energieRUNDSCHAU 02/2014

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AUSGABE 02/2014

Schwarmintelligenz fĂźr das Stromnetz Verhinderung des Total-Ausfalls Smart is coming home Weiterbildung nach Mass

Smart Grid/Smart Metering

LĂśsungen

Management

Aus- und Weiterbildung


w w . ec pt .o w ch

Die Energie kann wenden... Voraussetzung einer jeden Energieoptimierung ist ein lückenloses Monitoring des Stromverbrauchs und die präzise Analyse der Netzqualität:

Smart Metering Transparenz in Ihrem Energiehaushalt • Eigenheim • Wärmepumpe • Photovoltaikanlage Energiemanagement • Gebäudetechnik • Rechenzentren • Mittel- / Niederspannungsanlagen

… ein erster Schritt zur Energiewende

… ein nächster Schritt zur Energiewende

Spitzenlastoptimierung Gastronomie • Hotellerie • Bergbahnen •

… ein möglicher Schritt zur Energiewende Blindstromkompensation • Industrie • Stromerzeugung (EVU) … ein weiterer Schritt zur Energiewende

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EDITORIAL

… Zeit und Geduld Liebe Leserin, Lieber Leser

S

eit jeher verfügt die Menschheit täglich über 24 Stunden Zeit. Es kommt uns aber so vor, als hätten wir immer weniger Zeit für immer mehr Aufgaben, die uns beschäftigen. Es ist auch eine Frage des Alters, welche Wahrnehmungen wir von der Zeit haben und realisieren. Junge Menschen schätzen die Zeit bis auf wenige Sekunden präzise ein; dagegen ältere Zeitgenossen haben erst nach vier Minuten das Gefühl, es seien 3 Minuten vergangen. Deshalb wird mit zunehmendem Alter immer das Gefühl stärker, die Zeit würde schneller vergehen. Es liegt in der Natur des Menschen, um Zeit zu gewinnen, dass wir häufig ungeduldig werden. Alles muss schneller uns rasanter gehen. Deshalb verlieren wir die Geduld. Manchmal aber auch die Fassung. In diesem Aspekt ist die Natur uns weit voraus. Eine ungeduldige Katze fängt keine Mäuse. Sie lauert oft stundenlang und kann warten, bis die Gelegenheit kommt … und hat Erfolg. Wir verpassen, gerade weil wir ungeduldig sind, oft den richtigen Zeitpunkt, oder sogar die ganze Gelegenheit. Ein altes Sprichwort sagt «Geduld bringt Rosen», aber wer ungeduldig nach den Rosen greift, wird eine schmerzvolle Bekanntschaft machen. Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass Top-Manager häufig bei Umfragen als Schwäche, die Ungeduld angeben. Sie können nicht warten, bis das Projekt ausgereift ist oder denken zu hastig an eine Erweiterung der Firma. Sie schaufeln sich mit der Ungeduld oft das eigene Grab, weil sie das Projekt nicht reifen lassen. Viele ungeduldige Menschen glorifizieren ihren Stress sogar und bezeichnen sich stolz als Workaholics. Bei diesen Arbeitstieren ist die Wahrscheinlichkeit viel grösser, als beim Durchschnittsarbeiter, dass sie unter stressbedingten Krankheiten leiden. Brauchen wir da noch Abklärungen und Studien die solche Phänomene belegen, oder genügt unser normales Denken? Haben Sie sich auch schon gefragt, wie gut die Leistungen dieser Workaholics eigentlich sind? Niemand kann auf Dauer bei einem hohen und unvernünftigen Zeiteinsatz kreativ und perfekt sein. Wer so arbeitet, erfüllt seine Aufgaben zum Teil fahrlässig und gedankenlos. Viele dieser Menschen sind sich oft über den Sinn ihres Lebens nicht im Klaren. Es erfordert Ruhe und Zeit, über diese Praktiken nachzudenken und sich neu zu organisieren. Dies alles braucht die Bereitschaft – also Zeit und Geduld. In diesem Sinne gehen Sie die nächsten Schritte geruhsamer an.

Herzlichst Ihr Roland Baer und Team

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INHALT

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Editorial 1 Energieforschung 6 Schwarmintelligenz für das Stromnetz

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Smart Grid / Smart Metering

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Swissmig Fachtagung: Systemsicherheit und Datenschutz in intelligenten Energienetzen Daten verdichten mit System Lieferantenwechsel im Schweizer Strommarkt – ist das noch zu schaffen? Verhinderung des Total-Ausfalls

Energiemanagement Bestens versorgt – USV der ABB für medizinisches Labor in der Schweiz Alle reden von Energieoptimierung Security-Router mit 3G-Mobilfunkschnittstelle S-Monitoring Eaton präsentiert schlüsselfertige physikalische Infrastruktur für konvergente IT-Lösungen

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Energie in Gebäuden

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Vier Trends rund um die eigenen vier Wände

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Solar 34 Drei Phasen fürs Eigenheim Eine Stimme für Solarstrom Fassaden im Fokus: Hauchdünne Solarzellen verwandeln Glasfronten in Kraftwerke Heizen mit Sonnenenergie – für Private und KMUs

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INHALT

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Lösungen 44 Smart is coming home – Intelligenter wohnen mit digitalSTROM Galileo 1000 N von HEXIS – die dezentrale Energielösung der Zukunft

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Sicherheit 48 Towerlatch – Absturzsicherungs-System für Freileitungsmasten Nestlé Konolfingen: Arbeitsunfälle rechtzeitig vermeiden

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Kernenergie 52 Atomausstieg: wenn schon abstimmen, dann bitte richtig!

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Wasserkraft 54

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Ein Bypass für Stauseen

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Aus- und Weiterbildung

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Weiterbildung nach Mass – die richtige Wahl ist entscheidend! Energiemarkt braucht gut ausgebildete Führungskräfte

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Vorschau 62 20. Herbstseminar 2014: Bezahlbare Energiewende für alle

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Vorschau/Impressum 64


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Dr. Roman Rudel, Direktor des Forschungsinstituts ISAAC an der Tessiner Fachhochschule SUPSI in Canobbio bei Lugano. Im Holzhaus (Hintergrund) untersuchen ISAAC-Forscher, wie sich das Stromnetz eines Einfamilienhauses intelligent steuern lässt.

Schwarmintelligenz für das Stromnetz Mit der Energiestrategie 2050 wird der Schweizer Strom in Zukunft mehr und mehr dezentral erzeugt. Dies erfordert auch Anpassungen an den Stromnetzen: Durch Einbau zusätzlicher Intelligenz soll das Verteilnetz für die dezentrale Stromeinspeisung fit gemacht werden. Für diese «intelligenten» Netze (Smart Grids) existieren sehr unterschiedliche Konzepte. Forscher der Fachhochschule der Südschweiz (SUPSI) bauen auf Schwarmintelligenz: Eine neuartige Steuerung der Verbrauchsgeräte soll den Zubau von dezentralen Produktionsanlagen ohne Netzausbau ermöglichen. von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

I

n Canobbio bei Lugano hat die Fachhochschule der Südschweiz (SUPSI) seit Jahrzehnten einen Teil ihrer Schulgebäude. Hier kam es 1982 auf dem Dach von Gebäude B zu einer Pioniertat: Erstmals in Europa wurde eine Photovoltaik (PV)Anlage ans Stromnetz angeschlossen und damit Solarstrom zur heimischen Steckdose geführt. 10 kW Leistung hatte die PV-Anlage, gefertigt war sie aus kristallinem Silizium. Im Vergleich zu heute waren die Schichten des Halbmetalls noch dick aufgetragen, die Kosten der Solarzellen schwindelerregend. Auf dem Dach von Gebäude B in Canobbio wird heute wieder an einer Innovation gearbeitet. Den Rahmen bildet das vom

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Bundesamt für Energie und Swisselectric Research unterstützte Projekt «Swiss2Grid». In dem Forschungsvorhaben untersucht ein interdisziplinäres Team die Frage, wie die wachsende Netzeinspeisung von Solarstrom so gesteuert werden kann, dass die lokalen Stromnetze nicht aus dem Gleichgewicht geraten. Am Projekt sind auch Forscher der Berner Fachhochschule um Prof. Michael Höckel (Netzsimulationen) sowie die Bacher Energie AG (hochauflösende Netzmessungen) beteiligt. Lasten dezentral steuern Das bestehende Verteilnetz wurde beim Bau ausschliesslich auf die Feinverteilung des Stroms ausgelegt. An dezentrale So-

lar-, Wind- oder Biomasse-Kraftwerke, aber auch gasbefeuerte Blockheizkraftwerke dachte damals noch niemand. In den nächsten Jahren dürfte der Bau solcher Kraftwerke die Verteilnetze zunehmend an ihre Betriebsgrenze treiben. Netzengpässe drohen auch aus der Zuschaltung neuer Lasten, wenn also beispielsweise in einem Quartier eine Staffel von Elektromobilen gleichzeitig geladen wird. Um Überlastungen zu vermeiden, können neue, stärkere Leitungen verlegt oder lokale Speicher gebaut werden. Hierfür sind allerdings hohe Investitionen nötig. Diese können vermieden werden, wenn der dezentral produzierte Strom gleich vor Ort – also noch im gleichen Haus oder im Quartier – verbraucht


ENERGIEFORSCHUNG wird. Denn wird der Strom dort verbraucht oder gespeichert, wo er produziert wird, erfährt das Netz praktisch keine zusätzliche Belastung. Um das jederzeit sicherstellen zu können, braucht es eine intelligente Steuerung, die den Stromverbrauch der einzelnen Verbrauchsgeräte (Lasten) gezielt regelt.

In herkömmlichen Ansätzen von Smart Grids erfolgt diese Lastverschiebung über eine zentrale Kontrollstelle, welche die einzelnen Geräte ansteuert. Die Forscher in Canobbio beschreiten einen anderen Weg. Sie entwickeln ein «dezentrales Lastmanagement». Statt einer zentralen Kontrollstelle nutzen sie eine autonom ar-

beitende Steuerungssoftware, um Produktion und Verbrauch lokal in Einklang zu bringen. Zu Testzwecken haben die Wissenschaftler des SUPSI-Forschungsinstituts für angewandte Nachhaltigkeit und der bebauten Umwelt (ISAAC) eine Holzbaracke konstruiert, die ein Einfamilienhaus darstellt. Das Holzhaus bezieht

Dr. Roman Rudel (Fachhochschule der Südschweiz/Canobbio) vor einer Reihe von Smart Metern, die an ausgewählten Netzpunkten die Spannung messen und daraus Steuerungsbefehle für Elektrogeräte ableiten.

Plan des Niederspannungsnetzes in Mendrisio mit den Messpunkten in den verschiedenen Haushalten (rot) und Netzpunkten (blau).

Steuerungsziele im Widerspruch? Lastmanagement – also die gezielte Steuerung von Elektrogeräten – wird schon lange praktiziert. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Nutzung von Niedertarif-Strom während der Nachtstunden, um beispielsweise Warmwasser-Boiler aufzuheizen. Ziel dabei: Der Konsument will seine Stromkosten minimieren. Die an der SUPSI entwickelte Smart Grid-Technologie hat zunächst eine andere Stossrichtung. Hier geht es vorrangig um optimierten Netzbetrieb, erst in zweiter Linie um Kostensenkung, wie Projektleiter Dr. Roman Rudel ausführt: «Mit dem Algorithmus können verschiedene Zielfunktionen einzeln und auch kombiniert optimiert werden. Wir verfolgen im Projekt vor allem die Netzqualität als oberstes Ziel, können aber auch andere Zielfunktionen wie Preisoptimierung usw. mit einbeziehen.»

Allerdings kann es zwischen Netzoptimierung und Kostenminimierung zu einem Zielkonflikt kommen, wie Simulationsrechnungen des Projekts ergeben haben. «Wenn beispielsweise bei volatilen Preisen nur nach der Kostenreduktion für den Konsumenten optimiert wird, dann kommt es in unserem System unmittelbar zu einer Verstärkung der Spitzenbelastung im Netz», sagt Rudel. Der Tessiner Forscher geht davon aus, dass die Elektrizitätsunternehmen im eigenen Interesse Kostenanreize setzen, die Netzoptimierung und Kostensenkung in Einklang bringen: «Die Netzbetreiber werden für ihre Kunden die entsprechenden Kostenanreize setzen, denn sie haben selber ein finanzielles Interesse an Steuerungsmechanismen, mit denen sie teure Netzausbauten umgehen und den Einkauf von teurem Spitzenstrom vermindern können.» BV

den Strom aus einer eigenen PV-Anlage; mit dem Strom werden ein Elektromobil und weitere Haushaltsgeräte wie Wärmepumpe und Boiler versorgt. «In unserer Testanlage leben ja keine Menschen, deswegen simulieren wir den Verbrauch der Haushaltsgeräte mit einer künstlichen Last», erläutert Davide Rivola, ein an der ETH Lausanne ausgebildeter Mikrotechniker, der bei der Umsetzung des Projekts federführend ist. Auf dem Weg untersucht Rivola mit seinen Forscherkollegen, wie Produktion (PV-Anlage), Verbrauchsgeräte und Speicher (Wärmepumpe, Boiler, Elektromobil) so gesteuert werden können, dass möglichst viel Strom vor Ort verbraucht und somit das Stromnetz möglichst wenig zusätzlich belastet wird. Keine zentrale Steuerung erforderlich Für ihre Untersuchung haben die Forscher ihr «Einfamilienhaus» mit speziell entwickelten Mess- und Steuerungsgeräten (Household Appliance Controller HAC – einer Art Smart Meter mit Steuerungsfunktion und eingebauten Algorithmen) ausgerüstet. Diese HAC befinden sich bei der PV-Anlage, bei jedem einzelnen Verbrauchsgerät und an wichtigen Knotenpunkten des Netzes. Wie diese HAC arbeiten, erfahren wir nebenan in einem Büro von Gebäude B. Dort arbeitet Dr. Roman Rudel, der das Forschungsinstitut ISAAC mit seinen gut 50 Beschäftigten

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ENERGIEFORSCHUNG

Simulation für 120 mit HAC ausgestattete Haushalte bei flexiblen Strompreisen: Ohne HAC treten erhebliche Spannungsschwankungen auf (schwarze Linie), die sich durch Einsatz von HAC vermindern lassen (grüne Linie). So lässt sich die Netzstabilität erhöhen.

Solarforscher Dr. Roman Rudel auf dem Dach von Gebäude B der Tessiner Fachhochschule in Canobbio.

werden? Allgemeiner gefragt: Wie können die Verbrauchsgeräte auf die Produktionsanlagen abgestimmt werden? Ist dieses Netz wirklich «intelligent»? Sehr wohl, sagen die SUPSI-Forscher. Denn ihre Smart Meter agieren als sich selbst steuernde Einheiten. In der Summe entwickeln die HAC eine Art Schwarmintelligenz: Die Gesamtheit ihrer Steuerungsbefehle bringen den lokalen Stromverbrauch mit dem lokalen Stromangebot in Einklang. Was auf Anhieb esoterisch klingen mag, ist letztlich das Resultat ausgeklügelter Steuerungstechnik, wie Rudel erläutert: «Jedes unserer HAC misst an dem Ort im Netz, wo es eingebaut ist, Spannung, Strom und Frequenz. Aus diesen lokal gewonnenen Daten errechnet das Smart Meter-Gerät dank eines speziell entwickelten Algorithmus eine Prognose über die Netzbelastung in den nächsten 24 Stunden. Aus dieser Prognose entscheidet der Algorithmus, wann das zugehörige Verbrauchsgerät an- oder ausgeschaltet wird.» Die HAC aktualisieren ihre Prognose über die künftige Netzbelastung in kurzen Abständen (alle fünf Minuten).

benötigen die Tessiner Wissenschaftler zur Steuerung der Lasten keine zusätzliche Kommunikations- und Kontrollinfrastruktur. Die Steuerungssignale der einzelnen Smart Meter summieren sich zu einem statistischen Effekt – die Lasten werden in der Folge so geregelt, dass das lokale Netz trotz unregelmässiger Stromeinspeisung die Spitzenbelastung glättet. Die höheren Netzebenen sind von den Fluktuationen der dezentralen Stromversorgung dann nicht negativ betroffen.

Der Mikrotechniker Davide Rivola vor einer Reihe von Smart Metern, die an ausgewählten Netzpunkten die Spannung messen und daraus Steuerungsbefehle für Elektrogeräte ableiten.

leitet. «Steuerungssysteme für dezentrales Lastmanagement verfügen in der Regel über eine gemeinsame Kommunikationsinfrastruktur und werden zentral gesteuert. Wir hingegen kommen ohne zentrales Kontrollsystem aus», sagt Rudel und betont: «Unsere mit Algorithmen ausgerüsteten Geräte kommunizieren nicht miteinander.» Konkret bedeutet das: Vom HAC der PV-Anlage beispielsweise führt keine Draht- oder Funkverbindung zum HAC des Boilers und schon gar nicht an eine zentrale Steuerungseinheit. Wie aber kann angesichts der fehlenden Verbindung der Boiler bei grosser Produktion der PV-Anlage eingeschaltet und bei niedriger Produktion ausgeschaltet

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Statistischer Effekt führt zu Ausgleich der Lasten Entwickelt hat den Algorithmus das zur SUPSI gehörende Dalle Molle-Institut für Künstliche Intelligenz in Manno (TI). Der Algorithmus erlaubt, die Verbrauchsgeräte einzig und allein auf der Basis lokaler Messdaten zu steuern, die den Zustand des Netzes am Standort des Smart Meters beschreiben. Dank dieses Zugangs

Nur: Ist das, was für die Stabilisierung des Stromnetzes gut ist, auch verträglich für die Stromkonsumenten? Können Sie ihre Verbrauchsgeräte – Wärmepumpe, Boiler, Elektromobil – überhaupt noch nutzen, wann sie wollen? Roman Rudel beruhigt: Die an der SUPSI entwickelte Smart GridTechnologie führe für die Menschen zu keinen Komforteinbussen. Sie können Licht, Fernseher oder Kochfelder weiterhin dann ein- und ausschalten, wann sie wollen. Die Steuerung nutzt aber den zeitlichen Spielraum, der bei anderen Geräten besteht: Die Batterie des Elektromobils muss am morgen voll sein – wann genau sie in der Nacht geladen wird, spielt keine Rolle. Auch ist es egal, wann genau der Boiler oder die Wärmepumpe in Betrieb sind, solange die Versorgung mit Warmwasser sichergestellt ist. Damit die Bewohner in ihrem Alltag nicht beeinträchtigt werden, ist der in den HAC eingebaute Algorithmus sogar lernfähig. Er berücksichtigt bei den Steuerungsbefehlen die Gewohnheiten der Bewohner.


ENERGIEFORSCHUNG Um ihre «smarte» Entwicklung in der Praxis auszutesten, haben die SUPSI-Forscher in Mendrisio 20 (diesmal tatsächlich bewohnte) Einfamilienhäuser mit der entsprechenden Technik ausgerüstet. Auf jedem der Häuser wurde auch eine Photovoltaik-Anlage installiert. Mit einer Gesamtleistung von insgesamt 88   kWp werden ca. 10 % des Spitzenverbrauchs abgedeckt. Das Pilotprojekt läuft seit bald zwei Jahren in vollem Umfang. «Die bisherigen Erfahrungen belegen, dass unser System technisch funktioniert und dass es sich positiv auf die Netzstabilität auswirkt», sagt ISAAC-Direktor Rudel. Er ist überzeugt, dass die Technologie dazu taugt, die Einspeisespitzen durch den Zubau dezentraler Produktionskapazitäten «markant zu entschärfen». Keine Konflikte mit dem Datenschutz Ein weiterer Vorteil: Da das intelligente Stromnetz ohne Datenkommunikation auskommt, entstehen keine Konflikte mit dem Datenschutz. Die Tessiner Forscher nutzen «Swiss2Grid»s unterdessen auch als Technologieplattform. So wird im Rahmen eines KTI-Projekts mit dem Tessiner

Alpiq greift die Technologie auf Die Alpic InTec-Gruppe wird die im Tessin entwickelte Smart Grid-Technologie unter dem Namen «GridSense» kommerzialisieren. Das hat die auf Energiedienstleistungen spezialisierte Tochter des Stromkonzerns Alpiq im Rahmen der «Powertage» der Schweizer Stromwirtschaft vom Juni in Zürich angekündigt. «Die Lastenoptimierung über GridSense innerhalb eines Gebäudes erfolgt quer über alle mit dieser Technik ausgestatteten Strombezüger und Stromspeicher. GridSense erkennt den jeweiligen Netzzustand und gleicht die Lasten automatisch aus, ohne dass das den Nutzer in irgendeiner Weise einschränken würde»,

schreibt das Unternehmen und ergänzt: «Eine aufwendige Echtzeitkommunikation mit dem Energieversorger ist dazu nicht zwingend erforderlich.» Das Unternehmen verweist dabei auch auf die Einsparungen, die ein Kunde mit dem System erzielen kann. «Auch wirtschaftlich ist GridSense interessant, weil die Geräte dann Strom beziehen, wenn dieser am günstigsten ist.» Der Netzbetreiber wiederum profitiere von tieferen Netzausbaukosten. Mit GridSense können laut Alpiq zukünftig auch Informationen wie Wetterprognosen, Speicherzustände oder dynamische Strompreise in die optimale Laststeuerung mit einbezogen werden. BV

Unternehmen Protoscar sowie Alpiq Emobility ein Ladegerät für Elektromobile entwickelt, das ebenfalls den oben beschriebenen Algorithmus nutzt. Weitere Auskünfte zu dem Projekt erteilt Projektleiter Dr. Roman Rudel (Roman. Rudel@supsi.ch).

ad_energie_rundschau_180x127 16.04.2014 22:09 Seite 1

Medienindividuelles Datenlogging

Funk-Transceiver zur Kommunikation mit Open Metering konformen Zählern aquaradio®smart RDC Standard empfängt unabhängig vom eingesetzten Medium die Funktelegramme nach OMS Standard. Je nach eingestelltem Uploadintervall werden die Datenpakete zu einem zentralen FTP Server gesendet. Eine nachträgliche, individuelle oder übergeordnete Konfiguration oder ein Firmwareupdate wird über den zentralen FTP Server gesteuert.

