAS Advanced Management CAS Corporate Finance CAS Derivatives CAS Digital Health for Medical Leaders CAS FinTech CAS Leadership & Governance an Hochschulen CAS Medical Leadership CAS Risk Management for Banking & Finance CAS Unternehmensführung CAS Urban Management CAS Valuation & Taxes Diverse Kurse: Banking, Finance, Immobilien

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AUS- & WEITERBILDUNG Wo liegen die Gefahren und wo entstehen in naher Zukunft neue Chancen in der Weiterbildungsbranche? Bei welchen hybriden und digitalen Lernsettings entstehen neue Möglichkeiten und wie entwickelt sich der Wissenstransfer der Zukunft? Wir spüren in jeder Ausgabe die aktuellsten Trends auf und befragen Expertinnen und Experten. VON JOËL CH. WUETHRICH

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as hat 2020 und 2021 die Weiterbildungsbranche nachhaltig geprägt und beeinflusst? Die Digitale Transformation zum Beispiel. Das Weltwirtschaftsforum (WEF) prognostiziert, dass über 80 Prozent der Unternehmen ihre Prozesse in sehr naher Zukunft digitalisieren werden und bei fast der Hälfte der arbeitenden Bevölkerung die Digitale Umsetzungskompetenz stark gesteigert werden muss. Unternehmen müssten, so heisst es, ihre Ziele für die Kompetenzentwicklung somit neu definieren und dabei den steigenden Bedarf in einigen Bereichen miteinbeziehen. Mehr dazu in dieser Ausgabe. Auch kompetenzbasierte Qualifikationen sind

immer wichtiger und so müssen sich kluge Köpfe jetzt schon mit den neuesten branchenrelevanten Fähigkeiten ausstatten. Ausserdem ein Trend: Viele Berufstätige mit Erfahrung als Ausbilderin oder Ausbilder oder in der Erwachsenenbildung sind als Dozierende, Seminar- oder Kursleitende, Coaches oder als Mentorinnen oder Mentoren unterwegs. In den meisten Höheren Fachschulen und Fachhochschulen werden als Dozierende nunmehr eindeutig Praktikerinnen und Praktiker eingestellt, die praxisnah und kompetent den Wissenstransfer glaubwürdig garantieren, aber auch didaktisch-methodisch auf der Höhe sind.

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50 AUS- & WEITERBILDUNG

TRENDS IN DER ERWACHSENENBILDUNG

VIRTUELLER – UND DOCH MENSCHLICHER … Wir leben in einer Zeit, in der Trainer und Bildungsfachpersonen vermehrt in zwei Welten arbeiten: in der realen und in der virtuellen. «In beiden Welten müssen wir uns gut präsentieren», sagt Raffaele Sciortino. Er ist spezialisiert in der Umsetzung von neuen Unterrichts- und Trainingsmethoden. Wir haben uns mit ihm – der sich intensiv mit den neuesten Trends in der Wissensvermittlung befasst – unterhalten. VON JOËL CH. WUETHRICH

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m Dezember 2019 bat Raffaele Sciortino um ein Gespräch mit einem sehr erfolgreichen Manager eines grossen Weiterbildungsinstituts. Das Thema: Implementieren von Webinaren in der Erwachsenenbildung. Die Idee dahinter: Webinare sollen verstärkt über eigene Vertriebsmöglichkeiten angeboten werden. Beispielsweise über kurze, ein- bis zweistündige Webinare zu diversen Themengebieten der Erwachsenenbildung oder über virtuelle Tagesworkshops. Der Termin kam, trotz mehrfacher Bitte, nicht zustande. Die damalige Begründung: Webinare würden sich nicht durchsetzen. Die Menschen wollen den persönlichen Kontakt und Emotionen lassen sich kaum via Zoom, Teams oder anderen Tools übertragen. Vier Monate später wurden in diesem Unternehmen alle Seminare und Workshops aufgrund der Corona-Pandemie virtualisiert. Sein Fazit heute: Und es geht doch! Die Digitalisierung und auch digitale Virtualisierung hat ihre Bewährungsprobe bestanden und befindet sich auf der Überholspur. Entsprechend liegt der Fokus von Sciortinos Trend-Prognosen auf der weiteren digitalen Transformation in der Weiterbildungsbranche.

AUS- & WEITERBILDUNG 51 zur Verfügung. Umgekehrt werden Teilnehmende in Webinaren kleine Videos zu Themen oder Aufgaben auf virtuellen Pinnwänden hinterlegt. Weitere Formate sind: der Chat synchron und asynchron, ein Blog, Wikis, virtuelle Pinnwände, interaktive PDFs und so weiter.

TREND 5: E-LEARNING Selbstgesteuertes lernen mit webbased Trainings: Das sind vorstrukturierte Lerneinheiten, welche der Teilnehmer selbständig bearbeitet. Diese Form des Lehrens und Lernens wird weiter Zuspruch bekommen. Längst haben Portale wie Udemy und LinkedIn Learning dieses Format aufgegriffen und aufbereitet. Diese haben ihre Vorlagen didaktisch angepasst. Das macht es dem Anbieter leicht sein Inhalt Teilnehmer orientiert zu vermitteln. Ähnlich wie beim US-amerikanischen Streaming Anbieter Netflix strukturieren man Inhalte durch eine übersichtliche Kachelansicht.

Megatrends zu entdecken sei eine Herausforderung. Vor ein paar Jahren wurde prognostiziert, dass 3D-Drucker in jedem Haushalt verfügbar sein würden und wir unser Essen, unsere Kleidung und vieles mehr über den 3D-Drucker erstellen lassen werden. Es kam anders. So möchte Raffaele Sciortino bei seiner Prognose über Megatrends aus seinen Erfahrungen als Webinar Designer heraus sprechen und persönliche, konkrete Erlebnisse und Entwicklungstrends heraus heben:

TREND 1: BLENDED LEARNING IM NEUEN GEWAND Die Kombination von Präsenzunterricht, virtuellen Training und E-­ Learning ist ein konstanter Trend. Flipped Classroom Szenarien, das selbstständige Lernen der Theorie durch verschiedene, digitale Methoden individuell zeit- und ortsunabhängig zu machen wird intensiviert. Das heisst, dass die Präsenzphasen sich reduzieren und die digitalen virtuellen Tage oder virtuellen Einheiten sich häufen. Sciortino macht sogar WebLearning, also Webinar basiertes lernen.

TREND 2: VIRTUALISIERTE TRAININGS WERDEN MENSCHLICHER Vielen Instituten und Unternehmen ist nun bewusst, welches Potenzial Webinare, also virtuelle Trainings in sich bergen. Ging es in der Vergangenheit darum, die Technik zu beherrschen, geht es nun um die Strukturierung des virtuellen Angebotes. Der Erfolg von Webinaren und virtuellen Trainings hängt enorm von deren Aufbau ab und auch da gibt es einen Trend, dass Firmen ihre Erkenntnisse aus der Vergangenheit nun in individuelle Strukturen binden und die Qualität dieser Methode enorm verbessern. Virtuelle Trainings werden menschlicher, emotionaler und damit attraktiver.

TREND 3: HYBRIDES LERNEN Bis jetzt ist hybrides Lernen didaktisch und technisch noch eine grosse Herausforderung. Das wird sich ändern. In dieser Lernform liegt der Fokus auf die Technik. Diese macht gerade grosse Fortschritte, damit in Zukunft Hybrid Lernszenarien günstig und effizient umsetzbar sein können.

TREND 4: MICROLEARNING Weg von grossen Lerneinheiten zu kleinen Mikro-Snacks ist spürbar. Kurze Lerneinheiten befriedigen den Wissensdurst unmittelbar. Dieser Trend wird verstärkt und Videotutorials hat sich in der Erwachsenenbildung in der Schweiz etabliert. Bei virtuellen Schulungen beispielsweise nimmt man zwei- bis fünfminütige Einheiten auf und stellt diese via Verlinkung den Teilnehmenden via Chat, virtueller Pinnwand und anderen Mitteln

Befasst sich intensiv mit den Lernsettings der Zukunft: Raffaele Sciortino.

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52 AUS- & WEITERBILDUNG TREND 6: LMS – LEARNMANAGEMENTSYSTEM

TREND 9: E-SKRIPTS, E-BOOKS

Weiterbildungen sind unumgänglich und meist kostenintensiv. Lernmanagementsysteme helfen dabei diese Prozesse zu automatisieren beziehungsweise zu virtualisieren. Immer mehr Unternehmen setzten auf LMS. Microsoft Teams Education, Google classroom, oder in der Schweiz beispielsweise MaxBrain bieten kosteneffiziente automatisierte Lösungen an. Durch die Ergänzung von KI arbeiten diese Systeme immer kostengünstiger und effizienter. Dieser Prozess wird im kommenden Jahr verstärkt werden. Man stellt sich eine LMS so wie ein Unternehmen vor, in das mein Eintritt und individuell betreut wird und das zeit- und ortsunabhängig. Integration verschiedenster weiterer Tools sind gewollt. Mitarbeiter loggen sich nur noch in ein System ein, und behalten so die Übersicht über ihre individuelle Bildungssituation an ihrem modernen Arbeitsplatz.

Ein Buch für alle, 35 Kapitel, 5 Kilo schwer. Diese Zeiten sind passé. Skripts werden komplett digitalisiert: Verlinkungen, Integration von Bildern und AR oder VR, sowie Dateien, Videos, Audio-Dateien sind möglich und werden weiter Einzug in die Weiterbildung erhalten. Edubase in Zürich bietet bereits diese Möglichkeiten an. Auch werden Skripts individualisiert. Nur der Snack, den ich wirklich benötige, um mein Problem zu lösen, wird als interaktives Skript erstellt. Das macht lernen effizient, schlank und befriedigend.

TREND 7: DIGITALE TOOLS. GAMIFACATION & CO. Der Siegeszug digitaler Tools in die Erwachsenenbildung hat bereits Einzug gefunden. Kaum noch wegzudenken ist beispielsweise kahoot bei einer lustvollen Lernsettinggestaltung. Nun geht es im nächsten Schritt, effizienter weitergehender Produkte zu integrieren. Die digitalen Tools werden intelligenter. Individuelle Kompetenzraster können inzwischen integriert werden. Moderne Systeme, wie zum Beispiel die Schweizer Software classtime, erkennen und werten Ergebnisse der Nutzer selbstständig aus.

TREND 8: MOBILE LEARNING Der Trend vom zeit- und ortsunabhängigen Lernen verstärkt sich. Das macht sich bei den jüngeren Teilnehmern von Workshops bemerkbar. Diese erledigen immer mehr Aufgaben nicht mehr mit dem Laptop oder PC sondern mit dem Smartphone. Entsprechend berücksichtigt werden muss dies im Erstellen von Lerneinheiten, interaktiven Skripts und so weiter.

