Plopp 47

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Buen Camino

Der Lauterbacher Jakobswanderer Walter Altpeter im Plopp-Interview von Heinz Gerhard Rouget

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alter Altpeter hat seit 2013 fünf Wanderungen auf Jakobswegen unternommen. Dreimal war er in Spanien unterwegs, zweimal aber auch im Saarland und in Lothringen. Plopp: Herr Altpeter, die vielen Lauterbacherinnen und Lauterbach, die sie kennen, wissen, dass Sie seit einigen Jahren mehrere Wanderungen auf Jakobswegen unternommen haben. Walter: In der Tat: Seit 2013 war ich fünfmal auf den Pilgerpfaden unterwegs, dreimal in Spanien, zweimal im Saarland und im benachbarten Lothringen. Plopp: Die berühmte Frage: Wie kamen Sie dazu? Walter: Ausschlaggebend war ein Gefühl der Dankbarkeit darüber, dass ich eine Krankheit überwunden hatte. Das Buch von Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“ (2006 erschienener Reisebericht des Entertainers) – weck-

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te schließlich meine Neugier. Und als ich den Entschluss einmal gefasst hatte, diese abenteuerliche Wanderungen zu unternehmen, konnte und wollte ich nicht mehr zurück. Plopp: Was meinen Sie mit „abenteuerlich“? Walter: Als Jakobswanderer weißt du morgens nicht, wo du abends hinkommst. Selbst wenn du in einem Hotel deine Unterkunft reserviert hast, könnte es sein, dass du die Tagesstrecke nicht schaffst. Oder Pilgerherbergen im vorgesehenen Ort sind bei deiner Ankunft belegt und du musst weitersuchen. Es ist eine Wanderung ins Unbekannte. Auch die Städte und spektakulären Landschaften in Nordspanien sind Neuland. Und du musst Wind und Wetter trotzen. Bei meiner ersten Spanientour, die ich alleine unternahm, regnete es eine Woche lang Bindfäden. Ich legte einen Tag eine

Pause ein, aber danach zog ich auch im Regen weiter, weil ich ans Ziel kommen wollte. Plopp: Was ist das Besondere an diesem Ziel? Walter: Es ist ja das Grab des heiligen Jakobus, das seit seiner Entdeckung um das Jahr 800 n. Chr. Santiago de Compostela neben Rom und Jerusalem zu einer der großen Pilgerstätten des christlichen Abendlandes machte. Die Jakobswanderung war eine der großen Reisewellen im europäischen Mittelalter. Seit den 1970er Jahren, so wurde mir bei der Vorbereitung meiner Pilgerreisen deutlich, gibt es, durch Filme und Literatur angeregt, wohl eine Renaissance und durchaus eine touristische Vermarktung. Wenn das Botafumeiro, das 54 Kilogramm schwere Weihrauchfass, durch das Querschiff rauscht, ist das eine beeindruckende Zeremonie, der


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