energieRUNDSCHAU 02/2018

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AUSGABE 02 /2018

PIONIERGEIST UND INNOVATION – HEUTE WIE DAMALS EIN TROLLEY, DER AUCH OHNE OBERLEITUNG FÄHRT IOT – DIE «SMARTE» HERAUSFORDERUNG IM ENERGIEUMFELD

MOBILITÄT | SICHERHEIT | SOL AR | WÄRMEPUMPEN | AUS- UND WEITERBILDUNG


Eine ganze Wohnsiedlung mit umweltfreundlicher Energie versorgen. Dank Erdwärme, Solarthermie und Photovoltaik. Referenzobjekt Neubau Tièchestrasse, Zürich.

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LIEBE LESERIN, LIEBER LESER, KUNDENBINDUNG FÜR VERSORGUNGSUNTERNEHMEN Der Wechsel hin zu einer kundenorientierten Organisation ist eine Herausforderung. Basierend auf den besten CRM-Lösungen nutzt das Wissen aus anderen Branchen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen und ergänzt so ihr EnergieKnow-how, um eine auf den Schweizer Energiemarkt zugeschnittene CRM-Lösung zu entwickeln. Der Energiesektor erlebt gerade dramatische Veränderungen. Aufgrund der Digitalisierung der Prozesse, der Einführung intelligenter Zähler und der rasanten Entwicklung des Internets der Dinge (IoT) werden Daten zum wichtigsten Kapital von Versorgern. Daher ist eine Änderung der Prozesse, aber auch der IT-Systeme erforderlich. Die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen anhand dieser Daten bleibt die zentrale Herausforderung, der sich Versorgungsunternehmen stellen müssen. Ihre Kunden erwarten jetzt Multi-Channel-Kundeninteraktionen und echtzeitnahe Dienste wie Meldungen, Verbrauchsvisualisierung, Kostensimulation, marktnahe Preisangebote usw. Damit stossen herkömmliche IT-Architekturen und Sicherheitskonzepte an ihre Grenzen: die Marktchancen werden von denjenigen genutzt, die den Wandel mit den richtigen Lösungen zum richtigen Zeitpunkt eingeleitet haben. Neue Regeln bieten neue Chancen. Änderungen der energiepolitischen Rechts­ vorschriften und technologische Verbesserungen führen zu neuen Bedürfnissen der Unternehmen.

Herzlichst Ihr Roland Baer und Team

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Ausgabe 2  / 2018 // Seite 1


INHALT

EDITORIAL 1

6

HIGHLIGHT 6 Pioniergeist und Innovation – Heute wie damals

6

REPORT 10 Vorbildliches Abfallmanagement der Nuklearindustrie

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FORSCHUNG 12 Mehr Strom aus der Brennstoffzelle

30

12

ENERGIE-MANAGEMENT 18 Smart Meter

18

Schraubst du noch oder steckst du schon?

21

E-MOBILITÄT 24 Ein Trolley, der auch ohne Oberleitung fährt 24 Chance wahrnehmen durch Hess E-Bus Systeme 30 Einmal Trotti, immer Trotti 34

TANKSTELLEN 36 Die Entwicklung der Tankstelle 36 Avia 40 Dezentrale Versorgung mit CNG 42

62

Symalit Power-Charger-Box 48 Elektroautos mit klugen Speichern 50

MOBILER STROMSPEICHER 56 Mobilhybrid – Strom­speicher für Baustellengeneratoren 56

MINERGIE 58 Relaunch Minergie-Rating im Jubiläumsjahr 58

SMART CITY 62 «Mehr als Wohnen» – Eine Vision wird Realität 62 Die Stadt Zürich digitalisiert mit UMB

66

SOLAR 68 Pilotprojekt der EWS Energie AG 68 Lokal produziert 70 Wirtschaftlichkeit ist Teil der Solarenergie-Strategie 72 Die massgeschneiderte Photovoltaik-Anlage 74

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Ausgabe 2  / 2018 // Seite 3


INHALT

96

WÄRMEPUMPEN 76 Leise und trotzdem kraftvoll 76 Eine innovative Kooperation 78

IT-SICHERHEIT 80 IoT – Die «smarte» Herausforderung im Energieumfeld 80 DSGVO – Das Schreckgespenst ist da 82

SICHERHEIT 84 Flexible System- und Energiekonzepte 84 Störlichtbogengeprüfte Schutzausrüstung 86 Kein Koller mit Poller von Swiss Poller Gmbh 88

LOGISTIK 90 Schon heute an übermorgen denken 90 260 Krane und Hebezeuge im Grosskraftwerk 92

SEMINARHOTEL 96 Conference Arena 96

AUS- UND WEITERBILDUNG 99 Veränderung – Eine omnipräsente Konstante 99

99

Mit Energie in die Zukunft 101 Kunststoffrohre im Aufwind 103 Die Energiewirtschaft 106

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HIGHLIGHT

Pionierleistung: Die neu errichtete Zentrale Campocologno im Puschlav zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

PIONIERGEIST UND INNOVATION – HEUTE WIE DAMALS Alles nahm vor über hundert Jahren seinen Anfang: Im Puschlav bauten die damaligen Kraftwerke Brusio (KWB) in Campocologno nahe der italienischen Grenze ihr erstes Kraftwerk. Seither hat sich die Energiebranche rasant entwickelt und mit ihr die heutige Repower, die aus den KWB entstanden ist. Sie ist zur umfassenden Dienstleisterin geworden, die ihr langjähriges Know-how anderen Energieversorgern zur Verfügung stellt. // Seite 6


HIGHLIGHT

Innovationen sind gefragt: Repower bietet ihre personalisierbaren Lösungen – zum Beispiel im Bereich Elektromobilität – Energieversorgern auch zum Weitervertrieb an.

sehen. Dank dem Strom aus der Zentrale konnte die Berninabahn realisiert werden, die heute Teil des UNESCO-Welterbes ist.

E

s brauchte Pioniergeist, Weitsicht und eine gehörige Portion Mut, damals, im Jahr 1904, als in Campocologno der Spatenstich für den Bau des ersten Wasserkraftwerks der Kraftwerke Brusio erfolgte. Rund drei Jahre später nahm das Kraftwerk, das damals grösste seiner Art in ganz Europa, den Betrieb auf. Mit dem heutigen Wortschatz würde man das Werk als «Innovation» bezeichnen. Zahlreiche Interessierte reisten extra ins abgelegene Puschlav, um es sich anzu-

Nach und nach bauten die Kraftwerke Brusio weitere Anlagen zur Stromproduktion und Hochspannungsleitungen für den Transport, expandierten nördlich der Alpen und fusionierten mit anderen Kraftwerksbetreibern. Im Jahr 2000 entstand die Rätia Energie, die später in Repower umbenannt wurde. Nebst der Stromproduktion und dem -transport gewannen der internationale Handel und das Vertriebsgeschäft – auch in den Nachbarländern Deutschland und Italien – an Bedeutung. Heute ist Repower ein breit aufgestelltes Energieunternehmen mit fast 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schweiz und in Italien. Dazu kommen 30 Lernende und rund 600 Vertriebsberater in Italien. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Poschiavo und weitere Niederlassungen in Landquart, Küblis, Ilanz, Bever, Zürich und Mailand. Seine Schlüsselmärkte sind die Schweiz und Italien; im Originationgeschäft ist Re­ power aber auch in Deutschland präsent und den Energiehandel betreibt sie eu-

ropaweit. Repower besitzt eigene Kraftwerke in der Schweiz, in Italien und in Deutschland. Die meisten davon sind Wasserkraftwerke in Graubünden, dazu kommen Windparks in Deutschland und Italien. Zudem besitzt, unterhält und baut Repower Verteilnetze in verschiedenen Spannungsebenen. In ihren Grundversorgungsgebieten in Graubünden beliefert sie rund 47’000 Kunden mit Strom. Zum Kerngeschäft in den Bereichen Produktion, Netz und Handel ist in den letzten Jahren ein weiterer wichtiger Sektor hinzugekommen: Dienstleistungen für Dritte (siehe Überblick auf den nächsten zwei Seiten). Das Unternehmen stellt damit sein in über 100 Jahren erworbenes Know-how anderen Energieversorgern zur Verfügung. Doch fundiertes Fachwissen allein reicht nicht. In der Energiebranche von heute, in der der Wandel die einzige Konstante ist, sind stetige Anpassungsfähigkeit und Flexibilität gefragt. Es braucht Mut für Neues und manchmal auch unkonventionelle Lösungen. Mit anderen Worten: Es braucht Innovation oder – um zu den Anfängen von Repower zurückzukehren – Pioniergeist. Heute wie damals.

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HIGHLIGHT

Repower-Mitarbeiter im täglichen Einsatz

PRODUKTE Repower entwickelt laufend neue Produkte und Anwendungen, die sie anderen Energieversorgern zum Verkauf an die eigenen Kunden anbietet. Folgenden Lösungen sind bereits verfügbar: Gesamtpaket für ein zukunftsgerichtetes Smart Metering und Energiemanagement. Es basiert auf einem innovativen Leistungs-Tarifmodell für den Strombezüger, einer Smart-Metering-Lösung sowie der Möglichkeit, den Stromverbrauch in Echtzeit zu visualisieren und dynamisch zu steuern. Software-Lösung für das Anlagenmanagement. EASYASSET bündelt alle wichtigen technischen, finanziellen und buchhalterischen Anlagedaten zentral und erleichtert das Anlagenmanagement damit beträchtlich. Webbasierte Plattform, über die Energieversorgungsunternehmen ihr Portfolio übersichtlich darstellen und managen können. Sie bündelt Marktinformationen in Echtzeit, was EVU das transparente Managen ihres Energieportfolios und das Erreichen ihrer Beschaffungsziele erleichtert. Full-Service-Provider von Elektromobilitätsprodukten: Für die unterschiedlichen Bedürfnisse bietet Repower massgeschneiderte Ladelösungen an; ob im PUBLIC, BUSINESS oder HOME Bereich. Das partnerschaftlich errichtete Netzwerk wächst stetig und versorgt schweizweit Elektrofahrzeuge mit hochwertigem Ökostrom. Multifunktions-Sitzbank, die nicht nur zum Ausruhen dient, sondern auch zum Aufladen von Elektrofahrrädern und mobilen Geräten wie Tablets und Smartphones. Optional ausgerüstet mit WiFi.

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HIGHLIGHT

DIENSTLEISTUNGEN Basierend auf ihrer über 100-jährigen Erfahrung in der Branche bietet Repower ihr fundiertes Fachwissen in Form von Energiedienstleistungen auch Partnern an. Folgende Dienstleistungen stehen im Angebot: Planung Repower erstellt im Auftrag Vor-, Auflage- und Bauprojekte für Produktionsanlagen, Unterwerke, Trafostationen, Kabelanlagen und Hausanschlüsse. Sie plant sowohl Gesamtanlagen als auch Einzel­ komponenten für Neuanlagen, aber auch Erweiterungen, Anpassungen und Anlagenoptimierungen. Die Planung einer Anlage beinhaltet auch die Begleitung des Auftraggebers im Bewilligungsverfahren, bei Ausschreibungen und Submissionen. Ausführung Repower führt Bauarbeiten aus, übernimmt die Bauleitung, pflegt Kontakte mit den Behörden, überwacht, inspiziert und wartet Anlagen gemäss den Anforderungen des Auftraggebers. Weiter führt Repower auch das Pikettmanagement in ihrem Dienstleistungsangebot und kümmert sich, wenn erwünscht, um die Logistik (Lieferantenmanagement, Materiallagerung und -entsorgung, Baustellenlogistik, Flottenmanagement). Betrieb Die Unterstützung von Repower beim Betrieb von Anlagen reicht von der Betriebsplanung (Erstellen von Abstellplänen und Schaltprogrammen) über die Steuerung und die Überwachung bis hin zum Störungsmanagement. Das Betriebsdatenmana­ gement (Verwalten von Betriebsdaten, Erstellen von Statistiken, Berechnung von Lastflüssen und Kurzschlussströmen) ist ebenfalls Bestandteil des Repower-Angebots.

VOM EVU FÜRS EVU – ÜBERSICHT ÜBER DAS ANGEBOT VON REPOWER Die wirtschaftlichen, technischen, gesetzgeberischen und auch gesellschaftlichen Anforderungen an die Energieversorgungsunternehmen von heute sind hoch. Repower kennt diese Herausforderungen dank ihrer eigenen Tätigkeiten in der Branche und erarbeitet gemeinsam mit ihren Kunden die passenden Lösungen. Repower legt bei der Erbringung von Dienstleistungen viel Wert darauf, im Hintergrund zu bleiben, sodass der Kunde jederzeit die Kontrolle behält. Diese Vorgehensweise ermöglicht es auch, auf spezifische Bedürfnisse einzugehen und Partnerschaften auf Augenhöhe zu entwickeln.

Bewirtschaftung Wer das Maximum aus einer Anlage und / oder Portfolio herausholen will, muss sie möglichst effizient und gewinnbringend bewirtschaften. Repower bietet dazu Hand: Sie stellt mit ENERGYSPACE eine Plattform für das Portfoliomanagement zur Ver­ fügung. Ausserdem schafft sie für ihre EVU- und Infrastruktur-Kunden einen Grosshandelsmarktzugang, bewirtschaftet Konzessionsenergie und Flexibilitäten, kümmert sich um die Direktvermarktung, Grenz­ kapazitäten und die REMIT-Meldung.

WEITERE INFORMATIONEN

KONTAKT

Detaillierte Informationen zum Dienstleistungsangebot von Repower finden Sie auf unserer Seite:

Repower Via da Clalt 12 CH-7742 Poschiavo Telefon +41 (0)81 839 71 11

www.repower.com/energieversorger

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REPORT

VORBILDLICHES ABFALLMANAGEMENT DER NUKLEARINDUSTRIE Wer bezahlt eigentlich die Stilllegung der Schweizer Kernkraftwerke und die Entsorgung des radioaktiven Abfalls? Und wenn die Anlagen dereinst keinen Strom mehr erzeugen und kein Geld mehr in die Kassen der Betreiber fliesst? Diese Aufgabe übernehmen die Kernkraftwerksbetreiber selber. Und zwar vollständig, vorausschauend und verursachergerecht. Sie sind gesetzlich verpflichtet, für die Kosten der Stilllegung ihrer Werke und der Entsorgung der radioaktiven Abfälle aufzukommen. Ein Teil dieser Kosten fällt schon während dem Betrieb an. Für die Zeit danach zahlen die Betreiber Geld in zwei Fonds ein. Die Gesamtkosten sind im Preis des Nuklearstroms enthalten und belaufen sich im langjährigen Mittel auf rund 1 Rappen pro Kilowattstunde.

Die Betreiber der Schweizer Kernkraftwerke (im Bild Beznau) sorgen vorausschauend und verursachergerecht für die Finanzierung von Stilllegung und Entsorgung.

B

ei der Stilllegung ihrer Anlagen und Entsorgung der radioaktiven Abfälle agieren die Betreiber der Schweizer Kernkraftwerke genau gleich wie beim Betrieb der Werke: umsichtig und vorausschauend. Schliesslich sind sie gesetzlich verpflichtet, für die Kosten der Stilllegung und die sichere Entsorgung der radioaktiven Abfälle aufzukommen. Fast ein Drittel dieser Kosten fällt schon während des

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Betriebs an, zum Beispiel für die Arbeit der Nagra bei der Entsorgungsforschung, der Standortsuche für das Tiefenlager oder für die Zwischenlagerung von radioaktiven Abfällen. Solche Entsorgungskosten werden von den Betreibern direkt während des Betriebs bezahlt. Für die Kosten in der Zeit nach der Ausserbetriebnahme hingegen zahlen die Betreiber seit Jahrzehnten Geld in zwei Fonds ein.

BEWÄHRTES SYSTEM MIT KOSTENSTUDIEN UND FONDSSPAREN So wurde 1984 ein Fonds für die Finanzierung der Stilllegung ins Leben gerufen. Im Jahr 2000 folgte der Fonds für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle aus dem Betrieb aller Schweizer Kernanlagen. Beide Fonds stehen unter der Aufsicht des Bundes, der ihre Entwicklung minutiös kont-


REPORT rolliert. Alle fünf Jahre lässt er die Kosten für Stilllegung und Entsorgung neu berechnen und diese aufwändigen Kostenstudien von internationalen Experten umfassend prüfen. Auf Basis der Ergebnisse legt der Bund die Jahresbeiträge der Betreiber fest. Sollten sich die Fonds nicht wie vorgegeben entwickeln, kann er jederzeit korrigierend eingreifen und Betreiberbeiträge erhöhen. Dieses System hat sich bestens bewährt. Die Fonds sind auf Kurs.

500 MILLIONEN FRANKEN SIND NOCH EINZUZAHLEN Von den rund 24 Mrd. Franken Gesamtkosten fallen 9,3 Mrd. vor der Ausserbetriebnahme der Werke an. Davon haben die Betreiber bis Ende 2017 schon 5,8 Mrd. direkt bezahlt. Weitere 3,5 Mrd. werden noch während des Betriebs beglichen. • Die übrigen 14,7 Mrd. Franken müssen über die Fonds sichergestellt werden. Über die Hälfte davon ist heute bereits angesart. • Total liegen in den beiden Fonds 7,7 Mrd. Franken. Bei der heute vom Bund geforderten Realrendite von 2 % und der langen Laufzeit der Fonds von über hundert Jahren werden allein Kapitalerträge weitere 6,5 Mrd. Franken generieren. • Für die Betreiber bleiben also insgesamt noch rund 500 Mio. Franken einzuzahlen, wobei jeder Betreiber seinen Teil bis Ende des 50. Betriebsjahres bezahlt haben muss.

Fondsbestände Ende 2017: Kosten und Finanzierung sind im Gleichgewicht. Angenommen wird eine Betriebszeit von 50 Jahren.

WELTWEIT EINZIGARTIGE KOSTENTRAGUNGSKASKADE Unabhängig von den Fonds endet die Entsorgungspflicht aber erst, wenn die Abfälle in einem geologischen Tiefenlager eingelagert und die finanziellen Mittel für die anschliessende Beobachtungsphase und den allfälligen Verschluss der Lager sichergestellt sind. Sollte einer der Betreiber seine Beiträge nicht leisten können, könnte der Fonds Vorschüsse gewähren, die mit Zins zurückzubezahlen wären. Kann ein Betreiber das nicht, müssten die übrigen entsorgungspflichtigen Betreiber anteilig dessen Kosten übernehmen. Erst im sehr unwahrscheinlichen Fall, dass es den verbleibenden Betreibern wirtschaftlich nicht zumutbar wäre, diese Kosten zu übernehmen, entscheidet die Bundesversammlung über eine Übernahme von Kosten. Die nachfolgenden Generationen erwarten also keine ungedeckten Kosten.

Das Risiko für Bund und Steuerzahler, dereinst für ungedeckte Kosten aufkommen zu müssen, ist dank einer weltweit einzigartigen Kostentragungskaskade äusserst gering.

800 MILLIONEN FRANKEN ÜBERSCHUSS IN DEN FONDS Der Fondssparplan läuft sogar besser als vorgesehen: Per Ende 2017 lag allein das Vermögen des Entsorgungsfonds um 554,8 Mio. Franken über dem vom Bund vorgegebenen Soll, jenes des Stilllegungsfonds um 243,5 Mio. Franken. Das sind insgesamt fast 800 Mio. Franken Überschuss. Beide Fonds haben seit ihrer Eröffnung die Vorgabe bezüglich der Rendite deutlich übertroffen, und dies bei einer vorsichtigen Anlagestrategie und trotz zweier Finanzkrisen.

Sämtliche Stilllegungs- und Entsorgungskosten werden nach dem Verursacherprinzip gedeckt. Im langjährigen Mittel reicht dafür rund 1 Rappen pro Kilowattstunde Atomstrom, den der Stromkonsument sozusagen als vorgezogene Entsorgungsgebühr mitfinanziert.

KONTAKT Nuklearforum Schweiz www.nuklearforum.ch

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FORSCHUNG

MEHR STROM AUS DER BRENNSTOFFZELLE In Winterthur wird seit bald 30 Jahren an der Entwicklung von Brennstoffzellen-Geräten gearbeitet, die Erdgas in elektrischen Strom und Heizwärme umwandeln. Mit einer neuen Gerätegeneration will die HEXIS AG den elektrischen Wirkungsgrad nun merklich auf rund 50 % steigern, bei einem Gesamtwirkungsgrad von über 90 %. Seit Anfang Juni 2018 stellt ein Demonstrator mit 1,5 kW elektrischer Leistung die Funktionsfähigkeit des Konzepts unter Beweis. In Feldversuchen sollen nun Erfahrungen gewonnen werden, bevor das neue Gerät auf dem Markt angeboten wird. Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

Der Demonstrator bei HEXIS in Winterthur läuft seit Juni 2018. Einzelne Komponenten waren zuvor schon auf separaten Prüfständen einzeln getestet worden.

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FORSCHUNG

M

oderne Grosskraftwerke wandeln Erdgas in grossem Massstab in Strom und Wärme um. Auch in der Schweiz sind leistungsfähige WärmeKraft-Koppelungsanlagen im Einsatz, zum Beispiel zur Verwertung von Biogas aus Landwirtschaft und Industrieabfällen. Gas lässt sich aber auch im kleinen Massstab in Strom und Wärme umwandeln. Hierfür wird vorzugsweise die BrennstoffzellenTechnologie herangezogen. In der Schweiz sind rund Hundert Brennstoffzellen-Geräte in Betrieb, in Deutschland – wo die Technologie staatlich mit bis zu 12’000 Euro pro Gerät gefördert wird – einige Tausend. Diese Zahlen nehmen sich immer noch bescheiden aus im Vergleich zu Japan, wo bereits rund 200’000 Brennstoffzellen-Geräte verkauft wurden, mehr als die Hälfte vom japanischen Hersteller Panasonic.

VON «GALILEO» ZU «DAVINCI» In der Schweiz hat die BrennstoffzellenTechnologie in Winterthur ein angestammtes Zuhause. Dort wurden seit 1989 in den Labors der Sulzer AG keramische Brennstoffzellen (Solid oxid fuel cell / ­

SOFC VERSUS PEMFC Brennstoffzellen existieren in verschiedenen Typen. Sie lassen sich unter anderem nach Elektrolyt, Brennstoff und Leistung unterscheiden. Für die Energie­erzeugung in Gebäuden werden vor allem die FestoxidBrennstoffzelle (SOFC) und die Polymerelektrolyt-Brennstoffzelle (PEMFC) eingesetzt. Beide Brennstoffzellen verwenden einen festen Elektrolyten – im Fall der SOFC ist es ein oxidkeramischer Elektrolyt, im Fall der PEMFC eine Polymermembran. Die SOFC arbeitet bei hohen Betriebstemperaturen von 650 bis 850 °C, die PEMFC bei tieferen Temperaturen von 40 bis 160 °C. PEMFC werden mit Wasserstoff betrieben, SOFC mit Erdgas. Brennstoff­ zellengeräte erzeugen Wärme und Strom bei einem Gesamtwirkungsgrad von 85 bis über 90%. BV

SOFC) entwickelt, welche mit hohen Betriebstemperaturen von 850 °C arbeiten (im Gegensatz zu den NiedertemperaturBrennstoffzellen etwa von Panasonic; vergleiche Textbox «SOFC versus PEMFC»). 2006 machte sich die BrennstoffzellenAbteilung von Sulzer in der neu gegründeten HEXIS AG selbständig. 2012 wurde HEXIS zur Hälfte und 2015 schliesslich ganz durch den deutschen Hersteller von Heiz- und Kühlsystemen Viessmann übernommen. Ende 2013 brachte HEXIS mit

«Galileo» ihr erstes kommerzielles Brennstoffzellen-Gerät auf den Markt, von dem bis im vergangenen Jahr 300 Stück gebaut wurden. Zur Zeit arbeitet HEXIS an einer neuen Gerätegeneration, die 2019 unter dem Namen Vitovalor (interner Arbeitstitel «Leonardo») auf den Markt kommen soll. Daraus soll dann später mit weiter gesteigerten Leistungsdaten ein Gerät mit dem Arbeitstitel «DaVinci» hervorgehen, für dessen

Dienstag, 29. Januar 2019

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FORSCHUNG

MEHR STROM, WENIGER WÄRME Die SOFC-Brennstoffzellen von HEXIS nutzen zur Erzeugung von Strom und Wärme Wasserstoff. Der Wasserstoff wird aus dem zugeführten Brennstoff Erdgas gewonnen, der zur Hauptsache aus Methan besteht. Bei «Galileo», dem älteren HEXIS-Gerät, wird dem Methan (CH 4) Sauerstoff (O 2) beigemischt; über eine chemische Reaktion (Partielle Oxidation; engl. catalytic partial oxidation / CPO) entsteht daraus Kohlenmonoxid und Wasserstoff (CH4 + 1/2 O2 => CO + 2 H2). Bei «DaVinci» wird dem Methan nun Wasserdampf beigegeben und wiederum über eine chemische Reaktion (Dampfreformierung; engl.: steam reforming/STR) Kohlenmonoxid und Wasserstoff erzeugt (CH4 + H 2O => CO + 3 H 2). Der Vorteil der Dampfreformierung: Mit der gleichen Menge Methan kann 50 % mehr Wasserstoff erzeugt werden – entsprechend höher ist die Stromausbeute in der Brennstoffzelle. Da ein Teil der produzierten Wärme genutzt wird, um den Prozess der Dampf­ reformierung in Gang zu bringen, resultiert unter dem Strich verhältnismässig viel Strom. Dadurch kann der elektrische Wirkungsgrad gegenüber «Galileo» von 35 % auf 50 % gesteigert werden (während der thermische Wirkungsgrad entsprechend von 55 auf 40 % abnimmt). Die Dampfreformierung ist ein lange erprobtes industrielles Verfahren, und die Brennstoffzellen-Ingenieure in Winterthur hatten in frühen Jahren selber schon dieses Verfahren eingesetzt. Damals aber arbeitete das Verfahren nicht zuverlässig, war relativ komplex und verursachte hohe Kosten für die Bereitstellung des Dampfs (konkret: Reinigung des Wassers und anderem  von Kalzium und Magnesium). Deshalb liess HEXIS damals die Dampfreformierung zugunsten der Partiellen Oxidation wieder fallen. Jetzt erlebt die Technologie mit «DaVinci» eine Renaissance: Neu wird das Wasser nicht aus dem Wassernetz zugeführt, sondern durch Kondensation aus der im Abgas enthaltenen Feuchtigkeit gewonnen. Damit ist die Reinigung einfacher als bei Verwendung von Frischwasser. Das neue Gerät arbeitet mit einem geschlossenen Wasserkreislauf und braucht deshalb – ein weiterer Vorteil – keinen Anschluss an eine Wasserleitung. BV

Vermarktung – anders als bei «Galileo» – ausschliesslich die Muttergesellschaft verantwortlich sein wird. Die zentrale Neuerung der neuen Generation liegt beim elektrischen Wirkungsgrad: Dieser soll von 35 % («Galileo») auf 50 % («DaVinci») angehoben werden. «Die Produktion von Strom gewinnt ständig an Bedeutung und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Wirtschaftlichkeit unserer Geräte», begründet Dr.-Ing. Andreas Mai, Leiter Forschung & Entwicklung bei HEXIS, den Vorzug eines höheren elektrischen Wirkungsgrads der neusten Brennstoffzellen-Geräte. Auch andere Hersteller setzen auf die Vorteile eines hohen elektrischen Wirkungsgrads.

DAMPF STATT SAUERSTOFF «DaVinci» nutzt dieselbe Brennstoffzellen-Technologie wie «Galileo», um das Brenngas in einer elektrochemischen Reaktion ohne Verbrennung in Strom und Wärme umzuwandeln. Als Lebensdauer des Stapels («Stacks») aus Brennstoffzellen-Elementen werden für «DaVinci» 60’000 bis 80’000 Stunden angepeilt, so dass über die geplante Betriebsdauer des Gesamtgeräts von zehn bis 15 Jahren der Stack nur einmal getauscht wird. Um den hohen elektrischen Wirkungsgrad zu erzielen, kommt bei «DaVinci» ein anderes Verfahren zur Herstellung des Wasserstoffs zum Einsatz als noch bei «Galileo»: Wurde dem (entschwefelten)

Der Dampfreformer, wie er künftig im Brenn­ stoffzellen-Gerät «DaVinci» zum Einsatz kommen wird. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat HEXIS bei den Simulationen und bei der Auslegung des Reformers unterstützt.

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Die Hauptkomponenten des Brennstoffzellen-Geräts «DaVinci».


ELEKTROTECHNISCHE ELEKTROTECHNISCHE LÖSUNGEN LÖSUNGENAUS AUSEINER EINERHAND HAND ININHÖCHSTER HÖCHSTERQUALITÄT QUALITÄT SCHALTANLAGEN-SYSTEME SCHALTANLAGEN-SYSTEME MITTELMITTEL& NIEDERSPANNUNG & NIEDERSPANNUNG

MODULARE MODULAREUSV-ANLAGEN USV-ANLAGEN HOT-SWAP HOT-SWAP & EINSCHUBTECHNIK & EINSCHUBTECHNIK

NOTSTROM NOTSTROMUND UND NETZERSATZANLAGEN NETZERSATZANLAGEN MOBIL, MOBIL, STATIONÄR, STATIONÄR, DCC DCC


FORSCHUNG Erdgas bei «Galileo» Sauerstoff beigemischt, ist es bei «DaVinci» nun Wasserdampf. Dies führt dazu, dass die «DaVinci»Brennstoffzelle unter dem Strich mehr Strom und weniger Wärme produziert als die Vorgänger-Gerätegeneration (vgl. Textbox «Mehr Strom, weniger Wärme»). Bei der Weiterentwicklung von «Galileo» zu «DaVinci» hatten die Entwickler zwei

grosse Herausforderungen zu meistern. Die erste war die Entwicklung eines Dampfreformers mit zugehörigem Katalysator, in dem das Methan-Wasserdampf-Gemisch in Wasserstoff und Kohlenmonoxid umgewandelt wird. Gemeinsam mit einem Zulieferer aus der Automobilbranche wurde ein kompakter Reformer entwickelt, der auf die knappen Platzverhältnisse abgestimmt ist und trotzdem genügend Fläche für den

Wärmeübergang bereitstellt. Dank kompakter Bauweise lässt sich die Gerätekomponente thermisch gut isolieren, was bei einer Betriebstemperatur von 850 °C zentral ist für die Effizienz des Gesamtsystems. Die zweite Herausforderung war die Beschaffung einer zuverlässig arbeitenden, kostengünstigen Wasserpumpe, die einen geringen Volumenstrom von gerade einmal 6 bis 8 ml / Minute über eine voraussichtliche Betriebszeit des Gesamtgeräts von bis zu 15 Jahren zuverlässig fördert.

ALTERUNGSRESISTENT UND TEILLASTTAUGLICH

Bei einer Leistung des Brennstoffzellen-Stacks von 1,5 kW (Gleichstrom / DC) erreicht «DaVinci» einen elektrischen Wirkungsgrad von 58,9 %, so der bisher von HEXIS gemessene Spitzenwert. Ein Teil des aus dem Methan gewonnenen Stroms geht bei der Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom und für den Eigenverbrauch des Brennstoffzellen-Gerätes (Elektronik, Lüfter, Pumpe) verloren. Netto bleibt ein Wirkungsgrad von bis zu 50,5 %.

HEXIS hat den Dampfreformer einem Testbetrieb von mehr als 2 500 Stunden unterzogen. Die Messgrafik zeigt, dass verschiedene Temperaturparameter über diesen Zeitraum hinweg praktisch konstant waren. Dies ist Voraussetzung für einen stabilen Systembetrieb.

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Die bisherigen Erfahrungen mit dem Prüfstand, in dem fünf statt der letztlich 50 Brennstoffzellen verbaut sind, stimmen zuversichtlich: Die Dampfreformierung führt nach bisherigen Erkenntnissen nicht zu einer schnelleren Alterung (Degradation) der Brennstoffzellen, was wichtig ist für die Lebensdauer des Gesamtsystems. Zudem ist der elektrische Wirkungsgrad auch im Teillastbetrieb konstant hoch. Das ist von Bedeutung, weil die neue Heizung nicht nur von September bis Mai laufen soll wie «Galileo», sondern über das ganze Jahr. Da im Sommer nur Warmwasser erhitzt werden muss, ist das BrennstoffzellenGerät nicht voll ausgelastet und wird daher im (wärmegeführten) Teillastbetrieb arbeiten. Wie «Galileo» wird auch «DaVinci» mit einem Zusatz-Wärmeerzeuger (20 kW-Gasbrenner) ausgerüstet, der im Winter eine hinreichende Wärmeproduktion gewährleistet. «Wenn viel Wärme benötigt wird, produzieren wir auch viel Strom. Das ist zugleich die Zeit, wenn wenig Photovoltaikstrom zur Verfügung steht», sagt HEXIS-Entwicklungsingenieur Thomas Zähringer. Er sieht Brennstoffzellen daher als eine ideale Ergänzung zu Photovoltaik- und Windkraftwerken. In den nächsten Schritten wollen die HEXISEntwickler den Reformer nochmals verbessern. Ab 2019 soll das BrennstoffzellenGerät bei Testkunden für mindestens ein Jahr im Feldversuch laufen, bevor die Industrialisierung, Zertifizierung und schliesslich die Serienproduktion in Angriff genommen werden. Eine grosse Herausforderung für die Brennstoffzellen-Industrie besteht in der Senkung der Herstellungskosten. Längerfristig schweben HEXIS Systempreise für den Endkunden in der Grössenordnung von 15’000 bis 20’000 Fr. vor (fertig installiert und betriebsbereit inkl. Mehrwertsteuer). Dieser Preis ermögliche einen wirtschaftlichen Betrieb ohne Förderung und werde somit von den Kunden akzeptiert, sagen die Verantwortlichen. Im


FORSCHUNG Verkauf sehen sie das BrennstoffzellenGerät zum Beispiel als Alternative zu Solarthermie plus Gaskessel oder auch zum Einbau einer elektrisch betriebenen Wärmepumpe. «Brennstoffzellen-Geräte können aufgrund der hohen elektrischen und Gesamt-Effizienz einen sehr wichtigen Beitrag zu einer dezentralen und umweltschonenden Stromversorgung leisten», sagt HEXIS-Geschäftsführer Dr.-Ing. Alexander Schuler.

Die HEXIS-Ingenieure Dr.-Ing. Andreas Mai (links) und Thomas Zähringer mit dem Demonstrator des Brennstoffzellen-Geräts «DaVinci». In der Mitte des Geräts befindet sich der runde Stahlkessel mit dem Brennstoffzellen-Stack, unmittelbar darunter der Dampfreformer, der über eine Leitung aus dem Entschwefler (Flasche links unten) mit entschwefeltem Erdgas / Methan versorgt wird. Der obere Teil des Stahlschranks bietet Platz für den späteren Einbau des Zusatz-Gasbrenners, der

HINWEIS Auskünfte zu dem Projekt erteilen Dr. Yasmine Calisesi yasmine.calisesi@bfe.admin.ch verantwortlich für das P+D-Programm des BFE, und Dr. Stefan Oberholzer, Leiter des BFE-Forschungsprogramms Brennstoffzellen. Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrationsund Leuchtturmprojekte im Bereich Brennstoffzellen finden Sie unter www.bfe.admin.ch/CT/H2.

die Wärmeproduktion an kalten Tagen unterstützt.