TREND 10: BEGLEITUNG – GUIDANCE FOR CAREER Weiterbildungsinstitutionen müssen sich mehr auf ihre Kunden einlassen. Lernen wird kontinuierlich. Das Auf- und Umsteigen innerhalb und ausserhalb meines beruflichen Feldes entspricht der Realität bunter werdende Karrierepfade. Dementsprechend wird die Beratung von Kunden für die Weiterbildungsinstitutionen zentral. Und was das Wichtigste schliesslich ist: Kompetenz fördern! Die Top Down-Führung ist veraltert. Auch in der Wissensvermittlung. Das Konsumverhalten funktioniert so nicht mehr. Es wird in Zukunft wichtig, den Lernenden, Kunden, Mitarbeiter die Chance zu geben, individuelle Lösungsmöglichkeiten intrinsisch zu erwerben. Im Prinzip erarbeitet sich der Lernende durch diesen Kompetenzzuwachs einen eigenen Brand. Den Fokus auf Stärken legen und diese zu kommunizieren ist entscheidend für den beruflichen Erfolg. Und bei allen digitalisierten Mitteln nicht vergessen: «Der Mensch steht bei allen Überlegungen im Mittelpunkt als Zweck, nicht als Mittel!» WWW.WEBINARIA.CH WWW.LERNWERKSTATT.CH

Raffaele Sciortino: «Und bei allen digitalisierten Mitteln nicht vergessen: Der Mensch steht bei allen Überlegungen im Mittelpunkt als Zweck, nicht als Mittel!»

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BAUEN & WOHNEN Auch in der Bau-, Haustechnik- und Immobilienbranche dreht sich alles um die so genannte Unique Selling Proposition – abgekürzt USP. Jedes Unternehmen möchte ein Alleinstellungsmerkmal bieten. Wir stellen in dieser Ausgabe jene Unternehmen vor, die sich gerade damit auszeichnen, ein solches Alleinstellungsmerkmal zu besitzen. Dabei portraitieren wir nicht nur spannende Persönlichkeiten mit einem besonderen Approach, sondern auch Unternehmen mit sehr guten Ideen. Die folgenden Seiten geben Inspiration. VON CHARLES STAUBACH

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n der Heim- und Haustechnik- und Baubranche hat der Digitalisierungs- und Innovationstrend schon früh eingesetzt. Im Fokus stehen Neuentwicklungen und innovative Ideen, aber auch ausgefeilte und intelligente Software-Lösungen. Im Aufwind sind Augmented und Mixed Reality in Planung und Bau sowie neue Lösungen und Möglichkeiten mit 3D-Visualisierungen in der Immobilienbranche. Die Branche hat viel zu bieten. Unter anderem auf diesem Gebiet können sich Unternehmen und Dienstleiter ein Alleinstellungsmerkmal verpassen. In dieser Rubrik beschäftigen wir uns regelmässig mit dieser Thematik. In jeder Branche werden die so genannten Megatrends erkoren. Dazu gehören auch Prozesse und Tools wie Mobile Services in der Auftrags-,

Planungs- und Administrationssoftware, Tools für die Projektmanagement-Software, der Einsatz von BIM, KI und Mixed Reality, Vernetzung, IoT, drahtlose Intelligenz, ERP- und CRM-Systeme, Daten-Ressourcen, Nachhaltigkeit, Webinar-Beratungen und Online-Teambuilding mit Cloud Collaboration Tools und so weiter. In der Immobilienbranche sind indes auch 3D-Visualisierungen kaum noch weg zu denken. Hier ist der hohe Nutzen der dreidimensionalen Visualisierungen evident: Es findet seit einiger Zeit ein Umdenken bei den Immobilienunternehmen und -verwaltungen statt. Wohnungen, Büroflächen Gewerbeobjekte, Firmengelände, Produktionsstätten, Barbetriebe, Diskotheken, offentliche Einrichtungen und andere Räumlichkeiten werden dreidimensional dargestellt und man kann sich in den Räumen so bewegen, als ob man sich darin befindet.

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© Ursula Meisser

56 BAUEN  & WOHNEN

LEBENDIGE QUARTIERE

MIT NACHHALTIGKEIT UND TEAMWORK RICHTUNG ZUKUNFT Das Thema lebendige Quartiere hängt sehr stark mit dem Begriff der sozialen Nachhaltigkeit zusammen. Dort, wo soziale Nachhaltigkeit entsteht, gibt es auch lebendige Quartiere. Und: Investitionen in lebendige Quartiere zahlen sich aus, für Investierende, für Gemeinden und Städte und für die Gesellschaft. VON PETER SCHMID

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as braucht es für lebendige Quartiere? Einerseits eine Architektur, die den Zusammenhalt und das Zusammenleben der Bevölkerung fördert. Dazu gehören unter anderem Begegnungsräume, in denen man sich trifft. Auch Sichtbezüge aus den Fenstern oder vom Balkon aus, mit denen man sich erlebt, und eine gemeinschaftliche Infrastruktur, die es erlaubt, auch gemeinsame Anlässe zu begehen, zählen dazu. Wichtig sind insbesondere die Zugänge zu den Häusern und auf die Strassen, die so gestal-

GESCHÄFTSFÜHRER SOMMER 2021

tet werden, dass man sich auch begegnen kann. In den Häusern eignen sich zusätzlich Treffpunkte wie Waschsalons oder einladende Eingänge mit Sitzgelegenheiten.

HAUSHALTSFORMEN IM WANDEL DER ZEIT Dazu kommt ein vielfältiges Wohnangebot, das sich an verschiedenste Haushaltsformen richtet. Die klassische Familienkonstellation hat längst Konkurrenz bekommen. Lebendigkeit entsteht durch Verschiedenheit der


BAUEN & WOHNEN 57 Menschen, die im Quartier wohnen, die Verschiedenheit an Menschen und daher auch durch ein vielfältiges Wohnangebot. Das gelingt aber nur, wenn auch die Vermietungsabteilungen bei der Vermietung darauf achten, verschiedensten Haushaltsformen im Haus und in der Siedlung Wohnraum zu vermieten. Familien, ältere Paare und Singles aller Altersgruppen gemischt führen zu mehr Austausch, als wenn ausschliesslich gesetzte Paare kleine und grosse Wohnungen belegen. Damit dies möglich wird, braucht es auch zahlbaren Wohnraum. Nur wenige Einkommensschichten können sich heute 4.5-Zimmer-Wohnungen in der Stadt Zürich mit Mieten von 3 000 bis 4 000 Franken leisten. Der Grossteil der Bevölkerung mit einem Median-Haushaltseinkommen der Schweiz mit rund 7 100 Franken bleibt ausgeschlossen, wenn es nicht auch kostengünstigen Wohnraum gibt. Darum braucht es auch gemeinnützige Wohnbauträger und Vermieter, die bereit sind, nicht die maximal mögliche Miete zu verlangen und ihren Mietenden Wohnsicherheit zu gewährleisten. Wenn Menschen nicht eine sichere Wohnsituation haben oder ihre ganze Zeit dafür brauchen, sich ihr Leben finanzieren zu können, können sie nicht zu lebendigen Quartieren beitragen.

Coiffeur bis zum Restaurant und der Quartierbar, wo man Nachbarn treffen und etwas zusammen trinken kann. Lebendige Quartiere sind so auch neben den Bürozeiten belebt und sicher für die Quartierbewohnenden. Wichtig dabei sind auch Gemeinschaftsräume, in denen kulturelle, gemeinschaftliche und auch private Anlässe stattfinden können. Es reicht aber nicht nur, diese zu erstellen, sondern es braucht auch eine Software, das heisst eine Organisation, die diese vermietet und belebt. In vielen Genossenschaften sind dies Siedlungskommissionen, welche die Räume selbst verwalten.

Zu lebendigen Quartieren tragen auch belebte Erdgeschosse bei. Erdgeschosse, die auch den Quartierbewohnenden einen Nutzen bringen und zur Attraktivität des Quartiers beitragen. Vom Hausarzt, Laden oder

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© Ursula Meisser

DAS QUARTIER ALS LEBENSMITTELPUNKT

Nicht zuletzt fördert eine Mitwirkung der Bevölkerung in den Siedlungen und Quartieren die Identifizierung mit dem näheren und weiteren Umfeld. Wo dies möglich ist, engagieren sich auch mehr Menschen für das Quartier und tragen so zur Vielfalt und zu einem lebendigen Quartier bei. Auch Investoren können viel dazu beitragen. Sei es mit einer gemeinschaftsfördernden Architektur und einem breiten Angebot, mit ihrer Vermietung und auch zahlbaren Wohnungen und gut konzipierten Erdgeschossen. Wenn es ihren Bewohnenden gefällt und sie sich in ihrer Siedlung und in ihrem Quartier wohlfühlen, sinkt auch die Fluktuation und es gibt weniger Vandalismus. All das spart Kosten und gibt ein gutes Renommee. Die Investitionen in lebendige Quartiere lohnen sich für alle!

Das Hunziker-Areal in Zürich.

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NEUES PROJEKT VON ANJA GRAF

127 BRANDNEUE STUDIOS IM HERZEN DER STADT Anja Graf, die erfolgreiche Unternehmerin und Investorin aus «Die Höhle der Löwen Schweiz», lanciert VISIONAPARTMENTS Basel mit einem besonderen Projekt.

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nja Graf, die erfolgreiche Unternehmerin und Investorin aus «Die Höhle der Löwen Schweiz» (auf TV24), eröffnet am 15. Juli 2021 ihren neuen VISIONAPARTMENTS-Wohnkomplex mit 127 Studios an der Nauenstrasse 55 in Basel. Die Location optimal, weil die Toplage direkten Anschluss zu lokalen Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten, Firmen, öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen Attraktionen von Basel bietet. Das moderne Gebäude, das sich derzeit noch im Bau befindet, verfügt über einen Pool samt Bar auf dem Dach, ein Fitnessstudio, ein Restaurant, ein Shared Office mit Konferenzraum und eine Gemeinschaftsküche.

INVESTITIONEN IN NEUE IMMOBILIENPROJEKTE FÜR DAS EIGENE UNTERNEHMEN Anja Graf, die Group CEO und Vorsitzende von VISIONAPARTMENTS, macht nicht nur Kapitalinvestments in der Start-up-Show «Die Höhle der Löwen Schweiz» auf TV24. Sie investiert auch in neue Immobilienprojekte für ihr eigenes Unternehmen. «Ich setze mein Kapital nur in Start-ups ein, die skalierbar sind: Wenn in einem Unternehmen zusätzliche Ressourcen erforderlich sind, führt eine fehlende Skalierbarkeit zu Ineffizienz und schlägt sich auf die Rentabilität und den Gesamterfolg nieder. Nach dem gleichen Prinzip führe ich mein eigenes Unternehmen VISIONAPARTMENTS. Wir können problemlos wachsen und in verschiedene Regionen expandieren, und das mit minimalen Zusatzkosten.» Das Unternehmen konnte durch ein spezielles Betriebskonzept, das ganz einfach auf neue Immobilien ausgeweitet werden kann, in schnellem Tempo wachsen. In den letzten fünf Jahren hat VISIONAPARTMENTS sein breites Portfolio um fast 1 000 Apartments erweitert. Trotz der weltweiten Krise hat VISION­A PARTMENTS soeben das Ramada Bucharest Majestic Hotel in Rumänien gekauft und wird 2022 auch in Lugano und Zürich Glattbrugg Fuss fassen.

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Das derzeit aktuelle Projekt befindet sich im Zentrum von Basel und wird am 15. Juli 2021 eröffnen.

