GESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL 03-2022

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HERBST 2022

KOLUMNEN CHRISTOPH GLANZMANN SASKIA SCHENKER MARUS EBNETER GABRIELA MEDICI PATRICK KIM DEBORAH STRUB BENJAMIN HUESKES

THOMAS STRAUMANN GRÜNDE FÜR DEN ERFOLG

UBS AG GEBALLTES WISSEN IN DER REGION

PURE URBAN SALON & SPA SCHÖNHEIT, DIE VON HERZEN KOMMT

GARAGE SCHMID EXPO AUTO / MOBIL BASEL

LANG LEBE DER PRINT! DIE NACHHALTIGKEIT VON KLASSISCHER WERBUNG

CYLIANE HOWALD EIN PROFI DURCH UND DURCH

WYLAADE MEHR ALS NUR WEINE

RESTAURANT RÖSSLI … EN GUETE!

THOMAS KÖSTNER IMMOLINE-BASEL AG





LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER Persönlichkeiten prägen das Wirtschaftsleben, gerade auch am Standort Basel. Dies gilt insbesondere in herausfordernden Zeiten – und in diesen befinden wir uns ohne Frage. In der vorliegenden Ausgabe stellen wir vier innovative Persönlichkeiten im Rahmen von Interviews vor.

Ihr Partner für Gartenmöbel.

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Ehrlichkeit, Kompetenz und Exklusivität sind die Werte von Thomas Köstner. Als Marktleader hat er mit Immoline den hiesigen Immobilienmarkt geprägt. Zudem hat er schon über 100 Verkäufer*innen in seiner Karriere ausgebildet. Wir beleuchten in der vorliegenden Titelgeschichte die Gründe für den Erfolg. Thomas Straumann ist seit über 30 Jahren in sehr unterschiedlichen Branchen in unternehmerischer Verantwortung. Die Hauptstandbeine sind die Medartis AG und die Straumann Group. Daneben trägt er aber auch Verantwortung im Grandhotel Les Trois Rois und beim Reitturnier Longines CHI Classics Basel. Er empfing uns im gediegenen Ambiente der centerVision AG in der St.-Alban-Anlage 68.

Grosse Auswahl an Tischen, Stühlen und Beistellmöbeln.

Während der Pandemie wanderten Businessevents vielfach in die Welt des Internets. Jetzt sind wieder analoge Formate möglich und die Verantwortlichen erkennen, wie wichtig Moderator*innen im Rahmen solcher Veranstaltungen sind. Die Basler Moderatorin und Schauspielerin Cyliane Howald hat sich im In- und Ausland einen Namen gemacht und lebt aktuell wieder in Basel. «Back to the roots» heisst das Motto. Die Agentur SOLEXPO Entertainment hat sie unter ihre Fittiche genommen. Im Interview stellen wir ihre Persönlichkeit und ihre Kompetenzen vor. Der Hitzesommer, nicht nur in diesem Jahr, fordert die Stadtplanung heraus. Die urbanen Räume brauchen mehr Grün, mehr Wind und weniger Versiegelung von Flächen. Esther Keller, Regierungsrätin des Kantons Basel-Stadt und Vorsteherin des Bau- und Verkehrsdepartements, wirbt für das Modell der Schwammstadt. Wir stellen es vor.

Ihr Georg Lutz Chefredaktor

Ihr Thomas Lindenmaier Projektleiter

Küchen und Elektrogeräte für jeden Bedarf.

Wir freuen uns auf Sie.

Kägenhofweg 8 | 4153 Reinach | moebel-roth.ch 061 711 86 16 | Gratis Parkplätze


4 INHALT

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AKTUELL GARAGE SCHMID EXPO Auto / Mobil Basel IMMOLINE-BASEL AG Die Erfolgsgeschichte in der Nordwestschweiz

HANDELSKAMMER BEIDER BASEL Unternehmertum erleben 7

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CYLIANE HOWALD Ein Profi durch und durch

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BALOISE Burn-out – Strategien zur Verhinderung 32

ES LOHNT SICH Nachhaltige Beschaffung hat ökonomische Potenziale

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WYLAADE GMBH Mehr als nur Weine

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LANG LEBE DER PRINT! Die Nachhaltigkeit von klassischer Printwerbung

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ANTONIO STEFANELLI ARCHITEKTUR UND PLANUNG GMBH Innovativ in bewegten Zeiten 16

HOTEL ODELYA Das Hotel für Businessreisende und Familien

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AUTO & MOTO

FANKHAUSER AREALENTWICKLUNGEN AG Arealentwicklung und Architektur neu definiert

UBS BASEL Geballtes Wissen in der Region

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KÜNSTLICHER INTELLIGENZ HILFT WEITER Mehr Effizienz in der Logistik

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BELMOT RAID SUISSE Auf grosse Fahrt – mit Oldtimern

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MEDARTIS AG, STRAUMANN GROUP Gründe für den Erfolg 44

PEDRAZZINI Am Anfang war das Wasser

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FLEXIBILITÄT IST TRUMPF Blick in die neuen Arbeitswelten

ABT AUTOMOBILE Mini Stadt Basel

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DAS WASSER ABGRABEN Mit künstlicher Intelligenz Geldwäsche bekämpfen BANK WIR Baufinanzierungsbank mit Sonder-Expertise

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022

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UWP SAMMELSTIFTUNG Clever vorsorgen – mit fünf verschiedenen Anlagestrategien

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50

WEITER AUF DER NÄCHSTEN SEITE    


Nordwestschweiz

WER TUT ETWAS FÜRS KLIMA UND ERHÄLT ERST NOCH

RICHTIG CASH?

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6 INHALT

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98 ROBERT HUBER AG Der Stern leuchtet

116 KULINARIK

PHOENIX BASEL AG Distinguished Gentleman’s Ride in Basel 76 MOWEDO AG Auto im Abo – Auf neuen Wegen in die Zukunft GARAGE HOLLENSTEIN AG BMW i7 – Die Traummaschine kommt AUTOHAUS WEDERICH, DONÀ AG Mit dem neuen Citroën C5 X bei jeder Fahrt auf Luftkissen schweben

ÜBERMORGENGESTALTER Auf der Suche nach Sinn

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022

RESTAURANT RÖSSLI … en Guete!

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GASTROBASELLAND Die Gastronomie ist eine coole Branche 92 79

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ANTINORI Unter der Sonne der Toskana

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CAVEAUSTAR***** GMBH Der perfekte Weinkeller!

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BEAUTY & GESUNDHEIT 82 HAUTPFLEGE Let it Glow

AUS- & WEITERBILDUNG ES GEHT AUCH ANDERS Virtuelle und laterale Führungsstile boomen

BAUEN & WOHNEN

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HANDLUNGSBEDARF IST DA Die Schwammstadt Basel

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HEV SCHWEIZ Bei uns dreht sich alles um Ihr Wohneigentum

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RÄBGASS IN BASEL Eine erfolgreiche Metamorphose

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KOLUMNEN 98

FIMEX DISTRIBUTION AG Lohnende Investition

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PURE URBAN SALON & SPA Schönheit, die von Herzen kommt

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REIFEGRAD DER BAU- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT Digitale Transformation

CHRISTOPH GLANZMANN SASKIA SCHENKER GABRIELA MEDICI MARUS EBNETER PATRICK KIM DEBORAH STRUB BENJAMIN HUESKES

15 20 21 25 49 55 105


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2.— 4. Sept. 2022

expo Auto/Mobil Basel 2022 2.– 4. September St. JAkoBShAlle BASel Gratis-eintritt

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Hier & jetzt Elektroautos erfahren! Über 33 Modelle zum Probefahren bereit.

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auto-basel.ch

Marken-highlights. Die 17. Durchführung der Auto/Mobil Basel – Ausgabe 2022 – findet neu in der St. Jakobshalle Basel statt. Wie jedes Mal werden Neuheiten und CH-Premieren des Autoherbsts 2022 präsentiert. Auch können dann vor Ort viele Modelle probegefahren werden – darunter z.B. 33 Elektroautos.

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Der neue tonale elektrifizierung trifft auf Stil und Dynamik.

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Jeep grand cherokee 4xe plug-in-Hybrid ein neuer Ausdruck von Freiheit.

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Der neue abarth 695 tributo 131 rally Inspiriert von einer legende.

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10 AKTUELL IMMOLINE-BASEL AG

DIE ERFOLGSGESCHICHTE IN DER NORDWESTSCHWEIZ Trotz Zinswende, fallender Börsen, Rezessionsängsten und Ukraine-Krieg ist Wohneigentum in Basel weiter attraktiv. Der Run auf Sachwerte ist ungebrochen. In Zukunft werden die Wachstumszahlen aber vermutlich schwächer werden. Wie bewegt man sich erfolgreich in solch einem Markt? INTERVIEW MIT THOMAS KÖSTER VON GEORG LUTZ

Die Arbeit mit Immobilien fasziniert Thomas Köster seit seiner Jugend.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


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AKTUELL 11

homas Köstner ist derjenige, der mit Leidenschaft und mit 34 Jahren Berufserfahrung erfolgreich sein Geschäft betreibt. Seine Begeisterung und seine Liebe zum Immobilienverkauf machen grossen Eindruck auf alle, die mit ihm in Kontakt treten und mit ihm zusammenarbeiten. Der Erfolgsfaktor ist neben seiner Person eine klare Unternehmensstrategie. Die Strategie besteht insbesondere aus einem ausgefeilten Vermarktungskonzept, das den Kundenbedürfnissen Rechnung trägt, und einem regional verwurzelten und internationalen Netzwerk, welches Immoline gute Geschäfte erlaubt. Ehrlichkeit, Kompetenz und Exklusivität sind seine Werte. Als Marktleader hat Thomas Köstner mit Immoline den hiesigen Immobilienmarkt positiv verändert und geprägt. Zudem hat er schon über 100 Verkäufer*innen in seiner Karriere ausgebildet. Mit Thomas Köstner, dem CEO und Firmengründer, beleuchten wir die Erfolgsgeschichte im folgenden Interview.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Wie beschreiben Sie Ihren Beruf, Herr Köstner? Thomas Köstner: Es ist meines Erachtens der aufregendste und interessanteste Job der Welt. Einerseits helfen wir Menschen, in schwierigen Lebenssituationen wie Krankheit, Scheidung, Jobveränderung oder dem Verlust des Partners oder der Eltern, welche oft mit einem Liegenschaftsverkauf einhergehen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Andererseits machen wir viele Menschen und Familien glücklich, indem wir für sie das passende Traumhaus oder die ihre Wunschwohnung finden. Es ist zudem für uns eine grosse Verantwortung, Menschen zu begleiten, welche von einem Lebensabschnitt in den nächsten wechseln. Dabei hilft uns in erster Linie unsere langjährige Erfahrung.

Wie kann man heutzutage Immobilienmakler werden und welche Fähigkeiten sind die Voraussetzungen dafür? In unserem Geschäft geht es wie gesagt in erster Linie um die Menschen, die uns Vertrauen entgegenbringen und uns ihre Liegenschaft anvertrauen. Neben einem angeborenen Verkaufstalent und dem absoluten Willen und der Begeisterung, immer die Extrameile für seine Kunden zu gehen, sind es meiner Meinung nach das menschliche Einfühlungsvermögen und die Gabe des strategischen Denkens, welche einen guten Verkäufer ausmachen. Die Erfahrung kommt dann mit den Jahren, dies ist wie auf jedem erfolgreichen Karriereweg oftmals das Zünglein an der Waage.

Wie sieht es mit der Ausbildung zum Immobilienmakler aus? Natürlich gibt es auch im Liegenschaftsverkauf berufliche Ausbildungswege mit Abschlüssen wie dem diplomierten Immobilienvermarkter mit eidgenössischem Fachausweis. Aber schlussendlich besteht unser Berufsbild aus 80 Prozent Praxis und nur 20 Prozent Theorie. Die reine Ausbildung ist noch kein Garant für eine erfolgreiche Laufbahn. Viel wichtiger sind die oben genannten Charaktereigenschaften eines Menschen. Hierfür gibt es jedoch leider kein Schulfach. (lacht) Ich habe noch nie die Zeugnisse meiner Mitarbeiter angesehen und oftmals viele Quereinsteiger zu erfolgreichen Verkäufern ausgebildet. Ich selbst habe mich direkt nach dem Abi selbstständig gemacht und wollte so eigentlich mein Architekturstudium finanzieren. Für die Uni hat mir dann allerdings auf meinem beruflichen Weg die Zeit gefehlt. Vollblutverkäufer sind stets auch Autodidakten, die sich selbst spezifisches Know-how aneignen. Sie verkaufen, wenn man in Ihren Referenzen stöbert, nur die teuersten und schönsten Luxusimmobilien. Nein, das täuscht. Wir vermitteln Liegenschaften aller Art und Güte – von

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


12 AKTUELL kleinen Wohnungen oder Reihenhäuschen über renovationsbedürftige alte Liegenschaften und Mehrfamilienhäuser bis hin zum absoluten Luxusanwesen, und zwar jeweils mit der gleichen Hingabe und Begeisterung. Ich sage immer: Was dem einen sein Gartenhaus, ist dem anderen sein Schloss. Das werten wir nicht und haben den grössten Respekt vor den jeweiligen finanziellen Möglichkeiten eines Hauskäufers. Wir finden also die richtige Chemie mit Kaufinteressenten aus der Führungsetage von Weltfirmen genauso wie mit der fleissigen Coop-Verkäuferin um die Ecke im Quartier.

Sind Sie ein Perfektionist oder gar ein Workaholic? Ich glaube, mein Team und ich sind von allem ein bisschen. Ich vergleiche einen Auftrag immer wieder mit einem 1 000er-Puzzle. Es muss alles zusammenpassen, damit der gewünschte Erfolg eintritt. Wenn nur ein Teil fehlt, dann arbeiten wir eben daran, bis es vollständig passt. Das klingt alles sehr herausfordernd und zeitaufwendig und ist definitiv kein ruhiger Bürojob. Woher nehmen Sie die Energie und wie finden Sie den nötigen Ausgleich? Das ist unspektakulär. Natürlich gibt es auch in unserem Job einen Feierabend. Den verbringe ich am liebsten mit der Familie zu Hause oder erhole mich in der Natur. Ich liebe die Gartenarbeit im Team mit meiner Partnerin. Und im Urlaub habe ich nur ein Handy für Notfälle dabei, dessen Nummer nur meine Eltern und meine Verkaufsleiter kennen. Dafür, dass ich mich auch in meiner Abwesenheit zu 100 Prozent auf mein Team verlassen kann, bin ich sehr dankbar. Das verschafft mir Lebensqualität und eine gesunde Work-Life-Balance. Zudem bin ich sportlich sehr aktiv. Dabei steht der Mannschaftssport wie das Fussballspielen und auch Fitnesstraining mit meinen besten Freunden im Vordergrund.

«Die Käufer müssen nicht zum Verkäufer passen. Die Liegenschaft muss zu den Käufern passen» Ihr gesunde Lebenseinstellung scheint Sie jung zu halten. Aber denken sie mit fast 57 Jahren nicht schon manchmal an eine Nachfolgeregelung? Nein, ganz im Gegenteil. Ich habe Angebote von zwei Banken, welche die Immoline-Basel AG, wie damals zu meiner Anfangszeit die UBS die Serimo Immobilien-Dienste AG, als ihre externe Immobilienabteilung erwerben möchten, stets abgelehnt. Daran wird sich, solange meine Gesundheit mitspielt, auch die nächsten zehn bis 15 Jahre nichts ändern.

Immoline – Kundencenter und Headquarter an der Freien Strasse.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022

Das ist erfreulich. Wie sehen Sie die aktuelle Marktlage? Müssen wir uns vor einer Immobilienblase fürchten? Nein, da mache ich mir keine Sorgen. Speziell der Raum Basel ist schon ein Phänomen. Es gab hier seit Jahren trotz weltweiter Krisen stets ein sehr klares und konstantes Wachstum, was die Preise betrifft. Aus meiner Sicht wird es zwar in den kommenden Jahren keine weiteren Preissteigerungen wie in den letzten zwanzig Jahren geben, als eine Verdopplung der Preise stattgefunden hat. Das ist vorbei und die Kurven werden flacher werden, aber ich gehe von einem Werterhalt aus. Wir werden mit keiner Blase zu kämpfen haben, die man bereits in anderen heiss gelaufenen Märkten vorfindet. Wir befinden uns in der Agglomeration Basel in einer gesunden Situation.


AKTUELL 13 Wie sehen Sie die Auswirkungen von Corona, des Kriegs in der Ukraine und des jetzigen Zinsanstiegs? Mit Corona müssen wir wohl noch länger leben und dieser grausame Krieg muss bald ein Ende finden. Natürlich sind wir alle schockiert und es löst viele Ängste in uns aus. Aber einschneidende Auswirkungen auf den Immobilienmarkt sehe ich, wenn überhaupt, erst in den nächsten acht bis zehn Jahren auf uns zukommen. Momentan stürzt sich die ganze Welt auf Sachwerte und daran wird sich bei unsicheren Börsen so schnell nichts ändern. Es stimmt, dass der hiesige Immobilienmarkt jetzt nach langer Zeit wieder mit einem spürbaren Zinsanstieg konfrontiert wurde. Ich denke dann manchmal zurück, wie ich vor 25 bis 30 Jahren Häuser mit einem Zinssatz von acht bis elf Prozent verkauft habe. Bei einem Anstieg von ein bis zwei Prozent können wir also beim besten Willen nicht von einer Krise reden. Aber sind die Preise für Normalsterbliche, die sich ein Haus kaufen wollen, nicht viel zu hoch? Auf den ersten Blick und von aussen betrachtet müsste es eigentlich so sein. Allerdings ist es so, dass die Anfrage nach Wohneigentum ständig steigt und die Kaufkraft der Mehrheit der Bevölkerung in Basel in den letzten Jahren immer weitergewachsen ist. Unsere Anfragen sind viel höher als die Anzahl der Liegenschaften, welche wir verkaufen dürfen. Zudem war es früher immer so, dass Eigentum teurer war, als in Miete zu leben. Der historische Tiefzins der letzten Jahre war meiner Meinung nach eine Ausnahmesituation. Besteht in den Märkten, in denen die Preise dauerhaft nach oben weisen und die Nachfrage hoch ist, nicht die Gefahr unappetitlicher Bietersituationen? Nein, das entspricht nicht unserer Firmenphilosophie. Wir spielen unsere Kunden nicht gegeneinander aus. Jeder Kunde hat einen transparenten Ablauf der Preisfindung vor sich. Es gibt keine für alle Beteiligten lästigen Bieterverfahren bei uns. Springen wir nochmals in die Praxis einer Verkaufssituation. Wie kommen die richtigen Verkäufer und Käufer zusammen? Der Verkäufer muss nicht zum Käufer passen. Die Liegenschaft muss zu den Käufern passen. Der Verkäufer sollte bei einer Hausbesichtigung auch gar nicht dabei sein, denn der Käufer will nur die Immobilie und nicht dessen Emotionen kaufen.

Aktuell im Verkauf: Landhaus-Villa in Pfeffingen

Wie findet der Käufer bei Ihnen das richtige Haus? Meistens kauft der Kunde oder die Kundin nicht das Haus, auf das er oder sie sich zunächst fokussiert oder gemeldet hat. Wir betreuen deshalb viele Kaufinteressenten über einen längeren Zeitraum und filtern ihre Bedürfnisse. Oft findet sich dann in nützlicher Frist eine passendere Lösung als Alternative. Bei uns gibt es auch keinen Besichtigungstourismus nach dem Goldwaschprinzip mit vielen Parteien, welcher eine Liegenschaft nur abwertet. Wir prüfen im Vorfeld schon zielgenau und haben dadurch eine viel höhere Trefferquote. Bei Immoline führt jede dritte Erstbesichtigung zum Verkauf. Das kann kein Zufall sein. Das ist ungewöhnlich stark. Ja, es braucht aber eine sehr intensive Vorbereitung. Wie stark spielt die zunehmende Digitalisierung hier eine Rolle? Ich würde kein Haus per Live-Video-Chat oder nach Filmaufnahmen kaufen. Natürlich kann ich mir ein Fussballspiel im Fernsehen anschauen, aber die richtige Atmosphäre erlebe ich nur im Stadion. Man muss durch ein Haus durchlaufen, es spüren und erleben. Die digitale Welt wird einer realen Hausbesichtigung also nicht ernsthaft die Stirn bieten können. Last, but not least geht es um Nachhaltigkeit. Das Thema Energiewende ist sicher auch bei Ihnen angekommen. Ja, unserer Kund*innen fragen oft danach. Gerade im Rahmen eines alten Objektes gibt es, was Wärmedämmung oder regenerative Energien betrifft, viel Luft nach oben. Aber das wird ganz nüchtern in den Preis einbezogen.

IMMOLINE-BASEL AG Freie Strasse 105 CH-4051 Basel Telefon +41 (0) 61 273 70 00 koestner@immoline.ch Jedes Objekt, ob kleines Reihenhaus oder Luxusvilla, braucht 100 Prozent Aufmerksamkeit. ( Aktuell im Verkauf)

WWW.IMMOLINE.COM

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14 AKTUELL

PHILATELIE ODER NUMISMATIK? MEISTENS BEIDES! von Christoph Glanzmann

F

olgender Satz ist mir von Kundenseite wohl bekannt: «Ich habe die Corona-Zeit genutzt, meine Münz- oder Briefmarkensammlung neu geordnet und möchte diese nun gezielt ausbauen.» Die Corona-Pandemie, der Krieg in der Ukraine, aber auch die weltweite Inflation haben bei den Briefmarken und Münzen als Sachwerte und Teile unserer Kulturgeschichte, die man in der Hand halten kann und die bereits viele Höhen und Tiefen unserer Geschichte überstanden haben, eine zusätzliche Nachfrage ausgelöst. Münzen und Briefmarken sind unterschiedliche Sammelgebiete. Viele leidenschaftliche Briefmarkensammler pflegen aber als Zweitsammelgebiet die Numismatik oder umgekehrt. Auch wenn immer mehr Frauen die Philatelie und Numismatik für sich entdecken, sind die meisten Sammler noch immer Männer. Es gibt in diesen beiden Sammelwelten einige wichtige Parallelen. Die wichtigste Parallele ist die Qualität. Denn egal ob Münze oder Briefmarke, am begehrtesten und am seltensten sind die Top-Qualitäten. Zudem braucht der Aufbau einer exklusiven Sammlung Zeit. Die Spitzenstücke aus Philatelie und Numismatik sind rar und kommen nur selten auf den Markt. Auch viele Profi-Händler sehen die Top-Ausgaben während ihrer gesamten Karriere nur wenige Male. Was die beiden Sammelgebiete ebenfalls gemein haben, sind die aktuellen, sehr spannenden Entwicklungen bei den Neuerscheinungen. Die Post hat in ihrer jüngsten Geschichte die ersten sogenannten Krypto-Briefmarken lanciert. Sie hat damit eine Brücke geschlagen zwischen dem klassischen und dem digitalen Sammeln. Während die Post diese Ausgaben für einen Nominalwert von 8.90 Franken verkauft hat, boten Sammler kurz darauf schon über 37’000 Franken für die seltenste und bei der Post natürlich schon lange ausverkauften Ausgabe der sogenannten «Crypto Stamps». Auch bei den Münzen sorgen die Neuerscheinungen von Swissmint für grosses Aufsehen. In den letzten beiden Jahren wurde die kleinste Gedenkmünze der Welt (Guinness World Records), die Einsteingoldmünze mit einem Nomi-

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nalwert von 0.25 Franken sowie die erste Platinmünze der Eidgenossenschaft von Swissmint geprägt. Der Marktwert der beiden Münzen vervielfachte sich kurze Zeit nach dem Ausgabedatum. Nicht zu vergessen: Egal ob der Basler-Taube-Brief vom 26. Januar 1850 an Herrn Hoffmann in Basel oder eine Golddublone der Helvetischen Republik von 1800 – Briefmarken und Münzen sind Kulturgüter und dokumentieren die Geschichte der Schweiz mit all ihren Höhen und Tiefen. Gänzlich verschwunden sind die Briefmarken von den Pausenhöfen unserer Schulen. Vor 50 Jahren hat fast jedes Kind auf den Schulhöfen Briefmarken mit den Mitschülern getauscht. Heute sind das eher kurzlebige Sammelgebiete wie Pokémon-Karten. Diese sind in der Regel ein paar Monate «in» und werden kurze Zeit später durch den nächsten kurzlebigen Trend abgelöst. Schon vor fast 100 Jahren beschrieb Ernst Müller, der Gründer der Firma Marken-Müller AG, das Phänomen der Überalterung der Sammler und die Sorge, dass die Briefmarkensammler aussterben. Ein Jahrhundert später erfreuen sich noch immer Tausende Sammlerinnen und Sammler an den historischen Zeitzeugen unserer Geschichte.

CHRISTOPH GLANZMANN Mitglied der Geschäftsleitung bei Marken-Müller. Marken-Müller AG Riedstrasse 2 CH-4222 Zwingen Telefon: +41 (0) 61 766 93 93 info@marken-mueller.ch WWW.MARKEN-MUELLER.CH


4.2. – 11.3.2023 Kontiki-Direktflug zu den Lofoten

Lofoten im Winterkleid Kommen Sie mit ins Inselparadies und lassen Sie sich von der abwechslungsreichen Natur fesseln, die auf unterschiedlichste Art aktiv erkundet werden kann. Dank dem Kontiki-Direktflug nach Evenes sowie unseren Gästebetreuern vor Ort ist das Traumziel im Winter einfach und bequem zu erkunden. KONTRASTREICHES NATURPARADIES DER LOFOTEN • Reisezeitraum vom 4.2. bis 11.3.2023 • 8-tägige Erlebnisreise auf den Lofoten mit organisierten Transfers • Viel Zeit, um die Natur der Inselgruppe zu erkunden • Unterkunft in traditionellen Rorbuer Ab Fr. 2220.– pro Person

LOFOTEN INTENSIV • Reisezeitraum vom 4.2. bis 11.3.2023 • 8-tägige Mietwagenrundreise auf den Lofoten • Per Mietwagen das Inselparadies im Winterkleid erkunden • Übernachtung in Rorbuer Ab Fr. 2490.– pro Person

UNBEKANNTES PARADIES IM HOHEN NORDEN • Reisezeitraum vom 4.2. bis 11.3.2023 • 8-tägige Winterreise auf die Insel Senja • Ferienanlage an traumhafter Lage • Viele Winteraktivitäten zur Auswahl Ab Fr. 2450.– pro Person Zur Reisereportage

Lassen Sie sich von Ihren Spezialisten beraten Tel. 056 203 66 33 info@kontiki.ch

www.kontiki.ch/lofoten-im-winter


16 AKTUELL

So sieht die geplante Überbauung in Pfeffingen aus.

ANTONIO STEFANELLI ARCHITEKTUR UND PLANUNG GMBH

INNOVATIV IN BEWEGTEN ZEITEN Architektur ist nüchtern betrachtet die Kunst, unterschiedliche Herausforderungen in einem komplexen Prozess unter einen Hut zu bringen. Gleichzeitig gilt es, eine eigene Handschrift immer wieder neu umzusetzen. In den letzten Jahren sind noch einige Herausforderungen dazugekommen, zum Beispiel hinsichtlich der Energiewende. INTERVIEW MIT ANTONIO STEFANELLI VON GEORG LUTZ

A

ntonio Stefanelli leitet ein Familienunternehmen und präsentiert uns im folgenden Interview einige Referenzbeispiele und seine Familienmitglieder, die ein innovatives Architektur­ unternehmen am Markt halten.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Wir befinden uns in bewegten Zeiten. Auch in der Baubranche ist die Digitalisierung angekommen. Ein zweiter zentraler Trend ist die Energiewende, die jetzt auch in der Schweiz einen neuen Schub erhalten hat. Fühlen Sie sich als Architekt in Ihrer kreativen Freiheit eingeschränkt oder spornt Sie diese Entwicklung gerade an? Antonio Stefanelli: Nein, ich fühle mich nicht eingeschränkt. Im Gegenteil, ich will die Energiewende mitgestalten. Es geht darum, gute Architektur und Anforderungen wie die der Wärmedämmung und der Solar­energie unter einen Hut zu bringen. Das ist eine Herausforderung, aber sie öffnet auch neue Gestaltungsräume. Ist das Thema auch auf der Kundenseite angekommen? Spüren Sie da eine Veränderung des Meinungsbildes? Lassen Sie es mich so formulieren: Ein guter Architekt entwickelt Lösungen, die zum Kunden passen, aber auch die Energiewende im Blick haben. Das Vertrauensverhältnis ist dabei die zentrale Grundlage. Dann kann man auch zu neuen Ufern aufbrechen und beispielsweise ein Solaranlage auf dem Dach und einen Speicher im Keller auf die Agenda nehmen. Die Solartechnik ist ausgereift, im Vergleich zu anderen Energieträgern jetzt

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auch billiger und sieht heute auch noch gut aus. Aus diesem Grund haben wir mit einem Projekt schon 2019 den Solarpreis der Schweiz gewonnen.

Aber gibt es von Kundenseite nicht auch Widerspruch gegen nachhaltige Lösungen? Ja, aber das musss man aushalten. Ich gestalte gerade eine Villa und der Statiker präferiert für das Obergeschoss eine Holzlösung. Das kann dann auch zur Nachhaltigkeit beitragen. Der Kunde sagt aber Nein zum Baustoff Holz. Da muss ich dann auch zurücktreten und eine andere Lösung finden. Das sind aber eher Ausnahmefälle. Umbauten und Sanierungen erfordern ein professionelles Fingerspitzengefühl – nehmen wir den Essigweg in Pratteln. Schildern Sie uns die vorgefundene Situation und was Sie daraus gemacht haben. Das ist ein Einfamilienhaus aus den Sechzigerjahren am Berghang in Pratteln mit einem wunderschönen Blick auf die Rebenberge. Hier konnten wir das Fundament, den Keller und das Sockelgeschoss weitestgehend erhalten. Dann haben wir darüber umgebaut und aufgebaut. Dabei ist das oberste Geschoss eine Holzlösung. Hier sind wir damit gut gefahren und ich finde, es sieht auch gut aus. Nachhaltigkeit kann gut aussehen. Am Beispiel des Essigwegs in Pratteln kann man dies belegen. Der «Vorher-­ nachher-Effekt» fällt auf den ersten Blick positiv auf. Man sieht an diesem Beispiel auch, dass nicht immer alles abgerissen und entsorgt werden muss. Man kann oft mit vorhandener Struktur und alten Materiale in neu weiterarbeiten.


AKTUELL 17 Sind wir da beim Thema Kreislaufwirtschaft? Ja, und es sieht gut aus. Vorbehalte wie Nachhaltigkeit bedeutet Verzicht und sieht belanglos aus, die es immer noch gibt, können mit praktischen Beispielen widerlegt werden. Trotzdem sind der Kostenrahmen und dessen Einhaltung, gerade beim Thema Sanierung, nicht von der Hand zu weisen. Genau das Beispiel in Pratteln belegt, wie man Kosten sogar einsparen kann. Wenn der Keller ersetzt worden wäre, hätte das die Errichtung einer neuen Baugrube bedeutet, mit all den zusätzlichen Aufwendungen, beispielsweise einer Absicherung. Das wäre sehr viel teurer geworden. So konnte der Keller als Stabilisierung für den neuen Aufbau verwendet werden. Zusammengefasst: Die gewählte Lösung war ökologischer und günstiger. Natürlich ist das eine Herausforderung, aber dafür sind Architekt*innen da.

Antonio Stefanelli ist Geschäftsinhaber und Architekt.

«BELLA-VISTA» ist ein Bauvorhaben in Pfeffingen und klingt nach italienischem Lebensstil. Was verbirgt sich dahinter? Es ist ein Bauprojekt meiner Firma Stefanelli Projektmanagement AG mit dem klangvollen Namen «BELLA-VISTA», für welches wir im Juni dieses Jahres die Baubewilligung erhalten haben. Entstehen werden sechs Einfamilienhäuser, welche höchste Lebensqualität an einer besonderen Lage versprechen. Auf einem Hang mit einem wunderschönen Ausblick harmonisieren die Häuser miteinander. Die moderne und zeitlose Architektur wird durch Spitzenqualität geprägt.

Kann ein Familienunternehmen die unterschiedlichen Kompetenzen, die es auf dem Bau braucht, zielgerichtet einbringen? Es gilt am selben Strang zu ziehen und gut miteinander zu harmonieren.

Aus Alt mach Neu: ein Objekt im Essigweg in Pratteln.

«Ein guter Architekt entwickelt Lösungen, die zum Kunden passen …»

Wer weiss, vielleicht stösst er früher oder später dazu. Da viele Rollen in meinem Betrieb an meine Kinder verteilt sind, konzentriere ich mich hauptsächlich auf die Architektur.

Wie ist das bei Ihnen? Unser Büro besteht rein aus Familienmitgliedern. Meine älteste Tochter Natascha Stefanelli hat zuerst die Ausbildung als Zeichnerin in der Fachrichtung Architektur gemacht. Dann hat sie die Berufsmatura abgeschlossen und jetzt studiert sie an der Hochschule Luzern (HSLU) am Fachbereich Innenarchitektur und macht in zwei Jahren ihren Abschluss. Dann ist sie Innenarchitektin mit Bachelor of Arts in Innenarchitektur. Gleichzeitig arbeiten wir auch schon zusammen und das ist für mich eine spannende Kombination. Nebst unserem Architektur-Kerngeschäft leiten wir noch die Innenarchitekturfirma Arte-Due Design & Innenarchitektur GmbH. Diese beinhaltet besonders die Umsetzung von Umbauten und die Planung für die Innenausstattung. Hier arbeiten wir eng mit der Firma Arclinea zusammen und haben uns besonders auf Küchen und Bäder spezialisiert. Die meisten Möbel beziehen wir von italienischen Designerfirmen. Seit Neuestem führen wir nebenbei noch einen Online-­ Shop, bei dem wir unter anderem Leuchten und Vasen verkaufen.

Aber braucht es trotzdem externe Kräfte, um komplexe Bauvorhaben zu realisieren? Wir kennen unsere Zeichner und Bauleiter seit Jahren und haben Vertrauen aufgebaut. Das ist eine gute Grundlage für innovative Umsetzungen.

Mein jüngerer Sohn, Gabriele Stefanelli, ist für die kaufmännischen Bereiche zuständig. Er verwaltet die Buchhaltung aller Firmen und führt auch die ganze Administration. Ausserdem bewirtschaftet er die Immobilien unserer Firmen. Mein jüngster Sohn besucht aktuell die Sekundarschule.

Das Tochter-Vater-Verhältnis ist aber nicht immer konfliktfrei. Wir haben zunächst unterschiedliche Ausgangspunkte. Sie bringt viel Fachwissen mit. Davon profitiere ich auch und kann dazulernen. Ich komme umgekehrt aus der Praxis und freue mich immer wieder, die beiden Perspektiven und die jeweils besten Methoden zu kombinieren. In der Berufswelt ist die Praxis die Realität. Aber insgesamt sind diese beiden unterschiedlichen Sichtweisen wichtig, um zu guten Lösungen zu kommen.

ANTONIO STEFANELLI ARCHITEKTUR UND PLANUNG GMBH Schauenburgerstrasse 6 CH-4133 Pratteln Telefon +41 (0) 61 823 13 13 stefanelli@stefanelli.ch WWW.STEFANELLI.CH

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18 AKTUELL

Hans-Jörg Fankhauser ist stolz auf das innovative Projekt in Arlesheim.

FANKHAUSER AREALENTWICKLUNGEN AG

AREALENTWICKLUNG UND ARCHITEKTUR NEU DEFINIERT Hans-Jörg Fankhauser gehört heute zu den bekanntesten Arealentwicklern der Schweiz. Zusammen mit dem visionären Investor Dr. Thomas Staehelin entwickelt er auf dem ehemaligen ABB-Gelände in Arlesheim den Innovationscampus der Zukunft. Schon das erste Gebäude ist spektakulär. VON GEORG LUTZ

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ie Folge der digitalen Kommunikationswelt ist, dass die internationale Sichtbarkeit zunehmend wichtiger wird. Insbesondere wenn es um neue Arbeitsplatzgebiete geht, spielen die neuen Instrumente des Internets eine zunehmend wichtigere Rolle. Aus diesem Grund hat sich der Arealentwickler Hans-Jörg Fankhauser entschieden, von Anfang an seine neuen Arealentwicklungen international sichtbar zu machen und die Internet-Plattform LinkedIn strategisch

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zu nutzen. LinkedIn ist das weltweit grösste Berufsnetzwerk. Es ist ein webbasiertes soziales Netzwerk zur Pflege von Geschäftskontakten und zum Knüpfen von neuen geschäftlichen Verbindungen. Die Eigenschaften der digitalen Plattformtechnologien lassen eine starke Neigung zu Grösse und netzwerkartigen Unternehmerstrukturen erkennen. Entscheidend dabei ist nicht eine einzige bestimmte Technologie, sondern die Kombinierbarkeit von mehreren Technologien. Die geschickte Kombination verschiedener neuer digitaler Entwicklungen führt zur Vervielfachung der Möglichkeiten und so letztlich zum Erfolg.


AKTUELL 19 Genau auf diesem Prinzip der Grösse und der verschiedenen technologischen Themen hat Fankhauser die Campusidee von uptownBasel entwickelt. Dazu hat uptownBasel im November 2021 die weltweit führende Innovationsplattform Plug and Play Techcenter (PnP) in die Schweiz geholt. Der Medienrummel in der Start-up-Szene war entsprechend gross, als der weltweit grösste Innovationsförderer aus dem Silicon Valley bekannt gab, seinen Schweizer Hauptsitz bei uptownBasel am Schorenweg 10 in Arlesheim zu haben. Das Ziel von PnP ist es, die klügsten Köpfe der Welt zusammenzubringen, für das sie ein einzigartiges, globales Netzwerk mit 40’000 Start-ups aufgebaut haben und Entscheidungsträger und Talente mit führenden Technologiefirmen verbinden. Diese Techfirmen sollen in uptownBasel Mieter werden. Innovationszentren wie der Campus uptownBasel spielen in der Positionierung von Regionen eine wesentliche Rolle. Dieser Aufgabe ist sich uptownBasel bewusst und hat im Bereich der Ausbildung mit der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) einen Kooperationsvertrag abgeschlossen, um junge Leute für das High Perfomance Computing und das Big Data Scoring zu begeistern. Blockchain-Technologie ist nichts weniger als eine Revolution der Vertragsgestaltung, deren Vorteile auf der Ebene der Transaktionskosten und der absoluten Verfügungsrechte liegen.