DAS BFE UNTERSTÜTZT PILOT-, DEMONSTRATIONS- UND LEUCHTTURM-PROJEKTE Die Entwicklung der Brennstoffzellen-Heizung «DaVinci» durch die HEXIS AG (Winterthur) gehört zu den Pilot- und Demonstrationsprojekten, mit denen das Bundesamt für Energie (BFE) die Entwicklung von sparsamen und rationellen Ener­gietechnologien fördert und die Nutzung erneuerbarer Energien vorantreibt. Das BFE fördert Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte mit 40 % der nicht amo­rtisierbaren, anrechenbaren Kosten. Gesuche können immer eingereicht werden. www.bfe.admin.ch/pilotdemonstration, www.bfe.admin.ch/leuchtturmprogramm

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ENERGIE-MANAGEMENT

SMART METER Stromdaten mit Smart Metern elektronisch zu übermitteln bringt viele Vorteile. Reto Lütolf, Produkt Manager bei CKW, erklärt, was Smart Meter sind, und wie der Wechsel von herkömmlichen Zählern umgesetzt werden kann. Interview mit Reto Lütolf von Roland Baer

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Im Versorgungsgebiet von CKW sind bereits 10’000 Messpunkte mit Smart Metern ausgestattet.

energieRUNDSCHAU»: Wie würden Sie in wenigen Sätzen erklären, was Smart Meter sind? Reto Lütolf: Smart Meter sind intelligente Stromzähler, die Daten zum Stromverbrauch empfangen, versenden und die in ein Kommunikationsnetz eingebunden sind. Daten, die ermittelt werden, sind zum Beispiel Lastgänge oder Wirk- und Blindenergie. Neuere Modelle können mit zusätzlichen Modulen auch Wärme, Wasser und Gas messen. Da die Zählerdaten mit Smart Metern elektronisch übermittelt werden, wird das Zähler­ablesen vor Ort überflüssig. Seit einiger Zeit werden herkömmliche Stromzähler mit Smart Metern ausgetauscht. Was ist der Grund? Welche Kosten entstehen? Einerseits wird der Austausch von der Stromversorgungsverordnung (StromVV 734.71) vorgeschrieben: Bis 2027 müssen 80 Prozent der Zähler Smart Meter sein. CKW hat bereits 2015 in einem Pilotprojekt die ersten Smart Meter installiert. In ländlichen Gebieten, wie zum Beispiel der Region

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Sörenberg mit vielen Ferienwohnungen, waren die Zähler für das Ablesen oft schwer zugänglich. Eine automatisierte und digitale Lösung spart somit Zeit und Kosten. Mit den funkbasierten Smart Metern von Kamstrup haben wir eine zuverlässige Lösung gefunden, die wir im CKW-Versorgungsgebiet einsetzen. Zudem unterstützen wir andere Energieversorger beim Wechsel zu Smart Metern, dem sogenannten Smart Meter Rollout. Wir begleiten den Rollout und unterstützen beim Verwalten der Messdaten (Strom, Wasser und Gas). Dabei stellen wir den Energieversorgern die plausibilisierten Daten für die Abrechnung bereit. Aktuell haben wir bereits über 10’000 Mess­punkte im automatisierten Auslesesystem installiert. Wird der Kunde zu einem neuen Smart Meter gezwungen? Könnten die alten Geräte weiterverwendet werden? Nein. Die Stromversorgungsverordnung (StromVV 734.71) verlangt den Wechsel von den analogen auf die digitalen Zähler (Smart

Meter). Bis Ende 2027 müssen 80 Prozent der Zähler ausgewechselt sein. Da gibt es wenig Interpretationsspielraum. Sind Smart Meter auch Helfer für den Klimaschutz? Mit den Smart Metern kann dem Endkunden der Stromverbrauch visualisiert werden. Damit können Kunden unbekannte Energieverbraucher aufdecken und schliesslich eliminieren. Das fördert den Klimaschutz. Die Meinungen gehen auseinander. Können Smart Meter nennenswerte Energieeinsparungen bewirken? Studien sagen Einsparungen von rund zwei Prozent voraus. Bei CKW haben wir eine Energiemonitoring App entwickelt, die den Stromverbrauch visualisiert. Damit können unsere Kunden Lastspitzen erkennen und ihr Verbrauchsverhalten anpassen. Problematik Datenschutz: Ist gewährleistet, dass die automatische Auslesung der Daten vertraulich behandelt wird?


ENERGIE-MANAGEMENT

Ja, wir nehmen den Datenschutz und die Datensicherheit sehr ernst und halten uns streng an die gesetzlichen Vor­ gaben. Wie lange werden die Daten gespeichert und archiviert? Die 15 Minutenwerte müssen gemäss der Stromverordnung mindestens 60 Tage im Smart Meter gespeichert werden. Die Abrechnungsdaten, also die Summen der 15 Minutenwerte, müssen fünf Jahre gespeichert werden. Wann wird die definitive Umrüstung der Zähler für die externe Ablesung abgeschlossen sein? Innerhalb unseres Versorgungsgebietes tauschen wir die Zähler laufend aus. Wir haben in den ländlichen Gebieten angefangen, wo der Nutzen am grössten war. Nach und nach rüsten wir das gesamte Versorgungsgebiet um. Bis 2027 werden wir 80 Prozent der Kunden mit Smart Metern ausgerüstet haben, so wie es das Gesetz verlangt.

KONTAKT Reto Lütolf Rathausen 1 CH-6032 Emmen www.ckw.ch/smartmeter

Reto Lütolf – Produkt Manager Kundengeschäft Netz

ÜBER CKW Energie ist das Essenzielle, was unsere Welt in Bewegung hält. Schon seit Generationen beschäftigt das Thema und es wurden immer neue Wege gefunden, um Energie zu gewinnen, speichern oder transportieren. Vor 125 Jahren hat CKW mit dem Wasserkraftwerk in Rathausen einen Grundstein gelegt. Sie wurde von einer regionalen Stromproduzentin zur führenden Dienstleisterin für Energie, Daten und Infrastruktur in der Zentralschweiz mit rund 1780 Mitarbeitenden und 40 Standorten. Heute versorgt die CKW-Gruppe 200’000 Endverbraucher in den Kantonen Luzern, Schwyz und Uri mit Energie und Infrastruktur.

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ENERGIE-MANAGEMENT

SCHRAUBST DU NOCH ODER STECKST DU SCHON? STÄUBLI ELECTRICAL CONNECTORS – DER VORREITER FÜR STECKBARE VERBINDUNGSLÖSUNGEN IN ENERGIEANLAGEN Eine alltägliche Aufgabe für Wartungstechniker in einer Anlage der Energieverteilung: der Austausch eines Umrichter-Moduls.

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zenario A (Modul mit Schraubanschlüssen): Die Anschlussfahnen des Moduls von den Stromschienen abschrauben. Zeitraubend, da enge Platzverhältnisse auf der Rückseite des Moduls. Reinigen der Anschlussstellen, Einschieben des Tauschgeräts und Verschrauben der Stromschienenanschlüsse. Auf korrekte Anzugsmomente achten. Vorsicht: Herunterfallende Schrauben können in darunter befindlichen Modulen erhebliche Probleme auslösen und zusätzlichen Aufwand mit Zeitverzögerungen verursachen. Szenario B (Modul mit Steckverbindern): Lösen der Einzugsbolzen, die elektrischen Verbindungen lösen sich selbsttätig beim

Herausziehen des Moduls. Neues Umrichter-Modul in Position bringen. Wenige Umdrehungen mit dem Akkuschrauber und der Einschub «fährt» in seine Betriebsposition. Gleichzeitig gleiten die Gabelsteckverbinder auf der Rückseite des Einschubs auf die Stromschienen. Modul mechanisch verankert und gleichzeitig sicher kontaktiert! Und das in nur wenigen Minuten.

EINFACH UND TECHNISCH ÜBERZEUGEND Den Vergleich zwischen geschraubten und gesteckten Anschlüssen im Bereich von «Power Transmission und Distribution», PTD, gewinnt der Steckverbinder, er punktet vor allem mit Schnelligkeit und Sicher-

heit. Für die Betreiber der Energieanlagen zählt jede Minute, deshalb haben sie ein grosses Interesse daran, die Abschaltzeiten bei Wartungseinsätzen möglichst kurz zu halten. Oliver Semling ist Produktmanager bei Stäubli Electrical Connectors. Semling ist der Meinung, dass im Bereich der PTD immer noch zu viel geschraubt wird. «Ich denke, dass es nur selten Kostenerwägungen sind, welche die Produktentwickler an geschraubter Anschlusstechnik festhalten lässt», vermutet Semling. An dieser Stelle lohnt sich ein Blick auf das Steckverbinder-Portfolio von Stäubli Electrical Connectors für PTD-Anwendungen. Seit 56 Jahren ist das Schweizer Unternehmen Technologiepartner von Betrieben, die grosse elektrische Leistungen transportieren und schalten müssen. Mit den Gabelsteckern für Stromschienen deckt Stäubli den Leistungsbereich von bis zu 1 0 00 V und bis zu 2 000 A ab. Einsatzmöglichkeiten gibt es in AC-DC und DC-AC Konvertern, Filtern, Leistungsmodulen, Stromversorgungen, Gleichstromstellern, Frequenzumrichtern und anderem Equipment in Racks. Meist hängen die Geräte an Stromschienen, sind aber dank der Steckverbinder leicht und rasch austauschbar. Rechenzentren sowie Hersteller von Energiespeichern gehören ebenfalls zu den Anwendern, wir finden die praktischen Verbindungslösungen aber auch in Bahnfahrzeugen. Stecker erleichtern die Montage und den Wartungsein­ satz, sparen Zeit und garantieren konstante elektrische Verbindungswerte über viele Jahrzehnte hinweg.

ES GIBT IMMER EINE LÖSUNG

Gabelstecker vom Typ GSRD 40 kontaktieren in einer Windkraftanlage Umrichtermodule (Kontaktmesser) mit den Stromschienen.

Nicht immer sind die Stecker aus den Standardreihen passend für eine KundenAnwendung. Kein Problem, denn die Techniker von Stäubli am Standort Allschwil bei Basel sind auf die Realisierung von

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ENERGIE-MANAGEMENT

Im versilberten Alukörper des Gabelsteckers GSR 5 sorgt die V-Förmige Kontaktlamelle Multilam LAI GSR für verlässlichen Kontakt.

Sonderlösungen spezialisiert. Hierfür werden entweder Standard-Profile aus Aluminium, Messing oder Kupfer oder aber eigens dafür konstruierte Profilschienen aus den unterschiedlichsten Materialien eingesetzt, die entsprechend den Kundenvorgaben zugeschnitten und mit Multilam Kontaktelementen ausgestattet werden. Auf diese Weise entstehen zuverlässige Steckverbinder mit grossem Nutzen. Die Standard GSR-Stecker können ebenfalls mit der hochwertigen 2-Komponenten-Multilam «LA-CUT» versehen werden. Sie eignen sich dann für noch anspruchsvollere Anwendungen in Bezug auf die zu übertragenden Leistungen, die mechanischen Toleranzen und die Zahl der Steckzyklen.

Die Entwickler von Stäubli sind immer offen für Sonderprojekte. Ein namhafter Kunde suchte nach einer elektrisch wie mechanisch zufriedenstellenden Lösung für Drehschalter mit Gabelkontakt, die in Energieverteilanlagen als Trenn- oder Erdungsschalter eingesetzt werden. Das Schaltorgan ist ein Kontaktmesser, das seinen Gegenpart in einem Gabelkontakt findet. Bei der Stäubli typischen Lösung werden dafür auf beiden Schenkeln Multilam eingesetzt. Dabei kommen die hochwertigen Zwei-Komponenten-Kontaktlamellen «LA-CUD» und «LA-CUDD» zum Einsatz. Eine elegante Lösung, die bei hoher Präzision dennoch einfachst zu montieren ist und auch nach mehr als 5000 Schaltvorgängen einwandfrei funktioniert.

Steckverbinder von Stäubli sorgen für beste Verbindungen, auch dann, wenn Schraub­ verbindungen bereits an ihre Grenzen kommen.

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VERBINDUNGEN VOM FEINSTEN Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Schraubverbindungen stets geringere Kontaktwiderstände aufweisen. Man muss sich dazu nur klar machen, dass die elektrische Qualität der Schraubverbindung unter anderem von der «Tagesform» des Monteurs abhängt. Denn zu den wichtigen Einflussgrössen der Kontaktgabe gehören die gründliche Reinigung der Kontaktstelle und das vorgeschriebene Drehmoment der Verschraubung. Je nach Sorgfalt des Monteurs erhalten wir unterschiedliche Übergangswiderstände und damit u. U. ungewollte Spannungsabfälle mit Erwärmung der Kontaktstelle. Oberflächliche Verunreinigungen der Stromschiene kann die Multilam aufgrund ihrer federnden Stege beim Steckvorgang beseitigen bzw. diese durchdringen, was einer Selbstreinigungsfunktion gleichkommt. Vorausgesetzt ist eine Veredelung bzw. Versilberung der Kontaktstelle, die bei hohen Strömen generell empfohlen wird. Die Öffnungsweite jedes Steckers ist auf die Stromschienenstärke abgestimmt. Die Federkraft der Kontaktplatten und die Rückstellkräfte der Multilam-Kontaktlamellen sorgen für einen gleichbleibenden Kontaktdruck. Dies ist nicht nur von entscheidender Bedeutung für die Langlebigkeit sondern auch für einen geringen Durchgangswiderstand, der beispielsweise bei einer Steckbreite von 50 mm gerade mal bei geringen 20 µΩ liegt. Selbst ein «Schwergewicht» unter den Gabelsteckern, der GSRD 10–100, zeigt bei einem Bemessungsstrom von knapp 1 500 A eine zu vernachlässigende Kon-


Die massiven Aluminium-Kontaktplatten des GSRD-Steckers stehen unter Federspannung. Die seitlich eingeschobenen Multilam-Kontakte reinigen beim Einschieben die Kontaktoberfläche und übertragen grosse Leistungen, auch nach vielen Steckvorgängen.

taktverlustleistung von 22 W und dürfte damit kaum zur Erwärmung des Anschlussraums beitragen. Darüber hinaus sind die Feder- und Kontaktkräfte bei den Gabelsteckern so optimiert, dass die Stromschienen mit relativ geringem Kraftaufwand kontaktiert werden können. Semling: «Bei der Auslegung der Steckverbinder berücksichtigen wir stets auch die vorgegebene Steckhäufigkeit und die Kontaktkraft. Die kundenspezifischen Anforderungen mit den technischen Gegebenheiten und Abhängigkeiten in Einklang bringen und optimieren zu können, führt zu absolut massgeschneiderten Lösungen.

TOLERANZ IN JEGLICHER HINSICHT Für die Auslegung von Energieanlagen spielt der Bemessungsstrom die entscheidende Rolle. Er definiert die korrekte Wahl der Komponenten und damit auch die Kosten der Installation. Genauso wichtig ist die Widerstandsfähigkeit der Verbindungen gegenüber Kurzschlussströmen. Aufgrund der hohen Stromtragfähigkeit der Stäubli-Kontaktlamellen können die Gabelsteckverbinder kurzzeitig sehr hohen Strömen standhalten. Liegt beispielsweise für den 75 mm breiten Gabelstecker für ¼ Zoll starke Alustromschienen der Bemessungsstrom bei 760 A, kann er für drei Sekunden immerhin 23’500 A übertragen. Bei einem Stosskurzschluss dürfen es auch 108’000 A sein. Auch das sind Argumente, die hartnäckige «SteckerSkeptiker» überzeugen müssten. Ein weiterer Punkt, den alle mit der Montage betrauten Personen sehr schätzen, ist die Toleranz der Steckverbinder bei Fluchtungs- und Winkelfehlern. Man findet Bauteile und Geräte unterschiedlichster Herkunft vor Ort in einer Anlage. Da ist es verständlich, dass es zu Massabweichungen kommt. GSRD-Gabelstecker kompensieren einen seitlichen Versatz von bis zu 6 mm und eine Neigung von ± 6° ohne weiteres. Bei solchen Toleranzen wird es für Schraubverbindungen eng, wenn nicht gar unmöglich.

CombiTac Plug into experience Konfigurieren Sie Ihren eigenen CombiTac Unser CombiTac Steckverbindersystem ermöglicht Ihnen die individuelle Kombination von Leistungs- und Steuerkontakten, Thermoelementen, Koaxialkontakten, Glasfaser, pneumatischen, hydraulischen und Ethernet-Kontakten in einem kompakten Rahmen oder Gehäuse. 100% an Ihre Bedürfnisse anpassbar. Modular. Kompakt. Vielseitig.

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KONTAKT Stäubli Electrical Connectors Oliver Semling, Produkt Manager o.semling@staubli.com

Stäubli ist eine in der Schweiz und anderen Ländern registrierte Marke der Stäubli International AG. © Stäubli 2018 | Photocredits: Stäubli


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Der Swiss Trolley plus ist ein Trolleybus mit 163 Plätzen, der dank einer 60 kWh-Batterie Strecken von bis zu zehn Kilometern planmässig ohne Ober­ leitungen zurücklegen kann. Die gleiche Technologie verwendet auch ein Doppelgelenkbus für über 200 Personen, von dem die Verkehrsbetriebe Zürich 2018 drei Exemplare für den Einsatz auf den Linien 31 und 32 beschaffen. Im Doppelgelenker kommt eine grössere Batterie (70 kWh) zum Einsatz.

EIN TROLLEY, DER AUCH OHNE OBERLEITUNG FÄHRT Trolleybusse erfreuen sich in Schweizer Städten noch immer grosser Beliebtheit. Der Ausbau der Oberleitungen stösst aber mitunter auf Widerstand. Hier schliesst der Bushersteller Carrosserie Hess AG (Bellach / SO) nun eine Lücke: Der neu entwickelte «Swiss Trolley plus» ist mit einer leistungsfähigen Batterie ausgestattet und kann so auf Linien eingesetzt werden, die nur teilweise mit Oberleitungen ausgerüstet sind. Auch beim Energiekonsum setzt der neue Bus Massstäbe: Dank Leichtbauweise und ausgeklügeltem Energiemanagement spart er gegenüber einem herkömmlichen Trolleybus mindestens 15 % Energie. von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

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er als Passagier auf der Buslinie 33 quer durch die Stadt Zürich unterwegs ist, fühlt sich wie in jedem anderen Schweizer Trolleybus. Dabei kommt auf dieser Strecke seit Mai 2017 ein Fahrzeug zum Einsatz, das es so bisher nicht gab: Der Bus ist mit einer Batterie ausgerüstet und kann auch auf längeren Strecken fahren, die nicht mit Oberleitungen ausgerüstet sind. Der Wechsel zwischen beiden Betriebsarten erfolgt, ohne dass die Fahrgäste etwas mitbekommen. Buschauffeur Fatmir Alijaj führt dem Journalisten an der Haltestelle Albisriederplatz vor, wie es geht: Während die Fahrgäste an der Haltestelle aus- und einsteigen, betätigt der Buschauffeur in der Fahrerkabine einen Knopf, und schon werden die Stromabnehmer eingezogen –

«abdrahten» heisst es im Fachjargon. Der Vorgang dauert wenige Sekunden, dann fährt der Bus weiter. Bei einer anderen Station dann der umgekehrte Vorgang: Auf Knopfdruck werden die Stromabnehmer wieder an die Oberleitungen hochgefahren. Ein Trichter sorgt dafür, dass die Stromabnehmerköpfe beim Eindrahten zuverlässig in die Leitungen einfädeln. «Das ist ein Routinevorgang, die Trefferquote liegt bei über 99 %», sagt Chauffeur Alijaj.

WEITERE LINIEN ELEKTRISCH BEDIENT Ob der Bus im Oberleitungs- oder Batteriebetrieb fährt, hat auf die Motorenleistung keinen Einfluss. Ein Vorteil, den aufmerksame Buspassagiere möglicherweise be-

merken, ist, dass das neue Fahrzeug einen tieferen Geräuschpegel hat als bisherige Trolleybusse. Das liegt an den Synchronmotoren, die mit einer tieferen Drehzahl betrieben werden können. Der entscheidende Vorzug des neuen Busses: Er kann auf Linien eingesetzt werden, die nur auf Teilstrecken mit Oberleitungen ausgerüstet sind. Das gilt bei den Verkehrsbetrieben der Stadt Zürich (VBZ) zum Beispiel für die Linie 83 (Milchbuck-­Hardbrücke-Bhf Altstetten). Hier kommen bisher Dieselbusse zum Einsatz, obwohl die Linie auf längeren Abschnitten parallel zu vorhandenen Trolleybuslinien verläuft. Dank des neuen Busses können die VBZ nun erstmals auch ein elektrisch betriebenes Fahrzeug einsetzen. Das neuartige Fahrzeugkonzept ist ferner Grundlage für die

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E-MOBILITÄT

Trolleybusse der VBZ haben eine Jahresleistung von rund 80’000 km. Die Batterie des Swiss Trolley plus (Bild) wird während des Fahrens geladen («dynamic charging» / DC oder «in motion charging» / IMC).

Elektrifizierung der wichtigen Linien 69 und 80 (beide erschliessen unter anderem die ETH Hönggerberg), die bisher mit Dieselbussen bedient werden. Für die Umstellung der Linien auf Trolleybusbetrieb müssen so nur ausgewählte Teilstrecken mit Oberleitungen versehen werden. «In den ersten Monaten hat der Bus seine Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt; abgesehen von ein paar Kinderkrankheiten hat der Swiss Trolley plus unsere Erwartungen voll erfüllt. Unsere Fahrer konnten ohne spezielle Schulung auf den neuen Bus umsteigen. Wir können mit diesem Fahrzeugkonzept bestehende Linien zukünftig ohne zusätzliche Oberleitungen verlängern», sagt Oliver Tabbert, Projektverantwortlicher bei den VBZ. Das Antriebskonzept ermöglicht auch die Vereinfachung von komplexen Oberleitungen, beispielsweise durch den Verzicht auf selten genutzte Verbindungen, welche im Batteriemodus zurückgelegt werden können.

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LEICHTER UND ENERGIEEFFIZIENTER Die Carrosserie Hess AG hat den Swiss Trolley plus – so der Projektname – innerhalb eines Jahres entwickelt. Die VBZ waren als Partner bei der Auslegung der Anforderungen und bei der Inbetriebnahme beteiligt. Das Bundesamt für Energie unterstützt das Industrieprojekt finanziell im Rahmen seines Leuchtturm-Programms. Der Bus vereint mehrere Innovationen: Das Gefährt ist eine Tonne leichter als ein herkömmlicher Trolleybus, wodurch es eine höhere Nutzlast hat (163 statt 150 Passagiere) – und dies obwohl die Batterie 600 kg schwerer ist als die Notbatterie, die ein herkömmlicher Trolleybus mit sich führt. Die Gewichtsreduktion gelang dank Leichtbauweise (z. B. Kompositplatten statt Schwerholz für den Boden) und Gewichtseinsparungen bei Traktions- und Heizungssystem. Neu konzipiert sind auch Heizung, Lüftung und Kühlung (HLK): Zwei LuftWasser-Wärmepumpen produzieren die

Wärme und Kälte, die den Fahrgastraum über ein Rohrleitungsnetz heizt bzw. kühlt, zugleich aber auch für die Kühlung der Batterie sorgt. Die notwendige Mindesttemperatur im Bus kann um 2 Grad Celsius gesenkt werden, weil der Innenraum zusätzlich von der Decke mit einer Infrarotheizung bestrahlt wird. Die Leichtbauweise und das gewählte HLKSystem verbessern die Energieeffizienz des Busses. Energie sparen auch die verbesserte Rekuperation der Bremsenergie und das Antriebssystem mit Synchronmotoren. Letztere arbeiten im Vergleich zu Asyn­ chron­motoren je nach Geschwindigkeitsbereich um bis zu 8 % effizienter, sie erlauben eine kompaktere Bauweise und brauchen weniger Unterhalt. Das von ABB Turgi entwickelte Traktionssystem kommt erstmals in einem Hess-Trolleybus zum Einsatz. Der wassergekühlte Elektromotor kann verwendet werden, weil der neue Trolleybus mit einem


E-MOBILITÄT ­ C-DC-Wandler ausgerüstet ist, der den D Bus galvanisch vom Versorgungsnetz der Oberleitungen trennt. Dank der galvanischen Trennung kann der Bus unterhalb des DC-DC-Wandlers wie ein konventioneller Batteriebus konzipiert werden; das heisst, es ist keine doppelte Isolation der Fahrzeugkomponenten (auch nicht

der Fahrmotoren) notwendig. Die Trennung des Antriebstranges vom Fahrleitungsnetz ist auch der Grund für den effizienteren Betrieb: Während konventionelle Trolleybusse nur dann überschüssige Bremsenergie ins Netz zurück­ speisen können, wenn gleichzeitig ein anderer Bus diese benötigt, kann der

EIN BUS LERNT SELBSTÄNDIG STROM SPAREN Im Rahmen eines Forschungsprojekts zum Swiss Trolley plus haben Wissenschaftler der ETH Zürich um Prof. Christopher Onder (Institut für Dynamische Systeme und Regelungstechnik) ein Energiemanagementsystem entwickelt. Dieses steuert das Laden und Entladen der Batterie und senkt auf diese Weise den Energieverbrauch und erhöht die Lebensdauer der Batterie. Das kann beispielsweise bedeuten, dass der Ladestand der Batterie so gesteuert wird, dass diese auch bei einem Energiezufluss durch Rekuperation im gewünschten Ladezustand (idealerweise zwischen 50 und 85%) bleibt. Oder dass die Heizung bei einer Steigfahrt gedrosselt wird, um die Batterie zu schonen.

Swiss Trolley plus seine Batterie jederzeit mit rekuperierter Bremsenergie laden. «Der Bus dürfte gegenüber herkömmlichen Trolleybussen mit 15 % weniger Energie aus­ kommen. Diese eher konservative Schätzung wird durch die bisherigen Betriebsdaten bestätigt», sagt Hans-Jörg Gisler, der das Projekt für die Carrosserie Hess AG betreut hat, und ergänzt: «Weitere 8 bis 10 % Energieersparnis streben wir mit dem Energiemanagementsystem an.» Das Energiemanagementsystem wurde durch die ETH Zürich entwickelt und wird im Bus schrittweise implementiert (vergleiche die Textbox).

Das Energiemanagementsystem ist selbstlernend: Wird der Swiss Trolley plus auf einer neuen Linie eingesetzt, zeichnet das GPS-gestützte System positionsabhängige Streckeninformationen auf, z.B. Haltestellen, Topografie, Durchschnittsgeschwindigkeit oder Passagierzahl auf den jeweiligen Streckenabschnitten. Nach wenigen Kursen ist das System in der Lage, auf der Grundlage der erhobenen Daten Reichweite, Energieeffizienz, Batterielebensdauer und Energiebedarf der Nebenverbraucher zu optimieren. Auch erstellten die ETH-­Forscher eine Auslegungssoftware, die dem Hersteller hilft, die elektrischen Komponenten unter Berücksichtigung des geplanten Einsatzes optimal auszuwählen. In das Energiemanagementsystem fliesst auch ein Batteriealterungsmodell ein, das das Kompetenzzentrum BFH-Zentrum Energiespeicherung der Berner Fachhochschule (Prof. Andrea Vezzini) im Zuge des Projekts entwickelt hat. Das Modell enthält detaillierte Steuerungsvorgaben, die auf eine längstmögliche Lebensdauer der Batterie abzielen.

Für Busfahrer (im Bild: VBZ-Chauffeur Fatmir Alijaj) bringt der Swiss Trolley plus nur geringe Umstellungen mit sich.

Ein zusätzliches Projekt wird für Echtzeit-Datenmanagement mit Innosuisse umgesetzt: Die Betriebsdaten des Busses werden in Echtzeit an den Betreiber übermittelt und erlauben damit eine vorausschauende Planung von Wartungsarbeiten. BV

Eine davon ist das programmierfähige Fahrpedal, das eine energiesparende Fahrweise begünstigt.

Die Fahrleitung versorgt den Trolleybus mit 600 Volt Gleichspannung / DC. Ein galvanisch getrennter DC / DC-Wandler macht daraus 600-850 V DC zur Versorgung der Batterie. Da die zwei Fahrmotoren und das Bordnetz (Licht, Heizung, Luftkompressor für Bremsen) mit Wechselstrom betrieben werden, ist ein Umrichter nötig.

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E-MOBILITÄT

GLÄTTUNG VON LEISTUNGSSPITZEN Dank der leistungsfähigen Batterie kann der Swiss Trolley plus im Praxiseinsatz zuverlässig 10 km ohne Oberleitung zu-

rücklegen. Unter bestimmten Testbedingungen betrug die Reichweite sogar 20 bis 30 km. Die Reichweite hing dabei wesentlich vom HLK-System ab, da die Heizung unter extremen Bedingungen

Anders als in der Elektromobilität üblich, wird der Swiss Trolley plus niwcht mit einem Asynchron­ motor, sondern von einem Synchronmotor angetrieben. Dieser ist zwar etwas komplizierter in der Ansteuerung und sicheren Handhabung. Dafür braucht er weniger Energie und lässt höhere Drehmomente und dadurch eine niedrigere Drehzahl zu.

im Winter etwa gleich viel Elektrizität benötigt wie die Motoren. Die auf dem Dach des Busses montierte Batterie hat eine Speicher­k apazität von 60 kWh und eine Lade- / Entladeleistung von 360 kW. Ihre Kapazität ist damit doppelt so gross wie jene der Notfallbatterie, die in herkömmlichen Trolleybussen eingebaut ist, die Leistung ist viermal so gross. Im Praxiseinsatz wird die Leistung nicht voll ausgeschöpft: im Alltagsbetrieb sollen nach Auskunft der VBZ 90 bis 100 kW beansprucht werden, maximal aber 200 kW. Die Batterie gehört zur Klasse der heute gängigen Lithium-Ionen-Batterien, wobei die verwendete LTO-Batteriechemie (Kathodenmaterial aus Lith i u m - N i c ke l- M a n g a n - Ko b a l tox i d, Anodenmaterial aus Lithium-TitanatOxid) eine hohe Leistungsfähigkeit und ein tiefes Gewicht begünstigt. Die Lebensdauer wird auf mindestens acht Jahre veranschlagt. Die Batterie liefert die Energie für Traktion und HLK-System und nimmt die Rekuperationsenergie auf. Sie ist nicht nur bedeutsam für den jeweiligen Bus, sondern

Blick auf das Dach des Swiss Trolley plus in der VBZ-Busgarage Hardau: Die in der weissen Metallbox untergebrachte Batterie ist 1,2 t schwer und hat eine Speicherkapazität von 60 kWh. Zum Vergleich: Ein Elektrobus mit der gleichen Fahrleistung, der während der ganzen Betriebszeit ausschliesslich aus der Batterie versorgt würde, müsste eine Batterie mit ca. 600 kWh Kapazität haben. Eine solche Batterie würde rund 5 t wiegen und würde den Bus massiv schwerer (und den Betrieb unwirtschaftlich) machen.

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E-MOBILITÄT auch für das Energieversorgungsnetz eines Verkehrsbetriebs: Sie kann nämlich so gesteuert werden, dass sie nicht geladen wird, wenn das Gesamtnetz gerade stark belastet ist. «Für Verkehrsbetriebe, die bei der Stromversorgung an ihre Kapazitätsgrenze stossen, ist diese Glättung von Leistungsspitzen sehr nützlich und hilft, Kosten zu sparen», sagt VBZ-Fachmann Tabbert.

ABSATZ IM IN- UND AUSLAND Die Carrosserie Hess AG hat den Swiss Trolley plus zunächst für den Schweizer Markt konzipiert, sieht aber auch gute Exportchancen für Städte in den Nachbarstaaten der Schweiz und in Holland, die Trolleybusse im Einsatz haben oder deren Wiedereinführung erwägen. In der ersten Hälfte 2018 wirbt der Bus in verschiedenen Schweizer Städten auf einer Roadshow für seine Fähigkeit zum teil-fahrleitungslosen Betrieb. Zürich, Bern und Biel haben schon Trolleybusse bestellt, die zumindest Komponenten der neuen Technologie verwenden. St. Gallen und weitere Städte haben Interesse.

Um die Batterie zu schonen, wird ein Ladestand zwischen 50 und 85 % angestrebt.

BFE UNTERSTÜTZT PILOT-, DEMONSTRATIONSUND LEUCHTTURM-PROJEKTE Der Swiss Trolley plus gehört zu den Leuchtturmprojekten, mit denen das Bundesamt für Energie (BFE) die Entwicklung von sparsamen und rationellen Energietechnologien fördert und die Nutzung erneuerbarer Energien vorantreibt. Das BFE fördert Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte mit 40 % der anrechenbaren Kosten. Gesuche können jederzeit eingereicht werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.bfe.admin.ch/pilotdemonstration und www.bfe.admin.ch/leuchtturmprogramm

Das Wunder von Bern HESS E-Bus Systeme sind dank ihrem lokal emissionsfreien Elektroantrieb das ideale Verkehrs­ mittel für den hochbelasteten Stadtverkehr. Sie sind leistungsstark, leise und energiesparend.

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E-MOBILITÄT

CHANCE WAHRNEHMEN DURCH HESS E-BUS SYSTEME Durch die Kombination von statistischen Daten und eMIP algorithmische Methoden wird es möglich, unterschiedliche Szenarien zu generieren. Szenarien, die die Mobilität in Bezug auf die Reduktion des CO2 Verbrauchs aufzeigen. Dies auf Basis der Daten Mikrozensus Mobilität und Verkehr des Bundesamtes für Statistik.

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as Cockpit eröffnet eine Palette von Möglichkeiten zur Modellierung und Detailierung unterschiedlicher Mobilitätsverhalten. Auswirkungen auf urbane Qualitäten können dadurch explizit dargestellt werden.

DELIVERY COCKPIT Mit E-Mobilität erleben wir ein Wende bezüglich Möglichkeiten unseren Planeten zu schützen. Carrosserie HESS AG stellte Dencity, Berner Fachhochschule (BFH), vor die Herausforderung, ein sehr spezielles Werkzeug zu entwickeln, welches Mobilität mit der Bewertung von urbanen Qualitäten vereint und die CO2 Reduktion durch den Einsatz der E-Mobilität berücksichtigt. Im Rahmen eines von der Kommission für Technologie und Innovation des Bundes, vormals KTI heute Innosuisse, geförderten Projektes, hat die BFH ein multidisziplinäres Team zusammengestellt.