ANSPRECHENDES DESIGN DER WOHNUNGEN Die exklusive Immobilie bietet acht verschiedene Studiotypen, die alle mit einer Kitchenette ausgestattet sind, ab 1 390 Schweizer Franken pro Monat. Ein zentraler Wert von VISIONAPARTMENTS ist das Design der Wohnungen, das sicherlich auch bei diesem Immobilienprojekt zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor wird. Die Apartments wurden von den eigenen Architekten und Interior Designern entworfen und bieten fünf aussergewöhnliche Stile. Um den künstlerischen Geist Basels widerzuspiegeln, wurden zwei Konzepte auf diesen Neubau massgeschneidert: «Neon Art & Beauty» und «Smokey Glass Bridge». Auch die optimale Lage der Liegenschaft spricht für sich: In nur wenigen Schritten ist man am Bahnhof Basel SBB und auch sonst ist man ideal an den Rest der Stadt, Frankreich und Deutschland angebunden. Die umliegenden Verkehrswege sind mit dem Auto gut zu erreichen, und Naherholungsgebiete, Restaurants, Geschäfte und internationale Unternehmen befinden sich in unmittelbarer Nähe.

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Eine unverbindliche Zweitmeinung sorgt für das Optimum.

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DER DOUBLECHECK DER BAUPLANUNG Wenn ein Konzept zum Innenausbau der eigenen Immobilie eines Anbieters vorliegt, bereitet sich oft das Gefühl von Sicherheit und Zufriedenheit aus. Das kann täuschen. Im Rahmen des Innenausbaus verlässt sich der Bauherr natürlich auf den Profi, aber nichtsdestotrotz lohnt es sich, eine unverbindliche Zweitmeinung einzuholen. Allenfalls können die Baupläne zu Ihren Gunsten optimiert werden – auch im Hinblick auf eine Wertsteigerung der Immobilie. Im folgenden Beitrag präsentieren wir eine Lösung von Patric Simmen. VON GEORG LUTZ

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ie Situation beim Facharzt ist bekannt. Patienten stehen vor schwierigen Entscheidungen, die ihre Gesundheit und den Krankheitsverlauf betreffen. Eine ärztliche Zweitmeinung ist hier fast schon übliche Normalität. Leider ist dies in der Baubranche noch viel zu wenig der Fall.

plexen Vorhaben auf der Agenda. Der Vorgang gleicht auf den ersten Blick einem perfekten Zusammenspiel verschiedenster Spezialisten. Hier tut sich oft aber ein Theorie-Praxis-Gap auf. Das wissen auch die Verantwortungsträger der SimmenGroup, die an diesem Punkt aber genau ihre Kompetenzen in die Waagschale werfen können.

Auch ein Immobiliengeschäft, ob Neubau oder Renovierung, ist kein Vorhaben, welches man nebenbei erledigt. Im Gegenteil, es ist ein langer Prozess mit unterschiedlichsten Stolpersteinen. Es braucht eine gründliche Vorbereitung und professionelle Beratung. Zudem ist ein Immobiliengeschäft noch mit emotionalen Gefühlen belastet. Es geht ja nicht selten um die eigenen vier Wände. Eine unabhängige Zweitmeinung, kann hier Schwierigkeiten minimieren, echte Vorteile erzielen und neue Potenziale schaffen.

EIN MODUL UND SEINE VORTEILE

THEORIE-PRAXIS-GAP

Diese Kompetenzen spiegeln sich im zentralen Arbeitsmodul der SimmenGroup. Dabei ist der «DoubleCheck by Patric Simmen», ein Service der SimmenStyle AG, welche den Kunden eine unverbindliche Zweit­meinung zu den bestehenden Grundriss-Plänen bietet. Ein gutes Beispiel liefert der oben abgebildete Vergleich. In diesem Rahmen prüft Patric Simmen die Projektunterlagen anderer Anbieter, gleicht sie mit einer detailliert erstellten Analyse aller Bedürfnisse der Bauherrschaft ab und unterbreitet substanzielle Optimierungsvorschläge. In dieser Angelegenheit nimmt sich Patric Simmen persönlich Zeit, um die Bedürfnisse sowie die Rahmenbedingungen mit den Kunden zu besprechen. Nicht selten können Innenausbauten durch diverse kleine Anpassungen am Grundriss optimiert werden, sodass die Wohnräume in einem sinnvollen Verhältnis zueinanderstehen. Wie im folgenden Bild zu sehen, konnten somit vier kleine Wohnungen in wahre Wohnoasen umgewandelt werden. Die vergrösserten Terrassen und dynamisch geschnittenen Räume tragen entscheidend zum neuen Lebens- und Wohngefühl bei.

Das Kerngeschäft der SimmenGroup besteht in der Projektierung von ästhetisch, qualitativ und funktional erstklassigen Immobilien. Als zweiter zentraler Schritt steht die Realisierung, dieser anspruchsvollen und kom-

Am Beispiel der hervorgehobenen Wohnung bedeutet das: Der neue Schnitt ermöglicht von zwei Räumen gleichzeitig den Zutritt zum erwei-

Das Einholen einer Zweitmeinung führt aber leider nicht automatisch zu einem besseren Ergebnis. Das Ringen der Experten kann für Kunden auch ermüdend sein. Auch hier gilt es, genau hinzuschauen. Diese Arbeit kann man dem Endkunden nicht abnehmen. Wenn die Zweitmeinung mit wenig Aufwand und unseriös durchgeführt wird, kann es zu «Duplicated Content», sprich, einer schlichten Kopie, kommen. Das ist natürlich auch nicht Sinn und Zweck der Geschichte.

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BAUEN & WOHNEN 61 terten Aussenbereich. Die Schlafzimmer erhalten zusätzlich ihren eigenen, abgetrennten Bereich, ohne den offenen Schnitt der Wohnung zu beeinträchtigen. Stattdessen entsteht ein kleiner Eingangsbereich, wo vorher bereits die Küchenzeile begann. Die Kochinsel wird weiter in den Wohnbereich hinein platziert, sodass Kochen und Wohnen fliessend ineinander übergehen. Die Küche wird in den Alltag integriert und bietet ausreichend Platz, beim Kochen zu interagieren. Auch das zusätzliche Bad, das vorher an ein separates Zimmer angeschlossen war, kann nach dem Umbau durch seine neue Lage direkt vom Wohnbereich aus betreten werden. Das Arbeiten mit Grundrissen ist die wichtigste Arbeitsgrundlage, um zu besseren Ergebnissen zu kommen. Aus diesem Grund werden die bereits vorhandenen Pläne ein zweites Mal angeschaut. Das Ziel besteht darin, einen überarbeiteten Vorschlag mit einer optimierten Variante anzubieten.

Die Schlafzimmer versetzen die Lösungen von Patric Simmen in den oberen rechten Bereich. Im Rahmen der früheren Lösung gelangte man vom Wohnzimmer / Esszimmer direkt in die Schlafräume – das ist nach dem DoubleCheck nicht mehr so. Zudem gibt es einen Ankleideraum und mehr Platz für Schränke.

UNTERSCHIEDE AUFZEIGEN

Für den Eigentümer ergibt sich durch das Zweitgutachten eine wesentliche Erhöhung des Verkaufspreises, da Wohnfläche dazugewonnen werden konnte. Das Objekt wandelt sich so auch zu einer zukunftssicheren Wertanlage. Für den Vermieter ergeben sich höhere Mieteinnahmen sowie eine hohe Wahrscheinlichkeit auf langfristige Vermieterlösungen. Für die Bewohner ergibt sich durch die neue Raumteilung mehr Wohnkomfort und somit eine verbesserte Lebensqualität. Das nennt man eine echte Win-win-Situation.

Springen wir in die Praxis. Zunächst steht für den Kunden ein Preisschild als Hindernis im Raum, obwohl die Kosten vergleichsweise sehr gering sind. Das gilt insbesondere für einen Neubau. Hier können alle Einheiten schnell «doublegecheckt» werden. Bei einem Umbau geht es oft auch um Wände, die rausgerissen werden. Aber man baut ja, um funktionableres und schöneres Wohnen zu erreichen. Es gilt: Der Service an sich ist günstig. Die Kosten für den entsprechenden Umbau stehen dann auf einem anderen Blatt. Es gilt, sie aber im Auge zu behalten. An welchen Beispielen kann man die Vorteile einer Zweitmeinung konkret aufzeigen? Nehmen wir eine klassische Terrasse, die meist nur von einem Zimmer und einer Seite zu erreichen ist. In der neuen Version kann man sie von mehreren Zimmern erreichen und sie ist jetzt auch grösser. Das ist eine echte Verbesserung der Wohnqualität. Auch das Zusammenspiel von Küche und Wohnzimmer lässt sich optimieren. Die Küche ist ja heute kein reiner Funktionsraum mehr. Durch eine neue Aufteilung ist das Ensemble Küche in die Länge gezogen und wirkt grösser und auch heller.

Das ist ein gutes Beispiel für die Erarbeitung eines optimalen Grundrisses, der nicht nur die Wohnqualität enorm verbessert, sondern auch sichere Einnahmequellen durch langfristige Mieter ermöglicht. Das ist für Investoren ein relevanter Punkt. Nach dem Doublecheck waren die Wohnungen bereits vor der Fertigstellung vermietet. Das wäre beim Original sicher nicht der Fall gewesen.

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Kleine Änderungen können grosse Wirkungen erzielen.

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62 KOLUMNE

DER LUXUSIMMOBILIENMARKT IN COVID-ZEITEN von Maura Wasescha

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ie aktuelle Krise rund um das Coronavirus hat die Welt fest im Griff. Diese ausserordentliche Situation hat Auswirkungen auf alle Branchen einer Volkswirtschaft, seien es negative, aber auch positive. In einigen Branchen wird seit Monaten regelrecht um einzelne Aufträge gerungen, währenddessen andere Branchen florieren. Gleichzeitig gehen die inhaltlichen Meinungen zu der Coronakrise und den damit verbundenen staatlichen Massnahmen weit auseinander – schichtübergreifend. Die Auswirkungen dieser verunsichernden globalen Krise auf den Luxusimmobilienmarkt empfinde ich persönlich als ambivalent. Seit Beginn der Pandemie hat sich einiges verändert. Ich wage zu behaupten, dass die Luxusbranche in vielen Aspekten profitiert hat. Die «oberste», wirtschaftlich am besten gestellte Schicht, auf die ich mich seit 43 Jahren mit meinen Dienstleistungen konzentriere, wird es immer geben. Jene, welche sich all das leisten können, wovon die meisten nur träumen können, werden immer bestehen. Konkret bedeutet dies für meine Arbeit: Die Anfrage nach Eigenheimen ist gestiegen, sei es hinsichtlich des Erwerbs von Liegenschaften wie auch in Bezug auf eine kurz-, mittel-, sowie langfristige Miete von Luxusobjekten. Dieses erhöhte Interesse ist meiner Erfahrung nach darauf zurückzuführen, dass die Besucherinnen und Besucher von Ferienorten sich von Menschenmassen distanzieren wollen, um das aktuell omnipräsente Risiko einer Corona-Infektion zu umgehen. Soweit ich die Situation einschätzen kann, scheinen die gut betuchten Gäste ihre Ferien seit Beginn der pandemischen Ausnahmesituation mehr und mehr in privaten Immobilien, bei denen sie genau wissen, wer ein und aus geht, verbringen zu wollen. Ich habe mich auf eben diese Nische der Immobilienbranche konzentriert und mein Unternehmen stetig mit Blick auf jenes exklusive Kundensegment weiterentwickelt. Begonnen hat alles mit Vermittlungsarbeiten spezialisiert auf Luxusobjekte im Engadin. Über die Zeit – ausgelöst durch vermehrte Kundenanfragen – begann ich auch, Mietobjekte in mein Portfolio aufzunehmen. Mittlerweile können unsere Kunden zudem von einem 24 / 7-«Concierge-Service» profitieren. Dieses Angebot entstand aus der Erfahrung, dass meine Kunden, so-