BIG DATA SCORING Wer sich der Bedeutung von Vertrauen für Verträge und damit für die Wirtschaft insgesamt im Klaren ist, kann die Implikation der digitalen Errungenschaften wie Blockchain und Big Data Scoring gut verstehen. uptownBasel soll zur Drehscheibe beim Austausch von industriellen Kooperationsnetzwerken werden. Sensortechnik, Data Sciences und Analytics machen Additive Manufacturing (3-D-Druck) und Präzisions- und Feinwerktechnik möglich. Um das zu erreichen, sind im ersten Gebäude im Schorenweg 44B bereits Firmen eingezogen, die im

Bereich Informatik, Regelungstechnik, Software Engineering und Antriebstechnik tätig sind.

THE PIONEER Das Wissenstransferzentrum «the pioneer» wird mit den Innovationszentren Silicon Valley, Boston MIT und Singapur zusammenarbeiten. Die Vernetzung mit dem Silicon Valley läuft bereits. uptownBasel will zu einem Netzwerk von innovativen Plattformen werden und konzentriert sich auf Plattformen, die die Industrie und die Innovation betreffen. Man nennt diese die Business-to-Business (B2B)-Plattformen. Sie sichern den Zugang zu neuem Wissen, bilden schnell wirkende Netzwerke und sichern so Arbeitsplätze – Arbeitsplätze der Zukunft. uptownBasel hat sich zur Aufgabe gemacht, in den Themen Plattformökonomie und Plattformtechnologie einen wesentlichen Beitrag für unsere Region zu leisten. uptownBasel will hier ein Navigator für die Zukunft sein. Der Innovationscampus entwickelt eine neue Kultur der Innovationen, denn hier herrscht die Einstellung: Es kommt nicht darauf an, die Zukunft vorherzusagen, sondern auf die Zukunft vorbereitet zu sein.

FANKHAUSER AREALENTWICKLUNGEN AG Seewenweg 6 CH-4153 Reinach Telefon + 41(0) 61 716 88 88 Mobil + 41 (0) 79 335 33 34 hjf@f-web.ch WWW.F-WEB.CH

Das Projekt entwickelt sich in Richtung einer Drehscheibe für industrielle Kooperationsnetzwerke.

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20 AKTUELL

EIN KLARES JA ZU «AHV 21» von Saskia Schenker

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m 25. September steht in der Schweiz eine der wohl wichtigsten Abstimmungen der letzten Jahre an. Dies sage ich nicht nur als Direktorin eines regionalen Arbeitgeberverbands, sondern vor allem auch mit Blick auf unsere junge Bevölkerung und somit auf die Zukunft unserer Gesellschaft. Denn die Reform unseres wichtigsten Sozialwerks, der AHV, ist vor allem für diejenigen Generationen von immenser Bedeutung, welche noch lange nicht vor der Pension stehen. Die Altersvorsorge in der Schweiz befindet sich nach 25 Jahren ohne umfassende Reform in arger finanzieller Schieflage. Nun hat die Bevölkerung die Chance, diesen «Reformstau» endlich zu beseitigen und die AHV für die Zukunft fit zu machen. Dies ist dringend nötig, denn die demografische Veränderung schreitet unabdingbar voran: Die Menschen werden immer älter, gleichzeitig rücken weniger Personen in den Arbeitsmarkt nach. Das Vorsorgesystem muss an diese neuen Gegebenheiten angepasst werden. Ansonsten droht dem wichtigen Grundpfeiler der Vorsorge schon bald der finanzielle Kollaps. Ohne Reform werden die Einnahmen der AHV demnächst nicht mehr ausreichen, um die Renten der Schweizerinnen und Schweizer sichern zu können. Das Bundesamt für Sozialversicherungen schätzt das kumulierte Defizit zwischen 2020 und 2045 auf rund 200 Milliarden Franken. Zum Vergleich: Das entspricht den Kosten von 16 Gotthard-Basistunneln! Die neue AHV-Reform beinhaltet mehrere Massnahmen: So soll die Finanzierung der Renten mithilfe eines einheitlichen Rentenalters, einer Flexibilisierung des Rentenbezugs und einer Erhöhung der Mehrwertsteuer für die nächsten zehn Jahre gesichert werden. Auch der Bundesrat betont die Dringlichkeit einer strukturellen Anpassung der AHV an die demografische Realität, um das wichtige Sozialwerk und damit die Renten von Millionen Schweizern und insbesondere der künftigen Generationen zu sichern. Er und das Parlament empfehlen die «AHV 21»-Reform zur Annahme. Die Reform ist, wie gesagt, ein wichtiger Beitrag, damit die junge Generation – Frauen und Männer – ein besser finanziertes AHV-System

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erhält. Konkret wird das Rentenalter von Frauen und Männern auf 65 Jahre angeglichen, wobei die ersten neun Jahrgänge von Frauen ganz gezielt von zusätzlichen Rentenzuschlägen bis zu 1 920 Franken pro Jahr profitieren – und zwar lebenslang. Die Frauen arbeiten künftig gleich lang wie die Männer, die ersten neun Übergangsjahrgänge erhalten eine höhere AHV-Rente als die Männer; und ganz allgemein werden die Frauen aufgrund der höheren Lebenserwartung auch künftig noch länger und höhere Renten als die Männer beziehen. Zudem ermöglicht die «AHV 21» einen gleitenden Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Neu soll der Rentenbezug zwischen 63 und 70 Jahren frei organisiert werden können. Diese Flexibilisierung gibt den Erwerbstätigen kurz vor der Pension die Freiheit, ihren Rentenbezug individuell und nach den eigenen Bedürfnissen anzupassen. So werden sowohl die Frühpensionierung als auch das längere Arbeiten in der AHV finanziell verbessert und die Wahlfreiheit wird grösser. Mit der akzeptablen Erhöhung der Mehrwertsteuer um 0.4 Prozentpunkte leisten die Konsumentinnen und Konsumenten jeden Alters sowie die Betriebe und somit alle Generationen ihren Beitrag zur Sicherung unseres wichtigsten Sozialwerks. Damit setzt die AHV 21 ein generationenübergreifendes Zeichen der Solidarität für die Zukunft.

SASKIA SCHENKER Direktorin des Arbeitgeberverbands Basel. Arbeitgeberverband Basel St. Jakobs-Strasse 25, CH4052 Basel Telefon +41 (0)61 205 96 00 info@arbeitgeberbasel.ch WWW.ARBEITGEBERBASEL.CH


AKTUELL 21

AHV 21 – SO NICHT! von Gabriela Medici

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© Thomas Egli für den SGB

it der AHV-Abstimmung Ende September rückt die Altersvorsorge in den Fokus der öffentlichen Debatte. Dies ist dringend notwendig. Denn die Renten sind tief – und sie werden in den nächsten Monaten noch zusätzlich unter Druck kommen. Die Zahlen sind deutlich: die Hälfte aller Neurentner*innen muss mit weniger als 3500 Franken über die Runden kommen (AHV und Pensionskasse gemeinsam). Das ist knapp halb so viel wie der Medianlohn. Für Frauen ist die Situation noch prekärer, ihre Renten sind ein Drittel tiefer als jene der Männer. Diese Rentenlücke zeigt die ungleiche Verteilung der Erwerbschancen zwischen den Geschlechtern deutlich auf. Denn Frauen übernehmen mehrheitlich Arbeiten in anstrengenden, aber schlechten bezahlten Berufen wie der Reinigung und dem Verkauf, der Betreuung, der Gesundheit und der Pflege. Und es sind die Frauen, welche sich um Kinder, Enkelkinder, die alternden (Schwieger-)Eltern und kranke Angehörige kümmern. Konsequenz: Die Arbeit vieler Frauen führt heute zu unwürdig tiefen Renten. Trotzdem sollen ausgerechnet die Frauen mit AHV 21 rund 26’000 Franken weniger Rente erhalten – auch wenn sie länger arbeiten. Ehepaare sind ebenfalls betroffen. Denn gemäss AHV-Gesetz erhalten Ehepaare maximal 150 Prozent der maximalen AHV-Rente von einer Einzelperson. Heute erhalten 60 Prozent der Paare die maximale Ehepaarrente von 3 585 Franken pro Monat. Mit AHV 21 wird auch die Rentensituation Verheirateter dauerhaft verschlechtert. Paaren, welche die maximale Ehepaarrente erhalten, entgeht mit AHV 21 fast 24’000 Franken Rente. Einer Mehrheit der Ehepaare – bei denen der Mann mehr als zwei Jahre älter ist als seine Frau – wird ein gemeinsamer AHV-Bezug erschwert. Auch die nächsten Schritte werden transparent kommuniziert: Am Rentenalter von 67 Jahren für alle führe kein Weg vorbei. Obwohl heute rund die Hälfte aller Erwerbstätigen ein Jahr vor dem gesetzlichen Rentenalter nicht mehr arbeitet. Und obwohl die Wirtschaft bisher wenig tut, um Mitarbeitende über die Pensionierung hinaus zu halten. Begründet wird die Reform mit der steigenden Lebenserwartung und der finanziellen Notlage der AHV. Doch demografische Alterung ist

schon lange eine Realität. Heute kommt eine Person im Rentenalter auf drei 15- bis 64-Jährige. 1970 war das Verhältnis noch eins zu fünf. Trotzdem hat die AHV letztes Jahr mit einem Überschuss von 2.6 Milliarden Franken abgeschlossen. Dies ist möglich, weil wir nicht nur älter, sondern auch produktiver werden. Heute erarbeitet eine Beschäftigte pro Stunde durchschnittlich dreimal mehr als 1948. Gleichzeitig ist die Erwerbstätigkeit heute höher – insbesondere bei den Frauen. 1950 war nur jede dritte Schweizer Frau berufstätig. Mittlerweile sind es 80 Prozent – mit steigender Tendenz. Denn bei den jüngeren Frauen ist eine Berufstätigkeit mittlerweile selbstverständlich. Bessere Kinderbetreuungsangebote würden diese Entwicklung noch fördern. Zuletzt hat der Bund die Finanzszenarien für die AHV vor zwei Monaten angepasst – sie fallen nun im nächsten Jahrzehnt fast 16 Milliarden besser aus, als noch Anfang des Jahres vorhergesagt. Und Ende April 2022 lagen die von der AHV eingenommenen Lohnbeiträge bereits um vier Prozent höher als budgetiert. Aus diesen Gründen ist AHV 21 nicht akzeptabel. Es muss darum gehen, die Herausforderungen in der Altersvorsorge so anzupacken, dass 92 Prozent der Bevölkerung profitieren. Das geht nur über eine Stärkung der AHV, weil die grosse Mehrheit hier profitiert – und in Zeiten der Inflation vor einem Wertverlust der Renten geschützt ist.

GABRIELA MEDICI Zuständig beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund SGB für die Rentenpolitik. SGB USS Schweizerischer Gewerkschaftsbund Monbijoustrasse 61 CH-3007 Bern Telefon +41 (0) 31 377 01 01 info@sgb.ch WWW.SGB.CH

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22 AKTUELL DAS WASSER ABGRABEN

MIT KÜNSTLICHER INTELLIGENZ GELDWÄSCHE BEKÄMPFEN Banken haben eine grosse Verantwortung und Compliance-Anforderungen werden durch neue Gesetze und zunehmende Kriminalität eine immer komplexere Aufgabe. Um Teams zu entlasten, eine höhere Treffsicherheit zu gewährleisten und mehr Transparenz gegenüber Aufsichtsbehörden herstellen zu können, lässt sich Machine Learning clever in die laufenden Prozesse integrieren. VON THOMAS KNÖPFLER

Machine Learning kann Abhilfe schaffen.

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it der Pandemie haben sich kriminelle Aktivitäten insbesondere im Bereich der Cyberkriminalität drastisch verstärkt. Zu den üblichen Bedrohungen wie Phishing-Kampagnen und dem Ausnutzen bestehender Schwachstellen von Systemen und Plattformen kommen neue Bedrohungen wie Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung hinzu. Weitere illegale Aktivitäten sind der zunehmende Missbrauch staatlicher Konjunkturmassnahmen und Insolvenzprogramme, die Veruntreuung unterschiedlicher Finanzhilfen und sogar vorgetäuschte Angebote, die der Veranlassung betrügerischer Zahlungen dienen sollten. Solche kriminellen Machenschaften gilt es zuverlässig zu erkennen. Jedoch ist der Aufwand aufgrund unterschied-

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licher Arbeitsabläufe und einer immensen analogen Datenflut aus zahlreichen verschiedenen Finanzinstituten kaum zu stemmen. Für derlei Compliance-Aufgaben lohnt es sich, Machine Learning einzusetzen, um der Datenflut – und den Kriminellen – entgegenzuwirken.

VORBEREITET SEIN Ab dem Jahr 2024 soll auf EU-Ebene die AML Authority (AMLA) als neue Finanzaufsicht ein einheitlich integriertes, hochstandardisiertes System zur EU-weiten Aufsicht der Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung erschaffen. Zudem tritt in der Schweiz Mitte 2022 das revidierte Geldwäschereigesetz (GWG) in Kraft.


AKTUELL 23

Geldwäsche nimmt zu, jetzt reagieren staatliche Institutionen.

Die Herausforderungen der Banken nehmen weiter zu. Viele hängen technologisch hinterher, denn die Innovationszyklen werden immer kürzer. Zudem haben viele Bankenhäuser veraltete IT-Systeme und Datensilos im Einsatz. Hinzu kommt ein Mangel an Digitalexperten, die bekanntermassen auch in anderen Sektoren massiv fehlen.

Im sogenannten Payment-Screening werden alle Zahlungsvorgänge überprüft. Um hier schnell zu reagieren, überprüft die Compliance-Software Auffälligkeiten, um die sich die Mitarbeitenden kümmern sollten. Schlussendlich bietet ein solches System auch zusätzliche Transparenz gegenüber den Aufsichtsbehörden.

DATENMENGEN BEHERRSCHEN UND BEDROHUNGEN ERKENNEN

DEN AUFWAND SENKEN

Machine Learning kann hier durch eine intelligente Kombination aus Digitalisierung, Analysetechnik, Automatisierung und künstlicher Intelligenz Abhilfe schaffen. Diese ermöglicht, grosse Datenmengen effizient bewältigen und analysieren zu können. So lassen sich Kunden anhand ihres Verhaltens clustern und Schwellenwerte genauer definieren. Verdächtige Muster werden damit schneller erkannt und Bedrohungen frühzeitig aufgedeckt. Zudem führt eine solche digitale Strategie zu deutlichen Kostensenkungen. Selbstlernende Systeme im Einsatz gegen die Kriminalität erhöhen nicht nur die Sicherheit, sondern verbessern auch das Risikomanagement. Die künstliche Intelligenz lernt kontinuierlich hinzu und zieht zunehmend bessere Schlüsse. Das führt zu einer steigenden Treffsicherheit, die False Positives minimiert und damit den Aufwand der Bankangestellten verringert.

DIGITALE LÖSUNGEN UND MENSCHLICHE EXPERTISE Konkret gleicht eine Compliance-Software regelmässig Kundendaten mit Sanktions- und PEP-Listen über erstellte Regeln ab: für Neukunden vor der Eröffnung einer Geschäftsbeziehung im Rahmen des KYV- oder Customer-Due-Diligence-Prozesses (CDD), für Bestandskunden in regelmässigen Abständen. Der Vergleichsalgorithmus nutzt Namen, Länder und Geburtsdaten, um mögliche Übereinstimmungen zu finden. Hier kommt es häufig zu einer grossen Anzahl von «falschen Treffern», sogenannten False Positives. Diese müssen durch die Mitarbeitenden bearbeitet werden, führen zu einem Mehraufwand und minimieren die verfügbare Zeit, um die «validen Treffer» zu analysieren. Machine Learning schafft hier Abhilfe: Der Vergleichsalgorithmus lässt sich so optimieren, dass nach Möglichkeit alle tatsächlichen Übereinstimmungen ‒ die True Positives ‒ gefunden, jedoch möglichst wenige Nicht­ übereinstimmungen generiert werden. Das lernende System kann auf Grundlage der Erfahrungsdaten vorhersagen, wie wahrscheinlich eine mögliche Übereinstimmung ist, und zeigt dem Compliance-Team an, welche Ergebnisse sie mit hoher Priorität bearbeiten müssen.

Selbstlernende Systeme priorisieren kritische und vermeiden unkritische Fälle. Durch dieses Verfahren lässt sich der Aufwand für die Abklärung und die Bearbeitung der Fälle um bis zu 60 Prozent senken. Besonders wichtig ist, dass Machine-Learning-Technologien auch eine intelligente Früherkennung von Risiken erlauben. Schliesslich decken diese Lösungen automatisiert komplexe Zusammenhänge auf, um Entwicklungen präzise vorhersagen und frühzeitig Gegenmassnahmen ergreifen zu können. Das entlastet Mitarbeitende, die sich um tatsächliche Fälle kümmern können.

EFFEKTIVITÄT UND EFFIZIENZ IM FINANZSEKTOR Die Effektivität wird regelmässig geprüft. Hierzu werden jährliche Effektivitätstests durchgeführt, bei denen das System einen vordefinierten Treffer finden muss. Gelingt dem System dies, ist die Compliance sichergestellt. Ein Effizienztest untersucht, wieviel Aufwand ein Treffer bei der Prüfung eines Zahlungsvorgangs verursacht. Bei jedem Treffer muss das Compliance-Team prüfen, ob der in der Zahlung verwendete Name tatsächlich der Person auf einer Sanktionsliste entspricht. Dabei sollten tatsächliche Treffer, die True Positives, einen hohen Anteil aufweisen und die False Positives, die den Arbeitsaufwand der Mitarbeitenden unnötig erhöhen, möglichst gering ausfallen. Umso weniger falsche Treffer entstehen, desto effizienter arbeitet das System und desto geringer sind Aufwand, Kosten und Zeit für das Compliance-Team.

FIT FÜR DIE ZUKUNFT Zunehmende kriminelle Bedrohungen, Fachkräftemangel, Kostendruck und neue Gesetze sind Herausforderungen für Compliance-Abteilungen von Banken und Versicherungen, die es zu meistern gilt. Unternehmen wollen ihre Reputation halten und nicht ins Visier der Finanzaufsicht geraten. Bei der Auswahl des richtigen Anbieters kommt es gerade in hochregulierten Bereichen wie dem Finanzsektor auf die Expertise an. Erfolgskritisch sind ein umfangreiches Know-how bei der Implementierung dieser IT-Systeme sowie ein Verständnis der Prozesse im Bankenwesen und der speziellen gesetzlichen Vorgaben und Belange der Compliance. WWW.ACTICO.COM/DE

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24 AKTUELL

BANK WIR

BAUFINANZIERUNGSBANK MIT SONDER-EXPERTISE Die Bank WIR hat viele Facetten: Neben attraktiven Produkten aus den Bereichen Sparen, Vorsorgen und Finanzieren ist das WIR-Geld die grösste und älteste Komplementärwährung der Welt. Und gerade jetzt bei steigenden Zinsen bietet der CHF-CHW-Mix attraktive Konditionen. VON VOLKER STROHM

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ie WIR-Währung ist in vielen Branchen vertreten und vor allem im Bausektor stark: Sie gilt als Bauhandwerker-Währung schlechthin, die im Baugewerbe ein Gesamtvolumen in Milliardenhöhe bewegt. Doch auch im Baubereich kann die Bank mehr als WIR: Sie ist nämlich eine komplette und einzigartige Baufinanzierungsbank. Die Bank profitiert von der guten Auftragslage im Baugewerbe und bietet im Falle einer Gesamtfinanzierung mit WIR-Anteil unschlagbare Konditionen. Denn auf Neuengagements gelten für die WIR-Finanzierung situativ sogar Negativzinsen – für die Bank, nicht für den Kunden! Es ist also die Bank, die dem Kunden für den Kredit Zinsen zahlt und nicht umgekehrt: 1.5 Prozent auf fünf Jahre fix, keine Kommissionen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass das WIR-Geld Teil einer Finanzierungslösung sein kann, aber nicht sein muss.

werbe Ansprechpartner für Hoteliers und Investoren. «Ich bin der Christian Rach der Bankenwelt», sagt er im Podcast-Interview. Als einzige Fachstelle für Hotel-, Gastgewerbe- und Restaurantbusiness kümmert sich die Bank WIR um alle Finanzierungsbedürfnisse – egal, ob es um den Erwerb, um einen kompletten Neubau oder um die umfassende Erneuerung des Betriebs geht.

«ICH BIN DER CHRISTIAN RACH DER BANKENWELT» Erfahren Sie mehr über das Aufeinandertreffen zweier Welten im Hintergrund-Gespräch mit Finanzund Gastgewerbe-Experte Christoph Känel.

DIE STÄRKE DER KOMPLEMENTÄRWÄHRUNG Als gesamtschweizerisch tätige Genossenschaft ist die Bank WIR heute vorwiegend im Schweizer-Franken-Geschäft zu Hause. So finden 90 Prozent der Geschäftstätigkeit exklusiv mit reinen CHF-Produkten und CHF-Finanzierungen statt. Dennoch ist WIR kein Auslaufmodell. Die Komplementärwährung beweist ihre Stärken in wirtschaftlich harzigeren Zeiten und/oder bei deutlich höheren Zinsen. Die aktuelle Zinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) verstärkt den Zinsvorteil, den WIR-Finanzierungen gegenüber dem Schweizer Franken haben. Doch nicht nur mit ihrer Währung setzt die Bank WIR auf Einzigartigkeit: Christoph Känel ist als «Übersetzer» zwischen Finanzwelt und Gastge-

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BANK WIR Auberg 1 CH-4002 Basel Telefon 0800 947 947 info@wir.ch WWW.WIR.CH


KOLUMNE 25

AUS DER CORONA-KRISE DIE RICHTIGEN LEHREN ZIEHEN! von Maurus Ebneter

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ie Corona-Krise ist hoffentlich überwunden. Ob wir dazugelernt haben, werden wir schon nächsten Winter sehen. Für die Zukunft braucht es klare Spielregeln: Sonst werden sich Unternehmerinnen und Unternehmer mit Investitionen zurückhalten.

Klare Spielregeln in einer nächsten Pandemie geben Betrieben und Arbeitnehmern eine Perspektive in der grössten Not. Sie garantieren eine schweizweit einheitliche Entschädigung. Und sie sichern Arbeitsplätze, Steuersubstrat und Lieferketten.

Das Gastgewerbe und andere Branchen haben sich als widerstandsfähig erwiesen. Die meisten Unternehmerinnen und Unternehmer haben die Corona-­ Krise dank Leidenschaft, Innovationskraft und gewaltigem Einsatz überlebt. Ohne staatliche Unterstützung, für die wir sehr dankbar sind, hätte es dennoch vielen nicht gereicht.

Die Initiative ist so formuliert, dass Überentschädigungen ausgeschlossen sind. Der Fokus liegt auf der Wahrung der Überlebensfähigkeit, solange der Staat während einer Epidemie ein kostendeckendes Wirtschaften verunmöglicht. Die Anliegen der Entschädigungsinitiative sind sehr breit abgestützt. Dem Trägerverein der Initiative gehören 41 Organisationen aus Kultur, Freizeit und Gewerbe an. Im Initiativkomitee finden sich prominente Namen von links bis rechts.

Die Corona-Massnahmen waren zum Teil unverhältnismässig. Zwar hat die Schweiz vieles besser gemacht als andere Länder, doch die ganzheitliche Sicht ging auch bei uns verloren. Eine Politik, die alles einer einzigen Krankheit unterordnet, richtet grossen Kollateralschaden an – und zwar nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch sozialen und gesundheitlichen.

Es wird auch künftig Krankheitserreger und Ansteckungswellen geben. Wir müssen achtsam bleiben, den gesunden Menschenverstand einsetzen und akzeptieren, dass es im Leben gewisse Risiken gibt.

Es ist keineswegs sicher, dass das Parlament bei der Revision des Epidemiengesetzes die richtigen Schlüsse ziehen wird. Im Falle einer nächsten Pandemie müssen wir wirtschaftspolitisch rascher reagieren. Es braucht klare Spielregeln, dies auch vor dem Hintergrund, dass sich das Pandemierisiko nicht mehr versichern lässt.

Die Entschädigungsinitiative stellt sicher, dass zumindest wirtschaftspolitisch die richtigen Lehren aus der Covid-Pandemie gezogen werden. Sie sorgt für anhaltenden Druck, damit das Parlament die Lösung nicht auf die lange Bank schiebt. Unterschreiben Sie jetzt und sammeln Sie Unterschriften! 

Ein Gesamtkonzept, wie die Betroffenen zu entschädigen sind, hat in der Corona-Krise gefehlt. Die langen Phasen der Ungewissheit waren unerträglich und die kantonalen Unterschiede stossend. Es kann doch nicht sein, dass der Standort über die Höhe der finanziellen Entschädigung entscheidet – und nicht der Grad der Betroffenheit.

MAURUS EBNETER

Hier setzt die im März lancierte Volksinitiative «für eine geregelte Entschädigung im Epidemiefall» an. Betroffene Unternehmen, Selbstständigerwerbende, Freischaffende und Angestellte sollen in einer Epidemie nicht unverschuldet in Not geraten. Wer durch eine behördliche Massnahme wirtschaftlich massgeblich eingeschränkt wird, soll Anspruch auf Entschädigung haben.

Präsident des Wirteverbands Basel-Stadt Gerbergasse 48 4001 Basel Telefon +41 (0) 61 271 30 10 info@baizer.ch WWW.ENTSCHAEDIGUNG-JA.CH WWW.BAIZER.CH

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26 AKTUELL

HANDELSKAMMER BEIDER BASEL

UNTERNEHMERTUM ERLEBEN Am 16. September 2022 öffnet die erste Industrienacht neue Perspektiven auf 44 faszinierende Arbeitswelten der Region Basel. Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der regionalen Wirtschaft. VON ANTONIA PIDNER

Interessante Einblicke in die Innovationskraft und Geschichte der Wirtschaft in der Region Basel bietet die Industrienacht. Der Event feiert am 16. September 2022 Premiere. Besucherinnen und Besucher erleben hautnah Unternehmertum und Berufswelten.

Der Event ist mit der beliebten Museumsnacht vergleichbar: Über 40 Unternehmen in der Region Basel verschiedener Branchen und Grösse öffnen ihre Pforten. Bis Mitternacht haben Interessierte die Gelegenheit, hinter die Kulissen der Betriebe zu blicken und bei interessanten Führungen, interaktiven Workshops und spannenden Vorträgen unterschiedliche Arbeitswelten zu entdecken. Und die Bandbreite ist gross, weiss Martin Dätwyler, Direktor der Handelskammer beider Basel: «Das Spektrum reicht von sehr spezialisierten Unternehmen bis hin zu innovativen Dienstleistern. Auf dieser Vielfalt gründet nicht nur der Erfolg unseres Wirtschaftsstandortes. Zugleich bieten die unterschiedlichen Unternehmen den Menschen auch interessante Ausbildungsmöglichkeiten in verschiedensten Bereichen sowie sichere Arbeitsplätze und Weiterentwicklungsoptionen. Dieses Potenzial und

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ie Zahlen sind eigentlich beeindruckend. 82’000 Unternehmen sind in der Nordwestschweiz tätig. Rund 35’000 Unternehmen davon sind in den beiden Basel zu Hause. Doch was machen diese eigentlich? Was produzieren sie? Was leisten sie? Und vor allem: Wie tragen die Unternehmen zum Wohlstand und zu einer hohen Lebensqualität in der Region bei? Antworten auf diese und ähnliche Fragen gibt die erste Industrienacht Regio Basel. Denn viele Bewohnerinnen und Bewohner sind sich der Leistung der Unternehmen und des Zusammenspiels von Wirtschaft und Gesellschaft zu wenig bewusst.

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AKTUELL 27 den hohen Stellenwert der Wirtschaft für die Menschen macht die erste Industrienacht Regio Basel sichtbar.» Während die Life-Sciences-­ Unternehmen über ein Drittel der regionalen Wertschöpfungskette erwirtschaften – dies entspricht 25.9 Milliarden Franken –, exportiert die Region Basel jährlich Güter und Dienstleistungen im Wert von rund 100 Milliarden Franken. «Von einer gesunden und starken Wirtschaft profitiert die gesamte Region», ist Dätwyler überzeugt.

und Unternehmen in der Region einander näher zu bringen und dazu Raum für Begegnung zu schaffen. Es war spannend, das Projekt aus der Taufe zu heben, von Anfang an mitgestalten zu können und zu sehen, wie es wächst. Nun hoffen wir, dass möglichst viele Menschen einen Blick hinter die Kulissen unserer Wirtschaft werfen und ein guter Dialog zwischen Unternehmen und der Bevölkerung entsteht.» 

BERUFSWELTEN ERLEBEN

FAKTEN ZUR NACHT

So vielfältig die Wirtschaftslandschaft ist, so abwechslungsreich ist auch das Programm: Die Besucherinnen und Besucher erfahren beispielsweise, was es alles braucht, bis ein Medikament zu den Patientinnen und Patienten kommt. Sie können mit einer App ihren CO₂-Fussabdruck erfassen, einen eigenen Roboter aus Zahnbürsten bauen, ihre Fähigkeiten als Chirurginnen und Chirurgen testen oder Arbeitssicherheit virtuell mit einer VRBrille erleben.

RAUM FÜR BEGEGNUNG Doch die erste Industrienacht Regio Basel wartet nicht nur mit über 160 Erlebnissen auf. Sie bietet dem Publikum auch die Gelegenheit, mit den Unternehmen in Kontakt zu treten. «Damit Wirtschaft und Gesellschaft einander besser verstehen und wertschätzen, braucht es Berührungspunkte weit über den eigenen Arbeitsplatz hinaus. Der Event ist die ideale Plattform für Wirtschaft und Gesellschaft, um in einen Dialog zu treten und sich besser kennenzulernen», betont Dätwyler. Als Haupt­ sponsorin der ersten Industrienacht Regio Basel fördert die Handelskammer beider Basel diesen Austausch aktiv. «Uns ist es wichtig, die Menschen

Am 16. September 2022 können die Besucherinnen und Besucher ab 17:00 Uhr bei Führungen, Workshops, Vorträgen oder Ausstellungen unsere regionale Wirtschaft erleben. 44 Betriebe öffnen ihre Tore. Damit Jung und Alt unkompliziert von A nach B kommen, verkehren Shuttlebusse zwischen den Standorten in Basel, Allschwil, Muttenz, Münchenstein, Arlesheim und Reinach. Das gesamte Programm und Tickets finden Sie unter www.industrienacht.com.

HANDELSKAMMER BEIDER BASEL St. Jakobs-Strasse 25 Postfach CH-4010 Basel Telefon +41 (0) 61 270 60 60 info@hkbb.ch WWW.HKBB.CH

«Durch die Stationäre therapie in der psychiatrie baselland habe ich verstehen gelernt, was mit mir passiert ist. und dieses verstehen hat mir geholfen.» Patient der Erwachsenenpsychiatrie

Gerät Ihr Leben aus der Bahn? Wir helfen Ihnen in Lebenskrisen.

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Unsere Privatklinik bietet umfassende psychotherapeutische Behandlung und eine gehobene Hotellerie in grüner Umgebung.


28 AKTUELL

Cyliane Howald ist seit Jahren national wie international als Moderatorin und Schauspielerin sowie als Sprechstimme für Werbespots sehr gefragt.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


AKTUELL 29 CYLIANE HOWALD

EIN PROFI DURCH UND DURCH In der Pandemie wanderten Businessevents vielfach in die Welt des Internets. Jetzt sind wieder analoge Formate möglich und die Verantwortlichen erkennen, wie wichtig die Moderator*innen im Rahmen solcher Veranstaltungen sind. INTERVIEW MIT CYLIANE HOWALD VON DANIEL SOLLBERGER

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ie Basler Moderatorin und Schauspielerin Cyliane Howald hat sich im In- und Ausland einen Namen gemacht und lebt aktuell wieder in Basel. «Back to the roots» heisst das Motto. Die Agentur SOLEXPO Entertainment hat sie unter ihre Fittiche genommen. Im folgenden Interview stellen wir die Persönlichkeit vor.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Der Beruf Moderation und Schauspielerei ist üblicherweise kein geradliniger Karriereweg. Wie sah Ihr Weg aus? Cyliane Howald: Ich war eine mittelmässige bis gute Schülerin, Sport und andere Fächer fand ich ganz nett. Wenn jedoch die Planung für das grosse Abschlusstheater losging, war ich Feuer und Flamme. Ich habe versucht, meine «Gspänli» für das Theater zu begeistern und ihnen mit der Aussprache, Gestik und dem Auftreten zu helfen. Ich hatte tatsächlich auch immer die Hauptrolle. In den Teenie-Jahren habe ich die Schauspielerei aber komplett aus den Augen verloren. Ich habe immer wieder daran gedacht, aber ich war zu realistisch. Ich dachte mir: Wieso soll gerade ich, die kleine Cyliane Howald aus Basel, eine gute und erfolgreiche Schauspielerin werden? So habe ich meine Leidenschaft für das Reisen entdeckt. Ich habe in jungen Jahren schon viele Länder bereist, teils allein mit meinem Rucksack, teils gemeinsam mit meiner Mutter, ebenfalls mit dem Rucksack. Und wie haben Sie dann die Kurve in Richtung Schauspielerei wieder bekommen? Als ich dann nach einer längeren Reise eine Stelle bei einer Versicherung angenommen habe, hatte ich einen Moment des Erwachens. Kann ich mir wirklich vorstellen, mein Leben lang in einem Büro zu arbeiten, um dann wieder zu kündigen, um auf Reisen zu gehen, bis mein Budget aufgebraucht ist, und mir dann meinen nächsten Job zu suchen? So habe ich mich mit 25 zum ersten Mal mit dem Prozedere einer Schauspielschule auseinandergesetzt. Ich wusste, dass ich raus aus meinem gewohnten Umfeld wollte, am besten raus aus der Schweiz. So habe ich mich in Köln und in Berlin an Ausbildungsstätten vorgestellt. Tatsächlich wurde ich an beiden Schauspielschulen angenommen. Aus meinem Bauchgefühl heraus habe ich mich dann für Köln entschieden – vielleicht wegen des Dialekts, vielleicht auch wegen des Rheins. So habe ich schliesslich an der internationalen Akademie für Filmschauspiel meine dreijährige Ausbildung absolviert, bei der ich mehr über mich erfahren habe als in meinem vergangenen Leben je zuvor.

nur auf dich gewartet. Gerade in Deutschland gibt es jährlich unfassbar viele Absolventen. Ich war die älteste auf meiner Schule, das heisst, ich bewerbe mich nicht mehr für die Teenie-Rollen, sondern bereits für die Ehefrau oder die junge Mutter. Von diesen Schauspielerinnen gibt es aber schon viele, die etablierter waren als ich. Jedenfalls hatte ich immer wieder kleinere Rollen und das war wunderbar. Nebenher habe ich immer noch gekellnert. Das ist im Übrigen der klassische Nebenjob jedes Schauspielers und jeder Schauspielerin.

Und jetzt sind Sie nach Basel zurückgekommen. Wo liegen die Gründe? Das Leben als frischgebackene Schauspielerin war härter als gedacht. Während der Ausbildung ist man noch in einem geschützten Kokon. Dann bist du auf einmal auf dich allein gestellt. Und du merkst, die Caster haben nicht

Das sind aber doch unterschiedliche Welten? Ja, ich habe immer in einer Parallelwelt gelebt. Es war jedoch eine sehr spannende Zeit. Ich konnte in verschiedenen grossen Produktionen mitwirken – in der Werbung wie auch in Serien. Meine Schwester schickte mir eines Tages einen Aufruf von Telebasel zu: Sie suchten eine neue

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


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Theater, Moderation und Film sind für Cyliane Howald keine Gegensätze.

Moderatorin. Ohne grosse Hoffnungen habe ich mich auch auf dieses Casting beworben. Und ein paar Wochen später habe ich einen Rückruf erhalten, dass sie mich gerne kennenlernen würden. Als ich den Job bekommen habe, bin ich anfangs noch viel gependelt. Genau in der Zeit ging auch Corona los.

Das war in Deutschland für eine Schauspielerin sicher hart. Mit den Lockdowns in Deutschland und den Regelungen habe ich immer mehr Zeit in Basel verbracht und mich schliesslich nochmals neu in die Stadt verliebt. Es hat nicht lange gedauert und ich habe den Entschluss ge-

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fasst, meine Segel in Köln zu streichen und hier nochmals neu anzufangen. Ich habe so viele Dinge neu zu schätzen gelernt: die Schönheit der Häuser, die kleinen Gassen, das Essen, unsere Kultur, das Schwimmen im Rhein.

Sie haben Basel wieder neu entdeckt. Was lieben Sie an Basel? Es sind vor allem die kleinen Dinge, die ich zu schätzen gelernt habe. Wir sind in unmittelbarer Nähe der wunderschönen Natur. Bei uns kann man Früchte, Konfi und Blumen kaufen, indem man das Geld auf Vertrauen in ein Kässeli legt. Wir haben grossartige Bäckereien mit dem weltbesten Brot. Eine kurze Abkühlung in der Mittagspause im Rhein,


AKTUELL 31 am Samstagmorgen ein Kaffee auf dem Marktplatz, eine kleine Runde über den Petersplatz drehen und mit der Fähri rüberfahren, was will man mehr. Und nicht zu vergessen – die drey scheenschde Dääg.

