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Die Vorstellung Zur Vorstellung des Buches sind über 180 Personen auf den Sandhof gekommen, so viele, dass sie im Hauptsaal des Museums gar nicht Platz fanden. Zwar war das Interesse schon immer groß gewesen, wie die Autoren bereits bei ihrer Sammelarbeit gemerkt hatten, aber dass die Passeirer ihren Dialekt noch so hoch schätzen und in solcher Zahl erscheinen würden, hatten sie nicht erwartet. Es waren aber auch viele Interessierte aus den Nachbargemeinden und aus Meran erschienen. Albin Pixner, der Präsident des Museumsvereins, begrüßte die Besucher der Veranstaltung, zu der der Verlag und das Museum gemeinsam geladen hatten, und führte durch die Veranstaltung. Er flocht in seine Begrüßung eine Reihe von Wörtern ein, die auf der Einladungskarte abgebildet waren, um zu zeigen, wie gut dieser Dialekt sich eignet, Dinge genau anzusprechen, aber auch feine Unterschiede auszudrücken und Heiterkeit zu erzeugen.
Impressum Erscheint drei monatlich. - Eingetragen beim Landesgericht Bozen mit Dekret Nr. 11/87 vom
29· 5· 1987.
Eigentümer und Herausgeber.
Gemeinden Moos, St. Leonhard und St. Martin in Passeier. Vertreten durch den Bürgermeister von St. Leonhard, Konrad Pfuscher;
Redaktionsleitung und redaktionelle Bearbeitung: Tanya Pamer Redaktion:
Elfriede Cufler, Kurt Cufler, Heinrich Hofer, Siglinde jaitner, Karl Lanthaler, Arnold Marth, Rosmarie Pamer, Tanya Pamer, Eberhard Pfitscher, Vigil Rafft, Arnold Rinner, josefine Schwarz, Brigitte Schweigl, Gottfried Zagler. Korrektur: Ernst Rinner, Kurt Gufler. Werbung: Arnold Marth Druck: Hauger-Fritz, Schlanders-Meran
Verantwortlich tür den Inhalt im Sinne des Pressegesetzes: Oswald Waldner
Redaktionsschluss für die März-Ausgabe ist: Samstag, 12. Februar 2005 Text- und Bildbeiträge können bei allen Redaktionsmitgliedern oder in den Bibliotheken St. Leonhard und St. Martin abgegeben werden. Dabei gilt: digitale Fotos Mindestbreite 12cm - Auflösung 300 DPI; Textbeiträge: vom Verfasser gekennzeichnet und mit Adresse und Telefonnummer versehen; Werbe beiträge nur bei Arnold Marth, Papier Profi, St. Leonhard.
Der Verlag
Geschichte
Die beiden Gründer und Inhaber des Verlages, der sich verlag.Passeier nennt, Hansjörg Alber und Albert Pinggera, beschrieben die Entstehung des Verlages sowie seine Zielsetzung, die vor allem darin liegt, kulturelle Produkte aus dem Passeier und für das Passeier herauszubringen. Sie gingen dabei auch auf die Technik ein, die bei der Erstellung des Wörterbuches angewandt wurde und deren man sich im Weiteren bei dessen Vertonung und bei der Publikation im Internet bedienen will.
Aber die Sprache gliedert sich nicht nur landschaftlich, sondern sie verändert sich auch in der Zeit, besonders in der heutigen. Prof. Siller ist der Auffassung, dass der Wortschatz unserer Taldialekte sich in den letzten 60 jahren stärker verändert hat als in den 600 jahren davor. Mit neuen Sachen kommen neue Wörter. Die deutschen Siedler, die zwischen 700 und 1200 ins Land kamen, haben von den Alpenromanen Sachen und Wörter übernommen: Knoschpm (rätoromanisch cospes) oder Gganter (lateinisch cantharus). Die Spuren dieser Übernahme werden im Wörterbuch sichtbar, wie überhaupt im Dialekt oft ganz alte Sprachformen und Wörter vorhanden sind, die das Hochdeutsche nicht mehr kennt: ggfruintit, goggee, zemm, Pfaifolter, huschile sind Wörter, die die Hochsprache nicht mehr hat, die aber in alter Dichtung oder in alten Dokumenten noch aufscheinen.
Gemeinsamkeiten
und Unterschiede
Professor Max Siller von der Universität Innsbruck stellte sich als Enderjocher, genauer gesagt, als Rignauner vor und wies, unter anderem anhand älterer Urkunden, nach, dass die beiden Talschaften übers joch enge Kontakte gepflegt haben und dass die beiden Taldialekte neben einzelnen Unterschieden auch viele Gemeinsamkeiten aufweisen, wie etwa das Endungs-e Strooße, bei weiblichen Hauptwörtern: Kotze, Schuale, und dass die Mehrzahl der Verkleinerungsform -le (von -lein) im Passeier auf -ler und im Ridnaun auf -ler ausgeht, nämlich Kinderler, Geaßler, Knächtler, stienäter bzw. Kinder/ar usw., während die meisten umliegenden Dialekte hier -en oder -an haben, also Kinderlen usw. Allerdings fällt im Wörterbuch auch auf, dass es innerhalb des Tales selbst Unterschiede gibt: Während der Hinterpasseirer sagt mecnt min muan, sagt der Außerpasseirer mecnt min muanin.
Markantes Der Dialekt hat oft Wörter und Ausdrücke, die man hochdeutsch nicht wiedergeben kann. In seinem ureigenen Bereich hat der Dialekt seine Stärke und es lohnt sich, sich mit ihm auseinander zu setzen. Wie viel Humor und Sprachwitz und Hintergründigkeit in den Beispielen steckt, zeigen Wendungen wie, Wer
guatsteat, steat letz. Norm sain aa Lait, lai nit as ggschaide. Interessant auch die Untertreibungen: tez wuur mer nor meiqn qien gien, womöglich gesagt von einem, der sich schnell auf die Socken machen musste!