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bald sie die Miete in einem Luxusobjekt antreten, die organisatorischen Belange nur allzu gerne abgeben. Aus meiner Sicht im Rahmen eines erholsamen, exklusiven Aufenthaltes mehr als verständlich. So kümmern ich und mein Team uns um alles, was sich der Kunde wünscht, seien es Privatköche, Skilehrer, Masseure, private Chauffeure sowie zahlreiche weitere Annehmlichkeiten aus unserem Repertoire. Die Nachfrage nach diesem Allround-Service ist seit der Krise ebenfalls stark angestiegen. Eine eher als Komplikation einzuschätzende Veränderung in meinem Arbeitsalltag steht in Bezug zur Besichtigung von jeweiligen Liegenschaften. Es bedurfte einer gewissen innovativen Übergangsphase, in der die klassische Besichtigung neu gedacht werden sollte. So mussten Besichtigungen fortan via Videokonferenz stattfinden, oder aber es wurden 360-Grad-Filme der kompletten Liegenschaft gedreht, welche den Kunden verschickt werden konnten. Diese Umstellung verlangte und verlangt noch immer viel Flexibilität und Geduld ab. Eigenschaften, die bereitgestellt werden müssen, um zu bestehen. Die vielen Veränderungen, die die Krise mit sich brachte, stellen Chancen dar, die es zu nutzen gilt. Die Gesundheit steht dabei stets an erster Stelle. Die vergangenen Monate haben uns vieles gelehrt und gezeigt, dass sich wirtschaftliche Situationen rasch ändern können. Veränderungen sind normal und zwingend. Auch wenn diese Krise für alle unerwartet und plötzlich erschienen ist, ist es wichtig, sich den aktuellen Lagen anzupassen, das Bestmögliche wahrzunehmen und die persönliche Vision nicht zu verlieren.

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er Hauseigentümerverband Schweiz ist die Dachorganisation der Wohneigentümer und Vermieter in der Schweiz. Der Verband zählt rund 340’000 Mitglieder. Mit unseren über 100 Regionalsektionen und Kantonalverbänden sind wir überall nahe bei unseren Mitgliedern – auch bei Ihnen. Seit mehr als 100 Jahren setzt sich der HEV konsequent und erfolgreich für die Förderung und Erhaltung des Immobilieneigentums ein. Dazu gehören die Eigentumsgarantie, nur so viel Bürokratie wie nötig, wirtschaftlich tragbare Vorschriften sowie auch massvolle Steuern, Gebühren und Abgaben.

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MOBILITÄT Mobilität ist in der heutigen globalisierten Welt eine enorm wichtige Komponente. Eine besondere Nischenwelt ist jene der Roadster. Diese scheinbar «unvernünftigen» Fahrzeuge aber versprühen puren Fahrspass und einige Hersteller bringen Fahrzeuge auf den Markt, die schnell mal einen Kultstatus erlangen. Zum Beispiel die Marke Vanderhall, die nun auch noch mit einem E-Modell eine erweiterte Zielgruppe erreicht. VON CHARLES STAUBACH

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it neuen Nischenmodellen und Crossover-Konstruktionen wollen Autohersteller entweder einen Marktanteil in einem Nischenmarkt erobern oder eine neue Zielgruppe erschliessen. Dadurch verschmelzen viele Segmentgrenzen. Nicht aber jenes der Roadster. Da ist klar, was die Zielgruppen wollen und man weiss, was Sache ist. Bisher. Denn einige «Player» in diesem Segment – wie beispielsweise Vanderhall – scheren da etwas aus und bringen neuen Wind in die Szene. Warum das so ist, lesen Sie auf den folgenden Seiten. Einen Grund für die Beliebtheit von Roadstern: Diese Autos haben einen Mehrwert: Sie sollen Fahrspass vermitteln. Die Hersteller stellen diese Eigenschaft auch klar und unverblümt in den Vordergrund. Einer Frage gehen wir in dieser Rubrik regelmässig nach: Was ist eigentlich Mobilität? Rein definitionsgemäss bedeutet potenzielle Mobilität die

Beweglichkeit von Personen, allgemein und als Möglichkeit. Realisierte Mobilität ist die Befriedigung von Bedürfnissen durch Raumveränderung, wobei der Verkehr das Instrument ist, das man dann für die konkrete Umsetzung der Mobilität benötigt. Dafür braucht es Fahrzeuge, Infrastrukturen und Verkehrsregeln. Wenn man über die Zukunft auf unseren Strassen, Schienen, Wasserwegen oder in der Luft nachdenken und Lösungen entwickeln will, ist Nachhaltigkeit ebenfalls ein wichtiger Aspekt, der seit einigen Jahren zum Vokabular der Mobilitätsforscher / innen gehört. Mobilität ist aber auch eine ganz persönliche Angelegenheit, und über die Fahrzeuge und Bewegungsmittel generell definieren wir uns selbst. Wie das Frauchen so der Wauwau, wie das Auto so der Fahrer, hiess es dann und wann im Volksmund. Studien aus aller Welt lassen aber tatsächlich den Rückschluss zu, dass sich die Persönlichkeit in der Automarke widerspiegelt. Und hier schliesst sich wieder der Kreis zum Roadster Trend.

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THE ROAD IS CALLING

ROADSTER TREND – EMOTIONEN GARANTIERT Mit immer neuen Nischenmodellen und Crossover-Konstruktionen wollen Autohersteller neue Märkte erschliessen. Dadurch verschwimmen einige Segmentgrenzen, andere nicht. Eine Fahrzeugkategorie bleibt weitgehend klar definiert: die der Roadster. Ein amerikanischer Autohersteller geht aber noch weiter: aus Dreirädern werden echte Road-Stars. Ob puristisch als Benziner oder hipp als Elektriker – Vanderhall verbindet die guten alten Zeiten mit der Technik der Zukunft und bringt damit Emotionen und Fahrfreude auf Schweizer Strassen.

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as Cabrio- und Roadster-Segment sei eine ganz sichere Nummer, bestätigte Nick Margetts vom Marktforschungsunternehmen Jato Dynamics in einer Fachpublikation. Während andere Märkte kriseln, haben die Hersteller von offenen Zweisitzern nach wie vor ein sehr gutes Nischen-Zielpublikum. Der Branchenexperte stellt bei seinen Prognosen in der Fachpresse zudem bei den neuen Roadstern einen Trend zu mehr Platz, mehr Komfort und Ausstattung fest. Ausserdem besässen Roadster – lange Inbegriff eines puristischen Fahrerlebnisses – mittlerweile Technik und Komfort gehobener Klassen. Die Zeiten, in denen man bei diesen Fahrzeugen nur das Minimale hatte, seien vorbei, wird er zitiert. Doch auch das Stigma der Unvernunft wollen manche Hersteller nicht länger uneingeschränkt

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hinnehmen, heisst es. Und so sind natürlich auch die Fahrzeuge mit alternativen Antriebsmöglichkeiten voll im Trend. Wie beispielsweise der Edison 2 , ein vollelektrischer Roadster von Vanderhall mit dem für den Hersteller typischen Design.

«BRENNEN» FÜR FAHRZEUGE ABSEITS DES GEWÖHNLICHEN Fahrzeuge abseits des Gewöhnlichen – dafür «brennt» auch Patrick Friedli, Geschäftsleiter der Friedli Fahrzeuge AG im aargauischen Wohlenschwil. Seit über 20 Jahren importiert das Unternehmen Quads, Side-by-Sides, dreirädrige Motorräder, Jetboote, Motorschlitten und Bootsmotoren von BRP.


MOBILITÄT 69 Auf der Suche nach entsprechenden Onroad-Angeboten stiess Friedli vor fünf Jahren auf die aufstrebende amerikanische Marke Vanderhall Motor Works, die 2015 ihren ersten dreirädrigen Roadster, den Laguna, auf den Markt brachte. Vier Jahre musste sich Friedli gedulden, bis Vanderhall 2019 erstmals nach Europa importierte, dafür mit einer inzwischen breiteren und verfeinerten Produktepalette. Das war für Friedli der Startschuss, die handgefertigten Autoräder made in USA exklusiv in die Schweiz zu bringen.

VANDERHALL MACHT ROAD-STARS «Vanderhall steht für Fahrfreude, Freiheit und Sicherheit», sagt Patrick Friedli. Das Produkt sei perfekt, um nach einem langen Arbeitstag den Kopf zu verlüften oder am Wochenende Ausflüge in die Natur zu geniessen. Dabei sind die dreirädrigen Leichtgewichte nicht nur sportlich bestens ausgerüstet, sondern auch hochwertig verarbeitet und in einem coolen Retro-Look gestaltet. «Vanderhall bringt die guten alten Zeiten zurück, fährt aber technisch in der Zukunft», meint Patrick Friedli. Das Fahrgefühl in diesem tiefen und wendigen Roadster ist einzigartig. Auch Beschleunigung hat er drauf, wobei der Spass vor allem im Cruisen besteht. «In den ersten Probefahrten gingen alle Daumen hoch, inklusive anderer Lenker und Passanten», erzählt Friedli. Die Marke Vanderhall verbinde das Beste von Töff und Auto und sei schlichtweg eine Klasse für sich.

PURISTISCHER FAHRSPASS: VENICE UND CARMEL Vanderhall hat aktuell drei Produkttypen am Start, die allesamt auch bei Patrick Friedli erhältlich sind. Puristisches Fahrvergnügen bei schönem Wetter bietet der «Venice», der ganz ohne Türen und Dach auskommt und mit einer Beschleunigung von null auf 100 Stundenkilometer in 4.5 Sekunden für jede Menge Fun und ausreichend Leistungsreserven sorgt. Das Potenzial zum spassigen Ganzjahresauto hat der «Carmel», der mit speziellen Türen, einem abnehmbaren Dach sowie bereits installiertem Sonderzubehör etwas mehr Komfort bietet. Mit 185 PS und einem Leergewicht

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70 MOBILITÄT

von 640 Kilogramm verfügen beide Modelle über ein sehr sportliches Leistungsgewicht. Preislich sind die Dreiräder von Vanderhall schon fast ein Schnäppchen. Der «Blackjack», das Basismodell beider Varianten, gibt es ab sportlichen 39’900 respektive 51’900 Franken. Für noch mehr Fahrspass gibt es beide Fahrzeuge als GT- und GTS-Modell.