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Swissmig Fachtagung: Systemsicherheit und Datenschutz in intelligenten Energienetzen

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ie Schweizer Energiebranche befindet sich im Umbruch. Zukünftig fehlende Möglichkeiten in der Stromproduktion müssen mit Steigerung der Energieeffizienz und Integration erneuerbarer Energien kompensiert werden. Schlüsselkomponenten zur Netzführung sind dazu unter anderem auch der Einsatz von Smart Grid und Smart Metering. Ein intelligentes Stromnetz integriert sämtliche Akteure auf dem Strommarkt durch das Zusammenspiel von Erzeugung, Speicherung, Netzmanagement und Verbrauch in ein Gesamtsystem. Dass dazu der Austausch vielfältigster Daten nötig ist, ist selbstredend. Eine wesentliche Änderung für den Verbraucher ist dabei der Einsatz von so-

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genannten Smart Metern. Intelligente und «kommunikative» Zähler, welche den jeweiligen Verbrauch und/oder die Erzeugung sowie evtl. weitere Daten in regelmässigen Abständen an eine oder verschiedene Stellen automatisiert melden. Diese Daten sind nötig, um die Basis für eine effiziente Energieversorgung zu schaffen, unterstehen jedoch den Anforderungen der Schweizerischen Datenschutzgrundsätze. In diesem Zusammenhang und um die Privatsphäre von Nutzern intelligenter Zähler (Strom, Gas, Wasser, Wärme) zu gewährleisten, sind Systemsicherheit und Datenschutz brennende Themen, womit sich heute jeder moderne Energieversorger auseinander setzen muss.

Viele Konsumenten fürchten sich davor ausspioniert zu werden, also vor einem Missbrauch der anfallenden und durchaus sensiblen Daten. Und genau dieses Misstrauen gilt es ernst zu nehmen und entsprechende Massnahmen zu ergreifen, damit oft heraufbeschworene Schreckensszenarien nicht Wirklichkeit werden. Denn nicht nur für Hacker und Gangster sind diese Daten interessant, sondern auch für Behörden, Ämter, Werbe- und andere Industrien. Umfangreiche Änderungen an der ICTInfrastruktur der Versorger und anderer Beteiligten werden nötig sein, um die künftigen Bedürfnisse zu decken. Aber auch das Wissen und die Anwendung regulatorischer und gesetzlicher Anfor-


SMART GRID / SMART METERING

derungen gilt es über neue Prozesse einzubinden und nachhaltig zu verankern. Die erste Fachtagung von Swissmig setzte sich am 26. September 2014 in der Umwelt Arena Spreitenbach genau mit diesen Themen auseinander. Die Verfügbarkeit von Energie und der sichere Umgang mit Daten sind mit der verstärkten Nutzung von ICT wichtige Themen für die gesamte Energiewirtschaft. Swissmig hat verschiedene Experten zu diesem Thema eingeladen, um den Teilnehmern der Fachtagung einen guten Überblick zu regulatorischen, gesetzlichen und technischen Fragen zu geben. In der Fachtagung wurde aufgezeigt, welche Rahmenbedingungen für einen sicheren Betrieb von intelligenten Energienetzen nötig sind. Praxisbeispiele zeigten auf wie das Thema von der In-

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dustrie und den Technologieanbietern gelöst wird und wie die Energieversorger den Umbau ihrer Netze sicher und nachhaltig vorantreiben können. Life und exklusiv in der Schweiz konnten die Teilnehmer den Bestsellerautor Marc Elsberg erleben, welcher zur Verletzlichkeit einer digitalisierten Welt referierte. Er hatte bereits mit seinem Thriller «Blackout» die europäische Energiewirtschaft in Aufregung versetzt. Weitere Informationen zu swissmig finden Sie unter www.swissmig.ch


Daten verdichten mit System Einsatz des Datenkonzentrators aquaradio®smart RDC in Festnetzen für Zählerfernauslesung.

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s gibt viele Stichworte die im Zusammenhang mit Smart Metering Technologie schon genannt wurden. Umweltschutz, Energieverbrauch, Datenbeschaffung. Genau diese Datenbeschaffung, gerade im Haushaltbereich, ist heute immer schwieriger auf Grund der sich ändernden Gesellschaftsstruktur. Die Aquametro AG in Therwil erweitert deshalb ihr Sortiment durch ein Produkt, welches diesen Bedürfnissen entgegenkommt. Warum ist diese Technologie sinnvoll? In der Vergangenheit wurden die Zählerdaten hauptsächlich durch manuelle Able-

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sung beschafft, ein aufwendiger und kostenintensiver Vorgang. Eine Verbesserung wurde schon durch den Einsatz von funkenden Zählern in Verbindung mit mobiler Datenerfassung (Walk by, Drive by) erreicht, vor allem in zerstreuten Siedlungsgebieten. Der nächste Ansatz sind Lösungen für dicht bebaute Städte. Eine neue Zielsetzung der Energieversorger heisst: manuelle oder mobile Ablesungen durch stationäre Funkempfänger ersetzen. Gewünscht ist eine flächendeckende und vor allem konstante Daten-


SMART GRID / SMART METERING

erfassung der Verbrauchsdaten in kürzeren Zeitabschnitten. Das grosse Potential für die Werke liegt in der verbesserten, zeitnahen Planung. Das gilt sowohl für die Energiebeschaffung und Verteilung, als auch für die Verrechnung auf der Verbraucherseite. Damit können künftig auch aussagekräftige Lastprofile im Haushaltbereich erstellt werden, welche dem interessierten Endkunden Informationen über sein Verhalten beim Bezug von Energie liefern. Bis heute waren diese Daten aus technischen Gründen oft nur für Grossabnehmer verfügbar. Der aquaradio®smart RDC Standard als Teil eines lokalen Funk-Festnetzes, ist ein Smart Metering Funkempfänger (RDC = Radio Data Concentrator). Sein Protokoll entspricht den Open Metering System Spezifikationen (OMS-S). Das Gerät ist dafür entwickelt, die dazu notwendigen wirtschaftlichen und technischen Aspekte eines Roll-Outs bezüglich Preis/Leistung bestmöglich umzusetzen. Interoperabilität, Datenlogging und Remotekonfiguration machen das Gerät zu einem zukunftsfähigen Kernprodukt für flächendeckendes Smart Metering mit Multi-Utility Ansatz.

Die Anwendung des aquaradio ® smart RDC Standard in der Praxis Datenkonzentratoren sind schon heute dort zu finden, wo eine automatisierte, großflächige Erfassung von Daten gefordert und die Auswertung verschiedenster Zählerstände z. B. von Gas, Wasser, Strom oder auch Wärme/Kälte Einheiten als Aufgabe gestellt wurden. Die Aquametro AG durfte diese Herausforderung in den Vereinigten Arabischen Emiraten, genauer in Dubai, Motor City annehmen. Mehrere RDC–Geräte wurden konfiguriert zur Aufnahme der Daten von insgesamt 400 Zählern. Diese erhalten die Telegramme der Funkzähler aus den einzelnen Quartieren und Gebäuden. Einige exponierte Standorte machten zusätzlich den Einsatz von Wireless OMS/ M-Bus Repeatern notwendig. In diesem Projekt wird der Datentransfer zum FTP-Server über GPRS gelöst. Die RDC’s übermitteln die von den Zählern erhaltenen Datenpakete automatisch, in festgelegten Intervallen. Auf dem Server angekommen, werden die Informationen entschlüsselt, aufbereitet und als csv-Datei zur weiteren Verarbeitung bereitgestellt.

Als Partner für Messsysteme in den Bereichen Wasserversorgung, thermische Energie (Wärme, Kälte), Öl- und Treibstoffverbrauchsmessung, Marine Systeme und Datenmanagement entwickelt die Aquametro AG mit Kunden gemeinsam neue Produkte, optimiert vorhandene Systeme, unterstützt bei der Inbetriebnahme und bietet den Service, den sich der Kunde wünscht. Alles Swiss Made.

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UNSERE

ENERGIE VERBINDET

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Lieferantenwechsel im Schweizer Strommarkt – ist das noch zu schaffen? Wie aus dem Nichts nahmen die Lieferantenwechsel im Schweizer Strommarkt Ende 2013 markant zu. Auf Grund von Überkapazitäten waren die Grosshandelspreise für Strom auf das Niveau von 2005 eingebrochen, und schon begann der Markt zu spielen. Die Energieversorger hatten plötzlich eine neue Aufgabe mit unverändertem Personalbestand zu bewältigen. Das schrie nach rascher Automatisierung. In diesem Bericht wird das Beispiel eines Kantonswerks beschrieben, welches vor dieser Problematik stand und zusammen mit ihrem Softwarelieferanten nach einer nachhaltigen Lösung gesucht hat. Dabei wurden die Anforderungen in einem Entwicklungsbeirat aus Anwendern und Geschäftsleitern von verschiedenen Energieversorgungsunternehmen (EVU) zusammen getragen. In einer echten Win-Win-Situation konnte in kürzester Zeit eine Prozesslösung bereitgestellt werden, die auch für die Anforderungen in einem vollständig geöffneten Strommarkt gut vorbereitet ist.

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llen langwierigen Diskussionen um die volle Marktöffnung zum Trotz – es ist eine Tatsache, dass die Anzahl Lieferantenwechsel im Schweizer Strommarkt rasant steigt. Nicht der Haushalt und das Gewerbe sind der Grund für die neue Marktbewegung, diese dürfen ihren Lieferanten weiterhin nicht wechseln. Es sind die Grosskunden, welche über 100  000  KWh pro Jahr verbrauchen. Bereits seit 01.01.2009 wäre ihnen der Lieferantenwechsel per Gesetz erlaubt, aber ein Wechsel des Lieferanten hätte sich für die meisten nicht gelohnt. Zu günstig waren die Strompreise im Hochpreisland Schweiz.

Inzwischen hat sich die Situation drastisch geändert: Seit dem ersten Quartal 2011 sind die Strompreise für den Grosshandel im Sinkflug. Auch 2014 hält dieser Trend weiter an. Der Grosshandelsstrompreis liegt aktuell auf dem Niveau von 2005. Gleichzeitig haben sich auch die Preise im Tagesverlauf geändert. Speziell der Strompreis über Mittag ist eingebrochen, auf den sich die Schweizer Produzenten von Strom aus Wasserkraft über Jahrzehnte verlassen konnten. Erstmals gab es über Mittag sogar negative Strompreise und es liess sich sogar Geld verdienen, indem man über die Mittagszeit elektrische Energie in Weichenheizun-

gen «vernichtet» hat. Energielieferanten mit Expansionsstrategie nutzten die Gunst der Stunde und offerierten lukrative Angebote an potentielle Kunden. Plötzlich gab es für energieintensive Unternehmen ein markantes Kosteneinsparpotential. Viele Unternehmen mit mehreren Standorten bündelten die Energie über einen einzigen Lieferanten. Die Lieferantenwechsel nahmen rasant zu; kaum ein Netzbetreiber war davon nicht betroffen. Hoher administrativer Aufwand Während die Marktregeln gemäss SDATCH einige einfache, standardisierte Nachrichten für den Lieferantenwechsel

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unter den Marktpartnern vorsehen, hat sich gezeigt, dass vor allem der Administrativaufwand für Verträge und Abstimmungen gross ist. Für grössere Werke und Dienstleister entsteht ein hoher Aufwand, um die anstehenden Wechselprozesse zu bewältigen. Für kleinere Netzbetreiber ist vor allem schwierig, dass die erstmaligen Wechsel jeweils nur zum 1. Oktober des Jahres stattfinden und sich so kaum Routine bei der Abwicklung einstellen kann. Das ändert sich aber schon bald. Bei Kunden die bereits frei sind, kann der Wechsel jederzeit erfolgen und muss innert 10 Arbeitstagen abgewickelt werden. Die von der unabhängigen staatlichen Regulierungsbehörde im Elektrizitätsbereich ElCom ermittelte Wechselrate zeigt, dass zum Stichtag 1.1.2014 etwas mehr als 0,1 % der Gesamtkundenzahl den Lieferanten gewechselt hat. Bei 100 000 Kunden fallen im Durchschnitt etwa 1 0 00 in die Gruppe derjenigen, die wechseln dürfen. Daraus resultierten über 100 Kunden, die 2014 von diesem Recht auch Gebrauch gemacht haben. Die Abwicklung dieser 100 Prozesse hat eine Person für mindestens zwei Monate ausgelastet. Es wurden Kapazitäten benötigt, welche in dieser Dimension nicht eingeplant waren. Um die Übersicht zu wahren, behalf man sich mit ExcelTabellen. Man erfasste alle Wechsel­ prozesse und hielt den Stand der Prozesse bestmöglich fest. Das war speziell für Dienstleistungsunternehmen, welche die Messdatenbereitstellung und auch

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die Lieferantenwechsel für Energieversorgungsunternehmen sicherstellen eine sehr aufwendige Arbeit. Viele Partner mit unterschiedlichem Wissen und individuellen Prozessen und Systemen mussten betreut werden. Eine Automatisierung von Prozessen schafft Freiraum für wichtige Aufgaben Auch ohne vollständige Marktöffnung wird von einem weiteren Anstieg der Wechselprozesse ausgegangen. Diese Situation schrie förmlich nach einer Automatisierung dieses Geschäftsprozesses mit dem Ziel, die Abläufe zu straffen, zu vereinheitlichen und für alle involvierten Personen transparent und aktuell zu halten. Als Softwarelösung für eine solche Innovation stand schnell die Realisierung mit einem Business Process Management System im Fokus. Der Hauptgrund dafür ist, dass in einer Unternehmung mehrere Abteilungen und Rollen betroffen sind. Zusätzlich sind unterschiedliche IT-Systeme zu berücksichtigen. Der Prozess läuft über etliche Systeme hinweg. Ein schneller Überblick über den Stand aller Prozesse – und zwar für alle Beteiligten mit den für sie relevanten Informationen – ist als entscheidender Mehrwert identifiziert worden. Für Dienstleister ist es zudem wichtig, dass auch die Service-Kunden direkt und einfach – über ein Web-Portal – eingebunden sind und jederzeit wissen, wo die Prozesse gerade stehen. Nur so ist es möglich, die gesetzlichen Fristen einzuhalten und auf Verzögerungen im

Gesamtprozess bereits vor der Eskalation zu reagieren. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Systemanbindungen und internen Prozesse auch an die Anforderungen der EVUs und Dienstleister anpassen zu können. Besonders bei der Anbindung an unterschiedliche IT-Lösungen in den Bereichen Energieabrechnung und Energiedatenmanagement ist die Flexibilität sehr gross und die Kopplungen können in kurzer Zeit realisiert werden. Während die Prozesse nach aussen, zum Markt, klar vorgegeben sind, können EVU und Dienstleister von individuellen Optimierungen ihrer internen Abläufe profitieren. Entwicklungsbeirat als Begleitung für die Produktentwicklung Für eine Produktentwicklung dieser Art ist es entscheidend, dass die optimale Arbeitsweise der ausführenden Personen durch die Softwarelösung durchgängig unterstützt wird. Aus diesem Grund wurde ein Entwicklungsbeirat aus Vertretern der Anwender und der strategischen Leitung von EVU und Dienstleistern etabliert. Vorbereitend haben die Verantwortlichen eines Schweizer Kantonswerks Vorausleistungen übernommen. Sie haben ihre Ideen und Lösungsansätze schriftlich festgehalten. Diese wurden dann mit den technischen Möglichkeiten gemeinsam mit dem Lösungslieferanten in ein passendes Kosten-/Nutzenverhältnis gebracht und dem Entwicklungsbeirat präsentiert. Die Anregungen wurden geprüft und flos-


sen unmittelbar in die Entwicklung ein. Dadurch konnte sichergestellt werden, dass die Lösung nicht nur einen Blickwinkel auf die Aufgabe berücksichtigt, sondern dass diese breit abgestützt ist und somit vielseitig genutzt werden kann. Dies ist zwingend, damit die Kosten für beide Seiten tief gehalten werden können.

Mobile Zählerdatenerfassung Smart Metering Zählerfernauslesung Energiedatenmanagement Energieabrechnung/CRM

Wann steht die Lösung bereit? Die Entwicklungsmitarbeiter des Systemlieferanten arbeiten nun seit einigen Monaten mit Hochdruck an der Realisierung der angestrebten Lösung. Der erste produktive Einsatz ist für die nächste Wechselphase ab Oktober 2014 geplant. Parallel dazu werden die entstehenden Vorgaben für die 2. Stufe der Marktöffnung beobachtet. Sobald die Anforderungen klar sind, kann die Lösung sehr schnell passend erweitert werden. So wie die Marktregeln heute vorgesehen sind, werden aus Sicht der Prozesse keine grundlegenden Unterschiede erwartet. Beweglich bleiben – das sichert die Zukunft Der Lieferantenwechselprozess ist plötzlich und mit hoher Intensität auf die EVU zugekommen. Gute Chancen, solche Hürden zu meistern, hat sicherlich derjenige, der bereit ist, mit Partnern zu kooperieren. Da wäre einerseits der Softwarelieferant, der die Prozesse gut kennt und andererseits Unternehmen, die vor der gleichen Ausgangslage stehen. Moderne Softwarelösungen zur Automatisierung der Geschäftsprozesse bilden dafür eine optimale Basis. Sie kombinieren ein Standardprodukt mit hohem Reifegrad mit der Flexibilität einer Individuallösung. Nicht nur für eine aktuelle Herausforderung, sondern auch für Prozesse der Zukunft, deren Ausprägung wir heute noch nicht kennen.

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Verhinderung des Total-Ausfalls «Blackout». So lautet der Titel eines der erfolgreichsten Technologie-Thriller der letzten Jahre. Die europäischen Stromnetze werden von Hackern attackiert, sensible Punkte der Stromversorgung werden angegriffen. Der darauf folgende wochenlange Blackout führt in einigen Ländern zum Super-GAU. Was in der Fiktion ein gutes Ende findet, wurde von der Realität bereits überholt. Deshalb gilt: Gerade bei kritischen Infrastruktur ist die Informationssicherheit unerlässlich und darf nicht vernachlässigt werden. von Markus Limacher, Senior Security Consultant, InfoGuard AG

Stuxnet, Shamoon, Dragonfly: Wir befinden uns nicht im Biologieunterricht, sondern bei den gefährlichsten bekannten Attacken auf Energieversorger der letzten Jahre. Stuxnet ist ein Schadprogramm, welches speziell für SCADA Systeme (Supervisory Control and Data Acquisition) zur Überwachung und Steuerung technischer Prozesse entwickelt wurde. Dies führte zu Störungen im iranischen Atomprogramm (in der Urananreicherungsanlage). Der Computerwurm Shamoon führte bei Energieunternehmen im Nahen Osten (z. B. Saudi Aramco, Qatar’s RasGas) zu einer plötzlichen Betriebsstörung und die Libelle (Dragonfly, ein Trojaner) ist ein Cyber-Spionagering, der hauptsächlich den nordamerikanischen und europäischen Energiesektor bedroht.