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Das Ergebnis ist ein massgeschneidertes Crossplatform-Cockpit, das als Mobilitätsplanungswerkzeug und strategische Roadmap eingesetzt wird. Dieses Cockpit definiert die Basis von Verkehrskonzepten, damit die kumulativen Auswirkungen der E-Mobilität leicht verstanden und massgeblich optimiert

werden können. Dabei werden progressive mathematische Modelle verfolgt, algorithmisch umgesetzt und verwaltet. Drei primäre Filter ermöglichen die Abfrage von: 1. Routen Verlängerung 2. Routen Umleitung 3. Planung neuer Routen

GRUNDLAGE Durch den EU Action Plan for Mobility, welcher die Umstellung von Diesel Antrieben hin zu batteriebetriebenen Bussflotten in Städten bis 2020 / 2025 subventioniert, entsteht im Moment ein grosser europäischer Markt. In der Schweiz sind, durch Anreize der Energiezertifizierung, die Verkehrsbetriebe selbst an einer Umstellung interessiert und es werden bei allen Akquise- und Pilotprojekten Argumente für den Beschaffungsprozess gesucht. Ein Teil eines solchen Instrumentariums zur Förderung effizienter Buslinien, ist nun im Aufbau. Im Auftrag von HESS AG (unter anderem für innovativen Fahrzeugbau) wird dazu ein Tool entwickelt, das die notwendigen Daten verarbeitet und modelliert.


E-MOBILITÄT

COCKPIT FUNKTIONEN Das Cockpit besteht aus einer Auswahl leistungsfähiger digitaler Werkzeuge, die interaktiv miteinander funktionieren. Das Referenzbeispiel der Situation Bern, zeigt im Cockpit eine kombinierte Darstellung mit Höhenprofilen und Linienrouten. Dies ermöglicht die optimale Wahl von E-Bus Routen und Fahrprogrammen, welche der aktuellen Nachfrage entsprechen. Deren Entwicklung wird aus bestehenden Datenbanksystemen abgeleitet. Daten sind beipielsweise geografische Zonen, bestehende Routen, Modal Split, Höhenprofile – elementare Grundlagen um bspw. die Auswirkungen von Projekten im Kontext Mobilität und urbaner Qualität zu untersuchen. Dies schafft die Möglichkeit, optimierte, bedarfsgerechte E-Bus Routen zu planen und dabei gleichzeitig urbane Qualität unter innovativen neuen Aspekten anzustreben. Um die Auswirkungen von Projekten abzuschätzen, werden die oben genannten angestrebten Möglichkeiten interaktiv nach Wahrscheinlichkeit gefiltert. Dies führt zu einer detaillierteren Projektierung und damit zu präziseren Plangenehmigungsverfahren. Mobilitätsbedarf kann dadurch differenzierter evaluiert und Fehlplanungen sowie Fehlinvestitionen vermieden werden.

INNOVATION Innovativ am e-MIP Projekt ist die automatisierte, datenbasierte, stadträumliche Analyse für die Evaluation und Entscheidungsfindung neuer e-Bus Linien im batteriegestützten, öffentlichen Busverkehr, aber auch bei «in-motion-charging» Systemen. In der Analyse werden Energiedaten (CO2) und Mobilitätsdaten berücksichtigt. Das Beratungstool als Innovationsprodukt besteht aus: a) Datenbank (statistische und räumliche Daten) b) Datenverarbeitung mit räumlicher Darstellung der Daten c) Auswertung und Analyse bestehender und neuer Buslinien nach Energiekennzahlen (CO2) und urbanen Dichtekennzahlen, Bundesamt für Raumentwicklung, Gemeindetypen, sowie ÖV Kriterien d) Interface zur Kommunikation der Analyse bestehender und neuer Buslinien als Grundlage der Beratungsleistung. Das Tool wird eingesetzt bei Planungsberatung, Akquise Beratung, und (Gesamt-) Systemberatung.

DATEN UND INTERAKTION Zu den Haltestellen wurden die von Bernmobil zur Verfügung gestellten, aggregierten Daten für Einstiege und Ausstiege ergänzt. Diese visualisieren ein Mobilitätsprofil anhand einem Layout, inkl. ergänzend einer Grafik mit den Ein- und Ausstiegen nach Haltestelle. Die auf Hektaren aggregierten Daten für CO2 Verbrauch der Haushalte, sind dem Workspace hinzugefügt worden. Es ist

eine separate Seite mit einer Karte vorhanden, welche die Trolleybus-Nachfrage aufzeigt. Das Netzdiagramm (Spider Chart) ergänzt den e-MIP Index an den Haltestellen. Dabei passiert eine Interaktion zwischen den verschiedenen Grafiken. Bei Selektion in der Karte, dem Filter der Haltestellen oder dem Index Profil interagieren die Kreisdiagramme mit einer Filterung. Dadurch wird aussagekräftig die konkrete Situation der jeweiligen Standorten angezeigt.

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E-MOBILITÄT

E-MIP (ELECTRO-MOBILITYINFORMATION PLANNING) Das e-MIP beschreibt ein datenbasiertes Beratungstool zur stadträumlichen Planung neuer, CO2 effizienter, e-Bus ÖV Linien von Schweizer und europäischen Städten. Das wissenschaftliche Ziel ist eine kohärente, Big-Data basierende, quantitative, räumliche Simulation und Evaluation zu fertigen, damit Busrouten optimiert, verändert oder neu angelegt werden können. Dies geschieht zu Gunsten einer besseren Quartiererschliessung unter besonderer Berücksichtigung der CO2 Neutralität / Zero Emission.

ENERGIE UND STICKSTOFFAUSSTOSS Das Cockpit wird für die Auswertung, Überarbeitung respektive Ergänzungen von allen Daten aus einer PostGIS-Datenbank verwendet. Neben dem e-MIP Indexprofil der Linien sind das Höhenprofil und eine Grafik des durchschnittlichen Verbrauchs, basierend auf dem Flottendurchschnitt, vorhanden. Zudem ist die Idee eines Haltestellen Profils skizziert. Neben den Indexwerten sind einige zusätzliche Infos für die Hektarzellen im Umkreis von 450 Metern der Haltestelle ergänzt (u. a. Infrastrukturen, Nahversorgungen, Betriebe und Beschäftigte nach Sektor, Anzahl Wohngebäude und Wohnungen, Einwohner

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nach Altersklassen). Die Daten der Höhenlinien sind mit Feldern für den kumulativen CO2 und NOx Aus­stoss, basierend auf dem durchschnittlichen Energieverbrauch in kWh / km, kombiniert. Die gefahrenen Strecken werden im Kontext des durchschnittlichen Ausstosses g / kWh dargestellt.

E-MIP INDEX: QUARTIERBEWERTUNG DER LEBENSQUALITÄT

Der e-MIP Index bildet die Summe verschiedener Dichtekriterien ab. Er bildet somit ein unscharfes Abbild von verschiedenen Raumtypen scharf ab. Die Einteilung in verschiedene Raumtypen ermöglicht Aussagen über das Mobilitätsverhalten der entsprechenden Raumnutzer. Ändert sich nun örtlich ein Kriterium wie z. B. die ÖV Güteklasse ändert sich das Mobilitätsverhalten der im Einflussperimeter liegenden Benutzer. Das heisst bei einer zu sätzlichen Haltestelle ändert sich das Mobilitätsverhalten der Anwohner. Diese Verhaltensänderung fällt als Einsparung von Emissionen wie CO2, NOx, oder Lärm vom betroffenen Raum ins Gewicht. Das Mobilitätsverhalten zu kennen hilft Entwicklern und allen Beteiligten effizient die richtige Auswahl zu treffen.

SCHLUSSBILD HESS und die BFH hat zum Ziel eine eminente CO2 Reduktion zu erreichen und dabei gleichzeitig urbane Lebensqualität zu erhöhen.

Mit anerkanntem Knowhow: • in energieeffiziente Mobilität zu

investieren • unnötigen CO2 und NOx Ausstoss vermeiden • Lärm reduzieren • Lebensqualität erhöhen • zuverlässige Technologien einsetzen Industrie und Forschung schaffen somit gemeinsam, Hand in Hand eine Innovation für Lebensqualität – für die Generationen von heute und morgen. Das e-MIP Cockpit ist ein leistungsfähiges Werkzeug für die tägliche, Mobilitätsentwicklung im urbanen Raum. e-MIP bindet unterschiedliche Interessengruppen und ihre Bedürfnisse ein und leistet einen Beitrag zu Verbesserung der Mobilität in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Damit Lebensqualität und städtebauliche Veränderungen sich nicht gegenseitig ausschliessen sondern aktivieren.

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E-MOBILITÄT

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Das klappbare Trotti ist geeignet für den Verlad in die öffentlichen Verkehrsmittel. Fahren und klappen. Leicht in der Handhabung und nicht schwerer als ein normales Fahrrad.

E-Trotti im öffentlichen Raum, in Werkhöfen von Kantonen und Gemeinden, haben in den letzten Jahren eine sehr grosse Beachtung gefunden, um die weiten Wege in geraumer Zeit zu bewerkstelligen.


E-MOBILITÄT

Motorleistung Watt: 500 Watt–1200 Watt Motor: Brushless Akkuleistung: 48 Volt Akkukapazität: 26 AH Vmax limitiert: 500 Watt 25 km / h 1200 Watt 45 km / h Führerschein M Nutzlast: 200 kg Ladegerät: 220 Volt / 5 AH Ladezeit: 6–8 Stunden Bremse vorne: Scheibenbremsen Bremse hinten: Scheibenbremsen Strassenzulässig: Ja (500 Watt) Kann ohne Ausweis gefahren werden.

KONTAKT Motorleistung Watt: 500 Watt Motor: Brushless Akkuleistung: 60 Volt Akkukapazität: 22 AHVmax limitiert: 25 km / h Nutzlast: 200 kg Ladegerät: 220 Volt / 5 AH Ladezeit: 6–8 Stunden Bremse vorne: Scheibenbremsen Strassenzulässig: Ja (ohne Tuning Kid) Kann ohne Ausweis gefahren werden. Fahren: Ohne Ausweis (ab 14 Jahren mit M-Ausweis / ab 16 Jahren ohne Ausweis) Ohne Kontrollschild (über die Hausratsversicherung wie beim Velo) Ohne Helm – wir empfehlen aber das Tragen eines Velohelms Mehr Sicherheit: Mit den 2 Seitenspiegeln, der elektrischen Blinkanlage und dem grossen Bremslicht hat der Trotti Speed 500 Watt eindeutig mehr Autorität im normalen Strassenverkehr als ein E-Bike. Qualität: Er ist ECC-zertifiziert und in der Schweiz zugelassen.

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TANKSTELLEN

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TANKSTELLEN

DIE ENTWICKLUNG DER TANKSTELLE Eine Zapfsäule oder auch Tanksäule ist ein Apparat an einer Tankstelle, mit der Kraftstoff, wie z. B. Benzin, Diesel, Erdgas, Wasserstoff, Autogas in das zu betankende Fahrzeug eingefüllt wird. Das Zapfventil auch Zapfpistole gennant ist über einen Schlauch mit der Zapfsäule verbunden. von Max Räb

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TANKSTELLEN

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ls die ersten Verbrennungsmotoren konstruiert wurden, gab es Benzin und andere Treibstoffe, wie Petroleum nur in Apotheken. Als erste Tankstelle der Welt wird deshalb die Stadt-Apotheke in Wiesloch genannt, wo Frau Bertha Benz bei ihrer Überlandfahrt im Jahre 1888 von Mannheim nach Pforzheim, das Leichtbenzin Ligroin einkaufte. Ligroin auch als Waschbenzin bezeichnet, diente damals in erster Linie der Reinigung von Kleidungsstücken. Um die Jahrhundertwende entstanden auch andere Verkaufsstellen für Treibstoffe. (Drogerien, Kolonialwarenhändler, Gaststätten und Hotels). Der heutigen Sicherheitsvorschriften entsprach der Verkauf des Treibstoffes in keiner Weise. So wurde das Benzin in beliebige Behälter wie Flaschen oder Milchkannen abgefüllt. Mit verstärktem motorisiertem Verkehr

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entstanden dadurch die ersten Zapfstellen. Es handelte sich in den Anfangsjahren um Fasspumpen, welche später auch noch in der heimischen Garage benutzt wurden. 1917 stellte die Firma «Standard Oil of Indiana» den Einheitstyp der Tankstelle vor, der nach unzähligen Abwandlungen bis heute besteht. Damals nannte man sie «Gross­ tankstelle». Die Zapfsäulen und wartenden Kunden waren überdacht. Das voll verglaste Kassenhäuschen stand einige Meter davon entfernt. An der Strasse fand man einen Mast welcher die Preise und sonstiges bewarb. Auch heute findet man die Reklameschilder und die Preisanzeigen schon im Vorfeld der Tankstelle. Das Sortiment der ersten Tankstellen beinhaltete nicht nur Treibstoff. Im Angebot waren Schmieröle, Reifen, Zündkerzen.

Die ersten Zapfstellen auf öffentlichem Grund standen in den 1920er Jahren oft auf Gehsteigen vor Gasthäusern oder auch vor Kaufhäusern. Sie hatten von Hand bediente Tanksäulen auch die «Eiserne Jungfrau» genannt. Wollte man tanken meldete man sich im Geschäft. Bei den ersten wurde einfach nur gepumpt. Mit Aufkommen der Glaszylinder wurde aussen an einer Skalierung die gezapfte Treibstoffmenge abgelesen, die dann in den Tank floss. Bei der Zwei-Glas-Version konnte dann bereits weiter gepumpt werden, währen der volle Behälter in den Tank ablief. Ab den 1930er Jahren gab es dann erste Zapfsäulen, die Zählwerke mit Preisanzeigen hatten. Bis Ende der 1970er Jahre wurden ausschliesslich Säulen mit mechanischem Rechenwerk verwendet. 1978 wurde der erste elektro-


TANKSTELLEN

nische Preisrechner für Zapfsäulen in Deutschland entwickelt, danach verschwanden die Zapfsäulen mit mechanischen Zählwerken und wurden durch elektronische ersetzt. Auch die meisten Säulen, an denen mit zwei Schläuchen maximal zwei verschiedene Produkte getankt werden konnten, sind mittlerweile durch MPDs (Multiple Product Dispensers) ersetzt worden. An diesen Zapfsäulen können bis zu fünf verschiedene Kraftstoffe je Zapfsäulenseite abgegeben werden. Zudem werden Hochleistungszapfsäulen an vielen Tankstellen installiert, die speziell für die Betankung von LKW konzipiert sind. Da sie eine Förderleistung von bis zu 130 l /min aufweisen, sind sie mit Zapfventilen ausgestattet, die einen wesentlich grösseren Durchmesser als PKW-Zapfventile haben. Dies dient einerseits der schnelleren Förderung, anderseits können sie so schwerer mit PKW-Zapfventilen verwechselt werden, da sie nicht in PKW-Einfüllstutzen passen. Ende der 1990er Jahre sorgten schärfere Gesetze dafür, dass alle Tankstellen den Anforderungen des Umweltschutzes Sorge tragen mussten. Dies führte dazu, dass viele kleinere Anbieter des Treibstoffes die Auflagen nicht erfüllen konnten. Damit setzte sich ein seit Jahrzenten anhaltendes Tankstellensterben fort.

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TANKSTELLEN

AVIA DIE SCHWEIZER TANKSTELLE IN IHRER NÄHE Die AVIA Vereinigung ist ein Zusammenschluss von elf unabhängigen schweizerischen Erdölimporteuren in Form einer Genossenschaft – und eine Schweizer Marke mit 90-jähriger Geschichte.

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TANKSTELLEN

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VIA bietet heute mit rund 600 Tankstellen und Tankstellen Shops das grösste Tankstellennetz der Schweiz an, sowohl in grossen Agglomerationen als auch in ländlichen Regionen. AVIA sorgt dank modernster Technik für schnelles, unkompliziertes Tanken. Im AVIA Shop und Bistro findet sich alles, um sich für die Weiterfahrt zu stärken. Kundennähe mit einer starken regionalen Verbundenheit, sowie ein ehrliches, zuverlässiges und vertrauenswürdiges Handeln

sind die Eckpfeiler des Erfolges von AVIA. Was bedeutet AVIA eigentlich? Da zur Zeit der Gründung der Vereinigung Flugzeuge hochstehende Treibstoffe benötigten, war die Gedankenverbindung aus dem Wort Aviatik zu AVIA naheliegend. Zudem ist das Wort in allen Schweizer Landessprachen gut auszusprechen. Die Unabhängigkeit der Mitglieder ist ein Hauptmerkmal der Organisation. Diese entscheiden innerhalb festgelegter Qualitätsnormen und einem einheitlichen AVIA

Erscheinungsbild über ihre Aktivitäten. Dank gemeinsamen und firmeneigenen Lagern verfügen die AVIA Mitglieder über hohe Tankkapazitäten. Dies macht sie zu bedeutenden Landesversorgern, die auch in Ausnahmesituationen kurzfristig und prompt liefern können. Nebst dem Tankstellenbetrieb sind die elf AVIA Mitgliedfirmen auch bedeutende Heizöllieferanten und vertreiben ein umfassendes, qualitativ hochwertiges Schmierstoffprogramm. Im Jahr 1960 wurde AVIA INTERNA­TIONAL gegründet und ist heute mit 3 000 Tankstellen in 14 Ländern Europas gut positioniert.

KONTAKT

DAS AVIA LOGO 1931 entstand das erste AVIA Logo. 1946 – nach Aufhebung der Rationierung der Mineralölprodukte in der Schweiz – ersetzte ein neues Logo das erste mit dem Hauptelement eines Propellers. Im Zeichen der Zeit wurde 1957 der Propeller durch einen Jet ersetzt. Dieser wurde 17 Jahre später durch ein Logo mit rotem Doppelbalken ersetzt. Der Doppelbalken ist auch im Dachrand der AVIA Tankstellen zu erkennen. 1998 wurde das Logo durch eine neue Schrift modernisiert.

AVIA Vereinigung Patrick Staubli Badenerstrasse 329 CH-8003 Zürich Telefon +41 (0)44 405 43 43 info@avia.ch www.avia.ch

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TANKSTELLEN

DEZENTRALE VERSORGUNG MIT CNG Die Grösse spielt keine Rolle: Neue, modulare Membrantechnologie macht auch kleine Biogas-Aufbereitungsanlagen wirtschaftlich. Der Schweizer Anlagenbauer nutzt SEPURAN Green für Erdgas- / Biomethantankstellen von Iris Gehard

I

m Zuge des Dieselskandals und der hitzigen Debatte um Abgaswerte und CO 2 -Normen wird auch eine Technologie zunehmend interessanter, die in den letzten Jahren eher ein Schattendasein führte: der Erdgas-Antrieb. Dieser ist bewährt, produziert deutlich weniger Schadstoffe als andere Verbrennungsmotoren und der genutzte Treibstoff hat – anders als Autogas – tatsächlich grünes Potenzial: Erneuerbares Methangas (CH4) aus

Biomasse könnte fossile Energieträger sukzessive ersetzen. Eine nachhaltige CH 4-Produktion ist beispielsweise über die dezentrale Herstellung aus agrar­ wirtschaftlichen Abfallstoffen, kommunalen Reststoffen oder Klärgasen umsetzbar. Bislang war das jedoch nur eingeschränkt möglich, da es kein Verfahren gab, mit dem auch kleine BiogasAuf­b ereitungsanlagen kosteneffizient betrieben werden konnten. Eine neue

Membran­technologie könnte dies jedoch grundlegend ändern: Der renommierte Schweizer Anlagenbauer Apex AG nutzt für seine Systeme die modulare SEPURAN Green-Technologie von Evonik, deren Effizienz von der Anlagengrösse unabhängig ist. In der Abwasserreinigungsanlage Schönenwerd, die aus rund 20 Nm³ / h Rohgas 12 Nm³ / h Biomethan erzeugt, ist diese Lösung bereits seit 2016 erfolgreich im Einsatz.

Die Bio-Methan-Technologie hat grosses Potenzial: CNG-Antriebe emittieren beispielsweise kaum Stickoxide oder Feinstaub und produzieren bis zu 95 Prozent weniger CO 2 als Benziner. Im Gegensatz zum alternativen LPG – dieses besteht aus Propan und Butan, Nebenprodukten der Erdölförderung und -raffinierung – handelt es sich beim Treibstoff um Biomethan, das völlig klimaneutral aus Biomasse gewonnen werden kann.

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TANKSTELLEN Die Voraussetzungen für eine Versorgung mit Biomethan sind im DACH-Bereich verhältnismässig günstig: Allein in Deutschland gibt es 9 000 Biogasanlagen, von denen 99 Prozent derzeit noch ausschliesslich Strom und Wärme produzieren. «Vor allem im Sommer kann die Abwärme meist nur ungenügend genutzt werden. Hinzu kommt, dass elektrischer Strom – ausser in Pumpspeicherkraftwerken – nicht speicherbar ist», so Ueli Oester, Geschäftsführer der Apex AG. «Die Biogas-Aufbereitung kann diese Nachteile weitgehend auf­ heben, da Biomethan sowohl direkt zur Betankung genutzt, als auch ins Erdgasnetz eingespeist werden kann. Gleichzeitig entsteht bei der Produktion nur wenig Abwärme.» Zudem gibt es derzeit noch viele ungenutzte Biogasquellen, die erschlossen werden könnten: So sind etwa agrarwirtschaftliche Abfallstoffe und Klärgase geeignet. Sie fallen häufig dezentral und in vergleichsweise kleinen Mengen an. «In der Schweiz beispielsweise gibt es viele kleine Klärwerke mit relativ geringen Klärgasmengen, an deren Aufbereitung die schweizerischen Erdgas-Versorgungsunternehmen sehr interessiert sind», so Oester. Das gesamte Potential alleine bei den Eidgenossen liegt bei ein paar hundert Anlagen für die Aufbereitung von Klärgas aus Abwasserreinigungsanlagen und für landwirtschaftliches Biogas.

Die Sepuran-Green-Membranen sind in einer Reihe von weiteren Apex-Anlagen in der Schweiz verbaut. So wurde beispielsweise auch ein Teil des Biomethans, das in der Öko-Tankstelle Herisau getankt werden kann, mithilfe dieser Technologie aufbereitet.

Allerdings sind alle herkömmlichen Technologien für die kommerzielle Aufbereitung von Rohgas (ein Gemisch mit den Hauptkomponenten CH4 und CO2) zu Biomethan eher für grosse Anlagen geeignet. «Gängige Abtrennungsmethoden wie Druckwasserwäsche, Druckwechseladsorption oder Aminwäsche benötigen relativ viel Energie, Hilfsmittel und -chemikalien», erläutert Volker Wehber, Director SEPURAN Green bei Evonik. «Es werden Abfälle und Abwasser erzeugt, die aufbereitet und entsorgt werden müssen.» Zudem steht das Biomethan nach der

Aufbereitung meist unter geringem Druck. Für die Einspeisung in ein Mitteldrucknetz beispielsweise muss es mithilfe eines zusätzlichen Kompressors auf Drücke von 15 bis 20 bar verdichtet werden. Daher arbeiten konventionelle Aufbereitungsanlagen meist erst ab einer Rohbiogasmenge von deutlich über 500 Nm³/h wirtschaftlich. Das bedeutet: Für eine dezentrale Energieversorgung mit zahlreichen kleineren Anlagen sind sie in der Regel ungeeignet. Die Apex AG suchte daher nach alternativen Verfahren für eine ökonomisch sinnvolle Aufbereitung dieser Ressourcen.

ÜBER UNS Die Apex AG wurde im Jahr 2003 im schweizerischen Däniken gegründet. Das Portfolio des Unternehmens umfasst in erster Linie die Planung, den Bau und die Wartung von Erdgastankstellen sowie weitere damit verbundene Services. Seit einigen Jahren entwickelt das Unternehmen auch kleine BiogasAufbereitungsanlagen, die synergetisch zum angestammten Geschäftfeld passen. Der Betrieb plant, baut sowie betreut diese Systeme und bietet damit umfassende Dienstleistungen als «one-stop-shop» an.

«In der Schweiz gibt es viele kleine Kläranlagen mit relativ geringen Klärgasmengen, an deren Aufbereitung die schweizerischen Erdgas-­ Versorgungsunternehmen sehr interessiert sind», so Ueli Oester, Geschäftsführer der Apex AG. «Das gesamte Potential liegt bei ein paar hundert Anlagen für die Aufbereitung von Klärgas aus Abwasserreinigungsanlagen und für landwirtschaftliches Biogas.»

Evonik, der kreative Industriekonzern aus Deutschland, ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. Profitables Wachstum und eine nachhaltige Steigerung des Unternehmenswertes stehen im Mittelpunkt der Firmenstrategie. Die Aktivitäten des Konzerns sind auf die wichtigen Megatrends Gesundheit, Ernährung, Ressourceneffizienz sowie Globalisierung konzentriert. Evonik profitiert besonders von seiner Innovationskraft und seinen integrierten Technologieplattformen. Das Unternehmen ist in über 100 Ländern der Welt aktiv. Mehr als 36’000 Mitarbeiter erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von rund 14,4 Milliarden Euro und ein operatives Ergebnis (bereinigtes EBITDA) von etwa 2,36 Milliarden Euro.

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TANKSTELLEN

Im Einsatz ist die Sepuran-Green-Technologie beispielsweise seit Juni 2016 in der Abwasserreinigungsanlage Schönenwerd bei Aarau. Dort ist eine BlueBONSAI-Anlage der Apex AG verbaut, die aus rund 20 Nm³ / h Rohgas 12 Nm³ / h Biomethan erzeugt und auf den notwendigen Speicherdruck von 300 bar für die Fahrzeugbetankung verdichtet.

HOCHSELEKTIVE MEMBRANEN FÜR UNTERSCHIEDLICHSTE ROHGASMENGEN «Seit 2012 arbeiten wir mit SEPURANGreen-Membranen von Evonik. Im Gegensatz zu den üblichen Aufbereitungsverfahren eignen sich diese sehr gut für Anwendungen mit relativ kleinen Biogasmengen von < 100 Nm³ / h, für die wir unsere Anlagen konzipieren», so Oester. Die Technologie ist von der Anlagengrösse unabhängig, da sie modular ist: «Die einzelnen Membranmodule bestehen aus Bündeln von Hohlfasern aus einem druck- und temperaturbeständigen Hochleistungskunststoff, die mit dem Rohgasgemisch unter Druck beaufschlagt werden. Sie arbeiten nach dem Prinzip der selektiven Permeation durch die Membranoberfläche», erläutert Wehber. «CO2-Moleküle wandern schneller durch die Poren der Hohlfaserwand als CH 4-Moleküle, die eher in der Hohlfaser verbleiben und so abgetrennt werden können.» Die Gasseparationsmembranen von Evonik weisen eine hohe CO2 / CH4Selektivität von über 50 auf, mit der sich das Methan aus dem Rohgas auf bis zu 99 Prozent aufreinigen lässt.

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Je nach Anwendung und Anlagengrösse können verschiedene Modulgrössen gewählt sowie beliebig viele Membransysteme miteinander verschaltet werden. «Die derzeit durchsatzstärkste Anlage mit SEPURAN Green hat ein Volumen von 6 250 Nm³ / h Biogas. Mit kleinen Faserbündeln können jedoch genauso auch Kleinstmengen an Gas aufbereitet werden», so Wehber weiter. Insgesamt zeigt das System von Evonik eine besonders hohe Anlagenverfügbarkeit, einen sehr geringen Energiebedarf und niedrige Wartungskosten. Zudem entstehen bei der Aufbereitung weder Abfälle noch Emissionen. Es werden auch keine Hilfsmittel wie Wasser oder Sorptionsmittel benötigt. All diese Vorteile schlagen sich direkt in Form von Kostenvorteilen nieder. «Die Technologie kann ausserdem leicht an sich ändernde Volumenströme und Gaszusammensetzungen angepasst werden», erklärt Wehber.

BLUEBONSAI-ANLAGE IN SCHÖNENWERD MIT DREISTUFIGER AUFBEREITUNG Im Einsatz ist die Technologie beispielsweise seit Juni 2016 in der Abwasserreinigungsanlage Schönenwerd bei Aarau. Dort

ist eine BlueBONSAI-Anlage der Apex AG verbaut, die aus rund 20 Nm³ / h Rohgas 12 Nm³ / h Biomethan erzeugt und auf den notwendigen Speicherdruck von 300 bar für die Fahrzeugbetankung verdichtet. «Die Schlüsselkomponenten der Aufbereitungsanlage sind in einem zweigeteilten Container untergebracht», so Oester. «Der grössere Raum, der die Anforderungen der ExZone 2 erfüllt, beherbergt die Gastechnik, das heisst Vorkonditionierung des Klärgases, Aktivkohlefilter, Membranaufbereitungsmodul, Gasverdichtung, Sensorik, Gasmengenmessung und Betankungspanel. Im kleineren Bereich befinden sich Steuerung und Kaltwassersatz.» Der im Freien stehende Hochdruckspeicher der Tankstelle und der Füllschlauch samt -kupplung für die Fahrzeugbetankung, die sich aussen an der Containerwand befinden, komplettieren das System. Die Aufbereitung erfolgt automatisch und bedarfsgesteuert: Sinkt der Druck im Speicher durch die Betankung von Fahrzeugen unter einen bestimmten Schwellenwert, wird die Anlage gestartet und bleibt in Betrieb, bis der Speicher wieder gefüllt ist.


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Der im Freien stehende 40 × 80 l fassende Hochdruckspeicher der Tankstelle und der Füllschlauch samt -kupplung für die Fahrzeugbetankung, die sich aussen an der Containerwand befinden, komplettieren das System.

Der Methangehalt des Rohgases in Schönenwerd liegt bei circa 60 Prozent, hinzu kommen CO2, Wasserdampf und weitere Begleitstoffe. «Nach der Entfeuchtung, dem Abtrennen der Begleitstoffe und der Vorkonditionierung wird das Rohgas auf den Betriebsdruck der SEPURAN-GreenMembranen verdichtet, in denen der Trennungsprozess stattfindet», erläutert Oester. Dies geschieht nach einem dreistufigen, von Evonik patentierten Verfahren, bei dem das Biogas immer mindestens zwei Membranstufen durchläuft: Das Gas tritt in die erste Membranstufe ein und nach der Gasseparation geht das Retentat, das nun deutlich weniger CO2-Moleküle enthält, in die zweite Stufe ein. Bei deren Retentat handelt es sich bereits um das fertige Produkt – Biomethan in Treibstoff­ qualität. Im Anschluss wird das Permeat der ersten Stufe, das hoch CO2-lastig ist, in einer dritten Stufe erneut gereinigt, so dass die darin verbliebenen CH 4-Moleküle abgefangen werden. Dadurch ist der Methanschlupf bei diesem Verfahren besonders gering – er liegt deutlich unter 1 Volumenprozent. Abschliessend wird das Biomethan auf den Speicherdruck verdichtet und für die Fahrzeugbetankung vorgehalten.

ENERGIEVERBRÄUCHE GEZIELT STEUERBAR Der Stromverbrauch für die Aufbereitung mit diesem Verfahren beläuft sich in Schönenwerd auf circa 0,3 kWh / Nm³ Rohgas oder 0,5 kWh / Nm³ Biomethan. Hinzu kommt der Strombedarf für die Verdichtung des Biomethans, so dass der Wert insgesamt bei 0,6 kWh / Nm³ Rohgas beziehungs-

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Die Schlüsselkomponenten der Aufbereitungsanlage sind in einem zweigeteilten Container untergebracht. Der grössere Raum, der die Anforderungen der Ex-Zone 2 erfüllt, beherbergt die Gastechnik, das heisst Vorkonditionierung des Klärgases, Aktivkohlefilter, Membranaufbereitungsmodul, Gasverdichtung, Sensorik, Gasmengenmessung und Betankungspanel. Im kleineren Bereich befinden sich Steuerung und Kaltwassersatz.

weise 1 kWh / Nm³ Biomethan liegt. Der Verbrauch für die Aufbereitung hängt dabei wesentlich von der individuellen Konzeption der Gesamtanlage ab: «Je höher der Druck im System ist, desto mehr Kompressorleistung wird benötigt», so Wehber. «Eine Anlage kann auf einen höheren Druck und weniger Membranfläche ausgelegt werden. Sollen niedrige Drücke gefahren, also Kompressorleistung und damit Stromkosten eingespart werden, muss dagegen in mehr Mem-

branfläche investiert werden.» Eine spezielle Simulationssoftware von Evonik hilft dabei, ein Projektoptimum zu finden: Hier können Szenarien mit unterschiedlichen Druckstufen, Membrananzahlen, Produktreinheiten und Ausbeuten durchgespielt werden. «Wir nutzen diese Software für die Simulation verschiedener Parameter sowie die Findung der optimalen Betriebsbedingungen», erklärt Oester. Letztere werden anschliessend im Betrieb überprüft und nachjustiert.


TANKSTELLEN Die Apex AG plant, SEPURAN-GreenMembranen auch in Zukunft in den eigenen Aufbereitungsanlagen zu verbauen und das Gesamtsystem weiter zu optimieren – mit dem Ziel, die Investitionsund Betriebskosten weiter zu senken. «Mit der Membrantechnologie könnte letztlich jede existierende Biogas- oder Kläranlage mit einer Aufbereitungsanlage inklusive Tankstelle verbunden werden und somit die CNG-Tankstelleninfrastruktur einfach innerhalb weniger Jahre flä-

chendeckend erweitert werden – auch in Gebiete ohne Erdgasnetz», resümiert Wehber. «Dieses Potenzial für eine dezentrale Energieversorgung bietet derzeit keine andere Technologie.»

WEITERE INFORMATIONEN www.apex.eu.com und www.corporate.evonik.com

Die einzelnen Membranmodule bestehen aus Bündeln von Hohlfasern aus einem druckund temperaturbeständigen Hochleistungskunststoff, die mit dem Rohgasgemisch unter Druck beaufschlagt werden.

Seit 2012 arbeitet der Anlagenhersteller Apex AG mit SEPURAN-Green-Membranen von Evonik. Im Gegensatz zu den üblichen Verfahren zur Die Membranen arbeiten nach dem Prinzip der selektiven Permeation durch die Membranoberflä-

Aufbereitung von Rohgas- zu Biomethan eignen

che: Die CO2 -Moleküle wandern schneller durch die Poren der Hohlfaserwand als CH4 -Moleküle,

sich diese sehr gut für Anwendungen mit relativ

die eher in der Hohlfaser verbleiben und so abgetrennt werden können (Retentat).

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SYMALIT POWER-CHARGER-BOX UNSER BEITRAG ZUR ELEKTROMOBILITÄT Dass Innovation und Tradition keine Widersprüche darstellen, beweist die im aargauischen Lenzburg ansässige SYMALIT AG, welche sich seit mehr als 60 Jahren erfolgreich im Kabelschutzrohr-Bereich und deren vielfältigen Komplett-Lösungen etabliert hat.