ZUKUNFT MIT DRIVE: EDISON2 Von den kernigen Benzinern gibt es auch eine Zukunftsvision: der Edison2, ein vollelektrischer Roadster mit dem für Vanderhall typischen Design. «Für mich ist es enorm wichtig, dass wir auch Elektrofahrzeuge anbieten können, denn das ist für die urbanen Gebiete ein Muss», betont Patrick Friedli. Die Schweiz sei schliesslich ein Tesla-Land, und Elektro-PKW-­ Fahrern würde mit dem Edison eine moderne und stylische Freizeitalternative geboten. «Kein anderes Fahrzeug trifft den Nerv der Zeit aktuell besser», ist Friedli überzeugt. Tatsächlich ist der Edison für den urbanen Lifestyle wie geschaffen. Seine Reichweite liegt bei über 300 Kilometern, als Stadtgespräch geht’s bestimmt noch weiter. Mit 52’900 Franken ist sein Preis fast so sportlich wie sein Antrieb. Eigentlich logisch, dass er der schnellste aller Vanderhalls ist. Und der analoge Tacho nur eines von vielen charmanten Details.

WHAT A FEELING! «Die Produkte von Vanderhall muss man aus erster Hand erfahren, denn das Fahrgefühl ist schlichtweg wow», sagt Patrick Friedli. Aus diesem Grund eröffnet er Anfang Mai in Wohlenschwil den ersten Vanderhall Flagship Store der Schweiz. Hier kann man die ganze Markenwelt von Vanderhall hautnah erleben – Probefahrten inklusive. Die exklusiven Dreiräder sollen ab dem nächsten Jahr über Vertragspartner in die ganze Schweiz und nach Liechtenstein vertrieben werden.

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Die Verantwortlichen (links: Tilmann Schultze, DPD Schweiz, rechts: Adrian Melliger, Designwerk Group) wollen dem Zeitgeist voraus sein.

V.l.n.r Georg Burch (DPD Schweiz), Tilmann Schultze (DPD Schweiz), Adrian Melliger (Designwerk Group) und Marc Frank (DPD Schweiz).

DPD (SCHWEIZ) AG

DIE KARTE ELEKTROMOBILITÄT VOLL AUSSPIELEN Das Bekenntnis zur Elektromobilität und die Ziele sind schnell formuliert – aber entscheidend ist die Umsetzung. Bis Ende 2025 plant die DPDgroup eine Reduktion von 30 Prozent der verkehrsbedingten CO2-Emissionen pro Paket. Das ist schon mal eine Ansage. VON EVELYN HARLACHER

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er Ansatz: DPD misst die CO2-Emissionen und arbeitet aktiv daran, sie zu reduzieren. Zum Ausgleich der nicht vermeidbaren Transportemissionen werden Projekte für erneuerbare Energien und eine saubere Energieerzeugung finanziert. Bisher konnte die DPDgroup die verkehrsbedingten CO 2 -Emissionen im Vergleich zu 2013 um 19 Prozent pro Paket reduzieren. In der Schweiz werden Pakete bis 2025 in mindestens sechs Schweizer Städten emissionsfrei zugestellt. Ein wichtiger Schritt in Richtung emissionsfreie Zustellung hat DPD Schweiz mit der Anschaffung des ersten komplett elektrisch angetriebenen e-LKW gemacht, der seit März 2021 im Einsatz steht.

REICHWEITE VON BIS ZU 760 KILOMETER PRO BATTERIELADUNG Der innovative Schweizer e-Lastwagen der Marke Futuricum vom Typ Logistics 18E, der auf Basis eines Fahrzeugs von Volvo entwickelt wurde, ist mit der grössten in Europa verfügbaren Batterie mit einer Speicher­ kapazität von 680 Kilowattstunden ausgestattet und hat eine Reichweite von bis zu 760 Kilometer pro Batterieladung. Die umfangreiche Kapazität der wartungsfreien Lithium-Ionen Batterie ermöglicht eine möglichst lange Laufzeit und wird nach dem Einsatz auf der Strasse recycelt. Das Recycling der Batterie ist bereits heute möglich und es kann bis zu 91 Prozent des Zellmaterials wieder zurückgewonnen werden. Aufgrund seiner Konfiguration kann der e-LKW einen Lastwagen mit Verbrennungsmotor vollumfänglich ersetzen und seinen Dienst ohne Einschränkungen auf allen Linienverkehren ohne Zwischenladung versehen. «Der e-LKW ist extrem ruhig und angenehm zu fahren. Von der Leistungs-

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fähigkeit her ist er einem gewöhnlichen LKW gleichgestellt.», sagt Rolf Neeracher, Linehaul Manager bei DPD Schweiz. Insgesamt soll der e-LKW pro Jahr mindestens 80’000 Kilometer fahren. Dabei spart er gegenüber vergleichbaren, dieselbetriebenen Lastwagen rund 90 Kilogramm CO2 pro 100 Kilometer – das entspricht jährlich ca. 72 Tonnen eingespartem CO2. Seit seinem ersten Einsatz konnte der e-LKW insgesamt ca. 10 Tonnen CO2 einsparen. Geladen wird er ausschliesslich mit Schweizer Ökostrom.

EMISSIONSFREIE PAKETZUSTELLUNG – MINDESTENS SECHS SCHWEIZER STÄDTE BIS 2025 Die internationale DPDgroup führt bis 2025 in 225 der grössten europäischen Städte eine emissionsarme Paketzustellung ein. Der Einsatz von 7 000 Fahrzeugen mit alternativen Antrieben reduziert in den beteiligten Städten 89 Prozent der CO2- und 80 Prozent der Schadstoffemissionen. DPD Schweiz setzt bis 2025 die emissionsfreie Paketzustellung in mindestens sechs Schweizer Städten um. In Schaffhausen hat DPD Ende 2020 die emissionsfreie Paketzustellung mit verschieden Elektrofahrzeugen bereits getestet. Offiziell gestartet wird 2021 in Schaffhausen, Zürich, Genf und Basel. Danach folgen Bern und Lausanne.

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ALLES UNTER EINEM DACH ALS ZAUBERFORMEL Erfolgsrezepte gibt es viele – aber eines ist in der Automobilbranche erwiesen: Nebst Beratung und Verkauf sind eine top organisierte Werkstatt, eine topmoderne Spenglerei und Lackiererei sowie eine gut sortierte Ersatzteil- und Zubehörabteilung absolute Mehrwerte.

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as Team der Emil Frey in Volketswil ist stolz auf den gebotenen Rundumservice für die Marken Mazda, Mercedes-Benz, Opel und Suzuki erwarten. Eine grosse Werkstatt, eine topmoderne Spenglerei und Lackiererei sowie eine gut sortierte Ersatzteil- und Zubehörabteilung unterstützen die Verkaufsabteilung und das Beraterteam.

EIN ELDORADO FÜR FLOTTENKUNDEN Aktuell erleben die Kunden in gleich zwei Ausstellungen die Neuheiten von vier Autobauern auf einer Fläche von über 2000 Quadratmetern hautnah: Im einen Showroom lässt sich die Modellauswahl der Premiummarke Mercedes-Benz begutachten, im anderen die spannenden Modelle von Mazda, Opel und Suzuki. Da finden sich coole Stadtflitzer, praktische Familienwagen und auch Sportwagen, die Emotionen schon beim blossen Anblick auslösen. Bei der Emil Frey in Volketswil wird somit jedes automobile Bedürfnis bedient mit einem geeignetes Modell. Jederzeit steht auch eine Auswahl an geprüften jungen Occasionen mit den Qualitätssiegeln EMIL FREY SELECT und Mercedes-Benz Certified zur Verfügung. Aber auch eine breite Palette leichter Nutzfahrzeuge von Mercedes-Benz und Opel sind vorhanden. Vom Citan bis zum Sprinter und vom Combo bis zum Movano bieten sich Lösungen für die unterschiedlichsten Bedürfnisse von Gewerbetreibenden. Im Übrigen finden wegen der ausgereiften Marco-Polo-Familie von Mercedes-Benz oder dem Opel Zafira Life Camper auch Reisemobilfreunde in wachsender Zahl den Weg nach Volketswil. Für massgeschneiderte Ein- und Aufbauten arbeitet die Garage eng mit Spezialisten zusammen. Egal ob es ein spezieller Innenausbau oder ein Kühlaufbau sein soll – gemeinsam findet man eine geeignete Lösung. Nebst den Nutzfahrzeugen in unzähligen Karosserie- und Ausstattungsvarianten finden Flottenkunden attraktive Kombis und Vans für Aussendienstmitarbeiter sowie repräsentative Businesslimousinen. Dazu kommen massgeschneiderte Dienstleistungen bis hin zum Full Service Leasing.

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TOPAUSGESTATTETE CARROSSERIE & LACKIEREREI Das zweistöckige Ersatzteillager für Teile & Zubehör bietet eine rasche Verfügbarkeit von dringend benötigten Teilen – und das nicht nur für die vier vertretenen Marken, sondern für eine Grosszahl namhafter Hersteller. Während die gut ausgebildeten Mechaniker in der Werkstatt, im Erdgeschoss des Werkstatt-Neubaus, mit modernster Ausrüstung fachmännisch um das technische Wohl der Fahrzeuge besorgt sind, kümmern sich im ersten Obergeschoss elf Carrosseriespengler und Lackierer in der topausgestatteten Carrosserie & Lackiererei markenübergreifend um Blechschäden aller Art. Von gröberen Unfall- über Hagel- bis zu Parkschäden. Auf den klassischen Spenglerarbeitsplätzen werden die Richtarbeiten an den beschädigten Teilen durchgeführt. Darüber hinaus verfügt die Spenglerei über einen speziellen Aluminium-Arbeitsplatz, der mit elektrischen Vorhängen vom Rest des Raums separiert werden kann. In der Lackiererei gelangt neben der klassischen Methode auch die Spot-­ Repair-Technik zum Einsatz. Blechschaden? – Kein Problem, das Team der Emil Frey Volketswil unterstützt den Kunden in einem Schadenfall von der Schadenanmeldung bis hin zur unkomplizierten Schadenabwicklung mit der Versicherungsgesellschaft. Die Garage in Volketswil ist ein Filialbetrieb der Emil Frey AG. Somit profitiert der Kunde von massgeschneiderten Komplettlösungen für seine individuelle Mobilität, inklusive Finanzierungs- und Versicherungslösungen. Alles unter einem Dach.