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Das Feld potenzieller Bedrohungen ist gross und reicht von Naturkatastrophen bis hin zu human induzierten Krisen wie Erpressung, Wirtschaftsspionage oder Terrorismus. Auch in der Schweiz geht nach den oben erwähnten Vorfällen bei Energiedienstleistern die Besorgnis vor Cyberangriffen um. Gerade die Vorfälle im Iran zeigen deutlich auf, was passieren kann, wenn die Steuerungssysteme von den falschen Händen angefasst werden. Wie die StromnetzbetreiberGesellschaft Swissgrid in einem Interview gegenüber SRF ausführte, sind die Hacker den Angegriffenen immer mindestens einen Schritt voraus. Zwar würden viele Spezialisten an der Verhinderung eines Blackouts arbeiten, gerade aber kleinere und mittlere Kraftwerkbe-

treiber mit wenig Ressourcen in punkto Sicherheitsmassnahmen wären eine einfache Beute. Und würden zu einem Kaskadeneffekt führen, welcher sich dann in einem gewaltigen «Knall» entladen und zum Ausgehen der Lichter führen könnte. Wie in der Schweiz und Deutschland können in jedem Land jederzeit die kritischen Infrastrukturen und allen voran die Energieerzeuger von (Cyber-) Angriffen getroffen werden. Die Zahl der CyberAttacken wächst seit Jahren exponentiell. Attraktive Ziele für Hacker sind vor allem kritische Infrastrukturen wie Energie, Kommunikation und Verkehr. Diese sind aber oft nur rudimentär geschützt: Entweder wird Informationssicherheit nicht


systematisch betrieben oder die technische Umgebung wird noch getrennt von der IT betrachtet. Da heute Energie- und Datennetze vornehmlich digital gesteuert werden und Vernetzungsgrad und Datenflut ständig steigen, wächst auch die Verwundbarkeit der Infrastrukturen durch Cyber-Attacken. Die grössten Gefahren lauern in einer Infektion durch Schadsoftware über das Internet, deren Einschleusen mittels Wechseldatenträgern wie USB-Sticks, Social Engineering, mit dem Internet verbundene Steuerungskomponenten oder DDoS-An-griffen. Wichtig ist, die erforderlichen Sicher­heitssysteme durchgängig zu implementieren, erst dann wird ein wirksamer Schutz gegenüber Cyber-Angriffen möglich. Die Prozesse Im Energiesektor sind heute durch Steuerungssoftware vielfach automatisiert und hochgradig vernetzt. Dabei gelten gerade die SCADANetzwerke als besonders gefährdet. Bislang existierten die ICS-/SCADASysteme in einer eigenen Welt, proprietärer Protokolle auf speziellen Plattformen und einer darauf zugeschnittenen Kommunikationsinfrastruktur. Sie waren von anderen Netzwerken – einschliesslich Internet – weitgehend isoliert. Doch nun wird immer häufiger StandardHard- und Software (beispielsweise Microsoft Windows) eingesetzt und die Systeme werden mit externen Netzwerken und Cloud Services verbunden. Damit sind sie auch den aus der IT bekannten Gefahren ausgesetzt. Darum sind auch Hackerangriffe auf Energieversorger keine Seltenheit mehr, wie zahlreiche Pressemeldungen belegen. Das halbjährlich erscheinende ZEW Energiebarometer (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH in Mannheim) hat im ersten Halbjahr 2014 eine Befragung der deutschen Energieversorger-Branche (ohne IT-Spezialisten) zur IT-Sicherheit durchgeführt. Dabei wurde insbesondere bei der Übertragungsnetz- und Verteilnetzinfrastruk­tur sowie bei der die Kraftwerksteuerung zum Teil erheblicher Nachholbedarf aufgedeckt. So Smart die Grids, so komplex deren Schutz Der Siegeszug der Vernetzung scheint unaufhaltsam. Bis 2020 wird sich die Zahl der «Networked Connections» – also der Internet-Zugänge, die mit anderen Stationen im globalen Netz Informati-

onen austauschen – fast verzehnfachen (von jetzt 7 Mrd. auf 50 bis 70 Mrd.). Die Ursache für den rasanten Anstieg: In der jetzigen Phase der digitalen Revolution werden elektronische Geräte in das weltweite Netz integriert. Diese tauschen Informationen mit anderen Stellen im Netz aus. Das Internet der Dinge entsteht: «The Internet of Things». Ein wesentlicher Anwendungsfall im Internet der Dinge wird SmartGrid sein. Denn in einer Zeit, in der alternative Energien im Vormarsch sind, wird sich das Energiemanagement grundlegend wandeln. Ansonsten klaffen Verbrauchs- und Produktionsspitzen zeitlich auseinander. Dann drohen grossflächige Stromausfälle – Blackouts. Bereits aktuell ist unübersehbar, dass die Zahl der stabili-

sierenden Eingriffe in das Netz deutlich gestiegen ist. Beispielsweise registrierte der Energieversorger EWE im norddeutschen Gebiet im ersten Halbjahr 2013 insgesamt 350 solche Situationen. Doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Noch vor vier Jahren waren dort ein- bis zweimal wöchentlich solche Lenkungsmassnahmen nötig, heute oft mehrmals täglich. Bei einem so umfassenden Informationsaustausch spielen Interoperabilität und Sicherheitsaspekt eine zentrale Rolle. Daten müssen immer häufiger über Unternehmensgrenzen hinweg ausgetauscht werden, weil eine Vielzahl verschiedener Unternehmen Teiltätigkeiten im Energie-Sektor übernommen haben, die früher an einer Stelle gebündelt wa-

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SMART GRID / SMART METERING der Malware-Schutz auf vernetzten und geschlossenen Systemen, einem Perimeter Schutz bestehend aus einer Firewall, einem Intrusion Detection / Prevention System, einem VPN und einer Demilitarisierten Zone. Zudem ist der System- und Software-Update, mit einem entsprechenden Patch-Management unerlässlich. Dieser muss dabei alle Systeme, Betriebssysteme und Applikationen umfassen. Grundsätzlich gilt auch im Energiesektor: Denken Sie im Rahmen der Strategiefindung auch an die Sicherheit der Informationen!

ren. Unter diesen Voraussetzungen ist das SmartGrid ein starker Treiber der Sicherheitsthematik. Grundsätzlich gibt es (auch) im SmartGrid fünf essentielle Schutzziele: • es muss einen Schutz vor Daten Manipulation geben (Integrität) • die Vernetzung muss stabil und ver lässlich sein. Verlorene oder nicht er haltene Informationen müssen identi fiziert werden können, um bei Bedarf entsprechende Gegenmassnahmen zu treffen. (Verfügbarkeit) • kein Unbefugter darf Zugriff auf Daten haben (Vertraulichkeit) • die dauerhafte Energieversorgung ist zu gewährleisten (Versorgungssicherheit) • die Herkunft von Daten muss nach vollziehbar sein (Nicht-Abstreitbarkeit)

Das Schutzziel der Versorgungssicherheit ist eng mit den Zielen Integrität und Verfügbarkeit verknüpft. Ein Mehr an Sicherheit in all diesen Bereichen umzusetzen ist umso wichtiger, weil die Sensibilität für das Thema Sicherheit in der öffentlichen Wahrnehmung sehr hoch ist. Die alarmierenden Berichte aus der Presse (bis hin zu Kühlschränken, deren Vernetzung für Spam-Attacken missbraucht wird) haben die Diskussion weiter befeuert. Somit ist ein vernünftiges Sicherheitskonzept zu einem zentralen Kriterium geworden.

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Strategisches Vorgehen zur Sicherstellung der ununter­ brochenen Stromversorgung Zu diesem Zweck empfiehlt sich die Durchführung eines IT Security Audits, um mögliche Risiken auch aus dem Sichtwinkel eines externen aber auch eines internen Angreifers zu lokalisieren, einzuordnen und mögliche Lösungen zur Schliessung der Sicherheitsrisiken aufzuzeigen. Ziel ist es, für die Energiedienstleister eine ganzheitliche Sicherheit des Informationsflusses zu gewährleisten. Zur Kontrolle werden regelmässige System Audits, Penetration Tests und Vulnerability Scans durchgeführt. Gleichzeitig muss die Sicherheit aber auch auf der organisatorischen Ebene berücksichtigt werden. So müssen u. a. ein stringentes Berechtigungsmanagement, ein Datenschutz-Management System und ein Konzept zur Wahrung der organisatorischen Sicherheit (Need-to-Know-Prinzip) wichtige Eckpfeiler im Sicherheitsdispositiv von Energiedienstleistern sein. In technologischer Hinsicht ist auf verschiedene Verteidigungslinien (Lines of Defence) zu setzen. Die Informationssicherheit wird durch den Entwurf der Systemarchitektur massgeblich bestimmt. Zu den Verteidigungswällen zählen die Verbindung von der kritischen Infrastruktur und der ICT mit einer End-zu-End-Sicherheit, ein umfassen-

InfoGuard AG sichert die Energieversorgung Der Schweizer InformationssicherheitsExperte InfoGuard bietet die ganze Palette an geeigneten Massnahmen zum Schutz der Daten und Systeme im SmartGrid. Dazu zählen CISO as a Service, Sicherheitsaudits und Penetration Testing, aber auch Massnahmen zur Implementierung einer greifenden organisatorischen Sicherheit sowie technologische Massnahmen und Managed Services aus der Schweiz – angefangen von der Erstellung eines Zonenkonzeptes über den Perimeter Schutz bis hin zur Real Time Überwachung mittels eines SIEM Security Information and Event Management Systems SIEM.

Kontakt InfoGuard AG Lindenstrasse 10 CH-6340 Baar Telefon +41 (0) 41 749 19 00 info@infoguard.ch www.infoguard.ch

Markus Limacher ist Senior Security Consultant bei der InfoGuard AG.


ENERGIEMANAGEMENT die höchste Verfügbarkeit und geringe Betriebskosten anstreben. Die Stromversorgungslösung DPA  UPScale ST bietet dank ihrer Modulbauweise einen Leistungsschutz von 10 bis 200  kW in einem einzigen Standard-Schrank. Ihr flexibles Design nach dem «Pay as you grow»-Prinzip ist ideal bei schnell wechselnden Bedürfnissen. Wenn zusätzliche Leistung oder Redundanz benötigt wird, können weitere unabhängige Einschubmodule hinzugefügt werden. Zudem ist die Wartung einfach, da die Module im laufenden Betrieb ausgetauscht werden können. Die UPScale  ST  200 ermöglicht Kostenreduzierung durch einen hohen Wirkungsgrad von bis zu 95,5 Prozent über einen weiten Lastbereich hinweg. «Sehr wichtig für das Labor waren die Redundanzaspekte der UPScale  ST  200», kommentiert der Schweizer ABB-Geschäftsleiter für Power Protection, Nadir Mandioni. «Wir liefern sechs 20 kW-Module, von denen ein Modul redundant ist (n+1). Die autonomen Module beinhalten sämtliche notwendigen USV-Hard- und Software-Komponenten. Dadurch werden mögliche Elemente, die zum «Single Point of Failure» führen könnten eliminiert und die Verfügbarkeit deutlich erhöht.

Bestens versorgt – USV der ABB für medizinisches Labor in der Schweiz

E

ine gesicherte und saubere Stromversorgung ist heute für viele Unternehmen eine Notwendigkeit. Von besonderer Bedeutung ist die sichere Stromversorgung für Unternehmen, die im Gesundheitswesen tätig sein. Dr. Risch Medical Laboratory ist ein schweizweit tätiges Unternehmen, welches medizinische Analysen für Krankenhäuser und Ärzte durchführt. Die bei der Blutanalyse beteiligten Prozesse reagieren besonders empfindlich auf Stromausfälle und Folgen einer Fehlanalyse können sehr ernst sein. Deshalb muss eine sichere und saubere Stromversorgung der Analysegeräte unter allen Umständen gewährleistet bleiben.

Diese war jedoch zu leistungsschwach, um die erweiterte Palette von Analysegeräten und das wachsende Rechenzentrum unterstützen zu können. Zudem konnte die USV nicht an die neuen Anforderungen angepasst werden.

Das Labor hatte bereits eine USV von einem anderen Lieferanten im Betrieb.

Die UPScale  ST  200 der ABB ist ein modulares USV-System für Unternehmen,

Mit entsprechender Sorgfalt wurde ein neuer Anbieter für die unterbrechungsfreie Stromversorgung für Laborgeräte und IT-Infrastruktur evaluiert. Ein einziger Besuch von einem Verkaufsingenieur der Newave Energy war ausreichend, um die Entscheidungsträger des Unternehmens von den vielen Vorteile der UPScale  ST 200  USV-Anlage zu überzeugen.

Zusätzlich zur USV-Anlage lieferte ABB auch einen Dieselgenerator mit einer Leistung von 250  kVA und weitere Niederspannungsprodukte für die Stromversorgungsinfrastruktur. Vom ersten Kundenbesuch bis zur Auftragserteilung dauerte es nur drei Monate.

Kontakt Newave Energy AG Power Protection / Newave Brown Boveri Platz 3 CH-5400 Baden Am Wald 36 CH-2504 Biel Telefon +41 (0) 58 586 01 01 ups@ch.abb.com www.abb.ch/ups

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Alle reden von Energieoptimierung Die Erhöhung der Energieeffizienz ist wichtiger Bestandteil im Massnahmenkatalog zur Energiewende. Ausgeklügelte Energiemanagementsysteme (EMS) der Firma Optec AG mit hochwertigen Universalmessgeräten (UMG) sorgen in der Gebäudetechnik für die nötige Transparenz und ermöglichen einen effizienten Energieeinsatz.

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in erster Schritt ist die präzise Erfassung sämtlicher Energiedaten. Um ein Unternehmen im Detail zu bewerten und eine Basis für entsprechende Energieeffizienzmassnahmen zu schaffen, müssen die Energieflüsse ab der Versorgerseite nach unten hin aufgelöst werden, d. h. wesentliche Verbraucher oder Unternehmensteile müssen in Untermesstellen einzel erfasst werden. In grösseren Unternehmen ist daher mit mehreren Messpunkten zu rechnen, was eine automatische Erfassung erfordert.

dieses konsequent weiterzuführen und weiterzuentwickeln. EMS ist kein einmaliges oder kurzfristiges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Es muss immer wieder in regelmässigen Abständen überprüft werden, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden oder ob gegebenenfalls Verbesserungen vorzunehmen sind. Nur mit einer automatischen Datenerfassung können auf der entsprechenden Datenbasis die erreichten und künftigen Ziele diskutiert und neu definiert werden.

Wesentlicher Punkt für den Aufbau eines solchen Datenerfassungssystems ist die Definition der benötigten Daten (welche elektrischen und energetischen Parameter?), der Datenauflösung (unterschiedliche Daten benötigen unterschiedliche Mittelungszeiten), der Abfrageintervalle sowie der Kommunikationsarchitektur (z.B. TCP/IP (Ethernet), Bacnet, Profibus, Modbus)

Oder aber der Vergleich mit anderen Perioden lässt Trends erkennen, was beispielsweise die Auslastung des Betriebs angeht. Auch Störungen werden rechtzeitig identifiziert, verursachen doch Leckage und Netzrückwirkungen hohe Neutralleiterströme und können bis hin zu Brandgefahr führen.

Kontinuierlicher Prozess Nach der Implementierung eines Energiemanagementsystems ist eminent,

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Transparenz auch bei den Kosten Die Stromrechnung ist in der Regel der Massstab für die Kostenberechnung von Betriebsanlagen, Gebäuden oder

Infrastrukturobjekten. Allerdings ist diese Rechnung nur der sofort sichtbare Teil von manchmal viel höheren Kosten unter Berücksichtigung einer «verschmutzten» und unzuverlässigen Energieversorgung. Neben den direkten Elektrizitätskosten spielt auch die effektive Auslastung von Energieverteilungsanlagen und Einrichtungen sowie die Zuverlässigkeit der Energieversorgung eine wichtige Rolle bei der Wirtschaftlichkeit. Daher schaffen Energiemanagementsysteme über die verschiedenen Netzebenen hinweg eine Netztransparenz, welche es ermöglicht, «Sünder» zu identifizieren, ineffiziente Prozesse aufzudecken und entsprechende Energieeffizienzmassnahmen einzuleiten. Viele der angeführten Massnahmen sind meist mit geringen finanziellen Investitionen zu erreichen. Und selbst bei Kapitalinvestitionen ist meist mit einem Return-of-Investement innerhalb von 6 –18 Monaten zu rechnen.


ENERGIEMANAGEMENT Was bringt ein Energiemanagementsystem? • Reduzierung der Strom- und Energie kosten (kWh, Spitzen­lastkosten, Blind stromkosten) durch die Identifizierung von «Energieverschwendern» • Stabilisierung von Prozessen durch Verbesserung der Span​nungsqualität • Instandhaltungskosten werden durch eine proaktive Wartung und reduzierte Stressfaktoren verringert • Versorgungsausfälle, z.B. durch Ober schwingungen, Spannungseinbrüche oder Transienten, werden vermieden • S ensibilisierung der Mitarbeitenden bezüglich Energiesparen, Klimaschutz und CO²-Ausstoss • Erfüllung gesetzlicher Rahmenrichtlinien und Steuerermässigungen • Koststellenmanagement ermöglicht ver brauchsorientierte Kostenzuordnung • Umweltschutz und Imagepflege

Entscheidende Komponente eines Energiemanagementsystems (EMS) ist ein wirkungsvoller und kontinuierlicher Energiecontrolling-Regelkreis.

UMG 512 – das neue Paradepferd im Optec-Stall Dieser Tage konnten die Optec AG die ersten Netzanalysatoren der A-Klasse, das UMG 512, ausliefern. Das neue Spitzengerät der UMG-Produktereihe vereint alle Vorzüge des Vorgängermodells UMG 511 mit den neuesten Innovationen.

Zusätzlich mit Differenzstrommessung Das UMG 512 misst nicht nur genauer und schneller, sondern hat zwei RCMEingänge für die Differenzstrommessung (Residual Current Monitoring), welche zusammen mit dem GridVis-Alarmmanagement für zusätzliche Sicherheit sorgen. Bei der kontinuierlichen Überwachung der Differenzströme einer elektrischen Anlage wird ein Digitalausgang bei Überschreitung eines Ansprechwertes gesetzt. Der Anlagenbetreiber kann zeitnah reagieren, bevor eine Schutzeinrichtung anspricht. Dies ist besonders wichtig in Anlagen, die eine sehr hohe Verfügbarkeit gewährleisteten müssen.

Kontakt Optec AG Guyer-Zeller-Strasse 14 CH-8620 Wetzikon Telefon +41 (0) 44 933 07 70 Telefon +41 (0) 44 933 07 77 info@optec.ch www.optec.ch


ENERGIEMANAGEMENT

Security-Router mit 3G-Mobilfunkschnittstelle

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ie neuen mGuard Security-Router von Phoenix Contact mit integrierter Mobilfunkschnittstelle machen die industrielle Kommunikation im weltweiten Mobilfunknetz sicherer. Dafür sorgen integrierte Sicherheitstechnologien wie VPN und eine Firewall. Unterstützt werden neben UMTS/HASPA auch amerikanische CDMA-Mobilfunknetze. Die Produkte verfügen über ein robustes Metallgehäuse, zwei SIM-KartenSlots, einen GPS-Empfänger und unterstützen je nach Ausführung zwei oder zehn VPN-Tunnel. Zusätzlich bieten die neuen Geräte einen integrierten 4-PortSwitch, der bei der höheren Ausführung als Managed Switch umgesetzt wurde. Zudem werden SD-Speicherkarten unterstützt. Sie dienen als wechselbarer Konfigurationsspeicher für eine schnelle Inbetriebnahme und einen einfachen Gerätetausch. Industrielle Telekommunikationsprodukte sind Schlüsselkomponenten innerhalb von Fernwirk- und Fernwartungslösungen. Internet- und VPN-basierte Lösun-

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Mit den richtigen Ideen effizienter vernetzt. SMART GRID gen ersetzen dabei Modemwählverbindungen und stellen neue Herausforderungen an die Produkte: die Übertragung großer Datenmengen, hohe Übertragungsgeschwindigkeiten und der Schutz vor unberechtigtem Zugriff müssen sichergestellt werden. Mit den neuen mGuard Security-Routern mit integrierter Mobilfunkschnittstelle steht nun ein leistungsfähiges System für die sichere Fernkommunikation zur Verfügung.

Kontakt PHOENIX CONTACT AG Zürcherstrasse 22 CH-8317 Tagelswangen Telefon +41 (0) 52 354 55 55 Telefax +41 (0) 52 354 56 99 infoswiss@phoenixcontact.com www.phoenixcontact.ch

Intelligente Kommunikationslösungen Ein intelligentes Stromnetz ist die Basis für einen effizienten und optimierten Netzbetrieb. Eine Vor­ aussetzung ist die Vernetzung einer idealen Anzahl von Betriebsmitteln und eine durchgängige Kommuni­ kation zwischen den zahlreichen Einspeisern und Verbrauchern.

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Wir bieten Ihnen Lösungen zum Aufbau sicherer Kommunikations­ strukturen. Sei es über neue oder auch schon bestehende Netzwerke. Es lassen sich nahezu alle Kommu­ nikationsmedien nutzen – auch das Internet. Mehr Informationen unter Telefon 052 354 55 55 oder www.phoenixcontact.ch

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ENERGIEMANAGEMENT

S-Monitoring Der einfachste Einstieg ins Energiemanagement

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ur wer den Energieverbrauch kennt, ist in der Lage Energie und damit Kosten einzusparen.

In der Vergangenheit wurde das Thema Energieverbrauch meist reduziert auf die regelmäßige Bezahlung der Stromrechnung. Kaum jemand hat sich bisher Gedanken gemacht was der eigene Betrieb dafür tun könnte, damit die Energieziele 2050 der Schweiz erreicht werden. Das wird sich bald ändern. Nicht nur weil, mehr Transparenz die eigenen Energiekosten optimieren kann. Insbesondere auch deshalb, weil heute im Allgemeinen das Bewusstsein zum Thema Energie, viel differenzierter betrachtet wird. Heute will man die Energieverläufe verstehen, und daraus lernen. S-Monitoring von Saia-Burgess Controls AG, Murten unterstützt diesen Wunsch nach Transparenz. Mit S-Monitoring wird ein Konzept angeboten das ein Erfassen und Bereitstellen energie-

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bezogener Verbrauchswerte ganz einfach macht. Die Basis Energiemonitoring Lösung umfasst Produkte die neben einer unkomplizierten Installation, vor allem die einfache Anwendung und Bedienung zum Ziel hat. Die Vorgehensweise zur Installation von Energiezähler und Monitor ist denkbar einfach. Die Elektrozähler via Elektroinstallateur installieren lassen, das 2-Draht Busnetzwerk zur Kommunikation mit dem Energie Monitor verbinden und nach der simplen Adressvergabe am Zähler, zeichnet das System die Energiewerte bereits auf. Weitere Vorbereitungen oder Anwenderkenntnisse sind nicht notwendig. Das ganze S-Monitoring Konzept ist vorbereitet für den direkten und unkomplizierten Einsatz in Betrieben und Zweckbauten. Für jeden Fachmann aus Elektro und Industrie ist diese betriebsbereite Monitoring Lösung anwendbar und dient der Visualisierung aktueller Energieverbräuche.

Elemente des S-Monitoring Saia Energiezähler Die sehr kompakte Bauform der Saia PCD ® Elektrozähler ist bestens geeignet, um die Messgeräte auf kleinstem Raum unterzubringen. Dadurch ist es möglich, Zähler auch in bestehenden Schaltschränken nachzurüsten. Als direktmessende (65A) oder Wandler (>1500A) Zähler bilden sie die Grundlage zum Energie-Monitoring.