S

o erstaunt es denn nicht, dass mit der neu konzipierten PowerCharger-Box, einem Kombi-Artikel aus Schacht, Deckel und Betonsockel der Zeitgeist im Bereich der Elektromobilität voll getroffen wird und die SYMALIT AG ihren Teil zu einer intakten Infrastruktur der E-Mobility liefert. Die Verkaufszahlen im Bereich der Elektrofahrzeuge nehmen rasant zu und manch ein Autokäufer macht sich, nebst ökonomischen Überlegungen, auch vermehrt

Ebenerdiger, sauberer Einbau

Einsatzbereite Elektro-Tanksäule bei der SYMALIT AG

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Glasfaserverstärkter PE-Schacht mit Einführungslöcher


TANKSTELLEN ideologische und ökologische Gedanken, denn in den verschiedenen, relevanten Entscheidungs-Faktoren (wie Investitionskosten, Angebotsvielfalt, Infrastrukturnetz, Aufladezeiten usw.) wurden allseits massive Fortschritte erzielt. Verantwortungsbewusstsein für die Umwelt ist eben nicht mehr bloss für einen kleinen Kreis unserer KonsumGesellschaft ein relevantes Thema.

INNOVATIVE LADESTATION Vor knapp einem Jahr wurden erste Prototypen von Kabelschächten aus glasfaserverstärktem, rezyklierten Polyethylen produziert. Erste mögliche Kunden wurden bereits in der Planungsphase früh miteinbezogen und es entstand ein Gemeinschaftswerk aus einem zweiteiligen Schacht: Ein Teil dient als Kabelschacht und wird mittels Gussdeckel ebenerdig verschlossen, auf den zweiten Teil kommt der teilweise sichtbare Betonsockel als Fundament für die Ladestation. Ein entscheidender Vorteil dieser Ladestation ist die unkomplizierte, schnelle und dadurch kostengünstige In-

stallation. Aufgrund des Unterbaus kann auf eine Schalung verzichtet werden und die notwendigen Einführungslöcher können problemlos mittels Kronenbohrer vor Ort praktisch und punktgenau auf diesen äusserst leichten Schacht gesetzt werden. Natürlich ist der Betonsockel mit dem notwendigen Einführungsloch für die Elektro-Einspeisung ebenfalls schon vorbereitet. Diese Vorgehensweise erlaubt eine Installation auf einem stark frequentierten Parkplatz (zum Beispiel bei Bahnhöfen, Poststellen, Einkaufszentren, Sport- und Freizeitstadien) in knapp einem Tag – und dadurch kann, zum Wohl des Kunden, die Anlage schnellstmöglich in Betrieb genommen werden.

auch in den Investitionen der SYMALIT AG nieder – so ist die erste Ladestation auf dem Firmenareal, in Zusammenarbeit mit der AEW Energie AG, bereits erstellt worden und es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis ein erstes Elektro-Firmenfahrzeug zum Einsatz kommt.

Die Power-Charger-Box entspricht somit klar dem Kaiteki-Gedanken unseres Mutterhauses, das heisst unser Verhalten möglichst nachhaltig und ressourcenschonend stets zu hinterfragen und zu optimieren. Das jüngste Produkt, welches standardmässig in 2 Grössen gefertigt wird, schlägt sich

Symalit AG Hardstrasse 5 CH-5600 Lenzburg Telefon +41 (0)62 885 83 80

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etb@symalit.ch www.symalit.com

Ordnung im Schacht ermöglicht sauberes Arbeiten

Innenleben mit jeder Menge Elektronik

Ausgabe 2  / 2018 // Seite 49


TANKSTELLEN

Die Azienda Multiservizi Bellinzona (AMB) und die anderen drei Tessiner EVU haben fĂźr ihre Untersuchung unter anderem eine bidirektionale Ladestation (Bild) eingesetzt.

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TANKSTELLEN

ELEKTROAUTOS MIT KLUGEN SPEICHERN Die Idee klingt auf Anhieb verlockend: Die Batterien von Elektroautos könnten zu Tageszeiten mit viel Sonnenschein geladen werden, um Solarstrom zwischenzuspeichern, bis er Stunden später von den Stromkonsumenten gebraucht wird, beispielsweise für den Betrieb des Elektroautos, aber auch für andere Zwecke. Tessiner Experten für Elektromobilität haben dieses Konzept nun im Rahmen eines vom Bundesamt für Energie unterstützten Pilotprojekts einer genaueren Prüfung unterzogen – und mit dem Alternativkonzept unter Einbezug eines stationären Energiespeichers verglichen. Die vor kurzem abgeschlossene Studie zeigt das Potenzial beider Ansätze, warnt aber auch vor unrealistischen Erwartungen. von Dr. Benedikt Vogel, im Auftrag des Bundesamts für Energie (BFE)

A

m 23. Juni 1995 hat Mendrisio Geschichte geschrieben: An dem Tag wurde in der Tessiner Gemeinde ein von Bund und Kanton Tessin getragener Pilotversuch zur Elektromobilität gestartet. Ziel war, Elektroautos im Tessin zum Durchbruch zu verhelfen. Die Zielmarke von 350 Elektromobilen wurde in den folgenden sieben Jahren nicht nur erreicht, sondern deutlich übertroffen. Vielleicht noch wichtiger als die nackten Zahlen war die Bewusstseinsbildung weit über die Grenzen des Südkantons hinaus: In diesen Pionierjahren gelang es den Elektroautos, von Schweizerinnen und Schweizer als ernst zu nehmendes Ökofahrzeug anerkannt zu werden.

stellen. Dieser Frage widmete sich nun eine Studie der Enerti AG, einer Dienstleistungsgesellschaft von zehn Tessiner Energieversorgungsunternehmen. Das Bundesamt für Energie hat die Untersuchung im Rahmen seines Pilot- und Demonstrationsprogramms unterstützt.

STATIONÄRE UND MOBILE SPEICHER Die Wissenschaftler von Enerti haben in ihrer Untersuchung im Wesentlichen zwei Konzepte gegenübergestellt: Im ersten Fall wird eine Photovoltaik-Anlage mit einem stationären Stromspeicher und einer

ZUSATZNUTZEN FÜR BATTERIEN VON ELEKTROAUTOS Heute sind auf Tessiner Strassen nach Schätzungen etwa 1000 reine Elektromobile unterwegs. Die stetig wachsende Zahl von elektrisch betriebenen Fahrzeugen hat die Frage aufkommen lassen, ob die in Elektroautos verbauten Stromspeicher zur Pufferung von erneuerbarem Strom aus Solarund Windkraftwerken genutzt werden könnten. Der Bedarf für solche Pufferspeicher dürfte im Zuge des Ausbaus von Solar- und Windkraftwerken zunehmen. Denn Solarstrom (und entsprechend auch Windstrom) wird mitunter zu Zeiten mit relativ geringer Nachfrage produziert. Mit Speichern könnte der erneuerbare Strom für einige Zeit gepuffert werden, bis die Konsumenten ihn benötigen. Zu dem Zweck könnten Elektroautos jenen Teil ihrer Batteriekapazität, der nicht für Fahrleistung benötigt wird, als Batteriespeicher für PV- und Windstrom zur Verfügung

Eine bidirektionale Ladestation für Elektromobile am Teststandort der Aziende Industriali di Lugano (AIL).

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TANKSTELLEN Ladestation für Elektroautos kombiniert (vgl. Schema 1): Der produzierte PVStrom wird entweder a) zum Laden des Elektroautos verwendet, b) im stationären Batteriespeicher gespeichert, c) im angeschlossenen Haushalt verbraucht oder d) ins allgemeine Netz eingespeist. Im zweiten Konzept gibt es keinen stationären Batteriespeicher, vielmehr wird hier nun die im Elektroauto eingebaute, mobile Batterie zur Pufferung des Solarstroms genutzt (vgl. Schema 2). Der produzierte PV-Strom wird entweder a) zum Laden des Elektroautos verwendet (und damit dort gespeichert), b) im angeschlossenen Haushalt verbraucht oder c) ins Netz eingespeist.

Schema 1

Beide Konzepte wurden von 2015 bis 2017 jeweils an vier Tessiner Standorten während ein- bis zwei Jahren getestet. Als mobiler Speicher kam für den zweiten Fall ein Nissan Leaf zum Einsatz. Seine Batterie hat eine Speicherkapazität von 24 kWh. Damit das Elektroauto jederzeit fahrbereit sein konnte, wurde nur knapp die Hälfte der Batteriekapazität (ca. 10 kWh) für Speicherzwecke vorgehalten – die Kapazität war somit gleich hoch wie jene der stationären Batteriespeicher. Die mobile Speicherbatterie wurde auch genutzt, um über den Tag produzierten PV-Strom zu puffern, bis er abends bzw. nachts für die Versorgung angeschlossener Haushalte verwendet werden konnte.

Schema 2

SPEICHER ERHÖHT EIGENNUTZUNGSGRAD

Für die Zwischenspeicherung (Pufferung) von Solarstrom gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die von den Enerti-Forschern verglichen wurden: Entweder wird für die Pufferung ein stationärer Batteriespeicher verwendet (Schema 1) oder aber die im Elektroauto verbaute Batterie (Schema 2).

Elektroingenieur Franco Bullo, der das Enerti-Projekt leitete, hat die gewonnenen Erkenntnisse Anfang 2018 in einem Schlussbericht zusammengefasst. Dieser enthält unter anderem die Resultate zu den Untersuchungen, welcher Anteil des PVStroms sich für den Betrieb des Elektroautos nutzen lässt, also welcher Eigennutzungsgrad erreicht werden kann. Mit dem stationären Speicher waren es zwischen 46 % (Bellinzona) und 84 % (Mendrisio). An den Standorten mit mobilem Batteriespeicher lag der Anteil des PV-Stroms merklich tiefer, nämlich zwischen 31 % (Giubiasco) und 45 % (Muzzano).

In beiden Fällen kann die Aufnahme und Abgabe von Strom durch den Batteriespeicher gesteuert werden, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Solche Ziele sind zum Beispiel ein hoher Selbstversorgungsgrad des Elektroautos mit Solarstrom oder die Stabilisierung des Stromnetzes (durch sogenanntes 'Peak shaving'). Bei der stationären Batterie erfolgt die Steuerung zentral, bei der mobilen Batterie dezentral. Mit einer zentralen Steuerung kann das Laden und Entladen der Batterie, zusätzlich zu lokal gemessenen Parametern, durch eine zentrale Einheit gesteuert werden, abhängig von dem Zustand des Netzwerks auf einer höheren Ebene. Die dezentrale Lösung hingegen erlaubt die Steuerung des Energiespeichersystems nur auf Basis lokal gemessener Werte.

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Bullo und sein Forscherteam haben in einem zweiten Schritt errechnet, wie sich der Eigennutzungsgrad verändert, wenn entweder a) die PV-Anlage bzw. b) der Batteriespeicher vergrössert wird. Fazit: Mit der Vergrösserung der PV-Anlage lässt sich der Anteil des PV-Stroms nur leicht


TANKSTELLEN erhöhen. Stark steigern lässt sich der Anteil dagegen mit einem grösseren stationären Batteriespeicher.

PUFFERUNG KAUM WIRTSCHAFTLICH Die Forscher haben zudem untersucht, wie sich der Einsatz einer stationären bzw. mobilen Batterie auf die Stromkosten auswirkt. Mit der stationären Batterie stiegen die Stromkosten an allen vier Teststandorten (um 97 bis 138 Fr. / Jahr), verglichen mit den Stromkosten ohne Einsatz einer Speicherbatterie. Anders ausgedrückt: Die Einsparungen durch Verbrauch des eigenen PV-Stroms und das Lastmanagement sind geringer als die Beschaffungskosten für die stationäre Batterie. Die Studienverantwortlichen führen dieses Ergebnis auch auf die relativ hohen Verluste der verwendeten Batteriespeicher zurück. Stationäre Speicher der neusten Generation liessen hier bessere Ergebnisse erwarten, denn neben verbesserter Technik sind in letzter Zeit vor allem die Kosten für Batteriespeicher substantiell gesunken. Etwas günstiger ist das Bild für die mobilen Speicher: Hier wurde an allen Standorten eine (geringe) Kosteneinsparung erzielt (bis 62 Fr. / Jahr). Projektleiter Franco Bullo: «Die Einspeisevergütung für selbst produziertem PV-Strom ins Netz beträgt heute nur etwa die Hälfte im Vergleich zum Bezugspreis für Netzstrom. Daher ist der Energieaustausch mit dem Netz aktuell für den Kunden nicht lukrativ. Und das, obwohl stationäre wie mobile Pufferspeicher über Lastausgleich zur Netzstabilisierung beitragen und damit den Netzbetreiber in seiner Aufgabe unterstützen.» In Zukunft könnte das Tarifsystem so angepasst werden, dass der Beitrag von Batteriespeichern zur Netzstabilisierung finanziell attraktiver wird.

VORTEILE, ABER AUCH EINIGE EINSCHRÄNKUNGEN Stationäre Batteriespeicher können weiter auch zur Netzstabilisierung beitragen, allerdings – wie die Enerti-Wissenschaftler zeigen konnten – ist dies in einigen Fällen lokal nicht messbar. Der Grund liegt darin, dass der Lastausgleich zwar die Netzstabilität auf Transformer-Ebene verbessert, die Werte auf dem Haushalts-Niveau jedoch schlechter sein können. Die Studie hat gezeigt, dass stationäre und mobile Batteriespeicher sowohl Vor- wie auch Nachteile besitzen, welche in jedem

Die Aziende Industriali Mendrisio (AIM) und die anderen beteiligten EVU haben an den Teststandorten jeweils einen Nissan Leaf genutzt.

spezifischen Anwendungsfall abgewogen werden müssen (vgl. Tabelle 07). Die Frage, ob es sinnvoll ist, die Batterien von Elektromobilen als mobile Speicher heranzuziehen, hängt im Wesentlichen davon ab, wie ein Fahrzeug eingesetzt wird. Entscheiden

sich Nutzer eines Elektroautos für eine Speicherlösung, müssen sie Einschränkungen bei der Reichweite in Kauf nehmen, da die Batterie meistens nicht vollständig geladen ist. Zudem muss das Auto möglichst lange an der bidirektionalen

TESSINER EVU ERFORSCHEN DIE ELEKTROMOBILITÄT Seit dem Pilotversuch von Mendrisio begleitete die Organisation infovel im Tessin den Aufbau der Elektromobilität. 2015 wurde sie aufgelöst, wichtige Aufgaben wie die Betreuung der Ladeinfrastruktur wurden von der Enerti AG übernommen. Das 2000 gegründete Unternehmen mit Sitz in Rivera am Südfuss des Ceneri ist im Auftrag von zehn Tessiner Energieversorgungsunternehmen (EVU) tätig. Es erbringt für die EVU Dienstleistungen wie Materialeinkauf, Fernauslesung von Stromzählern und Energieberatung. Zudem hat sich Enerti im Kanton Tessin als Kompetenzzentrum für Elektromobilität etabliert. An dem im Haupttext beschriebenen Pilotprojekt haben sich Tessiner EVU direkt beteiligt. Stationäre Batteriespeicher wurden an vier Standorten realisiert: in Monte Carasso durch AET (Azienda Elettrica Ticinese), in Muzzano durch AIL (Aziende Industriali di Lugano), in Bellinzona durch AMB (Azienda Multiservizi Bellinzona) und in Mendrisio durch AIM (Aziende Industriali Mendrisio). Alle stationären Speicher hatten eine Kapazität von 10 kWh, die jeweiligen PV-Anlagen eine Produktionsleistung von 5 bis 20 kWp. Die Standorte mit mobilen Batteriespeichern waren Monte Carasso (AET), Muzzano (AIL), Giubiasco (AMB) und Mendrisio (AIM). BV

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TANKSTELLEN

Die Tabelle fasst Vor- und Nachteile von stationären und mobilen Speichern zur Pufferung von Solarstrom zusammen.

DAS BFE UNTERSTÜTZT PILOT-, DEMONSTRATIONSUND LEUCHTTURM-PROJEKTE Das Projekt der Enerti SA zum Einsatz von Elektroauto-Batterien als Puffer­ speicher gehört zu den Pilot- und Demonstrationsprojekten, mit denen das Bundesamt für Energie (BFE) die Entwicklung von sparsamen und rationellen Energietechnologien fördert und die Nutzung erneuerbarer Energien voran­ treibt. Das BFE fördert Pilot-, Demonstrations- und Leuchtturmprojekte mit 40% der nichtamortisierbaren, anrechenbaren Kosten. Gesuche können jederzeit eingereicht werden. www.bfe.admin.ch/pilotdemonstration, www.bfe.admin.ch/leuchtturmprogramm

Ladestation angeschlossen sein, gerade auch während den PV-Strom-Produktionszeiten. Für Firmenwagen ist das in der Regel schwierig. Günstiger beurteilen die Wissenschaftler zum Beispiel die Situation bei Car-Sharing-Systemen. Gegen mobile Batteriespeicher sprechen zurzeit die technischen Standards: Bidirektionale Lade­ stationen nutzen heute den CHAdeMOStandard für die Ladeinfrastruktur, der aktuell nur von Nissan, Mitsubishi und Kia unterstützt wird. Alle anderen Hersteller setzen auf den CCS-Standard, der im Moment nicht für bidirektionale Ladestationen genutzt werden kann.

INTELLIGENTE LADESTATIONEN Die Enerti-Studie kommt zum Schluss, dass Lösungen mit stationären Batteriespeichern solchen mit mobilen Speichern überlegen sind, zumal bei den stationären Speichern in jüngster Zeit eine dynamische technische Fortentwicklung zu beobachten ist. Allerdings sieht Franco Bullo einen weiteren Weg, um Batterien von Elektroautos noch besser nutzen zu können: «Intelligente Ladestationen könnten in Zu-

Einige Mitglieder des Projektteams der Enerti-Untersuchung zu den Pufferbatterien. Links vom Ladekabel: Projektleiter Franco Bullo, diplomierter Elektroingenieur HTL und Leiter des Projekts.

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TANKSTELLEN kunft die Ladeleistung absenken oder unterbrechen, wenn das allgemeine Netz durch hohe Lasten beansprucht ist, und so zur Netzstabilisierung beitragen. Intelligente

Ladestationen werden dabei auch sicherstellen, dass das Elektroauto voll geladen ist, wenn es gebraucht wird.» Dieses Vorgehen ist auf alle Elektrofahrzeuge mit

Hybridantrieb (Plug-in-Hybrid) und reine Elektromobile anwendbar und – ein wichtiger Vorteil – es sind keine teuren bidirektionalen Ladestationen erforderlich.

HINWEIS Die vier am Projekt beteiligten Tessiner Energieversorger sind erreichbar unter: www.aet.ch, www.aimonline.ch www.ail.ch, www.amb.ch Den Schlussbericht zum Projekt finden Sie unter: https://www.aramis.admin.ch/ Texte/?ProjectID=34713 Weitere Auskünfte zu dem Projekt erteilt Dr. Men Wirz, men.wirz@bfe.admin.ch zuständig für die Pilot- und Demonstrationsprojekte des BFE

Azienda Elettrica Ticinese (AET) und die anderen beteiligten EVU haben jeweils einen stationären Batteriespeicher mit einer Speicherkapazität von 10 kWh eingesetzt.

Weitere Fachbeiträge über Forschungs-, Pilot-, Demonstrationsund Leuchtturmprojekte im Bereich Mobilität finden Sie unter: www.bfe.admin.ch/CT/verkehr

www.citycat2020ev.com

CityCat 2020ev Tradition meets innovation Die CityCat 2020ev ist das weltweit erste vollelektrische Kompaktkehrfahrzeug der 2-m³-Klasse. Sie setzt Massstäbe in Bezug auf Lärmreduktion, Emissionsfreiheit und Effizienz, ohne Kompromisse bei der Performance einzugehen. Weder Zuladung, Saug- oder Kehrleistung wurden im Rahmen der Elektrifizierung eingeschränkt. Besonderes Augenmerk wurde auf die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie gelegt. Somit ist die CityCat 2020ev deutlich leiser, völlig abgasfrei und auf lange Sicht kostengünstiger als Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor.

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Dank dem Entfall von fossilen Treibstoffen, den niedrigeren Wartungs-, Service- und Reparaturkosten, fallen die Betriebskosten rund 75% tiefer als bei herkömmlichen Dieselfahrzeugen aus. Ein einziges Kehrfahrzeug kann jährlich etwa 26 Tonnen CO2-Emissionen einsparen.


MOBILER STROMSPEICHER

MOBILHYBRID – DER STROM­SPEICHER FÜR BAUSTELLENGENERATOREN AUTARK, UMWELTFREUNDLICH UND MOBIL Bimex Energy AG präsentiert mit dem MobilHybrid eine kostensparende Hybridlösung im Bereich der dezentralen Stromversorgung

D

er MobilHybrid ist ein innovatives Speichersystem, das zwischen Stromerzeuger und Stromverbraucher geschaltet wird. Der Mobil Hybrid speichert den Strom aus dem Stromerzeuger und gibt ihn je nach Bedarf an die Verbraucher in genau der richtigen Menge wieder ab, ganz ohne Strom zu verschwenden. Überall auf der Welt werden Diesel oder Benzingeneratoren eingesetzt, wenn Strom benötigt wird und kein Netzanschluss vorhanden ist. Bei Baustellen, bei Veranstal-

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tungen im Grünen oder bei Umbauten in der Industrie. Bei all diesen Anwendungsfällen wird sehr ungleichmässig elektrischer Strom benötigt, die Last schwankt zwischen 100 % und wenigen Prozent während der Nacht oder Ruhephasen. Genau für diese Anwendungsfälle wurde der MobilHybrid entwickelt. Er sorgt mit seiner innovativen Technik dafür, dass der Stromerzeuger abgeschaltet werden kann, wenn die Last der Stromverbraucher klein ist, also kleiner als die Nennleistung des

eingesetzten MobilHybrid. Geht die Energie im Speicher zu Ende oder steigt die Leistung der Last über die Leistung des MobilHybrids, schaltet der MobilHybrid den Stromerzeuger automatisch ein. Reicht die Energie des Stromerzeugers für die Last nicht aus, so schaltet sich der MobilHybrid zu und die beiden Stromquellen addieren sich durch die Power-Boost Funktion. Neben der Reduzierung von Lärm und Emission lassen sich durch den Einsatz des MobilHybrid bis zu 50 % der Diesel- und Wartungskosten reduzieren.


MOBILER STROMSPEICHER

DAMIT DER STROM NIE AUSGEHT Kochen, telefonieren, Geld abheben, im Internet surfen, Musik hören … Dies sind Tätigkeiten die in unserem normalen Alltag immer wieder vorkommen. Doch was machen wir wenn die Schweiz keinen Strom mehr hat? Nichts von dem kann gemacht werden, wenn sich der Strom verabschiedet. Es verändert sich aber nicht nur unser Privatleben, sondern auch die Geschäftswelt. Was macht ein Spital, wenn ihre Lebenswichtigen Geräte nicht mehr funktionieren? Dies sind wichtige Fragen und die Antwort darauf hat Bimex Energy AG. Vor allem in Ausnahmesituationen wird uns deutlich vor Augen geführt, in wie vielen Bereichen des täglichen Lebens wir vom elektrischen Strom abhängig sind. Sicherheit und Power bedeutet, dass Notstromanlagen während 24 Stunden pro Tag und an 365 Tagen pro Jahr zuverlässig in Bereitschaft sind oder dezentrale Verbraucher täglich mit elektrischer Energie von BimexStromaggregaten beliefert werden.

aggregate elektrische Verbraucher beispielsweise in der Landwirtschaft, der Bahntechnik, bei Baufirmen, Events, in Gemeinden und privaten Anwendungen. Einfachste Kleinstromaggregate mit Benzinmotoren bis hin zu komplexen mobilen Stromaggregaten mit Diesel­motor inklusive Russfilter liefern Tausende von Kilowattstunden im dezentralen Einsatz. • Sicherheit

Bei der Planung und in der Herstellung von Notstromanlagen werden nicht nur die Sicherheitsaspekte des stromliefernden Aggregates berücksichtigt, sondern auch das gesamte Notstromkonzept im elektrischen und mechanischen Bereich. Das Bimex-Team mit seinem Know-how prüft das gesamte Riskmanagement inklusive Steuerungen, Verteilungen, Raumdisposition, Lüftung, Abgassystem und Brennstoffversorgung. Externe Faktoren wie Hochwasser, Lawinen, Blitzschlag, extreme Hitze und Kälte, aber auch Vandalismus und Fehlmanipulationen werden ebenfalls berücksichtigt.

• Strom für jede Situation

Power liefern Stromerzeuger im täg­lichen Einsatz als Netzersatzaggregate. Ist kein Netz vorhanden, speisen Strom-

• Von der Planung zur Wartung

Stromaggregate und Notstromanlagen bedürfen besonderer Wartung. Bimex-

Techniker überprüfen die Stromaggregate und vor allem die Notstromanlagen zusammen mit dem Kunden auf ihre Zuverlässigkeit und Sicherheit. Heute dürfen die Stromversorgung und der Betrieb für die Umbauten oft nicht unterbrochen werden, deswegen müssen die Einsätze gut koordiniert und mit höchster Konzentration durchgeführt werden. Dank seiner grossen Erfahrung bietet das Bimex-Team individuelle und projektbezogene Notstromkonzepte. • Unsere Mietflotte

Mietstromaggregate werden unter anderem für temporäre Einsätze an Konzerten, Open-Air-Veranstaltungen und anderen Events eingesetzt. Die Kompetenz der Bimex Energy AG ermöglicht auch die Realisierung von komplexen Einsätzen der Mietaggregate mit Ingenieurleistungen, Umbauten und Installationen vor Ort. Zur Mietflotte gehören moderne Stromaggregate mit BimexSteuerungen, spezielle Lastumschaltschütze, Synchronisationssteuerungen, Baustromverteiler, Lastwiderstände, Beleuchtungsmasten, Leistungskabel und Anhänger.

WEITERE INFORMATIONEN Herr Beat Müller Geschäftsführer der Bimex Energy AG steht Ihnen unter der Nummer +41 (0)33 334 55 61 und per Mail unter beat.mueller@bimex.ch gerne zur Verfügung.

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MINERGIE

Komfort, Effizienz und Werterhalt, dafür steht Minergie seit 1998.

RELAUNCH MINERGIE-RATING IM JUBILÄUMSJAHR 2018 feiert der Verein Minergie sein 20-­jähriges Jubiläum. Über eine Million Nutzende – also jeder achte Bewohnende der Schweiz – und rund 45’000 zertifizierte Gebäude veranschaulichen den grossen gemeinsam erreichten Erfolg. Mehr als 630’000 Menschen wohnen in Minergie­Häusern. Über 370’000 Menschen arbeiten, lernen oder verbringen ihre Freizeit in Minergie-Gebäuden.

M

inergie hat genau damit, wie kein anderes freiwilliges Instrument, das Streben nach hoher Energieeffizienz und tiefen CO2­Emissionen in der Schweiz geprägt und vorangetrieben. Indem in den letzten 20 Jahren nach Minergie statt nach gesetzlicher Mindestanforderung gebaut wurde, konnten 50 Milliarden kWh Energie weniger gebraucht und auch 10 Millionen Tonnen

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CO 2­ eingespart werden. In aneinander gereihten Ölkanistern ausgedrückt, ergäbe dies zwei Reihen, welche sich um die Erde ziehen.

EINMALIGER GEMEINSCHAFTSERFOLG Möglich war dieser Gemeinschaftserfolg von 45’000 freiwillig zertifizierten Gebäuden nur dank der rund 2 000 Fachpartner und

Member, unserer Leadingpartner, einem starken Netzwerk und überzeugten Bauherrinnen und Bauherren. All diese haben unsere Vision einer nachhaltigen Energiezukunft mit viel Lebensqualität geteilt und sie immer und immer wieder konkret im Alltag und aus Überzeugung ermöglicht. Für dieses Vertrauen und das gemeinsame Engagement der letzten Jahre bedanken wir uns herzlich bei allen Beteiligten.


MINERGIE Sowohl Neubau Zertifikate wie auch Minergie Modernisierungen tragen zum Punkteerfolg der Gemeinde bei. Im «Kriterium 4» punkten die Gemeinden, welche viele der schwieriger zu erreichenden Minergie-A-ECO, Minergie-P-ECO oder Minergie-ECO Zertifikate haben. Über das Gemeinde Login können die Gemeinden auf der Minergie-Online-Plattform alle laufenden Minergie Projekte ihrer Gemeinde einsehen. Weiss eine Gemeinde über die laufenden Projekte Bescheid, so zeugt das von Engagement und wird mit Punkten belohnt. Auch andere Massnahmen, wie zum Beispiel ein Baureglement, das Anreiz für die Anwendung von Minergie schafft, oder gemeindeeigene Bauten, welche nach Minergie Standard gebaut oder saniert werden, geben Zusatzpunkte. Die Gesamtpunktzahl entscheidet am Schluss, welche Gemeinde gewinnt. Attraktive Preise und eine Auszeichnung «Gewinner Minergie-Rating 2018» warten auf die Siegergemeinden. Für die Berner Gemeinden gibt es zusätzlich einen eigenen Preis.

ZAHLEN UND FAKTEN • 1959 Gemeinden haben gültige

DAS MINERGIE-RATING 2018 Die Gemeinden sind wichtige Akteure in der Förderung von energieeffizienten Bauweisen und erneuerbaren Energien. Den Gemeinden stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung, Minergie zu fördern und zu unterstützen. Mit dem Minergie-Rating wird der Erfahrungsaustausch unter den Gemeinden angeregt und die Gemeinden werden über einen Wettbewerb motiviert, ihren Handlungsspielraum wirkungsvoll zu nutzen. Welche Gemeinde baut, modernisiert und zertifiziert am fleissigsten nach Minergie? Das Minergie-Rating wird im Jubiläumsjahr wieder eingeführt und erstmals auf die nationale Ebene ausgeweitet. Am 15. November 2018 werden die Ge­w inner­g e­ meinden des aktuellen Minergie-Ratings ausgezeichnet.

KRITERIEN UND VORGEHEN MINERGIE-RATING 2018 Alle Gemeinden haben die Chance, in fünf Kriterien Punkte zu sammeln und einen attraktiven Preis zu gewinnen.

Die fünf bewerteten Kriterien sind: 1. Anzahl Zertifikate Neubau pro Einwohner 2. Anzahl Zertifikate Modernisierung pro Einwohner 3. m2 zertifizierter EBF pro Einwohner 4. Anzahl Spezialzertifikate (Minergie-A und Minergie-P, inkl. Minergie-A-ECO und Minergie-P-ECO) sowie Minergie-ECO Zertifikate, pro Einwohner 5. Bonus für das Minergie-Engagement in der Gemeinde Es zählen alle gültigen provisorischen und definitiven Zertifikate der Gemeinden. Die Zuteilung erfolgt über die Gemeindenummer (BFS-Nummer) und die in der MinergieOnline-Plattform erfassten Daten. Über einen Punkteschlüssel werden die Punkte berechnet und vergeben. Um den Wettbewerb möglichst fair zu gestalten wurden die 1962 Gemeinden, welche beim Minergie-Rating dabei sind, in die drei Kategorien «kleine, mittlere und grosse Gemeinden» aufgeteilt (<1000 EW; 1000 –10’000 EW und > 10’000 EW).

Minergie Zertifikate, das sind rund 90 % aller Gemeinden der Schweiz • 1962 Gemeinden sind beim Minergie-Rating 2018 dabei • 2222 Politische Gemeinden zählte die Schweiz am 1. Januar 2018 • Auch die 11 Gemeinden des Fürstentum Lichtenstein machen beim Minergie-Rating 2018 mit • Über 46’000 gültige Minergie Zertifikate wurden am 30. Juni 2018 gezählt • Über 52’000’000 m2 Minergie zertifizierte EBF seit 1998 • Das Minergie-Rating wird im 2 Jahresrhythmus wiederholt, ab 2020 mit dynamischen Daten

WANN UND WO Am 15. November 2018 werden die Gewinnergemeinden bekannt gegeben. Die Veranstaltung mit News und Apéro Riche findet an der Messe Bern statt. Anmeldung unter minergie.ch/agenda

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MINERGIE

Das Minergie-Portfolio begleitet Neubauten und Modernisierungen von der Planung über die Realisierung bis zum Betrieb.

MINERGIE IM ÜBERBLICK Neubau Minergie begleitet Bauherren bereits während der Planung. Je nach ihren Bedürfnissen können sie zwischen drei Baustandards wählen: • Minergie entspricht einem Gebäude, das eine 20 Prozent bessere Energiebilanz aufweist als die neuen Energiegesetze • Minergie-P steht für ein Gebäude mit perfekter Dämmung und Luftdichtheit, also höchster Energieeffizienz und Behaglichkeit • Minergie-A deckt den eigenen Energiebedarf mit Sonnenenergie ab, ist energetisch unabhängig – weist also eine positive Energiebilanz auf Im Zusammenhang mit der Qualitätsstrategie bietet Minergie neu auch folgende Dienstleistungen an: MQS Bau für höchste Ansprüche in der Bauphase und MQS Betrieb für den einfachen, wirksamen Betriebscheck. Der ECO-Zusatz für gesundes und ökologisches Bauen wurde überarbeitet und auf weitere Gebäudekategorien ausgeweitet. Modernisierung Auch energetisch modernisierte Gebäude lassen sich nach einem der drei Baustandards sowie mit dem ECO-Zusatzprodukt zertifizieren. Hierfür hat Minergie spezielle Richtlinien entwickelt. Einen noch einfacheren Weg zur Zertifizierung bietet die Minergie-Systemerneuerung: Mit verschiedenen Systemlösungen kann der Bauherr einfache, aber wirkungsvolle Massnahmen an der Gebäudehülle und -technik sinnvoll kombinieren. Die einzelnen Lösungen nehmen Rücksicht auf den individuellen Gebäudezustand und bereits vor­ genommene Erneuerungen. Die Umsetzung ist über fünf Jahre etappierbar, was die Finanzierung erleichtert.

WEITERE INFORMATIONEN Weitere Informationen zu Minergie unter www.minergie.ch

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Betrieb Wer bereits vom Komfort, der Effizienz und dem Werterhalt eines MinergieGebäudes profitiert, für den soll das auch nach den ersten Betriebsjahren so bleiben. Hierfür bietet Minergie das Minergie-Qualitätssystem MQS Betrieb an: Ein Minergie-Experte prüft für die Gebäudeinhaber, ob Heizung, Lüftung und Klimatechnik optimal eingestellt und gewartet sind. Das stellt einen störungsfreien Betrieb sicher. Zudem erhalten die Nutzenden wertvolle Tipps zum bewussten Umgang mit Heizenergie, Warmwasser und Strom. So bleiben Komfort, Effizienz und Werte langfristig erhalten.