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STYLE In der Businesswelt sind manchmal Details entscheidend, ob Frau oder Mann Souveränität und Kompetenz ausstrahlt. Niemals zu unterschätzen ist das gewählte Styling, passend zu den jeweiligen Situationen. In dieser Ausgabe widmen wir uns den Herbsttrends 2021 in der Businessmode. VON CHARLES STAUBACH

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n der letzten Ausgabe haben wir bereits darüber berichtet: Smart Casual ist wieder zurück. Und dieser Trend wird auch im Herbst und Winter bestehen bleiben. Begünstigt von den neuen Arbeits­ gewohnheiten während wie auch nach der Covid-19-Pandemie, haben sich neue Verhaltensmuster – auch im Business-Style – gefestigt. Die Business-Casual-Look-Diskussion wird auch diesen Sommer heiss geführt, denn es gibt während der warmen Monate einige Gelegenheiten mehr, um gewisse Businessmode-Sünden zu begehen. Sobald es Herbst wird, nehmen diese Business-Stilsünden etwas ab, aber es gibt noch immer genügend Details zu beachten, um im Businessumfeld

beim ersten und auch beim zweiten Eindruck die Wirkung zu erzeugen, welche frau oder man(n) beabsichtigt. Deshalb wird der Wahl der Garderobe in der Geschäftswelt eine hohe Beachtung geschenkt. Stil zu verkörpern heisst letztendlich aber auch, dass man sich nicht nur gut und der Situation angemessen kleidet, sondern auch die richtigen und passenden Umgangsformen pflegt sowie die sogenannten No-Gos kennt, welche in den jeweiligen Branchen und Interessengruppen herrschen. Regelmässig portraitieren wir zudem Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region, die genau das Flair und die Fachkenntnis mitbringen, um die Businessleute dementsprechend zu coachen.

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78 STYLE

BUSINESS-STYLE HERBST 2021

LET’S GET MASCULINE? Die Businessmode-Welt feiert das Comeback der maskulinen Schnitte in den Damenkollektionen und den maskulinen Look beim Casual Business Dresscode bei den Männern. VON CHARLES STAUBACH

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ür Businessfrauen stellt sich dauernd die Frage: Wie viel Spielraum habe ich innerhalb des Dresscodes, der in meiner Branche oder in meinem Businessumfeld vorherrscht. Zu jeder Jahreszeit gilt ein so genannter Business Attire. In den Sommermonaten ist die Gratwanderung naturgemäss jeweils etwas heikler als im Herbst und Winter. Der Ursprung der stilvollen Business-Garderobe ist übrigens nicht eindeutig erwiesen. Da der klassische Business-Formal-Style so strikt definiert

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ist, werden Styling-Individualitäten nicht so stark berücksichtigt. Tatsächlich entstand Business Attire durch die Idee, Äusserlichkeiten zugunsten der Inhalte aussen vor zu lassen – so heisst es in der Literatur. Das Ziel: Im professionellen Umfeld sollen mit der Kleidung klare Signale ausgesendet werden. Und so hat sich der Dresscode in gewissen Branchen etabliert und zementiert unter anderem auch Wertehaltungen und Hierarchie-Ebenen. Die Basics für den so genannte Business Attire: Je höher Eine Position im Unternehmen und je bedeutender der Anlass, desto dunkler die Farbe der Kleidung. Die klassischen Farben neben Schwarz


STYLE 79 sind im Business Attire für Damen demnach Dunkelblau, Anthrazit und Grau. Dazu wird üblicherweise eine Bluse in einem kontrastierenden hellen Ton wie Weiss, Hellblau oder Hellrosa kombiniert.

DER BUSINESS-HERBST-TREND 2021 Für den kommenden Herbst lässt sich ein klarer Trend bereits jetzt ausmachen: Elemente der Männermode hatten in letzter Zeit immer einen Platz in den Damenkollektionen und diese Tendenz wird in den kälteren Jahreszeiten 2021 noch akzentuiert. Blazer, Mäntel und Hosen mit diesem Look sind jetzt schon begehrt, wobei sich Elemente von maskulinen Stücken auf verschiedene Arten von Kleidung ausweiten und Designer in traditionellen Stilrichtungen ihre eigenen Akzente hinzufügen werden.

gefühl vermittelt. Im Bereich der Stilrichtungen und Schnitte geht es natürlich in Richtung Casual Chic und Slim Fit. Vor vielen Jahren war die Meinung vorherrschend, dass vor allem Leute aus dem oberen Kader oder Männer aus dem Banken- und Versicherungsbereich – meist auch mittleren Alters – die Hauptkundschaft für Massanzüge sei. Das habe sich, so Sunita Kunsanthia, stark verändert. Die Zielgruppe kommt aus allen Branchen und ist viel breiter und vielfältiger. Auch junge Männer begeistern sich dafür. Die Ansprüche an Massanzüge seien ohnehin gestiegen. Jeder, der sich in der Businesswelt bewege, egal in welcher Branche, gehöre zur Zielgruppe. Männermode werde immer individueller, und je nach Personality sind die Bedürfnisse auch ziemlich unterschiedlich. WWW.FASHIONUNITED.DE

Wie aber wird sich dies konkret zeigen? Es geht um Kleidungsstücke mit handgefertigten Schnitten, die ausgeprägte Kanten für einen anspruchsvollen Look ergeben. Das wird sich speziell in Ready-to-wear-Kollektionen bemerkbar machen, die von Herrenmode und Anzügen inspiriert sind. Einige Beispiele (Quelle: Fashion United): Tom Ford kreierte in seiner Womenswear-Linie lange, massgeschneiderte Blazer, die an Minikleider erinnern. Diese Stücke zeichnen sich durch ausgeprägte Kanten an den Schultern und schlichte Revers aus, ähnlich wie die Blazer, die auf dem Laufsteg von Valentino zu sehen waren - obwohl Valentino einen kastenförmigeren Ansatz für seine Schnitte wählte, um eine übergrosse Silhouette zu erhalten. In ähnlicher Weise entschied sich Etro für einen Oversized-­ Look und zeigte locker sitzende Blazer, Hosen und Westen, die einen femininen Touch in den maskulinen Look des Trends bringen. Auch Carolina Herrera kreierte Kleider und Röcke mit maskulinen Passformen und Knopfverschlüssen, während Moschino Damenanzüge entwarf, die traditionelle Silhouetten mit femininen Akzenten wie weiten Beinen, Mini­ röcken und Schösschenoberteilen modernisierten.

AUFWEICHEN DER DRESSCODES? Und auch dieser Trend bleibt: Das Aufweichen der Dresscodes in der Businesswelt – zum Beispiel in Richtung Casual Chic – wird immer offensichtlicher. Dies zeigt sich branchenübergreifend. Was aber wohl immer gefragt sein wird, ist ein Kleidungsstück, welches die Persönlichkeit unterstreicht und jemanden gut wirken lässt, sagt beispielsweise Sunita Kunsanthia von Sunita Suits in Zürich. Und das kann bei einem Mann nichts so gut wie ein guter Anzug, der sitzt und Ausdruck von Souveränität, Stil und Lebens-

WELCHER BUSINESS-KNIGGE FÜR WELCHE BRANCHE? In einigen Branchen ist Business Casual Usus – ein Kompromiss zwischen offiziellem und informellem Auftritt. Eine gewisse Lässigkeit ist erlaubt, sollte jedoch möglichst nicht in den Freizeitlook übergehen. Damen tragen beim Business Casual Baumwollhosen oder Röcke in Kombination mir Pullover oder modischen Blusen. In der Kreativ- und IT-Branche ist ein Stilbruch oder eine sehr individuelle Kleiderordnung kein Nachteil und wird als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit gesehen. Sind äussere Merkmale wie Tattoos oder Piercings dominant sichtbar, kommt es auf die Arbeitgeber oder die Kundschaft an, ob diese akzeptiert sind oder nicht. Es gibt aber absolute No-Gos: Bei Männern sind dies offene Schuhe und sportlich wirkende Shorts, bei Frauen schulter- oder bauchfreie Tops, ebenso wie Mini-Röcke, durchsichtige Elemente in der Kleidung oder tief ausgeschnittene Dekolletees. Auch sollten Frauen in der Regel bei klassischer Kleidung und beim Business-Casual-Stil stets Strumpfhosen tragen.

Eine Auffälligkeit in der Businessmode im Herbst 2021: Mut zu maskulinem Stil.

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80 BEAUTY & GESUNDHEIT

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BEAUTY & GESUNDHEIT Den Haaren wird im Sommer so richtig zugesetzt durch Sonneneinstrahlung, Salz- und Chlorwasser und so weiter. Die Folge: Haare werden schnell strohig, stumpf und glanzlos. Auch im Geschäftsleben sollen die Haare wenn möglich gut in Form bleiben. Wir geben hierzu einige Tipps. VON CHARLES STAUBACH

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ie immer gilt auch bei der Haarpflege im Sommer: Vorbeugen ist besser als heilen! Denn in der warmen Jahreszeit müssen die Haare sehr strapazierfähig sein. Speziell, wenn die UV-Strahlung stark ist und andere Einflüsse noch dazu wirken. Gerne wird angeraten, man solle viel Feuchtigkeitspflege mit den richtigen Ölen machen und so das Haar widerstandsfähig machen und es somit versiegeln. Regenerierende, extrareichhaltige Öle – oft genannt wird da das Öl der Macadamianuss – sollen helfen. Des weiteren empfohlen werden: Argan- oder Mandelöl, denn diese ent-

halten wertvolle Antioxidantien und Vitamine. Mit Haarspitzenfluid kann man Spliss vorbeugen, denn es versiegelt und reichert das Haar mit Keratin an. In Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung mit viel Zink, Eisen, Biotin und Eiweiss wird dem Haar auch geholfen. Lesen Sie dazu mehr auf den nächsten Seiten. Ausserdem: Zecken lieben Haare. Und in diesem Sommer ist die Zeckenplage mal wieder ein grösseres Thema. Unsere Tipps in dieser Rubrik helfen, damit man die Gefahr eines Zeckenbisses minimieren kann.

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82 BEAUTY & GESUNDHEIT

SUVA

ACHTUNG BEIM SEE- ODER FLUSSBAD Diese Tage lädt das warme Wetter zum See- oder Flussbad ein. Damit der entspannte Sommerausflug nicht beim Arzt endet, ist es wichtig sich vor Zecken zu schützen. Denn die Spinnentiere können gefährliche Krankheiten übertragen. INTERVIEW MIT FELIX INEICHEN VON ADRIAN VONLANTHEN

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n sonnigen Sommertagen lockt das kühle Nass. Aber aufgepasst: Der traumhafte Ausflug an See oder Fluss kann auch zum Alptraum werden. Nämlich dann, wenn die Zecke zusticht und dies im schlimmsten Fall zu einem Besuch beim Arzt führt. Zecken sind vor allem im Frühling und Herbst besonders aktiv. Aber auch im Sommer besteht die Gefahr, in der Natur von einer Zecke gestochen zu werden. In der Schweiz sind die Spinnentiere besonders aktiv. Das BAG hat aufgrund der Zunahme von Zeckenstichen im Jahr 2019 die gesamte Schweiz, mit Ausnahme der Kantone Genf und Tessin, zum Zecken-Risikogebiet erklärt.

zugenommen, nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie. Somit erhöht sich das Risiko für Zeckenstiche.