Für wen schlägt Ihr Herz: Gross- oder Glaybasel? Ui, das ist eine gemeine Frage, aber da würde ich mich aus dem Bauch heraus fürs Glaybasel entscheiden. Da wohne ich, da gehe ich abends was trinken, da sitze ich am Rhein, da geniesse ich abends den Sonnenuntergang. Sie arbeiten als News-Moderatorin beim Telebasel und waren aktuell auf der Bühne (Fauteuil Basel) mit dem Pfyfferli- & HD-Läppli-­ Ensemble zu sehen. Wie war es, wieder auf der Theater-Bühne zu stehen? Es war der absolute Wahnsinn! Meine dreijährige Ausbildung war sehr auf den Film bezogen, was extrem spannend war. Aber meine Theaterherz hat nie aufgehört zu schlagen. Diese Nähe zum Publikum, das unmittelbare Feedback, die Energie sind beeindruckend. Nach jedem Auftritt ist man so überwältigt. Und auch in diesem Basler Traditionstheater spielen zu dürfen, war eine grossartige Erfahrung. Das Pfyfferli- & HD-Läppli-­ Ensemble und das ganze Team drum herum sind einfach grossartig. Ich bin für diese Zeit sehr dankbar.

«Diese Nähe zum Publikum, das unmittelbare Feedback, die Energie sind beeindruckend». Ist das Film-Business auch wieder ein Thema oder bleiben Sie dem Theater treu? Einen guten Film zu schauen und dabei ein Glas Wein zu trinken, finde ich etwas vom Schönsten überhaupt. Und selbst daran mitwirken zu können … definitiv. Aber die Leidenschaft für das Theater wird immer bleiben. Ich finde, beide Welten lassen sich sehr gut kombinieren. Wir sind Schauspieler, egal ob auf der Bühne oder vor der Kamera. Die Arbeit unterscheidet sich etwas, aber das Handwerk selbst bleibt das Gleiche. Wenn Sie sich ein Treffen mit einem Schauspieler oder einer Schauspielerin wünschen könnten, welche Person wäre dies und wieso? Ich bin ein grosser Fan von Adam Driver oder Marion Cotillard. Aber ich weiss nicht, ob ich mir unbedingt ein Treffen mit ihnen wünschen würde. Ich treffe in meinem Alltag immer wieder auf so faszinierende Menschen. Ich denke, diese Inspiration ist wichtig für uns alle, gerade in dieser Branche. Wenn wir mit einem offenen Herzen und ohne Vorurteile durch das Leben gehen, können wunderbare Dinge entstehen. Was kann man von Ihnen in Zukunft erwarten? Wie sehen Ihre Ziele aus? Jeden Tag gesund aufstehen zu können und das zu machen, was mich erfüllt. Weiter in der Moderation tätig zu sein und meiner Passion, der Schauspielerei, nachzugehen. Aktuell stehe ich für das Stück HD Läppli im Fauteuil auf der Bühne und werde danach mit meinem Rucksack durch Kolumbien reisen. Und dann mal schauen, was das Universum für mich bereithält. WWW.SOLEXPO.CH


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BALOISE

BURN-OUT – STRATEGIEN ZUR VERHINDERUNG Alles geben – für die eigene Firma, im eigenen Job. Gerade bei Menschen, die viel für ihre Arbeit leisten und grosse Verantwortung tragen, kann es vorkommen, dass sie sich Stressbelastungen selbst nicht eingestehen – und weitermachen. Doch was geschieht, wenn jemand an seine Leistungsgrenze stösst? INTERVIEW MIT LISA FÄSSLER VON FIONA EGLI

L

isa Fässler, Psychologin und Expertin für betriebliches Gesundheitsmanagement beim AEH-Zentrum für Arbeitsmedizin, Ergonomie und Hygiene, erklärt im Interview, was ein Burn-out ist, wodurch es ausgelöst wird und welche Präventionsmassnahmen es gibt. Die folgende Doppelseite gibt einen grafischen Überblick zum Thema «psychische Gesundheit» in der Schweiz.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Frau Fässler, in den Medien liest und hört man immer wieder, dass Burn-outs in der Schweiz weit verbreitet sind und in den letzten Jahren stetig zugenommen haben. Was genau versteht man unter einem Burn-out? Lisa Fässler: Bei einem Burn-out handelt es sich um ein Syndrom. Das heisst, ein Burn-out ist eine Ansammlung von Symptomen, die überzufällig häufig miteinander auftreten. Man spricht in der Regel von drei Hauptsymptomen: emotionale Erschöpfung, geringere Leistungsfähigkeit und Depersonalisation. Unter Letzterem versteht man sehr allgemein gesprochen eine geistige Distanz und negative Haltung gegenüber anderen Menschen. Das Burn-out-Syndrom ist keine diagnostizierte Krankheit, birgt aber das Risiko, an einer psychischen Störung zu erkranken – zum Beispiel an einer Depression. Aus wissenschaftlicher Perspektive ist ausserdem interessant, dass nur im Arbeitskontext von einem Burn-out gesprochen wird, das Syndrom also «nur» erwerbstätige Personen betrifft.

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Worin liegen die Gründe, dass jemand ein Burn-out erleidet? Dem liegt in den meisten Fällen ein schleichender Prozess zugrunde. Menschen, die an einem Burn-out leiden – also ausgebrannt sind –, haben zu Beginn «für etwas gebrannt». Das heisst, in einer ersten Phase legen betroffene Personen oft eine gesteigerte Leistungsfähigkeit an den Tag und koppeln den eigenen Selbstwert eng an den beruflichen Erfolg. Darauf folgt eine Stagnationsphase, in der sie merken, dass die eigene Leistungsfähigkeit begrenzt ist. Dies kann zu einer Frustration führen, die durch noch mehr Aufwand zu kompensieren versucht wird – es entsteht eine chronische Stresssituation. Weil die gesamte Energie nunmehr in den Beruf gesteckt wird, lässt das Engagement ausserhalb der Arbeit nach. Irgendwann folgt eine Phase der Resignation, in der sich oft auch physische Symptome bemerkbar machen. Das können beispielsweise Schlafprobleme, Herzrasen oder Gewichtsschwankungen sein. Meist werden auch die zuvor erwähnten Hauptsymptome erst in dieser Phase sichtbar: enorme emotionale Erschöpfung, Distanzierung von anderen Personen und Abnahme der Leistungsfähigkeit. Gibt es bestimmte Berufsgruppen oder -funktionen, die besonders betroffen sind? Ob auf dem Bau oder im Büro – grundsätzlich ist ein Burn-out weder an eine bestimmte Branche noch an ein bestimmtes Alter oder eine bestimmte Berufsfunktion gebunden. Allerdings lässt sich eine Tendenz


AKTUELL 33 sich Mitarbeitende wenden können. Ist keine solche vorhanden, können Firmen oder Geschäftsführer*innen ihren Mitarbeitenden über Fachstellen –beispielsweise die AEH – eine externe Vertrauensstelle für eine anonyme Erstberatung anbieten. Für alle Personen offen und jederzeit zugänglich sind Organisationen wie «Die dargebotene Hand». Diese steht Menschen in schwierigen Lebenslagen unter der Nothilfenummer 143 sowie per Mail oder Chat (www.143.ch) bei. Wenn jemand Anzeichen eines Burn-outs bei sich bemerkt, ist es wichtig, sich an eine der genannten Stellen zu wenden. Ein erstes Gespräch hilft, Schritte einzuleiten, um einem Burn-out entgegenzuwirken und möglichst bald wieder einem gesunden Arbeitsalltag nachzugehen.

Lisa Fässler ist Psychologin und Expertin für betriebliches Gesundheits­management beim AEH-Zentrum für Arbeitsmedizin, Ergonomie und Hygiene.

ausmachen, dass Personen in mittleren Managementpositionen sowie Selbstständige eher von einem Burn-out betroffen sind. Bei der ersten Gruppe liegt der Grund vor allem darin, dass diese Menschen mit grossem Druck umgehen müssen, da sie sich sowohl von «oben» als auch von «unten» mit gesteigerten Anforderungen konfrontiert sehen. Das wiederum kann chronischen Stress auslösen, der letztendlich zu einem Burnout führt. Auch bei Selbstständigen besteht ein erhöhtes Risiko, da sie mit einer Vielzahl von Verantwortlichkeiten umgehen müssen und die eigene Person sehr eng mit der Firma verbunden ist.

Mit welchen Massnahmen kann man chronischem Stress und somit einem Burn-out vorbeugen? Stress ist nicht per se etwas Negatives, denn er kann uns zu Bestleistungen antreiben. Gefährlich wird es erst, wenn jemand Stress nicht mehr abbaut. Stress ist dann keine Herausforderung mehr, sondern nur noch eine Belastung, die mit den eigenen Ressourcen nicht mehr bewältigt werden kann und zu einem Gefühl der Aussichtslosigkeit führt. Umso wichtiger ist ein positives Stressmanagement. Damit sind Methoden gemeint, die helfen, vermeidbaren Stress zu minimieren und mit unvermeidbarem Stress in einer positiven Art umzugehen. Das fordert mentale Strategien wie eine kognitive Umstrukturierung beziehungsweise die Transformation des eigenen Stress-Mindsets. Zudem geht es darum, dass eine Person belastende Stressfaktoren erkennt und lernt, mit diesen «gesund» umzugehen. Mittel dazu sind beispielsweise realistische Zeit- und Zielvorgaben, Priorisierungen und der soziale Austausch sowohl im Unternehmen als auch im privaten Umfeld. Selbstständige, bei denen die soziale Unterstützung im Unternehmen manchmal nicht gegeben ist, müssen positive soziale Interaktionen umso mehr im privaten Umfeld finden. Weitere Strategien zur Stressbewältigung sind sportliche oder kreative Betätigungen. Auch Meditation, Achtsamkeitstrainings oder schon nur das Schauen eines Films können helfen, Emotionen zu lösen und somit inneren Stress abzubauen. Was kann ich tun, wenn ich an einem Burn-out leide – wo bekomme ich Hilfe? Grössere Firmen verfügen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) meist über eine interne Vertrauensstelle, an die

«Menschen, die an einem Burn-out leiden – also ausgebrannt sind –, haben zu Beginn «für etwas gebrannt».» Gibt es etwas, das sie Betroffenen mit auf den Weg geben möchten? Obwohl betroffene Menschen oftmals das gegenteilige Gefühl haben, ist ein Burn-out nichts, wofür man sich schämen muss, und hat nichts mit eigenem Versagen zu tun. Zudem ist es nie zu spät, etwas gegen ein Burnout zu unternehmen – man ist nicht verloren. Es gibt professionelle Hilfe, die man auf jeden Fall in Anspruch nehmen kann und sollte, wenn man mit der Situation nicht mehr zurechtkommt.

VERANSTALTUNG ZUM THEMA «BURN-OUT-PRÄVENTION» Baloise will Unternehmer*innen und Gründer*innen für das Thema «Burn-out» sensibilisieren und bietet – in Zusammenarbeit mit dem AEH-Zentrum für Arbeitsmedizin, Ergonomie und Hygiene – interessierten Personen die kostenlose Teilnahme an einem Webinar am 15. September (in Deutsch) beziehungsweise am 16. September (in Französisch) an. Zwei Fachreferentinnen geben den Teilnehmenden unter anderem einen Überblick über die Früherkennungsmerkmale von chronischem Stress und zeigen konkrete Strategien zu einem erfolgreichen Stressmanagement und Ressourcenaufbau auf. Zudem können sich Unternehmer*innen und Gründer*innen einen einstündigen Individual-Coaching-Slot reservieren. Insgesamt bietet Baloise im Rahmen der Online-­ Veranstaltung zwölf Einzelcoachings pro Event-Tag an. Anmeldung und Informationen unter baloise.ch/burnout-event.

BALOISE Aeschengraben 21 CH-4002 Basel at_kmu@baloise.ch WWW.BALOISE.CH/UNTERNEHMENSKUNDEN

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


Psychische Gesundheit in der Schweiz Ein grosser Teil der Erwerbstätigen in der Schweiz ist emotional erschöpft: Im Arbeitsleben fühlen sich viele einem hohen Tempo, Stress und Zeitdruck ausgesetzt. Kommen dazu z. B. fehlende Anerkennung, Angst um den Arbeitsplatz oder ein belastetes Arbeitsumfeld, kann dies zu einer Überlastung und dem Gefühl des Ausgebranntseins führen. Einige Beschwerden des sogenannten Burn-outs entsprechen denen einer depressiven Erkrankung – jede:r Sechste, die:der sich ausgebrannt fühlt, erfüllt die Kriterien einer Depression.

Rund 23 % der Erwerbstätigen fühlen sich ziemlich oder sehr erschöpft Nur etwas mehr als die Hälfte (56 %) verspürt derzeit keine Erschöpfungssymptome Anteil der Erwerbstätigen in der Schweiz nach Grad der emotionalen Erschöpfung 2020 21 % Leicht schöpft

56 % Nicht erschöpft

16 % Ziemlich erschöpft 7 % Sehr erschöpft

n = 2 846 Erwerbstätige von 16 bis 65 Jahren aus der deutsch-, französischund italienischsprachigen Schweiz, 03.02. bis 03.03. 2020

45 % sehen sich auf der Arbeit den Grossteil der Zeit einem hohen Tempo ausgesetzt Im Schnitt ist ein Fünftel (21 %) die meiste Zeit gestresst Ausgewählte psychosoziale Risiken bei der Arbeit Männer

Frauen Hohes Arbeitstempo (mind. drei Viertel der Arbeitszeit) 46 % 44 % Stress erleben (meistens) 21 % 22 % Angst um den Arbeitsplatz (meistens) 16 % 16 % Einschüchterung, Belästigung, Mobbing

Frauen verspüren häufiger psychische Belastung als Männer Rund 28 % der Frauen leiden unter mittlerer psychischer Belastung bis hin zu schweren Depressionen, bei der männlichen Bevölkerung sind es 20 % Psychische Gesundheit der Schweizer Bevölkerung Glücklich, immer / meistens Behandlung infolge psychischer Probleme Mittlere bis schwere Depression Mittlere / hohe psychische Belastung Männer 8%

86 %

12 %

4% Frauen 85 %

7% 8% Schweizer Erwerbstätige von 15 bis 64 Jahren in 2017

8 % 10 %

18 %

Bevölkerung ab 15 Jahren in Privathaushalten in 2017


AKTUELL 35 75 % der Erbwerbstätigen befinden sich mindestens in einem sensiblen Stressbereich Langfristig gestresste Mitarbeitende arbeiten weniger effizient und führen zu Produktionsverlusten: 2020 betrug der gesundheitsbedingte Produktionsverlust 7,63 Mrd. CHF

50,83

Job-Stress-Index* in der Schweiz 2020 ... im sensiblen Bereich (>45) 45,5 %

Anteile der Erwerbstätigen nach Stressbereich und Altersgruppen

Anteil der Erwerbstätigen:

Vorteilhaft

... im kritischen Bereich (>54) 29,6 %

16- bis 24-Jährige 25- bis 39-Jährige 40- bis 54-Jährige

16 %

42 %

22 % 27 %

55- bis 65-Jährige

... mit emotionaler Erschöpfung 28,7 %

Sensibel

33 %

Kritisch 42 %

49 % 44 % 43 %

29 % 29 % 24 %

* Kennzahlen Job-Stress-Index: 0–45 Vorteilhaft (Ressourcen > Stress), 45–54 Sensibel (Ressourcen = Stress), 54–100 Kritisch (Ressourcen < Stress)

Burn-out ist einer der 20 Hauptgründe für gescheiterte Start-ups Hohe Verantwortung und Erfolgsdruck können in Verbindung mit fehlender Führungserfahrung zum Burn-out führen Top 5 Stressfaktoren für Start-up Gründer:innen

1

Multi-Responsibility Ein breites Kompetenzlevel benötigen

2

Emotionale Inanspruchnahme/Überbegeisterung Durch ständige Begeisterung von der eigenen Idee

3

Zeit- & Erfolgsdruck Alles muss gleichzeitig erledigt werden Arbeitsunterbrechungen Durch Anliegen von Mitgründer:innen und Mitarbeitenden

4 5

Unplanbarkeit Durch schnelles Wachstum und viele Interessen

Einfluss auf Team, persönliche Gesundheit, Führungskompetenzen und den Unternehmenserfolg

Einem Burn-out vorbeugen – privat und auf der Arbeit Bereits beim Auftreten erster Burn-out-Symptome können Arbeitgebende und Betroffene durch entsprechende Massnahmen intervenieren • • • • • • • • • •

Symptome eines Burn-outs sind z. B. Ständiger Zeitdruck Unruhe und Nervosität Verminderte Leistungsfähigkeit Sinn- & Hoffnungslosigkeit Schlafstörungen Infektanfälligkeit Rücken- und Kopfschmerzen Muskelverspannungen Übelkeit / Verdauungsprobleme Gewichtsveränderungen

• • • • • •

Interventionsmöglichkeiten im Arbeitsalltag Erreichbare Ziele setzen, Erholungspausen einplanen Aufgaben umverteilen, Bereichswechsel Teamwork stärken Coachings zum Umgang mit Stress Entspannungsübungen Gesunde Lebensweise fördern

Quellen: Bundesamt für Statistik (CH), DearEmployee, DFV, Gesundheitsförderung (CH)


36 AKTUELL HOTEL ODELYA

DAS HOTEL FÜR BUSINESSREISENDE UND FAMILIEN Das historische Hotelgebäude ODELYA befindet sich im grössten privaten Erholungspark von Basel und liegt wie eine grüne Oase mitten in der Stadt. Das denkmalgeschützte Hauptgebäude wurde 1860 gebaut und mit dem Neubau AYLEDO vor zwei Jahren erweitert. Es bietet jetzt für Businessverantwortliche viele Möglichkeiten. VON LONE K. HALVORSEN

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AKTUELL 37

Das Angebot reicht vom Gartenmeeting bis zur Generalversammlung.

W

er sowohl die Ruhe eines biologischen Wildgartens als auch die Nähe zum vielfältigen Basler Stadtleben geniessen möchte, ist hier genau richtig. Der Barfüsserplatz ist in zehn Minuten zu Fuss oder mit dem Tram Nummer 3 schnell zu erreichen. Mit dem 30er-Bus erreicht man das Hotel über die Haltestelle Spalentor bequem von den beiden Bahnhöfen und vom Flughafen ist man ebenso in kurzer Zeit im Hotel. Was will man mehr? Dieses Hotel hat jedoch deutlich mehr zu bieten als nur eine ausgezeichnete Lage.

VOM GARTENMEETING BIS ZUR GENERALVERSAMMLUNG Für die Gäste bietet das Hotel ODELYA, nebst 73 Hotelzimmern, ein umfangreiches Angebot von mehr als 20 unterschiedlich grossen Seminarräumen im Hauptbau und im Neubau mit modernster Infrastruktur. Das

Raumangebot reicht vom kleinen Meetingraum bis zum Auditorium für Kongresse mit bis zu 200 Personen. Im Neubau, in dem sich moderne Architektur mit der Naturschönheit des Stadtparks vermählt, gibt es drei weitere multifunktionale Seminarräume, die zu einem grossen Raum für bis zu 200 Personen verbunden werden können. Vom Gartenmeeting bis zur Generalversammlung – hier findet jeder den geeigneten Raum mit professioneller Infrastruktur. Spielt das Wetter mit, können sogar die Workshops oder Seminare im grossen Wildgarten durchgeführt werden. Für die reibungslose Organisation steht ein Team mit Seminar- und Haustechnikern, Köchen, Service und Gärtnern zur Seite. Spezielle Seminartechnik wie eine Soundund Videoanlage steht selbstverständlich bei Bedarf zur Verfügung. Für die kulinarische Verpflegung während eines Seminars oder Anlasses ist ebenfalls bestens gesorgt. Mit den unterschiedlichen Seminarpauschalen wie Demi, Classique oder Deluxe ab acht Personen oder Vitality,

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38 AKTUELL

Erholungspark und Wildgarten zum Entspannen.

Flying Lunch, Flying Dinner oder Evening Idea ab 18 Personen können sich die Teilnehmer kulinarisch verwöhnen lassen. Die Küche berücksichtigt beim Einkauf ausgesuchte regionale Produkte aus umweltfreundlichem Anbau, welche frisch auf den Tisch serviert werden.

GENUSS AUS DER GARTENMANUFAKTUR Wer ein Fest mit der Familie, Freunden oder Kollegen mitten in der Stadt und mitten in der Natur feiern oder das Seminar mit einem Apéro ausklingen lassen und dabei die Natur geniessen möchte, ist im AYLEDO am richtigen Ort. Von Montag bis Freitag ist das Restaurant von 8:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und neben dem reichhaltigen Frühstücksbuffet wird auch über Mittag ein feines Buffet aufgetischt – und am Nachmittag gibt es selbstverständlich Kaffee und Kuchen. Wenn gewünscht, öffnet das Restaurant auch gerne seine Pforten ausserhalb der Öffnungszeiten. Jeden ersten Sonntag im Monat findet zudem der beliebte Sonntagsbrunch jeweils von 10:00 bis 14:00 Uhr statt. Mit handgemachtem Hefezopf und hausgemachter Himbeerkonfitüre steht einem wunderbaren Brunch in idyllischer Atmosphäre nichts im Wege. Frisch gebackenes Brot, selbstgemachtes Birchermüsli, fruchtiger Salat und eine feine Auswahl an Käse- und Wurstspezialitäten sorgen zudem für das kulinarische Wohl – und auch vegane Alternativen bereitet das Küchenteam mit liebevoller Sorgfalt zu. Ob auf der Terrasse oder im Garten, hier findet jeder einen lauschigen Platz, um den Brunch zu geniessen. Das Restaurant ist auch der ideale Ort für eine Hochzeit, umgeben von einer aussergewöhnlichen Ambiance, welche eine unvergessliche Trauung und ein einmaliges Hochzeitsfest garantiert.

UMGEBEN VON DER NATUR GENIESSEN Egal zu welchem Anlass man das Hotel besucht, zahlreiche Parkbänke im Wildgarten laden zum Verweilen in einer intakten, natürlichen Umgebung ein. Es stehen hier über 50 Baumarten und es gedeihen verschiedene Früchte, Beeren und Kräuter. Ausserdem bietet der Wildgarten, der be-

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reits seit Jahrzehnten biozertifiziert ist, Lebensraum für Nashornkäfer, Libellen und zahlreiche Vogel- und Käferarten. Bereits der Bau von 1860 wurde ausschliesslich von lokalen Handwerkern gebaut – so auch der Neubau mit dem Restaurant AYLEDO, der nach ökologischen Kriterien erstellt wurde. Mit einer Fotovoltaikanlage, Fernwärme, Wärmerückgewinnung und modernster Technik wird der Energieverbrauch möglichst gering gehalten. Für den Bau wurden ausschliesslich einheimische Hölzer und natürliche, abbaubare Farben verwendet. Die Speise- und Restabfälle werden zudem zu Biogas verarbeitet.

FACTS § § § § § § § § § §

Seminarräume mit Tageslicht für fünf bis 200 Personen Gratis-WLAN Zentrale Lage im Wildgarten Guter ÖV-Anschluss Abwechslungsreiche Seminarpauschalen Gratis-Ticket für Bus und Tram Firmenessen ab acht Personen Familienfeiern und Hochzeiten Apéro bis 200 Personen Seminartechnik mit Mikrofon-, Sound- und Videoanlage

HOTEL ODELYA Missionsstrasse 21 CH-4055 Basel Telefon +41 (0) 61 260 21 21 hotel@odelya.ch WWW.ODELYA.CH


AKTUELL 39

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GEBALLTES WISSEN IN DER REGION Die UBS beschäftigt mit rund 1 400 Mitarbeitenden nahezu ein Drittel aller Bankangestellten in den Kantonen Baselland und Basel-Stadt und bildet über 100 Auszubildende aus. Rund 500 UBS-Mitarbeitende in Basel stehen in direktem Kundenkontakt, etwa 200 davon in unseren 20 Geschäftsstellen in der ganzen Region. Auf dieses Know-how fokussieren wir für Sie am «Tag der Vorsorge». VON THOMAS AEGERTER

A

ll diesen Personen sind Ihre Finanzanliegen und finanziellen Bedürfnisse wichtig. Gemeinsam erarbeiten wir die für Sie besten Lösungen. Egal, ob es um eine Finanzierung für Ihre Traumimmobilie, die Erarbeitung Ihrer persönlichen Anlagestrategie oder einfach ein neues Konto geht – wir finden sicherlich das Richtige für Sie. Dazu bieten wir ein umfassendes Digital-Banking-Angebot, welches in den letzten Jahren stark an Popularität in der breiten Bevölkerung gewonnen hat. Auch hier zeigen wir Ihnen gerne, wie einfach und bequem Banking per Smartphone oder Computer funktioniert.

TAG DER VORSORGE Und last but not least liegt uns der wichtige Bereich der persönlichen Vorsorge sehr am Herzen. Denn viele Personen beschäftigen sich mit diesen Fragen erst, wenn es schon fast zu spät ist. Aus diesem Grund veranstalten wir einen «Tag der Vorsorge» – am Samstag, 10. September 2022, an der Aeschenvorstadt 1 (Bankverein) in Basel von 11 bis 16 Uhr. Kommen Sie vorbei und stellen Sie unseren Expertinnen und Experten im ungezwungenen Rahmen Ihre Fragen zur Vorsorge. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie an Frühpensionierung denken, Ihre Kinder absichern wollen, irgendwann

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022

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42 AKTUELL UWP SAMMELSTIFTUNG

CLEVER VORSORGEN – MIT FÜNF VERSCHIEDENEN ANLAGESTRATEGIEN Als KMU treffen Sie mit Ihren Mitarbeitenden die Pensionskassenwahl. Wussten Sie, dass Ihnen innerhalb der UWP Sammelstiftung fünf unterschiedliche Anlagestrategien zur Auswahl stehen? Mit Primo, Pari, Alto, Terra und Solo können Sie clever vorsorgen. VON THOMAS SCHNEIDER

E

ine individuelle Lösung versprechen viele. Die UWP Sammelstiftung versteht darunter aber viel mehr als lediglich die Festlegung der eigenen Beiträge und der Vorsorgeleistungen. Als KMU stehen Ihnen bei der UWP fünf verschiedene Anlagestrategien zur Auswahl. Jede Strategie setzt eigene Schwerpunkte. Als KMU können Sie aufgrund Ihrer persönlichen Präferenzen die optimale Anlagestrategie wählen. Bei der UWP wissen Sie, was Sie bekommen. So setzen sich die fünf Anlagestrategien zusammen: PRIMO PARI

ALTO

TERRA SOLO

OBLIGATIONEN

20 %

40 %

25 %

25 %

57 %

AKTIEN

40 %

35 %

50 %

25 %

33 %

ALTERNATIVE ANLAGEN 10 %

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IMMOBILIEN

25 %

25 %

50 %

10 %

30 %

Thomas Schneider ist Geschäftsführer der UWP Sammelstiftung.

PRIMO Die Vorsorgelösung Primo besteht seit der Gründung der UWP Sammel­ stiftung im Jahr 1993. Als erster und grösster Vermögenspool hat dieser in den letzten Jahren überdurchschnittlich gut performt. Nur die wenigsten wissen, dass vier Vermögensverwalter die rund 500 Millionen Franken Anlagevermögen betreuen. Der Wettstreit um den besten Leistungsausweis führt unter den vier Vermögensverwaltern seit Jahren zu guten Anlagerenditen. Rund 25 Prozent des Anlagevermögens steckt in direkt gehaltenen schweizer Wohnimmobilien. Von dieser gesunden Konkurrenz profitieren die Versicherten, ihre Altersguthaben wurden notabene im Corona-­Jahr 2021 mit bis zu fünf Prozent verzinst.

PARI UND ALTO Der Wunsch, eine Basis-Vorsorgelösung mit einer Kaderlösung zu kombinieren, hat im Jahr 2008 zur Lancierung der Vorsorgelösungen Pari und Alto geführt. Die Vorsorgegelder der Versicherten sind ganz einfach in BVG-Anlagefonds der Swisscanto angelegt. Bei der Kaderlösung Alto wird bewusst eine höhere Aktienquote gefahren. Sie verspricht über die Zeit eine höhere Verzinsung der Altersguthaben. Demgegenüber ist auch mit grösseren Schwankungen auf der Anlageseite zu rechnen.

TERRA Zehn Jahre später, also im Jahr 2018, hat die UWP Sammelstiftung die einmalige Chance genutzt und mit der ehemaligen PK Bau die Vorsorgelösung Terra integriert und für interessierte Firmen geöffnet. Der Fokus liegt hier auf direkt gehaltenen Wohnimmobilien. Mit einer Immobilien-­

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022

Quote von 50 Prozent liefern die Immobilien langfristig sichere Erträge und Stabilität im Portfolio.

SOLO Im Jahr 2020 kam mit Solo eine weitere Anlagelösung hinzu. Die Vermögensverwalterin ist mit der Bank CIC klar definiert. Die Anlagestrategie Solo entspricht derjenigen, welche die Bank CIC auch in ihrer eigenen Pensionskasse umsetzt. Übrigens: Die versicherungstechnischen Parameter wie Sparbeiträge sowie Versicherungsleistungen im IV- oder Todesfall können bei Primo, Pari, Alto, Terra und Solo individuell gewählt werden. Nutzen Sie die individuellen Anlagelösungen, um eine für Sie und Ihre Mitarbeitenden optimale berufliche Vorsorge zu gestalten. Wir beraten Sie gerne.

UWP SAMMELSTIFTUNG Dornacherstrasse 230 CH-4018 Basel Telefon +41 (0) 61 337 17 67 info@uwp.ch WWW.UWP.CH


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44 AKTUELL MEDARTIS AG STRAUMANN GROUP

GRÜNDE FÜR DEN ERFOLG Die Wiederherstellung von Lebensqualität ist sowohl beim Thema Zahnimplantologie als auch der Osteosynthese das zentrale Ziel. Die Medartis AG und die Straumann Group, beide mit Sitz in Basel, stehen hier für Lösungen, die seit Jahren auf globalen Märkten erfolgreich sind. Das folgende Interview beleuchtet die Gründe für den Erfolg. INTERVIEW MIT DR. H. C. THOMAS STRAUMANN VON GEORG LUTZ

Thomas Straumann hat klare Ziele, die er auch bei Gegenwind im Blick hat.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


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AKTUELL 45

homas Straumann ist seit über 30 Jahren in sehr unterschiedlichen Branchen in unternehmerischer Verantwortung. Die Hauptstandbeine sind die Medartis AG und die Straumann Group. Daneben trägt er aber auch Verantwortung im Grandhotel Les Trois Rois und beim Reitturnier Longines CHI Classics Basel. Er empfing uns im gediegenen Ambiente der centerVision AG in der St.-Alban-Anlage 68.

wir weiterhin die DNA eines Familienunternehmens. Das hören wir auch von aussen: Ihr unterscheidet euch von den Mitbewerbern, da ihr eine Familiengeschichte habt. Hier kümmern sich die Verantwortungsträger*innen um diese Kultur, wir gehen raus. Jeder Verwaltungsrat macht bei uns mindestens zwei Mal im Jahr einen Kundenbesuch. Sie begleiten den Aussendienst. Das findet man in unserer Liga selten, macht aber den Unterschied aus: Die Kunden und der Markt spüren, wer und was wir sind.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Ihre Erfolgsgeschichte basiert auf einem Wertefundament. Welche Werte kann man in einer so schnelllebigen Zeit – Sie sind ja der Enkel des Firmengründers, der aus dem Uhrengeschäft kam – erhalten? Thomas Straumann: Ich bin der Enkel des Firmengründers, das ist richtig. Aber die Firma wurde durch mich neu gegründet. Die heutige Straumann Group hat mit der früheren Straumann Holding, rein juristisch gesehen, nichts zu tun. Das ist ein Missverständnis, welches ich leider immer wieder korrigieren muss.

Es gibt Ziele und Werte, die jenseits von Zeitgeisteinflüssen Bestand haben. Auf Ihrer Website ist das optisch schnell erkennbar. Dort sind Segelschiffe abgebildet. Als Segler weiss ich, dass es drehende Winde und Untiefen geben kann. Trotzdem halte ich an meinem Ziel fest. Ja, das ist ein passendes Bild. Ich habe ja auch eine Seglervergangenheit. Da haben wir ja eine Gemeinsamkeit.

Da haben wir es jetzt gleich ausgeräumt. Unsere Geschichte, oder, präziser ausgedrückt, die Straumann­Unternehmer-Geschichte beginnt mit meinem Grossvater. Die heutige Straumann Group beginnt ihre Erfolgsgeschichte im Jahr 1990. Kommen wir zu den unternehmerischen Werten. Wie würden Sie diese skizzieren? Hier geht es in erster Linie um die Firmenkultur – oder genauer, wie sie in der Praxis gelebt wird. Wofür steht diese Kultur? Für innovatives Unternehmertum und persönliches Engagement. Jede*r Mitarbeiter*in, egal in welcher Funktion sie oder er beheimatet ist, ist ein Teil dieser Kultur im Unternehmen. Wir haben dabei immer eine Vision vor Augen. Das würde jetzt fast jeder Unternehmensverantwortliche sagen können. Ja, aber man muss es leben. Das ist die zentrale Herausforderung. Dabei gilt es, alle Mitarbeiter*innen auf diesem Weg mitzunehmen. Wir kommen aus einem Familienunternehmen, sind in den letzten Jahrzehnten stark gewachsen und an der Börse und global aufgestellt. Trotzdem haben

Wie haben sich Ihre Branche der Dentalimplantologie bei Straumann, die 1990 gegründet wurde, und Ihr zweites Standbein, die Medartis AG, die 1997 gegründet wurde, entwickelt? Sie legten mit Medartis ja den Grundstein für den Wiedereinstieg in die Osteosynthese im Bereich der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Können Sie zunächst mal den Begriff Osteosynthese herunterbrechen? Es geht, ganz einfach gesagt, um die Zusammenfügung von Knochen. Nach einer Fraktur geht es darum, den Heilungsprozess durch eine richtige Positionierung und Fixierung des Knochens zu optimieren und zu fördern. Wo lagen am Anfang die zentralen Herausforderungen? Lag es an den Abstossmechanismen des Körpers gegenüber Fremdmaterial – dies kennen wir ja aus der Transplantationsmedizin – oder gab es andere Gründe? Nehmen wir als Beispiel die Zahnimplantate. Abstossungen oder Körper­ unverträglichkeiten waren nicht das zentrale Problem. Das wurde 1990 technologisch gelöst. Es ging eher darum, Alternativen zum konventionellen Zahnersatz auf dem Markt durchzubringen. Früher gab es nach einer Zahnextraktion meist eine Brücke. In diesem Fall wurden dann zwei Zähne geopfert, indem sie beschliffen und beklebt wurden. Implantate waren da die eindeutig bessere Lösung. Aber diese Erkenntnis brauchte Zeit. Es gab dann ohne Frage in einigen Bereichen noch Verbesserungspotenzial. Es ging um die Frage, welche Materialien sich am besten bewährten. Zudem beschäftigten wir uns lange mit

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


46 AKTUELL einer schnelleren Einheilungszeit und dem Thema Belastung. Der Patient will ja möglichst schnell wieder seine volle Lebensqualität zurückhaben.

An diesem Punkt stellt sich die Frage, warum Sie im Vergleich zu den Mitbewerbern dann so eine Erfolgsgeschichte hingelegt haben. Da hat uns zunächst die Vorgeschichte geholfen. Wir kamen aus der Orthopädie und konnten schon ein Vorwissen und technisches Know-how in die Waagschale werfen. Und dann hatten wir auch schon Kontakte in die Praxis, sprich zu Ärzt*innen. Das Wichtigste war aber sicher der Aufbau einer Symbiose zwischen Wissenschaft, Industrie, Ärzt*innen und uns. Wir haben immer sehr grossen Wert daraufgelegt – und tun dies immer noch –, dass unsere Forschung und Entwicklung wissenschaftlich abgestützt sind. Hochschulen und Ärzt*innen wurden und werden frühzeitig eingebunden, da sie es schlussendlich sind, die die Implantate einsetzen. Das ist auch heute noch so. Sie können nicht nur ein Produkt entwickeln und auf den Markt werfen. Das funktioniert in unserer Branche nicht. Sie brauchen die wissenschaftliche Unterstützung. Ein Kernstück dieser Zusammenarbeit ist das International Team for Implantology (ITI). Es wurde schon 1980 von meinem Vater und Professor André Schröder, einem führenden Kopf der Zahnheilkunde in der Schweiz, gegründet. Damals war dies eine Arbeitsgruppe mit 40 Mitgliedern aus dem DACH-Raum. Heute gibt es global über 20’000 Mitwirkende. Das ist ein zentrales Modul unserer Erfolgsgeschichte. Mit Medartis sind wir ähnlich gefahren. Auch dort war von Anfang an klar, dass wir einen wissenschaftlichen Partner brauchen. Und es funktioniert. Ich habe nie begriffen, warum andere Player hier nicht ähnliche Modelle der Zusammenarbeit aufgebaut haben.

Sind die Mitbewerber zu schnell mit ihren Produkten auf den Markt gegangen? Ja, oft zu schnell und zu verkaufsorientiert. In der Medizinaltechnik braucht es einen guten Mix. Ist der Standort Basel hier eine Hilfe? Der Standort Basel bietet ideale Rahmenbedingungen für uns. Wir sind in einer Region, in der die Pharmaindustrie und die Biotech-Branche viel Know-how bieten. Dazu kommt die medizinische Fakultät der Universität Basel. Hier gibt es seit Jahren eine intensive Zusammenarbeit. Sie haben sich ja auch mit Medartis eine wirkliche Herausforderung gesucht. Das Thema Handchirurgie ist ja mit das Komplizierteste, was es in der Medizin gibt. Lassen Sie uns in die Praxis springen. Ich laufe im Winter Schlittschuh, rutsche aus und meine Hand knallt auf das Eis. Die Folge ist ein Trümmerbruch und nun helfen mir Ihre Produkte. Ja, das ist ein gutes Beispiel. Wir kommen ja eigentlich aus der Kiefer- und der Gesichtschirurgie und haben dann in die Hand diversifiziert. Heute verfügen wir über ein komplettes System, welches die gesamten oberen Extremitäten abdeckt. Das beginnt vorne bei den Fingergelenken, geht über den Radius bis hin zu Ellbogen und Schulter. Heute sind wir in Europa, im Rahmen der Handchirurgie, die Nummer eins.

Wer heute in der Hotellerie tätig ist, braucht gute Konzepte und einen langen Atem.