« DAS NACHSCHLAGEWERK FÜR DAS BESCHAFFUNGSWESEN. »

www.bundesrundschau.ch


SMART CITY

«MEHR ALS WOHNEN» – EINE VISION WIRD REALITÄT Auf dem Hunziker Areal in Zürich-Nord findet bereits heute das Leben der Zukunft statt. Die Genossenschaftssiedlung «mehr als wohnen» mit 13 Mehrfamilienhäusern, Gewerbe-, Gastronomie- und Gemeinschaftsräumen bildet einen lebendigen, verdichteten Quartierteil für rund 1 300 Menschen aller Generationen. Das Leuchtturmprojekt mit 369 modernen und preisgünstigen Wohnungen zeigt, dass die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft tatsächlich grossflächig erreicht werden können. Umgesetzt wurde dieses zukunftsweisende Projekt von der Totalunternehmung Steiner AG. Deren Design-to-Cost-Modell garantierte die Einhaltung des engen Zeit- und Kostenrahmens.

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SMART CITY

I

m aufstrebenden Quartier Oerlikon im Norden Zürichs hat in den letzten Jahren eine kontinuierliche Verdichtung und Urbanisierung stattgefunden. Eine breite Allee, von der Ausfallachse Thurgauer­ strasse nach Osten abzweigend, führt zum Busdepot der städtischen Verkehrsbetriebe und zum riesigen Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz. Mitten drin liegt ein Gebiet, welches seinen ehemals peripheren Charakter abgelegt und sich zwischenzeitlich vollständig in die Stadt eingliedert hat. Dort, auf dem über 40’000 m2 grossen Gelände des ehemaligen Betonwerks Hunziker, ist die Wohnüberbauung «mehr als wohnen» entstanden.

DAS NEUE WAGEN Die Idee und der Anstoss zur Bebauung des Hunziker Areals stammt von der Baugenossenschaft «mehr als wohnen», einer Initiative der Zürcher Baugenossenschaften. Unter klar definierten Zielvorgaben, dass das Siedlungsgebiet nachhaltig im Sinne der 2 000-Watt-Gesellschaft weiterwachsen soll, trat die Stadt Zürich das Areal an «mehr als wohnen» im Baurecht ab. Wie der Name der Baugenossenschaft schon sagt, geht es beim Hunziker Areal um mehr als blosses Wohnen oder die Erfüllung von technischen und bauphysikalischen Normen. Im Fokus gemeinnütziger Bauträger steht seit je ein gesamtheitlicher Ansatz, welcher Wohnen, Leben und Ar-

beiten miteinander verbindet. Das Hunziker Areal ist eine neuartige, zeitgemässe Interpretation des Themas «Stadt» und gleichzeitig ein Leuchtturmprojekt, dessen Strahlkraft weit über die Stadt Zürich und die Landesgrenzen hinaus reicht.

KEINES WIE DAS ANDERE 2007 feierten die gemeinnützigen Baugenossenschaften in Zürich den hundertsten Geburtstag. Aus einem offenen Ideenwettbewerb ging ein «Kodex zur Qualitätssicherung im zukünftigen Wohnungsbau» des Architekturbüros futurafrosch siegreich hervor. Gut zwei Jahre später führte man mit dieser Basis einen Projektwettbewerb für die verdichtete Bebauung des Hunziker Areals durch. Im Bereich Städtebau trug abermals das Büro futurafrosch, diesmal zusammen mit Duplex Architekten, den Sieg davon. In der Folge entstand ein Masterplan, der heute die Struktur des Quartiers prägt: 13 tiefe, fünf- bis achtgeschossige Volumen sind leicht zueinander versetzt über das ganze Areal angeordnet. Durch ihre Positionierung ergeben sich Strassen, Wege, Plätze und Grünräume. Diese Aussenräume sind wohl proportioniert und bilden mit den Häusern ein Ganzes, das gleichzeitig Offenheit und Intimität verspricht und an Zentren historischer Städte erinnert. Einen wichtigen Beitrag an dieses Ambiente leisten die Räume im Erdgeschoss, welche als Ladenlokalitäten, Re-

staurants oder Allmendräume genutzt werden, die den Anwohnerinnen und Anwohnern für Gemeinschaftsprojekte und Anlässe zur Verfügung stehen. Den Anliegen der Mieter widmet sich die Rezeption der Wohnsiedlung, die sich am Hauptplatz befindet. Hier kann auch eines der 20 Gästezimmer reserviert werden, die von Bewohnerinnen und Bewohnern zu Vorzugspreisen gemietet werden können. Die Philosophie von «mehr als wohnen» spiegelt sich auch in der baulichen Umsetzung. Auf dem Hunziker Areal gibt es keine langen Fassadenfluchten, die Siedlung präsentiert sich abwechslungsreich und lebendig. Der Masterplan schuf die Grundlage für Häuser, von denen keines dem anderen gleicht. Folgerichtig be­ auftragte man neben dem Tandem futura­ frosch / Duplex noch drei weitere am Projektwettbewerb beteiligte Büros mit der Planung: Müller Sigrist Architekten AG, das Architekturbüro Miroslav Šik und pool Architekten. Jedes Haus erhielt seinen eigenen Charakter und es wurden unterschiedlichste Konstruktionsmethoden angewendet. So gibt es zwei Bauten in mehrgeschossiger, hybrider Holzbauweise, zwei weitere wurden mit monolithischem Einsteinmauerwerk errichtet – und am zentralen Hunziker-Platz steht das mit sieben Geschossen höchste Gebäude des Areals, welches aus Wärmedämmbeton

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SMART CITY erstellt wurde. Eine vorgehängte Holzfassade bei einem weiteren Bau trägt zusätzlich zur Diversität bei. Die restlichen Gebäude sind mit konventionellen, verputzten Wärme­ dämm-Verbundfassaden versehen. So individuell sich das Hunziker-Areal äusserlich als Ganzes präsentiert, so unterschiedlich sind die Formen auch im Innern der Gebäude. Die 369 Genossenschaftswohnungen bieten eine Vielzahl unterschiedlicher Wohnformen: Das Spektrum umfasst traditionelle 2- bis 6-Zimmer-Wohnungen, aber auch neuartige SatellitenWohnungen mit bis zu 13 ½ Zimmern. Diese nach dem flat-in-flat-Grundriss gestalteten Grosswohnungen bieten auf 250 Quadratmeter Fläche individuelle Nasszellen, eigene Teeküchen und attraktive Gemeinschaftsräume mit Koch- und Essbereichen. Bei anderen Bauten führen 1 ½- und 2-geschossige Wohnungsbereiche das Tageslicht bis weit in die tiefen Grundrisse hinein.

MINERGIE-P-ECO In energetischer Hinsicht lautete die Vorgabe: Erreichen des Minergie-P-ECO Baustandards. Zu Beginn der Projektierungsphase betreute ein interdisziplinäres Team aus Bauphysikern, Ingenieuren und Haustechnikspezialisten alle Häuser gemeinsam. Bei der Realisierung erwies es sich als sinnvoller, die einzelnen Gebäude verschiedenen Fachplanungs-Teams zu über-

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antworten. Da jedes Haus seinen eigenen Charakter hat, war es nachvollziehbar, dass die gebäudetechnischen Konzepte von Fall zu Fall auf das entsprechende Haus zugeschnitten werden mussten und das Erreichen der Vorgaben am Schluss an der Gesamtsiedlung geprüft wurde. «mehr als wohnen» betraute das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (EWZ) mit der Wärmeversorgung und dem Betrieb des Abwärme-Netzes. Die Energie kommt meist ganz aus der Nähe: Gleich hinter dem benachbarten Schulhaus Leutschenbach hat das Informatik-Kompetenzzentrum OIZ im Jahr 2012 ein neues Rechenzentrum in Betrieb genommen, ein potenter Wärmelieferant. Daneben steht das eingangs erwähnte Kehrichtheizkraftwerk, das seit Jahrzehnten ein Fernwärmenetz betreibt. Für die Warmwasseraufbereitung wird mittels Wärmepumpen die Temperatur erhöht. Den Strom dafür liefern Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Siedlung. Erstmals in Zürich haben bei diesem Projekt «mehr als wohnen» und EWZ eine Eigenverbrauchsregelung für Mietobjekte umgesetzt. Drei Häuser sind mit einer Abluft-Wärmerückgewinnungsanlage ausgerüstet, vier weitere Bauten wurden mit konventionellen Bedarfslüftungen mit GegenstromWärmetauschern ausgestattet. Die übrigen Häuser erhielten Abluftanlagen, die vorerst

über keine Wärmerückgewinnung verfügen, denn die Wärme aus dem Rechenzentrum wird als hochwertiger eingeschätzt. Die Wohnsiedlung auf dem Hunziker Areal verbraucht im Betrieb sehr wenig Energie und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der 2 000-Watt-Gesellschaft. Mit dem World Habitat Award 2016–17 der Stiftung Building and Social Housing (BSHF), untersützt von UN-Habitat, hat «mehr als wohnen» eine der prestigeträchtigsten internationalen Auszeichnungen im Nachhaltigkeitsbereich erhalten.

WER HAT’S GEBAUT? 13 Häuser bauen, und jedes ist unterschiedlich – die kostengerechte Realisierung des Hunziker Areals erforderte ein umfassendes Know-how und eine straffe Organisation. Im Totalunternehmer Steiner AG, die seit Jahrzehnten in der Nachbarschaft an der Hagenholzstrasse beheimatet ist, fand die Bauherrschaft einen Partner, der das visionäre und komplexe Projekt mit viel Leidenschaft und Erfahrung umsetzen konnte. Es war dann auch der partnerschaftliche Ansatz, der die Voraussetzung für die erfolgreiche Planung und Realisierung dieses auch für die Steiner AG neuartigen Projektes bildete. Eine aktiv gelebte Diskussionskultur erlaubte es, alle gesetzten Ziele während einer herausfordernden und anspruchsvollen Design-to-Cost-Planungsphase zu erreichen. Denn die Zusam-


SMART CITY

einen Totalunternehmer (TU) zwar äusserst anspruchsvoll sind, diese jedoch auch dessen Kompetenzen und Leistungs­fähigkeit unter Beweis stellen. Das 169 Mio. Franken Projekt «mehr als wohnen» zeigt auf einer Bruttogeschossfläche von 79’000 m2 die

architektonischen, baulichen, planerischen und organisatorischen Möglichkeiten für das Bauen nach den Zielen der angestrebten 2 000-Watt-Gesellschaft. Als TU verantwortete die Steiner AG das gesamte Projekt, von der Planung bis zur Ausführung.

hannomayr.communication

menhänge zwischen technischen und wirtschaftlichen Aspekten waren sehr komplex und erforderten eine intensive Zusammenarbeit zwischen Entwicklung, Planung, Konstruktion und Erstellung während sämtlicher Phasen der Entstehungskette. In diesem Zusammenhang umfasst der Begriff Design-to-Cost die gesamtheitliche Betrachtung eines Projektes unter Be­rücksichtigung von konstruktiven, technologischen und wirtschaftlichen Vorgaben: Fünf Architektenteams, ein Landschaftsarchitekt, fünf Haustechnikplaner, ein Elektroplaner, zwei Ingenieurbüros als Arbeitsgemeinschaft und dazu noch diverse Spezialisten für Bauphysik, Minergie, Nachhaltigkeit etc. waren gleichzeitig auf dem Platz und im Baubüro. Obwohl es oft sehr hektisch zu- und herging, schaffte es die Totalunternehmung, das Qualitäts- und Kostenziel über Standardisierungen und Vereinheitlichungen von Produkten und Elementen der Konstruktionen stets einzuhalten. Die Steiner AG hat mit der Überbauung des Hunziker Areals bewiesen, dass neue, verdichtete Siedlungsformen mit herausforderndsten energetischen Rahmenbedingungen für

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SMART CITY

DIE STADT ZÜRICH DIGITALISIERT MIT UMB DEN KREDITORENWORKFLOW! Die Stadt Zürich verarbeitet jährlich über 500’000 Kreditorenrechnungen. Die Folge sind lange Durchlaufzeiten, hoher administrativer Aufwand bis hin zu verpassten Skonti. Das Projekt der Stadt Zürich mit UMB umfasst die Realisierung und Digitalisierung einer gesamtstädtisch nutzbaren Lösung zur Rechnungsfreigabe  – unter Integration eines zentral betriebenen Scanning-Services. Das sorgt für Kosteneinsparungen, Transparenz und operative Exzellenz im Kreditorenworkflow. von Roland Imoberdorf, Leiter UMB Solutions

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ie Stadt Zürich ist mit einer Wohnbevölkerung von über 410’000 Personen die grösste Stadt der Schweiz. Die rund 28’000 städtischen Mitarbeitenden und 1 000 Lernenden betreuen nicht nur die klassischen Verwaltungsaufgaben, sondern betreiben auch zwei Spitäler, die Wasser- und Stromversorgung und die städtischen Tram- und Buslinien.

KREDITORENRECHNUNGEN: LANGE DURCHLAUFZEITEN UND FEHLENDE TRANSPARENZ Die Kreditorenrechnungen gehen heute meist auf Papier ein und werden in praktisch allen Dienstabteilungen manuell bearbeitet. Das führt zu langen Durchlaufzeiten, welche unter anderem die Einhaltung der Zahlungskonditionen und den konsequenten Abzug der Skonti verhindern. Zudem ist der gesamte Bearbeitungsprozess intransparent, vieles lässt sich später nicht mehr genau nachvollziehen.

DIGITALE ERFASSUNG & AUTOMATISCHE VERBUCHUNG FÜHRT ZU OPERATIVER EXZELLENZ Im Rahmen des Projektes wurden Rechnungen digital erfasst, in ein rechtssiche-

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res digitales Format umgewandelt und den Dienstabteilungen elektronisch zur Weiterverarbeitung zur Verfügung gestellt. Die Rechnungen werden nach den Freigaben automatisch in SAP verbucht und archiviert. Das sorgt für operative Exzellenz in der Kreditorenbuchhaltung.

GROSSER NUTZEN FÜR DIE DIENSTABTEILUNGEN DER STADT ZÜRICH Die Organisation und Informatik  (OIZ) ist als Informatik-­ Kompetenzzentrum der Stadt Zürich für IT-Basisdienstleistungen und departementsübergreifende ITProjekte zuständig. Die OIZ geht heute davon aus, dass 80 Prozent aller Dienstabteilungen der Stadt Zürich diesen digital unterstützten Bearbeitungsprozess für Kreditorenrechnungen nutzen können. Der Rollout ist in vollem Gang.

ÜBER UMB Wer Technologie gewinnbringend nutzen will, muss sich gemeinsam mit ihr verändern. UMB hilft, auf ebenso innovative wie kompetente Weise. Wir unterstützen Sie, die Business- und Technologie-Transformation zu Ihren Gunsten zu nutzen  – und Ihre Wett­bewerbskraft nachhaltig zu steigern.

DER AUTOR Roland Imoberdorf ist Leiter des UMB Solutions Teams und Mitglied des Führungs-Boards von UMB. Die Kern­kom­pe­ tenzen des Solu­tions-Teams sind Digitalisierung, Prozess-­ Optimierung und  -Integration, die auch die Basis für operative Exzellenz bilden. www.umb.ch roland.imoberdorf@umb.ch +41 (0) 44 805 13 60

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SOLAR

PILOTPROJEKT DER EWS ENERGIE AG EIN QUARTIER-AKKU FÜR SOLARSTROM Die EWS Energie AG in Reinach AG erhöht ihr Angebot an Naturstrom auf innovative Weise: Sie will ganze Quartiere mit Solarenergie versorgen. In einem Pilotprojekt setzt sie auf eine Tesla-Batterie als Zwischenspeicher. Bei der Studie wird das KMU vom Hightech Zentrum Aargau und vom Institut für Aerosol und Sensortechnik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW unterstützt. Ruedi Mäder

Christian Gerber, CEO der EWS Energie AG, und Claudia Widmer, Leiterin Energiemanagement. Für die Installierung der Batterie auf dem Dach einer Eishalle machte Batteriehersteller Tesla im Hinblick auf spätere Servicearbeiten hohe technische Auflagen.

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er Sattelschlepper aus Rotterdam, der im April auf das Firmenareal der EWS Energie AG fuhr, hatte spezielle Fracht geladen. Im Schiffscontainer befand sich eine fabrikneue Tesla-Batterie, produziert im kalifornischen Werk Fremont des amerikanischen Autoherstellers. Keine Komponente eines Zulieferers der EWS Energie AG dürfte jemals einen längeren Transportweg zurückgelegt haben. Die Batterie ist Teil eines Pilotprojekts, das in der ersten Hälfte 2017 gestartet wurde.

Energie AG noch verstärkt mit möglichen neuen Dienstleistungen zu befassen. Das Ziel des regionalen Versorgungsunternehmens war und ist klar: Es will sich mit dem Ausbau seiner Produkt- und Dienstleistungspalette von der Konkurrenz unterscheiden und die Kundenbindung weiter vertiefen. Eine wichtige strategische Stossrichtung ist dabei die Erhöhung des Anteils an Naturstrom im eigenen Absatzgebiet.

Indirekter Auslöser dieser Studie war der Beschluss von Bundesrat und Parlament, den Schweizer Strommarkt zu liberalisieren. In der Folge begann sich die EWS

Christian Gerber, seit Mitte 2014 CEO der EWS Energie AG, wandte sich mit einer Investitionsidee an das Hightech Zentrum Aargau in Brugg: Ein Akkuspeicher für

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MACHBARKEITSSTUDIE MIT DEM HIGHTECH ZENTRUM AARGAU

Strom aus einer Photovoltaikanlage. Dabei wollte man über eine blosse Simulation hinausgehen und die Variante einer Netzbatterie mit Monitoring auch physisch realisieren. «Wir verfügen weder über die Ressourcen noch über das technische und wissenschaftliche Know-how auf diesem Gebiet und sind daher auf Unterstützung angewiesen.» Beat Dobmann, Energietechnologie-Experte des Hightech Zentrums Aargau, nahm sich des Falls an. In einer Vorstudie klärte er ab, wie ein Akkuspeicher beim Wynentaler Unternehmen eingesetzt werden könnte und evaluierte gemeinsam mit der EWS Energie AG die geeignete Hardware. Zudem wurde eine erste Schätzung der Wirtschaftlichkeit der


angepeilten Anlage vorgenommen. Danach griff Dobmann zu einem im Aargau bewährten Instrument, indem er eine Machbarkeitsstudie lancierte. Als Forschungspartner konnte in diesem Fall das Institut für Aerosol und Sensortechnik der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW in Brugg-Windisch beauftragt werden. Im Mai 2018 wurde die Tesla-Batterie installiert und in Betrieb genommen. Aktuell werden 15 Haushalte über eine Transformatorenstation mit Strom aus jener Photovoltaikanlage versorgt, die bereits 2017 auf dem Dach einer Reithalle installiert wurde. Ein Ziel besteht darin, dass die Haushalte möglichst viel Solarstrom verbrauchen. Die Batterie wird tagsüber ab jenem Zeitpunkt geladen, wo ihre Steuerung erkannt hat, dass der Energiebedarf der Haushalte gedeckt ist. Die Batterie mit einer Lade­kapazität von 210 Kilowattstunden versorgt die angeschlossenen Verbraucher bis weit nach Mitternacht. Dieses Projekt hat über den Aargau hinaus Pioniercharakter. Es ist nicht üblich, dass Energieversorgungs­unter­ nehmen dezentrale Akkuspeicher einsetzen. Beat Dobmann vom Hightech Zentrum Aargau: «Die EWS Energie AG ist eines der wenigen kleinen Energieversorgungsunternehmen, die schon jetzt mit solchen modernen Konzepten Erfahrungen sammeln. Im Hinblick auf die kommenden Veränderungen im Strommarkt ist diese Strategie weit­ sichtig – sie wird sich auszahlen.»

SUCHE NACH DEM BESTEN GESCHÄFTSMODELL Im August 2018 wurde die Machbarkeitsstudie abgeschlossen. «Das Verhältnis zwischen Stromproduktionsleistung und Speicherkapazität sei richtig, auch laufe

Ladekapazität von 210 Kilowattstunden: Die Akkuzellen sind wie Schubladen angeordnet.

Die in den USA produzierte Batterie wurde im Frühling nach Reinach transportiert.

EWS ENERGIE AG: SOLIDER REGIONALER VERSORGER Das Kerngeschäft der vor 20 Jahren gegründeten EWS Energie AG in Reinach AG ist die Versorgung von privaten Haushalten und Unternehmen mit Strom, Wasser, Fernsehen und Internet. Sie ist zusätzlich für den Betrieb zweier Abwasserreinigungsanlagen verantwortlich. Die EWS Energie AG zählt rund 40 Beschäftigte und ist in einem Dutzend Gemeinden im oberen Wynental und im benachbarten Seetal tätig. Im Geschäftsjahr 2017 resultierte bei einem leicht höheren Gesamt­ umsatz von 24 Millionen Franken eine deutliche Verbesserung des Betriebsund Reingewinns. Der Jahres-Energietransport in fünf Gemeinden blieb mit rund 133 Gigawattstunden stabil. Den fünf Eigentümergemeinden wurde eine Jubiläums-Sonderdividende ausgeschüttet.

die Anlage mittlerweile tadellos», sagt Experte Beat Dobmann vom Hightech Zentrum Aargau. Aktuell wird die Batterie innert sechs bis sieben Stunden in einem kontinuierlichen Prozess entladen. In dem Rahmen eines Folgeprojekts möchte die EWS Energie AG die übergeordnete Batteriesteuerung inklusive Visualisierung auf die eigenen Bedürfnisse auslegen. Sie will auf diese Weise stärker auf den Lade- und Entladeprozess der Batterie Einfluss nehmen, insbesondere mit Blick auf die künftige Preismechanik im Strommarkt. In der Praxis wird eine neue Steuerung eingebaut werden. Christian Gerber, CEO der EWS Energie AG, erläutert das weitere Vorgehen: «Wir wollen nun einen Businessplan für jene Versorgungsautarkie erstellen, die wir unseren Kunden – im Idealfall – anbieten und verkaufen. Die Kunden wollen zudem die Bestätigung dafür, dass sie zu 100 Prozent Solarenergie erhalten. Solange wir noch im Testbetrieb operieren, halten wir den Ball im Marketingbereich bewusst flach», erklärt Gerber. Das Institut für Aerosol und Sensortechnik entwickelt in einem nächsten Schritt Geschäftsmodelle, die sich gewinnbringend für die Kundenbindung einsetzen lassen. Erst nach dieser Etappe würden die allenfalls benötigten technischen

Zusatzentwicklungen angeschoben. Die Umsetzung im Markt sollte Anfang 2019 erfolgen können. Für die EWS Energie AG ist die Akkuspeicherstudie sowohl ein relativ günstiger Markttest als auch ein Prestigeprojekt, bei dem viel in neue Technologie investiert wird. Das Versorgungsunternehmen ist froh um die Unterstützung seitens des Hightech Zentrums Aargau und der FHNW. In Sachen Batteriepreis hüllt sich Gerber in Schweigen und verweist auf die Stillhaltevereinbarung mit Tesla. Eine andere Herausforderung: Die Kunden zeigen durchaus Interesse an dieser Art Naturstrom beziehungsweise an einer ökologisch sinnvollen Energieversorgung. Allerdings zeigten sich im Rahmen einer Kundenumfrage erst vier von 10 Verbrauchern auch bereit, den höheren Strompreis zu bezahlen.

KONTAKT Hightech Zentrum Aargau AG Badenerstrasse 13 CH-5200 Brugg Telefon +41 (0)56 560 50 50 www.hightechzentrum.ch

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SOLAR

Gut versorgt: Der Strom von der Photovoltaik- anlage lässt sich zwischen- speichern. Das Batterie- system ist sogar fähig, ein Inselsystem aufzu- bauen, damit der Betrieb im Spargelhof bei einem Stromausfall in Rafz normal weiterläuft.

LOKAL PRODUZIERT DER SPARGELHOF IN RAFZ KÜHLT MIT STROM AUS SONNENENERGIE Für den Spargelhof in Rafz entwickelte und realisierte Energie 360° gemeinsam mit Partnern ein innovatives Energiekonzept auf Basis der Sonnenergie. Dadurch wurde der Betrieb weitestgehend unabhängig vom Stromnetz – eine Lösung so nachhaltig wie die Produkte des Spargelhofs.

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er Spargelhof in der Zürcher Gemeinde Rafz ist einer von vier Erlebnishöfen der Jucker Farm AG. Hier wachsen neben weissem und grünem Spargel weitere Gemüse und Früchte. Martin Jucker und sein Team verkaufen die

gesunden Köstlichkeiten direkt im eigenen Hofladen. Alles frisch zu halten, erfordert viel Energie zum Kühlen. Als 2017 die energetische Sanierung des Gebäudes samt Erweiterung des Spargelhofs anstand, beschloss Martin Jucker, den benötigten

Das intelligente Energiesystem des Spargelhofs optimiert die Energieflüsse auf dem Areal. Dadurch wird der Spargelhof weitestgehend unabhängig vom Stromnetz.

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Strom künftig grösstenteils vor Ort zu produzieren. Mit einer Investition in die Sonnenenergie wollte er vom Stromnetz und von den fossilen Energien weitestgehend unabhängig werden. Diese Entscheidung machte auch deshalb Sinn, weil die Leistung des bestehenden Stromanschlusses nicht ausgereicht hätte, um den Energiebedarf der geplanten neuen Kälteanlage zu decken. Martin Jucker beauftragte Energie 360° damit, für das gesamte Areal ein integrales Energiekonzept zu entwickeln und zu realisieren – ein Auftrag, den Energie 360° gemeinsam mit Partnern erledigte. Das System sollte derart ausbaufähig sein, dass sich künftig selbst die Lastwagen und Traktoren mit Strom aus Sonnenenergie betreiben lassen. Denn die Jucker Farm AG hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Ab 2025 will sie für den Spargelhof gar keine fossile Energie mehr verwenden und so beweisen: Eine erneuerbare und unabhängige Energieversorgung ist auch in der Landwirtschaft möglich.


SOLAR

An morgen gedacht: Das innovative Energie- system bietet ein grosses Ausbaupotenzial – um etwa die Elektromobilität zu integrieren.

ZAHLEN ZUR ANLAGE • • • •

Leistung Photovoltaikanlage: 170 kWp Jährliche Solarstromproduktion: ca. 170’000 kWh Leistung Batteriespeicher: 160 kW Kapazität Batteriespeicher: 192 kWh

DIE LÖSUNG VON ENERGIE 360° • Photovoltaikanlage mit besonders gutem Schwachlicht- und Temperaturverhalten • Inselbetriebsfähiges Batteriespeichersystem mit intelligentem Lade- und Lastmanagement • Kälteanlage für die Kühlung der Produkte • Abwärmenutzung für die Versorgung des Wohnhauses und des Hofladens mit Heizwärme und Warmwasser • Planung, Realisation und Betrieb des Energiesystems • Finanzierung des Energiesystems

Martin Jucker, Gründungsmitglied Jucker Farm AG

ÖKOLOGISCHER NUTZEN • Versorgung zu 100 % mit erneuerbarer Energie, hauptsächlich mit Sonnenenergie • Hohe Energieeffizienz der gesamten Anlage • Nutzung von Abwärme der Kälteanlage zum Heizen und fürs Warmwasser

ENERGIELÖSUNGEN MIT ZUKUNFT VON ENERGIE 360° Noch nie war es bei Energiesystemen so einfach, von fossilen auf erneuerbare Energien zu wechseln und diese mit smarten Technologien zu kombinieren. Energie 360° begleitet Kundinnen und Kunden in der ganzen Schweiz dabei und realisiert gemeinsam mit ihnen Gesamtlösungen rund um Energie und Mobilität – speziell auch für grosse Immobilien und Areale. So verwandelt Energie 360° individuelle Kundenbedürfnisse in massgeschneiderte Rundum-sorglos-Pakete. www.energie360.ch/energieloesungen

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Japan Tobacco International (JTI) eröffnete vor kurzem sein neues Produktionswerk in Batangas. Die Anlage ist das grösste Eigenverbrauchs-PV-System auf den Philippinen, das mit 4,77 Megawatt ebenfalls zu den grössten der Welt zählt.

WIRTSCHAFTLICHKEIT IST TEIL DER SOLARENERGIE-STRATEGIE MEHRWERT IM COMMERCIAL-BEREICH Für Unternehmen ist die Investition in eine Photovoltaik-Anlage eine lohnende Investition. Voraussetzung dafür ist die richtige Auslegung und Wahl der Komponenten. Fronius Solar Energy weiss aufgrund seiner langjährigen Erfahrungen, wie sich Kosten reduzieren lassen und was relevant für die effiziente Energiegewinnung ist. Zudem bietet der Solar-Experte einen Mehrwert bei Service und Support.

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amit der Einsatz von Photovoltaik (PV) speziell im Commercial-Bereich sich lohnt, müssen Planer ihr Anlagenkonzept von der Beschaffung bis zum langjährigen Betrieb durchdenken. Fronius liefert mit seinen Lösungen auch im kommerziellen Bereich einen wichtigen Beitrag für die Vision 24 Stunden Sonne. Dafür spielen neben der zuverlässigen und lohnenden Erzeugung von Solarenergie vor allem die Reduzierung der Balance-of-System-Kosten eine wichtige Rolle. Diese betreffen alle Komponenten einer Photovoltaik-Anlage mit Ausnahme der Photovoltaik-Module und machen einen wesentlichen Anteil der Gesamtinvestition aus. Fronius erkennt vor allem bei den AC / DC-Verkabelung und -Verteilerboxen, abhängig von Anlagendesign und Wechselrichter, grosses Einsparpotenzial. Zudem ist die einfachere und schnellere Installation ein weiterer Kostenfaktor. Geht es um die Planung, Kosten- und Ertragsabschätzung, müssen neben den Investitionsausgaben (CAPEX) auch die voraussichtlichen Betriebskosten (OPEX) betrachtet werden. Zudem ist es wichtig, die zu erwartenden Erträge genau zu analysieren. Dabei wird klar, welche Vorteile Wechselrichter von Fronius mit aktiver Kühltechnologie aufweisen: Mit dem Wech-

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selrichter Fronius Symo können Anlagendesigns flexibel an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden und der Wartungsaufwand der Geräte ist gering. Sollte es doch ein Problem geben, kann dieses mit dem schnellsten Servicekonzept am Markt, dem Platinentausch, effizient behoben werden. Die serienmässige Anbindung an das Internet per WLAN oder Ethernet vereinfacht das Anlagen-Monitoring. Tom Peebles, vom Fronius Service Partner Plus Solenergy Systems Inc., bestätigt die Vorteile mit Blick auf ein Referenzprojekt auf den Philippinen: «Fronius SnapINverter bieten eine einfachere Designlösung und gewährleisten eine hohe Systemverfügbarkeit. Die anwenderfreundliche Montage beschleunigt die Installation, Inbetriebnahme und Wartung deutlich.»

BESTER SUPPORT DANK KNOW-HOW-TRANSFER Bei diesem Projekt handelt es sich mit 4 771 kWp um die grösste Eigenverbrauchsanlage in Südostasien. Der Einsatzort verdeutlicht auch, wie entscheidend ein wartungsarmes und einfach zu montierendes Produkt in Kombination mit dem richtigen Servicekonzept ist. Denn neben dem preissensitiven Markt sind die lokalen Ge-

gebenheiten eine Herausforderung für den Installateur Solenergy Systems. Bei beiden Aspekten punktet Fronius: Das Wechselrichterkonzept mit aktiver Kühlung optimiert sowohl die Installations- als auch die Wartungskosten. «Zudem unterstützt Fronius die Weiterbildung von Installateuren. Das sichert die Qualität der Anlagen, die Verfügbarkeit von Service-Technikern und bietet damit das richtige Servicekonzept für das Land, das aus mehr als 7 000 Inseln besteht», ergänzt Hans Georg Einwagner, Area Sales Manager bei Fronius International GmbH.

MONITORING AUCH AUS DER FERNE Doch nicht nur schneller Service und hohe Qualität entscheiden über die Versorgungssicherheit. Auch das Monitoring ist unerlässlich. Über das Online-Portal Fronius Solar.web können Betreiber ihre Photo­ voltaik-Anlagen ortsungebunden überwachen, analysieren, miteinander vergleichen und Remote Updates durchführen. Zudem bietet Fronius ein umfassendes Dienstleistungs-Angebot, das bei der Garantieverlängerung beginnt, über die Unterstützung bei der Inbetriebnahme einer PV-Anlage bis zu umfassenden Service-Paketen führt. Ziel ist es, Defekte sofort zu beheben und


SOLAR so die Ausfallzeit der Photovoltaik-Anlage auf ein Minimum zu beschränken. Von zentraler Bedeutung ist hier das einzigartige Platinentausch-Konzept, durch das Fronius Service Partner defekte Teile in kürzester Zeit austauschen können. Das Ergebnis ist ein wirtschaftliches Konzept, das die System-Kosten kommerzieller Anlagen ganzheitlich und nachhaltig optimiert, Erträge maximiert und gleich-

zeitig eine hohe Verfügbarkeit durch schnellen und qualifizierten Service sicherstellt. Fronius steht dabei Installateuren und seinen Service Partnern mit detaillierten Informationen und technischer Hilfestellung zur Seite. Nicht zuletzt bietet Fronius durch seine 26-jährige Erfahrung mit Aufdachanlagen eine hohe Investitionssicherheit. Bei der Finanzierung kommerzieller Photo­ voltaik-Projekte gewinnt dieser Faktor immer mehr an Bedeutung. Hans-Georg Einwagner, Area Sales Manager, Fronius International GmbH, Business Unit Solar Energy.

KONTAKT Fronius Schweiz AG Oberglatterstrasse 11 CH-8153 Rümlang Telefon 0848 FRONIUS (3766487) Gratis-Fax 0800 FRONIUS (3766487)

Fronius lieferte 213 Wechselrichter des Typs Symo 20.0-3M auf die Philippinen zu JTI.

pv-sales-swiss@fronius.com www.fronius.ch

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Lieber ins eigene bad einspeisen aLs ins netz. Mit deM FrOniUs OHMpiLOt sOLarenergie nOCH eFFizienter nUtzen. / Der Fronius Ohmpilot ist die effiziente Lösung zur Nutzung von Solarenergie für die Wärmeerzeugung, zum Beispiel um Heizstäbe zur Warmwasseraufbereitung in Boilern anzusteuern. Diese intelligente, stufenlose Regelung von Wärmequellen ermöglicht den Eigenverbrauch zu optimieren. Mehr unter www.fronius.ch

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SOLAR

DIE MASSGESCHNEIDERTE PHOTOVOLTAIK-ANLAGE Dank einer neuen Produktentwicklung aus dem Wallis ist es heute möglich, eine Solaranlage individuell und exakt auf das Verbraucherprofil abgestimmt zu planen. Bis zu einem Drittel kann der Kunde dank so einer massgeschneiderten Solaranlage bei den Investitionskosten einsparen. Die Walliser Solarfirma winsun AG bietet diese digitale Form der Energieberatung an und integriert sie erfolgreich in ihr Geschäftsmodell.