Die 1 oder 3Phasen Energiezähler sind ideal für den Einsatz in industrieller oder Gebäudetechnischer Infrastruktur und garantieren, aus Schweizer Produktion hohe Zuverlässigkeit und Langzeitstabilität. Für die diversen Kommunikationsstandards sind Geräte mit S0-Puls, MBus, Modbus oder SBus erhältlich. Für bestehende, ältere Zähler stehen zudem Kopplergeräte zur Verfügung. Saia PCD® Energy Monitor Die S-Monitoring Produkte sind zur Energie Visualisierung sowie der sukzessiven Optimierung direkt aus der Verpackung einsatzbereit und lassen sich ohne Programmierung mit den Elektrozähler verbinden. Eine Visualisierung startet sofort nach dem einschalten und stellt die Verbrauchswerte auf dem Touch Screen (verfügbar in 5“, 10“ und 12“) in umfangreichen Grafiken als Tages, Wochen, Monats und Jahres Verbrauch zur Verfügung. Jeder Energiemanager kann auch via Standard PC mit InternetBrowser bzw. Smart-Tablets / Phones zur (Fern)-Bedienung genutzt werden. Die erweiterten Funktionen der Geräte erlauben zudem eine Lastgangmessung von bis zu 8 gleichzeitigen Verbraucher sowie den regelmässigen Versand von Energiewerten via E-Mail. Für Fachfirmen mit Wunsch zu mehr Individualität, gibt es die S-Monitoring Lösung als Teil einer programmierbaren

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für höchste Ansprüche Flexible, nachhaltige Lösungen für Energie-, Gebäude- und Infrastrukturautomation

Steuerung. Flexibel im Einsatz und für den Anschluss unterschiedlicher Protokolle wie M-Bus oder Modbus die ausbaubare Energiemanagement Lösung sehr leistungsfähig und lässt viel Raum für funktionale Erweiterung. Ergänzend zur Erfassung elektrischer Energieverbräuche, können mit der programmierbaren Monitoring Variante auch thermische Wärmezähler oder weitere Werte als Zählimpuls in die Analyse aufgenommen werden. Die vorinstallierte Energie Applikation kann jederzeit um eigene Funktionen, oder mit firmenspezifischem Logo erweitert werden. Systemausbauten die zum Zeitpunkt der Installation noch nicht absehbar waren, sind so jederzeit möglich. Die Darstellung der Energie erfolgt mit aussagekräftigen Grafiken und Diagrammen und ist via PC und IP-Netzwerk darstellbar.

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Eaton präsentiert schlüsselfertige physikalische Infrastruktur für konvergente IT-Lösungen Intelligent Power Pod kombiniert Energiemanagement, 19"-Ebene und Hypervisor zu einer standardisierten Gesamtlösung

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ENERGIEMANAGEMENT

Über Eaton Eaton ist ein Energiemanagement Unternehmen und erzielte im Jahr 2013 Umsätze in Höhe von 22 Mrd. US-Dollar. Eaton bietet energieeffiziente Lösungen, die seinen Kunden dabei helfen, elektrische, hydraulische und mechanische Energie effizienter, sicherer und nachhaltiger zu nutzen. Eaton beschäftigt etwa 101 000 Mitarbeiter und beliefert Kunden in mehr als 175 Ländern. Für weitere Informationen besuchen Sie www.eaton.eu

Effretikon, 21.06.2014 – IT-Konvergenz senkt Kosten, minimiert den administrativen Aufwand und erhöht die Flexibilität der Unternehmens-IT. Mit Intelligent Power Pod stellt Eaton jetzt eine Komplettlösung für die schnelle Bereitstellung von konvergenten Infrastrukturen für Cloud-Anwendungen, Storage-Architekturen und virtuelle Umgebungen vor. Die intensive Zusammenarbeit von Eaton mit den führenden Converged-Infrastructure-Spezialisten Cisco, EMC, VMware und NetApp garantiert dabei höchste Kompatibilität mit Umgebungen wie FlexPod, FlexPod Express und EMC VSPEX. Eaton Intelligent Power Pod kombiniert USV-Technik, Energiemanagement, Stromverteilung und 19"-Schranksystem zu einer passgenauen Gesamtlösung aus einer Hand. Besonderer Vorteil ist dabei die nahtlose Einbindung der Stromversorgung in die jeweilige HypervisorArchi-tektur mittels des Eaton Intelligent Power Managers (IPM). Die Energiemanagement-Software unterstützt in der aktuellen Version 1.4 die volle Integration von USV-Anlagen und PDUs in VMware vCenter, VMware Webclient, vSphere vMotion, Citrix XenCenter und Cisco UCS-Manager. Bei Stromversorgungsengpässen lassen sich so innerhalb der virtuellen Umgebung gezielt Events auslösen. Dazu gehört beispielweise ein automatisierter Lastabwurf oder eine Live-Migration. Ergänzt wird Eatons Infrastruktur-Plattform zusätzlich durch individuellen Pre-Sales-Support und umfangreiche Serviceleistungen. Neues 19"-Schranksystem von Eaton als Basis Ein Grundelement von Intelligent Power Pod ist das neue 19"-Schranksystem der RE-Serie von Eaton. Zur Auswahl stehen Modelle mit 27 oder 42 Höhen-

einheiten und einer Bautiefe von 800 oder 1 0 00 Millimetern. Das RE-Racksystem eignet sich sowohl für Serverumgebungen als auch für Netzwerkinstallationen und bietet eine hohe Optionsvielfalt. Praktische Funktionen wie stufenlos verstellbare Einbaurahmen und Seitenwände mit Quick-ReleaseFunktion runden das Angebot ab. Die RE-Serie ist standardmässig mit vorperforierten Türen, aber auch mit Glastüren erhältlich. Eatons neueste PDU-Generation Ebenfalls Teil des Intelligent Power Pod Konzepts von Eaton ist die ab sofort erhältliche dritte Generation (G3) von Stromverteilerleisten für Rackumgebungen (ePDUs). Die G3-Modelle zeichnen sich unter anderem durch eine patentierte Steckerhalterung für IEC-Anschlüsse, eine Temperaturfestigkeit bis 60° Celsius sowie eine hohe Messgenauigkeit mit einer maximalen Abweichung von einem Prozent aus. Die ePDUs der G3-Serie sind in drei Grundversionen erhältlich: Basic, In-Line-Metered und MeteredInput. Das «Metered-Input»-Modell er-

fasst sämtliche Stromverbrauchsdaten am Eingang der PDU und verfügt über ein übersichtliches LCD-Display sowie eine zusätzliche Netzwerkfunktion. Mit der Version «In-Line-Metered» lassen sich vorhandene Umgebungen kostengünstig um eine Messfunktion ergänzen und so in ein Energiemanagementsystem einbinden. Beide Modelle verfügen zudem über eine «Daisy-Chain»-Funktion: Mit ihrer Hilfe können über eine Master-Slave-Schaltung einzelne Stromverteilerleisten untereinander vernetzt werden, um so die Belegung teurer Switchports zu minimieren. Die «Basic»Version wiederum ist das Einstiegsmodell der G3-Serie und sorgt für eine zuverlässige Stromverteilung ohne zusätzliche Netzwerk- und Messfunktionen. Mit der neuen Komplettlösung Intelligent Power Pod unterstützt Eaton Unternehmen künftig bei der Vereinheitlichung von Server-Ebene, Stromversorgung und Hypervisor. Die passgenaue Infrastrukturlösung verbessert das Zusammenspiel der Komponenten in der IT-Landschaft und sorgt für optimale Energieeffizienz und hohe Ausfallsicherheit. Weitere Informationen zu Eatons Intelligent Power Pod finden sich auf der Herstellerwebseite www.eaton.eu/intelligentpowerpod

Kontakt Eaton Industries II GmbH Bereich Power Quality Im Langhag 14 CH-8307 Effretikon www.eaton.com/powerquality

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ENERGIE IN GEBÄUDEN

Vier Trends rund um die eigenen vier Wände Anfang September versammelten sich Experten aus dem Gebäudebereich an der ETH Zürich zum brenet-Statusseminar, der alle zwei Jahr stattfindenden Forschungstagung des Nationalen Kompetenznetzwerks Gebäudetechnik und Erneuerbare Energien. Die zweitägige Konferenz hat wie in früheren Jahren zahlreiche Forschungsaktivitäten im Gebäudebereich aufgriffen. In dem bunten Strauss aktueller Forschungsprojekte lassen sich vier Trends ausmachen, die sich an den Begriffen Licht, Motivation, Areal und Nullenergie kristallisieren. von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

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ebäude bieten einen wirksamen Hebel zur Umsetzung einer nachhaltigen Energiepolitik. Auf die rund 1,5 Millionen Wohn- und Bürobauten in der Schweiz entfällt rund die Hälfte des Primärenergiebedarfs. Gross ist das Modernisierungspotenzial. Die Eidgenössische Energieforschungskommission (CORE) strebt bis 2050 eine Halbierung des Energieverbrauchs in Gebäuden an. Die Bereitstellung von Heizwärme und Warmwasser durch fossile Brennstoffe soll dabei ganz unterbunden werden. Solch ambitionierte Ziele sind eine Herausforderung für die Forschung. Diese stösst grundsätzlich auf günstige Voraussetzungen, denn die Veränderungsbereitschaft ist gerade in diesem Bereich gross: «Hauseigentümer und auch Mieter sind gut ansprechbar für Neuerungen, denn jeder weiss, was unter effizienter Energieverwendung in Gebäuden zu verstehen ist», sagt Dipl. Ing. Rolf Moser, der in der Geschäftsleitung des Haustechnik-Planungsbüros Enerconom AG sitzt und der das Forschungsprogramm «Energie in Gebäuden» beim Bundesamt für Energie (BFE) auf Mandatsbasis leitet.

Die Wissenschafter des Estia-Projekts in Lausanne haben für ihre Untersuchung der Storenbenutzung verschiedene Zustände mit zunehmender Bedeckung der Fensterfläche definiert.

Tageslicht gezielt nutzen Die Forschungsaktivitäten im Gebäudebereich sind vielfältig. Das widerspiegeln auch die Vorträge und Posterpräsentationen am Statusseminar des Gebäudetechnik-Kompetenznetzwerks brenet (building and renewable energies network of technology), das am 4. und 5. September an der ETH Zürich Forscher und Fachleute von öffentlichen und privaten Institutionen bereits zum 18. Mal zusammenführte. Wer nach den aktuellen Forschungstrends fragt, der stösst auf vier Fragestellungen, denen die Forschung gegenwärtig

besondere Bedeutung zumisst. Ein erster Trend sind Fragestellungen rund um Licht und Beschattung. Verschiedene Forschungsstätten haben hierzu Schwerpunkte errichtet. Mit der Hochschule Luzern und der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) haben gleich zwei Hochschulen Lichtcontainer eingerichtet, mit denen Forscher beispielsweise die Wirkung verschiedener Beschattungssysteme abschätzen und auch gesundheitliche Fragestellungen untersuchen können. Solche Container sind gerade auch für die akademische Lehre interessant, da sie die

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Das Estia-Projekt in Lausanne untersucht die Benutzung der Storen in vier Verwaltungsgebäuden. Obwohl der Himmel an diesem Februartag bedeckt ist, ist ein grosser Teil der Storen heruntergelassen. Die Nutzer der gelb gerahmten Büros haben das Licht eingeschaltet, was bei hochgezogenen Storen nicht nötig gewesen wäre.

FHNW-Forscherin Dr. Monika Hall hat untersucht, wie der Stromüberschuss aus der Photovoltaik-Anlage dieses Mehrfamilienhauses in Rupperswil (AG) für ein Elektomobil genutzt werden kann.

Studierenden anschaulich an Fragestellungen der Gebäudetechnik heranführen. Das Thema Licht ruft oft danach, dass Architekten mit Gebäudetechnikern und weiteren Fachleuten in einen interdisziplinären Dialog treten. Das illustriert exemplarisch ein aktuelles Projekt des Lausanner Planungsbüros Estia SA, das am brenet Statusseminar mit einem Vortrag vorgestellt wurde. Das Spin-off der ETH Lausanne beobachtete während eines Jahres mit Webcams, wie die Beschäftigten von vier Verwaltungsgebäuden ihre


ENERGIE IN GEBÄUDEN der Ausbau der Photovoltaik bereits so weit fortgeschritten, dass sich bereits die Frage aufdrängt, ob und wie der PV-Strom lokal – also innerhalb eines Quartiers – ohne Transformation auf eine höhere Netz­ ebene verwertet werden kann. Diese Thema beschäftigt Forscher mehr und mehr auch in der Schweiz. Um hier gute Antworten zu finden, ist es naheliegend, den Fokus vom einzelnen Gebäude auf ein Areal auszuweiten – womit ein dritter Trend im Bereich der Energieforschung im Gebäudebereich benannt ist. «Wir versprechen uns von der Arealbetrachtung eine Nutzung von Synergien im Areal, nicht nur bei der Photovoltaik, sondern auch zum Beispiel bei der Wärme-/Kälteerzeugung oder bei der Nutzung von Abwärme», sagt BFEProgrammleiter Rolf Moser. Die Grafik bezieht sich auf 40 im Estia-Projekt in Lausanne untersuchte Büros, alle mit Südausrichtung und identischer Wetterlage. Dank einer Simulation konnte für die Büroräume bestimmt werden, wie oft (Prozentsatz aller Bürostunden während eines Jahres) das Tageslicht in den Büros eine Helligkeit von 500 Lux (gemäss SIA-Norm 380/4) spendete. Je tiefer der Messpunkt im Raum liegt, desto kürzer war der Zeitraum mit der definierten Helligkeit. Die Unterschiede zwischen den Büros rühren von dem sehr unterschiedlichen Gebrauch der Storen.

(nicht automatisierten) Storen benutzten. Das Resultat erstaunt: Sie taten es selten, nämlich durchschnittlich weniger als zweimal pro Woche. Die Angestellten arbeiteten also oft bei Kunstlicht, obschon genügend Tageslicht zur Verfügung gestanden hätte. «Die Untersuchung zeigt, dass der Energiegewinn mit automatischen Storen mehrere kWh/m2 und Jahr erreichen kann», lautet das Fazit der Estia-Studie. Diese plädiert denn auch für eine verstärkte Nutzung automatischer Storen. Die Resultate werden sich auch in einer Anpassung der entsprechenden SIANorm 380/4 niederschlagen.

nability an der Universität Zürich. In einem aktuellen Projekt fragt Meins nach den Beweggründen, die institutionelle Anleger zur energetischen Sanierung ihrer Liegenschaften antreiben bzw. daran hindern. Am Projekt beteiligt sind die Migros-Pensionskasse, die Pensionskasse der Zürcher Kantonalbank, SUVA und Swisscanto. In der Stadt Zürich gehört rund die Hälfte der Wohnfläche institutionellen Investoren. Entsprechend gross ist der erwartete Effekt, wenn es gelingt, die verantwortlichen Liegenschaftsverwalter von der langfristigen Rentabilität einer energetischen Sanierung zu überzeugen.

Die Motivation hinter dem Sanierungsentscheid Um den Menschen und sein Verhalten dreht sich auch ein zweiter Forschungstrend rund um Fragen der Motivation. Klar ist, dass die energetische Sanierung von Bestandsbauten nicht mit technischen Lösungen rund um Gebäudehülle und Gebäudetechnik allein gemeistert werden kann. So widmen sich etliche Forschungsprojekte der Situation und Motivation jener Personen, die als Hauseigentümer über energetische Sanierungen entscheiden. Beispielhaft für diese Akzentsetzung stehen die Untersuchungen von Dr. Erika Meins, Leiterin des Forschungsbereichs Immobilien am Center for Corporate Responsibility and Sustai-

Forschen bedeutet immer, die Zukunft vorwegzunehmen. Eine solche Zukunftsfrage im Gebäudebereich sind die neuen Herausforderungen durch die verstärkte Nutzung der Photovoltaik (PV). Im Ausland ist

Wärme-/Kälteaustausch über das Areal hinweg Anschaulich wird dieser Gedanke in der Überbauung Suurstoffi in Rotkreuz (ZG), deren erste Ausbauetappe bereits weitgehend realisiert ist. Alle Wohn- und Gewerbegebäude der Grossüberbauung werden mit zwei Wasserleitungen erschlossen: Eine Warm-Leitung liefert Warm­­wasser, das in den einzelnen Gebäuden von Wärmepumpen auf Betriebstemperatur gebracht wird. Eine KaltLeitung ermöglicht die Kühlung der Gebäude (Freecooling ohne vorgeschaltete Wärmepumpe). Dank dieser thermischen Arealvernetzung (Anergienetz) kann der Wärmeüberschuss aus einem Gebäude zur Beheizung eines anderen Gebäudes benutzt werden. Die Wärmepumpen werden unter anderem mit lokal erzeugtem PV-Strom betrieben, und dank des Einsatzes von 220 Erdsonden kann Wärme aus dem Erdreich bezogen (Winter) bzw. im Erdreich gespeichert (Sommer) werden. Eine vom BFE finanzierte Begleitstudie unter der Ägide der Hochschule Luzern evaluiert den Erfolg des Vorhabens.

FHNW-Projekt zum Energieverbrauch eines Mehrfamilienhauses in Rupperswil (AG): Vom Frühjahr bis in den Herbst liegt der Ertrag der hauseigenen Photovoltaik-Anlage über dem Verbrauch der drei Mietparteien. WP steht für Wärmepumpe.

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ENERGIE IN GEBÄUDEN

Die Suurstoffi-Überbauung in Rotkreuz (LU), deren erste Ausbauetappe realisiert ist, wird mit einem Anergie-Netz zur Wärme- bzw. Kälteversorgung erschlossen.

Die Anergiezentrale der Suurstoffi-Überbauung in Rotkreuz (LU). Von der Anergiezentrale führt eine Warm- und eine Kaltleitung in jedes Gebäude der Bebauung.

FHNW-Projekt zum Energieverbrauch eines Mehrfamilienhauses in Rupperswil (AG): Auf Stundenwerte gemittelte Energieverbräuche für einzelne Verbraucher für fünf Perioden.

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Eine bestechende Idee, die innovative Hauseigentümer heute antreibt, ist das Null- und das Plusenergiehaus. Entsprechende Umsetzungskonzepte für Einfamilienhäuser, die gleich viel Energie produzieren, wie sie selber verbrauchen, sind bekannt. Im Moment konzentriert sich die Forschung – dies ein vierter Trend – auf die Realisierung in grösseren Gebäuden. Ein Mehrfamilienhaus mit drei Mietparteien in Rupperswil (AG), das mit seiner PVAnlage mehr Strom als zum Eigenbedarf nötig ist produziert, ist Gegenstand einer vor kurzem abgeschlossen Untersuchung von Dr. Monika Hall. Die Forscherin des Instituts Energie am Bau der FHNW in Muttenz (BL) hat hier untersucht, wie der Stromüberschuss mit einem Elektroauto verwertet werden kann, das die Mieter und Nachbarn im Car-Sharing nutzten. Die Grenzen des NullenergieKonzepts Die gleiche Forscherin widmet jetzt ein neues Projekt den «Möglichkeiten und Grenzen grosser Nullenergiegebäude», so der Titel ihrer Studie. Damit folgt sie einer auch im Ausland zu beobachtenden Tendenz, nämlich auch kritisch die Grenzen ambitiöser Energiekonzepte auszuloten. Zwar ist es für Hausbesitzer ein Ansporn, das Energieproblem im Rahmen ihres Eigenheims alleine zu lösen. Ob daraus eine für die Gesellschaft vernünftige Lösung


ENERGIE IN GEBÄUDEN resultiert, ist aber umstritten und hängt auch von der Regulierung ab. Denn meistens sind Nullenergiehäuser auf temporäre Energiebezüge aus dem Netz ebenso angewiesen wie auf die Möglichkeit, bei Bedarf lokal produziertem Strom ins Netz einzuspeisen. Diese Bedürfnisse von vermeintlich unabhängigen Energiekonsumenten müssen auch aus volkswirtschaftlicher Sicht abgewogen werden.

Kontakt Weitere Auskünfte zum BFE-Forschungsprogramm «Energie in Gebäuden» erteilen Programmleiter Rolf Moser (moser@enerconom.ch).

FHNW-Projekt zum Energieverbrauch eines Mehrfamilienhauses in Rupperswil (AG): Die Grafik zeigt für drei Jahreszeiträume, welches Anteil des gesamten Energieverbrauchs (schwarz) aus der eigenen PV-Anlage stammt (grün) und welcher Anteil von extern aus dem Stromnetz bezogen werden muss (blau).

Eine Liste mit Best-practice-Beispielen von Plusenergiebauten finden Sie in der Plusenergie-Datenbank: www.energie-cluster.ch > Wissenstransfer > Deklarationen > Plusenergiegebäude

Intelligente Gebäude steigern die Produktivität und sparen Ressourcen. Effizienzgewinne sind Gewinne, die man immer wieder macht. www.siemens.ch/buildingtechnologies

Unternehmer stehen auf unterschiedlichen Ebenen in der Verantwortung: sie sollen Mitarbeitende und Geschäftsprozesse schützen, Ressourcen schonen, Energiesparpotenziale ausschöpfen und ein nachhaltiges Energiemanagement betreiben. Intelligente Gebäudetechnik unterstützt diese Vorhaben, ermöglicht Energieeinsparungen von bis zu

50 Prozent und reduziert den CO2-Ausstoss – ohne Abstriche beim Komfort. Die präzise Interaktion zwischen der Gebäudeautomation und den Sicherheitssystemen sorgt für mehr Sicherheit, Flexibilität und Effizienz der Immobilie, was sich täglich bezahlt macht. Damit bleibt Siemens der bevorzugte Partner von weitsichtigen Unternehmern.

Answers for infrastructure.


SOLAR

Drei Phasen fürs Eigenheim SolarMax startet den Verkauf der dreiphasigen TP-Stringwechselrichter mit Nennleistungen von 4 bis 7 kW.