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Und geht die Reise weiter? Wir haben jetzt auch ein komplettes selbstentwickeltes Fusssystem lanciert. Um diesen Bereich noch schneller voranzutreiben, haben wir ein Unternehmen in den USA akquiriert, welches auf Fusschirurgie spezialisiert ist. Mittlerweile decken wir den Kopf bereich und die


unteren Extremitäten beinahe komplett ab. Auch hier geht das nur mit der entsprechenden wissenschaftlichen Unterstützung.

Wie geht die Unternehmensstrategie hier weiter? Es wurden und werden, so mein Eindruck, Module, die in das Ökosystem von Medartis und Straumann passen oder es ergänzen, dazugekauft. Bei Straumann kamen wir aus der reinen Implantologie. Wir waren ein Schraubenhersteller. Ein Zahnimplantat ist eine Schraube. Und dann gibt es noch einen prothetischen Aufsatz quasi als Überbau. Die Zahnmedizin hat sich aber in den letzten Jahren enorm verändert. Der Kunde verlangt heute eine Gesamtlösung. Das beinhaltet beispielsweise die Planung. Das läuft heute über digitale Lösungen, die zum Beispiel den Kiefer abscannen, um einerseits die optimale Positionierung der Implantate und auch die prothetische Versorgung zu gewährleisten. Da mussten wir unser Angebot ausbauen. Dann gibt es die Weiterentwicklung der Implantologie selbst. Da arbeiten wir zum Beispiel vermehrt mit dem Material Keramik, allein hinsichtlich der Ästhetik wird das heute zunehmend eingesetzt. Dann haben wir den kieferorthopädischen Bereich, sprich Zahnkorrekturen. Auch dort haben wir eine Firma akquiriert, um Fuss fassen zu können. Man kann heute nicht mehr getrennt von reiner Implantologie und der restlichen Zahnheilkunde sprechen. Der Kunde will heute Lösungen aus einem Guss. Planung, Vorversorgung, Behandlung und Nachbehandlung stehen in einem gemeinsamen Rahmen. Das war und ist auch der Grund für vielfältige Firmenübernahmen bei Straumann.

INTR A

LOGISTIK L AG E RSYS T E M E SO F T WAR E F LU R F Ö R D E R ZE U G E

Und wo liegen jetzt die zukünftigen Tätigkeitsfelder? Wenn heute Akquisitionen dazukommen, betrifft dies in erster Linie die Komplettierung der bestehenden Bereiche oder neue Markgebiete. Wir waren bislang in erster Linie im Premiumsegment tätig. Wir arbeiten aber auch an preiswerteren Lösungen, ohne dadurch Qualität zu verlieren. Das Value-Segment hat sich sehr stark entwickelt.

«Hochschulen und Ärzt*innen wurden und werden frühzeitig eingebunden.» Gibt es da noch Luft nach oben? Ja, hier gibt es Potenzial. Das beste Beispiel ist Brasilien. Wir haben schon vor zehn Jahren die Firma Neodent gekauft. Von der Preisstruktur her sind dies Value-Produkte. Wir sind damit sehr erfolgreich. Wir beschäftigen in Brasilien in allen Bereichen, inklusive Produktion, mittlerweile über 1000 Angestellte. Die Produkte von Neodent sind inzwischen global im Angebot. Jetzt kann man diskutieren, ob man sein Angebot noch weiter ausbauen soll. Es gibt Unternehmen, die inzwischen ganze Praxiseinrichtungen anbieten. Da sind wir bislang zurückhaltend. Die digitale Transformation ändert aber das Bild. Die ganze Planungs- und Scannertechnologie verbindet sich zunehmend mit der gesamten Infrastruktur einer Praxis. Da sind Systeme beispielsweise schon im Zahnarztstuhl verbaut. Da schauen wir aktuell, wie wir auf dieser Welle mitschwimmen können, ohne dass man sich verzettelt.

Kommen wir zu einer echt schwierigen Branche, der Hotellerie. Seit 2004 betreiben Sie das Les Trois Rois. Das ist in den heutigen Tagen eine echte Prüfung. Stichworte sind die Pandemie, das Wegbrechen der Messen in Basel und eine leicht verstaubte Reputation. Warum tun Sie sich das an und wie steuern Sie diesen negativen Trends entgegen? Die Hotellerie hat mich schon immer fasziniert. Das liegt natürlich auch an meiner intensiven Reisetätigkeit. Auch in einem guten Hotel muss Kultur gelebt werden. Der Gast muss sich wohl fühlen. Das Les Trois Rois ist eher zufällig auf mich zugekommen. Ich hatte damals das Le Grand Bellevue in Gstaad gerade fertig renoviert, habe dort gelebt und war zufrieden, es war edel, klein und überschaubar. Über den Architekten Christian Lang, mit dem ich schon andere Projekte realisiert habe, bin ich auf das Les Trois Rois gestossen. Meine Frau und ich haben uns zusammengesetzt und beschlossen, hier aktiv zu werden.

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48 AKTUELL

Thomas Straumann hat die DNA eines Familienunternehmers, obwohl seine Unternehmen heute globale Player sind.

Die Entscheidung beinhaltet sicher auch emotionale Momente. Ohne Frage, wir wollen da auch eine Institution erhalten. Es ging darum, diesem Haus seinen Stolz zurückzugeben. Aus diesem Grund gab es den umfassenden Umbau. Das Hotel steht heute ganz anders da als vor knapp 20 Jahren. Aber Sie liegen natürlich richtig. Die Hotellerie hat sich verändert und Basel hat sich verändert. Wir haben inzwischen dort eine andere Kundenstruktur. Während der Pandemie ist das Businesssegment weitgehend weggebrochen. Das wird auch so nicht mehr zurückkommen. Home Office und Teams sind Stichworte dafür. Wir müssen uns neu ausrichten …

… und wie? Das geht in Richtung Kultur und Tourismus. Ich besuche die Fondation Beyerle und übernachte dann im Les Trois Rois. Genau in dies Richtung geht es. Es gibt allerdings eine zentrale Frage im Zusammenhang mit einem klassischen Grandhotel: Wie definiert eine junge Generation Luxus?

Das ist eine sehr spannende Frage. Haben Sie auch Antworten? Es geht um moderne Erlebnismomente. Wenn ich alte Zöpfe abschneide, muss ich eine neue und auch moderne Frisur präsentieren. Es braucht die Vielfalt, die nicht beliebig wirken darf. Es braucht die klassischen Momente und die modernen Inspirationen. So kann es in einem Restaurant die gehobene leichte asiatische Küche geben, die modern interpretiert wird. Man muss nicht in der Küche stehen, aber moderne Kochkünstler*innen verstecken sich auch nicht in ihr. Sie präsentieren

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sich am Tisch. Heute braucht es in einem Grandhotel eine Mischung aus einem steifen Kellner im Frack und jugendlichem sportlichem Flair mit einem modernen und transparenten Auftritt. Wer sich heute in einem solchen Hotel aufhält, will emotionale Momente erleben, in die er miteinbezogen wird. Zusammengefasst: Dieses Produkt muss neugestaltet werden, ohne dass die Geschichte vergessen wird.

Wie gleicht der Mensch Thomas Straumann den alltäglichen Unternehmerstress aus? Hauptsächlich bei den Pferden. Ich habe zwei Töchter, die international erfolgreich reiten. Zusammen mit Willy Bürgin habe ich vor Jahren den CSI Basel ins Leben gerufen. Mittlerweile haben wir diesen Anlass zu den Longines CHI Classics Basel weiterentwickelt. Als Verwaltungsratspräsident der CHI Classics Basel Ltd. bin ich stolz darauf, dass wir für 2025 die FEI-Weltcupfinals im Springreiten, der Dressur und Voltige nach Basel holen konnten. Dies ist eine grosse Ehre für uns, unsere Stadt, unsere Region und die Schweiz. Aber das ist jetzt ja auch wieder Arbeit. Ja, wenn auch eine ganz andere Arbeit. Ich bin viel auf unserem Pferdehof in Kandern in Deutschland. Da bin ich an der frischen Luft und arbeite körperlich im Backbereich. Das ist für mich ein echter Ausgleich. Gleichzeitig bin ich auch ein Wassermensch. Wasser entspannt und inspiriert mich. Früher war ich an der Nordsee auf den ostfriesischen Inseln und habe dort auch Segeln gelernt. Später bin ich dann beispielsweise mit meinem Schwager zusammen den Langstreckencup am Vierwaldstättersee gesegelt. In solchen Wassersituationen kann ich komplett runterfahren. Ich musste dann aber das Regattasegeln aus Zeitgründen aufgeben. Aber Wasser fasziniert mich immer noch und die Nordsee – heute die Insel Sylt – ist noch immer mein zweites Zuhause. WWW.MEDARTIS.COM WWW.STRAUMANN.COM/CH/DE


KOLUMNE 49

KOMMT JETZT DIE IMMOBILIENKRISE? von Patrick Kim

D

ie Zinsen steigen, die Inflation hebt ab, alles wird teurer und es besteht wirtschaftlich eine grosse Unsicherheit, wie es weitergeht.

1990 habe ich mich im Immobilienbereich selbstständig gemacht und erlebte die grosse Immobilienkrise der 90er-Jahre. Die Hypothekar­zinsen sind dazumal teilweise auf über acht Prozent gestiegen, die Inflation bewegte sich nahezu auf sechs Prozent und die Immobilienpreise stürzten ab. In gewissen Gebieten betrug die Preisreduktion bei Immobilien bis zu 40 Prozent und löste enorme Unsicherheit aus.

Und wie sieht es aus, wenn man sich mit dem Gedanken trägt, sein Haus oder seine Wohnung zu verkaufen? Wie bereits geschrieben, bin ich der Meinung, dass die Zeit der grossen Preissteigerungen vorbei ist und eher damit zu rechnen ist, dass in naher Zukunft nicht mehr jeder Preis bezahlt wird. Aufgrund der steigenden Zinsen und der wirtschaftlichen Unsicherheit ist auch eher damit zu rechnen, dass sich einige potenzielle Käufer keine Immobilie mehr leisten können oder wollen. Somit sieht es im Moment danach aus, dass man zum jetzigen Zeitpunkt noch den optimalen Preis für eine zu verkaufende Immobilie erzielen dürfte.

Und heute? Die Zinsen steigen, die Inflation ebenfalls – und die Immobilienpreise? Eine Nachfrage auf der Plattform realmatch360.ch, eine Dienstleistung, bei der die Suchwünsche von Internet-­Plattformen ausgewertet werden, zeigt, dass die aktuellen Suchwünsche in der Region Basel-­ Stadt, Baselbiet, Laufental und Fricktal weiterhin hoch sind. Für Häuser bestehen rund 2455 und für Wohnungen rund 2367 Suchwünsche in diesen Regionen. Das aktuelle Angebot dagegen ist viel tiefer. So sind aktuell in diesen Regionen auf dem Immobilienportal newhome.ch total circa 263 Häuser und circa 288 Wohnungen zum Verkauf ausgeschrieben.

ANMERKUNG

1) Eigentumswohnungen sind in der Schweiz über die letzten zwölf Monate um 4.9 Prozent und Einfamilienhäuser um 4.7 Prozent teurer geworden, wie Auswertungen von FPRE zeigen. Dabei konnten über alle Regionen der Schweiz hinweg steigende Preise beobachtet werden. Eigentumswohnungen des mittleren Segments verzeichneten über diesen Zeitraum in den Regionen Zürich (+6.9 Prozent) sowie Genfersee und Basel (beide je +6.4 Prozent) den stärksten Anstieg. Am geringsten war die Zunahme in den Regionen Südschweiz (+0.7 Prozent) und Mittelland (+3.7 Prozent). Die Marktwerte von Mehrfamilienhäusern sowie Büroimmobilien in der Schweiz sind über die letzten vier Quartale um 8.2 Prozent beziehungsweise um

Aufgrund dieser und anderer Zahlen ist ersichtlich, dass die Nachfrage weiterhin gross und das aktuelle Angebot eher bescheiden ist.1 Dies dürfte dazu führen, dass sich das Preisniveau weiterhin auf einem relativ hohen Level bewegen wird. Vermutlich ist aber die Zeit der grossen Preissteigerungen vorbei, sehen wir doch, dass je länger je mehr viele potenzielle Käufer aufgrund des heutigen Preisniveaus vom Kauf eines Eigenheimes ausgeschlossen sind. Dies schränkt leider den Kreis der Käufer ein, die sich eine Immobilie überhaupt noch leisten können. Eine junge Familie mit durchschnittlichem Verdienst kann sich heutzutage eine Immobilie nur leisten, wenn die Eltern diese finanziell mitunterstützen – via Erbvorbezug, Erbschaft oder Darlehen. Soll man in dieser bewegten Zeit überhaupt noch Eigentum kaufen? Langfristig gesehen ist Wohneigentum immer ein Gewinn gewesen. Es gibt Sicherheit und vor allem Unabhängigkeit, da man in seinen eigenen vier Wänden tun und lassen kann, was man will.

9.7 Prozent angestiegen. (Quelle: FPRE Fahrländer Partner Raumentwicklung, www.fpre.ch)

PATRICK KIM Broker und Eigentümer von RE/MAX nowe-immo-vermittlung. RE/MAX nowe-immo-vermittlung Hardstrasse 59 / beim aquabasilea CH-4133 Pratteln Telefon +41 (0) 61 201 24 03 patrick.kim@remax.ch WWW.REMAX.CH

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


50 AKTUELL FLEXIBILITÄT IST TRUMPF

BLICK IN DIE NEUEN ARBEITSWELTEN Noch immer beherrschen die klassischen Grossraumbüros die Szenerie und die dementsprechenden Bürotürme werden immer noch gebaut. Ob man sie in Zukunft auch wirklich braucht, ist aber fraglich. Unsere Arbeitsplätze sind zunehmend an verschiedenen Orten und sehr unterschiedlich ausgestaltet. Die zentrale Frage lautet hier, wie wir das alles organisatorisch geregelt bekommen. INTERVIEW MIT THOMAS KRIEG VON GEORG LUTZ

Thomas Krieg ist Regional Director Alps bei VMware.

Hybrides Arbeiten ist der Trend.

G

ESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Das Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern war schon immer ein Spannungsverhältnis. Die Gratwanderung pendelte und pendelt zwischen Vertrauen und Kontrolle. Was hat sich mit der Corona-Pandemie verändert? Thomas Krieg: Grundsätzlich geht der Trend in Richtung hybride Arbeitsmodelle und work from home. Diese Entwicklung ist schon vor der Pandemie eingeleitet worden und die Corona-Situation hat sie massiv beschleunigt. Viele Umstellungsprozesse waren dementsprechend einschneidend. Nun stellt sich die Frage, wie die Effektivität und Produktivität von Mitarbeiter*innen noch zu messen sind und kontrolliert werden können. Vermehrt sind Mitarbeitende von einem Tag auf den anderen ins Home Office gewechselt. Dazu haben diverse Umstellungen in der Arbeitsform stattgefunden – beispielsweise mussten 86 Prozent der europäischen Unternehmen Massnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass die Mitarbeiter*innen geschützt sind und produktiv bleiben. Neben organisatorischen und prozessorientierten Veränderungen wurden auch technische Aktionen ergriffen.

Die Schnittstellen zwischen IT-Sicherheit und HR-Massnahmen können dabei problematisch sein. Ohne Frage muss man zwischen IT-Sicherheit und HR unterscheiden. Viele haben dann problematische Handlungsoptionen gewählt, indem sie Überwachungssoftware installiert haben, um zu kontrollieren, wie viele

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022

E-Mails geschrieben wurden. Video-Call-Überwachung und Web-Browser-­ Tracking sind weitere Stichworte. Über drei Viertel der Belegschaft bestätigen, dass ihre Leistung verstärkt bewertet und kontrolliert wurde.

Die Frage ist zudem: Was genau wird hier bewertet? Vom klassischen physischen Präsenzbetrieb hat man sich eigentlich verabschiedet. Mitarbeiter*innen zu messen und zu überwachen birgt grosse Gefahren. Wenn man dies eins zu eins im Rahmen von Produktivitäts-­ Monitoring-Tools umsetzt, bei denen man die Aktivität und Präsenzzeit am Computer misst, bewirkt dies keine Verbesserung, sondern eher das Gegenteil. Aufseiten der Mitarbeitenden entsteht der Eindruck von Misstrauen, was zu Demotivation und Abgängen oder zu innerer Emigration führt. Das Vertrauen steht an oberster Stelle. Die Verantwortlichen messen nur das, was wirklich notwendig ist, um die gewünschten Resultate zu erzielen, und bilden das transparent ab. Die Organisation im Home Office, ohne sich zu verzetteln, ist eine Herausforderung. Welche strategischen Schritte empfehlen Sie? Hybride Arbeitsmodelle sind inzwischen Alltag. Erfolgreiche Unternehmen arbeiten verstärkt mit konkreten Zielvereinbarungen, die für Arbeitnehmer*innen entsprechend ihren Affinitäten zu erreichen sind. Manager*innen setzen jetzt viel stärker auf Sync-Calls, nehmen sich mehr Zeit für den Austausch und unterstützen die Mitarbeiter*innen: Hast du erreicht, was du dir vorgenommen hast? Sind wir auf Kurs? Solche Fragen


AKTUELL 51 sind in der physischen Welt eher untergegangen. Manager*innen nehmen sich mehr Zeit, um sich mit ihren Mitarbeiter*innen auszutauschen. Das schafft Vertrauen und Motivation. Und in solchen Gesprächen kann man dann auch transparent erklären, warum gewisse Dinge besser physisch ablaufen oder warum Tracking sinnvoll sein kann. Wenn dies den Mitarbeiter*innen klar und ersichtlich ist, sind auch keine negativen Auswirkungen zu erwarten. Wenn Mitarbeiter*innen nicht einmal wissen, was gemessen oder überwacht wird, sind negative Erfahrungen vorprogrammiert.

Die Mitarbeit im Team, der direkte analoge Kontakt und der Ablauf sind wichtige Punkte. Leidet dies nicht im Home Office und im Rahmen des hybriden Arbeitens? Unsere Studie kam hier eher zu einem gegenteiligen Schluss – vorausgesetzt, man organisiert es richtig. Die meisten Mitarbeiter*innen, nämlich 75 Prozent, gaben an, dass sich ihre persönlichen Kontakte zu Kolleg*innen sogar verbessert haben. 67 Prozent fanden, dass sich die Zusammenarbeit in der Organisation verbessert hat, und 61 Prozent fühlen sich auch eher über die Möglichkeit zur Remote-Arbeit wertgeschätzt. Ich denke, es geht wirklich darum, dass man mit der Zielvereinbarung Teams so organisiert, dass sie in einem regelmässigen Austausch stehen. Die Kommunikationskanäle sind heute vielfältig. Das Meeting läuft über Zoom und die schnelle Frage läuft über WhatsApp. Der Rahmen ist immer gesetzt. Es geht um gemeinsame Ziele oder Produktivitätsoutputs. Auch internationale Interessensgruppen oder Stakeholder sind besser erreichbar. Über eine physische Infrastruktur funktioniert das erschwerter. Verantwortliche müssen den Austausch immer wieder dynamisch je nach Projekt neu formatieren. Wenn man also die organisatorischen und technischen Mittel dazu hat, kann eigentlich sehr viel Positives entstehen.

«Ein Trend besteht darin, dass man die Büros zu Begegnungsstätten umbaut.» Dann muss es wirklich sehr gut organisiert sein, auch von der menschlichen Seite her, damit die Mitarbeiter*innen zufrieden sind. Es fehlen ja die atmosphärischen Begegnungen wie Messen, Essen oder schlicht der kurze Plausch am Kaffeeautomat. Das sehe ich auch so. Es geht hier nicht um Schwarz-Weiss-Modelle. Es geht immer um hybride Modelle, die mehr oder weniger in eine Richtung ausschlagen. Viele Unternehmen ändern ihre Office-Strukturen von einer Präsenz-Infrastruktur und einem fixen Arbeitsplatz zu Collaboration-Sites, wo man spezifisch in Gruppen etwas erarbeiten und nonverbale Dinge adressieren kann. Man hat auch hier die Möglichkeit, sich remote einzuwählen, wenn man zum Beispiel aufgrund von Reiserestriktionen nicht teilhaben kann. Das Ideal ist ein Hybrid-Modell mit zielorientiertem Fokus. Das bringt dann einen echten Mehrwert. Die klassischen Grossraumbüros haben so keine Perspektive mehr? Es wird mehr Shared-Office-Situationen geben, aber es braucht immer noch Bürogebäude zum Beispiel für grössere Meetings. Aber eben nicht diese Infrastruktur, die man die ganze Zeit voll halten muss, weil sie heute einfach nicht mehr ausgenutzt wird. Es gibt viele Unternehmen, die den Raumbedarf reduzieren und das Konzept verändern. Es geht um mehr flexible Arbeitsplätze und Meetingräume. Es gibt sicher Kernfunktionen, die man im Office halten muss. Das ist auch dann der Fall, wenn man im Office eine Produktionslinie betreibt.

Eine moderne Bürolandschaft breitet sich förmlich aus.

Haben wir in den eigenen vier Wänden jetzt eine Bürolandschaft und wirkt das klassische Büro gleichzeitig viel wohnlicher? Ein Trend besteht darin, dass man die Büros zu Begegnungsstätten umbaut, mehr Socializing Environment wie bei LinkedIn in München oder auch bei uns bei VMware. Es geht um grössere Küchen, die wohnlicher aussehen, bequemere Sitzgelegenheiten und vielleicht auch einen Billardtisch. Man will zusammenkommen, aber nicht, um nebeneinander am Bürotisch zu sitzen, sondern eher um kreativ zu arbeiten. Wir verlangen als Unternehmensverantwortliche den Leuten viel ab, wollen eine hohe Produktivität erreichen, dafür sollen sich die Mitarbeiter wohlfühlen. Ist das auch für kleinere Unternehmen umsetzbar? Ich glaube, wir sind in einer Lernphase, in der die Infrastruktur auch sukzessive ausgebaut werden kann. Shared Offices, durch die man sich bei Bedarf in Räume einmieten kann, sind schweizweit verbreitet. Wir selbst werden auch mit unseren 90 Mitarbeiter*innen eine neue Infrastruktur aufbauen. So sind wir auf die Städte Bern und Zürich und auf die Westschweiz verteilt. Das eröffnet uns neue Möglichkeiten, zu einem gleichbleibenden oder vielleicht sogar geringeren Preis eine verteilte Infrastruktur zu etablieren und diese deutlich bedarfsorientierter zu nutzen. Wichtig ist, dass die Mitarbeiter*innen die Möglichkeit haben, flexibel und sicher von überall in der digitalen Community zu partizipieren und das gleiche Erlebnis zu haben. Sie oder er kann mit dem Device arbeiten, wo und wie sie oder er will – das ist das Wichtige. Je näher das digitale dem physischen Erlebnis rückt, zum Beispiel mit Metaverse, desto weniger spielt die Location eine Rolle. Hinkt der Mensch bei dieser Umstellung den technischen Möglichkeiten nicht immer hinterher? Ich spüre grosse Akzeptanz, da man beispielsweise keine Stunde Arbeitsweg mehr in Kauf nehmen muss, trotzdem produktiv oder noch produktiver als vorher sein kann und sehr viele Arbeitswege und/oder Reisen überflüssig werden, die es vorher vielleicht auch schon waren. Und das wird nun von einer Mehrheit der Angestellten auch anerkannt. Im Gegenteil, man will die Entwicklung selbst vorantreiben. Hier bietet sich auch die Möglichkeit an, Mitarbeiter*innen in Form von neuen Talenten in das Unternehmen einzubinden. Zum Beispiel geht es um Mitarbeitende aus dem Ausland, die man vorher gar nicht integrieren konnte. Dies ist eine Riesenchance. Das Stichwort Lokalisierung bekommt eine neue Dimension. WWW.VMWARE.COM/CH

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52 AKTUELL ES LOHNT SICH

NACHHALTIGE BESCHAFFUNG HAT ÖKONOMISCHE POTENZIALE Lange Zeit waren sehr viele Unternehmen ausschliesslich profitgetrieben – unabhängig davon, wie die Profitziele erreicht wurden. Heute hat sich dies geändert: Um erfolgreich zu sein, fokussieren sich Organisationen immer mehr auf Aspekte abseits von Gewinnmaximierung und Profitabilität. Viele Unternehmen integrieren dafür Sozial- und Umweltbelange in ihre unternehmerische Tätigkeit und engagieren sich damit über das eigene Geschäftsfeld hinaus. Mittlerweile weiten immer mehr Unternehmen die Selbstverpflichtung zu einer verantwortungsvollen Unternehmensführung auf ihre gesamte Wertschöpfungskette aus. VON WILHELM HECKMANN

D

er folgende Satz hat Generationen von Unternehmensverantwortlichen geprägt: «The business of business is business». Der US-amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Milton Friedmann war der Meinung, dass die einzige soziale Verantwortung von Unternehmen die Gewinnmaximierung sei, und fasste die jahrelang vorherrschende Meinung bezüglich des Unternehmenszweckes kurz und knapp zusammen. Knapp ein halbes Jahrhundert später – die Aussage hat Friedmann bereits 1970 getätigt – steht die Einschätzung des Wissenschaftlers im klaren Gegensatz zur aktuellen Entwicklung. Heute rückt die soziale Performance von Unternehmen vermehrt in den Mittelpunkt und hat gleichzeitig direkten Einfluss auf deren Wirtschaftlichkeit. Oftmals wird dahingehend auch von der Corporate Social Responsibility (CSR), also der gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen, gesprochen. Wir konnten in den letzten Jahren immer häufiger beobachten, dass sich mehr und mehr Unternehmen für eine nachhaltige Unternehmensstrategie entscheiden. Teilweise dem sozialen Druck entsprechend, geht der Trend klar in Richtung soziale Verantwortung: Einige Unternehmen integrieren Nachhaltigkeit und Transparenz in ihre gesamte Wertschöpfungskette – inklusive Lieferanten und Tochtergesellschaften. Was zunächst nach viel Aufwand für wenig Ertrag klingen mag, hat aber nicht nur ökologische Vorteile: Für zahlreiche Unternehmen lohnt sich der Umstieg auch wirtschaftlich.

MAXIMAL TRANSPARENT UND MEHR Die Anforderungen an die Supply Chain haben sich stark verändert und die Schonung von Ressourcen ist bei Weitem nicht die einzige Anforde-

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rung, die Unternehmen bezüglich ihrer Lieferkette heute haben. Ein nachhaltiger Einkaufsprozess macht beispielsweise nicht nur aus ökologischer oder operativer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht Sinn. Für eine möglichst effiziente und ressourcenschonende Lieferkette bedarf es maximaler Transparenz und Digitalisierung sowie der Agilität. Immer häufiger fordern Organisationen eine möglichst »agile« Supply Chain, um so flexibel auf Veränderungen reagieren zu können. Dadurch kann man frühzeitig Neuerungen und Trends am Markt erkennen und das dadurch erschlossene Innovationspotenzial zum eigenen Vorteil nutzen. Je agiler beziehungsweise flexibler die Lieferkette gestaltet ist, desto höher sind auch die Chancen, die aktuellen Entwicklungen erfolgreich in das eigene Leitbild zu integrieren. Die Digitalisierung unterstützt hier, damit innerhalb der Wertschöpfungskette nachvollziehbar kommuniziert und schnell agiert werden kann. Durch die Digitalität sind detaillierte Einblicke in den gesamten Lieferprozess möglich, was die Effektivität innerhalb und ausserhalb des Unternehmens erheblich steigert. So ermöglichen die neuen – hochgradig cloudbasierten – technischen Funktionalitäten Datenanalysen sowie Datenaustausch in Echtzeit entlang der gesamten Supply Chain. Beispielsweise können akkurate und aktuelle Planzahlen, rasche Abrufe aktueller Bestandsinformationen, die punktgenaue Ortung verkaufter Produkte oder auch der lückenlose Informationsaustausch mit Kunden und Lieferanten gewährleistet werden. Diese und viele weitere technische Lösungen verringern Durchlaufzeiten, reduzieren Kosten und steigern die Effizienz der Prozesse. Transparenz und eine offene Kommunikationskultur innerhalb der gesamten Supply Chain sind hierbei von essenzieller Bedeutung.


AKTUELL 53 Durch den Einsatz cloudbasierter Lösungen greift man ohne Reibungsverlust auf Informationen im gesamten Netzwerk zu und kann zeitnah agieren und flexibler auf Markteinflüsse reagieren. Dies ermöglicht beispielsweise den Zugriff auf Compliance-Transparenz am gesamten Markt, um Lieferanten mit nachweisbaren Nachhaltigkeitszertifikaten zu finden.

NACHHALTIGE BESCHAFFUNG UND WIRTSCHAFTLICHE VORTEILE

linien und Kontrollmechanismen in der Beschaffung als äusserst förderlich. So bedient man sich der Fragebögen zum Thema Nachhaltigkeit in der Lieferantenauswahl oder implementiert Workflows, die mit einem Mehr-­ Augen-Prinzip bei der Bezugsquellenauswahl vergleichbar sind. Wichtig ist, dass die Strategien und Erwartungen offen an die Lieferanten kommuniziert werden und auch ein dialogischer Austausch möglich ist.

DREI DIMENSIONEN DER NACHHALTIGKEIT

Beim Stichwort Nachhaltigkeit denken viele Menschen zunächst oft an Klima und Umwelt – und liegen damit besonders im Einkaufsbereich richtig. Denn einer der grossen Vorteile einer nachhaltigen Beschaffung sind die sich reduzierenden Klimarisiken. Die Vorteile von zukunftsorientiertem Lieferkettenmanagement enden allerdings nicht beim Thema Umwelt. Auf der sozialen Ebene können Unternehmen dadurch ihre externe Wahrnehmung steigern. Zudem ist auch eine Tendenz zu mehr rechtlichen Vorschriften hinsichtlich der Nachhaltigkeit von Unternehmen zu verzeichnen. In einigen Ländern gibt es bereits Gesetze, die dahingehend spezielle Anforderungen an den Beschaffungsbereich vorschreiben. Die Einhaltung von Rechtsvorschriften und internationalen Grundsätzen ist dementsprechend einer der wesentlichsten Gründe für den Umstieg hin zu einer nachhaltigen Lieferkette. Aber auch auf wirtschaftlicher Ebene macht sich ein Umstieg bezahlt. Ursprünglich von gesellschaftlichen Erwartungen und befürchtetem Reputationsverlust getrieben, erkennen Unternehmen verstärkt die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Vorteile nachhaltiger Beschaffung. Die Herstellung innovativer Produkte, die Förderung des guten Rufes des Unternehmens sowie die Verwirklichung von Effizienzgewinnen sind nur einige der Gründe, von denen Organisationen nach der Umstellung profitieren.

EINKAUFSABTEILUNG ALS INNOVATIONSTREIBER Auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Beschaffung ist vor allem auch die transparente Zusammenarbeit mit Lieferanten und anderen Interessensgruppen entscheidend. Einkaufsabteilungen wirken immer häufiger als zentrale Innovationstreiber im Unternehmen, die Nachhaltigkeit und Veränderungen forcieren. Dabei gewinnt die Kollaboration mit ethisch handelnden und innovativen Anbietern immer mehr an Bedeutung. Zur Durchsetzung nachhaltiger Strategien innerhalb der Organisation erwies sich bei unseren Kunden die Einführung entsprechender Richt-

Zusammenfassend wird der Eindruck erweckt, dass Nachhaltigkeit in Unternehmen mit viel Aufwand und Kosten verbunden ist. Immerhin sind für Unternehmen immer noch der Umsatz und die Kosten entscheidende Kennzahlen. Umso mehr sollte man sich nicht ausschliesslich auf die wirtschaftliche Komponente fokussieren. Es empfiehlt sich, die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit in die Kalkulation miteinzubeziehen. Die ökologische Nachhaltigkeit zielt auf umweltfreundliches Handeln ab – mit dem Ziel, die Natur nicht überzustrapazieren. Ökonomische Nachhaltigkeit bedeutet, nicht über den Verhältnissen zu leben, wodurch auch nachkommende Generationen keine Nachteile erfahren sollen. Und von sozialer Nachhaltigkeit spricht man im Hinblick auf Menschenrechte sowie gesellschaftliche Aspekte. Die Berücksichtigung dieser Dimensionen zeichnen moderne Unternehmen aus, die in der Gesellschaft sowie am Markt immer mehr Aufmerksamkeit und Wertschätzung erhalten. Dadurch relativieren sich in weiterer Folge die Kosten für Nachhaltigkeit durch eine wachsende Nachfrage, aber vor allem durch Einsparungen im eigenen Unternehmen – mit langfristig gewinnbringenden Ergebnissen.

SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM NACHHALTIGEN EINKAUF Der Trend zur Nachhaltigkeit bei den Unternehmen ist also klar erkennbar und in unterschiedlichsten Branchen und Unternehmensgrössen hat das Umdenken bereits begonnen. Das Global Compact Office der Vereinten Nationen hat sich bereits 2010 mit dem Prozess zur Nachhaltigkeit in Unternehmen beschäftigt und diesen in vier Schritten zusammengefasst. Im ersten Schritt geht es um die Selbstverpflichtung von Unternehmen – es werden also Visionen, Erwartungen und auch Ziele formuliert. Anschliessend wird im zweiten Schritt der notwendige Aufwand bewertet. WWW.CNT-ONLINE.COM/DE

Eigenmietwert abschaffen? Das Wohneigentum muss wieder attraktiver werden und als sichere Altersvorsorge gelten. Der Hauseigentümerverband steht dafür ein! Werden auch Sie Mitglied. Hauseigentümerverband Basel-Stadt, Aeschenvorstadt 71, 4010 Basel, Tel. 061 205 16 16, Fax 061 205 16 17, E-Mail info@hev-bs.ch

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54 AKTUELL

«Directors Cut» Pinot Noir 2019, Weingut Kuhn

Frida 2020, Cuvée und Signature-Wein des Weingutes Kuhn

Château Clos Junet 2018, St. Emilion Grand Vin Grand Cru

WYLAADE GMBH

MEHR ALS NUR WEINE «Das gibt es fast nirgends, dass man nach Lust und Laune Weine degustieren kann, ohne sich einem Kaufzwang unterstellen zu müssen.» So äussern sich sehr viele Kundinnen und Kunden des Wylaade an der Hauptstrasse 31 in Oberwil.

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nd auf diese Aussage angesprochen, sagt Mitinhaber Christian Kern, dass dies stimme, denn «wenn Sie Hosen kaufen gehen, probieren Sie ja auch, ob sie sitzen, oder?» Im Umkehr­ schluss heisst dies, dass die Kunden wissen müssen, was sie kaufen. Damit setzen sich die «Wyläädeler» gegen die weitläufige Meinung zur Wehr, dass man im Fachgeschäft mit Degustationen knauserig umgehe.

kritiker Christian Seiler hat im TA-Magazin zu einer Lobeshymne angesetzt) oder aus Zypern im Angebot findet. Diese Weine müssen keinen Vergleich fürchten und haben immer mehr begeisterte Anhänger gefunden. Weine aus Spanien, Italien und neu auch aus dem Bordeaux (Château Clos Junet) und Deutschland (Weingut Kuhn, Freiburg im Breisgau) wissen zu überzeugen. Viele dieser Weine führt der Wylaade im Übrigen exklusiv in der Schweiz, denn was zählt, ist auch Kontinuität im Sortiment.

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Der Wylaade ist immer ein Besuch wert. Wir freuen uns auf Sie.

Um sich gegen die Grossen des Weingeschäfts durchzusetzen, setzt der Wylaade auf Tugenden, welche unter anderem bei Grossverteilern nicht angeboten werden. Dies sind fachmännische, persönliche Beratung, Degustation nach Lust und Laune sowie die Gratis-Lieferung nach Hause.

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EIN EXKLUSIVES SORTIMENT Im Wylaade finden alle Weinfreunde unbekanntere Provenienzen, Weine von jungen Weinmachern und ein Sortiment, welches überzeugt und günstig für die Käuferschaft ist. Es ist also nicht verwunderlich, dass man absolute Spitzenweine aus der pannonischen Ebene (Wein­

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KOLUMNE 55

KMU IM VISIER VON CYBERKRIMINELLEN von Deborah Strub

S

ei es die Messeveranstalterin MCH Group oder die Versicherungsgruppe Baloise – immer mehr Unternehmen in der Schweiz werden Opfer von Cyberangriffen. Doch die Attacken aus dem Netz treffen längst nicht nur bekannte Unternehmen oder finanzkräftige Konzerne. Immer häufiger werden auch Schweizer KMU von Cyberkriminellen gehackt. Das zeigt: Die potenzielle Gefahr ist gross und kein Unternehmen ist vor Hackerangriffen gefeit. Die Frage ist nicht ob, sondern wann ein Angriff erfolgt. Umso wichtiger ist es, gerade kleine Betriebe und Unternehmen für die Bedrohung aus dem Netz zu sensibilisieren. Denn schnappt die Falle erst einmal zu, ist der Schaden meist gross: Betriebsinterne Informationen sind ebenso gefährdet wie sensible Daten von Kunden, Partnern und Mitarbeitenden. Ebenso können Passwörter gestohlen und Gelder abgeschöpft werden. Nicht zuletzt sind Hackerangriffe häufig mit Lösegeldzahlungen oder anderen erpresserischen Forderungen verbunden. So verschlüsseln die Angreifer mit einem heimlich eingeschleusten «Krypto-Trojaner» die Unternehmensdaten oder drohen im Rahmen von «Double Extorsion Attacks» damit, diese zu veröffentlichen. Steht der Betrieb still, ist das zudem mit Umsatzeinbussen verbunden. Die Risiken und Konsequenzen sind klar. Doch wie können sich Unternehmen effektiv gegen Angriffe aus dem Internet schützen? Dazu müssen erst die Schwachstellen ausgemacht werden. Denn Lücken können nur geschlossen werden, wenn sie bekannt sind. Für mehr Cybersicherheit ist es somit entscheidend, zu wissen, welche Angriffsflächen das Unternehmen bietet. Eine davon kann die IT-Infrastruktur sein – von der Firewall über Wifi-Zugänge bis zu Back-up-Lösungen. Eine weitere Lücke ist der Umgang mit Daten, der vor dem Hintergrund des Schweizer Datenschutzgesetzes und der Europäischen Datenschutzgrundverordnung besondere Bedeutung gewinnt. Nicht zuletzt stellt der Mensch eine potenzielle Sicherheitslücke dar. Denn häufig verschaffen sich Cyberkriminelle über E-Mail-Links,

­ hishing-Mails, Man-in-the-Middle-Angriffe oder heimlich eingeP speiste Schadsoftware Zugriff auf das Unternehmen. Dann gilt es, gezielte und umfassende Massnahmen zu setzen. Kleine Dinge wie ein regelmässiger Passwortwechsel oder das Einführung von Sicherheitsrichtlinien können bereits grosse Wirkung erzeugen. Und es gilt letztlich auch, eine Strategie festzulegen, um im Ernstfall rasch reagieren zu können und handlungsfähig zu bleiben. Viele KMU sind sich ihrer Verwundbarkeit bewusst, wissen aber nicht, wie sie Cyberkriminellen den Zugang zu ihrem Unternehmen versperren können. Die IT-Sicherheit ist letztlich auch eine Kosten- und Ressourcenfrage. Selbst wenn die IT ausgelagert ist, muss man sich damit auseinandersetzen. Hier bieten wir mit dem neuen «Cyber Security Check-up» KMU eine konkrete Hilfestellung. IT-­ Security-Experten kommen ins Unternehmen, durchleuchten IT-Prozesse, zeigen Schwachstellen auf, schulen Mitarbeitende und geben Handlungsempfehlungen. Für unsere Mitglieder tragen wir zwei Drittel der Kosten und unterstützen somit handfest KMU, damit sie nicht ins Visier von Cyberkriminellen geraten.