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Die Digitalisierung und neue Innovationen verändern den Markt der Photovoltaik. Wer sich vor fünf Jahren für eine Solaranlage interessierte, erhielt, wie damals üblich, aufgrund der letzten Stromrechnung und einigen ergänzenden Angaben eine Offerte zugeschickt. Heute ist es möglich, mit Hilfe eines Energiesensors das Verbraucherprofil des Kunden exakt zu erfassen und anhand dessen eine massgeschneiderte Solaranlage zu planen. Damit werden der Eigenverbrauch und die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage erhöht. Der Sensor wird zuhause an den Stromzähler angebracht und liefert von da an im 15-Minuten-Takt ein persönliches Verbraucherprofil. Der grosse Vorteil: Die Investitionskosten lassen sich dank des Energiesensors wesentlich tiefer halten als bei standardmässig geplanten Solaranlagen. «Eine massgeschneiderte Solaranlage hat kein Solarmodul zu viel und kann so effizient betrieben werden wie nie zuvor. Der Verbrauch und die Produktion sind optimal aufeinander abgestimmt», sagt Johann Eberhardt, CEO der winsun AG. Das Walliser Solarunternehmen hat im Jahr 2011 in der Sonnenstube der Schweiz als eines der ersten Unternehmen damit begonnen, Solaranlagen zu planen und zu installieren. Heute ist das Unternehmen an sieben Zweigstellen in der Schweiz vertreten und kennt den Schweizer Markt und die Trends inzwischen gut. Mit einer eigenen Produktentwicklung und der Innovation als feste Bestandteile der Unternehmenskultur gestaltet die junge Firma das Angebot sogar aktiv mit. So wurde der Energiesensor zur Erstellung von massgeschneiderten Photovoltaik-Anlagen im Wallis von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der winsun AG entwickelt. Sein schlichtes Design und die Einfachheit der Anwendung zeichnen das Produkt aus, das unter dem Markennamen ADAM zu Beginn des Jahres lanciert wurde. Praktisch ohne Installationsaufwand wird

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SOLAR ADAM zuhause mittels «Plug & Play» durch den Nutzer selber an den Stromzähler angebracht, von wo aus der Energieverbrauch an die dazugehörige, kostenlose App übermittelt wird. Die Übertragung erfolgt via dem Longe Range Wide Area Network (LORA-Netz) der Swisscom. Neben der Erstellung von Offerten kommt der Energiesensor ADAM auch bei weiteren Angeboten zum Einsatz. So ist man bei der winsun AG überzeugt, dass jeder und jede etwas zur Energiewende beitragen kann, denn Energieverständnis und Energie­ visualisierung führen zu Energieeffizienz. Die dazugehörige, kostenlose App, die sich eva grün nennt, empfängt die Daten bezüglich des Stromverbrauchs und visualisiert sie auf dem Smartphone des Kunden. «Mit dem Produkt ADAM ist es uns gelungen, ein besseres Energieverständnis zu schaffen und das Thema fassbarer zu machen.», so Eberhardt. «Was macht es beispielsweise für einen Unterschied, mit oder ohne Deckel zu kochen oder das Licht immer zu löschen, wenn man das Zimmer verlässt? ADAM macht genau solche Verhaltensänderungen sichtbar und motiviert so die Menschen, ihre Energie effizienter zu nutzen. ADAM gibt aber auch neue Energiespar-Tipps und zeigt dem Nutzer konkrete Massnahmen auf, mit welchen er seinen Verbrauch weiter optimieren kann», so Eberhardt weiter. Das reiche, je nach Situation, von einfachen Tipps für den Alltag bis hin zu ganzen Systemoptimierungen. In sogenannten Energiespar-Wettbewerben kann auf der App ausserdem mit anderen Nutzern um die Wette «gespart» werden. Diese spielerische Komponente sei ein weiterer Anstoss, dem Thema Energie auf eine neue Weise zu begegnen.

Stromkosten um fast die Hälfte. Aufgrund von steigenden Strompreisen und sinkenden Investitionskosten wird die Wirtschaftlichkeit als Verkaufsargument wohl auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Johann Eberhardt von der winsun AG sieht in dieser Entwicklung die Chance, das Potenzial der Sonne mit dem Zubau von Solaranlagen maximal auszuschöpfen. Nur gerade 3 % betrug der Anteil von Solarenergie am Schweizer Stromverbrauch im letzten Jahr, gemäss Schätzungen des Bundes soll dieser im Jahr 2050 bis zu 30 % betragen. Es gibt sogar Studien, die von noch

mehr ausgehen. Die winsun AG hat sich zum Ziel gesetzt, mit neuen Technologien, wie eben die der digitalen Energie­beratung und immer effizienter werdenden Solaranlagen, die Energie-Revolution weiter voranzutreiben.

KONTAKT winsun AG info@winsun.ch www.winsun.ch

ÜBER DIE WINSUN AG Die winsun AG mit Hauptsitz in Steg im Kanton Wallis bietet seit 2011 die Planung und Installation von Photovoltaik-Anlagen an. Innerhalb von wenigen Jahren hat sich die Mitarbeiterzahl des Unternehmens verdoppelt und liegt heute bei 80. Neben Photovoltaik bietet die winsun AG auch Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Elektro, E-Mobilität, Produktentwicklung, Beratung und Batteriesysteme an. Seit letztem Sommer ist das deutsch-schweizerische Energieversorgungsunternehmen, die Energiedienst Holding AG, Aktionärin der winsun AG. Das Pionier-Unternehmen im Vertrieb von Ökostrom entwickelt sich gemeinsam mit der winsun AG vom traditionellen Energieversorger zum innovativen Energiedienstleister. Den Energiesensor ADAM gibt es online auf www.winsun.ch/adam für CHF 129.–.

Der Energiemarkt im Allgemeinen und auch der Markt für Solaranlagen befinden sich im Wandel. Das zeigt auch die Preisentwicklung für eine Photovoltaik-Anlage innerhalb der letzten Jahre: Der Preis für eine Anlage auf einem Einfamilienhaus ist deutlich gesunken im Vergleich zu vor fünf Jahren. Während sich damals vor allem stark ideologisch motivierte Menschen für die Stromgewinnung aus der Sonne entschieden, ist es heute ein viel breiteres Kundensegment. Insbesondere der wirtschaftliche Vorteil überzeugt viele Besitzer einer Solaranlage: Zwischen 10 und 15 Jahre dauert es heute im Schnitt, bis sich die Investition amortisiert, danach wird der Besitzer mit seiner Solaranlage sogar Geld verdienen. Und bereits vom ersten Tag an sinken die

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WÄRMEPUMPEN

LEISE UND TROTZDEM KRAFTVOLL OPTIMAHEAT WÄRMEPUMPEN Die Lärmschutzvorschriften in der Schweiz können für Interessenten oder Betreiber von Wärmepumpen zur Hürde werden. Wenn die bestehende Heizung mit einer Wärmepumpe ersetzt wird, gibt es in den meisten Kantonen eine attraktive Förderung.

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s müssen jedoch die neuen Schallschutzvorgaben erfüllt werden, was für sehr viele Wärmepumpensysteme eine echte Herausforderung darstellt. Obwohl Technologie und Energieeffizienz neuer Wärmepumpen den Zielsetzungen der Energiestrategie 2050 entsprechen, scheitern viele Projekte an schalltechnischen Vorgaben. Ein langatmiges und mühe­volles Bewilligungsverfahren ist die Folge. Bei kurz-

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fristigen Sanierungen gibt es in dieser Zeit keine Wärmeversorgung, womit kein Hausbesitzer konfrontiert werden möchte.

DIE LEISESTE LUFT-WÄRMEPUMPE Die Silent Source Luftwärmepumpe von TCA optimaHeat wird in vielerlei Hinsicht den massiv steigenden Anforderungen gerecht. Sie kommt ohne Flüster- oder Nacht-


modus aus, denn sie ist auf minimalste Schallemission konzipiert, ohne jegliche Effizienzeinbussen. Die stufenlose Vollmodulation sorgt dafür, dass Sie bei minimalem Energieaufwand ein Maximum an Komfort und Sicherheit geniessen können. Das Ergebnis ist die leiseste Luft-Wärmepumpe der Welt. Wärme sollen Sie fühlen – nicht hören! Um auch äusserlich Ihren hohen Anforderungen gerecht zu werden, kann die Silent Source Linie von optimaHeat mit unterschiedlichen Oberflächendesigns bestellt werden. So können Sie selbst entscheiden, ob Ihre Wärmepumpe optisch mit der Fassade verschmilzt, oder zum Blickfang in Ihrem Garten werden soll. Somit wird Ihre Wärmepumpe so individuell wie Sie.

GESAMTHEITLICHE NUTZUNG VON ERNEUERBAREN ENERGIEN Die Silent Source Wärmepumpen sind PV- und SG-Ready. Dadurch können Sie selbst produzierten Solarstrom in Ihr Wärme­ pumpensystem einspeisen. Dabei synchronisieren sich die Wärmepumpe und die die PV Anlage automatisch. Eine optimale Energieausbeute ist Ihnen gewiss und Sie können Ihre Betriebskosten nochmals deutlich senken. webcontrol AT ® ist ein digitaler, webbasierter Regler für Wärmepumpen, der ohne Software-Installation auf jedem internetfähigen Endgerät mit Browser-App verwendbar ist. Der Regler ermöglicht eine weltweit ortsungebundene Steuerung der optimaHeatWärmepumpe und der damit verbundenen Komponenten in vollem Umfang, für alle Funktionen.

IN UNSEREM ELEMENT Geht es um Heizen mit der Kraft der Natur, sind unsere Fachspezialisten in ihrem Element. Gerne beraten wir Sie zum Thema Einbau oder Austausch von Wärmepumpen.


WÄRMEPUMPEN

EINE INNOVATIVE KOOPERATION Im September 2018 lud die SOLTOP Schuppisser AG ihre Geschäftspartner an den Hauptsitz in Elgg zu einem Wärmepumpen Event ein. Der Systemlieferant gab dabei die Übernahme der exklusiven Vertretung des österreichischen Wärmepumpen Herstellers M-TEC in der Schweiz bekannt.

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ie Zusammenarbeit mit M-TEC ist, gemäss dem Geschäftsführer Ueli Frei die logische Konsequenz aus der strategischen Weiterentwicklung der SOLTOP vom reinen Solarspezialisten hin zum Systemlieferanten. So tritt das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten (Wärmepumpen, Photovoltaik, Solarthermie, Speicher etc.) sowie der Eigenverbrauch von Solarstrom vermehrt in den Vordergrund und Themen wie Effizienz, Leistung und Zuverlässigkeit sind die Schlüsselfaktoren. Mit M-TEC konnte SOLTOP eine Kooperation mit einem innovativen Wärmepumpenhersteller eingehen, der die gleichen Werte vertritt und ein Mitspracherecht in der zukünftigen Entwicklung effizienter und bedürfnisorientierter Produkte zulässt. Die österreichische M-TEC Gruppe ist breit aufgestellt und bietet von der Herstellung hocheffizienter Wärmepumpen bis hin zur fachgerechten Planung, Montage und Wartung von Photovoltaik, Wärmepumpen, Wärmerückgewinnung sowie Klima- und Kältetechnik alles aus einer Hand an. Mit über vier Jahrzehnten Erfahrung, mehr als 12’000 Installationen, Patenten im Bereich innovativer Wärmepumpen-Gesamtsysteme und der ständigen Weiterentwicklung der Wärmepumpentechnologie ist M-TEC ein zukunftsorientierter Partner der den Wär-

mepumpenmarkt genau kennt. Ob Sole / ­ Wasserwärmepumpe, Luft / Wasserwärmepumpe oder Grundwasserwärmepumpe – die in Österreich hergestellten Produkte gehören zu den effizientesten Maschinen im Markt und überzeugen durch Qualität und Leistungsfähigkeit. SOLTOP ist der Partner für effiziente und bedürfnisorientierte Gesamtsystemlösungen. Sie versteht sich darauf die einzelnen Komponenten, wie Wärmepumpen, Photovoltaik, Solarthermie und Speicher optimal zu kombinieren und auf einander abzustimmen. Die Unterstützung der Geschäftspartner in der Planung und Dimensionierung von Anlagen gehört genauso zu den Dienstleistungen der SOLTOP, wie der schweizweite Kundendienst.

LEISE, KRAFTVOLL UND KOMFORTABEL Die Wärmepumpen heizen und schonen die Umwelt. Zudem machen Sie sich unabhängig von den grossen Konzernen. Sie nutzen Ressourcen, die vorhanden sind und keinen Schaden an der Umwelt anrichten. Erdwärme beziehungsweise Luftwärme stehen in unerschöpflicher Menge zur Verfügung, da diese ständig wieder regeneriert wird. Heizen wird zu einer gut und sicher kalkulierbaren Ausgabe und das mit einer Heizleistung von 2 bis 136 kW.

LUFT / WASSER WÄRMEPUMPEN Die Umgebungsluft, eine kostenlose Gabe der Natur, ist die Wärmequelle der Luft /Wasser-Wärmepumpen. Wir bieten Luftwärmepumpen als Innen- oder als Aussenaufstellung an. Auch bei Temperaturen unter null Grad ist in der Luft noch genügend Energie vorhanden, um Ihr Haus mit Wärme und Warmwasser zu versorgen. Die meisten Geräte können im Sommer auch zur Gebäudekühlung verwendet werden.

LUFT / WASSER-SPLIT WÄRMEPUMPEN Eine Split-Wärmepumpe setzt sich aus einer Innen- und einer Ausseneinheit zusammen, wobei in der Inneneinheit alle Komponenten verbaut sind, die Geräusche verursachen können. Die Inneneinheit ist kompakt und lässt sich im Haus sehr flexibel aufstellen. Zudem sind Innen- wie Ausseneinheit sehr leise, mit einem durchdachten, schalloptimierten Design.

SOLE / WASSER WÄRMEPUMPEN Die Sole / Wasser-Wärmepumpe nutzt die im Erdreich gespeicherte Energie, um Ihr Haus auch im kältesten Winter zu heizen und Warmwasser zu erzeugen. Im Sommer kann die Erdsonde auch zur Gebäudekühlung genutzt werden. Unsere Geräte zeichnen sich durch hohe Leistungszahl, hohen Qualitätsstandard sowie lange Lebensdauer aus. Sie lassen sich einfach installieren, sind wartungs- und bedienungsfreundlich. Die Geräte sind in verschiedenen Leistungsgrössen lieferbar.

VORTEILE DER SOLTOP WÄRMEPUMPEN • Intelligente Leistungsegelung, der

Ueli Frei, Geschäftsführer SOLTOP.

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Wirkungsgrad wird dadurch etwa um 20 Prozent verbessert • Mit dem «WebDialog» kann die Wärmepumpe über PC, Handy oder Tablet gesteuert werden • Die Wärmepumpen können in Ihr Hausmanagement System eingebunden werden


WÄRMEPUMPEN

Luft / Wasser-Split Wärmepumpen 2–17 kW

Sole / Wasser Wärmepumpen 2–16 kW

• Kompatibel mit Photovoltaik und

Sonnenkollektoren • Höchste Wirkungsgrade von Wärmepumpensystemen • PV PowerControl • Die konstante Temperatur macht Sole / Wasser-Wärmepumpen witterungsunabhängig und ermöglicht eine hohe Jahres­arbeitszahl (JAZ). • Kaskadierung bis zu 4 Maschinen

KONTAKT SOLTOP Schupppisser AG St. Gallerstrasse 3 + 5a CH-8353 Elgg Telefon +41 (0)52 397 77 77 Fax +41 (0)52 397 77 78 info@soltop.ch www.soltop.ch

Luft / Wasser Wärmepumpen 3–34 kW

SOLTOP – CLEVERE ENERGIESYSTEME DIE LEISTEN UND BEGEISTERN Möchte man sich mit erneuerbaren Energien versorgen, benötigt man technisch und qualitativ hochwertige Anlagen. Diese sollen – je nach persönlichem Bedürfnis oder den Gegebenheiten vor Ort – problemlos kombiniert, erweitert und gesteuert werden können. Die Systeme der SOLTOP Schuppisser AG sind geprägt von Innovationen und der Begeisterung für die Sache. SOLTOP Energiesysteme können vernetzt, ergänzt oder einzeln betrieben werden. Die SOLTOP ist Hersteller und Vertriebsspezialist für Energietechnik, wobei sie viele Komponenten und nachhaltige Systeme für Warmwasser, Heizung und Strom selbst entwickelt und produziert. Die Freude an technischer Innovation ist auch nach über 30 Jahren spür- und erlebbar. Im modernen Firmensitz und Produktionsstandort in Elgg (ZH) sind 70 Personen tätig. Die Niederlassung in Puidoux (VD) kümmert sich seit 2014 um die Anliegen der französischsprachigen Kunden. Ein schweizweiter Service sichert die Funktion und die Wertbeständigkeit der Anlagen. Gemeinsam mit dem regionalen Installateur und dem Endnutzer erörtern die erfahrenen SOLTOP Berater das optimale System. Bei diesem Beratungsprozess steht dasjenige System im Zentrum, welches im technischen und wirtschaftlichen Zusammenhang am geeignetsten ist und den individuellen Kundenbedürfnissen am besten entspricht. SOLTOP bietet rundum kompatible Energiesysteme.

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IT-SICHERHEIT

IOT – DIE «SMARTE» HERAUSFORDERUNG IM ENERGIEUMFELD IoT ist omnipräsent und bietet (auch in der Energiebranche) immenses Potenzial – birgt aber auch Risiken. Schwachstellen in Geräten sind (leider) allgegenwärtig und die Zahl der Malware und Exploits steigt kontinuierlich. Trotzdem zählen IoT immer noch zu den am meist unterschätzten Bedrohungen der Cyber Security. Unterschiedlich hoher Schutzbedarf trifft dabei auf eine Vielzahl von Lösungsansätzen und Komponenten. Hier ist es ratsam, sich den unterschiedlichen Risiken und kritischen Schwachstellen bewusst zu werden. Daher braucht es ganzheitliche Ansätze, um Cyber Security im schnell wachsenden Internet der Dinge zu etablieren. von Franco Cerminara, Chief Consulting Officer, InfoGuard AG

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MART – ABER NICHT OHNE RISIKEN

IoT ist allgegenwärtig. Es wird geschätzt, dass in wenigen Jahren 8 von 10 Schweizer Unternehmen IoT-Komponenten im Einsatz haben werden. Damit dringt die Konnektivität in Bereiche vor, welche bislang voneinander unabhängig waren. Dadurch steigt aber auch die Gefahr, dass solche Systeme manipuliert werden. Diebstahl, Betrug, Erpressung und Manipulation sind mögliche Folgen. Mit dem Einsatz von Kryptowährungen als M2M Bezahlsystem wird das Angriffsrisiko zusätzlich erhöht – ohne, dass der User direkt involviert ist.

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IoT hat unbestritten ein grosses Potenzial. Die Anzahl der Geräte, die mit Unternehmensnetzwerken verbunden sind, wird weiter ansteigen. IoT birgt aber auch ein (oft vernachlässigtes) Risiko: Cyberkriminalität. Die immer häufigeren IoT-basierten Hackerangriffe, zum Beispiel Mirai oder Botnet, oder auch Hacks von IoT-Geräten führen uns diese Risiken immer wieder vor Augen. Trotzdem finden grundlegende Sicherheitsprinzipien, die man schon seit Jahren als Best-Practice erachtet, oft den Weg nicht in den Entwicklungs-Zyklus solcher Geräte. Das Haar in der Suppe ist – einmal mehr – die Sicherheit. Wenn die

Sicherheitsprobleme bei der Implementation von IoT nicht berücksichtigt und behoben werden, können die Geräte folglich viel Schaden verursachen. Beispielsweise durch Abfluss von Kunden- und Produktionsdaten, oder wenn der Wartungszugang zur Hintertüre eines Angreifers wird. Cyber Security sollte daher an erster Stelle stehen, denn mit ihr steht und fällt der Erfolg von IoT.

IOT ALS HERAUSFORDERUNG IN DER ENERGIEBRANCHE Die Energiebranche zeigt sich vorbildlich, was Safety- und Verfügbarkeitsanforderungen angeht. Mit IoT entwickeln sich die


IT-SICHERHEIT Branchenlösungen jedoch in eine – in weiten Teilen – offene «OT-Welt» (Operational Technology), in der kritische Systeme nicht mehr isoliert sind. IoT ist zwar nichts Neues, aber die heutigen Möglichkeiten sind verlockend und eine Chance für den zukünftigen Geschäftserfolg. Bereits realisierte IoT-Projekte in der Schweiz zeigen dies eindrucksvoll auf. So steuern beispielsweise intelligente Systeme einen Park von Warmwasserboilern für die Bereitstellung von Regelenergie. Systeme automatisieren dabei ganze Meterto-Cash-Prozesse oder komplexe Smart Grid-Komponenten übernehmen kritische Funktionen im Stromnetz. Dabei gilt es, nicht nur die Integrität und die Verfügbarkeit der einzelnen Systeme zu schützen, sondern auch die Daten. Der Business Case von IoTSystemen liegt längst nicht mehr nur in der Automatisierung von Prozessen, sondern auch in der Individualisierung und Personalisierung von Energieprodukten und den dazugehörigen Dienstleistungen. Vertrauenswürdige Dienstleister müssen den Schutz dieser personenbezogenen Daten ernst nehmen. Umso mehr, weil die Daten in der Cloud bearbeitet und über unsichere Netze zwischen Objekten, Menschen und Services übertragen werden. Der Schutzbedarf von IoT-Projekten verlangt also Kompetenzen aus den beiden Welten IT und OT.

RISIKEN ERKENNEN, BEVOR DAS LICHT AUSGEHT Aber in welcher Entwicklungsphase und mit welchen Massnahmen soll dieser Schutzbedarf in den IoT-Systemen angegangen werden? IoT-Projekte sind zwar keine komplexe Wissenschaft mehr, weisen jedoch trotzdem einige Besonderheiten auf: «Security by Design» heisst das Zauberwort. In der Realität ist dies aus Innovationssicht jedoch meist nur bei kritischen Projekten oder IoT-spezifischen Anforderungen möglich. Um den Schutzbedarf eines IoT-Projektes abschätzen zu können, bedarf es zu Beginn eine entsprechende Risikoanalyse. Dabei sind die Auswirkungen von Vorfällen im Kontext des Einsatzes der IoT-Systeme und Use Cases zu hinterfragen. Was heisst das nun für Sie konkret? Folgende Fragestellungen sollten Sie berücksichtigen: • Hat ein Vorfall Auswirkungen auf kritische Services? • Ist die Reputation des Unternehmens gefährdet? • Entsteht ein finanzieller Schaden durch nicht erbrachte Dienstleistungen oder durch das Nichteinhalten von gesetzlichen Anforderungen?

Auf dieser Basis kann man die Kritikalität abschätzen und eine Herangehensweise ableiten. Dies kann bedeuten, dass «Security by Design» tatsächlich zwingend notwendig wird. Oder aber, dass erst einzelne Sicherheitsmassnahmen implementiert werden müssen. In IoT-Vorhaben mit höherem Schutzbedarf sollte im nächsten Schritt die Eintrittswahrscheinlichkeit von Vorfällen eruiert und Prioritäten abgeleitet werden. Dies gelingt durch eine Abschätzung der potentiellen organisatorischen und technischen Verletzbarkeiten im Gesamtsystem sowie für die einzelnen Komponenten. Danach gilt es, die IT Security sowie teilweise auch die physische Resilienz der einzelnen Komponenten zu untersuchen und zu testen. Aber auch die Kommunikation zwischen den Komponenten, die zentralen Datenverarbeitungssysteme und die Interaktion zwischen Anwender und Betreiber müssen berücksichtigt werden. Nicht zu vergessen ist zudem die Prüfung der Gesamtorganisation mitsamt den dazugehörigen Prozessen.

IOT ALS FESTER BESTANDTEIL IHRER CYBER SECURITY Cyber Security sollte deshalb bei IoT-Vorhaben ganz oben auf der Agenda stehen – nicht erst, wenn etwas schief gegangen ist. Wer sich mit IoT und Industrie 4.0 beschäftigt, muss sich zwingend auch mit dem Thema Sicherheit auseinandersetzen. Technologisch liegt der Schlüssel zur Sicherheit in einer geeigneten Architektur und der entsprechenden Zonierung bei IoT und Industrie 4.0-Netzwerken. Einer der wichtigsten Aspekte stellt dabei die Identität, die Authentisierung und der Schutz der Daten dar; ebenso die optimale Segmentierung im Backend der Umgebungen, Datenströme, Betriebsprozesse und Überwachung der so geschaffenen Zonenübergänge. So gilt es, verschiedene Verteidigungslinien (Lines of Defense) aufzubauen. Dabei muss jede Zone und jeder Zonenübergang mit entsprechenden Sicherheits-

massnahmen versehen werden. Hier gilt es, sich an den bewährten «Best-Practice»Ansätzen zu orientieren. Vergessen Sie zudem nicht das regelmässige Update- und Patch-Management von IoT-Geräten. IoT Security ist keine einmalige Angelegenheit, da sich die Risikosituation stetig ändert. Unternehmen müssen kontinuierlich die aktuelle Bedrohungslage beobachten und ihr Sicherheitsdispositiv – unter Berücksichtigung von neuen Bedrohungen und Schwachstellen – optimieren und kontinuierlich verbessern. Wichtige Elemente einer Security Governance beinhalten deshalb Risk Assessments, organisatorische Audits, System Security Testing, Penetration Tests und Vulnerability Scans. Unternehmen sollten zudem jederzeit in der Lage sein, Sicherheitsvorkommnisse erkennen zu können, schnell darauf zu reagieren und die Auswirkungen auf ein Minimum zu reduzieren. Sicherheit darf kein Thema sein, dem man sich irgendwann hinterher widmet – womöglich erst, wenn ein Vorfall eingetreten ist. Wer sich mit IoT und Industrie 4.0 beschäftigt, muss sich auch intensiv mit Cyber Defence auseinandersetzen.

Franco Cerminara, Chief Consulting Officer, InfoGuard AG

WEITERE INFORMATIONEN www.infoguard.ch

ÜBER INFOGUARD Die InfoGuard AG ist spezialisiert auf umfassende Cyber Security. Zu den Kompetenzen zählen massgeschneiderte Dienstleistungen im Bereich der Sicherheitsberatung und Security Audits sowie in der Architektur und Integration führender Netzwerk- und Security-Lösungen. State-of-the-Art Cloud-, Managedund Cyber Defence-Services erbringt der Schweizer Cyber Security Experte aus dem ISO 27001 zertifizierten InfoGuard Cyber Defence Center in der Schweiz. InfoGuard hat ihren Hauptsitz in Baar / Zug und eine Niederlassung in Bern. Ihre über 100 Sicherheitsexperten sorgen sich tagtäglich um die Cyber Security bei über 300 Kunden in der Schweiz. InfoGuard ist ISO / IEC 2700:2013 zertifiziert.

Ausgabe 2  / 2018 // Seite 81


IT-SICHERHEIT

DSGVO – DAS SCHRECKGESPENST IST DA Am 25. Mai 2018 war es nach einer zweijährigen Übergangsfrist soweit und die Datenschutz-Grundverordnung der EU trat in Kraft. Dieser Artikel zeigt, welchen Einfluss diese Verordnung für die Informationssicherheit hat. von Andreas Wisler

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ie neue Datenschutz-Grundverordnung hat das Ziel, eine einheitliche, EU-weite Regelung in Bezug auf die Verarbeitung von personenbezogenen Daten sicherzustellen. Dies gilt für Unternehmen, die Dienstleistungen an EU-Bürgerinnen und Bürger anbieten, unabhängig davon, ob sie einen Sitz innerhalb oder ausserhalb der Europäischen Union haben.

ANWENDUNGSBEREICH Die DSGVO gilt für die Verarbeitung personenbezogener Daten. Es spielt dabei keine Rolle, ob dies automatisiert oder nicht automatisiert erfolgt. Bei der Verarbeitung ist es auch unabhängig davon, ob die Daten elektronisch oder zum Beispiel auf Papier verarbeitet werden. Anfang Juli 2018 hat ein Gericht entschieden, dass dies auch für Notizen gilt, die bei Türverkäufen erstellt werden.

Was sind aber personenbezogene Daten? In Artikel 4, Nr. 1 steht: «alle Informationen, die sich auf eine identifizierte oder identifizierbare natürliche Person (im Folgenden «betroffene Person») beziehen; als identifizierbar wird eine natürliche Person angesehen, die direkt oder indirekt, insbesondere mittels Zuordnung zu einer Kennung wie einem Namen, zu einer Kennnummer, zu Standortdaten, zu einer Online-Kennung oder zu einem oder mehreren besonderen Merkmalen, die Ausdruck der physischen, physiologischen, genetischen, psychischen, wirtschaftlichen, kulturellen oder sozialen Identität dieser natürlichen Person sind, identifiziert werden kann». Beispiele dafür sind Name, Wohnort, Geburtsdatum, Personalnummer, Parteizugehörigkeit, etc. Bei der Verarbeitung sind sowohl das Erheben (Daten beschaffen), Speichern,

Ändern, Übermitteln, Verknüpfen (mit anderen Daten) oder auch Löschen gemeint. Das bedeutet, es spielt keine Rolle, wer was mit den Daten anstellt. Die Ausnahme bilden nur persönliche oder familiäre Bearbeitungen.

VERZEICHNIS VON VERARBEITUNGSTÄTIGKEITEN In einem ersten Schritt sollte ein Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten erstellt werden. In Artikel 30 ist ausführlich beschrieben, was darin zu erfassen ist. Es sind dies: • Namen und Kontaktdaten des / r Verantwortlichen • Zweck der Verarbeitung • Erfasste Kategorien • Empfänger der Daten, allenfalls Angabe der Drittländer • Übermittlung der Daten, inkl. allfälliger Drittländer • Fristen zur Löschung der Daten • Beschreibung der technischen und organisatorischen Massnahmen (TOM)

GRUNDSÄTZE DER VERARBEITUNG VON PERSONENBEZOGENEN DATEN Grundsätzlich ist es nicht erlaubt, mit personenbezogenen Daten zu arbeiten. Entweder existiert dazu eine Rechtsgrundlage oder es liegt eine Einwilligung für diese Datenbearbeitung vor. Diese Einwilligung muss freiwillig sein und wird für einen bestimmten Zweck abgegeben (Zweckbindung). Die betroffene Person muss klar und verständlich über den Verwendungszweck und über einen Widerruf informiert worden sein.

Das oben stehende Bild zeigt einmal die verschlüsselte Datei auf einem Cloud-Speicher und via der Software Boxcryptor geöffnet.

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Werden die erhobenen Daten nicht mehr benötigt und es gibt auch keine Aufbewahrungsvorschriften mehr, müssen die Daten gelöscht oder so verändert werden, dass kein Personenbezug mehr möglich ist.


IT-SICHERHEIT

IT-SICHERHEIT

• Webseite: Auf einer Webseite

Der Artikel 32 DSGVO erwähnt die klassischen Schutzziele der Informationssicherheit: «Unter Berücksichtigung des Stands der Technik, der Implementierungskosten und der Art, des Umfangs, der Umstände und der Zwecke der Verarbeitung sowie der unterschiedlichen Eintrittswahrscheinlichkeit und Schwere des Risikos für die Rechte und Freiheiten natürlicher Personen treffen der Verantwortliche und der Auftragsverarbeiter geeignete technische und organisatorische Massnahmen, um ein dem Risiko angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten.»

muss zwingend HTTPS verwendet werden. Die Daten sind dabei für einen Dritten nicht einsehbar, der sich in die Ver­bindung ein­ schleichen will. Auch für Kontakt­ formulare muss die sichere Variante verwendet werden. • Dateien, Dokumente und Nachrichten: ein einfaches Verfahren, ist es, die Dateien / Dokumente direkt zu verschlüsseln. 7-ZIP wäre ein Programm, welches die Daten sicher verschlüsseln kann (bei­spielsweise mit AES-256). Bei E-Mails kommen S /MIME oder PGP zum Einsatz. • Cloud: Daten in der Cloud sind nicht verschlüsselt, auch wenn der Transport der Daten in der Regel über HTTPS erfolgt. Der Cloud-Anbieter kann jederzeit auf die Daten zugreifen. Diesem Umstand gilt es grosse Be­ach­tung zu schenken. Die Daten sollten daher immer verschlüsselt abgelegt werden, dies unabhängig, ob das Rechenzentrum in der Schweiz oder der EU liegt. Eine Variante ist die Software Boxcryptor. Sie stellt eine Mittelschicht zwischen lokalem Rechner und Cloud-Dienstleister zur Verfügung (unter Windows das Laufwerk X, auf einem Mac ein zusätzliches Laufwerk). Alle Daten, die via dieses Laufwerk abgespeichert werden, sind verschlüsselt. • Mobile Geräte: egal ob es sich um Handys, Tablets oder Laptops handelt, alle diese Geräte sind zu ver­ schlüsseln. Dabei genügt es bereits, die vom Her­steller • implementieren Funktionen zu nutzen.

PSEUDONYMISIERUNG Der Artikel 4 der DSGVO beschreibt dies wie folgt: «die Verarbeitung personenbezogener Daten in einer Weise, dass die personenbezogenen Daten ohne Hinzuziehung zusätzlicher Informationen nicht mehr einer spezifischen betroffenen Person zugeordnet werden können, sofern diese zusätzlichen Informationen gesondert aufbewahrt werden und technischen und organisatorischen Massnahmen unterliegen, die gewährleisten, dass die personenbezogenen Daten nicht einer identifizierten oder identifizierbaren natürlichen Person zugewiesen werden». Für eine Datenbank könnte dies beispielsweise ein Hash-Wert sein. Dieser ist nicht umkehrbar. Von Vorteil wird ein sicheres Verfahren wie SHA-2 oder SHA-3 verwendet. MD5 und SHA-1 gelten nicht mehr als sicher, da bereits erfolgreiche Angriffe darauf stattgefunden haben.

VERSCHLÜSSELUNG Die Verschlüsselung kann an verschiedenen Stellen genutzt werden: • E-Mail-Server: Gemäss dem Bayrischen Landesamt für Datenschutzaufsicht genügt es bereits auf dem E-Mail-Server STARTTLS und Perfect Forward Secrecy zu verwenden. Dabei kommunizieren die Server untereinander verschlüsselt. Die Verbindung zwischen dem sendenden und empfangenden Server ist damit für einen Dritten nicht einsehbar, d. h. der Transport der Nachricht ist geschützt.

WIEDERHERSTELLUNG / BACKUP Die DSGVO verlangt, dass die personenbezogenen Daten, inkl. Zugang bei physischen oder technischen Zwischenfällen rasch wiederhergestellt werden können. Dazu muss eine den Anforderungen angepasste Backup-Strategie erstellt werden. Auch ein Business Continuity sollte in Betracht gezogen werden. Das BCM kommt bei einem grösseren Ereignis zum Zuge und hilft, nach einem Vorfall schnell wieder produktiv arbeiten zu können.

PATCH-MANAGEMENT Jede Software hat Schwachstellen. Daher ist es wichtig, wenn Schwachstellen erkannt werden, schnell und angepasst darauf reagieren zu können. In einem ersten Schritt sollte das Risiko dieser Schwachstelle bewertet werden. Sind Sofortmassnahmen notwendig? Oder kann dies im gewohnten Patch-Rhythmus (zum Beispiel monatlich) erfolgen? Entweder erfolgt ein ausserordentlicher Termin oder während des Wartungsfensters wird die Schwachstelle durch den Patch (Software, welche die Schwachstelle behebt) beseitigt.