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strom um. 20 Jahre Erfahrung schlagen sich nicht nur in der Schweizer Qualität, höchster Effizienz, Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der SolarMax Produkte nieder. Das Unternehmen bietet seinen Kunden darüber hinaus exzellente internationale Unterstützung im Bereich After Sales, umfangreiche Garantieleistungen und intelligente Lösungen zur Anlagenüberwachung.

iele Eigenheimbesitzer möchten sich mit einer privaten PV-Anlage möglichst autark mit Strom versorgen können, vor allem im Hinblick auf die stark steigenden Energiepreise. Speziell für den Eigenverbrauch fordern jedoch viele Netzbetreiber eine dreiphasige Stromeinspeisung der Anlage. Auf diese veränderten Marktbedingungen hat der Schweizer Wech­sel­richterhersteller SolarMax reagiert und auf der Intersolar die neue dreiphasige Wechselrichter-Serie TP für den privaten PV-Anlagenbereich vorgestellt.

Endgeräte sowie über den Webbrowser genutzt werden kann, ermöglicht den unmittelbaren Zugriff auf alle Leistungswerte und Energieerträge beziehungsweise den Energieverbrauch in 15-Minuten-Intervallen. Damit ist eine Überwachung des ordnungsgemäßen Betriebs der PV-Anlage orts- und zeitunabhängig sowie nahezu in Echtzeit möglich. Und mit der dreiphasigen Einspeisung entspricht die TP-Serie den zunehmend höheren Anforderungen lokaler Netzbetreiber für den Anschluss kleiner PV-Anlagen.

Die neue, dreiphasige SolarMax TPSerie (4–7 kW) ist speziell auf die Bedürfnisse privater PV-Anlagen ausgelegt. Die zwei MPP-Tracker und der weite Eingangsspannungsbereich optimieren insbesondere die Erträge von Anlagen mit OstWest-Ausrichtung im Bereich zwischen 6 und 10 kWp. Neu sind erweiterte Schnittstellen und integrierte Funktionen zur Energieflusssteuerung, wodurch Verbraucher, zum Beispiel Wärmepumpen oder Boiler, intelligent gesteuert werden können und somit die weitere Optimierung des Eigenstromverbrauchs unterstützen.

Die TP-Serie ist jetzt verfügbar.

SolarMax ist international aufgestellt und beschäftigt derzeit rund 300 Mitarbeitende am Hauptsitz in der Schweiz und in den weltweiten Niederlassungen.

Über SolarMax Das Schweizer Unternehmen Sputnik Engineering AG gehört zu den führenden Herstellern netzgekoppelter Solarwechselrichter. Unter der Marke SolarMax entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen seit über 20 Jahren Wechselrichter für jedes Einsatzgebiet – von Photovoltaik-Systemen auf Einfamilienhäusern mit wenigen Kilowatt Leistung bis zu megawattstarken Solarkraftwerken. Der Wechselrichter ist eine Schlüsselkomponente von PhotovoltaikAnlagen; er wandelt den erzeugten Gleichstrom in netzkonformen Wechsel-

Kontakt Sputnik Engineering AG Länggasse 85 CH-2504 Biel/Bienne Telefon +41 (0) 32 346 56 00 Telefax +41 (0) 32 346 56 09 pr@solarmax.com www.solarmax.com

Die kostenlose Überwachungslösung MaxView, die auch als App für mobile

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e ig s a h p 3 e in le Der k n e g la n A V P e t a iv für pr Die neue TP-Serie macht Netzbetreiber und Hausbesitzer glücklich. ■ Maximale Konformität dank dreiphasigem Netzanschluss ■ Überall zu Hause, denn mit internetfähigen Endgeräten können Sie Ihre Anlage auch ausser Haus überwachen ■ Maximaler Eigenverbrauch dank integrierten Funktionen zur Eigenstromnutzung ■ Komfortable Installation durch Plug&Play Standards und geringem Gewicht ■ Individuell und flexibel durch einen weiten Spannungsbereich und Dual-Tracker-Konzept

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Eine Stimme für Solarstrom von Heini Lüthi-Studer, Mitglied der Geschäftsleitung VESE

Energie wird teurer – Solarstrom günstiger Seit dem Jahr 2000 sind die Endverbraucher-Ausgaben für Elektrizität in der Schweiz von 8 280 Mio. CHF auf 9 880 Mio CHF gestiegen (+20 %, 1,7 % vom BIP), jene für fossile Energieträger von 15 320 Mio. CHF auf 22 400 Mio. CHF (+46 %, 3,8 % vom BIP). Die Vergütung von Solarenergie über die KEV-Umlage hat sich 2013 auf 65 Mio. CHF summiert. Die Solarstromproduktion deckt mittlerweile über 1 % vom Schweizer Energieverbrauch (2013: 542 Mio. kWh) – weniger als ein Drittel wird über die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) vergütet. Auf der KEV-Warteliste standen Ende August mehr als 32 000 PVAnlagen; bei einer Freigabe würden bald

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KEV-Verlauf vs. Solarstromproduktion


SOLAR 3 % vom Schweizer Strom von der Sonne geerntet. Seit der Einführung der KEV 2008 sind die Solarstrom-Kosten von Grossanlagen um 60 % auf unter 20 Rp/ kWh gesunken. Wären Mehrkosten in der Grössenordnung von 300 Mio. CHF für diesen namhaften Schritt Richtung Energiezukunft vertretbar? Für fossile Brennstoffe wurden jährlich durchschnittlich Mehrkosten um 500 Mio. CHF verkraftet. Die Kosten zur Förderung von erneuerbarer Energie sind minimal aber langfristig entscheidend in Kontext der Gesamt-Energiekosten-Entwicklung.

Energiezukunft für die Schweiz und die Welt Während die steigenden Import-Ausgaben für fossile Brennstoffe einem Kapitalabfluss ins Ausland gleichkommt, wächst durch die Solarstromförderung eine Branche, die früher oder später unabdingbar für eine nachhaltig-preiswerte Energieversorgung sein wird. Selbst wenn die Verfügbarkeit von fossiler Energie nicht abnehmen würde und der Klimawandel hierzulande verkraftbar wäre: Wenn die Kaufkraft in China weiter zunimmt, werden ebenso der asiatische Energiehunger und die Energiepreise im Westen steigen. Man kann zu Solarmodulen aus China

Weltmarkt Solarstrom, 2013 47 GW, (CH: 0.32 GW)

Weltmarkt Windkraft

Grössen-Statistik von KEV-PV-Anlagen (2012)

stehen, wie man mag; eines aber ist sicher: Made-in-China-Module haben massiv zur PV-Kostensenkung beigetragen. Und je tiefer die Kosten für die (importierten) Solarzellen, umso höher der Anteil der lokalen Wertschöpfung (Arbeit und Material für Montage und Elektroanschluss > 60 %). Aber China ist nicht mehr nur der grösste Hersteller von PV-Modulen – China verbaut mittlerweile einen Grossteil seiner Produktion selbst – in 2013 4x mehr als der einstige Marktführer Deutschland. Diese Entwicklung hat bei der Windkraft bereits 2007 eingesetzt, und zeigt, wo China die Energiezukunft sieht. Die in China über die letzten 3 Jahre aufgebauten Solarkraftwerke liefert bald mehr Strom als alle Schweizer Atomkraftwerke zusammen. Zurück in die Schweiz: Hier stellt sich die Frage, inwiefern neue Grossanlagen wirtschaftlich betrieben werden können, wenn die KEV-Tarife weiter reduziert und erst noch über Jahre nicht ausbezahlt werden. Mit der neuen Einmalvergütung für Kleinanlagen könnten zwar 2/3 der KEV-Warteliste-Plätze abgebaut werden – die Anlagen kleiner 30 kWp erschliessen jedoch weniger als 1/3 der angemeldeten Solarstromproduktion. Ein Verband für unabhängige Energieerzeuger In der Schweiz gibt es über 70 Genossenschaften und Vereine, in denen sich Bürger zur gemeinsamen Nutzung der Sonnenenergie zusammengeschlossen haben. Die beteiligten Bürger sind bereit,

mit ihren Investitionen die vom Bundesrat in seiner Energiestrategie 2050 beschlossene Energiewende umzusetzen. Einige Genossenschaften produzieren bereits seit 25 Jahren sauberen Strom. 20 Genossenschaften, Vereine und Unternehmen – die ohne eigenes Stromnetz erneuerbare Energie produzieren – haben sich anfangs September zum «Verband unabhängiger Energieerzeuger (VESE)» zusammen geschlossen. Über die ganze Schweiz verteilt finanzieren und betreiben diese Mitglieder Solarstromanlagen mit über 20 MWp. Neben der politischen Interessensvertretung ist auch der technische Erfahrungsaustausch und die Entwicklung von Dienstleistungen für eine kosteneffiziente Betriebsführung Zweck von dem neuen Verband. Da auch private Kleinanlagen-Betreiber Interesse an VESE zeigen, zählt der Verband bereits bei der Gründung über 30 Mitglieder. Der Verband ist offen für alle nachhaltigen dezentralen Energie-Technologien, wobei die meisten Mitglieder Solarstromanlagen betreiben. VESE setzt sich u. a. dafür ein, dass das grosse Potential von Solar­dächern mit 200 bis 20 000 m2 wirtschaftlich erschlossen werden kann. Mehr Infos zu VESE und den aktuellen Projekten und Dienstleistungen unter www.vese.ch

Kontakt www.vese.ch

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Fassaden im Fokus: Hauchdünne Solarzellen verwandeln Glasfronten in Kraftwerke Städte verschlingen immer mehr Wärme und Strom. Um ihren Verbrauch zu senken, müssen Gebäude effizienter werden und mehr erneuerbare Energien integrieren. Neue, druckbare Photovoltaik-Halbleiter könnten dieser Entwicklung Vorschub leisten. Sie ermöglichen Solarfolien und Module, die aus Fenstern oder Fassaden Stromgeneratoren machen. Für die Hersteller von Solarglas und -modulen entsteht ein neuer Markt. von Max Raeb


SOLAR Dünn, leicht und biegsam: Die Firma Heliatek dampft einen fotoaktiven Film hauchdünn auf eine Trägerfolie auf. Die Folie kann somit nahezu unbegrenzt zur Stromproduktion eingesetzt werden.

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er Wettlauf um das beste Material für Solarzellen hat einen neuen Kandidaten: Perowskit. Bei keinem Halbleiter gelang Forschern eine derart rasante Entwicklung des Wirkungs­­grads. «Es ist ein regelrechter Hype um Perowskit ausgebrochen», sagt Thomas Unold, Leiter des Instituts für Technologien am Helmholtz-Zentrum Berlin. Das Mineral verspricht, gleichzeitig effizient und preiswert zu sein. Beides lässt sich bisher nicht miteinander vereinen: Derzeit erreichen die besten Siliziumzellen mehr als 20 Prozent Wirkungsgrad, sind aber teuer in der Herstellung. Farbstoff- und organische Solarzellen wiederum können einfach auf Folie gedruckt werden, kommen jedoch über einen Wirkungsgrad von zehn Prozent oft nicht hinaus. Mit einer Perowskitzelle hingegen erreichten Forscher der University of California in Los Angeles (UCLA) kürzlich einen Wirkungsgrad von 19,3 Prozent. Gegenüber den ersten Perowskit-Zellen vor fünf Jahren hat sich der Wirkungsgrad damit versechsfacht. Das ist umso bemerkenswerter, als sich Perowskit einfach und sehr sparsam verarbeiten lässt. Es besteht aus den Allerweltsmaterialien Kohlenstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Blei, Chlor und Jod, die sich als hauchdünne Schicht auf Glas aufdampfen oder auf Folie drucken lassen. Die UCLA-Forscher erzeugten nur eine knapp einen Millimeter starke Perowskitschicht, indem sie Glas mit organischen Molekülen und Bleikristallen bedampften. Dennoch generiert die Zelle fast so viel Strom wie eine 180 Mikro­ meter dicke Siliziumzelle. Damit könnten die leistungsstarken Leicht­gewichte Märkte erobern, die für die Photovoltaik bisher weitgehend tabu waren. Die gebäudeintegrierte Photovoltaik beispielsweise, kurz BIPV (BuildingIntegrated Photovoltaics), ist nach wie vor nur eine Nische, weil die Herstellung und Installation multifunktionaler BIPVModule aufwändig und teuer ist. Von den 3 300 Megawatt an Solarstromleistung, die 2013 in Deutschland ans Netz

ging, wurden schätzungsweise nur rund 100 Megawatt in die Gebäudehülle integriert. Ein Markthemmnis: Bei den BIPVElementen handelt es sich meistens um projektorientierte Varianten, die in Größe, Form, Material, Farbe, Varianz in der Transparenz und Design an das jeweilige Gebäude angepasst sind – Individualität und der hohe Planungsaufwand haben ihren Preis. Perowskitzellen könnten die Kosten senken. Außerdem sind die für die BIPV in Frage kommenden Technologien bisher nicht effizient genug. Oft werden Module aus Dünnschichtsilizium angeboten, doch diese erreichen selten einen Wirkungsgrad von zehn Prozent – zu wenig, um sich mit klassischen Siliziumzellen auf dem Dach messen zu können, die fast doppelt so viel Licht in elektrische Energie umwandeln. Sie selbst eignen sich nur bedingt für die Gebäudeintegration: Sie werden direkt aus Blöcken gesägt, weshalb sie für komplexere BIPV-Anwendungen schlicht zu dick und unflexibel sind.

Dennoch hoffen Experten auf einen baldigen Durchbruch der gebäudeintegrierten Photovoltaik, denn sie birgt immenses Klimaschutzpotenzial. Obwohl Großstädte nur ein Prozent der Erdoberfläche bedecken, verbrauchen sie 75 Prozent der eingesetzten Primärenergie und verursachen 80 Prozent der Treibhausgasemissionen. «Sie müssen bei einem Großteil ihrer Prozesse kohlen­dioxidneutral werden, sonst droht der Klimakollaps», warnt die Wissenschaftlerin Christina Sager vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) in Stuttgart. Effizientere Gebäude und erneuerbare Energien könnten aus ihrer Sicht die Trendwende bringen. Vor allem Solartechnik lasse sich gut in die Häuser einbinden. Wo sich Module nicht auf Dächer schrauben ließen, könnten sie als stromerzeugende Fenster oder Ersatz für die Betonfassade dienen, erklärt Sager. Bis die verheißungsvollen Perowskitzellen kommerziell einsetzbar sind, müssen die Forscher aber noch einige Heraus-

Durchsichtiges Kraftwerk: Transparente Solarfolien können zwischen Fensterscheiben laminiert werden. So entstehen getönte Gläser, die gleichzeitig Schatten spenden und Ökostrom erzeugen.

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SOLAR integrieren? Wie klappt die Integration möglichst kostensparend? Können Arbeitsschritte wie das Aufdampfen der photoaktiven Materialien in die Glasveredelung eingebunden werden? «So richtig hat sich die BIPV noch nicht durchgesetzt. Aber es ist sicher erforderlich, dass Glas- und Photovoltaik­ industrie näher zusammenrücken», sagt Timo Feuerbach vom Forum Glastechnik im deutschen Maschinenbauverband VDMA. Die ersten Kooperationen gibt es bereits. So haben Heliatek und der in Brüssel ansässige Flachglashersteller AGC Glass Europe im vorigen Jahr eine Entwicklungsvereinbarung zur Integration von Solarfolien in Bauglas geschlossen. AGC-Technikchef Marc Van Den Neste sagt, dass die Glas-/SolarFassaden­lösung der beiden Unter­nehmen Architekten und Designern völlig neue Möglichkeiten eröffne, Kreativität und Energieeffizienz miteinander zu verbinden. Algenhaus: In der Fassade des «Hauses mit Biointelligenzquotient» in Hamburg erzeugen Algen per Photosynthese Wärme für die Wohnungen.

forderungen meistern. «Die Entwicklung steht erst am Anfang», sagt HelmholtzForscher Unold. Als größte Hürde gilt die Lebensdauer. Perowskit ist empfindlich und zersetzt sich schnell, wenn es mit Wasser in Berührung kommt. Deshalb müssen die Zellen so konstruiert werden, dass auch über 20 Jahre hinweg keine Feuchtigkeit eindringen kann. Dichte Verkapselungen, die für organische Leuchtdioden entwickelt wurden, sind ein Lösungsansatz. In der Zwischenzeit könnten andere vielversprechende Technologien den BIPVMarkt vorantreiben, die derzeit Marktreife erlangen. Die Dresdner Firma Heliatek beispielsweise hat eine organische Photovoltaik-Folie entwickelt, die sich sowohl transparent als auch getönt herstellen lässt. Undurchsichtig erreicht sie einen Wirkungsgrad von zwölf Prozent, bei der lichtdurchlässigen Variante sinkt die Effizienz auf rund sieben Prozent. Das ist im Vergleich zu herkömmlichen Siliziummodulen wenig, stellt aber im Bereich der organischen Photovoltaik einen neuen Rekord dar. Außerdem lassen sich die flexiblen Folien in geschwungene Formen wie Glasdächer von Autos oder unregelmäßig geformte Fassaden einbetten. Da in Fahrzeugen und Büros in der Regel auch abdunkelnde Folien gefragt seien, gebe es

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keinen zusätzlichen Montageaufwand, argumentiert Heliatek-Chef Thibaut Le Séguillon. Dadurch seien wettbewerbsfähige Preise möglich. Andere Unternehmen setzen ebenfalls auf das Konzept von flexiblen und transparenten Zellen aus organischem Material. Die bayerische Firma Belectric sowie Crystalsol aus Österreich etwa arbeiten an gedruckten Polymer-Zellen. Polymere sind chemische Verbindungen aus langen Molekülketten, die in einer Lösung angereichert und anschließend gedruckt werden können. Heliatek hingegen nutzt Oligomere als Lichtsammler, also kürzere Molekülketten. Außerdem druckt es diese nicht, sondern dampft sie im Vakuum auf eine Trägerfolie auf. Derzeit betreibt Heliatek noch eine Pilotproduktion. Mit Solarfolien aus dieser Fertigung hat das Unternehmen soeben die erste Fensterfassade in Dresden errichtet. Als nächstes plant die Firma eine kommerzielle Fertigung mit 100 Megawatt Jahreskapazität. Mit der BIPV könnte auch für die Glas­ industrie ein wichtiges neues Betätigungsfeld entstehen. Bei den Modulproduzenten kommen Fragen auf, die sie nur in Zusammenarbeit mit der Glas­ branche beantworten können: Wie lassen sich die Solarfolien in die Scheiben

Nicht nur wegen der Zusammenarbeit mit Heliatek gilt AGC Europe als Wegweiser für die Glasindustrie. Seine Fabriken beherbergen eine vollintegrierte Produktion, die nicht nur die Herstellung von Glas, sondern auch dessen Beschichtung und Weiterverarbeitung umfasst. Verschiedene funktionale Beschichtungen stehen Photovoltaik-Produzenten zur Auswahl, beispielsweise elektrische Kontaktschichten für Dünnschichtmodule. Ein ähnliches solarorientiertes Konzept verfolgt sonst bisher nur die ostdeutsche Firma F-Solar. Auch sie hat ihre Produktionslinie im eigenen Haus um Beschichtungsanlagen verlängert. Auf der glasstec 2014 in Düsseldorf, der weltweit größten und internationalsten Fachmesse der Glasbranche, haben die Unternehmen vom 21. bis 24.10.2014 Gelegenheit, weitere Kooperationen anzubahnen. So kommen Experten der Solar- und Glasindustrie vom 20. bis 21.10.2014 auf der Konferenz «Solar meets Glass» zusammen, um sich über Fortschritte in der Fertigung von Solargläsern und -modulen sowie beim Material und den Kosten auszutauschen. Auch die Sonderschau «glass technology live», die vom Institut für Baukonstruktion der Universität Stuttgart organisiert wird, zielt unter anderem auf die Schnittstelle von Solartechnik und Glas. Hier werden am Beispiel von großformatigen Fassaden-Mock-ups und Eins-zu-EinsModellen die neuesten Entwicklungen


SOLAR im Bereich Fassade und Energie vorgestellt, darunter Innovationen in der Photo­ voltaik und der Solarthermie. Auf der „«glass technology live» werden jedoch auch Projekte vorgestellt, die über reine Solaranwendungen hinausgehen. Wie zum Beispiel das so genannte BIQ – die Abkürzung steht für «Haus mit Biointelligenzquotient». In seiner Bioreaktorfassade wachsen Algen an Glasplatten und produzieren aus Licht und Kohlendioxid Biomasse und Wärme. Die Wärme wird über Wärmetauscher den 15 Wohnungen direkt zum Heizen zur Verfügung gestellt, die Biomasse wird abgeschöpft. Aus ihr wird Biogas gewonnen, das eine Brennstoffzelle in Strom und zusätzliche Wärme umwandelt. Sämtliche benötigte Energie zur Erzeugung von Strom und Wärme entstehe aus regenerativen Quellen, fossile Brennstoffe seien nicht im Spiel, heißt es beim verantwortlichen Bau­ unternehmen Otto Wulff. Energieerzeugende Hausfassaden wie die des BIQ könnten eine wesentliche

Rolle bei der Energiewende in Städten spielen. Forscher und Firmen arbeiten mit Hochdruck an Konzepten und Technologien, die Gebäudehüllen in effiziente Kraftwerke verwandeln. Der Glasbranche könnte hierbei eine Schlüsselrolle zukommen: Indem sie enger mit Herstellern von Solarmodulen und -kollektoren kooperiert, könnte sie Innovationen weiter beschleunigen.

Praxiserprobtes Vorzeigeprojekt: Das Dach des Berliner Hauptbahnhofs verdeutlicht die Vorzüge der BIPV: Die Module erzeugen Strom und lassen zugleich Licht passieren.