DEBORAH STRUB Mitglied der Geschäftsleitung / Abteilungsleiterin Cluster & Initiativen der Handelskammer beider Basel. Handelskammer beider Basel St. Jakobs-Strasse 25 Postfach CH-4010 Basel Telefon +41 (0) 61 270 60 60 info@hkbb.ch WWW.HKBB.CH

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56 AKTUELL LANG LEBE DER PRINT!

DIE NACHHALTIGKEIT VON KLASSISCHER PRINTWERBUNG «persönlich» ist das Schweizer Wirtschaftsmagazin für Kommunikation und Werbung. Seit bald 60 Jahren berichtet das Magazin über die Schweizer Medien- und Werbebranche. Vor 20 Jahren hat Matthias Ackeret die Position des Chefredaktors bei «persönlich» übernommen und kennt die bunte Landschaft der helvetischen Werber und Schreiber besser als kaum ein anderer. Seit 2014 ist Ackeret auch Verlagseigentümer. Ein Interview über Qualitätsjournalismus, vermeintliche Unabhängigkeit und warum es einfach ist, über Joe Biden zu schreiben. INTERVIEW MIT MATTHIAS ACKERET VON ISABELLE RIEDERER

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Sprechen wir über journalistische Grundsätze. Gibt es für Sie welche, die unabdingbar sind? Für mich hat die Fairness oberste Priorität im Journalismus. «persönlich» und «persoenlich.com» sind Nischenmedien und wir bewegen uns in einem klaren Umfeld, in welchem man den gleichen Akteuren immer wieder begegnet. Es ist einfach, über Joe Biden, Donald Trump oder auch den Bundesrat zu schreiben, da sie mit allergrösster Wahrscheinlichkeit nicht auf einen Artikel von uns reagieren. Aber wir bewegen uns in einem überschaubaren Markt, in dem sich alle kennen, und wir können und wollen es uns langfristig nicht leisten, mit einem Akteur in Dauerfehde zu sein. Deshalb hat für uns nicht nur die Fairness, sondern auch die Sorgfaltspflicht einen sehr hohen Stellenwert. Mit «persoenlich.com» erreichen wir jeden Morgen einen Grossteil unserer Branche, die rund 30’000 Menschen umfasst. Wichtig ist natürlich auch die Unabhängigkeit, die zwar dadurch, dass der Verlag Manfred Klemann und mir als Hauptaktionär gehört, in gewisser Hinsicht gewährleistet ist, jedoch gibt es kein Leben in einem völlig luftleeren und auch unabhängigen Raum. Wichtig ist, dass man ein spannendes Medium macht, das die Leute interessiert. Oft glauben die Menschen, ein Fachmedium müsse langweilig und trocken sein, ich bin hingegen anderer Ansicht: Ein Fachmedium kann durchaus sexy sein. Diesen Anspruch versuchen wir jeden Tag mit guten Berichten und Interviews zu erfüllen. Für mich ist einfach wichtig, dass wir als Medium hinter unserer Branche stehen, denn schlussendlich sind wir auch ein bisschen der Nachrichtendienst der Schweizer Werbe- und Medienbranche. Wer für ein absolutes Werbeverbot plädiert, wäre wohl lang-

© Alberto Venzago

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ESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Herr Ackeret, «persönlich» ist das wichtigste Fachmedium für die Medien-, Werbe- und Marketingbranche in der Schweiz. Was waren die wichtigsten Meilensteine? Matthias Ackeret: Die Gründung von «persönlich» vor 58 Jahren durch den Zürcher Headhunter Walter P. Wyss war sicher der wichtigste Meilenstein. Der Name entsprang der Idee, dass man den Inserenten und Abonnenten persönlich einen gedruckten Brief mit Infos, aber auch Klatsch und Tratsch aus der Werbebranche überreichte – eine Art haptischer Newsletter. Und weil es nun mal persönlich war, konnte der damalige Herausgeber Abonnenten auch ablehnen. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen, doch zu dieser Zeit war das noch möglich. Über die Jahre hinweg hat sich die einstige Postille immer mehr zu einem Magazin entwickelt und stand besonders in den Siebziger- und Achtzigerjahren in direkter Konkurrenz zur sehr starken Werbewoche. 1996 kam Oliver Prange zu «persönlich», ein wichtiger Meilenstein für das Magazin. Zusammen mit dem langjährigen Eigentümer, dem Rapperswiler Verleger Bruno Hug, machten sie das Magazin internationaler und auch inhaltlich und grafisch ansprechender. Ein sehr wichtiger Moment in der Geschichte von «persönlich» ist die Lancierung der Online-Plattform «persoenlich.com» im Jahr 2000. Die Website war einer der ersten Internetdienstleister dieser Art in der Branche. Für das Magazin war dies ein Quantensprung. Wir konnten plötzlich jeden Tag über Neuigkeiten aus der Branche berichten. Als die Herausgeber feststellten, dass die Branche sich wandelt, entschied man sich, zwei Magazine herauszubringen. Die blaue Ausgabe von «persönlich» richtete sich an die Auftraggeber, die rote Ausgabe zielte auf die Werbe- und Medienbranche ab. Ich übernahm 2002 die Position des Chefredaktors von «persönlich»-rot. 2008 wurden die beiden Magazine zusammengelegt, kurz danach wurde der Verlag an die Publigroupe verkauft. Oliver Prange macht seither die Kulturzeitschrift «Du». 2014 konnte ich den Verlag – mithilfe von Manfred Klemann, einem meiner ältesten Freunde – erwerben, kurz danach zogen wir von Rapperswil nach Zürich, wo wir heute noch sind. Das machte auch Sinn, weil sich in Zürich alle wichtigen Verlagshäuser, aber auch Werbe- und Mediaagenturen befinden.

AKTUELL 57

fristig bei «persönlich» am falschen Ort. Als Vegetarier habe ich mich auch nie beim Schweizer Metzgerverband beworben.

Sind das auch die Bedingungen für guten Journalismus? Oder was macht guten Journalismus aus? Guter Journalismus ist fair und spannend. Doch was nützt der beste, der moralisch edelste Journalismus, wenn ihn niemand konsumiert? Man redet immer von Qualitätsjournalismus, aber das sollte man gar nicht betonen müssen, sondern ist für mich eine Grundvoraussetzung für Journalismus. Guter Journalismus sollte immer Qualitätsjournalismus sein, vor allem sollte er aber seine Leser und seine Zielgruppe erreichen, was heutzutage aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Medienkanälen immer schwieriger wird. Der Konsument von heute hat immer weniger Zeit, um sich mit der Fülle des Angebots auseinanderzusetzen. Deshalb ist es für ein Medium wichtig, dass man seine Zielgruppe klar im Fokus hat und weiss, wie man diese erreicht. Die Bindung von Leserinnen und Lesern an das eigene Produkt ist extrem wichtig. Doch genau diese Bindung aufrecht zu erhalten, wird in Zukunft eine Herausforderung sein. Schaut man sich in der Medienlandschaft um, hat man das Gefühl, dass klassische Image-Werbung immer mehr an Bedeutung verliert. Ist das ein Fehler? Was heisst Fehler? Es ist nun mal eine Tatsache. Die Gründe dafür sind vielfältig. Werbung ist teuer und viele Unternehmen wollen sich gute Image-Werbung einfach nicht mehr leisten. Als Vertreter der Branche sehe ich, dass viele Leute – leider – nicht mehr an den Sinn und die Wirkung

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58 AKTUELL von Werbung glauben. Wer aber ein Produkt hypen will, kann auf Werbung nur schwer verzichten, die Ausnahmen bestätigen die Regel. Normalerweise gilt: Nur wer laut in den Wald hineinschreit, wird auch gehört. Ein aktuelles Beispiel ist Swatch, die nach Jahren mit ihrer «MoonSwatch» ein riesiges Comeback feiert. Und wie bewerben sie diese? Mit klassischen Printanzeigen in Zeitungen und Magazinen. Das zeigt klar, dass Swatch nach wir vor an die Kraft von Printanzeigen glaubt. Selbst Google, als eines der digitalsten Produkte überhaupt, setzt bei seiner KMU-Werbung auf klassische Printprodukte, die den einzelnen Firmen per Post zugestellt werden. Konservativer geht es kaum.

Dann ist klassische Printwerbung gar nicht tot? Nein, absolut nicht. Auch Printwerbung wird es immer geben. Natürlich ist die digitale Werbung – vor allem nach der Pandemie – unheimlich stark, trotzdem wird gute Printwerbung nicht aussterben, Luxusprodukte wie Uhren bewirbt man am besten in den klassischen Medien, da diese für eine gewisse Wertigkeit stehen. Es ist klar: Unternehmen brauchen Image-­ Werbung. Werbung braucht es immer – egal in welcher Form. Ein Unternehmen, das ein neues Produkt bekannt machen möchte, braucht Werbung. Zudem glaube ich wirklich an die Kraft der Werbung und vor allem auch an die Kraft von Printwerbung, weil sie einfach lauter und nachhaltiger ist als digitale Werbung. Werden digitale Medien auch einfach überschätzt? Das ist gut möglich, auch weil digitale Werbung relativ günstig ist. Fakt ist, dass mittlerweile rund 2.5 Milliarden Franken jährlich aus dem Schweizer Markt zu Facebook, Google und Co. fliessen, ohne dass etwas in den Markt zurückkommt. Das sind gigantische Summen. Trotzdem: Die Auftraggeber entscheiden schlussendlich ganz pragmatisch und wählen erfahrungs-

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AKTUELL 59 gemäss jenes Medium oder jene Werbe-Art, mit welcher sie glauben, ihre Zielgruppe am besten erreichen zu können.

Hat eine Printanzeige nicht mehr Kraft als ein Onlinebanner? Das glaube ich definitiv. Ein gut platziertes Plakat im Zürcher Hauptbahnhof oder am Flughafen erreicht zum Beispiel mehr Leute als irgendein Banner, der irgendwo mal aufgeschaltet wird. Zumindest generiert es mehr Aufmerksamkeit. Man könnte ja auch mal die Leute fragen, wie viele Werbeplakate oder Printanzeigen ihnen in den Sinn kommen – und wie viele Online-Banner. Ich bin mir sicher, dass die Leute sich eher an gute Plakate erinnern. Ich glaube, die Kraft von Printanzeigen wird in den kommenden Jahren wieder zunehmen, das sieht man auch daran, dass grosse Unternehmen wie die Swatch-Gruppe verstärkt auf gedruckte Anzeigen setzen, um ihre Produkte zu bewerben. Als Verleger lebt man immer nach dem Prinzip Hoffnung.

«Guter Journalismus sollte immer Qualitätsjournalismus sein…» Wie baut man heute Reputation auf? Geht das mit Werbung? Ja, natürlich. Ich erinnere mich zurück, als Shell nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko mit einer riesigen Werbekampagne den Versuch unternahm, Shell als grünes Unternehmen darzustellen. Das ist gelungen, kaum jemand denkt bei Shell heute noch an den Ölteppich, den es hinterlassen hat. Warum sind Magazine, die in der Schweiz und für die Schweiz publiziert werden, wertvoller als ausländische Medien, die die Schweiz als Vertriebsplattform nutzen? Ich denke, das ist so. Die Schweizer schätzen nun mal ihre Magazine und Zeitungen und das ist ja auch gut so. Was ist aus Ihrer Sicht gute und was ist schlechte PR? Gute PR ist natürlich PR, die man nicht als PR erkennt. Im Gegensatz zu Werbung ist gute PR still, diskret und zielführend. Klassische Werbung ist laut und direkt und auch immer ein wenig Eigenwerbung für die ver-

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antwortliche Agentur. Werbung ist oft auch Show, was nicht schlecht sein muss, aber im Vergleich zur PR knallt Werbung rein und fällt auf. PR hat oft ein etwas negatives Image, was eigentlich falsch ist, man muss nur wissen, was gute PR ausmacht.

Schaut man sich die heutigen Magazine an, sieht man oft mehr PR-­ Artikel als Werbeanzeigen. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung? Mir persönlich ist die Werbebranche etwas näher, weil Werbung einfach transparenter ist. Bei einer klassischen Werbeanzeige in einem Printmedium oder auch einem Banner weiss die Leserschaft ganz genau, dass dies ein Inserat ist, das bezahlt wurde – mit dem Ziel, etwas zu verkaufen. Damit hat die Leserschaft absolute Transparenz. Bei einem PR-Beitrag ist das für manche Leser nicht sofort ersichtlich, insbesondere dann, wenn der PR-Beitrag nicht als solcher klar deklariert ist. Ich möchte hier aber nicht branchenmoralisch rüberkommen. Wir leben nun mal in einer Zeit, in welcher die Tech-Konzerne aus den USA in der Schweiz Milliarden einnehmen. Gleichzeitig ist es ein Fakt, dass digitale Werbung und PR immer mehr zunehmen. Trotzdem glaube ich, dass die traditionellen Medien wie Print, Radio, Fernsehen und Plakat überleben werden. Die Frage ist nur, in welcher Form. Gerade das gedruckte Buch, das seit Jahrzehnten totgesagt wird, verfügt immer noch über eine grosse Beliebtheit. Die Hauptaufgabe eines Verlegers ist es aber, inmitten dieses gewaltigen publizistischen Angebots eine Nische für sein Produkt zu finden. Welche Medien nutzen Sie am liebsten? Ich persönlich nutze viele Medien. Ich habe den Spiegel, die Weltwoche, die Schaffhauser Nachrichten oder Schaffhauser AZ abonniert, versuche jeden Tag die NZZ und den Tages-Anzeiger zu lesen, gleichzeitig konsumiere ich die eingängigen Newsportale und schaue jeden Tag unzählige Male auf «persoenlich.com». Mein Lieblingssender ist Radio 1, bei dem ich zusammen mit Marc Jäggi eine eigene Sendung habe. Die Medien, die ich konsumiere, sind vor allem aus dem deutschsprachigen Raum. Lieber Print- oder Onlineangebote? Das kommt auf das News-Bedürfnis darauf an. Für die schnelle Information nutze ich natürlich die Onlineangebote, aber wenn ich mehr Informationen möchte, dann lese ich lieber die Printausgaben. WWW.PERSOENLICH.CH

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60 AUTO & MOTO KÜNSTLICHER INTELLIGENZ HILFT WEITER

MEHR EFFIZIENZ IN DER LOGISTIK Die Logistik ist fast schon ein idealer Anwendungsfall für Künstliche Intelligenz. Aufgrund ihres enormen Potenzials, Prozesse zu optimieren, Störungen und Fehler im System rechtzeitig zu erkennen und zu beheben sowie Kosten zu senken, wird sie von der Mehrheit der Entscheidungsträger innerhalb der nächsten zehn Jahre als unverzichtbarer Bestandteil der Branche angesehen. Auch aufgrund ihres Potenzials, neue, attraktivere Arbeitsplätze entstehen zu lassen. VON CHRISTIAN ITEN

Mit Künstlicher Intelligenz in der Logistik Ressourcen schonen und Arbeitsplätze schaffen – hier mit Tablet Echtzeitmonitoring.

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ie Corona-Krise war und ist auch eine Krise der globalen Lieferketten und der Logistik. Sie kann jedoch auch als Weckruf verstanden werden: Immer ausgefeiltere Supply-Chain-Systeme sind in einem volatilen Umfeld und angesichts von Schwankungen bei Angebot und Nachfrage (nicht zuletzt auch aufgrund des Klimawandels oder wegen geopolitischer Rivalitäten) umso verletzlicher. Systeme der Künstlichen Intelligenz bieten jedoch ungeahnte Möglichkeiten, auf rasche Veränderungen schnell zu reagieren – beziehungsweise sie vorherzusehen und auch im Nicht-Krisenmodus die Abläufe effizienter zu organisieren, Ressourcen zu sparen und Kosten zu senken.

IDEALER ANWENDUNGSFALL Logistiksysteme sind Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge, die zwar eindeutig, aber aufgrund ihrer Komplexität für den Menschen und für herkömmliche Methoden der Operations Research kaum überschaubar sind. Welche Auswirkungen haben ein Stau, ein Materialschaden bei einer Maschine oder ein Streik in einem Hafen an einem anderen Ende der Welt für das Gesamtsystem? Wie kann es rasch erneut in sich abgestimmt werden? Systeme der Künstlichen Intelligenz werden das in Zukunft immer genauer berechnen können. Mehr noch: Wie werden sich aufgrund von Ernteausfällen oder Rekordernten, Wechselkursentwicklungen oder Themen, die in den Sozialen Medien gerade virulent sind, Angebot und Nachfrage nach bestimmten Gütern (auseinander) entwickeln? Künstliche Intelligenz kann nicht nur Prozesse optimieren sondern auch in der Bedarfsprognose und der Absatzplanung eingesetzt werden.

HOHE RECHENLEISTUNG UND BIG DATA Möglich ist dieser Einsatz von Künstlicher Intelligenz durch mehrere Faktoren: Einer hohen und ständig zunehmenden Rechenleistung und Speicherkapazität, Big Data und intelligenten Algorithmen. Die Rechenleistung von Computern und Chips potenziert sich fortwährend – bis zum Jahr 2040 könnte sie gegenüber heute um einen Faktor 1000 zugenommen haben. Nicht nur durch das Internet und durch soziale Medien, sondern auch über Sensoren und Systeme der Echtzeitdatenübermittlung kann auf ge-

AUTO & MOTO 61 waltige und stets aktuelle Datenmengen und auch auf aussagekräftige Datenreihen zugegriffen werden – das ist «Big Data». Bei Logistikprozessen selbst werden täglich riesige Mengen an Daten produziert. Basierend darauf können Aussagen getroffen werden, wie sich Systeme über die Zeit hinweg verhalten und auf welche Einflussfaktoren und Veränderungen sie wie reagieren. Es gibt immer mehr Datenquellen, die bald neues Potenzial zur Effizienzsteigerung in der Logistik bieten könnten. So zentralisieren beispielsweise die B2B-Plattformen wlw (ehemals «Wer liefert was») und EUROPAGES schon jetzt grosse Mengen an Daten. Darunter umfassende Produktspezifikationen, Firmen- und Kontaktdaten, vorhandene Zertifizierungen sowie Informationen zu Liefergebieten und -zeiten sowie Nachfragedaten. Es ist absehbar, dass die Daten von Plattformen wie diese des Anbieters Visable in Zukunft genutzt werden können, um Lagerbestände durch Künstliche Intelligenz effizient zu bewirtschaften. Es sind dann Nachbestellungen zum besten Preis termingerecht und automatisiert möglich. Notwendig dafür ist die Strukturierung der Daten, da diese oft nur in unstrukturierter Form vorliegen. Denn Datenquantität ist nicht gleich Datenqualität: «Es ist wichtig, Strukturen in Daten automatisiert zu erkennen, um sie sinnvoll verwenden zu können», berichtet der CTO von Visable, Daniel Keller. «Visable setzt Künstliche Intelligenz ein, um relevante Daten von Anbietern sowie Nachfragedaten automatisiert zu strukturieren – im Sinne eines Lernprozesses über intelligente Algorithmen. Ziel ist es, so Nachfrage und Angebot auf unseren Plattformen in hoher Skalierung besser matchen zu können.» Intelligente Algorithmen bedeutet, dass Künstliche Intelligenz, die auf diesen Algorithmen beruht, die Ergebnisse, die sie produziert und die Prognosen, die sie aufgrund einer Auswertung von Daten trifft, mit dem realen Wert vergleicht, aus ihren Fehlern lernt und sich so selbst fortwährend optimiert. Es bedeutet auch, dass Künstliche Intelligenz Echtzeitdaten verarbeiten und so instantan reagieren kann. Das heisst nicht, dass Künstliche Intelligenz deswegen ein Bewusstsein entwickelt. Im Hinblick auf ihre Rechenkapazitäten ist sie den kognitiven Fähigkeiten des Menschen jedoch bei weitem überlegen.

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62 AUTO & MOTO VIELFÄLTIGE ANWENDUNGSGEBIETE Künstliche Intelligenz kann aber noch für viel breitere Anwendungsgebiete als die simple Lagerbewirtschaftung genutzt werden. Zunächst können Systeme der Künstlichen Intelligenz Transportrouten (innerhalb und ausserhalb des Lagers) planen und, im Zusammenhang mit unerwarteten Ereignissen, neu berechnen. Ankunftszeiten können noch genauer vorhergesagt werden. Systeme der KI können leicht erkennen, wenn bestimmte Produkte oder Komponenten im Lager rar werden – und die möglichen Auswirkungen auf andere Produkte oder Komponenten im Logistikzyklus vorhersehen – und diese dann rechtzeitig aufstocken. Genauso können Überkapazitäten erkannt werden. Im Sinne von «Predictive Maintainance» kann Künstliche Intelligenz Maschinenausfälle vorhersehen und darüber hinaus effizient die Timeslots für die entsprechenden rechtzeitigen Wartungsarbeiten innerhalb des Gesamtprozesses einteilen. Autonome Drohnen können Inventuren erledigen und Bilder zur Schadensprüfung aufnehmen. Chatbots können Anfragen von Paketempfängern entgegennehmen. Das Sortieren von Waren und Komponenten im Lager ist für den Menschen eine zeitintensive Aufgabe. Hier können Roboter die Vorsortierung übernehmen. Darüber hinaus können sie besser erkennen, welche Produkte oder Komponenten gerade stärker nachgefragt werden und diese näher am Ein-/Ausgang platzieren, um Wegzeit zu sparen. Und neben dieser Prozess- und Transportoptimierung kann Künstliche Intelligenz eben in der Bedarfsprognose und Absatzplanung eingesetzt werden. Durch Big Data kann besser vorhergesehen werden, wer wann

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wo was braucht; wo es in nächster Zeit bei bestimmten Produkten zu einem Nachfrageüberhang oder aber –defizit kommen könnte. Damit kann sie nicht nur in bestehende Prozesse eingreifen und diese optimieren, sondern Ressourcen und Kapazitäten auch in die jeweilige Zukunft hinein besser aufteilen. Das würde bedeuten, dass Künstliche Intelligenz in der Logistik nicht allein innerbetriebliche Probleme und Engpässe sondern vielleicht sogar gesamtwirtschaftliche Abschwünge oder Volatilitäten besser abfedern könnte. Anhand dieser Beispiele sieht man auch, dass Künstliche Intelligenz menschliche Arbeit im Grossen und Ganzen nicht ersetzen wird. Sie wird die menschliche Arbeit vielmehr unterstützen.

ABWARTENDE HALTUNG Trotz des hohen Potenzials von Künstlicher Intelligenz handelt es sich im Wesentlichen um eine neue Technologie, deren volle Entfaltung noch in der Zukunft liegt und deren Möglichkeiten, Risiken und Nebenwirkungen noch nicht ganz verstanden werden. So ist es dann vielleicht auch weniger verwunderlich, dass viele Unternehmen noch zögern, Künstliche Intelligenz zu implementieren. Laut einer Studie des Magazins Logistik heute und INFORM wenden nur 26 Prozent der befragten Betriebe in Deutschland Künstliche Intelligenz in ihrer Logistik an. Dabei gibt mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) an, dass ihnen das entsprechende Know-how fehlen würde. Als weitere Hindernisse werden hohe Kosten (46 Prozent), eine unzureichende IT-Infrastruktur (44 Prozent) und ein Mangel an zeitlichen Ressourcen (38 Prozent) genannt. Aus einer Bitkom-Studie aus dem Jahr 2019 geht jedoch hervor, dass 70 Prozent aller Befragten davon ausgehen, dass Künstliche Intelligenz in den


AUTO & MOTO 63 nächsten zehn Jahren ein unverzichtbarer Bestandteil in der Logistik sein wird. Doch auch einen anderen Grund gibt es für die reservierte Haltung gegenüber dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Logistik: Die Angst davor, dass Künstliche Intelligenz in grossem Stil Arbeitsplätze überflüssig machen könnte. Was sich abzeichnet, ist, dass Künstliche Intelligenz menschliche Fähigkeiten beträchtlich erweitert, sie aber nicht notwendigerweise ersetzt. Vielmehr werden Menschen benötigt, die die Systeme der Künstlichen Intelligenz beaufsichtigen, warten und die ihre Vorschläge ausführen und konkret umsetzen. Zu erwarten ist, dass sich durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz gesamtwirtschaftlich und gesamtgesellschaftlich neue Berufsfelder auftun. In der Summe könnten in der Logistik bessere und weniger anstrengende Arbeitsplätze entstehen.

Es geht nicht nur um Optimierung von Prozessen, sondern auch einer Bedarfsplanung.

Die Logistik ist also ein idealer Anwendungsfall für die Künstliche Intelligenz. Die Möglichkeiten, dass Probleme schneller und effizienter behoben werden, Kosten gesenkt, Ressourcen geschont, nicht allein betriebswirtschaftliche sondern gesamtwirtschaftliche Krisen und Probleme durch sie abgefedert werden und nicht zuletzt eventuell bessere Arbeitsplätze für Menschen entstehen, sind kaum zu unterschätzen. Klar ist, dass noch Qualifizierungsbedarf besteht. Bald aber dürfte allein aus Gründen des Wettbewerbs Künstliche Intelligenz in der Logistik überall zu finden sein. Für die Betriebe lohnt es sich daher, sich jetzt bereits darauf vorzubereiten. WWW.VISABLE.COM/DE_CH

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64 AUTO & MOTO BELMOT RAID SUISSE

AUF GROSSE FAHRT – MIT OLDTIMERN Nach dem gelungenen Start der BELMOT Young Raiders im letzten Jahr, welche nur jungen Fahrerinnen und Fahrern zugänglich war, folgte dieses Jahr der BELMOT Raid Suisse. Schon im September 2022 geht es wieder auf grosse Fahrt – diesmal nach Italien, dem Sehnsuchtsland vieler Automobilisten. Im folgenden Beitrag blicken wir aber nochmals auf die Tour im Mai zurück. VON RENÉ GROSSENBACHER

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ür den BELMOT Raid Suisse 2022 wurde ein neues Format eingeführt. Statt der bisherigen drei Tage wurde der Anlass auf zwei Tage verkürzt und fand am 21. und 22. Mai 2022 statt. Das neue Motto lautete: kürzer, aber intensiver und auf Teilnehmer ausgerichtet, die weder so viel Zeit noch so viel Geld aufwenden wollen, wie es bei den traditionellen Veranstaltungen nötig ist. Und noch ein Novum: Der BELMOT Raid Suisse wurde ausschliesslich in der Schweiz während zweier Tage und auf einer Gesamtdistanz von rund 500 Kilometern absolviert. Zum ersten Mal konnten die Teams auch entscheiden, ob sie in einem Hotel ihrer Wahl oder gar zu Hause übernachten wollten. Das Gesamtpaket wurde deshalb mit und ohne Unterkunft ange-

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boten. Ziel war es, ein möglichst attraktives Angebot zusammenzustellen, um auch neue und jüngere Teilnehmer zu gewinnen.

STATIONEN AM ERSTEN TAG Die Wagenabnahme am Samstagmorgen fand in unserer Region statt: Bei Classics und Sportcars Kestenholze in Pratteln fanden sich insgesamt 60 Teams sowie der Begleittross ein. Startnummern fassen und auf alle vier Seiten am Fahrzeug kleben – und danach folgten das obligate Briefing, die Entgegennahme des Roadbooks, das Einrichten des Tripmasters und zur Sicherheit das Übertragen der Strecke auf eine Landkarte, sofern dies mögliche war. Und schon konnte es beginnen. Bereits nach wenigen Kilometern fand beim TCS Center in Füllisdorf die erste Schlauchprüfung statt.


AUTO & MOTO 65

Start bei Kestenholz Classic in Pratteln: die späteren Sieger Pierre Gerber und Alice Leuenberger, Wolseley 18.

Start am Sonntag: Mercedes-Benz 300 SL mit Hanspeter Schiess und Nicolas Joerin.


66 AUTO & MOTO

Am Ziel im Kempthal: André Buchs und Kevin Haas mit einem Skoda Felicia.

Weiter ging es durch das Baselbiet und den Jura über Langenbruck zum Mittagessen im Meilenstein in Langenthal BE mit Besichtigung der F1-Ausstellung. Der Nachmittag führte über kleine, sich windenden Strassen via Sigriswil, den Thunersee, Interlaken nach Grindelwald, dem Übernachtungsort am Fusse des Eigers mit Drivers Dinner im Hotel Sunstar.

ber und Alice Leuenberger auf einem Wolseley 18 Open Tourer, mit das älteste Fahrzeug des Anlasses. Mit nur sechs Strafpunkten mehr als das Siegerteam fuhren die Basler Reto Schmid und Gianluca Joerin mit einem Volvo 123 GT auf den zweiten Platz. Auch BELMOT Swiss war mit einem Team am Start und landete im Mittelfeld.

SPANNENDE UND UNBEKANNTE WEGSTRECKE

DAS PROGRAMM DES RAID 2022 IM SEPTEMBER

Der zweite Tag versprach Kurzweile und noch mehr Herausforderungen. Entlang des Ufers des Brienzersees ging es, allerdings nicht ohne Umwege, auf den Brünig. Die kleinsten Strässchen dieser zweiten, über 150 Kilometer langen Etappe waren nicht zu verachten und manchmal kaum breiter als das Auto selbst. Nach dem Mittagessen im Restaurant Herlisberg folgte die letzte Etappe. Diese führte durch unverfälschte Landschaften, selbst Ortskundigen waren viele kleine Strässchen nicht bekannt. Ein Ziel der Organisatoren wurde damit sicherlich erfüllt: unser eigenes Land besser kennenzulernen. Das Ende folgte in der Motorworld Kemptthal, wo auch die Preisverteilung stattfand. Gesamtsieger des BELMOT Swiss Raid wurden Pierre Ger-

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022

Samstag, 10. September 2022 Klosters – Merano – Region Verona (circa 320 Kilometer)

ORGANISATION RAID CH-4123 Allschwil / Basel Telefon +41 (0) 61 305 91 22 info@raid.ch WWW.RAID.CH


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68 AUTO & MOTO PEDRAZZINI

AM ANFANG WAR DAS WASSER Das Familienunternehmen Pedrazzini pflegt die Kunst des Bootsbaus nun schon seit bald 100 Jahren. Vieles hat sich seither verändert. Pedrazzinis Philosophie des Holzbootsbaus ist jedoch über all die Jahre hinweg dieselbe geblieben. VON SWENJA WILLMS

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


AUTO & MOTO 69

E

s begann mit dem Element Wasser. Und mit Augusto Pedrazzinis Liebe zur Kunst des Bootsbaus. Augusto Pedrazzini übersiedelte anno 1906 aus der Gegend des Lago di Como an die Gestade des Zürichsees. Hier erfüllte er sich den Traum einer eigenen kleinen Werft. Mit viel Pioniergeist und ebenso viel handwerklichem Geschick ging er seiner Berufung nach. Über Jahre hinweg schuf er raffinierte Konstruktionen – anfangs waren es Fischer- und Ruderboote, später Segeljollen und Segeljachten. Jedes Boot trug Augusto Pedrazzinis unverkennbare Handschrift. Jedes widerspiegelte seinen hohen Anspruch an Qualität, seine Liebe zu edlen Hölzern und seine detailversessene Handwerkskunst. Augusto Pedrazzinis ältester Sohn Ferruccio entwickelte die gleiche Leidenschaft für den Bootsbau. Ferruccio Pedrazzini studierte Ende der 1930er-Jahre in Livorno Nautik und Design und führte das Unternehmen Pedrazzini erfolgreich in die zweite Generation. Mitte

der 1950er-Jahre modellierte und baute er die erste «Super Leggera», ein damals äusserst beliebtes kleines Sportboot mit Aussenbordmotor. In dieser Zeit entstand nach Ferruccio Pedrazzinis Plänen auch das «Capri Super Deluxe», jenes Runabout, das den heutigen Pedrazzini-Motorbooten seine charakteristische, klassische Form verleiht. Heute ist es Claudio Pedrazzini, der die bald 100-jährige Familientradition bewahrt und die Motorboote in ihrer Form weiter perfektioniert. Seine Runabouts tragen den Pioniergeist von Augusto Pedrazzini in sich und manifestieren Ferruccio Pedrazzinis Flair für italienisches Design und Schweizer Präzision. Sie werden heute mit der gleichen Leidenschaft und Akribie gefertigt wie damals in den 1950er-Jahren. Und sie werden auch in Zukunft all das ausstrahlen, was sie schon immer ausstrahlten: Wertigkeit, Zeitlosigkeit und Formvollendung – die Aura der Pedrazzini- Bootsbaukunst. Nicht nur der klangvolle Name, auch die elegante Designsprache widerspiegelt den kulturellen

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GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


70 AUTO & MOTO PEDRAZZINI «SPECIAL» § Das Runabout gleitet mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 80 Kilometern pro Stunde über das Wasser. § Das Cabrioverdeck ist diskret zwischen Cockpitraum und Liegefläche versenkbar. § Die massive Mahagonischale besteht aus einer dreischichtigen, formverleimten Aussenhaut. Die Konstruktion ist absolut verwindungsfest und hält problemlos höchsten Belastungen stand. § Durch die spezielle V-Form des Bootsrumpfes bleibt das Boot auch bei hohen Geschwindigkeiten und bei rauem Wasser sicher und souverän in der Spur. § Für die Innenausstattung der geräumigen Koje mit zwei Schlafplätzen stehen verschiedene hochwertige Materialien zur Wahl. § Das «Special» ist mit seinen 10,30 Meter das längste Modell.

Hintergrund der Familie Pedrazzini und erinnert an die glanzvolle Ära des Dolce Vita in den 1950ern. In jenen Jahren erlebten luxuriöse kleine Sportboote ihre Blütezeit. Bei genauer Betrachtung erschliessen sich aber auch die Schweizer Tugenden der in Bäch heimischen Manufaktur. Von Bug bis Heck und bis ins noch so unscheinbarste Detail bestechen die Produkte mit einer Präzision und Wertigkeit, die im Bootsbau ihresgleichen suchen. Es bedurfte Jahre, um die einzigartige Rumpfform und diew markante Linienführung zu entwickeln. Auch heute noch wird sie immer wieder sanft überarbeitet und den neuesten technischen Erkenntnissen angepasst. Das edle Mahagoniholz benötigte Jahrzehnte, um die optimale Festigkeit für den Bau des Bootskörpers zu erreichen. Für den Bau eines einzigen Runabout beanspruchen Claudio Pedrazzinis Bootsbauer 1 800 bis 4 000 Arbeitsstunden oder 6 bis 9 Monate. Das ist lange. Aber nur wenn man sich so viel Zeit nimmt, kann ein Runabout geschaffen werden, das die Zeit noch lange überdauern wird. Der Bootsbau, so wie Ped-

Eleganter kann Mahagoni das Wasser nicht bewegen: Das Pedrazzini-Modell «Special» vereint feinste Handarbeit vom Bug bis zum Heck.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


AUTO & MOTO 71 razzini ihn kultiviert, hat sich im Vergleich zu früher kaum geändert. Die Produktion wurde über all die Jahre hinweg weder industrialisiert noch ausgebaut. Es wäre heute zweifelsohne möglich, gewisse Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten und so die Stückzahlen zu erhöhen. Darunter würde aber unweigerlich die Qualität leiden. Ein Pedrazzini-­ Boot wäre somit aber nicht mehr ein Pedrazzini-Boot. Ein Szenario, das für das traditionsbewusste Familienunternehmen absolut undenkbar ist. Darum bleibt alles beim Alten: Die Runabouts sind wohl mit modernster Technik und einer hochentwickelten Motorisierung versehen, gefertigt werden sie aber nach wie vor in guter alter Manier. Aus kostbarsten Materialien. Bis ins kleinste Detail.

EXCLUSIVE SUMMER IN THE CITY Erleben Sie pure Eleganz und ein südländisches Lebensgefühl inmitten der Schweizer Hauptstadt für Kunst und Kultur – der Sommer in Basel hat seinen ganz besonderen Charme. Das Grand Hotel «Les Trois Rois» nimmt Sie mit auf Tour. Spüren Sie zwei der leistungsstärksten Motoren an Land und auf dem Wasser. Bei unserem Partner Niki Hasler – einem der führenden FerrariHändler weltweit – runden kulinarische Köstlichkeiten aus unserer Küche eine private Führung mit Test Drive und Besuch in der Garage ab. Zudem kommen Sie in den Genuss der Pedrazzini-Experience und erleben das Gefühl, in einem der edelsten Motorboote unserer Zeit, dem Pedrazzini «Special», über den Rhein zu gleiten. Zeitlos, elegant, perfekt. § Eine Übernachtung in einer Suite mit Balkon und Blick auf den Rhein § Reichhaltiges Frühstück in der Brasserie § Champagneraperitif in der Suite oder auf der Bar-Terrasse § Private Führung in der Ferrari-Welt der Niki Hasler Garage mit Test Drive und Vier-Gänge-Menü inklusive Getränke § Zwei Stunden Rundfahrt mit dem exklusiven Pedrazzini-Boot des Grand Hotel Les Trois Rois § Late check-out bis 14 Uhr § BaselCard (freie Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in Basel, 50 Prozent auf Kultur- und Freizeitangebote)

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GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022 AG PHOENIX BASEL


72 AUTO & MOTO

ABT AUTOMOBILE

MINI STADT BASEL Mit dem Abt-Tram ist die Abt Automobile AG auf dem Basler Schienennetz während 365 Tagen im Jahr präsent. In der Schweiz ist es ein Novum, dass ein MINI-Partner mit einer derart grossen Präsenz wirbt. Thomas Keller, CEO der Abt Automobile AG, erklärt im Interview, wie die Werbekampagne, welche für ein KMU nur mit Superlativen zu beschreiben ist, zustande kam. INTERVIEW MIT THOMAS KELLER VON GEORG LUTZ

G

ESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Wie entstand die Idee, ein komplettes Tram zu beschriften? Thomas Keller: Die eigentliche Frage in der Geschäftsleitung war, ob wir verschiedene Strategien fahren oder alles auf eine Karte setzen.