REGELMÄSSIGE ÜBERPRÜFUNG Weiter steht im Artikel 32, dass mittels eines zu definierenden Verfahrens regelmässige Überprüfungen, Bewertungen und Evaluierung der Wirksamkeit der technischen und organisatorischen Massnahmen erfolgen muss. Es genügt also nicht, einmal eine Massnahme umzusetzen und danach nichts mehr. Diese Kontrollen sind unbedingt schriftlich festzuhalten: Welches Resultat wurde erzielt? Welche Schwächen erkannt? Welche Schritte wurden eingeleitet? Mit diesen Schritten kann der Datenschutz einfach und nachhaltig erhöht werden. Das einfachste ist aber immer noch, nur die Daten zu sammeln, die auch benötigt werden. Damit kann die Gefahr einer Busse massiv reduziert werden.

KONTAKT goSecurity GmbH Schulstrasse 11 CH-8542 Wiesendangen Telefon +41 (0)52 511 37 37 info@goSecurity.ch www.goSecurity.ch

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FLEXIBLE SYSTEM- UND ENERGIEKONZEPTE Höchster Personenschutz und beste Verfügbarkeit garantiert durch Spitzentechnologie – mobil, stationär oder im Container. Interview mit Marco Maggetti von Roland Baer

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KSA realisiert schlüsselfertige Lösungen im Bereich der Energieverteilung und der Notstromversorgung.

«energieRUNDSCHAU»: Seit einigen Jahren wächst die Nachfrage nach mobilen Notstrom und Netzersatzanlagen. Sehen Sie in der Zukunft, einen weiteren aufsteigenden Trend? Marco Maggetti: In der Tat, wir können einen steigenden Trend erkennen. Unsere

Aggregate sind bestens gegen Lärmemissionen isoliert. Zudem sind sie dank GFK /  Aluminium Bauweise sehr leicht. Langlebigkeit und Korrosionsschutz sind weitere Vorteile. Eine einfache Bedienung der Anlage ist durch die hochinnovative Steuerung garantiert. So kann je nach Ausbaustufe zwischen einer der drei Betriebsmodi «Inselbetrieb», «Stationsfreischaltung» und «Netzparallelbetrieb» gewählt werden. Die Nennfrequenz kann von 50Hz, temporär auf

51.7Hz erhöht werden. Eventuell vorhandene Solaranlagen werden dadurch vom Netz getrennt. Auch erfüllen unsere Aggregate die ab 2019 gültige Abgasvorschrift «Stufe V». Welche Vorteile haben flexible Systemkonzepte? AKSA bringt die Erfahrung und Flexibilität mit, um mit Planern und Investoren die Ziele punktgenau zu verstehen und Dank dem grossen Produkteportfolio projektbezogene Systemkonzepte aus einer Hand erstellen und realisieren zu können. Mit modularen und flexible-ausbaubaren Systemen, welche im laufenden Betrieb erweitert oder neu konfiguriert werden können, verkürzen sich die Wartungsfenster. Zudem sind die Anlagen sehr einfach und sicher zu bedienen. Fazit, der Produktionsausstoss wird erhöht. Sie bieten Elektrotechnische Lösungen aus einer Hand an. Was ist darunter zu verstehen? Die Individualität eines Projektes, die fortlaufende Entwicklung der Technik und die gesetzlichen Vorgaben können komplex sein. Durch Optimierung und Konzentration der Aufgabengebiete werden die Ressourcen, auf Auftraggeber- wie auch Lieferantenseite, optimal eingesetzt. Die Selektivität und die Kommunikation unter den

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SICHERHEIT elektrotechnischen Anlagen werden sichergestellt. Im Rahmen eines FAT (Factory Acceptance Test) kann das vollständige System in unserem Prüffeld in Würenlos abgenommen werden. Können die Aggregate auch gemietet oder geleast werden? AKSA verfügt über einen umfangreichen Pool an Mietaggregaten. Diese können wir schnell und unbürokratisch zur Verfügung stellen. Betreffend Leasing zeigt die Studie «Leasing for Growth» der Hochschule FHNW und BAKBASEL aus dem Jahr 2017 einen Zusammenhang zwischen Leasing und Innovation. Für 55 Prozent der befragten Unternehmen liegt der Grund für die Nutzung eines Leasings darin, ihre Produktionsanlage häufiger zu erneuern oder zu erweitern als bei dessen Kauf. In wieweit ein Leasing oder ein Kauf nun zu bevorzugen ist, entscheiden sich von Fall zu Fall. Wir sind bestrebt mit dem Kunden zusammen die bestmöglichste Lösung zu erarbeiten. Die Stromversorgung wird als sehr sicher bewertet. Was raten Sie Ihren Kunden. wie zum Beispiel Spitälern? Per Definition gilt: «Die Versorgungssicherheit ist dann gewährleistet, wenn jederzeit die gewünschte Menge an Energie mit der erforderlichen Qualität im gesamten Stromnetz erhältlich ist.» Beispiele aus dem Alltag zeigen, dass trotz aller Vorkehrungen Stromunterbrüche von wenigen Millisekunden, Minuten, Stunden und manchmal Tagen auftreten. Für einen laufenden Spitalbetrieb bedeutet dies, dass für Stromunterbrüche ein jeweiliges Notstrom-Notfallkonzept zu erstellen ist. Es gilt die zwingend auf Strom angewiesenen Betriebsabläufe zu eruieren, damit keine Gefahren für Menschen oder andere grosse Schäden entstehen. Auch sind die Betriebsabläufe zu definieren, welche kurzfristig keinen Strom benötigen. Mit einem umfassenden Kontinuitätsmanagement (BCM) bereitet sich das Spital mit seinen stationären Einrichtungen zudem auch auf andere Gefahren vor und erhöht so die Verfügbarkeit bei Störungen aller Art. Ist Sonnenenergie eine Option für die Notstromversorgung? Unsere neuste Generation von hybriden USV-Anlagen arbeitet in drei Richtungen. Sie speichert die aus Sonne, Wind oder Wasser gewonnene Energie und versorgt und schützt gleichzeitig unterbruchfrei die angeschlossene Verbraucherlast. Die

Anlage kann zusätzlich die in den Bat­ terien gespeicherte Energie retour ins Netz speisen. Warum empfiehlt sich eine Investition in eine hybride USV-Anlage? Die hybride USV-Anlage vereint verschiede Systeme in einem. Sie besitzt alle Vorzüge einer Online-USV-Anlage, welche unterbruchfrei von einem Betriebsmodus in den anderen wechselt. So ist der Anlagenbetreiber frei in der Entscheidung, ob seine Verbraucher über die erneuerbare Energiequelle versorgt werden oder ob der Strom vom Energiedienstleister bezogen wird. Auch kann er entscheiden, ob die Energie aus der Batterie retour ins Netz gespeist werden soll. Gerne stehen wir für eine Beratung zur Verfügung.

KONTAKT Marco Maggetti, Beratung und Verkauf bei AKSA Würenlos AG, mit langjähriger Erfahrung in USV und Energiesystemen. marco.maggetti@aksa.ch

ÜBER UNS AKSA ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen und lebt vom hohen Qualitäts­ bewusstsein, von Leidenschaft für das grosse Ganze – und von leistungsstarken Mitarbeitern. Hand in Hand, aufeinander abgestimmt und selektiv fügen sich die verschiedenen Kompetenzen der sicheren Stromversorgung ineinander. In Zusammenarbeit mit Kunden und Partner entwickeln und realisieren wir indivi­ duelle Systemlösungen. Die Anlagen können entweder mobil, im Container, oder stationär aufgebaut sein. Am Standort Würenlos verfügen wir über den Maschinenpark und qualifizierte Mitarbeiter um Anpassungen und Ergänzungen zeitnah zu realisieren. Kunden und Planer können während der Projektphase und beim Zusammenstellen der Anlagenteile bei uns in Würenlos ihr System besichtigen und ggf. auch dem FAT (Factory Acceptance Test) beiwohnen.

AKSA KOMPETENZEN • Aviatik – GPU 28VDC Ground Power Unit • Aviatik – DSP AVIO 400Hz, 1-Ph und 3-Ph Frequenzumformer • Stationäre und mobile Dieselaggregate, inklusive Tank-, Treibstoff- und

Kaminsystemen. Die Steuerung der Anlage wird projektbezogen gebaut. • USV-Anlagen und hybride Energiesysteme in modularer Einschubtechnik oder als Monoblock Variante. Als Energiespeicher dienen beispielsweise Blei- oder Lithium Batterien. • WiFi basiertes, kabelloses Batterie Monitoring System. USV-Hersteller neutral, für neue und installierte Batterieanlagen. Transparenter Zustandsbericht und Trends in Echtzeit, für die optimale Betriebssicherheit und unabhängige Investitionsplanung. • NATUS Systeme der Nieder- und Mittelspannung setzten Massstäbe: höchste Personen- und Betriebssicherheit, ausgereifte und sichere Technik, sowie einfache Bedienung und hohe Wirtschaftlichkeit. • NATUS-ENERGON Niederspannungsschaltanlagen in Einschubtechnik bis 6 300A, 100kA. Späterer Ausbau oder Neukonfiguration des Systems ist möglich. Es stehen zahlreiche Feldvarianten zur Verfügung, mit denen sich die vielfältigen Anforderungen aus Industrie und EVU optimal lösen lassen. • NATUS-NES Luftisolierte Mittelspanungsschaltanlagen bis 24 kV und vierfach Schottung, in kompakter Bauform. Die Einschübe können mit Leistungsschalter und Schutzgeräten verschiedenster Hersteller ausgestattet werden. • Dienstleistungen: Berechnungen, Normen, Planung & Realisierung, 7/24 Service Organisation.

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SICHERHEIT

STÖRLICHTBOGENGEPRÜFTE SCHUTZAUSRÜSTUNG ARBEITEN IN ELEKTRISCHEN ANLAGEN Die Grundlage für das sichere und richtige Arbeiten stellt neben dem Arbeitsschutzgesetz auch die Betriebssicherheitsverordnung dar. Technisch flankiert werden diese durch einschlägige berufsgenossenschaftliche Vorschriften inklusive deren begleitenden Informationsschriften und Normen. von Rainer Ziehmer

Störlichtbogengeprüfte PSA in der Anwendung

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urch die vielzitierte Energiewende wird in Zukunft immer mehr an elektrischen Anlagen gearbeitet werden ohne diese abzuschalten. Tragen Sie die dann dafür angemessene Persönliche Schutzausrüstung? Gefahrenquellen gibt es viele. Zum Beispiel kann im Laufe der Jahre durch Verschmutzung in Verbindung mit der Luftfeuchtigkeit die Isolierstrecke von spannungsführenden Teilen untereinander ab-

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nehmen oder herabfallendes Werkzeug einen Kurzschluss und somit einen Licht­ bogen auslösen. Aber auch sich lösende Kontakte oder sich in der Anlage bewegende Tiere können einen Störlichtbogen auslösen. Tatsache ist, dass in Deutschland pro Jahr ca. 160 Störlichtbogenunfälle auftreten, die mit erheblichen Personenschäden bis hin zum Tode einhergehen. Durch die sehr hohen Temperaturen entstehen

Hautverbrennungen, die, wenn überhaupt, nur durch umfangreiche medizinische Massnahmen wie z. B.  Hauttransplantationen geheilt werden können. Dazu kommt es zur Ausschmelzung und Verdampfung von Kunststoffen und Metallen. Das Einatmen der daraus entstehenden toxischen Gase stellt ein weiteres erhebliches Risiko dar. Ebenso sorgt die entstehende Druckwelle durch umherfliegende Teile für eine zusätz-


SICHERHEIT

Rainer Ziehmer ist Produktmanager Arbeitsschutz, DEHN + SÖHNE GmbH + Co.KG., Neumarkt.

liche Gefahr. Unter all diesen Gesichtspunkten ist ein wirkungsvoller Schutz beim Arbeiten an elektrischen Anlagen unerlässlich.

AUSWAHL DER PERSÖNLICHEN SCHUTZAUSRÜSTUNG (PSA) Um einen wirkungsvollen Schutz vor den Auswirkungen bei Störlichtbögen mit der PSA zu erreichen, muss die Gefahr erkannt und analysiert werden. Dieser Dimensionierung wird die Wirksamkeit der störlichtbogengeprüften Schutzkleidung gegenübergestellt. Erst dann kann bewertet werden, ob die Persönliche Schutzausrüstung den durch die Anlagenkonstellation an sie gestellten Anforderungen genügt. Begleitend zu den berufsgenossenschaftlichen Vorschriften und Regeln gibt es dazu eine Informationsschrift der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Mediener-

zeugnisse, die DGUV 203-077, die zur Hilfe bei der Auswahl der persönlichen Schutz­ ausrüstung dient.

tige Komponenten, um beim Arbeiten an elektrischen Anlagen das Verletzungsrisiko infolge von Störlichtbögen zu reduzieren.

Das wichtigste Ziel der PSA ist der Schutz vor den thermischen Auswirkungen des Störlichtbogens. Daneben sollte sie aber auch einen gewissen Tragekomfort bieten, was nicht zwangsläufig einen Widerspruch darstellt. Hierfür kann eine geeignete Materialauswahl helfen. Leder zum Beispiel ist ein ausgezeichneter Hitzeschutz und wird in anderen Bereichen, wie z. B. bei Schweissarbeiten verwendet. Dazu ist Leder atmungsaktiv und in Kombination mit Neopren hat es ausgezeichnete Werte bei Störlichtbogenprüfungen erzielt, die über die Anforderungen der Klasse 2 nach IEC 61482-1-2 weit hinausgehen (Bild 2).

Standardisierte Tests belegen die Wirksamkeit des Schutzes bei Störlichtbögen von Helm, Anzug und Schutzhandschuhen von DEHNcare. Diese Schutzkleidung vereint damit maximalen Schutz und einzigartigen Tragekomfort. Im Rahmen der durch die IVSS (Internationale Vereinigung für Soziale Sicherheit) veröffentlichten Leitlinie zur Auswahl von Störlichtbogenschutzkleidung erfüllt diese Schutzkleidung alle Kriterien vollständig und sogar darüber hinaus. So bietet DEHNcare bereits einen Schutz, der wesentlich höher ist, als durch die Norm IEC 61482-1-2 mit den Werten für die Einwirkenergie beschrieben.

Die Auswahl der Schutzkleidung erfolgt dabei in Abhängigkeit der Trafoleistung und der Abschaltzeit des Schutzorgans. International wird die PSA neben dem Box-Test durch den ATPV (arc thermal protective value) beschrieben und qualifiziert. Basis dafür ist der Teststandard nach ASTM F2178.

ZUSAMMENFASSUNG

Wichtig ist jedoch, dass nach der Risikoabschätzung eine richtig ausgewählte störlichtbogengeprüfte Schutzkleidung vor den thermischen Auswirkungen eines Lichtbogens nur schützen kann, wenn Sie auch getragen wird. Deshalb ist neben der Schutzwirkung eben auch der Tragekomfort nicht ausser Acht zu lassen. Neben dem Helm und den Handschuhen sind der Schutzanzug oder der Schaltmantel wich-

Arbeitsschutz ist wichtig, da Arbeitsschutz in erster Linie Personenschutz und die Gesundheit das höchstes Gut des Menschen ist. Dass mit Arbeitsschutz und den damit einhergehenden Präventionsmassnahmen sogar Kosten eingespart werden können, zeigt ein Auszug des Forschungsberichtes von der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit (IVSS) in Begleitung mit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM). In der Kosten- / Nutzenbilanz werden die Kosten pro Mitarbeiter(in) und Jahr verglichen. Den betrieblichen Präventionskosten von € 1 334 steht ein betrieblicher Präventionsnutzen von € 2 940 gegenüber. Das heisst durch die für den Arbeitsschutz an elektrischen Anlagen notwendigen Präventionsmassnahmen wie Persönliche Schutzausrüstung, Qualifizierungsmassnahmen und die damit verbundenen Investitionen können sogar Kosten eingespart werden. Gründe dafür sind Einsparungen durch vermiedene Betriebs­ störungen, Wertzuwachs durch nachhaltige Qualitätsorientierung und nicht zuletzt die verbesserte Produktqualität

KONTAKT elvatec ag Tiergartenstrasse 16 CH-8852 Altendorf Telefon +41 (0)55 451 06 46 Fax +41 (0)55 451 06 40 Gegenüberstellung Prüfnormen (Klassifikationen) für störlichtbogengeprüfte Schutzkleidung

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Ausgabe 2  / 2018 // Seite 87


SICHERHEIT

KEIN KOLLER MIT POLLER VON SWISS POLLER GMBH

AUTOFREIE ZONEN / TERRORSCHUTZ DANK POLLERAUTOMATEN VON SWISS POLLER GMBH Das Pollerkonzept zu 100 % von Swiss Poller GmbH überzeugte seit nun 18 Jahren ohne wenn und aber! Dies beweisen sämtliche bisherigen Installationen in der ganzen Schweiz. Noch nie liess ein automatischer Poller von Swiss Poller GmbH seine Kunden im Stich oder war schuld an einem Unfall. So meisterte die hauseigene, individuell anpassbare Software, jede bisherig aufgetretene Situation mühelos und korrekt. Das eigene Design ist zeitlos und passt sich vom Oberflächenschliff her perfekt an jede Umgebung an. Die Beleuchtung ist revolutionär, reflektiert diese schon äusserliche geringste Leuchtstärken – zudem wird der kratzsicher nach hinten versetzte Kranz von innen her zusätzlich kräftig noch ausgeleuchtet.

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UNSERE QUALITÄT – 10 JAHRE GARANTIE IM VORAUS Unsere Poller, vollständig aus Edelstahl gebaut (auch alle unterirdischen, nicht einsehbaren Komponenten) sind eigentlich keiner Lebensdauerbeschränkung unterworfen. Auf Wunsch minimieren wir als GU ihre diversen Schnittstellen aufgrund unserer Vielschichtigkeit auf eine Einzige. Bei Unfällen stehen dank eigenem Know How, Produktion und Lager innert 24 h immer mit Ersatz zur Verfügung!

EIN ECHTES SCHWEIZER PRODUKT MIT SCHWEIZER QUALITÄTEN! • nur eine Schnittstelle:

Als GU übernehmen wir die Verantwortung für Tiefbau, Elektrik und Pollereinbau • sämtliche Teile stammen aus eigenem Hause und stehen ab Lager immer zur Verfügung

• Swiss Poller GmbH erfüllt was auch

immer auch ihre individuellen Wünsche • 10 Jahre Garantie: Zuverlässige, dauerlanglebige Qualität in Edelstahl

UEBERLEGENE TECHNIK MIT PNEUMATIKANTRIEB: DIE UNANFÄLLIGST, WIE ROBUSTESTE ALLER ANTRIEBSARTEN! • fast reibungsloser, somit sehr

unanfälliger Antrieb • wartungsfreier Antrieb für höchste Hubfrequenzen • individuell angepasste Zentralen mit unbeschränkten Ansteuer­möglichkeiten • kontinuierlicher geräuschloser Hub-und Absenkvorgang mit einstellbaren Laufzeiten • volle Winter- und Sommertauglichkeit des ganzen Pollersystems (-40– +80° C) • ebene Ausführung des Pollers erleichtern das Ueberfahren und die Schneeräumung


SICHERHEIT

Poller Hypi Lenzburg

• geringer Wartungsaufwand, bis

Wartungsfreiheit • überlegen, bewährte eigne Software für ihr Sicherheitsdispositiv • Salzwasser, Staub, Steinchen – kein Problem, da schmutzunempfindliche Konstruktion • keine Geräuschentwicklung beim Hoch-oder Runterfahren (keine Anschlagsgeräusche) • eigene Software: frei programmierbar mit ind. Zusätzen nach ihren Wünschen • eigene, stossunempfindliche Sensortechnik (keine verschiebbaren Sensoren) • durchdachte Mechanik mit Sollbruchstellen –> Kostenvorteil bei Unfall • schnelle Ersatzteillieferung da eigenes Lager und Know How • Konzept, Planung, Projektierung, Realisation: Alles mittels Swiss Poller GmbH problemlos realisierbar!

DAS SPEZIELLE, VIELFACHST BEWÄHRTE «FIXE- POLLERKONZEPT» VON SWISS POLLER GMBH: • individuelle Höhen erhältlich, Montage in

Sekundenschnelle, mittels Einrasten in Bodenhülse • kein Fundament für Bodenhülse nötig; Hülsenversetzung mittels Kernborung direkt in Stein oder Asphalt • somit keine bauseitige Vorbereitung vorausgesetzt (erhebliche bauseitige Kosteneinsparung, wie Flexibilität)

effekt» der beiden Poller voll zum Tragen: Eine Verkehrsberuhigung ist in grossem Masse seit der Installation der Pollerautomaten eingetreten, was ohne diese, welche in der Begegnungszone den Individualverkehr fernhalten, nie möglich gewesen wäre!

18 JAHRE ERFAHRUNG – IM DIENSTE DER SICHERHEIT! Z. B. in Lenzburg: Mehr als 850’000 – fach bewährt! Über 850’000 Senkbefehle, ausgelöst durch den Bus, haben beide Poller inzwischen ausgeführt und dies ohne technischen Ausfall – rekordverdächtig!

Swiss Poller GmbH Telefon +41 (0)56 670 15 55 Mobil +41 (0)79 402 19 71

Laut zuständigem Leiter Tiefbau der Stadt Lenzburg Herr Brenner kommt der «Filter-

info@swiss-poller.ch www.swiss-poller.ch

KONTAKT

Ausgabe 2  / 2018 // Seite 89


Foto: COMET Photoshopping

Im internationalen Felslabor Mont Terri bei St-Ursanne (Kanton Jura) forschen 16 Organisationen aus 8 Ländern für die sichere Entsorgung radioaktiver Abfälle.

SCHON HEUTE AN ÜBERMORGEN DENKEN Die moderne Welt ist schnelllebig. Viele Menschen betrachten heute Zeiteinheiten in Sekunden und Minuten. Vor diesem Hintergrund ist ungewöhnlich, was die Mitarbeitenden der Nagra beruflich tun: Sie betrachten Zeiträume in Hunderttausenden von Jahren.

Ü

Umweltschutzaufgabe, die erfordert, in langen Zeiträumen zu denken, denn die Abfälle müssen sehr lange vom menschlichen Lebensraum isoliert werden. «Mit dem Gegensatz zwischen menschlichem

Foto: COMET Photoshopping

ber 100 Frauen und Männer der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) bereiten die sichere Entsorgung radioaktiver Abfälle vor. Eine spezielle

Das rund 175 Millionen Jahre alte Gestein Opalinuston ist praktisch undurchlässig und schliesst sehr gut ein.

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Zeithorizont und den Dimensionen, die wir bei der Entsorgung betrachten müssen, umzugehen, ist eine grosse Herausforderung», erklärt Heinz Sager, Leiter des Ressorts «Besucherwesen und Events» bei der Nagra. Dazu muss man eine spezielle Perspektive einnehmen. Denn an der Erdoberfläche wandeln sich die Dinge schnell, tief im Untergrund aber steht die Zeit praktisch still. Bei der geologischen Tiefenlagerung werden die Abfälle in einem dichten, undurchlässigen Gestein in mehreren Hundert Metern Tiefe eingeschlossen. Gewähr für die langfristige Sicherheit bietet nicht der Mensch, sondern die Geologie – im Falle der Schweiz der sogenannte Opalinuston. Um die Machbarkeit von geologischen Tiefenlagern in der Schweiz zu erarbeiten, forscht die Nagra zusammen mit 10 Nationen in zwei Schweizer Felslabors.


LOGISTIK

Foto: COMET Photoshopping

Die Nagra hat mit dem Entsorgungsnachweis im Jahr 2006 gezeigt, dass in der Schweiz sichere geologische Tiefenlager realisiert werden können. Die Frage, wo ein geologisches Tiefenlager gebaut werden soll, ist aber noch offen. Denn gegenwärtig läuft unter der Leitung des Bundes das Auswahlverfahren für mögliche Lagerstandorte. Zur Zeit sind die Standortgebiete Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost für weitere Untersuchungen vorgeschlagen.

DER AUFTRAG DER NAGRA IST VON ZENTRALER GESELLSCHAFTLICHER BEDEUTUNG Radioaktive Abfälle entstehen im Zusammenhang mit Technologien und Diensten, die von uns allen täglich genutzt werden – beim Verbrauch von Strom aus Kernkraftwerken und bei verschiedenen Anwendungen in Medizin, Industrie und Forschung. Um all diese Abfälle zu entsorgen, gründeten die Betreiber der Kernkraftwerke und der Bund 1972 die Nagra. Deren Mitarbeiter kommen aus unterschiedlichen Disziplinen, vorwiegend aus den Naturwissenschaften. Sie leisten einen wichtigen Beitrag dazu, dass die Abfälle, die heute

Übersicht möglicher Standortgebiete für geologische Tiefenlager (orange-grün); die grauen Flächen wurden von der Nagra zurückgestellt.

produziert werden, unsere Nachkommen in ihrem Handlungsspielraum nicht einengen und für sehr lange Zeit sicher eingeschlossen werden können. Dazu braucht es ausdauerndes Engagement aller Mitarbeitenden der Nagra, Knowhow und interdisziplinäres Arbeiten in Projektteams – mit einem Ziel: Sicherheit von Mensch und Umwelt haben oberste Priorität

WEITERE INFORMATIONEN Mehr Informationen zur Entsorgung radioaktiver Abfälle in der Schweiz sowie Anmeldung für einen kostenlosen Besuch des Felslabors unter: www.nagra.ch

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LOGISTIK

Das GKM erzeugt Strom für 2,5 Millionen Menschen, Gewerbe und Industrie sowie Fernwärme für 120.000 Haushalte. Auf dem Betriebsgelände kommen dafür 260 Krane und Hebezeuge zum Einsatz. Konecranes übernimmt die jährliche Wartung und Sicherheitsprüfung der Anlagen.

260 KRANE UND HEBEZEUGE IM GROSSKRAFTWERK MANNHEIM – ONLINE – IMMER BESTENS IM BLICK Das Portal yourKonecranes.com bündelt beim grössten Stromproduzenten in Baden-Württemberg in Deutschland Serviceinfos und -daten von 260 Kranen und Hebezeugen

D

ie Grosskraftwerk Mannheim AG (GKM) produziert Strom und Fernwärme für die boomende Metropolregion Rhein-Neckar. Hinter dem Kraftwerksbetrieb stehen komplexe Prozesse, zu denen eine grosse Flotte an Krananlagen und Hebezeugen gehört. Ihr zuverlässiger Betrieb ist sehr wichtig, damit sie im Reparaturfall im GKM immer einsatzbereit sind. Jede der rund 260 Anlagen muss deshalb jährlich gewartet und sicherheitstechnisch geprüft werden. Dabei setzt das

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GKM auf die Kompetenz der Kranexperten von Konecranes. Mit dem Kundenportal yourKonecranes.com wird der Wartungsprozess effizienter und das GKM hat die 260 Anlagen online immer im Blick. Der 2015 ans Netz gegangene Kraftwerksblock 9 des GKM gehört mit einem Brennstoffausnutzungsgrad von bis zu 70 Prozent zu den effizientesten Steinkohlekraftwerken weltweit. Für Transport, Reparatur und Hebeaufgaben nutzt das GKM insgesamt

260 Krananlagen und Hebezeuge verschiedener Typen und Hersteller – eine enorm grosse Flotte. Die Zuverlässigkeit dieser Anlagen ist extrem wichtig. Daher setzt das GKM bei Wartung und Prüfung voll auf Konecranes, einem der weltweit führenden Kran- und Hebezeughersteller.

GESAMTER SERVICEPROZESS: ALLE KRANE ONLINE IM BLICK Jeder der 260 Krane und Hebezeuge benötigt jährlich eine sicherheitstechnische


LOGISTIK

Prüfung (UVV) und Wartung – der einfache Kettenzug ebenso wie der Maschinenhauskran mit einer Traglast von 300 Tonnen, den die Kranexperten von Konecranes im neuen Kraftwerksblock 9 installiert haben. Von der Terminvereinbarung bis hin zu Service, Dokumentation und Instandhaltung ist bei so vielen Anlagen eine übersichtliche Planung und Dokumentation notwendig. Wie lässt sich eine so grosse Flotte von Krananlagen und Hebezeugen schnell, sicher und übersichtlich überblicken? Mit dem cloudbasierten Kundenportal yourKonecranes.com ist genau das möglich – unabhängig davon, wie viele Anlagen Betrieben werden.

nötigen wir jährlich für den Betrieb der Kessel. Sie müssen mit den Verladebrücken entladen, gelagert und mit den Bandanlagen rechtzeitig zu den vier Kraftwerksblöcken transportiert werden. Für die Wartung und Reparatur dieser Anlagen sind zuverlässige Krane und Hebezeuge sehr wichtig», sagt Michael Griesheimer, zuständig für die Instandhaltung dieser Anlagen beim GKM. Bei der Planung der Serviceeinsätze werden die Betriebsprozesse des GKM genau betrachtet und so für jede Anlage ein optimaler Wartungstermin festgelegt. Auf yourKonecranes.com

TERMINVEREINBARUNG – IDEAL AUF BETRIEBSPROZESSE ABGESTIMMT

ÜBER UNS

Zu Jahresbeginn koordinieren die Experten von Konecranes gemeinsam mit dem GKM die Termine für Wartung und Sicherheitsprüfung. «Hinter der Energiebereitstellung stecken komplexe Prozesse. Ein Beispiel: Rund 3 Millionen Tonnen Steinkohle be-

kann das GKM die Termine immer nachverfolgen. Zudem bietet yourKonecranes. com die Möglichkeit, Serviceleistungen online anzufragen.

WARTUNG – TYPEN- UND HERSTELLERUNABHÄNGIG Alle Krane und Hebezeuge beim GKM haben unterschiedliche Baujahre, Hersteller und Historien. Daraus ergeben sich individuelle Anforderungen, die Konecranes bei der Prüfung beachten muss. Rund drei Monate sind Servicetechniker von Konecranes für die Wartung und

Konecranes zählt zu den Weltmarktführern im Bereich Lifting Businesses™ und versorgt Unternehmen der Produktions- und Prozessindustrie, Werften und Häfen mit innovativen hebetechnischen Lösungen. Neben produktivitäts­ steigernden Hebelösungen bietet Konecranes auch massgeschneiderte Dienstleistungen rund um das ganze Spektrum der Hebetechnik. Konecranes beschäftigt 16’200 Mitarbeiter an 600 Standorten in 50 Ländern. Konecranes-­ Aktien der Klasse A werden an der Wertpapierbörse Helsinki (Nasdaq Helsinki Ltd) unter dem Kürzel KCR1V notiert.

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LOGISTIK Prüfung aller Anlagen beim GKM unterwegs. Mit yourKonecranes.com haben die Kranexperten immer alle Informationen mobil über Smartphones oder Tablets verfügbar, von technischen Daten bis hin zu Prüfberichten – unabhängig, wo sie sich auf dem grossen Werksgelände befinden. Mit jeder Prüfung aktualisieren die Servicetechniker die Daten der Anlagen auf dem Portal und das GKM kann den Status jeder Wartung im Servicekalender zeitnah nachverfolgen.

DOKUMENTATION – 260 KRANE UND HEBEZEUGE IMMER IM BLICK Im Anschluss an jede Wartung erstellt Konecranes einen Prüfbericht für jeden der 260 Krane und Hebezeuge und berät, wie sich die Anlagen weiter optimieren lassen. Darüber hinaus kann das GKM alle Berichte online auf yourKonecranes.com abrufen. Besonders hilfreich: Mit der Suchfunktion lassen sich die Anlagen nach verschiedenen Kriterien wie beispielsweise Instandsetzungspriorität, letzten Aktionen oder neu angeforderten Serviceleistungen ordnen.

INSTANDSETZUNG – EFFIZIENT MIT ZUSTANDSBEURTEILUNG Eine hohe Verfügbarkeit der Krane und Hebezeuge ist im eng getakteten Produk-

tionsprozess beim GKM elementar. Bereits bei der Prüfung bewerten die Experten von Konecranes die einzelnen Anlagen daher nach ihrem Zustand. Ist der Betrieb der Anlage gefährdet oder kann sie ausfallen, muss schnell gehandelt werden.» Die einzelnen Krane und Hebezeuge sind auf yourKonecranes.com den vier Kraftwerksblöcken des GKM zugeordnet. So erhalten die zuständigen Abteilungen schnell und unkompliziert eine Benachrichtigung – und Reparaturaufträge können zeitnah ange­ stossen werden. «Komplexe Prozesse sichern den effizienten Betrieb unserer vier Kraftwerksblöcke. Wir müssen uns dabei auf die Zuverlässigkeit unserer Krane und Hebezeuge verlassen können. Bei 260 Krananlagen und Hebezeugen den Überblick zu behalten, ist eine Herausforderung», sagt Michael Griesheimer. «Mit dem Kundenportal yourKonecranes.com kennen wir den Zustand jeder einzelnen Anlage immer ganz genau. Konecranes unterstützt uns tatkräftig, optimiert weiter das Portal und berät uns mit seiner Erfahrung, damit unsere Anlagen rund um die Uhr verfügbar sind.» «Beim Grosskraftwerk Mannheim vereinfacht yourKonecranes.com den gesamten Prozess deutlich. Auch in der Schweiz

nutzen unsere Kunden das Kundenportal yourKONECRANES, das einen schnellen und einfachen Zugriff auf Kraninstandhaltungsdaten, Wartungsdaten Nutzungsdaten von TRUCONNECT und Anlagendetails ermöglicht. Zusammengefasste Daten lassen sich schnell anzeigen, analysieren und weitergeben, sodass fundierte Entscheidungen zu Instandhaltungen getroffen werden können», ergänzt Denis Boll, Service Director, EMEA Central Schweiz.

WEITERE INFORMATIONEN Denis Boll Service Director, EMEA Central Schweiz Konecranes and Demag AG Industriestrasse 26 CH-5070 Frick Telefon +41 (0)62 865 12 12 info.switzerland@konecranes.com www.konecranes.ch Lena Ansorge Marketing & Communications Telefon +49 6103 7333-235 Lena.Ansorge@konecranes.com

Rund drei Monate sind zwei Kranexperten von Konecranes beim GKM unterwegs, um alle 260 Anlagen zu prüfen. Vom einfachen Seilzug bis hin zum 300-Tonnen-Maschinenhauskran: Über das Online-Portal yourKonecranes.com haben sie immer alle Daten auf ihren mobilen Geräten zur Hand.

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CONFERENCE ARENA Die ConferenceArena am 29. Januar 2019 bringt Sie in eine der modernsten Meeting-Locations im Raum Zürich: Das Ambassador House in Opfikon.