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VERTIEFUNGSKURS NUKLEARFORUM SCHWEIZ

SICHERHEITSMARGEN IN KERNKRAFTWERKEN: IDENTIFIZIEREN, QUANTIFIZIEREN, ERWEITERN 5. /6. November 2014, Hotel Arte, Olten – Wie wird die Sicherheitsmarge in Kernkraftwerken von den Aufsichtsbehörden sowie den Betreibern definiert? – Welche Bedeutung hat die Sicherheitsmarge für den Betreiber eines Werks, insbesondere im Hinblick auf den langfristigen Betrieb? – Welchen Beitrag leisten die Betreiber sowie die Zulieferer zum Erhalt und zur Ausweitung der Sicherheitsmarge? Im Rahmen des Vertiefungskurses werden die Sicherheitsmargen in Kernkraftwerken betrachtet, quantifiziert und ihre möglichen Erweiterungen diskutiert. Nach einer vertieften Einführung in die Auslegungsgrundlagen der bestehenden Kernkraftwerke werden im Vertiefungskurs thematisch die Schwerpunkte Notfallvorsorge, Wissensmanagement sowie sicherheitstechnische Nachrüstung bestehender Anlagen dargestellt. WEITERE INFOS UND ANMELDUNG UNTER WWW.NUKLEARFORUM.CH

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Die Einbaukosten der Anlage reduzieren sich durch zur Verfügung stehende Fördermittel und Steuerersparnis. Im vorliegenden Beispiel musste die Familie letztendlich nur noch CHF 9 000 aufwenden. Damit wird sich die Anlage spätestens in 15 Jahren amortisiert haben, bzw. viel früher, wenn die Energiekosten wie erwartet weiter steigen. Bei einer erwarteten Lebensdauer von mindestens 25 Jahren der Sonnenkollektoren wird die Familie noch lange Zeit Freude an ihrer Anlage haben.

Ein typisches Reihen-Einfamilienhaus, dessen Ökobilanz durch einfache Massnahmen verbessert werden kann.

Heizen mit Sonnenenergie – für Private und KMUs

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in Sonnenbad nehmen. Was sich nach Ferien anhört ist auch zu Hause und im Unternehmen möglich. Wer eine Warmwasserbereitung mittels Sonnenkollektoren im Haus hat, kann die Sonnenenergie das ganze Jahr über nutzen. Und spart dabei noch Geld. Das typische Beispiel für solche Anlagen findet sich bei Ein- und Mehrfamilienhäusern. Doch wer sich richtig beraten lässt, kann auch in öffentlichen Gebäuden und im Unternehmen sparen. Das Rechenbeispiel eines Einfamilienhauses in Basel zeigt auf anschauliche Weise, was sich im kleinen Stil realisieren lässt. Hier wurde das Warmwasser bisher mit einem Elektroboiler beheizt. Die ineffiziente Technik verursachte zusammen mit der Ölheizung Kosten von jährlich ca. 2250 CHF. Zu viel, sagte die Familie, und entschied sich dafür, den alten Elektroboiler durch einen neuen Solarspeicher zu ersetzen.

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Mit Sonnenenergie sparen Die von der Klima AG Basel realisiert Anlage für das Einfamilienhaus entspricht den neusten Standards der Branche. Ein bivalenter Solarspeicher wird primär durch die Energie der auf dem Dach befindlichen Flächenkollektoren beheizt. Fünf m2 sind für einen Haushalt dieser Grösse ausreichend. Für bewölkte Tage und die kalte Jahreszeit wurde die bestehende Ölheizung in das System eingebunden. Sie heizt das Warmwasser auf, wenn die Sonnenenergie nicht ausreicht. Die Zahlen zeigen eindrücklich, wie sich eine solche Anlage rechnet: Die Kosten für Heizung und Warmwasser im Haus konnten um 33 % gesenkt werden. Heizkosten vor dem Umbau: CHF 2250.– /Jahr Heizkosten nach dem Umbau: CHF 1500.– /Jahr Ersparnis = CHF 750.– /Jahr

Für Einfamilienhäuser und Firmengebäude Was hier in einer kleinen Anlage berechnet wurde, lässt sich problemlos auch auf grössere Anlagen umrechnen. Viele kleine Unternehmen z. B. haben ihren Standort in alten Gebäuden. Oft sind hier die technischen Anlagen genauso alt wie das Haus selbst und alles andere als effizient. Mit nur wenigen Massnahmen wie z. B. einer Sonnenkollektoranlage lassen sich auf einfache Weise Ersparnisse schaffen, die schnell auf der Rechnung fassbar sind. Egal für welchen Zweck und für welche Art von Gebäude Sie eine Solaranlage planen, die Spezialisten der Klima AG und der Hälg Building Services Group beraten Sie gerne. In enger Zusammenarbeit wird die für Sie und Ihr Gebäude optimale Lösung entwickelt und installiert.

Kontakt Klima AG Hochbergerstrasse 60C CH-4057 Basel Telefon +41 (0) 61 225 90 30 basel@klima-ag.ch Ein Unternehmen der Hälg Building Services Group. Beratung in Ihrer Nähe finden Sie online unter: www.haelg.ch/unternehmen/niederlassungen



Dank digitalSTROM ist das Zuhause auch mit dem Smartphone steuerbar.

Smart is coming home – Intelligenter wohnen mit digitalSTROM Die Digitalisierung macht unseren Alltag angenehmer und praktischer: Ob in der Unterhaltungselektronik, im Beruf, im Austausch mit Freunden oder im Auto – fast überall haben wir uns an intelligente Technik gewöhnt. Kommen wir aber nach Hause, betreten viele eine analoge Welt. digitalSTROM schliesst diese digitale Lücke des Wohnens. Das deutsch-schweizerische Unternehmen mit Hauptsitz in Schlieren (ZH) vernetzt sämtliche Geräte im Haushalt über die bestehende Stromleitung bzw. über Breitband und macht das Wohnen für seine Kunden komfortabler, sicherer und energieeffizienter.

Digitaler Lifestyle endlich auch für das Zuhause Wussten Sie, dass Ihr Smartphone heute mehr Rechenleistung besitzt, als dem gesamten NASA-Team bei der ersten Mondlandung zur Verfügung stand? Heute muss niemand mehr ein technischer Experte sein, um einen Computer oder ein Smartphone zu bedienen. 58 Prozent der Schweizer besitzen mittlerweile ein Smartphone und mit 52.4 Prozent weist die Schweiz gar die höchste iPhone-Dichte der Welt auf (Quelle: Adello

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Studie 2013). Aber auch jenseits der sogenannten Informationstechnologie ist unsere Alltagstechnik durch die digitale Zeitenwende angenehmer und praktischer geworden. Wir haben uns an den Komfort der Vernetzung durch intelligente Technik gewöhnt. Auch beim Haus erkennen Bewohner und auch die Industrie mehr und mehr die grossen Vorteile, die ein Smart Home mit sich bringt: der Gewinn an Komfort und Sicherheit, mehr Flexibilität und

Spontanität sowie eine höhere Effizienz. Um diese Vorteile geniessen zu können, müssen alle Geräte im Haus vernetzt sein. Möglich macht dies die Vernetzungstechnologie von digitalSTROM. Angefangen von Lampen und Rollläden über Klingel, Bewegungsmelder und Kühlschrank bis hin zur Kaffeemaschine werden in allen elektrischen Geräten intelligente Lüsterklemmen eingebaut. In ihrem Inneren steckt ein Hochvolt-Chip, der wie ein kleiner Computer funktioniert und nicht nur schalten, son-


LÖSUNGEN dern auch dimmen, Strom messen, kleine Programme ablaufen, Daten speichern und über die Stromleitung kommunizieren kann. Die intelligenten Gegenstücke stecken im Sicherungskasten. In der Grösse einer klassischen Sicherung werden hier digitalSTROMMeter und ein digitalSTROM-Server platziert. Sie leiten die Steuerbefehle weiter, addieren den Stromverbrauch aller angeschlossenen Geräte und schlagen eine sichere Brücke ins Internet (TCP/IP). In Kombination mit den Steuereinheiten im Sicherungskasten werden alle elektrischen Geräte über die bestehende 230-V-Stromleitung und ohne zusätzliche Verkabelung vernetzt. Ist, wie im Fall von Fensterkontakten, keine Stromleitung für die Vernetzung verfügbar, kann auf drahtlose Lösungen zurückgegriffen werden. Die Funktionen können – so wie bei einem Smartphone – einfach und immer wieder erweitert werden. Diese Apps können dank der offenen Schnittstellen übrigens nicht nur von digitalSTROM, sondern auch von Dritten entwickelt werden. Smart Home leicht gemacht Mit diesen Eigenschaften öffnet digitalSTROM den Markt für Jedermann. Es bietet dem Elektrohandwerk und anderen Drittanbietern ein interessantes Zusatzgeschäft in einem wegweisenden Marktsegment und dem Kunden eine Technologie, die auf seine individuellen Wünsche und Anforderungen zugeschnitten wird. Durch die Möglichkeit, alle angeschlossenen Geräte frei zu vernetzen, lassen sich Leuchten, Rollläden, Markisen, Kaffeemaschine, Audioanlage – ja alle Geräte im Haus – nun über die Taster und über Apps auf dem Smartphone oder dem Tablet steuern. Die resultierenden Anwendungsszenarien sind praktisch unbegrenzt und hängen nur von den Vorlieben der Kunden ab: Wenn der Bewohner es wünscht, wird zum Beispiel beim Einschalten des Fernsehers automatisch die Beleuchtung gedimmt und die Jalousien heruntergefahren. Wie viel Energie zu diesem Zeitpunkt im Wohnzimmer verbraucht wird oder die

Das digitalSTROM-System vernetzt alle elektrischen Geräte im Haus über die bestehende Stromleitung – mittels des Einbaus der digitalSTROM Klemmen in den jeweiligen Geräten und einer Kontrolleinheit im Sicherungskasten.

Deckenleuchte im gedimmten Zustand benötigt, verrät der Blick auf die App des Smartphones oder Tablets. Für detaillierte und wenn gewünscht sekundengenaue Auswertungen kann eine Applikation über dem PC genutzt werden. Denn digitalSTROM macht nicht nur den Energieverbrauch aller angeschlossenen Geräte sichtbar, sondern zeigt auch, wie einfach es ist, mithilfe von Social Media-Anwendungen Mehrwerte für den Smart HomeKunden zu schaffen. Sind elektrische Geräte mit dem Social Web verknüpft und sind deren Meldungen über Fehler, Energieverbräuche oder Wartungsintervalle verfügbar, hat man die Möglichkeit, bestehende Social Media Plattformen zu nutzen und gezielt Auswertungen durchzuführen. Oder die Bewohner nutzen die intelligente Vernetzungstechnologie, um auch die Heizung in den Verbund der schlauen Geräte einzuspannen. Eine vernetzte Heizung kann neben Taster und Tablet auch via Sprachsteuerung auf dem Smartphone orchestriert werden und integriert intelligent Cloud-Services, welche je nach Wetterlage, Anwesenheit im Haus oder individuellem Wohlbefinden die Heizung steuern. Ganz bequem und einfach haben es die Bewohner, wenn sie sämtliche Geräte im Haus abstellen möchten. Der «Gehen-Taster» erledigt dies mit einem Knopfdruck im Alleingang.

Interessantes Zusatzgeschäft für Elektriker Für das Elektrohandwerk und andere Geschäftszweige ergeben sich mit digitalSTROM interessante Perspektiven: Ohne finanzielles Risiko können Drittanbieter ihren Kunden eine innovative KomfortTechnologie mit hohem Lifestyle-Faktor anbieten. Mit der Positionierung im Smart Home-Bereich bietet sich ausserdem die Chance, Neukunden zu gewinnen und Bestandskunden zu binden. Dabei wird die Möglichkeit, digitalSTROM jederzeit nachzurüsten und in beliebigen Schritten auszubauen, zu einem starken Verkaufsargument, da sich Kunden zunächst durch eine kleinere Installation von digitalSTROM überzeugen können. digitalSTROM unterstützt Interessierte mit Beratung, Informationsmaterial, Schulungen sowie mobilen Präsentationstools, mit denen sich die Funktionsweise von digitalSTROM praktisch vorführen lässt. Die Netzwerkeinrichtung selbst ist unkompliziert. Ein wesentlicher Teil der Installation erfolgt nach dem Plug&Play-Prinzip. Programmierkenntnisse sind nicht nötig, die Konfiguration ist mit dem kostenlosen digitalSTROM-Konfigurator schnell und grösstenteils selbsterklärend durchführbar. Grundlegende Funktionen wie Zeitschaltuhren oder Abwesenheitssimulationen gibt es sogar per Gratis-Apps dazu.

Die intelligente digitalSTROM-Lüsterklemme mit integriertem Hochvoltchip ist ein Multitalent: Sie kann Strom schalten, dimmen, Strom messen, kommunizieren, Daten speichern und kleine Programme ablaufen lassen.

Kontakt www.digitalstrom.ch

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Galileo 1000 N von HEXIS – die dezentrale Energielösung der Zukunft

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ie Schweizer Energiewirtschaft ist einem grossen Wandel ausgesetzt. Nebst überlasteten Stromnetzen, niedriger Effizienz der Stromerzeugung und hohen Übertragungsverlusten kommt der hohe Anteil an Importstrom aus unseren Nachbarländern dazu. Zusätzlich hat sich beim Konsumenten die Haltung gefestigt, dass der von ihm verbrauchte Strom in Zukunft nicht auch noch die Umwelt belasten soll. Die Energieversorgung wird gewissermassen nicht dieselbe sein, wie wir sie heute kennen. Unserer Ansicht nach liegt die Lösung in der dezentralen Energieversorgung. Wir sind der Überzeugung, mit unserem Brennstoffzellen-Heizgerät «Galileo 1000 N» einen wichtigen Beitrag zu einer künftig bedarfsgerechten, sicheren und umweltschonenden Energieversorgung zu leisten.

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Die Brennstoffzelle Brennstoffzellen sind effiziente Energiewandler, die Strom und Wärme erzeugen und dabei, neben vielen anderen positiven Eigenschaften, sehr hohe elektrische Wirkungsgrade erreichen. Stationär eingesetzt und kombiniert mit Abwärmenutzung, handelt es sich um Wärme-KraftKopplungs-Geräte (WKK-Geräte). Haben Sie eine elektrische Leistung von maximal zwei Kilowatt, so spricht man von Mikro-WKK-Geräten. Für die häusliche Anwendung werden Brennstoffzellen praktischerweise gleich mit einem Spitzenlastbrenner kombiniert. Die Brennstoffzellen-Technologie ist eine der ökologischsten Formen, aus Erdgas oder Bio-Erdgas Energie zu gewinnen. Bei der Wärme- und Stromversorgung mit Brennstoffzellen können im Vergleich zur reinen Wärmeversorgung


LÖSUNGEN HEXIS wandelt Erdgas in ein Synthesegas aus Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Restmethan um. Die Hochtemperatur-Brennstoffzelle wandelt dieses Synthesegas in Strom um, wobei die dabei entstehende Wärme genutzt wird, um den Bedarf an Raumwarme und Warmwasser zu decken.

und der Stromversorgung vom Netz bis zu 50 Prozent der Kohlendioxidemissionen vermieden werden. Der Beitrag von Galileo zur Stromlücke Wärme-Kraft-Kopplungsanlagen, auch solche zur Hausenergieversorgung, laufen typischerweise dann, wenn die Abnahme der bei der Stromerzeugung anfallenden Wärme sichergestellt ist. Das ist in der Schweiz vor allem während der Heizperiode, also in der Regel von September bis Mai der Fall. Währenddessen elektrisch betriebene Heizungssysteme wie Elektro-Widerstands-Heizungen oder Elektrowärmepumpen die winterliche Stromlücke eher verschärfen werden. Eine effiziente Elektrowärmepumpe mit Erdsonde benötigt im Gebäudebestand bei einem Wärmebedarf von 25 000 Kilowattstunden pro Jahr und einer Arbeitszahl von 4 insgesamt etwa 6 000 Kilowattstunden Strom, der importiert werden muss. Vor diesem Hintergrund erscheinen hocheffiziente WKK-Geräte wie Brennstoffzellen-Systeme, auch wenn sie Erdgas als Energieträger einsetzen, eine sinnvolle und wahrscheinlich sogar wichtige Ergänzung in der Schweizer Energiewirtschaft. Zumal diese Geräte im Wesentlichen Importstrom mit hoher CO2-Belastung verdrängen und damit auch eine positive Klimabilanz aufweisen. Der Winterthurer Hersteller HEXIS stellt so ein Brennstoffzellen-Heizgerät für Einfamilien- und kleine Mehrfamilienhäuser her und vermarktet es seit 2013 in der deutschsprachigen Schweiz und in Deutschland.

«Galileo 1000 N» Bei der Entwicklung von «Galileo 1000 N» ging es darum, den typischen Energiebedarf in einem Einfamilienhaus oder kleinen Mehrfamilienhaus weitgehend durch ein Brennstoffzellen-Heizgerät abzudecken. Dieses soll nicht nur bedarfsgerecht Wärme, sondern auch Strom erzeugen können. Das Ziel ist eine optimale Gesamteffizienz. Dazu soll lediglich ein Minimum des günstigen Energieträgers Erdgas zugeführt werden müssen, da dieser mit größtmöglichem Wirkungsgrad genutzt wird. Der daraus gewonnene Strom trägt dazu bei, den Strombezug aus dem Netz deutlich zu verringern. «Galileo 1000 N» gibt privaten Haushalten die Möglichkeit, zu Hause in einem Mini-Kraftwerk dezentral Energie zu erzeugen und ist dabei zukunftsweisend bei der Nutzung der begrenzt zur Verfügung stehenden fossilen Brennstoffe. Denn die dezentrale Energieerzeugung reduziert Übertragungsverluste und verbessert die CO2-Bilanz signifikant. Ihr Nutzen Die Brennstoffzelle liefert eine elektrische Leistung von einem Kilowatt und eine thermische Leistung von ca. zwei Kilowatt. Wenn der Wärmebedarf des Gebäudes diesen Wert überschreitet, kann ein integrierter Gasbrenner bis zu weitere 20 Kilowatt Heizwärme bereitstellen. In Bezug auf die Wärmeproduktion ist das HEXIS-System mit einem modernen Gas-Brennwert-Heizgerat vergleichbar. Was es von konventionellen Heizgeraten unterscheidet, ist die Fähigkeit, zusätzlich Strom zu produzieren. Das Brennstoffzellen-System von

• Ideal geeignet zur Modernisierung von Häusern mit einem jährlichen Wärme­ bedarf von ca. 15 000 – 35 000 kWh. • Gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme • Wartungsfreie Hochtemperatur-Brenn stoffzelle • Hocheffizient und umweltfreundlich mit Wärme-Kraft-Kopplung (Mikro-WKK) • Brennstoffzelle: 1 kWel, 1.8 kWth • Integrierter Zusatzbrenner für konden sierenden Betrieb: 7 bis maximal 20 kW • Sehr leiser und emissionsarmer Betrieb • Kompakte Abmessung und einfache Installation

HEXIS Das Schweizer Unternehmen HEXIS gehört weltweit zu den führenden Unter­ nehmen im Bereich der Hochtemperatur-Brennstoffzellen-Technologie. In Zusammenarbeit mit internationalen Partnern der Energieversorgungswirtschaft entwickelt und produziert HEXIS in Winterthur und in Konstanz Brennstoffzellen-Heizgeräte für Einfamilienhäuser und kleine Mehrfamilienhäuser. Die Erkenntnisse aus umfangreichen Feldtests, eigener Forschung und aus den Kooperationen mit internationalen Forschungspartnern ermöglichen es den Ingenieuren und Naturwissenschaftlern von HEXIS, laufend sicherzustellen, dass das Brennstoffzellen-Heizgerät Galileo auf dem neuesten Stand der Entwicklung bleibt. Dadurch steht HEXIS auch in Zukunft für exzellente BrennstoffzellenTechnik.

Kontakt HEXIS AG Zum Park 5 CH-8404 Winterthur Telefon +41 (0) 52 262 63 11 info@hexis.com www.hexis.com

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SICHERHEIT

TOWERLATCH Absturzsicherungs-System für Freileitungsmasten

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ie Sicherheitsregeln des ESTI (Eidg. Starkstrominspektorat) schreiben beim Besteigen von Freileitungen adäquate Schutzausrüstungen gegen Absturz vor. Um dies zu gewährleisten, ist für das sichere Auf- und Absteigen auf Freileitungs- und Fernmeldemasten eine permanente Absturzsicherung für das arbeitende Personal unumgänglich. Mit der auf dem Markt führenden Technologie für den Schutz von Personen gegen Abstürze, bietet das patentierte System «TowerLatch» von SpanSet und Latchways höchste Sicherheit bei überschaubaren Beschaffungs- und Unterhaltskosten. Das SpanSet-Latchways-System entspricht den internationalen und schweizerischen Normen der Arbeitssicherheit, sowie der Europäischen Richtlinie 89/686CEE, EN 795, EN 353-1 und ist eine der wenigen Ausrüstungen, die auch als komplettes System zertifiziert ist.

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Die Technik dieses Absturzsicherungssystems beruht grundsätzlich auf folgenden Elementen: • Ein oberer Ankerpunkt zur Aufnahme eines speziell ausgelegten, rostfreien Stahlseils mit hohem Laufkomfort und aufgepresstem Falldämpfer. • Zwischenhalterungen für das Siche rungsseil, in Abständen von 4 m an der Tragkonstruktion befestigt. • Bodenanker mit Vorspanneinrichtung und Zugindikator für das Sicherungsseil. • Laufelement «TowerLatch», welches am Vollkörperauffanggurt befestigt wird, ermöglicht ein problemloses Überfahren der Zwischenhalterungen. Das Sicherheitslaufelement sorgt für grosse Bewegungsfreiheit beim Auf und Abstieg, sowie bei der Inspektion und Kontrollarbeit. Die integrierte Bremseinheit sorgt für sofortige Arre tierung bei einem Absturz und somit für eine sehr geringe Falldistanz.