An welche Herausforderungen erinnern Sie sich? An zahlreiche (lacht). Allen voran: Wie bringen wir Abt Automobile, MINI und BMW zusammen und doch getrennt aufgeteilt auf ein Tram. Wobei unsere Interessen im Vordergrund standen und dennoch die Kommunikationsrichtlinien der BMW Group und der BVB eingehalten werden mussten. Des Weiteren stellte sich bei einem derart grossen Projekt auch die Frage, welche Crossmedia-Massnahmen umgesetzt werden.

Thomas Keller ist CEO der Abt Automobile AG.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022

Was hat es mit «ELEKTRISCH – WEIT ÜBER BASEL HINAUS» auf sich? Die Reichweite bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen ist immer noch ein grosses Thema bei unserer Kundschaft. Auf dem Abt-Tram zeigen wir, welche Destinationen Sie laut WLTP-Angabe ohne Halt ab Basel erreichen. Daraus entstand der Slogan «ELEKTRISCH – WEIT ÜBER BASEL


AUTO & MOTO 73 HINAUS». Ausserdem war es uns ein grosses Anliegen, auch die Zielgruppe, welche noch nicht auf elektrisierte Modelle setzt, anzusprechen. Die rechte Tram-Seite ist daher mit «FAHRSPASS – WEIT ÜBER BASEL HINAUS» beschriftet.

Wieso die Folierung in Weiss matt? Wir hatten zahlreiche Möglichkeiten und ganz direkt gesagt, es dient als weiteres Alleinstellungsmerkmal unseres Werbeauftrittes. Full-Branding-­ Trams gibt es zahlreiche in Basel, in Weiss matt nur eines. Also auffallen um jeden Preis? In diesem Fall ja. Obwohl dann das Tram wohl leuchtgelb sein müsste, also auffallen ja, aber mit Stil – und das ist uns mit dem Abt-Tram gemäss den zahlreichen Rückmeldungen mehr als gelungen. Sie haben die Crossmedia-Massnahmen angesprochen. Verraten Sie uns welche? Neben dem Abt-Tram selbst sind es 17 zusätzliche Massnahmen. Ein Radiospot und ein Radiosponsoring bei unserem Medienpartner Energy Basel, eine Landingpage, welche fürs Tracking eine tragende Rolle spielt, natürlich die Massnahmen auf unseren Social-Media-Kanälen, dazu Inserate und ein PR-Bericht in Geschäftsführer*in Basel, und viele mehr. Erzielen all diese Massnahmen nach rund fünf Monaten Laufzeit erste messbare Ergebnisse? Wir sind mit unserem Geschäftsgang für das erste Halbjahr sehr zufrieden und sind auch im Vergleich zu anderen MINI-Partnern sehr gut aufgestellt. Die Anmeldungen für eine Probefahrt via QR-Code im Abt-Tram sind noch im zweistelligen Bereich. Der Impact auf die Baslerinnen und Basler ist jedoch gewaltig. Uns wurden Fotos zugestellt, wir werden auf Social Media regelmässig markiert und natürlich werde ich persönlich auch immer wieder auf das Abt-Tram angesprochen. Das gute Halbjahresergebnis ist aber nicht alleine dem Abt-Tram zu verdanken, viel mehr unseren Mitarbeitenden, welche tagtäglich Grossartiges in unseren Betrieben leisten. Das Abt-Tram ist die grosse Werbemassnahme 2022, aber schlussendlich auch nur ein Zahn im grossen Marketing-Zahnrad der Abt Automobile, welches zu diesem erfreulichen Ergebnis führte. Nutzen Sie den ÖV häufiger, seit das Abt-Tram in Basel unterwegs ist? (schmunzelt) Nicht sehr häufig, aber immer wieder gerne, vor allem, wenn ich das Vergnügen habe, ins Abt-Tram zu steigen. Und ich freue mich heute noch sehr, wenn das Abt-Tram die Linie 14 bedient und direkt vor unserer Haustür in Muttenz an der Haltestelle «Zum Park» halt macht.

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GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


74 AUTO & MOTO

Showroom Muri

ROBERT HUBER AG

DER STERN LEUCHTET Der Mercedes-Benz Vertriebs- und Servicepartner wurde im Jahr 2018 als «Dealer of the Year» und im vergangenen Jahr als «Mercedes-AMG Top Performer» ausgezeichnet. Worin besteht die Erfolgsformel des Aargauer Familienunternehmens? Wir werfen einen Blick hinter die Kulissen. VON ADRIAN ZUMSTEIN

D

ie Weltpolitik macht auch vor der Robert Huber AG nicht halt, doch das Aargauer KMU scheint den aktuellen wirtschaftlichen Problematiken entspannter zu begegnen als andere. Wo liegen die Gründe? «Ihr Stern im Aargau» hat in den letzten Jahrzehnten strategische Entscheidungen richtig getroffen.

DAS FAMILIENUNTERNEHMEN Die Robert Huber AG ist ein unabhängiges und inhabergeführtes Aargauer Familienunternehmen. Was im Jahr 1921 mit einer kleinen Fahrrad- und

Motorradwerkstatt in Villmergen begann, ist heute ein Aargauer KMU mit rund 150 Mitarbeitenden an acht Standorten. «Ihr Stern im Aargau» hat eine Strahlkraft weit über die Kantonsgrenzen hinaus erlangt. Bemerkenswert ist, dass die Robert Huber AG trotz 100-jähriger Firmengeschichte erst im zweiten Familienbesitz geführt wird. Während Familie Huber den heutigen Firmenhauptsitz in Villmergen aufgebaut hat, hat der damalige Geschäftsführer und heutige VR-Präsident Philipp Zumstein nach seiner Übernahme im Jahr 1996 das finanziell gesunde Unternehmen in eine Ära des Wachstums geführt. Innert 15 Jahren wurden drei Garagen und eine Karosserie akquiriert sowie ein hauseigenes Reifenhotel aufgebaut. Die jüngsten Erfolge der Robert Huber AG sind der nachfolgenden Generation zu verdanken, wobei sein Sohn Manuel Zumstein im Jahr 2016 die Geschäftsführung übernommen hat. Heute arbeitet nicht nur er leidenschaftlich für das Familienunternehmen, sondern auch seine beiden Geschwister sowie weitere Verwandte. Die Konstanz im Unternehmensbesitz und die Sicherung der familiären Werte stellen einen wichtigen Bestandteil der Erfolgsformel dar.

DIE MARKE MERCEDES-BENZ

Robert Huber AG: Mercedes-AMG Top Performer 2021

Die Automobilindustrie war schon immer Veränderungen ausgesetzt. Viele Garagisten wechselten im Verlauf der Jahre die Markenvertretungen, was meist einen Umbruch in der Belegschaft und der Kundschaft mit sich brachte. Nicht so die Robert Huber AG, die seit über 50 Jahren eine partnerschaftliche Geschäftsbeziehung mit Mercedes-Benz pflegt. «Ihr Stern im Aargau» bietet seiner Kundschaft heutzutage das gesamte Dienstleistungsportfolio für Mercedes-Benz Personenwagen und Transporter aus einer Hand an. Fünf Verkaufsstandorte, vier Werkstattbetriebe, ein Karosserie-


AUTO & MOTO 75 und Lackcenter, ein zentralisiertes Teile- und Zubehörlager, ein hauseigenes Reifenhotel sowie ein 24-Stunden Unfall- und Pannendienst sprechen für sich. Die Robert Huber AG steht für Mercedes-­Benz wie kaum eine andere Garage. Das Unternehmen verfügt über unschätzbares Markenwissen und ein Netzwerk, welches über Jahrzehnte hinweg aufgebaut, gepflegt und ausgebaut wurde. Die Konstanz in der Partnerschaft mit den Lieferanten, der Belegschaft und der Kundschaft stellt einen weiteren Erfolgsfaktor dar.

DIE REGIONALEN ENGAGEMENTS Die Robert Huber AG ist sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich fest im Kanton Aargau verankert. «Ihr Stern im Aargau» setzt sich seit ihrem Firmenursprung stark für die umliegende Region ein, in welcher auch heute noch der Grossteil der Angestellten und der Kundschaft wohnhaft ist. Seit Jahrzehnten unterstützt das Familienunternehmen zahlreiche Vereine, Veranstaltungen und Projekte. Die sportlichen, kulturellen und sozialen Engagements bilden einen festen Bestandteil der Firmenphilosophie. Die grosszügigen Sponsoring-Aktivitäten tragen wesentlich zur regionalen Verankerung und Akzeptanz bei.

Team Windisch

WEGWEISENDE INVESTITIONEN Während das Garagensterben weiter voranschreitet und einige ihren Betrieb umnutzen oder verkaufen, expandiert «Ihr Stern im Aargau». Im Jahr 2017 wurde am Hauptsitz in Villmergen ein Neubau errichtet – das heutige «AMG Performance Center» der Robert Huber AG. Kaum wurde dieses eröffnet, begannen die Planungen für den Neubau in Muri – die Bauarbeiten wurden im Frühling 2021 fertiggestellt. In Muri begrüsst Sie heute ein «Point of Experience», der vor und hinter den Kulissen seinesgleichen sucht. Der doppelstöckige Verkaufs-Showroom, das fünfstöckige Parkhaus inklusive Elektroladestationen sowie die 443 Solarpanels auf dem neuen Dach des ausgebauten Werkstatt-, Karosserie- und Lackbereichs sind ein Augenschein wert. Die antizyklische Geschäftsphilosophie der Robert Huber AG – etwas tun, wenn andere es nicht tun – zählt unweigerlich zu einem wichtigen Erfolgsfaktor der Firmengeschichte.

ROBERT HUBER AG

DIVERSIFIKATION

Dorfmattenstrasse 2, 5612 Villmergen Telefon +41 (0) 56 619 17 17

Die Zukunft ist ungewiss. Die Robert Huber AG ist überzeugt von der langfristigen Partnerschaft mit Mercedes-Benz, ist sich jedoch auch des sogenannten Klumpen-Risikos bewusst. Im Jahr 2014 erwarb das Unternehmen die heutige «Robert Huber Autotechnik AG». Der Bosch-­Servicepartner erbringt Werkstattarbeiten für Personenwagen, Wohnmobile sowie Young­u nd Oldtimer aller Fahrzeugmarken und fördert talentierte Mitarbeiter markenunabhängig. Eine markante Geschäftsfelderweiterung erfolgte im Jahr 2020 mit der Übernahme der «Schlossgarage Brunegg AG» im Rahmen einer Nachfolgeregelung. Da der Betrieb bereits erfolgreich am Markt operiert hatte, wurden die bestehenden Markenvertretungen für Seat, Cupra und Hyundai übernommen. Die Konstanz mit den Lieferanten, der Kundschaft und der Belegschaft konnte dadurch beibehalten und das bestehende Mercedes-Benz Portfolio sinnvoll ergänzt werden. Der jüngste Coup des Familienunternehmens ist der Erwerb des «Robert Huber AG Autocenter Zufikon» – die Hyundai-Markenvertretung wurde im Frühling dieses Jahres eröffnet. Der Robert Huber AG ist es gelungen, die Erfolgsformel Mercedes-Benz fortzusetzen und gleichzeitig weitere, vielversprechende Standbeine für die Zukunft aufzubauen.

MEHR ERFAHREN Die Robert Huber AG verbindet gekonnt Tradition mit Innovation, ohne sich den Entwicklungen der Neuzeit zu verschliessen. «Ihr Stern im Aargau» verfügt über mehr als 200 Mercedes-Benz Lagerfahrzeuge und bietet Geschäftskunden massgeschneiderte Lösungen rund um ihre Mobilität an. Überzeugen Sie sich selbst vom Aargauer Familienunternehmen und besuchen Sie es vor Ort oder online.

Filiale Windisch

Pilatusstrasse 33, 5630 Muri Telefon +41 (0) 56 511 17 17 Mülligerstrasse 40, 5210 Windisch Telefon +41 (0) 56 460 21 21 Birren 2, 5703 Seon Telefon +41 (0) 62 775 28 28 Gewerbestrasse 2, 5502 Hunzenschwil Telefon +41 (0) 62 889 70 70 AUTOCENTER ZUFIKON Allmendweg 2, 5621 Zufikon Telefon +41 (0) 56 633 30 70 SCHLOSSGARAGE BRUNEGG AG Alte Lenzburgerstrasse 3, 5505 Brunegg Telefon +41 (0) 62 889 66 60 ROBERT HUBER AUTOTECHNIK AG Untere Farnbühlstrasse 7, 5610 Wohlen Telefon +41 (0) 56 619 15 80 WWW.ROBERTHUBER.CH


© Beeler, Breitenbach

76 AUTO & MOTO

PHOENIX BASEL AG

DISTINGUISHED GENTLEMAN’S RIDE IN BASEL Der Distinguished Gentleman’s Ride vereint auf ganzer Linie Motorradfahrer*innen, die im klassischen und Vintage-Stil unterwegs sind, um Geldmittel und Aufmerksamkeit für die Prostatakrebsforschung und die psychische Gesundheit von Männern zu sammeln. Im folgenden Beitrag stellen wir den Basler Ableger vor. VON HEINZ OERTLE

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022


© Beeler, Breitenbach

AUTO & MOTO 77

Mit Stil auf dem Münsterplatz.

G

rosse Aufregung beim Pantheon in Muttenz: Am Sonntag, 22. Mai 2022, trafen sich über 120 Teilnehmer*innen zum 11. «Distinguished Gentleman’s Ride», der in über 700 Städten weltweit zeitgleich stattfindet. Im Vorfeld der Veranstaltung stand das Sammeln von Spenden für den Kampf gegen Prostatakrebs und zur Suizidprävention. Bis heute wurden über 31 Millionen US-Dollar gesammelt und von der weltweit tätigen Movember Foundation zweckgebunden eingesetzt. Schick gekleidet, die meisten im traditionellen Anzug mit Stilmerkmalen wie einer Fliege, trafen sich über 120 töfffahrende Ladies und Gentlemen beim Pantheon in Muttenz. Bei prächtigem Wetter fuhren sie in gemächlichem Tempo mit ihren zumeist klassischen Motorrädern genussvoll über den Gempen nach Nunningen. Der Mittagshalt im Restaurant Roderis – ein Dankeschön an Franco und sein Team – wurde von Bo Katzman mit Tochter Ronja mit einem mitreissenden Konzert gekrönt. Die prächtige Kulisse und die gute Stimmung bescherten den beiden nochmals grosszügige Spenden zugunsten der Movember Foundation. Einfach toll, dass sich diese beiden Künstler ohne Gage für die gute Sache so eingesetzt haben – Chapeau!

KULISSE UND STIL Die Rückfahrt über Grellingen nach Basel war fantastisch, überall erregte der schicke Töffcorso grosse Aufmerksamkeit und Begeisterung. In

grosser Anzahl blieben die Leute am Strassenrand stehen und winkten den Ladies und Gentlemen begeistert zu. Kurz vor Basel wurde der Corso von der Polizei empfangen und durch die Stadt auf den Münsterplatz geleitet. Die prächtige Kulisse und die vielen Töffs zogen auch hier wieder grosse Aufmerksamkeit auf sich – ein würdiger Abschluss für diesen karikativen Event!

DIE HINTERGRÜNDE Der Distinguished Gentleman’s Ride vereint Motorradfahrer*innen aus aller Welt, die im klassischen und Vintage-Stil unterwegs sind, um Geldmittel und Aufmerksamkeit für die Prostatakrebsforschung und die psychische Gesundheit von Männern zu sammeln. Der Distinguished Gentleman’s Ride wurde in Sydney (Australien) von Mark Hawwa gegründet. Der Ride wurde von einem Foto von Don Draper aus der Serie Mad Men inspiriert, der mit seinem besten Anzug auf einem klassischen Motorrad sitzt. Mark dachte sich, dass eine Mottofahrt eine gute Möglichkeit wäre, das häufig anzutreffende negative Klischee von Männern auf Motorrädern zu bekämpfen und dabei auch Nischenmotorrad-­Gruppen zu verbinden. Die Teilnehmer*innen des Distinguished Gentleman’s Ride setzten sich aus einem bestimmten Grund stilvoll auf ihre Motorräder. Der Fokus


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78 AUTO & MOTO liegt auf Gentlemen, die im Leben eine harte Hand bekommen haben. Insbesondere sammeln die Teilnehmer*innen im Rahmen ihrer Mission Spenden, um die Gesundheit von Männern weltweit zu unterstützen. Mittel für die Spitzenforschung zu Prostatakrebs sowie für Programme zur psychischen Gesundheit und zur Suizidprävention stehen dabei im Fokus. Diese Mittel werden von unserem Partner Movember, der weltweit grössten Organisation für Männergesundheit, investiert. Der Motorradhersteller Triumph ist seit 2014 Partner des Distinguished Gentleman’s Ride und unterstützt dessen Bemühungen mit attraktiven Preisen.

TÖFFS UND TYPEN

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BSA WM20 von Patrick Schlenker.

Die Teilnehmer*innen sind Männer und Frauen, die leidenschaftlich gerne Motorrad fahren und sich sozial engagieren möchten. Am Distinguished Gentleman’s Ride können sie ihrer Leidenschaft frönen und ihr Engagement einer breiten Öffentlichkeit präsentieren. Es sind Männer und Frauen aller Altersgruppen und Berufsrichtungen, die so auch zeigen wollen, dass sie mit Stil und Genuss unterwegs sind. Viele von ihnen sind Mitglieder des Gents Club 02, eines Vereins für Triumph-Fahrer mit dem Leitbild «Tu Gutes und hab Spass dabei». Für sie ist Töfffahren die schönste Art der motorisierten Fortbewegung! Am Distinguished Gentleman’s Ride präsentieren sie sich dementsprechend in der Regel mit Veston und Fliege oder Krawatte und geben dem Anlass so eine besondere Note. Der Distinguished Gentleman’s Ride ist ausschliesslich für klassische und Vintage-Motorräder und Roller reserviert. Besonders gerne gesehen sind richtige Oldtimer, von denen zwei besonders erwähnenswerte Exemplare dabei waren: Eine BSA WM20 Jahrgang 1943 von Patrick Schlenker: Es handelt sich um eine 500-ccm-Viertakt-Einzylindermaschine mit 13 PS Leistung, die ab 1936 entwickelt wurde. Sie war in erster Linie für den Einsatz in der britischen Armee gebaut worden und war während des gesamten Zweiten Weltkriegs im Einsatz.

Suzuki-GT750-Gespann mit Peter Hostettler.

Ein Suzuki-GT750-Seitenwagengespann, Jahrgang 1972, von Peter Hostettler: Es handelt sich um eine 750-ccm-Zweitakt-Dreizylindermaschine mit 67 PS, den einzigen je gebauten Zweitakt-Dreizylindermotor mit Wasserkühlung. Sie wurde nachträglich mit einem Squire-Beiwagen zum Seitenwagengespann umgebaut und ist sozusagen einzigartig.

WER ORGANISIERT DEN DGR IN BASEL? Der DGR in Basel wird von mir und meinem Sohn Sven Oertle von der Triumph Basel / Phoenix Basel AG organisiert und vom Gents Club 02 (Triumph Motorradclub) mitgetragen. Alle Beteiligten sind mit Leidenschaft dabei und verzichten auf jegliche Entschädigung zugunsten des karikativen Zwecks. Wir freuen uns schon auf den nächsten Ride.

PHOENIX BASEL AG Reinacherstr. 80-84 CH-4053 Basel Telefon +41 (0) 61 322 79 78 info@phoenixbasel.ch Heinz Oertle mit seinem Sohn Sven Oertle.

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022

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MOWEDO AG

AUTO IM ABO – AUF NEUEN WEGEN IN DIE ZUKUNFT Nicht nur die Antriebsarten unserer Autos verändern sich, sondern auch deren Nutzungskonzepte. Ein Auto zu abonnieren, anstatt es zu kaufen oder zu leasen, wird immer populärer. Das Basler Start-up mowedo bietet letztlich die flexiblen Lösungen dafür. VON MARCEL BADER

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ederzeit das passende Auto zu den aktuellen Bedürfnissen fahren, auch wenn sich diese schnell ändern – dieser Leitgedanke ist der Treibstoff von Geschäftsführerin Heike Spengler und ihrem Team. Unter der Marke mowedocar wurden flexible Abo-Angebote geschaffen, die durch einen einfachen digitalen Prozess bequem von zu Hause gebucht werden können. Beim Abo sucht man sich das passende Fahrzeug aus einem breiten Angebot neuster Modelle aus und wählt eine Laufzeit zwischen einem und 36 Monaten. Die fixe Monatsrate wird mit der Kreditkarte bezahlt. Darin sind bereits alle Kosten inbegriffen – ein wesentlicher Unterschied zum Leasing. Dies reicht von der Versicherung, den Verkehrssteuern, den Reifen, dem Service und der Reparatur bis hin zur Vignette. Im täglichen Betrieb fallen lediglich die Kosten für den Tankstopp an. Alles andere ist inklusive. So ist ein klar planbares Budget für die eigene Mobilität möglich – ohne unvorhergesehene Überraschungen oder versteckte Kosten. Abgeholt wird das Fahrzeug an einem der fünf Standorte in der Region Basel. Diese sind aktuell in Basel-Stadt, Muttenz, Oberwil und Zwingen zu finden. Gegen Aufpreis ist die Lieferung an eine Wunschadresse in der Schweiz möglich.

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Um erste Erfahrungen mit elektrifizierten Autos zu sammeln, ist ein Abo geradezu ideal. So muss man weder finanziell noch physisch eine langfristige Entscheidung treffen, sondern kann bei Bedarf auf ein anderes Modell wechseln.

DIE ABO-VORTEILE § § § § §

Laufzeit ein bis 36 Monate Fixe monatliche Rate Alles inklusive (ausser Treibstoff) Freie Fahrzeugwahl Online-Buchung von A bis Z

AUCH ALS TAGESMIETE Für einen Umzug, eine Ferienreise oder einen Tagesausflug stellt mowedo ebenfalls die passende Lösung bereit. So können Fahrzeuge für kurzfristige Vorhaben von einem bis 30 Tage gemietet werden. Auch hier steht eine Palette vom Kleinwagen bis zum Lieferwagen zur Wahl.

ZUKUNFTSAUSSICHTEN Während aktuell die Online-Plattform für Autobuchungen zur Verfügung steht, erweitert mowedo in den kommenden Monaten sukzessive das Dienstleistungsangebot rund um die flexible Mobilität. Es gibt diesbezüglich viele Ideen im Kofferraum.

In der Fahrzeugflotte befinden sich auch neueste Modelle mit Plug-in-Hybrid- und Vollelektro-Antrieben. Diese Kategorie wird laufend ausgebaut.

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80 AUTO & MOTO GARAGE HOLLENSTEIN AG

BMW i7 – DIE TRAUMMASCHINE KOMMT Inception, Interstellar oder doch Top Gun? Um diese Filme zu sehen, gibt es viele Möglichkeiten. Eine davon wäre, ins Kino zu gehen oder diese zu Hause auf dem Fernseher zu schauen. Aber warum nicht mal aus der Reihe tanzen und etwas nicht Alltägliches machen? Setzen Sie sich doch einfach in den ersten BMW i7 und geniessen Sie ein pures Kinoerlebnis. Dies und vieles mehr bietet der neue vollelektrische BMW i7.

© BMW Group

VON TAMARA MÖSCHLI

Das Kinoerlebnis der besonderen Art.

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ie Verbindung der oben erwähnten Top-Filme mit dem ersten BMW i7 ist Hans Zimmer. Die fesselnde Musik der Filme Inception, Interstellar, Top Gun und noch viele mehr, wurden von Hans Zimmer komponiert. Diese Blockbuster und noch ein weiteres breites Angebot an vergleichbaren Filmen können ohne grossen Aufwand im ersten BMW i7 bewundert werden.

runterfahrenden, 31.3 Zoll grossen Theatre Screen mit einer Auflösung von 8K. BMW ermöglicht es, im Fahrzeug auf Amazon-Programme zuzugreifen oder ganz einfach ein Tablet oder Laptop via HDMI-Anschluss mit dem Bildschirm zu verbinden. Steuern lässt sich der Theatre Screen mit dessen zahlreichen Optionen über einen in den Fond-Türen integrierten Touchscreens.

Denn ja, dies ist möglich, und zwar nicht auf ihrem Smartphone oder Tablet, sondern auf dem im Fahrzeug eingebauten und aus dem Dachhimmel he-

Um das perfekte Ambiente abzurunden, kann das Fahrzeug mit dem Panorama-Glasdach «Sky Lounge» bestellt werden. Dieses lässt bei Tag

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AUTO & MOTO 81 viel Licht in das Innere des BMW i7 und begeistert bei Nacht die Mitfahrer mit dynamischen Lichteffekten. Die «Sky Lounge» hat zurecht ihren Namen: Sie eröffnet in einer wolkenlosen Nacht den Blick in den funkelnden Sternenhimmel.

ES FUNKELT UM DIE WETTE Der BMW i7 funkelt mit seinen Cristal-Split-Headlights und seinen beleuchteten Nieren (Iconic Glow) mit den Sternen um die Wette. Die Cristal-Split-­ Headlights sind die erstmals zweigeteilten Scheinwerfereinheiten. In diesem Fahrzeug lässt es sich besonders gut chauffieren, doch von beeindruckenden Fahrzeugen bekannt, setzt man sich dennoch meist am liebsten selbst hinter das Steuer. Innovation wird nicht nur in den Fondsitzen, sondern ebenso im Fahrer- und Beifahrersitz grossgeschrieben. Der BMW i7 wurde mit einem Ultra-Wide-Screen ausgestattet. Die Fahrzeugfunktionen auf dem Display können sowohl per Touch als auch über die Sprachfunktion und den allbewährten iDrive-Controller gesteuert werden. Das Lenkrad mit abgeflachter Handauflage sorgt für einen optimalen und angenehmen Griff. Zudem sind selbstverständlich die Komfortsitze ein Muss in diesem Fahrzeug. Elektronisch verstellbare Kopfstützen, elektrische Sitzverstellung, Sitzheizung und ein optionaler Massagesitze mit Sitzlüftung runden dieses Komfortpaket ab.

Spur, regelt automatisch die Geschwindigkeit und zugleich den Abstand zu dem vor ihm fahrenden Fahrzeug. Fährt die Lenkerin oder der Lenker vielleicht doch lieber sportlicher? Dann gibt es die Möglichkeit, aus dem Komfort-Luxusschlitten eine Sportmaschine zu machen. Durch die verschiedenen Fahrmodi «Efficient», «Relax», «Personal», «Expressive» und «Sport» lässt sich das Fahrverhalten des Fahrzeuges individuell auf die Bedürfnisse anpassen.

SPORTLICH FAHREN Was wünscht sich der sportliche Fahrer oder die sportliche Fahrerin noch? In den vollelektrischen BMW-Fahrzeugen BMW i7, BMW iX und BMW i4 werden auf Knopfdruck im Sportmodus eine sportlichere Lenkung, ein härteres Fahrwerk und mehr Drehmoment aktiviert. Wem das geräuschlose Fahren von herkömmlichen Elektrofahrzeugen zu emotionslos ist, kann im Sportmodus den sogenannten «Iconic Sound» aktivieren, welcher in Kooperation mit dem bekannten Komponist Hans Zimmer entwickelt wurde. Erleben Sie den «Iconic Sound» jederzeit gerne während einer Probefahrt bei uns in Aesch!

GARAGE HOLLENSTEIN AG

Wie auf Wolken schweben, so fühlt sich das Fahren in diesem Fahrzeug an. Mit dem speziell für den Luxus-Elektrowagen entwickelten Fahrwerk lässt sich ein entspanntes Reisen erleben. Unebenheiten und Erschütterungen während der Reise gehören somit der Vergangenheit an. Zudem lässt sich der BMW i7 beinahe vollautomatisiert fahren – mit gelegentlichem Berühren des Lenkrades, fährt dieser komplett von allein, hält die

Therwilerstrasse 2 CH-4147 Aesch Telefon + 41 (0) 61 717 90 10 info@garage-hollenstein.ch

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ENTSPANNT REISEN

Komfort und Sportlichkeit sind kein Widerspruch – nur ein anderer Modus.

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82 AUTO & MOTO

AUTOHAUS WEDERICH, DONÀ AG

MIT DEM NEUEN CITROËN C5 X BEI JEDER FAHRT AUF LUFTKISSEN SCHWEBEN Der neue französische Citroën C5 X mit seiner Mischung aus Limousine, Kombi und SUV überzeugt mit einer eigenständigen Formgebung. Ein herausragendes Fahrwerk und ein Plug-in-Hybridantrieb mit bis zu 225 PS hinterlassen das Gefühl des lautlosen Schwebens.

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as aussergewöhnliche Mittelklasse-Modell C5 X rollt auf mindestens 19 Zoll grossen Alurädern. Die Länge von 4.8 Metern und das geräumige Platzangebot machen den neuen Citroën zu einem bequemen Langstreckenfahrzeug. Mit dem Plug-in-­ Hybridantrieb fährt er bis zu 50 Kilometer rein elektrisch bei einer Geschwindigkeit von bis zu 135 km/h. Bei weiteren Reisen übernimmt der effiziente 180-PS-PureTech-Benzinmotor den Antrieb. Die Systemleistung des Plug-in-Hybridantriebs beträgt 165 kW / 225 PS. Das Citroën-Advanced-Comfort-Programm ist im C5 X optimal umgesetzt. Die Citroën-Advanced-Comfort-Sitze bieten visuellen Komfort durch ihre spezielle Polsterung, einen sofort spürbaren Sitzkomfort durch den zusätzlichen 15 Millimeter dicken Schaumstoff sowie den elastischen Bezug und schliesslich ergonomischen Komfort durch elektrische Verstellfunktionen. Um den Einstieg zu erleichtern, bewegt sich der Fahrersitz automatisch zurück, bevor er in die gespeicherte Fahrposition zurückkehrt. Die vorderen Sitze können zusätzlich beheizt beziehungsweise belüftet werden und verfügen über eine Massagefunktion.

Alle Passagiere – vorne wie hinten – kommen in den Gefühlsgenuss des entspannten Wohlbefindens. Mit der Eleganz und der Dynamik einer Limousine sowie der Funktionalität eines Kombis und SUVs strahlt der Citroën C5 X im Innenraum Eleganz und Weite aus. Die Helligkeit im C5 X wird durch die grossen Fenster und das grosse Panorama-Glasdach verstärkt. Die weisse, in der Intensität regulierbare Ambientebeleuchtung unterstreicht das elegante, fliessende Erscheinungsbild der Ausstattung. Auch die Ablagefächer − Handschuhfach, Kofferraum und Mittelkonsole − sowie die Bedienelemente zum Öffnen der Türen und der Fussräume sind beleuchtet. Die gegen akustische Einflüsse beschichteten Front- und Heckscheiben sorgen für eine aussergewöhnliche Isolierung von Aussengeräuschen. Damit bietet der C5 X den besten Akustik-Komfort. Der neue Citroën C5 X vereint attraktives Aussehen und Funktionalität mit einer hochwertigen und bequemen Ausstattung und einem modernen Plug-in-Hybridantrieb. Entdecken Sie das Fahren wie auf Luftkissen.

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84 AUS & WEITERBILDUNG

Barbara Liebermeister ist Gründerin und Leiterin des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ), Frankfurt.

ES GEHT AUCH ANDERS

VIRTUELLE UND LATERALE FÜHRUNGSSTILE BOOMEN Über das Thema virtuelle Führung wurde in den vergangenen zwei Jahren coronabedingt viel gesprochen. Doch auch das laterale Führen gewinnt an Bedeutung. Ein Interview mit Barbara Liebermeister, der Leiterin des Instituts für Führungskultur im digitalen Zeitalter (IFIDZ). INTERVIEW MIT BARBARA LIEBERMEISTER VON BERNHARD KUNTZ

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AUS & WEITERBILDUNG 85

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ESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Frau Liebermeister, das Thema «Führung ohne Weisungsbefugnis» beziehungsweise «laterale Führung» gewinnt in den Unternehmen an Bedeutung. Das zeigt eine aktuelle Studie Ihres Instituts. Weshalb? Barbara Liebermeister: Weil zumindest die Kernleistungen der Unternehmen aufgrund der steigenden digitalen Vernetzung immer häufiger in einer abteilungs-, bereichs- und oft auch unternehmensübergreifenden Team- und Projektarbeit erbracht werden. Deshalb stehen die Führungskräfte top-down heute meist auch vor der Herausforderung, Personen zu führen beziehungsweise zu inspirieren, die ihnen disziplinarisch nicht unterstellt sind, wenn sie sicherstellen möchten, dass ihr Bereich seinen Beitrag zum Unternehmenserfolg leistet. Dies gilt zum Beispiel für Führungskräfte und Mitarbeiter anderer Bereiche, externe Dienstleister sowie ähnliche Businesspartner, die am Leistungserbringungsprozess mitwirken.

Was sind die wesentlichen Treiber dieser Entwicklung? Die vielen neuen Möglichkeiten, die die Digitaltechnik im Bereich Kommunikation und Kooperation bietet, und das Bestreben der Unternehmen, ihre Agilität, also die Reaktionsgeschwindigkeit zum Beispiel auf Marktveränderungen, zu erhöhen. Diese Faktoren führen dazu, dass die Arbeits- und Kommunikationsstrukturen in den Unternehmen immer komplexer werden und die Interdependenzen, also wechselseitigen Abhängigkeiten, steigen. Können Sie das an einem Beispiel erläutern? In meinen Seminaren und Vorträgen verweise ich oft auf die Baubranche. Wenn zum Beispiel ein Wohnhaus oder Bürogebäude gebaut werden soll, dann steht der Bauherr oder der von ihm beauftragte Architekt vor der Herausforderung, die verschiedensten Gewerke wie Maurer, Maler oder Elektriker zu koordinieren. Nur wenn ihm dies gelingt, werden überflüssige Mehrarbeiten vermieden, ist das Gebäude zum geplanten Termin bezugsfertig und erfüllt die Erwartungen. Dies ist eine schwierige Führungs- und Koordinierungsaufgabe – nicht nur, weil hierfür jeder Prozessbeteiligte wissen muss, was seine Aufgabe ist und welche Anforderungen das Endprodukt erfüllen soll, sondern auch, weil die involvierten Personen und Organisationen Eigeninteressen haben. Diese gilt es soweit wie möglich unter einen Hut zu bringen. Und solche Strukturen prägen zunehmend auch die Zusammenarbeit in den Unternehmen? Ja, auch weil diese im Zuge ihres Bestrebens, agiler zu werden, immer mehr Teilaufgaben an externe Dienstleister sowie Spezialisten an verschiedenen Standorten übertragen. Trotzdem spielt das Thema laterale Führung in den Führungskräfteentwicklungsprogrammen der Unternehmen bisher noch eine marginale Rolle. Dabei brauchen Führungskräfte hierfür vermutlich teils andere Fähigkeiten als beim «klassischen» Führen. Welche sind das? In der modernen, digitalen Arbeitswelt müssen sich die Führungskräfte zu Beziehungsmanagern entwickeln, die sich unter anderem durch eine hohe Persönlichkeits-, Beziehungs- und Digitalintelligenz auszeichnen. Sie müssen andere Personen für sich und ihre Ideen begeistern und tragfähige Beziehungen zu ihnen aufbauen können – auch zu solchen, deren Vorgesetzte sie nicht sind. Ist das den Führungskräften bereits bewusst? Vielen ja. Wenn man heute mit Führungskräften über das Thema Teamführung spricht, dann beziehen sich ihre Erzählungen über die Herausforderungen, vor denen sie stehen, in der Regel nicht mehr rein auf die

Die Führungskräfte werden Beziehungsmanager.

ihnen disziplinarisch unterstellten Mitarbeiter, sondern auch auf solche Netzwerkpartner wie Mitarbeiter und Führungskräfte anderer Bereiche sowie externe Partner wie Dienstleister und Kunden.

«In der modernen, digitalen Arbeitswelt müssen sich die Führungskräfte zu Beziehungsmanagern entwickeln.» Die Führungskräfte sind sich also ihrer Abhängigkeit von ihnen bei der Leistungserbringung bewusst. Ja, denn sie spüren täglich, dass sie und ihre Bereiche in komplexe Beziehungsnetzwerke eingebunden sind. Deshalb brennt ihnen das Thema «laterale Führung» ja so unter den Nägeln. Was ist der zentrale Erfolgsfaktor hierbei? Wechselseitiges Vertrauen, ebenso wie beim Führen auf Distanz, denn ohne Vertrauen gelingt der Aufbau tragfähiger Beziehungen nicht. WWW.IFIDZ.DE

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86 AUS & WEITERBILDUNG

Spass am Erfolg als Motivationstreiber.