ÜBER 17’000 ZECKENSTICHE REGISTRIERT

ZECKEN KÖNNEN GEFÄHRLICHE BAKTERIEN ÜBERTRAGEN

Obwohl die Anzahl der in Arztpraxen gemeldeten Zeckenstiche jährlichen Schwankungen unterliegt, ist seit 2016 ein Anstieg zu beobachten. Während das langjährige Mittel bei rund 9 400 Fällen liegt, registrierten die Unfallversicherer gemäss den aktuellsten Zahlen aus dem Jahr 2018 über 17’000 Fälle, was einer massiven Zunahme von rund 80 Prozent entspricht. Eine mögliche Erklärung für den Anstieg ist an den klimatischen Bedingungen festzumachen. «Das Wetter hat entscheidenden Einfluss auf die Zahl der Zeckenstiche. Steigen die Temperaturen im Frühling rasch an, erwachen die Zecken aus der Winterstarre», erklärt Ineichen. Andererseits sei bei gutem Wetter auch der Mensch aktiver und halte sich vermehrt draussen auf. Generell hätten die Freizeitaktivitäten in der Natur

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90 Prozent aller Zeckenstiche ereignen sich in der Freizeit. In rund einem Drittel der Fälle geschieht dies beim Wandern unterhalb von 2 000 Metern über Meer und meist im Wald oder auf Weiden und Feldern. Die Zecke kommt in verschiedenen Arten in der ganzen Schweiz vor. Am häufigsten ist der sogenannte Holzbock anzutreffen, der sich bis auf eine Höhe von 2 000 Metern über Meer aufhält. Der Zeckenstich selbst ist nicht schmerzhaft und wird deshalb oft erst spät bemerkt.

Problematisch ist dies, weil Zecken Bakterien übertragen können. Besonders gefährlich sind jene, welche die Infektionskrankheit Borreliose auslösen. «Im schlimmsten Fall kann die Krankheit zu chronischen Beschwerden im Zusammenhang mit dem Nervensystem oder den Gelenken führen», erklärt Ineichen. Auch eine durch Viren ausgelöste Hirnhautentzündung, die sogenannte Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann unbehandelt in einem späten Stadium zu Entzündungen des Nervensystems und Lähmungen sowie in extremen Fällen zum Tod führen. Gegen letztere Erkrankung kann man sich mit der FSME-Impfung schützen. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt die Impfung für die ganze Schweiz


BEAUTY & GESUNDHEIT 83 (ausser den Kantonen Genf und Tessin) für alle Erwachsene, sowie für Kinder ab sechs Jahren.

WIE SCHÜTZE ICH MICH VOR ZECKEN? Zeckenstichen kann man vorbeugen, indem man von Zecken bevorzugte Orte meidet. Wenn man sich dennoch in der Nähe von Gestrüpp oder Unterholz aufhält, empfiehlt die Suva das Tragen von geschlossenen Kleidern, idealerweise in hellen Farbtönen. Denn die helle Kleidung erhöht die Chance, dass man Zecken frühzeitig entdeckt und entfernen kann. Das ist besonders wichtig in Bezug auf die Borreliose. Denn je früher man die Zecke entfernt, desto geringer ist die Chance, dass diese Krankheit übertragen wird. Auch Schutzmittel, die auf Haut und Kleidung gesprayt werden, bilden einen guten Schutz vor Zeckenstichen. Helle und generell geschlossene Kleidung ist bei einem Badeausflug an den See oder Fluss eher ungeeignet. Darum empfiehlt die Suva in jedem Fall, nach einem Aufenthalt an Orten mit möglichem Zeckenkontakt ohne Verzögerung den Körper nach Zecken abzusuchen. Besonders häufig stechen diese in Kniekehlen, Leisten und Achselhöhlen. Bei Kindern auch im Bereich des Kopfhaars.

Jäger und Wildhüter gefährdet, weil sie direkten Kontakt mit Wildtieren haben. Aber auch Forstleute können sich anstecken, etwa wenn bakterienhaltiger Staub aufgewirbelt wird. Solcher Staub kann vom Kot erkrankter Tiere oder von Tierkadavern stammen. Also ist beim Arbeiten auf Wiesen, an Böschungen und im Unterholz Vorsicht geboten. Gerade wenn Freischneider oder Laubbläser zum Einsatz kommen, sind Ansteckungen möglich. In solchen Situationen bietet eine Staubmaske Schutz. Wie viel bringt der sogenannte Zeckenschnelltest, mit dem man eine Zecke auf Borrelien untersuchen lassen kann? Nur etwa fünf bis 50 Prozent aller Zecken sind überhaupt Träger von Borrelien, also der Bakterien, welche krank machen können. Und auch befallene Zecken übertragen Borrelien erst, wenn sie nach dem Stich mehrere Stunden am Saugen waren. In vielen Fällen ergibt also eine solche Untersuchung von Zecken überhaupt keinen Sinn. Nicht zu vergessen ist auch: Selbst wenn in einer Zecke keine Borrelien nachgewiesen werden können, ist eine Infektion durch einen anderen, nicht bemerkten Zeckenstich sehr wohl noch möglich. In diesem Sinn hat sich auch das Nationale Referenzzentrum für zeckenübertragene Krankheiten NRZK geäussert. Zeckenschnelltests werden nicht empfohlen. Was gibt es sonst noch für Schutzmassnahmen? Eine in der Schweizer Forstwirtschaft schon angewandte Schutzmassnahme stellt das Tragen von Schutzkleidung dar, die mit einem zeckenabweisenden Mittel imprägniert ist. Der Wirkstoff namens Permethrin wird seit längerem in vielen Bereichen eingesetzt; unter anderem ist er in Insektensprays enthalten. Er kann durch die Haut aufgenommen werden, eine krebserzeugende Wirkung ist umstritten. Es gilt also, die Schutzwirkung gegen Zeckenstiche abzuwägen gegenüber einer Belastung mit dem Wirkstoff.

VOR ZECKENSTICHEN SCHÜTZEN

Felix Ineichen ist Arbeitsmediziner bei der Suva. Seine Tipps für die Prävention und Nachbehandlung von Zechenstichen: «Geschäftsführer»: Felix Ineichen, wieso sind Zecken so gefährlich? Felix Ineichen: Durch Zeckenstiche werden Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen; in der Schweiz sind es hauptsächlich die von Viren ausgelöste Frühsommer-Meningoenzephalitis und die von Bakterien verursachte Lyme-Borreliose. Die Vireninfektion kann bei Menschen Hirnhautentzündungen und in seltenen Fällen schwere Erkrankungen an Hirn und Rückenmark zur Folge haben. Im Gegensatz zur FrühsommerMeningoenzephalitis ist die LymeBorreliose relativ häufig und verursacht Entzündungen der Haut, Gelenke, Herz und / oder des Nervensystems. Eine weniger bekannte Krankheit, die ebenfalls von Zecken auf den Menschen übertragen werden kann, nennt sich Hasenpest. In der Medizin ist die Krankheit unter dem Namen Tularämie bekannt. Wann ist die Gefährdung durch Hasenpest besonders hoch? Die Erreger, Bakterien namens Francisella tularensis, gelangen auch in den Körper, wenn man sie durch den Mund aufnimmt oder einatmet. Somit sind

§ Meiden Sie Wald- und Wegränder bis auf 2 000 Meter über Meer, sofern die Temparatur über 8 Grad Celsius beträgt. Zecken halten sich typischerweise in Gestrüpp, Büschen, Blattwerk, Unterholz sowie auf Gräsern und Farnen auf – dies bis zu einer Höhe von 1.5 Meter über Boden. § Kleider als Zeckenschutz: Tragen Sie wenn möglich geschlossene, den Körper bedeckende, helle Kleidung. Auf hellen Stoffen sind Zecken besser zu erkennen. So können sie schnell entfernt werden, bevor sie auf die Haut gelangen und stechen. § Benutzen Sie für Haut und Kleider ein Zeckenschutzmittel. § Zecke entfernen: Zecke direkt über der Haut mit Pinzette oder spezieller Zeckenzange fassen und senkrecht zur Hautoberfläche herausziehen. Stichstelle desinfizieren. § Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, sich beim Hausarzt oder in einer Apotheke impfen zu lassen. § Ein Zeckenstich wird als Unfall eingestuft und die Behandlungskosten von der Unfallversicherung übernommen.

SUVA Suva Hauptsitz Fluhmattstrasse 1 CH-6002 Luzern Telefon +41 (0) 41 419 51 11 WWW.SUVA.CH/ZECKEN

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84 BEAUTY & GESUNDHEIT TIPPS FÜR DIE RICHTIGE PFLEGE

GESUNDES HAAR IM SOMMER Viele kennen das Problem von glanzlosem Zuckerwatte-Haar, welches einem auch nach dem schönsten Sommer das Leben schwer macht. Oftmals ist der Gang zum Friseur unausweichlich. Doch mit dem richtigen Schutz vor schädlichen Umwelteinflüssen und durch reichhaltige Pflege lässt sich dies umgehen. VON SWENJA WILLMS

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o verlockend und schön die Sonne im Sommer auch sein kann, die UV-Strahlen und Hitze können dem Haar nachhaltig schaden. Durch das helle Sonnenlicht erodiert die Lebendigkeit der Haarfarbe aufgrund der Zerstörung seiner natürlichen Melaninpigmente. Ausserdem schädigt Hitze das Keratin im Haar, sodass es sich spröde und brüchig anfühlt. Die trockene Luft im Sommer sorgt schnell für Formverlust und ein erschwertes Haarstyling. Auch eine Abkühlung im Pool oder im Meer nach dem ausgiebigen Sonnenbaden ist keine Hilfe für kaputtes Haar. Denn es gibt einen Grund, weshalb sich die Haare nach einer Runde im Wasser trocken und kraus anfühlen: Das Chlor schädigt die äusserste Schicht der Haarstruktur, führt zum Verlust von Geschmeidigkeit und kann zu Verfärbungen und Glanzlosigkeit beitragen. Auch Meerwasser greift hier an, denn das darin enthaltene Salz hinterlässt eine spröde Schicht rund um das Haar. In Kombination mit Reibung führt dies schnell zum Bruch der Haarspitzen.

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Um die Haare vor all diesen Umwelteinflüssen zu schützen, empfiehlt sich eine kompetente Beratung beim Friseur: «Eine Beratung beim Friseur, wie Schäden zu vermeiden sind, wird helfen, haarschonende Entscheidungen zu treffen. Die richtigen Produkte sind ein Bonus, der zusätzlich Glanz und Pflege ins Haar bringt», so Dieter Ferschinger, VIP-Hairstylist und Dyson-Ambassador. Folgende Tipps sollten im Sommer besonders beachtet werden: 1. Haare nach der Wäsche niemals abrubbeln und lieber einen Turban binden 2. Nach jeder Haarwäsche einen Conditioner verwenden 3. Sonnenschutzprodukte für das Haar verwenden 4. Eine Kopfbedeckung wie einen Hut am Strand tragen 5. Eine Haarmaske am Abend, gut für Haar und Wohlbefinden 6. Ganz wichtig: so wenig zusätzliche Wärme durch Tools wie möglich


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Natürlich muss man nicht gänzlich auf das Haarstyling im Sommer verzichten. Die schonenden Eigenschaften und geringe Hitze der Beauty-­ Geräte von Dyson helfen dabei, zusätzliche Haarschäden zu vermeiden. Ob morgens mit Nackenknoten zum Strand oder abends mit dem Dyson Airwrap glamouröse Locken – die Allroundtalente sorgen für schonendes Styling. So können Locken mit dem Dyson Airwrap dank seines starken Luftstroms ohne extreme Hitze gleichzeitig getrocknet und gestylt werden. Für die schonendere Behandlung von feinem Haar und empfindlicher Kopfhaut wurde der Dyson Supersonic entwickelt. Der neue Aufsatz verteilt die Luft gleichmässig und trocknet das Haar mit einem sanften Luftstrom.