Materialspezifikationen und Eigenschaften • Alle Bauteile bestehen aus Edelstahl 316S mit 20 Jahren Materialgarantie und weisen eine extrem lange Lebens dauer auf. Das System bleibt norma lerweise als permanente Absturzsiche rung über die gesamte Lebensdauer des Mastes bestehen. • Das System garantiert eine problemlose Funktionalität bei extremen Witterungs bedingungen. Temperaturen von –40°C bis +110°C, Schnee, Vereisung, hohe Windstärken stellen kein Problem dar.

Wirtschaftlichkeit Nebst der garantiert hohen Lebensauer, bietet das SpanSet- TowerLatch-System weitere Vorteile: • Die Montage eines Systems an einem 45 Meter hohen Masten (Gitter- oder Be ton) dauert, auch bei ungeübtem Perso nal, nur zwischen 45 und 60 Minuten. • Die Montage kann nach entsprechen der Ausbildung mit eigenem Personal ausgeführt werden. • Der jährliche Wartungsaufwand (nach EKAS6512) ist minimal und lässt sich meistens in Zusammenhang mit Unter halts- und Kontrollarbeiten des Netzes verbinden.

Fazit Das SpanSet-Latchways-TowerLatchSystem ist in Punkto Qualität, Wirtschaftlich- und Nachhaltigkeit unangefochtener Marktleader. Viele Energienetzbetreiber sowie die Schweizerischen Bundesbahnen setzen das SpanSet-Latchways-Sicherungssystem ein und rüsten ihre Beton- und Gittermasten damit aus. «Im Rahmen einer internationalen Ausschreibung hat sich die SBB für die Ausstattung ihres gesamten Energieversorgungsnetzes mit dem Towerlatch-System entschieden.»

Kontakt SpanSet AG CH-8618 Oetwil am See info@spanset.ch www.spanset.ch


Nestlé AG, Konolfingen

Nestlé Konolfingen: Arbeitsunfälle rechtzeitig vermeiden Einfach zu viele!

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ine SUVA-Studie belegt, dass sich in der Schweiz pro Stunde rund 100 Arbeitsunfälle ereignen. Fast jeden zweiten Tag kommt dabei leider auch ein Mensch ums Leben. Was unternehmen namhafte Firmen wie die Nestlé AG in Konolfingen (nachfolgend Nestlé genannt), um die Sicherheit der Mitarbeiter zu erhöhen? Nestlé führte vor einiger Zeit das professionelle Lockout Tagout (LOTO) System ein. Welche Artikel werden wie eingesetzt und wie sieht das Sicherheitskonzept bei Nestlé aus? Denken wir daran – Der Mensch ist nicht nur verantwortlich für das, was er tut, sondern auch für das, was er NICHT tut. Grundsätzliches zu Lockout Tagout (LOTO) LOTO ist die Abkürzung für Lockout Tagout. Dabei steht Lockout für das Verriegeln und Blockieren und Tagout für das Identifizieren und Markieren. Die LOTO Prozedur schützt Personen, die an Anlagen aller Art arbeiten: Reinigung, Wartung, Unterhalt. Die darin definierte Instruktion findet z. B. Anwendung bei

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der Demontage von Abdeckungen, beim Öffnen von Türen ohne Sicherheitsschalter und vielem mehr. Einsatzgebiete sind Anlagen und Maschinen in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Produktion, Logistik, Labor sowie Werkstätte, um nur einige zu nennen. Die zu wartende Anlage, Maschine oder ein Bereich werden ausgeschaltet und in einen energielosen und damit sicheren Zustand versetzt. Durch den Einsatz von LOTO wird sichergestellt, dass die isolierte Anlage gegen ein Wieder­ einschalten durch Dritte wirkungsvoll gesichert bleibt. Wie wird das LOTO-Konzept umgesetzt? Im Product Technology Centre (PTC) von Nestlé in Konolfingen arbeiten rund 430 qualifizierte Mitarbeiter. Das gesamte Firmengelände gliedert sich in zwei Bereiche: Zum einen das PTC Haus mit Forschung, Entwicklung und eigener Pilotanlage und zum anderen die Gebäude, die ausschliesslich zur Produktherstellung dienen. Auf bestimmten PTC-Anlagen werden Optimierungen oder Neuentwicklungen durchgeführt. Gerade in der Königsklasse der Lebens-

Henry Proske, Sicherheitsbeauftragter Nestlé SA, Konolfingen


SICHERHEIT

mittel-Industrie, der Babynahrung, müssen höchste Anforderungen an die Gesamtqualität erfüllt werden.

Sicherheit auf den allerneuesten Stand. Motto: Jeder Arbeitsunfall ist einer zu viel!

LOTO und General Instruction (GI) Erst wenn in Konolfingen die Neuentwicklungen durch das PTC freigegeben werden, können diese in anderen NestléUnternehmen weltweit übernommen werden. Um die Sicherheit am Arbeitsplatz noch transparenter zu machen, implementierte Nestlé das Konzept «GI», welches für den Begriff «General Instruction» steht. Eine diese GI handelt über den Begriff LOTO und unter Anderem 5 Modi bei Maschineneingriffen. Die jeweilige Auswahl des Modus wird aus der Risikoanalyse der Anlage hergeleitet. Im Modus 3, den wir hier anschliessend mit LOTO-Produktbeispielen aufzeigen, werden die Art des Eingriffs, die Kriterien und die Sicher­heits­massnahmen klar definiert. Nestlé schult und autorisiert vorschriftsgemäss die zuständigen Mitarbeiter. Sicherheitsschlösser und Schilder im LOTO-Konzept werden wie folgt gehandhabt: Jede Person, die unter LOTO Maschinen betreut oder unterhält, muss ihr eigenes Sicherheitsschloss und ihr eigenes Warnschild anbringen. Nur befugte Arbeiter dürfen Maschinen isolieren und wieder in Betrieb nehmen. Diese müssen ihr eigenes Sicherheitsschloss und ihr eigenes Warnschild an den Absperrvorrichtungen anbringen. Für LOTOSicherheitsschlösser darf es keine Ersatz- oder Hauptschlüssel geben.

Wie entstand das Projekt mit Nestlé Konolfingen? Vor einiger Zeit begann die Zusammenarbeit zwischen Nestlé und der Schärer+Kunz AG (S+K) in Zürich. S+K ist seit unzähligen Jahren sehr stark in allen wichtigen Sicherheitsbelangen aktiv. Ihr geht es vor allem um ein nachhaltiges integriertes Sicherheitskonzept, welches aus professioneller Beratung, Lieferung und auf Wunsch auch Implementierung vor Ort besteht, und dies alles aus einer Hand. Durch die jahrelange Praxiserfahrung ist das Unternehmen ein wertvoller Ansprechpartner und kann auf viele erfolgreich realisierte Kundenprojekte zurückblicken. Der Fachberater von S+K präsentierte damals das Konzept und die Produktpalette im LOTO-Segment, welches Nestlé voll überzeugte. Nestlé bestellte als Hauptausstattung eine ganze Reihe von LOTO-Produkten, sowie ebenfalls einen Drucker für Rohrkennzeichnungen aller Art. Erwähnt seien beispielsweise diverse Hängeschränke für LOTO-Applikationen, Grundsysteme für kleine und grosse Ventilabsperrungen, Blockierstäbe, elektrische und pneumatische Absperrsysteme, Verriegelungen für Steckverbindungen, BRADY Sicherheitsschlösser, Mehrfachschliessbügel, Warnanhänger, Sicherheitsanhänger: Kurzum alles was der Sicherheit dient.

LOTO Projektablauf Bevor die neue General Instruction (GI) betreffend Sicherheit bei Nestlé Konolfingen implementiert wurde, existierte bereits ein einfacherer Sicherheits-Prozess. Früher wurde vor allem auf das Elektrische (Spannung, Strom, gespeicherte Energie usw.) geachtet. Die neue General Instruction (GI) implementierte weitere Erkenntnisse in allen kritischen Belangen und führte die Arbeitsplatz-

Fazit Henry Proske, Sicherheitsbeauftragter beim Nestlé Product Technology Centre Konolfingen sagt nun: «Seit der Einführung des Sicherheitskonzepts der neue General Instruction (GI), welches auch das LOTO-Konzept von Schärer+Kunz beinhaltet, verzeichneten wir keinen einzigen Unfall bei Unterhaltsarbeiten und so soll es auch bleiben. Denn Mitarbeitende müssen sich in ihrer Arbeitsumgebung wohl und sicher fühlen können».

Anwendungsbeispiele

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Atomausstieg: wenn schon abstimmen, dann bitte richtig! Um längerfristig auf die Kernenergie verzichten zu können, hat der Bundesrat mit der «Energiestrategie 2050» ein kaum überschaubares Mammutprojekt vorgelegt. Im Herbst 2013 begannen im Parlament die Beratungen über das erste Massnahmenpaket dieser energiepolitischen Kehrtwende. Wann der Entscheid fallen wird ist derzeit noch unklar. Eine Volksabstimmung zur Frage «Ausstieg Ja oder Nein?» ist nicht vorgesehen.

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m Herbst 2013 hat der Bundesrat das erste Massnahmenpaket seiner «Energiestrategie 2050» verabschiedet. Seither berät das Eidgenössische Parlament darüber. Wann die Räte über die Vorlage entscheiden, ist zurzeit noch offen. Kann das Volk abstimmen? Ebenfalls unklar ist, ob, wann und in welcher Form die Schweizer Stimmberechtigten über den Atomausstieg und die neue Energiestrategie abstimmen können. Der Bundesrat hat die Vorlage zur Energiestrategie und zum darin enthaltenen Atomausstieg so aufgegleist, dass eine Volksabstimmung umgangen werden kann. Eine solche wäre zwingend nötig, wenn es sich um Änderungen der Verfassung handeln würde. Der Bundesrat will jedoch lediglich Anpassungen auf Gesetzesstufe vornehmen. Zudem präsentiert er die Vorlage als Gesamtpaket, in welchem zahlreiche verschiedene Gesetze geändert werden. Hauptpunkt ist

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dabei die Totalrevision des Energiegesetzes. Die Änderung des Kernenergiegesetzes mit dem Verbot, Rahmenbewilligungen für Kernkraftwerke zu erteilen, gehört sozusagen zum Anhang dieser Totalrevision. Nur wenn das Parlament dieses Paket in einzelne Vorlagen aufteilen und die Änderung des Kernenergiegesetzes als alleinstehende Vorlage präsentieren würde, könnte gegen den Atomausstieg als solchen das Referendum ergriffen werden – ebenso wie gegen jede weitere, aus dem Paket herausgelöste Gesetzesänderung. Falls das Parlament die Vorlage wie vom Bundesrat vorgeschlagen auf Gesetzesebene und als Gesamtpaket verabschiedet, untersteht dieser Beschluss einzig dem fakultativen Referendum. Wer eine Volksabstimmung will, braucht dafür 50 000 Unterschriften von Stimmberechtigten innert hundert Tagen nach der Verabschiedung der Vorlage durch

das Parlament. Kommt das Referendum zustande, wird abgestimmt, wobei das einfache Volksmehr entscheidet. Wird das Referendum nicht ergriffen oder kommt es nicht zustande, ist das erste Massnahmenpaket einschliesslich des Atomausstiegs beschlossen. Das gleiche gilt natürlich, wenn der Bundesbeschluss in der Referendumsabstimmung vom Volk gutgeheissen wird. Eine ganze Strategie als indirekter Gegenvorschlag Ein staatspolitischer Kniff des Bundesrates macht das Prozedere jedoch noch komplizierter, als es das Vorhaben «Energiewende» an sich schon ist. Der Bundesrat stellt nämlich sein erstes Massnahmenpaket als indirekten Gegenvorschlag der Volksinitiative «Für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie» der Grünen Partei gegenüber. Diese sogenannte «Ausstiegsinitiative» will nicht nur ein grundsätzliches Verbot der Kern-


KERNENERGIE energie in der Verfassung, sondern setzt auch konkrete Termine für die Stilllegung der heutigen KKW. Dabei müsste Beznau-1 ein Jahr nach Annahme der Initiative und alle anderen Anlagen nach einer Betriebsdauer von 45 Jahren vom Netz. Mit Leibstadt ginge so das letzte Schweizer KKW bereits 2029 ausser Betrieb. Der Bundesrat will dagegen die KKW bis zum Ende ihrer technischen Betriebsdauer am Netz lassen. Nein zum Ausstieg heisst Ja zum Ausstieg Wenn das Parlament der Verknüpfung der Beschlüsse über die Ausstiegsinitiative und das erste Massnahmenpaket zustimmt, gibt es die folgenden drei möglichen Szenarien: 1. Die Grünen ziehen ihre Ausstiegsinitiative «bedingt» zurück. Dann wird über den Atomausstieg nur abgestimmt, wenn gegen das erste Massnahmenpaket zur «Energiestrategie 2050» das Referendum ergriffen wird. Ohne Referendum wird der Ausstieg auf Gesetzesstufe abstimmungslos Tatsache. Wird hingegen das Referendum erfolgreich ergriffen und vom Volk angenommen, kommt die Ausstiegsinitiative trotz des Rückzugs doch noch zur Abstimmung. Dieser sogenannte bedingte Rückzug wurde 2010 eingeführt. Unbedingt werden die Grünen ihre Initiative kaum zurückziehen.

Strom für 2 Mio. Haushalte: Kernkraftwerk Leibstadt

2. Die Grünen ziehen ihre Initiative nicht zurück. Sie wird von Volk und Ständen angenommen. Dann kommt es zum Verbot der Kernenergie auf Verfassungsstufe und einem beschleunigten Ausstieg. Das erste Massnahmenpaket des Bunderates gilt in diesem Fall automatisch als gescheitert. 3. Die Ausstiegsinitiative wird von Volk und/oder Ständen abgelehnt. Dieses «Nein» würde das Verbot der Kernenergie auf Verfassungsstufe sowie den beschleunigten Ausstieg betreffen. Ohne anschliessendes Referendum gegen das Massnahmenpaket des Bundesrates wäre es auto-

Komplexes Prozedere: der politische Weg des Atomausstiegs

matisch ein «Ja» zum Ausstieg auf Gesetzesstufe, wie ihn der Bundesrat vorsieht. Wie im ersten Szenario kann jedoch auch in diesem Fall das Referendum gegen das erste Massnahmenpaket der «Energiestrategie 2050» ergriffen werden. Je nach Ausgang dieser zweiten Abstimmung kommt es zum Kernenergieausstieg, wie ihn der Bundesrat vorschlägt, oder eben nicht. Verbot der Kernenergie willkürlich und unnötig Falls das Parlament dem Bundesrat widerspricht und eine Verfassungsabstimmung erzwingt, könnte es den langfristigeren Atomausstieg als direkten Gegenvorschlag der Initiative der Grünen gegenüberstellen. Dann würde gleichzeitig über beides abgestimmt. Das Nuklearforum vertritt die Auffassung, dass das willkürliche Verbot der Kernenergienutzung unnötig und sachlich nicht begründet ist. Formaljuristisch würde ein solches Verbot eine Anpassung der beiden Artikel zur Energiepolitik und zur Kernenergie in der Bundesverfassung erfordern. Das würde zur erwähnten obligatorischen Abstimmung mit Doppelmehr bei Volk und Ständen führen. Genau das fordert das Nuklearforum, denn über eine so weitreichende Richtungsänderung wie das komplette Umkrempeln der eigentlich bewährten Schweizer Energiepolitik muss das Volk abstimmen können!

Kontakt Beat Bechtold Geschäftsführer Nuklearforum www.nuklearforum.ch

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Ein Bypass für Stauseen Wind und Wetter setzen nicht nur dem Menschen, sondern auch den Bergen zu: Unter dem Wettereinfluss schrumpfen die Schweizer Alpen jedes Jahr im Mittel um 0,9 mm. Sand, Kies und Gestein wird durch Bäche und Flüsse in die Täler geschwemmt. Dieses Geschiebe ist für die Betreiber von Wasserkraftwerken in den Alpen ein grosses Problem, denn es führt zur Verlandung von Stauseen und beschädigt Kraftwerksturbinen. Abhilfe können Umleitstollen schaffen, die die Feststoffe bzw. Sedimente an Stauseen und Turbinen vorbeiführen. ETH-Forscher suchen nach Wegen, wie solche «Sediment-Bypässe» langlebig und kostengünstig gebaut werden können. von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

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ng ist das Reusstal zwischen Erstfeld und Andermatt, eingefasst von steilen, steinigen Hängen. Wenn hier ein starker Gewitterregen niedergeht, schwellen die Bäche an und schieben Gestein und Geröll mit gewaltiger Kraft ins Tal. Nicht selten beschädigen sie die Eisenbahntrasse oder die Autobahn. Eine leidige Sache sind die Massen an Gestein, Kies und Sand auch für die Betreiber der Wasserkraftwerke in Göschenen, Wassen und Amsteg. Denn wenn das Geschiebe in Stauseen gelangt und diese auffüllt, schwindet das Volumen der

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Staubecken. Mit weniger Füllvolumen aber schrumpft das Potenzial der Stromproduktion. Ein Problem, das im erosiven Reusstal besonders virulent ist. Steinblöcke in Kubikmetergrösse Dieser Umstand beschäftigte die Ingenieure bereits vor knapp 100 Jahren, als die Kraftwerke an der Urner Reuss entstanden. Zur Abhilfe bauten sie unterhalb von Wassen am sogenannten Pfaffensprung im Jahr 1922 erstmals in der Schweiz einen Umleitstollen für Geschiebe. Dieser Sediment-Bypass ist 280 Meter

lang und führt unterirdisch am Ausgleichsbecken vorbei. Zum Einsatz kommt er vor allem bei Reuss-Hochwasser: Dann lenkt ein Wehr das Geschiebe in den Stollen, bevor dieses in den See gelangen kann und bewahrt so das Ausgleichsbecken vor Verlandung. Der Stollen am Pfaffensprung hat einen hufeisenförmigen Querschnitt und ist gut fünf Meter hoch. Während eines starken Gewitters donnern hier pro Sekunde bis zu 250 Kubikmeter Wasser durch und tragen bis zu einen Kubikmeter grosse Steinblöcke mit sich.


WASSERKRAFT Bei einer Hochwassersituation führt der 2012 eröffnete Umleitstollen das Wasser der Albula am Stausee Solis (GR) vorbei und schützt diesen vor Verlandung. Im Bild: das neue Auslaufbauwerk.

Heute ist der Stollen trocken und kann betreten werden. Grund sind mehrmonatige Sanierungsarbeiten während der Wintermonate. Eine Frau mit Helm und Handschuhen kauert am Boden und zeigt auf eine Abplatzung an der Kante einer Granitplatte: «Ist der Boden des Stollens einmal beschädigt, können sich die Schäden durch die Wucht des nachfolgenden Geschiebes schnell ausbreiten.» Michelle Hagmann ist Bauingenieurin und erforscht im Rahmen ihrer Doktorarbeit, welche Schäden ein Unwetter im Stollen anrichten, also wie stark das Geschiebe der Sohle des Stollens zusetzt. «Konkret untersuche ich hier Abrasionsresistenz und Wirtschaftlichkeit von Granit, sowie hochfestem Beton mit und ohne Stahlfasern», sagt die Forscherin der ETH Zürich. Seit 2012 kommt sie stets im Februar oder März zum Pfaffensprung und misst mit einem 3D-Lasermessgerät, wie sich die Schäden am Stollen in den letzten zwölf Monaten entwickelt haben. Laut ihren Messungen betrug der mittlere Materialabtrag (Abrasion) im ersten Jahr bei den Granitplatten 0,3 mm und 1,5 cm beim Beton. Nun will sie herausfinden, wie die Schäden mit Abfluss- und Geschiebemengen in Beziehung stehen. Hagmann macht ihre Erhebungen nicht nur im Urner Reusstal, sondern auch im

Ausbaggern geht nicht Geschiebe-Umleitstollen – auch Sediment-Bypässe genannt – sind noch wenig verbreitet, weil ihr Betrieb bei grossen Speicherseen nicht wirtschaftlich ist. Die acht Bypässe an Wasserkraftwerken in der Schweiz findet man denn auch bei mittleren bis kleinen Stauseen. Pfaffensprung und Solis, wo Michelle Hagmann ihre Feldforschung betreibt, sind zwei davon. Weitere Stollen gibt es in Runcahez (GR), Egschi (GR), Flims (GR), Hintersand (GL), Rempen (SZ) und

Kanton Graubünden, wo 2012 unterhalb von Tiefencastel beim Solis-Stausee ein neuer Sediment-Bypass in Betrieb genommen wurde. Hier untersucht sie nicht nur drei verschiedene Sohlmaterialien wie am Pfaffensprung, sondern sieben: fünf Arten von Beton, daneben Stahl und Basalt. Zudem versucht sie an diesem zweiten Forschungsplatz auch den Geschiebetransport messtechnisch zu quantifizieren. Dies gelingt mit Geophonen, einer Messmethode, bei der die Schwingungen von in der Sohle eingebauten Stahlplatten ausgewertet werden, um daraus auf die Geschiebemenge zu schliessen, die den Stollen durchquert. Grundlagen für den Bau neuer Anlagen Das Forschungsprojekt von Michelle Hagmann ist eines von drei Vorhaben mit ähnlicher Stossrichtung an der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW) der ETH Zürich. Die Wissenschaftler untersuchen mit finanzieller Unterstützung von Swisselectric Research, des Bundesamts für Energie, CemSuisse, Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz), Gommerkraftwerke und Fondazione Lombardi, welche Schäden Geschiebe und Feinsedimente im Umfeld von Wasserkraftwerken anrichten. Christian Auel, ein Forscherkollege von Hagmann, hat an der ETH ein 12 Meter langes Modell eines SedimentBypasses im Massstab 1:15 aufgebaut. An dem Modell untersucht er Abflusscharakteristik und Bewegungsmuster der abgeführten Sedimente sowie den daraus resultierenden Materialabtrag an der Sohle. Seine Ergebnisse sollen künf-

Das Leitwehr oberhalb des Ausgleichsbeckens Pfaffensprung bei Wassen (UR) staut die Reuss, so dass Wasser und Geschiebe bei Bedarf in den Umleitstollen (Einlauf rechts hinter der Mauer, auf dem Bild nicht sichtbar) geleitet werden können.