ÜBERMORGENGESTALTER

AUF DER SUCHE NACH SINN Zukunftsversteher und Übermorgengestalter werden dringend benötigt, damit Wandel gelingt und Fortschritt entsteht. Was sie erschaffen, soll ökonomisch, ökologisch und sozial von Bedeutung sein. VON ANNE M. SCHÜLLER

U

m den Sprung in die Zukunft zu schaffen, brauchen wir Übermorgengestalter im Unternehmen. Superagil, vielseitig interessiert, global geprägt, blitzgescheit, digital fit und ständig auf der Suche nach neuartigen, guten Ideen erkennen sie Potenziale sehr schnell, können Marktdifferenzen rasch identifizieren und Lösungen völlig neu kombinieren. Sie sind Zukunftsversteher – und Transformationsexperten per se. Sie unterstützen die «höchste zukünftige Möglichkeit einer Organisation», würde der durch seine «Theorie U» bekannt gewordene deutsche Systemforscher und MIT-Professor Otto Scharmer wohl dazu sagen. Das, was im Unternehmen getan wird, soll auf dreierlei Weise nützlich sein: ökonomisch, ökologisch und sozial. Die Zeiten von Wachstum auf Teufel komm raus und Maximalrenditen um jeden Preis sind vorbei.

und längst widerlegt. Die Menschen wollen mehr als nur Geld nach Hause tragen. Wer einer Sache dienen kann, die grösser ist als er selbst, die sinnvoll ist, die Bedeutung hat und Altruismus ermöglicht, empfindet tiefste Zufriedenheit. Eingebunden sein, etwas Wertvolles durch eigenes Tun bewirken, mehr aus sich machen, das erfüllt die Menschen in hohem Masse – und ganz besonders die Übermorgengestalter. Wir wurden geboren, um ein Leben voller Sinn zu führen – und nicht, um ein fremdbestimmtes Rädchen im Getriebe der Unternehmen zu werden. «Jedes Individuum ist in seiner Einzigartigkeit wichtig und kann eine für alle brauchbare Entdeckung machen», schreibt Gerald Hüther in seinem wunderbaren Buch «Würde».

Denn Tatsache ist: Das tradierte Wirtschaftssystem bedroht die Lebensgrundlage unseres Heimatplaneten. Zukunftsfähige Unternehmen entwickeln sich deshalb zu vernetzten Organisationen, die nachweislich auch Verantwortung für das Gemeinwohl tragen. Ein glaubwürdiges soziales Engagement und ein ernsthaftes Hinterfragen, wie wir echte Nachhaltigkeit in die Welt bringen können – das wird zum Megatrend Nummer eins. Denn wenn wir unseren Planeten nicht retten, ist alles andere sinnlos.

Wir Menschen sind beseelt von dem Wunsch, einen Beitrag zu leisten, und fürchten die Vorstellung, ein bedeutungsloses Leben gelebt zu haben. Es gibt uns Genugtuung, uns auf eine im Rahmen unserer Fähigkeiten liegende Art und Weise weiterentwickeln zu können. Niemand malocht gern für eine Profitausbeute, die anderen zugutekommt. Doch für einen grossen gemeinsamen Sinn wächst man über sich selbst hinaus.

EINEN SINNVOLLEN BEITRAG LEISTEN

Man stelle sich vor, schreibt die Strategieberaterin Kerstin Friedrich, «der Mannschaft des FC Bayern erzähle man, dass ihr wichtigstes Ziel der Gewinn ihres Arbeitgebers, der FC Bayern AG, sei. Welche Steuerungskraft mag ein solches Ziel wohl ausüben?» Ja, genau: Die Jungs wollen Spass ha-

Die Hypothese vom Homo oeconomicus, der selbstsüchtig agiert und rein rational nach seinem eigenen Nutzen trachtet, ist eine traurige Erfindung weltfremder Wirtschaftsökonomen, eine anthropologische Lüge –

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HOCHGEFÜHLE ENTSTEHEN


AUS & WEITERBILDUNG 87 ben, Spiele gewinnen und Titel feiern. Dafür legen sie sich ins Zeug. Profit ist am Ende dann das Ergebnis. Ohne sinnvolle Herausforderungen hätten wir keine Möglichkeit, uns zu bewähren, auf uns stolz zu sein und die so wertvolle wie notwendige Aufmerksamkeit und Anerkennung unserer Mitmenschen zu erlangen. Unsere Motivationssysteme werden erst hochgeschaltet, wenn wir uns um eine Sache verdient machen können. Zu diesem Zweck ist unser Gehirn mit zwei Belohnungszentren ausgestattet: eines für die Vorfreude und eines für die Nachfreude. Die Vorfreude drückt sich in Verlangen aus. Sie gibt uns den Antrieb, ein begehrenswertes Ziel tatsächlich erreichen zu wollen. Das zweite Belohnungszentrum versorgt uns mit Hochgefühlen nach erfolgreich vollbrachter Tat. So motivieren uns mächtige zerebrale Strukturen und biochemische Prozesse, Unangenehmes zu meiden und Angenehmes beherzt in Angriff zu nehmen.

DIE SÜSSESTE DROGE Für Leistung, Lernen und das Meistern von Herausforderungen werden wir kortikal ganz ergiebig belohnt: mit der süssesten Droge, die die Natur je erfunden hat. Ihr Name? Dopamin. Dopamin ist der Freudentaumel, das aufgekratzte Beflügeltsein, der siebte Himmel, Glückseligkeit pur.

gen die Beschäftigten dazu, sich selbst zu übertreffen. Drohkulissen, entseelte Arbeit und anhaltende Frustration hingegen sorgen dafür, dass Menschen ihren Ehrgeiz verlieren, weil die Dopamin-Produktion verebbt. Als Erstes werden die Guten, die Wertvollen, die Talentierten, die Innovatoren und Übermorgengestalter aus solcher Umgebung migrieren, um sich auf die Suche nach einem Arbeitsort mit mehr Sinn, mehr Freiheit und mehr Arbeitsfreude zu machen. Gerade Neudenkern und Übermorgengestaltern verlangt es nach Sinn. Sie wollen Selbstwirksamkeit spüren, Spuren hinterlassen und Teil von etwas Bedeutsamem sein. Sinnentleerte Arbeit und seelenlose Unternehmen meiden sie wie die Pest. Der Job, den sie wählen, ist für sie eine Art Statement – und Ausdruck eines Lebensgefühls. Die Firma, in der sie tätig sein wollen, muss für etwas stehen, mit dem sie sich wirklich identifizieren können. Diese Grundeinstellung befruchtet inzwischen den kompletten Arbeitsmarkt. Zunehmend wünschen sich die Menschen, dass alles Berufliche zu einem bereichernden und in hohem Maße befriedigenden Teil ihres Lebens wird. WWW.ANNESCHUELLER.DE

Dopamin bringt die Synapsen in Schwung und verstärkt die Arbeitsbereitschaft des Gehirns. Im Reigen mit weiteren zerebralen Substanzen befeuert Dopamin neben Lebensfreude auch Wagemut und Leistungskraft. Außerdem stärkt es unser Immunsystem und schützt die Firmen so vor hohen Krankenständen. Die Evolution belohnt uns zudem dann, wenn wir uns als wertvolles Mitglied einer Gruppe zeigen, wenn wir Wertstiftendes tun und dabei unsere Sache möglichst immer noch ein wenig besser machen. Das gilt besonders für Kopfarbeiter. Auch Geistesblitze und Schöpferkraft werden nämlich durch Dopamin angeheizt. Dies führt zu einer weiteren Aktivierung des Gehirns, zum Mehr-machen-­ Wollen, zum Aufbau von Millionen von Hochleistungsneuronen und zu einer stärkeren Vernetzung der Lerninhalte. «Herausforderungen beflügeln», sagt der Volksmund so trefflich. Ein Mangel an Herausforderungen hingegen lässt selbst die Talente der Besten veröden.

SINNENTLEERTE ARBEIT UND SEELENLOSE FIRMEN Unternehmen, die von ihren Mitarbeitenden Großes wollen, versorgen sie also am besten regelmässig mit derartigen Kicks. Sie fordern viel und brin-

DAS AKTUELLE BUCH DER AUTORIN Anne M. Schüller Bahn frei für Übermorgengestalter! Gabal Verlag 2022, 216 Seiten, ISBN 978-3967390933

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88 KULINARIK

Die Region bringt ihre hochwertigen Produkte auf den Tisch.

RESTAURANT RÖSSLI

… EN GUETE! In der Gastronomiebranche gibt es viele Traditionshäuser, die stolz auf ihre Geschichte blicken, aber gerade für jüngere Generationen leicht angestaubt wirken. Das ist in diesen herausfordernden Zeiten – gerade für diese Branche – ein Weckruf. Das Rössli in Oberwil hat daraus ein innovatives Konzept entwickelt. Ja, die Verantwortlichen und das Konzept spiegeln Traditionen in einem atmosphärisch spannenden Ambiente wider. Es ist ein gesellschaftlicher Mittelpunkt, an dem sich Menschen aus nah und fern aufgehoben fühlen. Neben der gemütlichen Atmosphäre mit gutbürgerlicher Küche braucht es heute aber auch raffinierte und moderne Speisekonzepte. Die tagesfrischen, saisonalen Produkte stammen nach Möglichkeit von ausgesuchten Erzeugern aus der Region. VON GEORG LUTZ

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KULINARIK 89

Tradition und Innovation sind hier keine Widersprüche.

N

ur wer sich ändert, bleibt sich selbst treu. So könnte man die Lebensmaxime von Julie Jaberg Wiegand und Philipp Wiegand auf den Punkt bringen. Neun Jahre hat das Paar im Neubad in Binningen eine gehobene Küche geboten und ist für sein Engagement durchgehend mit 14 Punkten bewertet worden. Im Oktober 2020 haben die beiden dann ihr neues Projekt aus der Taufe gehoben: Im benachbarten Oberwil betreiben sie nun nach aufwendiger baulicher Renovierung das Restaurant Rössli – eine Traditionsadresse, der sie mit ihrer Leidenschaft für gute Gastronomie neue Impulse verliehen haben. Mit dem Know-how aus der Spitzengastronomie machen Philipp und Julie ihren Gästen ein Angebot, das man als traditionell innovativ bezeichnen könnte. Zum Ambiente eines modern verstandenen, traditionsbewussten Landgasthofes passen kulinarische Klassiker, die immer wieder neu interpretiert werden, ausgezeichnet. Komplettiert wird die

wohldosierte Speisekarte mit vegetarischen und mediterranen Kreationen. Welches Gericht auch immer einen Platz auf der saisonal variierenden Karte findet – Küchenchef Philipp macht in Sachen Qualitätsanspruch keine Kompromisse: «Wir kennen unsere regionalen Produzenten und teilen deren Philosophie und Qualitätsgedanken voll und ganz.»

GAST-FREUNDSCHAFT Im Gespräch mit den Restaurantbetreibern wird deutlich, wie umfassend Julie und Philipp ihren Anspruch verstehen, um ihren Gästen eine möglichst perfekte Zeit des Geniessens zu bereiten. Für Julie, die den Bereich Service und Arrangements leitet, steht eine entspannte, lockere Atmosphäre mit einem freundlichen, aufmerksamen Service an erster Stelle auf der Wohlfühlskala ihrer Gäste. Überzeugend einfach formuliert sie ihr Credo: «Das Wort «Gast-Freundschaft» drückt unser Verständnis von

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90 KULINARIK

Die Gäste wollen sich aufgehoben fühlen und locker geniessen können.

Service perfekt aus.» Ihrer Meinung nach bewährt sich ein solches Verständnis gerade auch dann, wenn Gäste besondere Wünsche haben. Freundlichkeit ist für Julie die Basis eines jeden genussvollen Restaurantbesuchs.

TRADITIONELL UND INNOVATIV

der ersten Etage abgeschlossen. Auch dieser Umbau zeigt einen interessanten Mix aus Tradition und Moderne. Ein barrierefreier Zugang via Fahrstuhl bringt die Gäste in einen grosszügigen, unverbauten Saal für bis zu 90 Personen. Erster Eindruck, wenn die Fahrstuhltür sich öffnet: Wow!

Vielleicht ist das Rössli mit seiner attraktiven Lage mitten in Oberwil ein besonders passender Ort für ein gastfreundliches Restaurant – oder «Wirtshaus», wie es an der Fassade steht. Es lädt ein, bei Sonnenschein auf dem angenehm kühlen Gartenplatz unter grossen Kastanien zu sitzen und dem emsigen Treiben auf der dörflichen Hauptstrasse zuzuschauen oder mit Freunden einen genussvollen, lauen Sommerabend zu geniessen.

Eine spontan sich einstellende urgemütliche Atmosphäre empfängt die Besucher –resultierend aus einem Spannungsverhältnis zwischen den traditionellen Dachbalken als Teil des perfekten Holzinterieurs und einem raffinierten Lichtkonzept mit avantgardistischen Designerleuchten – im wahrsten Sinn ein Hingucker.

LEBENDIG UND LECKER Für Oberwiler und Menschen aus der Umgebung ist das Rössli mehr als ein Ort, an dem gegessen und getrunken wird. Es ist ein gesellschaftlicher Treffpunkt – ein Ort des Wohlfühlens in Gesellschaft mit Freunden, der Familie oder netten Gästen. Oder wie es mal kurz und bündig in einer Gastkritik zu lesen war: «lebendig und lecker». Nach der liebevollen Renovierung der Gasträume ist nun für die Herbstund Wintersaison auch die umfassende Erneuerung des Bankettsaales in

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92 KULINARIK

Das GastroBaselland-Präsidium mit Fabienne Ballmer und Philip Bühler bringt den Verband wieder auf Kurs.

Während der Roadshow kochten Lehrlinge Paella.

GASTROBASELLAND

DIE GASTRONOMIE IST EINE COOLE BRANCHE Die Corona-Krise verursachte einen grossen Umbruch in der Gastronomie, denn die enorme Veränderung traf diese, wie auch alle anderen Branchen, vollkommen unvorbereitet. Eine Flurbereinigung war dringend nötig, sagen die einen und machen das Beste aus der Situation. Jammern, Däumchen drehen und auf die Hilfe des Staates warten ist die Devise der anderen. VON BEAT EGLIN

I

m Baselbieter Branchenverband GastroBaselland ist die Co-Präsidentin Fabienne Ballmer auch interimistische Geschäftsführerin. Zusammen mit Co-Präsident Philipp Bühler brachte sie den Verband innert kurzer Zeit wieder in die Gewinnzone. Damit wurde die Handlungsfähigkeit verbessert und man kann in die Zukunft investieren. In Liestal besitzt der Verband ein eigenes Zentrum. Dort werden überbetriebliche Kurse, Wirtekurse und andere Veranstaltungen durchgeführt.

an Passanten und Interessenten der Gastroberufe verteilt. Dazu servierten sie frisches Schlangenbrot. An der Bar wurden kühle Drinks mit und ohne Alkohol gemixt. Um den Jugendlichen am richtigen Standort begegnen zu können, will man die Roadshows nach den Sommerferien an Schulen und anderen Orten, an denen sich die jungen Leute aufhalten, aufbauen und geeignete Begegnungsplätze schaffen.

FEHLENDE FESTESSEN UND FACHKRÄFTEMANGEL

Kurzfristig wurde eine Podiumsdiskussion mit Fachleuten organisiert und nach Lösungen gesucht. Eine wichtige Aussage war, dass die Gastronomen wieder investieren. Wenn die Gäste zurückkommen, wollen sie ihnen zeigen, dass sie parat sind und nicht zwei Jahre lang untätig waren. Lohnexzesse «in dieser schönsten aller Branchen mit enorm vielen Entwicklungsmöglichkeiten» wurden kritisiert. Im Gegensatz zu früher kommen die Jungen heute mit klaren Plänen in die Lehre und sie haben viel mehr Möglichkeiten. Wichtig war den Diskussionsteilnehmern, dass die Gastronomie ihren Gästen Geschichten und Erlebnisse liefern soll. Wenn altes Handwerk, Hausgemachtes und Regionalität genutzt werden, schreiben sich diese wie von selbst, denn «wir sind eine coole Branche».

Zwei grosse Themen, die von den Mitgliedern immer wieder angeschnitten werden, sind die Geschäftsessen am Jahresende und die privaten Anlässe. Im Lockdown fehlten diese lukrativen Umsatzbringer und solche Lücken können nur schwer kompensiert werden. Fabienne Ballmer setzt sich immer wieder bei Politikern und auch direkt bei der Regierung für die Anliegen der Branche ein. Immerhin gehört die Gastronomie zu den grössten Arbeitgebern und viele Zulieferer hängen von ihr ab. Ein weiteres brisantes Thema ist der Fachkräftemangel. In der Krise wurde Personal entlassen oder es wanderte ab. Wer etwas Neues gefunden hat, vielleicht sogar mit besseren Arbeitszeiten und höherem Lohn, kehrt nicht zurück. Mit einer Roadshow will Ballmer die Gastronomie zum Publikum bringen und junge Leute für diese Berufe begeistern. Auf dem Wasser­ turmplatz in Liestal wurde ein Dreibein aufgestellt und über offenem Feuer kochten Lehrlinge feine Paella. Jeder Autofahrer, der vorbeifuhr, und auch die Passagiere in den Autobussen hatten direkten Blick in die grosse Pfanne. Die gelbe Farbe des Reises dominierte und die Bohnen, weiteres Gemüse und Pouletschenkel sorgten für die Farb- und Geschmackstupfer. Die schmackhaften Portionen der Jungprofis wurden

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GESCHICHTEN UND ERLEBNISSE

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94 KULINARIK ANTINORI

UNTER DER SONNE DER TOSKANA Wer sich mit Wein auskennt, dem ist der Name Antinori ein Begriff: Seit dem Jahr 1385 führt die toskanische Adelsfamilie Antinori eines der ältesten Weingüter der Welt. Die Geschichte der Antinoris und ihres Erfolges als Winzer besteht nun schon seit 26 Generationen und hört nicht auf. Heute steht Albiera Antinori – als eine von drei Töchtern von Marchese Piero Antinori – zum ersten Mal als weibliche Führungskraft an der Spitze des Unternehmens. Zu Besuch in ihrem Landgut Tignanello inmitten einer saftig blühenden, toskanischen weiten Landschaft erfahren wir bei einem italienischen Mittagessen mit mehreren Weinproben Spannendes über die eindrucksvolle Historie des Weingutes Antinori, das Leben der Familie und ihre Leidenschaft für Gastfreundschaft und Italien. VON CÉCILE VON FÜRSTENBERG

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an könnte meinen, ein «Antinori» sei die Bezeichnung für die längst mögliche Weinbautradition, so lange widmet sich die Familie von Piero Antinori, der Herstellung und dem Verkauf von Weinen, nämlich seit dem 12. Jahrhundert. Das toskanische Adelsgeschlecht zählt seit 1385 zur Florentiner Zunft der Winzer und Weinhändler, ursprünglich verdienten sie aber vor allem mit dem Handel von Seide und Bankgeschäften im In- und Ausland ihr Geld. Ende des 14. Jahrhunderts wütete die Pest in der wohlhabenden und aufstrebenden Handelsstadt Florenz, auch soziale Unruhen und kriegerische Handlungen prägten das Stadtbild. Zu dieser Zeit entstanden auch die Anfänge für die spätere Erfolgsgeschichte des Weingutes

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Antinori: Es war Giovanni di Pietro Antinori, der im Jahr 1385 als Sohn einer florentinischen Handelsfamilie die Entscheidung traf, Florenz den Rücken zu kehren, um im Umland die ersten Hektar Land zu kaufen, die zum Teil noch heute für die Kultivierung klassischer Weine aus dem Chianti Classico genutzt werden. Im Jahr 1506 erwarb Niccolò di Tommaso Antinori, Vater von Piero, für 4 000 florentinische Goldgulden in Florenz einen prachtvollen Palast in der Nähe des Domes, den «Palazzo Antinori», der heute nicht nur als Wohnsitz der Familie dient, sondern auch das Restaurant «Cantinetta Antinori» beherbergt. Allein schon die florentinische Architektur aus dem 14. Jahrhundert versetzt einen in Staunen, während man die gesamte Palette an Antinori-Weinen mit


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köstlichen italienischen Delikatessen serviert bekommt. Im Laufe der Jahre erwarb die Familie Antinori immer mehr kleinere Wein- und Landgüter sowie Weinberge in der Toskana. Inzwischen gehören Weinberge und Güter wie Tignanello, Santa Maria und Paterno zum Portfolio der Familie, die im Jahr 1863 die Fattorie dei Marchesi Antinori gründete, in denen die grössten toskanischen Weingüter der Familie gebündelt werden sollten. Es war 1930, als das Weingut Antinori den heute allseits beliebten Klassiker, den Villa Antinori, auf den Markt brachte, der als stilprägend für die weitere Entwicklung im Chianti Classico gilt. Weine aus dem Chianti Classico stehen für ausgezeichnete Lagerfähigkeit und hohe Komplexität.

ÜBERNAHME DURCH PIERO ANTINORI In vielen Familien bricht früher oder später ein Mitglied mit der Tradition, jedoch nicht Piero Antinori. Es spornte ihn an, dass er die Tradition von Jahrhunderten erfolgreich fortsetzte. Mit nur 28 Jahren im Jahr 1968 folgte Piero seinem Vater Niccolò als Präsident des Weinunternehmens «Marchesi Antinori». Niccolò führte das Weingut mit Bravour durch die schweren Zeiten im 2. Weltkrieg, Piero jedoch musste sich gleich zu Beginn seiner Übernahme grossen Herausforderungen stellen. Denn die Überflutungen durch den Fluss Arno im Jahr 1966 hatten eine Zerstörung der Weine im Keller der Antinori zur Folge. Piero reagierte mit Modernisierungen, um die traditionelle Weinherstellung an die Gegebenheiten der

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96 KULINARIK Zeit anzupassen, zum Beispiel schaffte er temperaturkontrollierte Stahltanks an, die noch heute in den Weinkellern der Familie Antinori eingesetzt werden.

EINE ENDLOSE ERFOLGSGESCHICHTE Im Powerpack mit seinen Töchtern Albiera, Allegra und Alessia ist es Piero Antinori mit viel Leidenschaft gelungen, das Haus der Marchesi Antinori zu einem weltbekannten Unternehmen zu führen, das neben rund 14 Weingütern in Italien auch zwei Dutzend internationale Joint Ventures umfasst. Nur eine gute halbe Autostunde von Florenz in Richtung Siena liegt der beschauliche Ort Bargino. Hier hat die Familie Antinori vor einigen Jahren ihr neues imposantes Hauptquartier erbaut, ein architektonisches Meisterwerk als Ergebnis siebenjähriger Bauarbeiten. In der Kellerei erlebt man die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Familie Antinori. Den Auftrag für das Kunstwerk erhielt das Architekturbüro Archea Associati, Konstruktion und Bautechnik erfolgte durch das Unternehmen Hydea. Das rotbraune Bauwerk wurde mit natürlichen Materialien wie Cotto, Holz, Corten-Stahl und Glas erbaut und führt über eine gigantische Wendeltreppe scheinbar endlos auf eine Terrasse mit einem Blick in die grünen Weinberge des Chianti Classico, der einem den Atem raubt. Der weite Blick in die Zukunft lässt auch erahnen, dass die Erfolgsgeschichte der Antinoris noch lange nicht zu Ende geschrieben ist, sondern nun in der Verantwortung von Albiera und ihren Schwestern Allegra und Alessia eine spannende Fortsetzung verspricht. Albieras Vision ist es, einen ganz besonderen Wein für jedes einzelne Weingebiet zu produzieren, was bedeutet, dass der Weinanbau-Prozess ständig optimiert werden muss. Auch international möchte Albiera den Fokus auf das Weingeschäft in China und Nordamerika verstärken, zwei der wichtigsten Märkte für edle Weine. Ausserdem verändert die rasant zunehmende Digitalisierung das Geschäft, denn die Online-Nachfrage nach Wein steigt immens. Antinori-Weine werden allerdings hauptsächlich über Restaurants und den Einzelhandel verkauft.

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Albiera Antinori testet jeden ihrer Weinsorten.

Der Trend entwickelt sich hin zu weniger Alkoholgehalt, einer frischeren Note und nachhaltiger, organischer Produktion. Die vermehrte Produktion von leichtem Rosé-Wein folgt diesem Trend. Eine grosse Veränderung der heutigen Zeit ist, dass mit Albiera, Allegra und Allesia zum ersten Mal weibliche Führungskräfte der Familie Antinori das Unternehmen leiten. Albiera nimmt die Herausforderung gelassen, «Frauen sind genauso gute Winzer, wie Männer es sind.» Das Einzige, was etwas mehr Organisation bedeutet, ist, nebenbei Kinder zu bekommen und grosszuziehen. Denn die nächste Generation wird schon auf ihre Aufgaben im Unternehmen vorbereitet. Im Gegensatz zu den drei Schwestern wird vom Nachwuchs heute verlangt, berufliche Erfahrungen auch ausserhalb des Familienunternehmens zu sammeln und ein Studium zu absolvieren. So erwarb Verdana, die Tochter von Albiera, einen Abschluss in Landwirtschaft an der Universität in Mailand, und ihr Sohn Vittorio arbeitete für Mumm Champagner in Sydney. Auch wenn sich die Anforderungen an den Weinbau stetig verändern, in einer Zeit des Klimawandels und der Digitalisierung werden die Antinoris auch in Zukunft mit aussergewöhnlichen Weinsorten in einer nachhaltig zertifizierten Herstellung überraschen und die Welt mit ihren Weinen und dem damit verbundenen geselligen Zusammentreffen ein wenig leichter und glücklicher gestalten.


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98 BEAUTY & GESUNDHEIT

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BEAUTY & GESUNDHEIT 99 HAUTPFLEGE

LET IT GLOW Danach sehnen wir uns alle: nach dem Strahlen im Gesicht. Doch mit zunehmendem Alter geht der Glanz unserer Haut verloren. Mit richtiger Ernährung und innovativen Hautpflegeprodukten lässt sich dies vermeiden. VON BEATRICE SCHÖNHAUS SPIRIG

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it 20 Jahren hat man ihn ganz von selbst, erlebt ihn in Kombination mit leichtem Herzklopfen, Wärme und etwas aufregender, undefinierbarer Nervosität: the Glow, diesen magischen Glanz auf der Haut, der einen frisch, erotisch und unverschämt jung aussehen lässt. Mit zunehmendem Alter, spätestens mit 40, lässt er aber deutlich nach, dieser schöne Schimmer im Gesicht; wir leben, lieben, haben Stress im hektischen Berufsleben und trinken zur Entspannung ab und zu ein Glas Wein. Ursachen, die unsere Haut austrocknen und die Durchblutung beeinträchtigen – trotz Sport und gesunder Ernährung. Je älter wir werden, desto unebenmässiger wird die Haut, sie verhornt, und die Spannkraft lässt aufgrund schädlicher Umwelteinflüsse nach. Die Zellerneuerung verlangsamt sich, unsere Haut wirkt fahl, glanzlos und müde. Doch die gute Nachricht: Dieses Strahlen können wir uns zurückholen.

Entgiftung bei, ebenso wie zwei bis drei Liter Wasser pro Tag. Wer lieber Tee trinkt, kann auf grünen Tee zurückgreifen, der einen Ruf als wahrer Schönmacher geniesst. Wenn möglich sollte auf weissen Zucker sowie Alkohol verzichtet werden. Aber auch Kurzzeitfasten wirkt wie eine tägliche Detox-Kur für die Haut und wirkt sich positiv auf das Hautbild aus. Genügend Bewegung hält unsere Durchblutung in Gang. Durch anschliessende, regelmässige Saunagänge werden verhornte Hautschüppchen gelöst und Schadstoffe über die Haut ausgeschieden.

Zum einen schaffen dermatologische Therapien Abhilfe. So werden bei der Ultherapie Ultraschallwellen gezielt in die mittleren Hautschichten gebracht. So wird die Kollagenbildung stimuliert, und die Haut sieht nach ein paar Anwendungen viel straffer und strahlender aus. Bei der Mesotherapie erreicht man einen ähnlichen Effekt mittels Injektionen von Wirkstoffen wie etwa Hyaluronsäure. Diese gelangen in die mittleren Hautschichten und verleihen der Haut schon nach wenigen Anwendungen ein jüngeres, strahlenderes Aussehen. Auch durch Ernährung lässt sich einiges für eine glanzvolle Haut machen. Biologisches, frisches Obst und Gemüse helfen der Haut und tragen zur

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100 BEAUTY & GESUNDHEIT tischen Wissenschaft für ihre wohltuende Wirkung auf die Haut bekannt. In einem Cocktail zusammengefasst, beheben sie nachweislich Unvollkommenheiten und sorgen für einen gleichmässigen Teint», erklärt Sophie Vann Guillon, CEO von Valmont. Das Peeling Fluid «LumiPeel» mit Papaya- und Kaktusfeigen-Enzymen kann täglich angewendet werden. Die «LumiCream» verspricht sofortigen Glanz, das Serum «LumiSence» verfeinert die Poren, und die «LumiMask» verfeinert die Hautstruktur sichtbar. Eine Linie also, die schlau und effektiv zu mehr Glanz verhilft.

Schlussendlich kann man sich natürlich auch mittels gezielter Pflege, also Peelings, hochwirksamer Cremes, Seren und Gesichtsmasken zu einer besseren Haut verhelfen.

Auch andere Pflegeneuheiten wie das Gel Peeling «AHA» des Herstellers Bynacht etwa. Das hocheffektive und doch sanfte Gel Peeling ist ein wahres Multitalent: Ein magischer Mix aus vier ultra-effizienten Fruchtsäuren entfernt sanft, aber gründlich abgestorbene Hautzellen an der Oberfläche und legt ein strahlend frisches Hautbild darunter frei, während kostbares Malachit-Mineral und Grüner-Tee-Extrakt nicht nur beruhigen und pflegen, sondern auch die Kollagenproduktion in den tiefen Hautschichten ankurbeln. Die Neuheit von Clarins, die «Crème Nutri-­ Lumière Revive» mit sogenanntem Glow-Booster, Blütenextrakten und Rosskastanien glättet und revitalisiert die Haut.

Die wirken unter der Voraussetzung, dass man sie regelmässig anwendet, also einmal die Woche. Die neue Pflegelinie aus dem Hause Valmont, «Luminosity», ist sowohl für reifere als auch jüngere Haut geeignet. Das in den Produkten enthaltene Phyto-Konzentrat aus der Schweiz enthält Melisse, Schafgarbe, Echten Ehrenpreis, Primeln, Pfefferminze, Frauenmantel und Malve. «Jede dieser Pflanzen ist in der pharmazeu-

Neben den kosmetischen Helferlein bleibt die grösste Wunderwaffe unser Schlaf. Das dadurch ausgeschüttete Hormon Melatonin wirkt anti-oxidativ und schützt unsere Haut vor freien Radikalen wie UV-Strahlen, Stress und Luftverschmutzungen. Auch ein ausgiebiges Lavendelbad vor dem Zubettgehen kann dabei helfen. Wahrlich genüssliche Schönheitsrituale, die Körper und Geist guttun.

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102 BEAUTY & GESUNDHEIT FIMEX DISTRIBUTION AG

LOHNENDE INVESTITION Gesunde und motivierte Mitarbeiter*innen sind für das Unternehmen ein zentraler Baustein für den Erfolg. Daher lohnen sich Investitionen, die genau dies fördern. Sonst drohen Absenzen mit viel höheren Kosten. VON MATHIAS MARTENS

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itarbeiter, die wegen Krankheit und Unfall nicht arbeiten können, kosten Schweizer Unternehmen bis zu 30 Milliarden Franken im Jahr. Dazu kommen nochmals fünf Milliarden, die durch Präsentismus verursacht werden, sprich dadurch, dass kranke Mitarbeiter mit verminderter Leistungsfähigkeit zur Arbeit erscheinen, anstatt zu Hause zu bleiben. Gesundheit und Zufriedenheit stehen im direkten Zusammenhang mit Arbeitsleistung, Effizienz und der Qualität der Ergebnisse, das ist allgemein bekannt. Doch wie können Arbeitgeber dazu beitragen, dass ihre Mitarbeiter gesund und zufrieden sind und dadurch besser arbeiten? Was die Fitness-Branche längst weiss, findet nun endlich auch in der klassischen Bürowelt Gehör: Körperliches Training verbessert nachweislich die Gesundheit und Lebensqualität und hat damit einen riesigen Einfluss auf alle Lebensbereiche. Mehrere wissenschaftliche Studien zeigen, dass Training die Fehlzeiten reduziert, die Arbeit effizienter macht und das Wohlbefinden und den Teamgeist unter den Mitarbeitern steigert. Regelmässige Bewegung hilft dabei, schweren chronischen Krankheiten und Beschwerden vorzubeugen, darunter Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-­ Erkrankungen, Asthma, Diabetes und natürlich Übergewicht. Sie regt den Stoffwechsel an und erhöht die Durchblutung des Körpers, was wiederum das Immunsystem unterstützt. Kräftigere Muskeln stabilisieren den Be-

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wegungsapparat und erhöhen das Gleichgewicht, was in der Unfallprävention eine entscheidende Rolle spielt. Arbeitgeber können viel dazu beitragen, dass ihre Mitarbeiter sich mehr bewegen – unabhängig von der Grösse des Unternehmens und dem zur Verfügung stehenden Platz. Wichtig ist dabei, den Mitarbeitern Bewegungsmöglichkeiten zu bieten, die sie in ihren Alltag integrieren können und als Ausgleich wahrnehmen.

DER IDEALE ZEITPUNKT Die einfachste und effizienteste Art, dies umzusetzen, ist eine integrierte Fitnesslösung. Nach den letzten zwei Jahren haben viele Unternehmen ihre Home-Office-Regelungen angepasst und bieten ihren Mitarbeitern vermehrt die Option, zumindest teilweise von zu Hause aus zu arbeiten. Dies hat zur Folge, dass Räumlichkeiten weniger stark oder sogar gar nicht mehr genutzt werden. Warum also nicht ein Büro zu einer Trainingszone umfunktionieren? Die gute Nachricht: Bauliche Massnahmen sind nur in Ausnahmefällen notwendig. Oft sind Arbeitgeber gehemmt, bestehende Räume umzugestalten, weil sie den regulären Arbeitsablauf nicht durch Umbauarbeiten stören möchten oder die Kosten und den Aufwand scheuen. Doch meist sind ausser der Installation der neuen Geräte gar keine Arbeiten nötig – gerade dann, wenn eine kompakte Lösung angestrebt wird.


BEAUTY & GESUNDHEIT 103 Gemeinsam mit dem Unternehmen eruieren unsere Berater zuerst die Bedürfnisse und Platzverhältnisse. Darauf basierend erstellt das Technogym-­ Interior-Design-Team Pläne, die es erlauben, den vorhandenen Platz optimal zu nutzen. Exemplarisch für verschiedene Raumgrössen stellen wir nun einige Lösungen vor.

KLEINE LÖSUNG AUF 20 QUADRATMETERN Bei Unternehmen mit kleinerem Team reicht es, sich auf das Wesentliche zu beschränken: Zwei bis drei verschiedene Cardio-Geräte sorgen für Abwechslung beim Ausdauertraining. Die Excite Line bietet auf geringster Fläche ein professionelles Training und benötigt in der Human-Powered-­ Version weder Strom noch Batterien. Für das Krafttraining auf engstem Raum gibt es die Plurima-Stations. Diese seilzugbasierten Multistations sind modular aufgebaut und sehr benutzerfreundlich.

MITTLERE LÖSUNG AUF 50 QUADRATMETERN In mittelgrossen Räumen bleibt das Konzept ähnlich: Abwechslung bei den Ausdauergeräten und eine multifunktionale Lösung für das Krafttraining. Hinzu kommen einige freie Gewichte wie Kurzhanteln und Kettlebells sowie Tools für funktionale Übungen, die auf der freien Fläche genutzt werden. Die Skill Line ist hervorragend für solche Zwecke geeignet: Man kann Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Schnelligkeit trainieren, ohne das Equipment wechseln zu müssen. Die Geräte dieser Linie wurden speziell von und für Athleten entwickelt und spornen zu Höchstleistungen an. In Ergänzung mit den Skill Tools bietet sich hier die Gelegenheit, die Mitarbeiter in kleinen Gruppen herauszufordern und zu motivieren, was wiederum den Teamgeist ungemein stärkt.

individuelle Trainingsprogramme zusammen, begleitet den Nutzer durch sein Training und misst seine Fortschritte.

BIOCIRCUIT ALS ZIRKEL Eine einzigartige Lösung für Corporate-Wellness-Programme stellt der Biocircuit dar. Dieser Trainingszirkel mit einer Mischung aus Cardio- und Kraftgeräten führt die Nutzer ohne unnötige Wartezeit von Station zu Station und passt die Geräteeinstellungen automatisch an. Dadurch ist dieses Training enorm effizient und dank der personalisierbaren Programme auch effektiv.

NUTZEN ERWIESEN Und nun zur vielleicht wichtigsten Frage: Lohnt sich eine solche Investition wirklich auch finanziell? Die Antwort ist ein eindeutig belegtes «Ja». In einer an der Universität Süddänemark durchgeführten Studie wurden rund 400 Büroangestellte aus dem öffentlichen und privaten Sektor über zwei Jahre lang begleitet, um die Auswirkungen körperlicher Aktivität zu erfassen. Die Trainingsgruppe erhielt eine Stunde pro Woche ein individuell zugeschnittenes, hochintensives Trainingsprogramm unter Anleitung eines Trainers. Nach nur einem Jahr zeigten die Ergebnisse eine deutliche Verringerung der kurzfristigen Krankheitsabwesenheit um bis zu 49 Prozent. Darüber hinaus erhöhten sich die Arbeitskapazität und die Produktivität um rund zehn Prozent. Bei denjenigen, die nicht an der Studie teilnahmen, gab es dagegen keine messbaren Veränderungen. Über die zwei Jahre hinweg wurde ein ROI von 300 Prozent erwirtschaftet – und das trotz laufender Kosten für den Trainer.