Bei niedriger Temperatur hilft die schonende Technik zusätzlich, Farbverblassungen zu verhindern und die Färbung länger zu erhalten. Und auch für glattes Haar bietet Dyson einen idealen Helfer: Der kabellose Haar­ glätter Dyson Corrale mit biegsamen Heizplatten aus einer Mangan-­ Kupfer-Legierung mit 15 Mikrogelenken wurde entwickelt, um alle Haare zu umschliessen – für ein verbessertes Styling mit weniger Hitze. Durch ihr handliches Design und das niedrige Gewicht haben die Beauty-Geräte von Dyson auch Platz in jedem Sommergepäck. WWW.DYSON.CH


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Alesca – Audio Fidelity alesca.ch

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STYLE 87 BØRRESEN 02

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SPORT & FREIZEIT Storytelling ist seit vielen Jahren ein wichtiger Trend in der Kommunikationsbranche. Auch im Sport setzt man gezielt auf Storytelling, wenn es um das vermitteln von Kommunikationszielen geht. Mittels Geschichten, die authentisch erzählt werden und eine emotionale Bindung erzeugen ist ein Kommunikationsziel eher erreichbar und das Zielpublikum kann sich besser an die Botschaft erinnern. Jetzt erst recht, da man sich wieder den Gemeinschaftserlebnissen in Sport und Freizeit hingeben kann. VON CHARLES STAUBACH

S

ei es in der Werbung, in der Kommunikation oder für Public Relations. Als Marketing- und PR-Instrument gehört das Umsetzen von Storytelling zum (kreativen) Handwerk. Dabei geht es meistens um das Erzeugen von Aufmerksamkeit oder emotionalen Bindungen mittels externer Kommunikation. Wenn man dieses Kommunikations-Stilmittel intensiv auf allen bespielbaren Kanälen nutzt, macht sich dies unter anderem auch bemerkbar beim Publikations­ erfolg. In der vorliegenden Ausgabe widmen wir uns in dieser Rubrik diesmal diesem Thema. Immer ein Thema in diesem Themenbereich: Der Bereich Sport und Freizeit gewinnt immer mehr an Bedeutung – auch im Business-Umfeld. Sport wird nicht nur betrieben und konsumiert – auch die Wertschöpfung bei allen Tätigkeiten rund um den Sport steigert sich exponentiell. Auch und trotz der

Corona-Pandemie, wenngleich im Wertschöpfungssektor bei den Veranstaltungen und im Sport bisher grosse Verluste zu verzeichnen waren. Was bleibt: Sport und Freizeitaktivitäten generell haben zunehmend auch wirtschaftlich eine erhebliche Bedeutung für Wertschöpfung, Beschäftigung und Konsum. Ob aktiv betrieben oder passiv als Zuschauer verfolgt: Sport hat sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Die Sportwirtschaft macht in der Schweiz einen Umsatz von über 21 Milliarden Franken (Tendenz stark steigend) und hat ein Beschäftigungsvolumen von nahezu 100’000 vollzeitäquivalenten Stellen. Die Wertschöpfung über den Sport und die Sportevents war bis zum Pandemieausbruch im Steigflug. Und in einer Sport- und Event-Stadt wie Zürich kann einiges generiert werden. Ob nun ein Grossereignis stattfindet oder ein Sportclub viele Fans mobilisiert: Potenzial für eine Wertschöpfungssteigerung wäre immer vorhanden, wie alle Tourismusdirektoren in der Schweiz bestätigen.

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90 SPORT & FREIZEIT SPORT UND STORYTELLING

NEUE LUST AUF SOCIAL CLOSENESS … Storytelling erlebte im Pandemiejahr 2020 einen neuen Aufschwung. In Zeiten, wo Social Distancing alle Bereiche erfasst hatte, waren gute, authentische und personalisierte Geschichten um so wichtiger und wurden geschätzt, weil ein Hauch Social Closeness erwirkt wurde. Jetzt, wo die Leute wieder Gemeinschaftserlebnisse geniessen, wirkt der Trend noch stärker nach. Auch und besonders in der Sport- und Freizeitbranche. VON JOËL CH. WUETHRICH

Ein gutes Beispiel für Storytelling – Trotz Corona wurden um das Fest zum Stanleycup-Sieg der Tampa Bay Lightning im Sommer 2020 die Fans mit einbezogen mittels Verbreitung besonderer Geschichten, wie die «Bubble Playoffs» erlebt wurden.

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ie international tätige und auch in der Schweiz beheimatete Sportagentur Sportagon Group GmbH vermarktet und betreut angehende und aktuelle Eishockeyprofis sowie Top-­ Trainer. Unter den Klientinnen und Klienten befinden sich

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nebst gestandenen Profis aus der Schweiz und aus dem Ausland auch Junioren und so genannte Schwellenspieler. Also Profis und Halbprofis, die noch nicht zu den Grossverdienern oder Stars der Szene gehören – oder es auch vielleicht nie in den Olymp des Sports schaffen werden. Die


SPORT & FREIZEIT 91 Aufgabe bei der Vermarktung dieser letztgenannten spezifischen Zielgruppe ist komplex: Einerseits müssen diese Klienten von ihrem Job als Sportler leben können – auch mit einem überschaubaren Lohn. Andererseits gilt es, sie wie A-Kunden zu betreuen und auf die Karriere nach der Karriere vorzubereiten. Diese Dienstleistung ist ein deklarierter USP, also ein Alleinstellungsmerkmal und ein Mehrwert der Agentur. Um diesen speziellen Mehrwert zu kommunizieren und zu verdeutlichen bedient sich die Sportagon Group GmbH des Storytellings, indem man die Rezipientinnen und Rezipienten mit auf die sportliche, aber auch persönliche, private Reise der Klienten nimmt. Dabei gilt eine Maxime: Gelungenes Storytelling basiert nicht nur auf einer guten Geschichte selbst. Relevant ist vor allem auch die Art der Inszenierung und die Kanalauswahl gemäss des eruierten Mediennutzungsverhaltens der einzelnen Zielgruppen (Spieler, Umfeld der Spieler, CEO und Sportdirektoren / Kaderplaner der Clubs, Trainer und so weiter …). Diese werden dann auch mit den eigens für sie relevanten Inhalten versorgt.

ZIELPUBLIKUM AKTIV AM STORYTELLING MITBETEILIGEN Storytelling ist seit vielen Jahren der grosse Trend bei Kommunikationsfachleuten. Sei es in der Werbung, in der Kommunikation oder für Public Relations. Als Marketing- und PR-Instrument gehört das Umsetzen von Storytelling zum (kreativen) Handwerk. Dabei geht es meistens um das Erzeugen von Aufmerksamkeit oder emotionalen Bindungen mittels externer Kommunikation. Auch im Sport setzt man auf Storytelling, wenn es um das vermitteln von Kommunikationszielen geht. Mittels Geschichten, die authentisch vermittelt werden und eine emotionale Bindung erzeugen ist ein Kommunikationsziel eher erreichbar und das Zielpublikum sich

besser an die Botschaft erinnern. Wenn man dieses Kommunikations-­ Stilmittel intensiv auf allen bespielbaren Kanälen nutzt, macht sich dies unter anderem auch bemerkbar beim Publikationserfolg bei interessierten Verlagen, wo man sich im redaktionellen Teil wieder findet. Damit Storytelling auch gut funktioniert, darf man das subtile und inhaltlich-redaktionell anspruchsvolle Storytelling nicht mit klassischem, marken- oder produktorientierter PR – die oftmals eine vielleicht zu werberische Note haben – verwechseln. Unternehmen wie Red Bull mit ihren Sporthelden-Stories und Events haben dies perfektioniert. Besonders effizient sind beim Storytelling authentisch klingende, wenn möglich wahre Geschichten. Hier erreicht man eine starke Identifikation bei jenen, wo das Kommunikationsziel wirksam sein soll. Das Rezept: Man nutzt einen Fan-zentrierten Ansatz und nimmt die Interessengruppe aus einer passiven Rezipienten-Rolle heraus. Und: die Geschichten sollen nicht nur authentisch sein, sondern auch einen Identifikationsgehalt haben und Emotionen vermitteln: Entwickelt man die Erzählungen so, dass diese über mehrere Etappen (in sequenziellen Folgen) – also über einen längeren Zeitraum erzählt werden, erhöht man zudem die Kontaktfrequenz. Zusätzlich kann man mit weiteren Marketingmassnahmen die Kommunikation weiter aktivieren und so immer wieder mit Leben füllen. Gelingt es mittels Storytelling die Botschaften positiv mit einer Unternehmensmarke zu verknüpfen, dann führt dies nachweislich zu einer positiven Einstellung gegenüber dem Verbreiter der Geschichten. Dies wiederum ermöglicht, sich von Mitbewerbern abzuheben. WWW.SPORTAGON-SWITZERLAND.CH WWW.LINKEDIN.COM/COMPANY/WORKING-PRESS-BASEL

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92 VORSCHAU UND IMPRESSUM

VORSCHAU

DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT IM SEPTEMBER 2021

DIE NEUE VERNETZTE BÜROWELT

Mit den neuen Arbeitsgewohnheiten und der immer besser durchoptimierten dezentralen Arbeitsweisen werden Büroflächen nunmehr eher genutzt als Orte der Kreativität, des Austausches und Netzwerkens. Wir blicken in unserem nächsten Sonderthema hinter die Kulissen der Branche.

Herausgeber

Verkauf & Marketing

Editorial AG Ceres Tower Hohenrainstrasse 24 CH-4133 Pratteln

Alain Willi a.willi@editorial.ag

Telefon +41 (0) 61 551 39 40 Fax +41 (0) 61 551 39 49 info@editorial.ag www.editorial.ag

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Evelyn Harlacher Daniel Herzog Georg Lutz Peter Schmid Charles Staubach Adrian Vonlanthen Maura Wasescha Swenja Willms

Interview Christoph Baumann Alessandro Calo Christian Friedrich Anna Grassler Daniel Herzog Felix Ineichen Matthias M. Mattenberger Laura Messina Boris Rauscher Dr. Matthias Schweizer Raffaele Sciortino

Titelbild Helen Ree

Bilder AGROLA AG Alesca-Audio Fidelity Degussa Goldhandel AG DPD (Schweiz) AG Emil Frey Volketswil

FELFEL – GOOD FOOD AT WORK Helen Ree HEV Schweiz Lernwerkstatt Olten PEXEL Shutterstock SimmenStyle AG Suva Valiant Bank Vanderhall Schweiz und Liechtenstein VISIONAPARTMENTS Basel AG Bei allen übrigen Bildern liegen die Bild­rechte bei den jeweiligen Inserenten.

Jahresabo Vier Ausgaben CHF 19.– Einzelpreis CHF 6.– info@editorial.ag ISSN 2673-6527 A PART OF PRESTIGE MEDIA GROUP SA Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auszugsweise oder in Ausschnitten, erfolgt nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und dem Verlag jede Haftung abgelehnt.


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