Der Umleitstollen Pfaffensprung dient dazu, das Ausgleichsbecken unterhalb des Kraftwerks Wassen vor Verlandung zu schützen.

Palagnedra (TI). Bypässe kennen auch andere Länder, insbesondere Japan, sowie Taiwan und Ecuador. Sind Geschiebe und Sedimente einmal in einen Speichersee gelangt, könnte man sie im Prinzip auch durch Ausbaggern entfernen. Dies ist in der Regel aber zu aufwändig bzw. zu teuer. Ein anderer Weg, um die Sedimentablagerungen zumindest zu verringern, besteht darin, Stauseen regelmässig, z. B. einmal im Jahr, zu spülen. Diese Massnahme ist aber nur für kleinere Speicherseen sinnvoll.BV

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WASSERKRAFT

Der Einlauf zu dem 280 Meter langen Geschiebe-Umleitstollen beim Ausgleichsbecken Pfaffensprung unterhalb von Wassern (UR). Die Aufnahme entstand während der Sanierungsarbeiten des Stollens.

Michelle Hagmann von der ETH Zürich im Umleitstollen Pfaffensprung. Während der letzten Sanierung wurde der Stollen auf einer Länge von 50 Metern mit Granitplatten von 30 cm Stärke ausgelegt.

Prof. Robert Boes, Direktor der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie (VAW) der ETH Zürich, hat mehrere Forschungsprojekte initiiert, welche die Schäden durch Geschiebe und Feinsedimente im Umfeld von Wasserkraftwerken untersuchen.

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tig helfen, neue Sediment-Bypässe z. B. bezüglich Grösse, Gefälle und Ausbaudurchfluss so zu planen, dass der Materialabtrag minimiert wird, während die Sedimenttransportkapazität ausreicht, um die Verlandung des Sees zu stoppen und ein Verstopfen des Bypasses zu verhindern. Ein weiterer Forscher, David Felix, erforscht die Schäden, die Feinsedimente an den Turbinen von Wasserkraftwerken anrichten und wie diese durch gezielte Betriebseinstellungen bei hohen Sedimentgehalten minimiert werden können, ohne zu grosse Ertragsausfallkosten zu riskieren. Allen drei Forschungsarbeiten haben zum Ziel, langfristig zu einer noch nachhaltigeren und wirtschaftlicheren Energieproduktion aus Wasserkraft beizutragen. Diese Forschungsaktivitäten kommen nicht von ungefähr. «Je älter Speicherseen werden, desto ausgeprägter tritt die Verlandungen zu Tage. Die Problematik dürfte sich in Zukunft verschärfen, wenn durch Klimaerwärmung, Rückgang von Permafrost und den Rückzug der Gletscher noch verstärkt Sedimente freigesetzt werden», sagt Prof. Robert Boes, Professor für Wasserbau an der ETH Zürich und Direktor der VAW. Bei der Stauanlage Mauvoisin im Unterwallis mussten vor rund zehn Jahren im Zuge der fortschreitenden Verlandung die Wasserfassung und der Grundablass angehoben werden. Beim Stausee im bündnerischen Solis ging man einen Schritt weiter und nahm Mitte 2012 einen 850 m langen Sediment-Bypass in Betrieb. Zuvor hatte der 1986 angelegte Speichersee die Hälfte seines Speichervolumens eingebüsst, da jährlich durchschnittlich 80 000 m3 Geschiebe in den See gelangt waren. Mit dem Umleitstollen hofft der Besitzer des Stausees – das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) – einer weiteren Verlandung vorbeugen zu können. «Wir erwarten, dass in Zukunft weitere Sediment-Bypässe gebaut werden, um der Stauraumverlandung Herr zu werden», sagt Boes, «unsere Forschung wird helfen, hier wirksame und wirtschaftlich vertretbare Lösungen zu finden.» Granit ist die erste Wahl Der Umleitstollen am Urner Pfaffensprung ist 92 Jahre alt. Seit dem Bau musste er wiederholt instandgesetzt werden. Und bei jeder Sanierung versuchten die Bauingenieure, eine noch

geeignetere Lösung zu finden. Erst trugen sie auf dem Boden eine Verschleissschicht aus Beton und Basaltplatten auf. Später versuchten sie den Materialabtrag durch einbetonierte Eisenbahnschienen, Stahlplatten und Spezialbeton zu begrenzen. Keiner dieser Bodenbeläge hat am Ende überzeugt. «Jetzt haben wir uns entschieden, den Stollen mit 30 cm starken Granitplatten auszulegen. Nur ganz oben, beim Einlauf, da werden wir wohl Beton einsetzen», sagt Martin Walker von der Kraftwerk Amsteg AG. Diese Lösung verspricht Beständigkeit, billig ist sie nicht. Die fünfzig Laufmeter Granitplatten, die jüngst in dem 280 Meter langen Stollen verlegt wurden, kosten 500 000 Franken. Hagmann unterstützt die getroffene Lösung aufgrund ihrer bisherigen Forschungsergebnisse. «In diesem Stollen sind die Geschiebekörner sehr gross und rollen oder springen über die Sohle, da sind Granit und Beton eine gute Wahl. Anderswo, wo die Körner klein sind und im Wasserstrom schweben, würde ich zu Basaltplatten raten», sagt sie. Mit ihren Messungen gelangt die ETH-Forscherin also vorläufig zum selben Schluss wie die Stollenbetreiber durch ihre jahrzehntelange Erfahrung. Für die Sanierung dieses Stollens kommt die Arbeit, die Michelle Hagmann Ende 2015 abschliessen will, zu spät. Bei Bau und Sanierung anderer Sediment-Bypässe im In- und Ausland könnte ihr Wissen aber zum Tragen kommen. Denn dass solche Umleitstollen zunehmend gebraucht werden, scheint

Michelle Hagmann bei der letzten Vermessung der Stollensohle mittels 3D-Laserscanners im Sediment-Bypass Pfaffensprung im Februar 2014. Die an der Stollenwand montierten Zielmarken (weisse Kugeln) dienen als Referenz und ermöglichen eine millimetergenaue Bestimmung der jährlichen Abrasionen.


WASSERKRAFT ausser Zweifel zu stehen. «Global geht mehr Speichervolumen durch Verlandung verloren als neu zugebaut wird», sagt Klaus Jorde, Leiter des BFE-Forschungsprogramms Wasserkraft.

Der 2012 eröffnete Umleitstollen führt bei einer Hochwassersituation das Geschiebe am Stausee Solis (GR) vorbei.

ETH-Forscherin Michelle Hagmann begutachtet die Granitplatten am Boden des Umleitstollens Pfaffensprung im Kanton Uri. Im ersten Jahr der Untersuchung wurden die Platten durch Geschiebe durchschnittlich um 0,3 mm abgetragen, haben die Messungen Hagmanns ergeben.

Kontakt Weitere Auskünfte zu dem Projekt erteilt Klaus Jorde (klaus.jorde@kjconsult.net), Leiter des BFE-Forschungsprogramms Wasserkraft.

Die Grafik zeigt, wie der Verlandungskörper aus Gestein, Kies und Sand das Nutzvolumen eines Stausees vermindert.

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Weiterbildung nach Mass – die richtige Wahl ist entscheidend!

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ie Energiebranche verändert sich wie nie zuvor. Neue Technologien müssen entwickelt und implementieren werden, und zeitgleich wird Wissen und somit Fach- und Führungskräfte benötigt, um die bestehende Infrastruktur und Firmenprozesse optimal zu verwalten. Auch Preis- und Standortfragen sowie die Strategiewahl spielen eine zentrale Rolle, um sich im Markt zu positionieren. Es bedarf an Management Kompetenzen und entsprechendem Know-How in vielen Geschäftsbereichen und auf allen Unternehmensstufen. Für den Unternehmenserfolg muss das Mitarbeiterkapital und Ressourcen bestmöglich eingesetzt werden. Aus- und Weiterbildungsmassnahmen werden somit ein Muss in allen Unternehmen. Im Gegenzug sind Weiterbildungsanbieter gezwungen ihr Studienangebot den verändernden Märkten und Gegebenheiten anzupassen.

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und e-learning ermöglicht den Studierenden eine enge Zusammenarbeit mit Kommilitonen, Dozierenden oder Fachkollegen um Erlerntes noch schneller in die Praxis umzusetzen. Um den Teilnehmenden gleichermassen fundiertes Wissen und praktische Erfahrungen zu vermitteln und einen qualitativ hochwertigen Wissenstransfer zu gewährleisten, arbeitet das iimt eng mit Partnern und Experten aus der Industrie und international renommierten Hochschulen Firmen und Verbänden zusammen. Auf diese Weise lässt sich das grosse Repertoire an Erfahrung in die Kurse integrieren. Zu den spezialisierten Lehrgängen gehört das Executive CAS (Certificate of Advanced Studies), das Executive Diploma, der Executive MBA, sowie einzelne Fachkurse um fokussiert bestehendes Know-How aufzufrischen. Der Lehrgang


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Executive CAS in Utility Management besteht aus sieben unterschiedlichen Fachbereichen. So können sich Studierende das notwendige betriebswirtschaftliche Wissen aneignen, um effizient auf ein zunehmend komplexeres, aber auch dynamischeres Geschäftsumfeld zu reagieren. Grosser Wert wird dabei auf praxis- und lösungsorientierte Unterrichtsmethoden gelegt. Nach Abschluss des Executive CAS kann das Studium mit einem Executive Diploma oder einem Executive MBA weitergeführt werden. So ist eine schrittweise Weiterbildung jederzeit möglich und Mitarbeitende besuchen diejenige Ausbildung, die für ihr Aufgabenprofil oder Kompetenzbereich am besten geeignet ist. In jedem Lehrgang werden alle Teilnehmenden bestens auf die beruflichen Herausforderungen und wachsenden Verantwortungsbereiche vorbereitet. Merkmal aller Lehrgänge ist die Konzentration auf die aktuelle Situation und bedeutsamen Erkenntnisse des Energie Sektors um die wirtschaftlichen Zusammenhänge zu kennen. Studierende werden mit den notwendigen Managementinstrumenten ausgerüstet, um gezielt Entscheidungen zu treffen und sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Wir beraten Sie gerne und würden uns freuen, Sie am iimt zu begrüssen.

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Energiemarkt braucht gut ausgebildete Führungskräfte Der Strommarkt verändert sich rasant, die Anforderungen an die Managerinnen und Manager steigen. Sie benötigen spezifische betriebswirtschaftliche und technische Kenntnisse und müssen ihren Blick auf die komplexe Gesamtheit des Energiebereiches schärfen. Der Master in Energiewirtschaft an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur vermittelt genau dazu Wissen auf hohem Niveau. Prof. Dr. Karin Eggert ist Leiterin des Studienganges «MAS in Energiewirtschaft». Ein Interview zum Thema finden Sie online auf www.htwchur.ch/lebensraum

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ie Energiewirtschaft ist in Bewegung: Strommarktliberalisierung, Globalisierung, alternative Energien, Energieeffizienz, Energiespeicherung sind nur einige Stichworte. Der Energiebedarf nimmt weiter zu, die Wirtschaft wächst, die grossen Industrien im Inund Ausland brauchen weiterhin viel Energie. Sicher ist, dass es kurz- bis mittelfristig einen neuen Mix an erneuerbaren, regenerierbaren und klassischen Energien sowie deren entsprechenden Technologien geben wird. In diesen vielschichtigen Fragestellungen der Energiebranche und den angrenzenden Bereichen leistet die HTW

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Chur eine solide Weiterbildung, bei der die Wissensvermittlung für künftige Anforderungen an die Managerinnen und Manager im Vordergrund steht. Hier werden komplexe Inhalte vermittelt und diskutiert, so dass sie handhabbarer werden für die zukünftige Praxis. Die HTW Chur füllt die Rucksäcke der Nach­ w uchskräfte, Managerinnen und Manager mit dem Weiterbildungsmaster «MAS in Energiewirtschaft» sehr gut und bereitet sie auf die künftigen grossen Herausforderungen der Energie­branche und den angrenzenden Branchen, wie z. B. ICT, Dienstleistungssektoren mit Energieaspekten sowie grosse Energieverbraucher vor.

Schweizweit erster Energie-MAS Der Master in Energiewirtschaft ist in der Schweiz der erste und einzige in dieser Form. Er wird von der HTW Chur seit 2010 angeboten. Studiengangsleiterin Prof. Dr. Karin Eggert bereitet die Studierenden zusammen mit Dozierenden, die auf ihren Fachgebieten ausgewiesene Expertinnen und Experten sind, auf die vielschichtigen Aufgaben der Zukunft vor. Da gerade die zukunftsorientierte Wirtschaftswelt Fachleute braucht, die «Energieversteher» sind, schliesst der Weiterbildungsmaster diese Wissenslücke. «Die ganze Thematik ist sicher eine der spannendsten unserer Zeit. Aufgrund der neuen Aufgabenstellungen sind neue


AUS- UND WEITERBILDUNG zielführende Lösungen und neue Geschäftsmodelle unabdingbar», erläutert Karin Eggert. Die Managerinnen und Manager der Zukunft werden über vertieftes Wissen in den Bereichen Energiewirtschaft, Märkte, Energiehandel, Energietechnik, Energieversorgung und neueste Entwicklungen verfügen müssen, um Konzepte für Zukunftslösungen erarbeiten zu können. Insgesamt bietet die HTW Chur sechs energiespezifische Module an, in denen fundiertes Basiswissen und Branchenwissen auf hohem Niveau vermittelt werden. Auch werden Fragen diskutiert zum Kernenergieausstieg, zu erneuerbaren Energien, Brennstoffzellen, Energiespeicherung, Energieeffizienz und vielem mehr. Die Dozierenden sind Expertinnen und Experten aus der Branche. Sie garantieren einen hohen Theorie-Praxis-Bezug. Ausserdem stehen namhafte Institutionen wie VSE, Swisselectric, asut, Economiesuisse, Verband Schweizerischer Gaswirtschaft und das Bundesamt für Energie als Partner zur Seite. Der Studiengang ist in zwei Stufen aufgebaut: General Management und energiespezifische Module in Energiewirtschaft, Energietechnik und Energierecht. Jede Stufe dauert ein Semester. Eine Master Thesis, in der die Studierenden Lösungen für konkrete Themenstellungen aus ihrem eigenen beruflichen Umfeld erarbeiten, rundet das praxisorientierte Studium ab. Abgeschlossen wird das Studium mit

dem Titel «Master of Advanced Studies FHO in Energiewirtschaft». Er entspricht den internationalen Standards und ist rechtlich geschützt. Studienorte für die Stufe 1 sind Chur, Rapperswil oder Zürich, Stufe 2 findet nur in Zürich statt, wo die HTW Chur ebenfalls Studiengänge anbietet. Nach der Ausbildung können die MAS-Studierenden als Energie-Fachleute in der Industrie eingesetzt werden.

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20. Herbstseminar 2014: Bezahlbare Energiewende für alle Wie ist es möglich, die Energiewende zu realisieren und gleichzeitig eine für alle Verbraucherinnen und Verbraucher bezahlbare Energieversorgung sicherzustellen? Am Herbstseminar im November 2014 in Bern zeigen Experten aus Politik, Forschung und Wirtschaft Lösungen auf.

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m 20. Herbstseminar am Eröffnungstag der Schweizer BauHolz­ Energie-Messe am 13. November 2014 in Bern treffen sich Planer und Architekten, Bauherrschaften und Energieberater, Vertreter der öffentlichen Hand und der Baubranche, um sich über Möglichkeiten und Massnahmen einer für alle bezahlbaren Energiewende zu informieren und um angebotene Lösungen kritisch zu begutachten. Inputs von Bundesrätin Doris Leuthard und Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer Einen ersten Input über die Herausforderungen der Energiestrategie 2050 des Bundes gibt Bundesrätin und «Energieministerin» Doris Leuthard gleich zum Auftakt des Herbstseminars. Barbara EggerJenzer, Regierungsrätin und «Energieministerin» des Kantons Bern, legt anschliessend dar, weshalb der Kanton Bern in Sachen Energiewende als Pionierkanton gelten darf. Nach diesen ersten Referaten wird die BauHolzEnergie-Messe 2014 von

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den beiden prominenten Politikerinnen und von Dr. Herbert Binggeli, dem Rektor der Berner Fachhochschule BFH, offiziell eröffnet. Es ist bereits das 13. Mal, dass diese Messe mit rund 400 Ausstellern eine breite Informationsplattform für alle bauverwandten Themen bietet. Erwartet werden in den vier Messetagen rund 20 000 Besucherinnen und Besucher. Energiewende im Fokus Im weiteren Verlauf des Vormittags geht es ums Wohnen, Bauen und Sanieren unter dem Aspekt der Energiewende. Was die Energiewende für die Wohnungspolitik bedeutet, erläutert Dr. Ernst Hauri, Direktor des Bundesamts für Wohnungswesen. Zu Wort kommt danach der Zuger Regierungsrat, Baudirektor und Minergie-Präsident Heinz Tännler. Er wird über neue Ansätze im mittlerweile in der Schweiz weit verbreiteten Label «Minergie» informieren. Was der neue Begriff «Green Building» bedeutet, erläutert der Ingenieur Stephan Wüthrich, Vorstandsmitglied des Vereins Green Building

Schweiz. Eine Podiumsdiskussion mit Referenten schliesst den Vormittag ab. Blick über Grenzen Die Energiewende ist auch in unserem nördlichen Nachbarland ein grosses Thema. Wie sie in Deutschland möglichst kostengünstig realisiert werden soll, ist ein Thema am Nachmittag. Grenzen müssen auch überschritten werden, wenn die 2000-Watt-Gesellschaft realisiert werden soll. Thomas Blindenbacher, Leiter der Fachstelle 2000-Watt-Gesellschaft in Zürich, berichtet über Umsetzung und neue Impulse. René Zahnd und Christian Kündig, zwei Bauchfachleute der Implenia, zeigen, wie die Energiewende in der Siedlung «Schorenstadt» in Basel konkret umgesetzt wurde. Professor Hanspeter Eicher, Verwaltungsratspräsident der Berner Planungsfirma Eicher+Pauli, befasst sich mit dem für die Energiewende wichtigen Einsatz von Wärme- und Kältenetzen. Der Physiker und Bauphysiker Professor Wolfgang Feist, der als Vorreiter und international anerkannter Experte des Passiv-


VORSCHAU haus-Standards gilt, informiert schliesslich am späteren Nachmittag über die neusten Entwicklungen auf diesem Gebiet in Europa. Wie am Herbstseminar üblich, besteht am Schluss die Möglichkeit, das Gehörte mit Fragen und Diskussionen zu vertiefen.

Kontakt BauHolzEnergie AG Monbijoustrasse 35 CH-3011 Bern Maria Bittel Telefon +41 (0) 31 381 67 41 maria.bittel@bauholzenergie.ch Thomas Tellenbach Telefon +41 (0) 31 318 61 10 thomas.tellenbach@bauholzenergie.ch Jürg Kärle Telefon +41 (0) 31 318 61 12 juerg.kaerle@bauholzenergie.ch

Informationen zur Schweizer BauHolzEnergie-Messe 2014 Datum Ort

Donnerstag 13. bis Sonntag 16. November 2014 BERNEXPO, Bern, Schweiz Hallen 3.0, 3.1, 3.2, Freigelände, Kongresszentrum

Themen Bau, Holzbau: Gebäudehülle, Fassaden, Wärmedämmung, Fenster Energieeffizienz: Minergie, Minergie-P, -A; Passivhaus, Plusenergie-Gebäude Erneuerbare Energien: Sonnenenergie, Holzenergie, Wärmepumpen Haustechnik: Trinkwasser, Sanitär Innenausbau: Bad, Bade-Welten, Küchen, Innenarchitektur Neutrale Beratung: Beraterstrasse/Energie, Informations­strasse Bau/Holz, Kompetenzzentrum Minergie Aussteller BesucherInnen Kongress

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Herausgeber Rundschau Medien AG www.rundschaumedien.ch info@rundschaumedien.ch Telefon +41 (0) 61 333 07 17 Telefax +41 (0) 43 411 90 16 Geschäftsführer Roland Baer baer@rundschaumedien.ch

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Redaktion redaktion@rundschaumedien.ch Grafik Corinna Kost c.kost@prestigemedia.ch

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Verlag + Produktion Prestige Media International AG St. Jakob-Strasse 110 CH-4132 Muttenz/Basel Telefon +41 (0) 61 335 60 80 www.prestigemedia.ch Autoren Benedikt Vogel Christoph Vogel Heini Lüthi-Studer Markus Limacher Max Raeb Roland Baer

Aus- und Weiterbildung

Nächste Ausgabe erscheint Ende März 2015 Seite 64

Fotografen Benedikt Vogel BSW-Solar Christoph Vogel Estia EWZ Hall/FHNW Heliatek/Smack Comm. Berlin Heliatek/Tim Deussen IBA Hamburg IEBau Setz-Architektur Shutterstock.com SUPSI VAW Wiedergabe von Artikeln und Bildern auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von der Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt.


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