I

NNOVATION IM MESSE-BEREICH

Nach dem erfolgreichen Relaunch der ConferenceArena 2018 im Stage One findet die wichtigste MICE-Messe der Schweiz (Meetings, Incentives, Conventions, Events) am Dienstag, 29. Januar 2019 von 11–18 Uhr auch wieder in einer brandneuen Location statt: im Ambassador House in Zürich-Opfikon, einem der modernsten Conferencing-Centers im Raum Zürich.

AMBASSADOR HOUSE, DIE NEUE LOCATION Wo früher das Renaissance Hotel und die Zurich Financial Services zu Hause waren, erstrahlt ab 2019 das komplett modernisierte Ambassador House in neuem Glanz: «Es ist diese einzigartige Kombination aus exzellenter technischer Ausstattung, einer perfekten Infrastruktur mit zahlreichen Meetingräumen unterschiedlichster Grössen, 38’000 m 2 Bürofläche, innovativer CoWorking-Spaces, 1120 hauseigenen Tiefgaragenplätzen und idealer Lage in Flughafennähe, die diese Location besonders

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macht» sagt Roger Schaer, Geschäftsführer der ConferenceArena. «Vor allem die lichtdurchfluteten Atrien sowie der modern gestaltete Foyerbereich sind idealer Austragungsort für die ConferenceArena und bieten den Besuchern die exklusive Gelegenheit, die neue Location für Ihre zukünftigen, richtungsweisenden Meetings persönlich kennenzulernen.» so Schaer.

DAS KONZEPT DES CITY-BOULEVARDS UND DER 3 SQUARES Die ConferenceArena ist eine Event-City mit Boulevard, über welchen man zwischen 11 und 18 Uhr gemütlich flaniert und sich dabei in den angrenzenden «Cafés» und «Geschäften» von Produkten aus der ganzen MICE-Welt inspirieren lässt. Welche Technologien in der Meeting-Branche morgen im Trend liegen werden, bekommen das Fachpublikum sowie die Eventmanager und Entscheidungsträger im Technology Square präsentiert. Auf dem Networking Square dominieren die Themen Zusammenkunft und Interaktion. Im Experience

Square können Teambuilding Aktivitäten, Rahmenprogramme oder andere relevante Dienstleitungen des Meeting Business konkret erlebt werden. Pulsierend wie eine richtige Stadt und am Puls der Zeit, das ist die ConferenceArena.

HOHER NUTZEN FÜR BESUCHER Zu Beginn des neuen Jahres präsentiert die ConferenceArena ihren Besuchern am 29. Januar während des Tages einen kompakten Überblick über alle Bereiche des Meeting- und Konferenzgeschäfts. Gegenüber dem letzten Jahr werden bereits mehr als 18 neue Aussteller wie das Arabella Hotel Waldhuus Davos, das Grand Hôtel du Lac, Kameha Grand, Einstein St. Gallen, Schwarzwald Panorama oder die Pilatus Bahnen AG dabei sein. Die neue Location Ambassador House kann man im Rahmen von Führungen an der Messe ganz genau kennenlernen. Auf diese Weise kann man als Besucher sicher sein, dass die Messe wieder viel Neues zu bieten hat.


SEMINARHOTEL

Die ConferenceArena ist damit der ideale Ort, um wegweisende Ideen für die eigenen Business Anlässe wie Meetings, Incentives, Conventions oder Events in der Schweiz und darüber hinaus zu generieren.

UNIQUE CONTENT VON INSPIRATOREN FÜR DIE WEITERBILDUNG Die guten Vorsätze zur persönlichen Weiterbildung für das neue Jahr können an der Messe ebenfalls umgesetzt werden: Auf den grossen Arena-Bühnen wird ein spannendes Content-Programm geboten. Hochkarätige Speaker geben Inputs zu topaktuellen Themen und stehen danach auch für persönliche Rückfragen am Stand von Swiss Sales zur Verfügung, wo alle Besucher auch einen exklusiven Welcome-Drink erhalten. Als Redner bestätigt ist beispielsweise Hanspeter Vochezer, lizenzierter Image Consultant, Eidgenössisch diplomierter Hotelier und Butler. Vochezer wird zum Thema Auftrittskompetenz und Business Knigge sprechen, zwei Themen, die für erfolgreiche Meetings und Seminare aber auch im Firmenalltag von

entscheidender Bedeutung für die eigene Karriere sind. Der Fachmann bietet dem Publikum wertvolle Inputs, wie Mitarbeitende und Führungskräfte Selbstvertrauen im hektischen und sich stetig verändernden Geschäftsalltag gewinnen und souveräner auftreten. Sicherstellen, dass der persönliche Auftritt ein gewinnbringender Erfolg ist, dafür wird Vochezer an der Conference­ Arena die entscheidenden Tipps bieten! Der Abendanlass von 18 bis 19.30 Uhr soll Ausstellern und Besuchern zum Abschluss der Messe noch die Gelegenheit bieten, sich in gemütlicher Atmosphäre intensiver zu unterhalten und zu vernetzen.

KONTAKT ConferenceArena LLC Brandbachstrasse 7 CH-8305 Dietlikon info@conferencearena.ch www.conferencearena.ch

ANMELDUNG Als Fachbesucher kann man sich bis zum 30. November kostenlos anmelden, unter: www.conferencearena.ch Anschliessend kostet der Eintritt CHF 25.– pro Person.

Hanspeter Vochezer wird wertvolle Inputs zum Thema Auftrittskompetenz und Business Knigge geben.


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iimt – international institute of management in technology - University of Fribourg iimt – international institute of management in technology - University of Fribourg Bd de Pérolles 90 1700 Fribourg Phone +41 26 300 84 30 iimt@unifr.ch www.iimt.ch Bd de Pérolles 90 - 1700 Fribourg - Phone +41 26 300 84 30 - iimt@unifr.ch - www.iimt.ch


AUS- UND WEITERBILDUNG

VERÄNDERUNG – EINE OMNIPRÄSENTE KONSTANTE Strategische, technische, organisatorische wie auch soziale Veränderungen sind zu einem festen Bestandteil des täglichen Berufslebens geworden. Neue und innovative Geschäftsmodelle, optimierte Wertschöpfungsprozesse wie auch agile Strukturen und digitale Transformationen sind mehr und mehr gefordert, um den Kundenbedürfnissen und den Anforderungen am Markt gerecht zu werden. Nur wer sich dem stellt, wird in komplexen Märkten bestehen.

T

ransformation ist somit nicht nur ein moderner Zeitvertrieb der Geschäftsleitung, sondern zwingend notwendig um die Weichen für die Zukunft eines Unternehmens zu stellen. Unternehmen sämtlicher Branchen und Grössen müssen sich jedoch bewusst sein, dass Veränderungsprozesse nur dann erfolgreich sind, wenn sie von allen getragen werden. Mitarbeitende, welche gezwungen werden ihre Komfortzone zu verlassen, können Veränderungen oft kritisch entgegentreten. Daher müssen diese Mitarbeitenden von Anfang an mit ins Boot geholt und in sämtliche Prozesse mit einbezogen werden. Im Zentrum jedes unternehmerischen Wandels steht somit der Mensch. Führungskräfte sind mehr denn je gefordert, Klarheit für ihre Mitarbeitenden zu schaffen und in Umbruchzeiten den Lead zu übernehmen.

Es ist von zentraler Wichtigkeit, dass Teams (virtuell wie real) optimal miteinander harmonieren und Rollen sowie Aufgaben entsprechend definiert und weiterentwickelt werden. Dies setzt eine Unternehmenskultur voraus, welche die notwendigen Instrumente und kreativen Freiräume zur Verfügung stellt, um die Stärken jedes einzelnen optimal einzusetzen. Basierend auf Konzepten und Ergebnissen der aktuellen Forschung wissen wir, dass Transformationsprozesse nur Früchte tragen, wenn alle Beteiligten ihren Teil zur erfolgreichen Umsetzung beitragen. Das setzt den Willen und die Fähigkeit der Beteiligten voraus, sich weiterzuentwickeln. Dabei gilt es nicht nur eine kundenorientierte Haltung einzunehmen oder in Wertschöpfungsdenken zu agieren, sondern jeglicher

Veränderung mit Motivation, Kreativität und dem nötigen Wissen zu begegnen. Jede Transformation ist geprägt von Anpassungen an Anforderungsprofile der Mitarbeitenden. Diese müssen sich fortlaufend neue Kompetenzen aneignen, um wirtschaftliche Veränderungen und Zusammenhänge zu erkennen und akute Herausforderungen zeitlich und qualitativ optimal zu meistern. Entscheidend ist Erfahrung, theoretisches und praktisches Wissen aber auch Sozialkompetenz zum richtigen Zeitpunkt adäquat einzusetzen, um den Erfolg einer Veränderung zu garantieren. Fehlen diese Voraussetzungen, müssen die entsprechenden Lücken schleunigst geschlossen werden. Eine Weiterbildung, welche massgeschneidert auf die jeweiligen persönlichen Bedürfnisse eingeht, ist unumgänglich. Mitarbeitende

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AUS- UND WEITERBILDUNG

NÄCHSTE KURSE AM IIMT Fundamentals in Law: 6.–7. November 2018 Selected Legal Issues: 8.–9. November 2018 Project Management: 20.–23. November 2018 Strategic Management 1: 8.–9. Januar 2019 Strategic Management 2: 10.–11. Januar 2019 Managing Innovation: 15.–16. Januar 2019 Marketing Essentials: 17.–18. Januar 2019 Product Management: 22.–23. Januar 2019 Service Marketing: 24.–25. Januar 2019

können mit einer persönlichen Fortbildung jedoch nicht nur aktuelle Veränderungsprozesse vorantreiben und mitgestalten, sondern investieren zeitgleich in ihren zukünftigen Karrierefahrplan.

FLEXIBEL – MASSGE­ SCHNEIDERT – PERSÖNLICH Das iimt bietet eine Vielzahl an Weiterbildungsmöglichkeit an, um diese Lücken zu schliessen, bestehendes Wissen aufzufrischen, oder sich neue innovative Denkweisen anzueignen. Sei dies durch gezielte Fachkurse oder in einem kompletten Lehrgang wie einem Executive CAS, Executive Diploma oder Executive MBA. Das iimt bietet alle Möglichkeiten. Das Institut, welches Bestandteil der Universität Freiburg ist, bietet nicht nur die Möglichkeit ein Studium nach Mass zu absolvieren, son-

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dern unterstützt die Studierenden ebenfalls ihre Marktfähigkeit zu festigen und zu steigern. Um den Teilnehmenden gleichermassen fundiertes Wissen und praktische Erfahrungen zu vermitteln und einen qualitativ hochwertigen Wissenstransfer zu gewährleisten, arbeitet das iimt eng mit Partnern und Experten aus der Industrie und international renommierten Hochschulen, Firmen und Verbänden zusammen. Studierende haben somit die Gelegenheit sich mit Business Experten weltweit zu vernetzen, und das persönliche internationale Netzwerk an wichtigen Kontakten zu erweitern. Investieren Sie noch heute in Ihre Zukunft. Wir beraten Sie gerne und würden uns freuen, Sie am iimt begrüssen zu dürfen.

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AUS- UND WEITERBILDUNG

MIT ENERGIE IN DIE ZUKUNFT AUSBILDUNG IM WANDEL Die NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs bietet seit 2007 den berufsbegleitenden Studiengang «Master of Advanced Studies (MAS) in Energiesysteme» an. Das Studium behandelt technische Energiesysteme mit Fokus auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz. Das Angebot der NTB wurde nun durch den neuen Kurs «CAS Energie digital» erweitert. Ebenfalls neu ist die Kooperation mit der Hochschule Kempten, die den Zugang zum international anerkannten Abschluss «Master of Engineering (M. Eng.)» ermöglicht.

D

er Studiengang «MAS Energiesysteme» der NTB Interstaatliche Hochschule für Technik Buchs setzt sich aus einzelnen Zertifikatskursen (CAS) zusammen, die unabhängig voneinander einzeln besucht werden können. Mit vier der fünf angebotenen Kurse und einer Master Thesis können Absolventen den Master-Abschluss «Master of Advanced Studies (MAS) in Energiesysteme» im Umfang von 60 ECTS erlangen. Der Kurs «CAS Erneuerbare Energien» gibt einen Überblick über erneuerbare Energieproduktion und deren effiziente Nutzung. Der «CAS Elektrische Energiesysteme» fokussiert auf PV, elektrische Netze, Speicher und E-Mobilität. Im «CAS Energie und Wirtschaft» werden Instrumente aus der Managementlehre für den aktiven Ingenieur vermittelt. Dies ermöglicht den Teilnehmern eine erfolgreiche Umsetzung und Beratung von Energieprojekten. Die NTB betreibt auch das führende Prüfzentrum für Wärmepumpen WPZ. Der CAS «Wärmepumpen / Kältetechnik» gehört zum festen Bestandteil des Angebots und erfreut sich aufgrund seiner Einzigartigkeit grosser Beliebtheit. Die technische tiefe und der Praxisbezug stehen an der NTB im Vordergrund. Um der aktuellen Entwicklung gerecht zu werden, wurde das Angebot der NTB nun ausgebaut.

MOTIVATION UND INHALT DES NEUEN KURSES «CAS ENERGIE DIGITAL»

den Ingenieur welcher sich aktiv im sich wandelnden Umfeld engagieren möchte.

Unsere Energieversorgung wird durch das Aufkommen der erneuerbaren Energien zunehmend dezentral und komplex. Gesellschaft und Wirtschaft sind gerade durch die fortschreitende Digitalisierung in allen Bereichen abhängig von einer zuverlässigen und sicheren Energieversorgung. Die Digitalisierung im Energiebereich führt zu einer Vernetzung von Anlagen, Geräten und Komponenten, die es erlaubt diese intelligent und automatisiert zu steuern. Je mehr Energie wetterabhängige Solar- und Windkraftanlagen liefern, umso wichtiger wird es Nachfrage und Angebot von Energie aufeinander abzustimmen, um Anlagen und Geräte effizienter zu bewirtschaften. Die breite Erfassung von Daten mit Sensoren ermöglicht es, Prozesse zu überwachen und die unterschiedlichen Erzeuger, Speicher und Verbraucher eng miteinander zu verbinden, gemeinsam zu optimieren und die Gesamteffizienz zu steigern.

Ziel des Kurses ist die Kompetenzvermittlung für IT-gestützte Analyse und Optimierung von Energiesystemen. Mit einer einfachen Prototypenerstellung sollen Berührungsängste des Energieingenieurs gegenüber der IT durch Aufbau und Programmierung eines einfachen Systems abgebaut werden. Es wird die «Sprache» der Informatik erlernt für eine Präzisierung der Anforderungen. Diese Kompetenz kann in einer folgenden Produkteentwicklung in einem multidisziplinären Team ein entscheidender Vorteil sein. Es werden beispielhaft einfache Energieapplikationen umgesetzt, wie Monitoringsysteme, Eigenverbrauchsoptimierung, Prognoseerstellung für die Produktion erneuerbarer Energien, Steuerungen zum optimalen Einsatz der erneuerbaren Energien und zur Effizienzsteigerung. Anhand von einfachen überschaubaren Beispielen eignen sich die Kursteilnehmer die Kompetenz an, selbstständig einfache IT-Lösungen im Energiebereich zu konzipieren, umzusetzen und anzuwenden. Der Kurs gliedert sich in die Themenfelder: Energiedatenerhebung, Datenübertragung, Datenanalyse und deren Nutzung in Applikationen. Der Kurs wurde erstmals im September 2018 gestartet.

Mit der Veränderung der Energieversorgung verändern sich auch die Aufgaben und klassischen Berufsbilder. Dies bietet auch die Möglichkeit ganz neuer Geschäftsfelder. «CAS Energie digital» soll für die neuen Aufgaben im Energiebereich vorbereiten. Dieser Kurs ist ein Angebot für

Ausgabe 2  / 2018 // Seite 101


AUS- UND WEITERBILDUNG

INTERNATIONALE KOOPERATION MIT DER HOCHSCHULE KEMPTEN IN DER BERUFSBEGLEITEN ENERGIEMASTERAUSBILDUNG Die Nachfrage nach hochwertigen international anerkannten Abschlüssen hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Die NTB und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten sind nun eine schweizweit einzigartige Kooperation in der berufsbegleitenden Energiemasterausbildung eingegangen, um den Studierenden auch eine Perspektive zu eröffnen, die über den MAS Abschluss hinausgeht. Die Hochschule Kempten bietet seit Jahren sehr erfolgreich den Bachelorstudiengang «Energie- und Umwelttechnik» und einen konsekutiven Master Studiengang «Energie­technik» an. Der neu eingeführte berufsbegleitende Masterstudiengang «Energiesysteme und Energiewirtschaft» der Hochschule Kempten unterscheidet sich vom bestehenden grundständigen Masterstudiengang Energietechnik durch seine erhebliche Fokussierung auf dezentrale und erneuerbare Energiesysteme sowie die energiewirtschaftliche Komponente. Zudem richtet er sich durch seine

arbeitnehmerfreundliche Gestaltung gezielt an berufstätige Interessenten. Die Inhalte sind auf Teilnehmer mit langjäh­ riger Berufserfahrung abgestimmt. Der Studiengang ist in enger Kooperation mit der NTB entstanden. Er umfasst 90 ECTS und wird mit dem international anerkannten Titel «Master of Engineering (M. Eng.)» abgeschlossen. Studierenden des Masterstudiengangs Energiesysteme der NTB, die über einen «Bachelor of Science»-Abschluss verfügen, wird durch die Kooperation neu die Möglichkeit eröffnet, ihre Ausbildung weiter zu vertiefen und unter Anrechnung der an der

NTB erworbenen Studienleistungen den international anerkannten Abschluss M. Eng. der Hochschule Kempten zu erlangen. Die beiden Module Vertiefung Energietechnik und Energiewirtschaft wurden in Zusammenarbeit mit der Hochschule Kempten gestaltet. Sie werden im nächsten Jahr erstmals durchgeführt. Der Unterricht wird zu zwei Drittel in Buchs und einem Drittel in Kempten durchgeführt.

WEITERE INFORMATIONEN www.ntb.ch/energiemaster

Kursbeginn: CAS Elektrische Energiesysteme: Februar 2019 CAS Energie digital: September 2019 CAS Energie und Wirtschaft: September 2019 CAS Wärmepumpen / Kältetechnik: Februar2020 CAS Energie digital: September 2020 CAS Erneuerbare Energien: September 2020 Modul Vertiefung Energietechnik: März 2019, März 2020 Modul Energiewirtschaft: Oktober 2019, Oktober 2020

Nach dem Abschluss von vier CAS Kursen bietet sich Studierenden, die über einen BSc Abschluss verfügen, die Möglichkeit in den Studiengang Energiesysteme und Energiewirtschaft der Hochschule Kempten einzusteigen und den Abschluss Master of Engineering (M. Eng.) zu erlangen.

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AUS- UND WEITERBILDUNG

KUNSTSTOFFROHRE IM AUFWIND Im Verband Kunststoff-Rohre und -Rohrleitungsteile (VKR) sind die in der Schweiz domizilierten Hersteller und Werksvertreter ausländischer Hersteller von Kunststoff-Rohren und -Rohrleitungsteilen zusammengeschlossen. Die Förderung der technischen Entwicklung und der Anwendung von Kunststoff-Rohren und -Rohrleitungsteilen gehört zu den besonderen Anliegen des Verbandes.

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er Schweizer Markt für Kunststoffrohre ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Die eingesetzten Kunststoffe, die Rohr- und Fitting-Komponenten, die Armaturen und die Verbindungstechnik von Rohrleitungssystemen werden dabei kontinuierlich in Bezug auf Anwenderfreundlichkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit weiterentwickelt. Die damit verbundene steigende Akzeptanz zeigt sich einerseits im deutlichen Anstieg der verlegten Rohrkilometer aber auch in den grösseren Rohr-Dimensionen, die heute in Kunststoff ausgeführt werden. Wir erwarten eine Fortsetzung dieses Trends, denn Kunststoffrohre sind ökologisch sinnvoll und ökonomisch wertvoll.

VERARBEITUNGSQUALITÄT IST ENTSCHEIDEND

VKR KURSE SIND PRAXISORIENTIERT

Neben der Produktqualität ist vor allem die Verarbeitungsqualität für den Erfolg der Projekte entscheidend. Die fachlich korrekte Verarbeitung von Kunststoffrohren ist entscheidend für den langfristigen Erfolg der Branche. Sie garantiert den Bauherren und Werkeigentümern den nachhaltig erfolgreichen Betrieb ihrer Infrastrukturen, sei es für den Transport von Trinkwasser, Gas, Abwasser oder als Schutzrohre für verschiedene Bereiche, wie zum Beipsiel Stromversorgung oder Telekommunikation. Dies hat der VKR früh erkannt und bietet mittlerweile seit 19 Jahren erfolgreich Aus- und Weiterbildungskurse und Lehreinheiten an.

Unter dem Motto «Praktiker schulen Praktiker» konnten die Instruktoren des VKR in der Kursperiode 2018 erneut 560 Fachleute in der sachgerechten Verarbeitung von Kunststoffrohrsystemen und Anbinden von Erdwärmesonden ausbilden. Damit leistet der Verband mit seinem breiten Kursangebot einen wichtigen Beitrag zur richtigen, fehlerfreien Verarbeitung von Kunststoffrohrsystemen und somit eine wichtige Grundlage zur Förderung der Qualität. Das VKR Kursangebot wird kontinuierlich den Bedürfnissen des Marktes und der Mitglieder angepasst und ausgebaut. Zu diesem Zweck erstellt und unterhält

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AUS- UND WEITERBILDUNG der VKR unter anderem technisch hochstehende, aktuelle Ausbildungsunterlagen und Verarbeitungsleitfäden. Die VKR Ausbildungsunterlagen wurden auf das Jahr 2017 grundlegend nach den neusten Normen und Richtlinien überarbeitet und

in 3 Landessprachen übersetzt. Diese Dokumente werden laufend aktualisiert. Die 5-tägige Erstausbildung wird mit einer anspruchsvollen praktischen und theoretischen Prüfung abgeschlossen. Die

erfolgreichen Absolventen erhalten als Bestätigung den VKR Schweisserpass in Kreditkartenformat. Dieser Pass muss In der Verlängerungsausbildung regelmässig erneuert werden. Ergänzend zur bewährten Erst- und Verlängerungsausbildung «Schweissen und Verlegen von druckbeanspruchten, erdverlegten Rohrleitungen aus PE und PVC» in Aarau, in der Westschweiz und im Tessin, haben sich auch Planerkurse und die Ausbildung für die Anbindung von Erdwärmesonden (Geothermiekurse) bestens am Markt etabliert. Besonders zu erwähnen ist der eintägige «Planerkurs», ein VKR Individualkurs für Bauleiter, Ingenieure und Planer im Bereich Tiefbau und Versorgung. Der Kurs, der auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe abgestimmt ist, wurde auf die im Sommer 2017 vorgestellte neue Richtlinie /­  Leitfaden für erdverlegte PE-Druckrohrleitungen in der Gas- und Wasserversorgung und die dazugehörenden informativen und hilfreichen Anlagen, die im Detail vorgestellt werden, ausgerichtet. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Weiterbildung bildet aber auch das praktische Kennenlernen der auf den Baustellen eingesetzten Schweissverfahren. Dabei e ­ rstellen die Teilnehmer im praktischen Block selbst Verbindungen an Kunststoff-Rohrleitungen. Aktuelle Informationen zum VKR Kurs- und Weiterbildungsangebot, sowie die Daten der nächsten Kurssaison im Frühjahr 2019 finden sie unter www.vkr.ch. Die Online Anmeldung für die Kurssaison 2019 ist bereits freigeschaltet.

IHRE UNTERSTÜTZUNG BEI DER PLANUNG UND UMSETZUNG VON PROJEKTEN MIT KUNSTSTOFFROHR-SYSTEMEN Die Broschüre «Richtlinie / Leitfaden für erdverlegte PE-Druckrohrleitungen in der Gas- und Wasserversorgung» liefert Fakten zu ökonomischen Vorzügen von Kunststoff-­ Rohrsystemen, Verlegehinweise für Rohrnetzmonteure und Planungsgrundlagen für Ingenieure. Sie stellt spezifische Informationen für die Planung und die Verlegung von erdverlegten Polyethylen-Rohrleitungen zur Verfügung. Damit sollen einerseits die Bedürfnisse der Entscheider zur Materialauswahl und der Ingenieure für eine werkstoffgerechte Dimensionierung während der Planung und andererseits die Bedürfnisse der Rohrnetzmonteure für eine fachgerechte Installation

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AUS- UND WEITERBILDUNG abgedeckt werden. Um diesem Spagat gerecht zu werden, wird die Hauptbroschüre für diese 3 Zielgruppen mit jeweils einer spezifischen Anlagen-Rubrik ergänzt. Die Aktualität der neuen Broschüre und der Anlagen kann vom VKR nur in elektronischer Form auf der VKR-Webseite sichergestellt werden. Die Anwender können die jeweils aktuelle Version kostenlos

herunterladen. Durch Einscannen des jeweiligen QR-Codes kommen Sie mit Ihrem Smartphone oder Tablet direkt auf die Download-Seite des VKR. Mit dieser Broschüre und den Anlagen stellt der VKR allen Interessierten eine Arbeitserleichterung und ein praxisgerechtes Hilfsmittel zur Verfügung.

www.vkr.ch/de/download/richtlinie-leitfaden/

Die erwähnten Anlagen sind durch farbige Symbole für die Zielgruppen untergliedert gekennzeichnet: Anlagen Zielgruppe

Warum PE? Alle Entscheider bei der Werkstoff-/ Material-Auswahl

Planungsgrundlagen Verlegeleitfaden Engineering- und Rohrnetz- Planungsbüros Monteure

Symbol

Richtlinie / Leitfaden für erdverlegte PE-Druckrohrleitungen in der Gas- und Wasserversorgung

(In der gedruckten Version der Richtlinie / Leitfaden sind keine Anlagen beigefügt, da diese vom VKR ständig auf ihre Aktualität hin erweitert und optimiert werden.)

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AUS- UND WEITERBILDUNG

DIE ENERGIEWIRTSCHAFT

SIND WIR GERÜSTET FÜR DIE AKTUELLEN UND ZUKÜNFTIGEN HERAUSFORDERUNGEN IN DER ENERGIEWIRTSCHAFT? Der MAS in Energiewirtschaft der HTW Chur in Zürich schliesst eine wichtige Wissens-Lücke.

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as Thema «Energie» belegt in Gesellschaft und Wirtschaft eine sehr wichtige Rolle mit vielschichtigen Herausforderungen. Vom volkswirtschaftlichen Anspruch nach Versorgungssicherheit über neue Technologien der Energieerzeugung, Energieverteilung (Netze) bis hin zu innovativen Produkten und Dienstleistungen in Kombination mit der Digitalisierung ist das Themenspektrum sehr breit und tief. Die damit verbundenen Aufgaben und Fragestellungen sind mehr denn je von grosser Bedeutung für die Zukunftssicherung, sowohl volkswirtschaftlich als

auch betriebswirtschaftlich. Und dabei ist nicht nur die lokal begrenzte Sichtweise notwendig und hinreichend, sondern zunehmend auch eine Betrachtung auf globaler Ebene und im Kontext und Zusammenwirken mit anderen Volkswirtschaften. Die Komplexität der Märkte hat stark zugenommen, und sie wird es auch weiterhin tun. Aus betriebswirtschaftlicher Perspektive führen die Weiterentwicklungen in allen Stufen der Wertschöpfungskette dazu, dass auch auf diesen Ebenen die Komplexität zunimmt. Vieles ist hier im Um-

bruch. Neue zukunftsweisende Strukturen und innovative Geschäftsmodelle sind dabei die Folge und auch unumgänglich, um den Veränderungen und Anforderungen entsprechend Rechnung zu tragen. Deshalb werden gerade auch die Führungskräfte im energiewirtschaftlichen Umfeld zukünftig noch stärker gefordert sein. Um für diese anstehenden unternehmerischen Herausforderungen im Sinne eines ganzheitlichen und vernetzten Denkens gerüstet zu sein, sind Weiterbildungen in diesem Kontext unabdingbar. Der Energiemaster vermittelt hier eine solide und ausgewogene Gesamtwissensbasis über das breite Spektrum der Energiewirtschaft. Das Lernprogramm umfasst die Themenblöcke Energiewirtschaft inklusive Energiehandel sowie Energietechnik und Energierecht. Aufbauend auf dem Basiswissen werden gemäss Karin Eggert, Studiengangsleiterin, die aktuellen Themen und Herausforderungen der Energiewirtschaft mit den dozierenden Fach-Experten aus der Branche erfasst, diskutiert und intensiv bearbeitet. Dazu gehören Themen wie Ausstieg aus der Kernenergie, erneuerbare Energien, Brennstoffzellen, Energie-

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AUS- UND WEITERBILDUNG speicherung, Energieeffizienz und nicht zuletzt das komplexe Thema der «Digitalisierung in der Energiewirtschaft» sowie vieles mehr. Ein gutes Beispiel für die Zunahme an Interdisziplinarität ist das Zusammenwachsen der Energiewirtschaft mit der ICT-Landschaft. Die Aufgaben, Herausforderungen und Lösungskonzepte der Zukunft, insbesondere in Hinblick auf die Energiestrategie 2050 und deren Vorgaben, sind nur mit zielführenden ICT-Lösungen machbar. Solchen Lösungsansätzen wird im Energiemaster ein entsprechender Rahmen gegeben. «Manager», betont Karin Eggert, «müssen künftig vielseitiger sein. Sie müssen neben den betriebswirtschaftlichen und technischen Kenntnissen auch zunehmend Sozial- und Managementkompetenzen haben. Sie brauchen den Überblick über die gesamte Branche in Verbindung mit angrenzenden Wissensgebieten und darum benötigen sie sowohl Experten- wie auch GeneralistenKnow-How. Die Komplexität der Aufgaben wird weiter zunehmen, so dass ein noch stärker vernetztes Denken unumgänglich wird. Für Karin Eggert steht fest, dass die Fachleute der Zukunft nicht nur ein fundiertes Fachwissen benötigen, sondern auch vielschichtiger ausgebildet sein müssen. Um die notwendigen und zielführenden Lösungen in der Praxis entwickeln zu können, ist ein vernetztes Denken und Arbeiten über die einzelnen Fachdisziplinen hinweg unumgänglich. Interdisziplinäres Handeln wird die Zukunft auch in der Energiewirtschaft prägen, so die Einschätzungen von Karin Eggert. «Somit wird zusätzliche Weiterbildung immer wichtiger in Richtung ‹Lebenlanges Lernen›». Mit dem Master in Energiewirtschaft an der HTW Chur bietet die Hochschule seit neun Jahren erfolgreich ein Weiterbildungsangebot an, welches genau jene Fähigkeiten vermittelt, die Führungskräfte heute und zukünftig benötigen.

«Der Energiemaster ist eine umfassende Weiterbildung in der schweizerischen Energiewirtschaft. Es ist sowohl für Ingenieurinnen und Ingenieure als auch Für Betriebswirtschafterinnen und Betriebswirtschaftler ein sehr gutes Vertiefungsstudium in der Energiewirtschaft. Das MAS ist sehr vielseitig aufgebaut. So weist dieses Studium ein ausgewogenes Verhältnis von Theorie und Praxis auf, ergänzt durch interessante Exkursionen. Die interdisziplinäre Behandlung der energiewirtschaftlichen Themen hat mir beste Grundlagen zur Lösung der kommenden Herausforderungen in der Energiewende gebracht.» Franz Zeder: Leiter Information Management Produktion & Netze, Axpo Services AG

daran anschliessende Stufe 2 beinhaltet dann die energiespezifischen Lerninhalte. Gemäss dem bewährten Stufenkonzept der HTW Chur können Studierende, die ­bereits betriebswirtschaftliches Vor­wissen mitbringen, direkt in die 2. Stufe einsteigen. Darüber entscheidet die Studienleitung im Einzelfall. Somit lautet die Antwort auf die Frage im Titel: Lebenslanges Lernen, vernetztes Denken in globalen Zusammenhängen und die Kombination von aktuellem Fachwissen mit interdisziplinärem Handeln und Managementfähigkeiten sind das Rüstzeug zur Bewältigung der jetzigen und zukünftigen Herausforderungen in der Energiewirtschaft.

Die HTW Chur füllt die Wissens-Rucksäcke der Managerinnen und Manager mit diesem Weiterbildungsmaster zielorientiert und vielschichtig. Der Energiemaster ist dabei in 2 Stufen konzipiert (siehe Grafik) und ermöglicht so einen stufengerechten Studieneinstieg. In Stufe 1 werden die betriebswirtschaftlichen Grundlagen komprimiert im Sinne eines General Managements vermittelt. Die

KONTAKT WEITERE INFORMATIONEN Infoabende finden regelmässig in Zürich statt. Die aktuellen Daten dazu sowie weitere Detailinformationen sind zu finden unter: htwchur.ch/energiemaster

Kontakt Studiengangsleitung Prof. Dr. Karin Eggert Studiengangsleiterin MAS in Energiewirtschaft Telefon +41 (0)41 81 286 24 32 karin.eggert@htwchur.ch

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IMPRESSUM & VORSCHAU

VORSCHAU DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT IM APRIL 2019 Folgende Schwerpunkte stehen auf unserer Agenda:

Energielösungen

Transport

Aus- und Weiterbildung

Sicherheit

Herausgeber rundschauMEDIEN AG St. Jakob-Strasse 110 CH-4132 Muttenz / Basel Telefon +41 (0) 61 335 60 80 Fax +41 (0) 61 335 60 88 info@rundschaumedien.ch www.rundschaumedien.ch Verleger Francesco J. Ciringione Verlagsleitung Hasan Dursun h.dursun@rundschaumedien.ch Projektleitung & Chefredaktion Roland Baer baer@rundschaumedien.ch

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Leitung Produktion & Grafik Sandra Rizzi s.rizzi@rundschaumedien.ch Grafik Sandra Schneider Aboservice info@rundschaumedien.ch Autoren ABOPR Herrn Isler Benedikt Vogel Franco Cerminara Iris Gehard Marco Maggetti Max Räb

Rainer Ziehmer Ueli Frei Rero Lütolf Roland Baer Roland Imoberdorf Ruedi Mäder

Shutterstock SOLTOP Schuppisser AG VBZ, WEH GmbH winsun AG

Titelbild Repower AG

Jahresabo Zwei Ausgaben CHF 19.– Einzelpreis CHF 10.– info@rundschaumedien.ch

Bilder AKSA, Apex AG Benedikt Vogel CKW, Enerti Evonik Fronius Int. GmbH Hexis Konecranes Repower AG

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GEMEINSAM VORSPRUNG GESTALTEN steiner.ch

Der Umgang mit wertvollen Ressourcen bestimmt unsere Zukunft. Nachhaltigkeit ist deshalb für Steiner eines der wichtigsten Kriterien bei der Entwicklung und Realisierung von Immobilien. Dabei zählt jedes Detail. Um Lösungen zu gestalten, die Bedürfnisse heutiger Generationen erfüllen, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu gefährden. Und die es auch morgen noch ermöglichen, gemeinsam Vorsprung zu gestalten.


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