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MITIEILUNGEN UND UND NACHRICHTEN NACHRICHTEN AUS MARTIN MITTEILUNGEN AUS MOOS, MOOS, Sr. ST. LEONHARD LEONHARD UND UND Sr. ST. MARTIN
Dezember 2000 September 2002
13. Jahrgang Jahrgang -– Nr. 35 28 15.
Christus ist allen Völkern erschienen, kommt wir beten ihn an!
Im Osten und im Westen verstand man die Magier, die Weisen aus dem Morgenland, als die Abgesandten der Völker der Erde, die dem Christkind huldigen und ihre Gaben darbringen. Während die Bibel nur von Weisen aus dem Morgenland berichtet, kennt die Volksfrömmigkeit drei Könige. Sie leitet dies von den drei Geschenken der Weisen ab, die die HI. Schrift erwähnt: Gold Weihrauch und Myrrhe. Ja, man glaubt sogar, die Namen dieser HI. Drei Könige zu kennen, Caspar, Melchior und Balthasar. Diese Namensableitung kommt von der Ableitung der Anfangsbuchstaben eines lateinischen Satzes, den das Volk natürlich nicht verstand: Christus Mansionem Benedicat. Bis heute schreiben wir die Anfangsbuchstaben dieses Satzes C+M+B mit der jeweiligen Jahreszahl über unsere Haustüren, mit der Bitte: Christus segne unser Haus, segne unsere Familie und alle die hier leben. Wichtig aber sind nicht die drei Gaben der Könige als solche, sondern ihre Aussagen über den, der da geboren wird. Gold, das kostbarste was man kannte, schenkt man einem König. Dieses Kind in der einfachen Felsenhöhle ist also ein König. Der Duft des Weihrrauches stieg in dichten Schwaden vor den Götterbildern der Antike auf und verzehrte sich zur Ehre der Gottheit. Diesem Königskind, das von Maria gleichsam zur Anbetung hingehalten wird, huldigt man durch die Ehre des Weihrauches auch als Gott. Das dritte Symbol der Weisen ist eine wohlrie-
chende kostbare Salbe - Myrrhe - mit der die Reichen ihre Toten einbalsamierten, damit sie nicht so schnell verwesten, gut dufteten und lange wie lebend aussahen. Der Tod hat nicht die letzte Macht über dieses Kind, sondern das Leben zählt, somit ist die Myrrhe Zeichen der Auferstehung. Durch das Eilen dieser fremden Menschen aus den verschiedenen Erdteilen zur Krippe nach Bethlehem will die Kirche immer schon sagen: Gott ist in Jesus Mensch geworden, aber nicht nur für eine bestimmte Gruppe oder Rasse, sondern er will alle Menschen zum Heil, zum Guten führen. Die Väter formulierten es so: Gott wurde Mensch um uns Menschen zu vergöttlichen. So wie den Weisen aus dem Morgenland, so hält Maria auch uns ihren Sohn hin, damit
auch wir uns die Zeit nehmen, um ihn auf unsere Weise zu huldigen und anzubeten. Dies hat seine Gültigkeit für alle Zeiten. Der schlesische Dichter Angelus Silesius schreibt: "Wäre Christus auch tausendmal in Bethlehem geboren, aber nicht einmal in dir, so wäre er vergeblich gekommen."Die Verehrung der HI. drei Könige ist mir persönlich schon seit Jugendjahren bekannt, da ihre Reliquien im wohl schönsten Goldschrein des Abendlandes in meiner Heimat im Kölner Dom verehrt werden. Sie wurden vom Kaiser Konstantin, dem berühmten Bischhof Eurobius in Mailand im 4. Jahrhundert geschenkt, und von Kaiser Barbarossa nach Köln überführt. In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine gnadenreiche Weihnacht. Pater Theo, St. Leonhard