GROSSE LÖSUNG AUF ÜBER 100 QUADRATMETERN Nicht viele Firmen können bei potenziellen Talenten mit einem eigenen Firmenfitness punkten, dabei sind die Vorteile für die Mitarbeiter enorm – vor allem, was die Zeitersparnis angeht, wenn sie zum Beispiel in der Mittagspause trainieren können. Auch ohne Trainer vor Ort müssen Mitarbeiter nicht auf professionelle Betreuung verzichten: In jedes Gerät integriert, stellt der Technogym-Coach

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104 BEAUTY & GESUNDHEIT

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er Herzschlag ist Taktgeber unseres Lebens. Er lässt uns spüren, wer wir sind, und er lässt uns wissen, wie wir uns fühlen. Wenn wir verliebt sind oder Sport machen, beschleunigt er sich. Wenn wir entspannt sind, verlangsamt er sich. Er ist der Rhythmus, nach dem unser Organismus arbeitet und für uns sorgt. Auch die Zellen unserer Haut arbeiten im Takt unseres Herzens. Dieses Prinzip macht sich Byonik ® zu eigen – mit dem ersten Bio-­ Lifting, das sich an Ihrem Puls orientiert, dem patentierten Pulse Triggered Laser. Die sanfte, schmerzfreie und gleichwohl hoch effektive Behandlung wird ergänzt um eine Pflege, die sich dank einer Vielzahl speziell entwickelter Produkte genau auf Ihren Hauttyp und Ihre Persönlichkeit abstimmen lässt.

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ORTHOPÄDIE-TECHNIK FRÜHER UND HEUTE von Benjamin Hueskes

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n der Frühlingsausgabe von GESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL habe ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, vorgestellt, was Orthopädie-­Technik ist und dass wir bei Hueskes-Orthopädie Menschen, denen wegen einer Krankheit, eines Unfalls oder von Geburt an eine Glied­masse fehlt, mit Vorfuss-, Unterschenkel-, Oberschenkel-, Unterarm- und Oberarmprothesen helfen. Diese Prothesen sind heutzutage aus leichten Hightech-Materialien gefertigte Ersatzglieder, die je nach Wunsch verkleidet oder offen getragen werden. Doch das war nicht immer so. Als ich meinen Beruf erlernte, haben wir Prothesen aus Materialien wie Holz, Leder und Metallschienen hergestellt, das Modell wurde mit Gipsbinden und das Gipsnegativ mit Gips ausgegossen. Diese Materialien und die damit einhergehenden komplexen Herstellungstechniken erfordern sehr grosses handwerkliches Geschick und kommen je nach Anforderung auch heute noch zum Einsatz. Insbesondere für das Modell wird in der Regel Gips verwendet, allerdings hat im Laufe der Jahre – wie in so vielen anderen technischen Gewerben auch – der Computer eine tragende Rolle übernommen. So können Modelle auch mit dem 3D-Scanner abgeformt und am Computer modelliert werden. Danach kann das Modell gedruckt oder aus einem Schaum hartgefräst werden. Die Möglichkeit, ein orthopädisches Hilfsmittel mit dem 3D-Drucker zu fertigen, vereinheitlicht den digitalen Herstellungsprozess. Dies gelingt jedoch nicht immer, denn die Anforderungen an Festigkeit und Flexibilität der Hilfsmittel sind je nach Einsatzzweck extrem hoch und da stösst der 3D-Druck an seine Grenzen. Es ist also viel Erfahrung notwendig, um von Anfang an ermessen zu können, in welchem Verfahren ein Hilfsmittel am sinnvollsten produziert werden soll. Nebst den klassischen, weiter oben erwähnten Materialien kommen heute vor allem Faserverbundwerkstoffe (FVW) wie Carbonfasern zum Einsatz, sowie auch Harze, Gelenke aus Titan, diverse Kunst-

stoffe oder Schaumstoffe in verschiedenen Härtegraden et cetera. Der grosse Vorteil moderner Herstellungsmethoden für die Patientinnen und Patienten ist, dass das Modell nicht am Körper selbst mit Gips abgeformt werden muss, sondern mit einem Scanner fast kontaktlos erstellt werden kann. Schneller ist dieser Prozess allerdings nicht  – und die Orthopädietechniker*innen brauchen ein sehr gutes Vorstellungsvermögen bei der Arbeit am Computer. Das Berufsbild der Orthopädie-Technik bringt also so einiges zusammen: handwerkliches Geschick, das Beherrschen modernster technischer und digitaler Werkzeuge und Prozesse sowie – last but not least – Fingerspitzengefühl und ein gutes Gespür im Umgang mit den Patientinnen und Patienten, befinden sich diese doch aufgrund der Notwendigkeit einer Prothese oder Orthese oft in einer schwierigen Lebenslage. Die technischen Möglichkeiten der Herstellung von Prothesen oder Orthesen werden sich laufend weiterentwickeln und den Prozess vereinfachen und beschleunigen. Gleichzeitig wird es auch weiterhin notwendig sein, in gewissen Fällen althergebrachte, bewährte Methoden einzusetzen. Dieses Spektrum wird unsere Tätigkeit in Zukunft noch spannender machen und unseren Patientinnen und Patienten das Leben erleichtern.

BENJAMIN HUESKES Hueskes Orthopädie AG St. Johanns-Vorstadt 31 CH-4056 Basel Telefon +41 (0) 61 322 77 70 info@hueskes.ch WWW.HUESKES.CH

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Die Digitalisierung bietet erhebliches Potenzial für die Immobilienbranche.

REIFEGRAD DER BAU- UND IMMOBILIENWIRTSCHAFT

DIGITALE TRANSFORMATION Die Bau- und Immobilienwirtschaft stellt sich immer besser auf die Veränderungen ein, die die Digitalisierung mit sich bringt. Doch noch fehlt das Verständnis für komplexe Zusammenhänge. Das zeigen die Ergebnisse der diesjährigen Digital-­Real-Estate-Umfrage des Consultingunternehmens pom+. Die rund 200 Führungskräfte, Immobilienexpert*innen und -spezialist*innen aus der Schweiz und Deutschland schätzen ihre eigene Digitalisierungsreife zum zweiten Mal in Folge moderat besser ein als im Vergleich zum Vorjahr. VON ISABEL GEHRER

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ie Digital-Real-Estate-Umfrage erhebt seit 2016 jährlich den Stand der digitalen Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft in der Schweiz und seit 2019 auch in Deutschland. Das Whitepaper präsentiert die Ist-Situation in den beiden Ländern basierend auf den Einschätzungen von verschiedenen Führungs- und Fachkräften aus der Branche und wird durch das Expertenwissen von Berater*innen der pom+ Consulting AG ergänzt. Der Digital Real Estate Index misst andererseits, in welchem Ausmass sich Immobilienunternehmen mit der Digitalisierung auseinandersetzen und welche Massnahmen sie umsetzen. Basis für die Berechnung bil-

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den 25 Indikatoren in fünf Clustern und zwölf Technologien. Auf einer Skala von eins bis zehn wird die aktuelle Digitalisierungsreife über den gesamten Markt beurteilt. Der Digital Real Estate Index (DRE-i) für die Schweiz und für Deutschland liegt bei 4.5 und ist somit innert Jahresfrist um 0.3 Punkte gestiegen. Der Index für den deutschen Markt liegt erneut einen halben Punkt höher (4.9) als derjenige für die Schweiz (4.4), die Unterschiede haben sich aber nicht weiter akzentuiert. Der Index steigt damit das zweite Jahr in Folge an, hat aber das Niveau von 2019 noch nicht erreicht. Die Befragten sehen jedoch eine positive Entwicklung, denn es zeigt sich, dass die Branche in Bewegung ist. Auch die im vergangenen


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Jahr verursachten Schwierigkeiten durch die COVID-19-Pandemie und Unsicherheiten in den Lieferketten konnten die Zuversicht nicht bremsen, ganz im Gegenteil: Diese Faktoren werden der Digitalisierung in der Bauund Immobilienbranche mittelfristig in die Hände spielen. So waren die meisten Unternehmen gezwungen, ihre Infrastruktur für Home-Office­Arbeitsplätze auszubauen und Kollaborationslösungen einzuführen. Schwierigkeiten in der Lieferkette bedingen höhere Flexibilität, womit agile Organisationsformen und Prozesse an Bedeutung gewinnen.

DIGITALISIERUNGSGRAD GLEICHT SICH AN Betrachtet man die einzelnen Akteur*innen der Branche im Detail, ergibt sich folgendes Bild: Der Reifegrad von Planer*innen und Ersteller*innen ist unverändert zum Vorjahr, während der Index in der Bewirtschaftung leicht zurückging und im Facility-Management etwas höher liegt als im Vorjahr. Eigentümer*innen und Investor*innen holten im vergangenen Jahr den Rückstand auf und haben aktuell nur noch einen geringfügig tieferen Index als die anderen Akteur*innen. «Durch die zunehmende Regulierung im Bereich Nachhaltigkeit sind die Besteller*innen vermehrt auf spezifische Informationen und Daten zu ihren Immobilien angewiesen. Das Interesse an Lösungen zur Datenerfassung und -analyse ist hoch, da auf diese Weise entsprechende Fragestellungen beantwortet und notwendige Nachweise erbracht werden können», erklärt Dr. Joachim Baldegger, Studienleiter und Head of Service Unit Future Lab bei pom+.

KOMPETENZAUFBAU AUF ALLEN EBENEN Digitalisierungsstrategien haben an Bedeutung gewonnen. Dementsprechend haben die Unternehmen im vergangenen Jahr verstärkt die digita-

len Fähigkeiten von Führungskräften gefördert. Offenbar wird erkannt, dass die digitale Transformation eine Führungsaufgabe ist und nur erfolgreich umgesetzt werden kann, wenn entsprechende Fähigkeiten auch auf dieser Ebene vorhanden sind. Der Kompetenz- und Wissensaufbau findet aber auch bei den Mitarbeitenden statt, wie die Resultate klar zeigen. Die Verantwortlichkeiten bezüglich digitaler Transformation sind immer klarer geregelt. Es werden häufiger eindeutig bezeichnete Personen oder Teams mit unternehmensweiten Innovations- und Digitalisierungs­ initiativen betraut. Diese Bündelung erlaubt schnellere und vor allem auch aufeinander abgestimmte Entscheidungen. Insgesamt scheint im Bau- und Immobiliensektor die Erkenntnis gereift zu sein, dass Digitalisierung ein kontinuierlicher Prozess ist. Die Diskussionen in der Branche werden immer spezifischer, neue technologische Dimensionen kommen hinzu und die inhaltliche Komplexität steigt laufend. Die Übersicht und das Verständnis für die Zusammenhänge fehlen noch an vielen Stellen. Es ist daher zu erwarten, dass sich neue Berufsbilder und Disziplinen wie die Immobilieninformatik herausbilden, um diese Lücken zu schliessen.

DIGITALE TECHNOLOGIEN NACH WIE VOR UNAUSGEREIFT Obwohl theoretisch immer mehr möglich wird, scheint der Alltag vieler Branchenakteur*innen noch immer von analogen Dingen geprägt. Die in der Anfangseuphorie ausgemalten Optimierungen und Effizienzgewinne lassen auf sich warten. Als Folge davon wird die Reife der digitalen Technologien von der Branche seit Jahren als stagnierend beurteilt, obwohl

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108 BAUEN & WOHNEN

Unternehmensziele mit Durchblick und digitalen Mitteln erreichen.

der Nutzen oftmals als hoch eingeschätzt wird. Die verschiedenen Technologien werden tendenziell isoliert betrachtet, haben aber meistens einen Zusammenhang. Smart Buildings führen viele Technologien zusammen und könnten Lösungswege bieten, um mehrere digitale Technologien gleichzeitig in der Reife voranzutreiben. Eine weitere Ursache für die Stagnation dürfte das Fehlen von entsprechenden Fachkräften sein. Dieser Mangel wird sich in Zukunft eher noch verstärken. Zum einen führt die demografische Entwicklung zu einem Rückgang an Arbeitskräften, zum anderen schaffen die regulatorischen Vorschriften eine gute Auftragslage (Heizungsersatz, Wärmedämmung, Photovoltaik-Zubau und Weiteres), die mehr personelle Ressourcen beansprucht. Damit dürften digitale Weiterbildung und erfolgreiche Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen künftig entscheidende Wettbewerbsvorteile darstellen.

stellt nahtlose und ergonomische Nutzer- und Bewirtschaftungsprozesse bereit. Aufgrund der Integration einer Vielzahl von Technologien der Digitalisierung könnten Smart Buildings der Branche einen bedeutenden Schub verleihen. Dieser Trend wird von allen Befragten als sehr bedeutend beurteilt. Sowohl der Einfluss auf das eigene Unternehmen als auch die Auswirkungen auf die Branche werden als hoch bis sehr hoch eingestuft. Zudem wird ein zeitnaher Impact erwartet. Andere bedeutende Trends wie Cybersecurity und Dekarbonisierung werden der Bau- und Immobilienwirtschaft tendenziell von aussen durch Vorgaben und Regulierungen aufgedrängt. «Smart Buildings hingegen sind eine Entwicklung aus der Branche heraus. Der damit verbundene Eigenantrieb könnte dazu führen, dass die digitale Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft einen bedeutenden Schritt vorwärts macht», so Baldegger.

SMART BUILDINGS – EINE VIELVERSPRECHENDE ENTWICKLUNG

RISIKOBEWUSSTSEIN IM IT-UMFELD

Smart Buildings sind Teil unserer vernetzten, mobilen und nachhaltigen Welt von morgen. Sie ermöglichen die dichte, intensive und kollaborative Nutzung von Liegenschaften bei gleichzeitig hohem individuellem Komfort. Die digitalisierte Gebäudetechnik tritt dabei in den Hintergrund und

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Die Corona-Pandemie bewegt die Bau- und Immobilienbranche auch noch zwei Jahre nach Ausbruch. Der im Zusammenhang mit COVID-19 vielzitierte Digitalisierungsschub ist über weite Teile zwar ausgeblieben, doch geben 52 Prozent der Befragten an, dass die Corona-Krise dazu führte, dass die IT-Infrastruktur für mobiles und kollaboratives Arbeiten


BAUEN & WOHNEN 109 weiterentwickelt wurde. Entsprechend hat auch die Migration zu Cloud-­ Lösungen stark zugenommen und neue Fragen der Sicherheit aufgeworfen. Viele Unternehmen bewerten heute ihre potenziellen IT-Risiken und suchen Lösungsansätze zur Reduktion derselben. Denn eines wird immer klarer: Mit dem laufenden Auf- und Ausbau der Datenbestände geht auch die steigende Verantwortung einher, diese Daten zu schützen. Zudem bilden die Datenbestände ein wichtiges Asset, mit dem verschiedene Haftungsrisiken verbunden sein können. Die in jüngster Zeit aufgetauchten Sicherheitslücken in Systemen des Gesundheitswesens oder der Rüstungsindustrie und das damit verbundene mediale Echo demonstrieren eindrücklich, was die Folgen der Vernachlässigung dieser Risiken sein können. Neben dem stetig steigenden Risikobewusstsein gegenüber Datenbeständen identifiziert die Studie einen zweiten Treiber für die Digitalisierung in der Bau- und Immobilienwirtschaft: Die zunehmenden Regulierungen vor allem im Bereich Nachhaltigkeit verpflichten die Investor*innen zu grösserer Transparenz – Stichwort EU-Taxonomie –, gleichzeitig werden vermehrt bauliche Vorgaben im Zusammenhang mit Energieverbrauch und Dekarbonisierung geschaffen. Der Einsatz von digitalen Mitteln ermöglicht, die notwendigen Informationen zu erfassen, optimale Massnahmen zu ergreifen und vor allem auch die geforderten Nachweise zu erbringen. Künftig müssen sich die beteiligten Rollen also schon bei der Planung und Finanzierung, im Bau und Betrieb sowie im Rückbau Gedanken zur Datenerfassung und -strukturierung machen sowie konkrete Zielwerte anstreben. WWW.POM.CH

Wie steht es um den digitalen Reifegrad der Bauund Immobilienwirtschaft?

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110 BAUEN & WOHNEN HANDLUNGSBEDARF IST DA

DIE SCHWAMMSTADT BASEL Der Klimawandel ist Mitte Juli auch in Basel mit Händen zu greifen. Die Hitzewellen lähmen mit über 35 Grad, das städtische Leben. Bislang waren die grossen Herausforderungen des Klimawandels weit weg und eher Theorie, jetzt sind sie praktisch zu spüren. Das Mikroklima der Städte befeuert diese Entwicklung. Der hohe Versiegelungsgrad, die geringe Vegetation, der beeinträchtigte Wasserhaushalt oder die Oberflächenvergrösserung durch die Gebäudedichte sind wichtige Stichworte. Es gilt den Kurs zu ändern. Der angestrebte Status einer Schwammstadt ist eine Lösung.

© Frieder Kaiser, Stadtgärtnerei Basel

VON GEORG LUTZ

Entsiegelungsmassnahmen gehören zur Schwammstadt. «Im Triangel» Erlenmatt wurde ein Teil des Hartbelags entsiegelt. So entstand ein wasserdurchlässiger Kiesplatz, auf dem in Zukunft 18 zusätzliche Bäume Schatten spenden.

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BAUEN & WOHNEN 111

Die klassische versiegelten Böden und rein begradigte Flüsse befeuern den Klimawandel – auch in Basel.

A

uch in Basel sind die städtischen Wärmeinseleffekte der Klimaerwärmung deutlich vorhanden. Was kann man dagegen tun? Es gilt mehr Grün an Fassaden, auf dem Dach und an Parkplätzen zu organisieren. Luftkorridore sollten in der Nacht für Kühlung sorgen. Wasser sollte weniger verdunsten. Dafür müssen aber die Böden in Teilen entsiegelt werden.

gie- und Handlungsanweisungen. Diese wurden und werden vom Regierungsrat genehmigt und haben somit behördenverbindlichen Charakter. Gegenüber privaten Grundeigentümern und Grundeigentümerinnen dient es als Beratungsgrundlage. Die strategischen Aussagen und die darauf aufbauenden Handlungsfelder fokussieren auf den Zeitraum bis 2030.

Das Konzept der Schwammstadt in Basel ist ein Lösungsmodell – neben vielen anderen. Zunächst braucht es aber einen Überblick und strategische Fragestellungen und Konzepte, um zu Handlungsszenarien zu kommen.

Ein wichtiger Baustein der klimaangepassten Siedlungsentwicklung ist dabei das Schwammstadt-Prinzip. Basel will Schwammstadt werden und damit einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Hitze in der Stadt und zum Umgang mit Starkregen leisten.

KLIMAGERECHTE ENTWICKLUNG Das Stadtklimakonzept in Basel fokussiert auf eine klimaangepasste Siedlungsentwicklung, welche der zunehmenden Hitzebelastung entgegenwirkt und auch an sehr heissen Tagen eine gute Lebens- und Aufenthaltsqualität schafft. Weitere negative Auswirkungen des Klimawandels, wie zunehmende Starkniederschläge und Trockenperioden werden bei Unternehmensverantwortlichen, aber auch im Rahmen der kantonalen Behörden thematisiert. Ein Ergebnis im Kanton Basel-Stadt ist das Stadtklimakonzept. Es wirkt als neues planerisches Instrument der politisch Verantwortlichen. Zunächst geht es, im Rahmen der kantonalen Verwaltung, um konsolidierte Strate-

DER SCHWAMM UND SEIN PRINZIP

Mit dem Schwammstadt-Prinzip kann Regenwasser im Boden wie in einem Schwamm verstärkt gespeichert werden und via Stadtgrün verdunsten. VoltaNord ist das erste Areal, das nach dem Schwammstadt-Prinzip entwickelt werden soll. Das Schwammstadt-Prinzip schliesst den Regenwasserkreislauf im Freiraum. Es ist ein wichtiger Baustein auf Basels Weg hin zu einer noch stärker begrünten, klimaangepassten Stadt, so wie es das Stadtklimakonzept vorsieht. Der Abfluss von Regenwasser in die Kanalisation soll reduziert, seine Verweildauer im städtischen Raum erhöht und seine Verdunstung mittels Vegetation gefördert werden. Mit der Schwammstadt kommt das

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112 BAUEN & WOHNEN Regenwasser direkt den Bäumen zugute, statt ungenutzt in die Kanalisation zu fliessen. So steht den Stadtbäumen an ihren meist trockenen Standorten mehr Wasser zur Verfügung. In der Folge entwickeln sie sich gesünder und überstehen trockene Sommer besser. Ein vitaler Baumbestand verdunstet mehr Wasser und kühlt so das Stadtklima. Gleichzeitig wird die Kanalisation entlastet und die Gefahr von Überflutungen aufgrund zunehmender Starkregenereignisse reduziert. Das Schwammstadt-Prinzip erfordert eine entsprechende Infrastruktur, die das Bau- und Verkehrsdepartement bei anstehenden Bauprojekten, wenn immer möglich, mitplant. Wesentliche Elemente der Schwammstadt sind zum Beispiel wasserdurchlässige Oberflächen, offene Rinnen oder sogenannte bepflanzte Retentionsmulden. Retentionsmulden sind modellierte Grünflächen, in die das Regenwasser von Hartflächen eingeleitet, gestaut und anschliessend von der Vegetation verdunstet wird. Überschüssiges Wasser wird durch eine Bodenpassage gereinigt und versickert in den Untergrund, wo es das lokale Grundwasser anreichert. Durch all diese Massnahmen bleibt das Regenwasser im natürlichen Kreislauf und als wertvolle Ressource im Naturhaushalt erhalten.

DAS BEISPIEL VOLTANORD Nebst baulichen Massnahmen wie auf dem Areal VoltaNord wird das Prinzip Schwammstadt auch mit fortschrittlichen Planungsinstrumenten und Richtlinien sowie Forschungsprojekten gefördert, beispielsweise durch die Stadtgärtnerei. Die Stadtgärtnerei betreibt momentan eine Forschungsanlage in der Baumschule in Arlesheim. Zusammen mit der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften prüft sie den unterschiedlichen Einsatz von Pflanzenkohle in Baumsubstrat und misst deren Einfluss auf die Baumentwicklung. Pflanzenkohle ist in der Lage, grosse Mengen an pflanzenverfügbarem Wasser und Nährstoffen zu speichern. Erste aussagekräftige Resultate erwartet die Stadtgärtnerei Ende 2022.

Esther Keller ist seit 2021 Regierungsrätin und Vorsteherin des Bau- und Verkehrsdepartements des Kantons Basel-Stadt.

INTERVIEW MIT ESTHER KELLER GESCHÄFTSFÜHRER*IN BASEL: Ein Schwamm saugt Flüssigkeit auf. Wie soll dies in Basel funktionieren? Esther Keller: Unser Schwamm ist der Boden. Das wertvolle Regenwasser soll, wenn immer möglich, nicht ungenutzt in die Kanalisation fliessen, sondern dem städtischen Freiraum erhalten bleiben. Wesentliche Elemente der Schwammstadt sind wasserdurchlässige Oberflächen, offene Rinnen, Teiche oder auch unterirdische Zisternen. Und wie sehen die Ziele dabei aus? Im Kampf gegen die immer höheren Temperaturen durch den Klimawandel ist das Schwammstadt-Prinzip ein wichtiger Baustein. Es sorgt dafür, dass den Stadtbäumen mehr Wasser zur Verfügung steht. Ein vitaler Baumbestand wiederum verdunstet mehr Wasser und kühlt so die Luft. Können Sie uns zwei, drei Projekte verraten, die im Rahmen des Schwammstadt-Prinzips in Basel realisiert werden? VoltaNord ist das erste Areal in Basel, auf dem wir das Prinzip Schwammstadt umsetzen werden, konkret auf dem Lysbüchelplatz und im SaintLouis-­Park sowie in den anschliessenden Quartierstrassen.

Das alte Basel bietet grüne Vorbilder – die Umgebung der St.-Jakobs-Kirche in Basel.

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Besteht hier nicht die Gefahr von Rebound-Effekten? Es gibt auf der Mikro-Ebene spannende Projekte, die aber dann auf einer Makro-­E bene, hier beispielsweise durch Versiegelung, konterkariert werden. Diese Effekte beobachten wir selbstverständlich. Mit dem Stadtklimakonzept, das von der Regierung jüngst beschlossen wurde, haben wir aber ein klares Bekenntnis abgegeben: Wir wollen die Stadt entsiegeln und begrünen. Das Schwammstadt-Prinzip ist ein wichtiger Schritt hin zu diesem Ziel. Es wertet den Stadtraum auf, kommt so der Bevölkerung zugute und führt zu wesentlich tieferen Kosten bei der Abwasserinfrastruktur. WWW.BVD.BS.CH


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114 BAUEN & WOHNEN

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er Hauseigentümerverband Schweiz ist die Dachorganisation der Wohneigentümer und Vermieter in der Schweiz. Der Verband zählt rund 340’000 Mitglieder. Mit unseren über 100 Regionalsektionen und Kantonalverbänden sind wir überall nahe bei unseren Mitgliedern – auch bei Ihnen. Seit mehr als 100 Jahren setzt sich der HEV konsequent und erfolgreich für die Förderung und Erhaltung des Immobilieneigentums ein. Dazu gehören die Eigentumsgarantie, nur so viel Bürokratie wie nötig, wirtschaftlich tragbare Vorschriften sowie auch massvolle Steuern, Gebühren und Abgaben.

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Ruhe und Entspannung Bekanntermassen ist Lärm ein Stressfaktor. Vinylcomfort besteht aus zwei Korkschichten, was für eine optimale Schalldämmung sorgt. Dadurch wird eine harmonische und entspannende Umgebung geschaff ffe en. Wärme und Energieeffizienz Die natürlichen Eigenschaften von Kork spielen bei der Wärmedämmung eine wichtige Rolle. Die Folge sind unvergleichliche Behaglichkeit und Wohlgefühl bei niedrigeren Energiekosten. Dies kommt nicht nur Ihrem Geldbeutel zugute, sondern auch Ihrer Gesundheit. GesundeBehaglichkeit Vinylcomfort steigert auch in anspruchsvollsten Umgebungen Komfort und Behaglichkeit. Die doppelte Korkschicht ist elastisch genug, um Gelenke und Wirbelsäule zu entlasten, so dass Sie beim Gehen und Stehen natürlichen Komfort genießen.

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EINE ERFOLGREICHE METAMORPHOSE Das Räbgass Center in Basel steht exemplarisch für die Entwicklung vieler in den 1980er-Jahren erbauten Einkaufszentren. Nach florierenden Jahren verliert das Center durch die Abwanderung eines wichtigen Ankermieters und aufgrund der Lage an Attraktivität und Glanz. Dank erfolgreicher Revitalisierung der Retailflächen, eines mit neuen hochwertigen Wohnungen ausgebauten Dachgeschosses und einer nachhaltigen Gebäudesanierung verleiht Mint Architecture der Immobilie ein Second Life. VON JUDITH OPFERKUCH

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as im Herzen des Stadtteils Kleinbasel gelegene Einkaufszentrum beherbergte bis Mitte der 1990er-Jahre das Warenhaus Jelmoli. Nach dessen Auszug und aufgrund der Lage nahe dem Claraplatz, der bis vor ein paar Jahren mit Imageproblemen zu kämpfen hatte, verliert das Zentrum für Mieterinnen und Mieter an Attraktivität und vermag auch architektonisch und baulich den geforderten Standards nicht mehr gerecht zu werden. Es droht ein Schicksal, wie es vielen vergleichbaren Läden in der Innenstadt geht. Sie kommen in die Krise und verschwinden vom Markt und die Innenstädte drohen zu veröden. Die Räbgass wählt aber einen innovativen Weg.

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Als sich 2017 schliesslich eine der grossen Detailhandelsketten als neue Mieterin für das Räbgass entscheidet, kommt der Prozess einer grundlegenden Revitalisierung und Sanierung in Gang. Die Besitzerin der Immobilie beauftragt Mint Architecture mit der Sanierung des Einkaufszentrums mit dem Ziel, den Leerstand zu beheben und die Retailfläche neu zu nutzen.

ZIEL MIXED-USE-IMMOBILIE Als Architekturbüro mit Expertise in der Revitalisierung kommerziell genutzter Bestandsimmobilien und Retailflächen befassen sich die Spezialisten und Architekten in einer umfassenden Analyse sowohl mit der Nutzung als auch mit einer nachhaltigen Sanierung der Immobilie inklusive des dreigeschossigen Parkings. Mit Blick auf eine ökonomische und ökologische Aufwertung empfehlen sie eine Mischnutzung, einhergehend mit einer Totalsanierung der veralteten Gebäudetechnik sowie der ursprünglichen Fassade aus Waschbeton. Während im Einkaufszentrum mit neuer Aufteilung und baulichen Eingriffen die Retailflächen aufgewertet werden und die Mall modernisiert wird, soll das Gebäude durch

Neues Gesamtbild: sanierte Fassade aus Waschbeton aus den 80er-Jahre.

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118 BAUEN & WOHNEN die Nutzung des Dachgeschosses zu einer Mixed-use-Immobilie weiterentwickelt werden. In dem bisher nur als Lüftungszentrale und Lager genutzten, über 850 Quadratmeter grossen Hohlraum sollen moderne Loftwohnungen entstehen.

REVITALISIERUNG DES EINKAUFSZENTRUMS Mit der Neuauslegung der Fläche erhalten die drei Hauptmieter des Räbgass-Einkaufszentrums auf den drei Retail-Etagen grosszügige Verkaufsflächen. Sie umsäumen die komplett sanierte Mall, die durch die Versetzung des Eingangs und der Rolltreppe sowie durch den Einsatz von Glas und zusätzlichen Fensterfronten ein grosszügiges und helles Ambiente erhält. Dazu tragen auch die neue leistungsstarke LED-Beleuchtung, eine durchgängige Signaltechnik und eine schlichte, zeitlose Materialisierung bei. Das in die Jahre gekommene Einkaufszentrum erhält durch die Revitalisierung harmonische Raumverhältnisse mit guter Sichtbarkeit der Mieterinnen und Mieter sowie einfachen Zugängen zu den Geschäften. Dank der Auffrischung der Fassade und neuem Brand Design lädt das Einkaufszentrum innen wie aussen zu einem Besuch ein.

ATTRAKTIVER WOHNRAUM Dieser Wertigkeit gerecht zu werden, dienen auch die von den Architekten entworfenen Loftwohnungen im Dachgeschoss. Während fünf der sechs unterschiedlich grossen Wohnungen durchgängig offen mit je einem Patio und einer Terrasse gestaltet sind, verfügt die grösste Wohnung zusätzlich über ein abgeschlossenes Schlafzimmer und eine grosszügige Dachterrasse mit Abendsonne. Es entstehen attraktive Wohnräume, die durch einen separaten Lift zugänglich gemacht werden und mit hohen Räumen sowie schlichten und hochwertigen Materialien bestechen. So wird die luftige Kühle des Raumes durch ein warmes Eichenparkett leicht durchbrochen. Silbern gestrichene und die Technik freilegende Betondecken sowie Patio- und Terrassenplatten aus Beton verleihen den Wohnungen Grossstadt-Flair. Dazu trägt auch die puristische Linienführung bei, die sich beispielsweise in den dezent dunkelblauen Küchenelementen wie auch den schnurgeraden Leuchtschienen widerspiegelt. Grosszügige Bäder und Gästetoiletten, gänzlich in grauem Stein und schwarz gehalten, runden die Innenarchitektur der Wohnungen ab.

Gebäudeentwicklung / Aufwertung: Im 850 Quadratmeter grossen Hohlraum im Dachgeschoss entstehen sechs attraktive Loftwohnungen.

eine gewaltige Menge Beton aus dem früheren Mansardendach herausgeschnitten werden musste. Die nachhaltige Sanierung des Räbgass-Centers und die erfolgreiche Revitalisierung durch Mischnutzung haben dem über 40-jährigen Bau ein zweites Leben eingehaucht. Die baulichen Eingriffe, allen voran die Entwicklung von neuem Wohnraum, sorgen für einen stimulierenden Mietermix, werten die Gebäudequalität auf und erhöhen die Frequenz von Einkaufszentrum und Parking. Die durch die Loftwohnungen zusätzlich bewirtschaftete Fläche steigert den Wert und die Qualität der Immobilie und bietet in einem wiederbelebten Quartier neuen attraktiven Wohnraum, der in kürzester Zeit vermietet werden konnte.

SECOND LIFE

NACHHALTIGKEIT IST TRUMPF

Mint Architecture saniert die Bestandsimmobilie bis auf die Fassade nach modernsten Nachhaltigkeits- und Minergiestandards, baut im Zuge des Dachausbaus einen Solarpark und berücksichtigt die von der Stadt geforderten Bestimmungen zur Erhöhung der Biodiversität. Die besonderen Herausforderungen, die sich den Architekten bei den Bauarbeiten boten, zeigen sich unter anderem darin, dass das Einkaufszentrum im laufenden Betrieb modernisiert wird und für die Erstellung der Wohnungen vorab

Das Einkaufszentrum, das dreigeschossige Parking und die Wohnetage des Räbgass-Centers entsprechen – die Fassade ausgenommen– den jüngsten Minergiestandards. Das Gebäude wurde gleichsam auf das Grundgerippe heruntergestrippt und nach den neuesten Standards wiedererbaut, was mitunter die Wärmedämmung, die Luftdichtheit, Photovoltaik, Belüftungssysteme und Beleuchtungsanlagen mit LED beinhaltet. Auf dem Dach ist neu ein Solarpark installiert. Die Flachdachanlage mit

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© Mint Architecture

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BAUEN & WOHNEN 119

Verschmelzung von Innen- und Aussenraum.

Ausrichtung Ost-West produziert 94.52 Kilowattpeak, die Indachanlage des nach Süden ausgerichteten Schrägdachs 29.65 Kilowattpeak. Der durch den Solarpark erzeugte Strom deckt einen Grossteil des Haustechnikbedarfs (Kühlung und Lüftung) des Einkaufszentrums ab. Auch der Biodiversität wird entsprechend den Auflagen der Stadt Basel Rechnung getragen. Die Massnahmen umfassen die Teilbegrünung des Daches, für welche ein spezifisches, auf die Region abgestimmtes Substrat verwendet wurde. Ausserdem werden auf dem Dach, nebst dem Solarpark, partiell unterschiedlich hohe Substratbereiche aufgeschüttet und Hügel aus Astwerk angelegt, um den Bodentieren Rückzugsorte zu bieten und die Standortvielfalt zu fördern. Der Entscheid der Eigentümerin, die in den 1980er-Jahren erstellte Waschbetonfassade zu erhalten, verhinderte die Freisetzung der darin eingeschlossenen grauen Energie. Generell zeigt sich die Nachhaltigkeit im vorliegenden Projekt darin, dass im Bestand gebaut und auf einen Ersatzbau verzichtet wurde. Die Sanierung und die grossräumigen Entwicklungsmassnahmen verhelfen einer End-of-Life-­I mmobilie zu einem zweiten Leben. Sämtliche Retailflächen und Wohnungen wurden kurz nach der Fertigstellung vermietet und tragen zu einer höheren Frequenz des im Aufschwung begriffenen Kleinbasler Claraquartiers bei. WWW.RAEBGASS.CH

DAS PROJEKT § Auftraggeber Swiss Prime Site Immobilien AG § Auftrag Revitalisierung des Einkaufszentrums Räbgass Nachhaltige Gebäudesanierung der Bestandsimmobilie Gebäudeentwicklung durch Schaffung zusätzlicher Flächen für Wohnraum § Standort Rebgasse 20, Basel § Art des Projekts Revitalisierung und Bauen im Bestand § Flächen Gesamtsanierungsfläche: 28’400 Quadratmeter Parketagen (drei Geschosse): 7 640 Quadratmeter Hauptnutzungsfläche gesamt (Retail und Wohnen): 6360 Quadratmeter Einkaufszentrum gesamt (Retail und Mall): 4 600 Quadratmeter Gesamtwohnungsflächen: 830 Quadratmeter (Wohnungen: 104 bis 195 Quadratmeter)

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Pedrazzini 68 – 71

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Handelskammer beider Basel 26 – 27, 55, 58

Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt 110 – 112

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BELMOT Raid Suisse 64 – 66, 83

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Betten-Haus Bettina 120

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IC Unicorn AG 61

Räbgass Basel 116 – 119

Wirteverband Basel-Stadt 25

Chronometrie Spinnler + Schweizer UG4

Immoline-Basel AG 10 – 13

RE/MAX nowe-immo-vermittlung 49

Wylaade GmbH 54

BAUR Wohnfaszination 113 Bawa AG 39

Herausgeber

Leitung Produktion & Grafik

Editorial Media Group AG Ceres Tower Hohenrainstrasse 24 CH-4133 Pratteln

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Verlagsleitung Hasan Dursun h.dursun@editorial.ag

Projektleitung Thomas Lindenmaier t.lindenmaier@editorial.ag

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Thomas Aegerter Marcel Bader Maurus Ebneter Fiona Egli Beat Eglin Cécile von Fürstenberg Isabel Gehrer Christoph Glanzmann René Grossenbacher Lone K. Halvorsen Wilhelm Heckmann Benjamin Hueskes

Christian Iten Patrick Kim Thomas Knöpfler Bernhard Kuntz Mathias Martens Gabriela Medici Tamara Möschli Heinz Oertle Judith Opferkuch Antonia Pidner Isabelle Riederer Saskia Schenker Thomas Schneider Beatrice Schönhaus Spirig Anne M. Schüller Daniel Sollberger Volker Strohm Deborah Strub Swenja Willms Adrian Zumstein

Marchesi Antinori Srl, Autohaus Wederich, Donà AG, Phoenix Basel AG, Pedrazzini, Robert Huber AG, Garage Schmid, Mint Architecture, Marken-Müller AG, Antonio Stefanelli Architektur und Planung GmbH , Fankhauser Arealentwicklung AG, SOLEXPO Entertainment Bei allen übrigen Bildern liegen die Bild­rechte bei den jeweiligen Inserenten.

Jahresabo Vier Ausgaben CHF 19.–, Einzelpreis CHF 6.–, info@editorial.ag ISSN Print 1662-1263, ISSN E-Mag 2813-1541 A PRODUCT OF PRESTIGE MEDIA GROUP SA

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Titelbild Die Fotowerkstatt by Barbara Sorg

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Alles für Ihren guten Schlaf. Willkommen in unserer aktuellen Ausstellung des schönen Schlafens in Therwil. Betten-Haus Bettina AG Wilmattstrasse 41 4106 Therwil Telefon 061 401 39 90 www.bettenhaus-bettina.ch Parkplätze vorhanden

GESCHÄFTSFÜHRER*IN HERBST 2022



WIR WÜNSCHEN IHNEN EINE GUTE ZEIT.

Chronometrie Spinnler + Schweizer AG Am Marktplatz 11 · CH-4001 Basel · Tel. +41 (0)61 269 97 00 · info@spinnler-schweizer.ch · www.spinnler-schweizer.ch


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