Passeirer Blatt

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Nr.2 MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS

Juni 1991

15. Jahrgang – Nr. 35 MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN

Wie die Jaufenburg bei St. Leonhard im Jahre 1736 noch aussah Einem Bericht des in Innsbruck wirkenden Historikers Anton Roschmann, der von 1694 bis 1760 lebte, verdanken wir einen Bericht, wie die Jaufenburg vor 250 Jahren ausgesehen hat. Auf seiner zweiten Reise an die Etsch kam Roschmann am 26. August 1736 auf den Jaufen. Beim Abstieg nach St. Leonhard besichtigte er die alte Feste Passeier, die man dann Jaufenburg nannte. Sie war noch ziemlich gut erhalten. Besonderen Eindruck machten auf ihn die vielen Fenster- und Türstöcke aus weißem Marmor. Im Saal waren noch alte Malereien zu sehen, unter anderem der Stammbaum der Grafen Fuchs von Fuchsberg, der aber schon allmählich von der Wand abblätterte. Man hätte ihn nach der Meinung Roschmanns vor der fortschreitenden Zerstörung noch abzeichnen sollen. In diesem Saal und in einem Vorhaus sah er auch zwei große runde, weiße Marmortische, die je 6 Schuh (1,90 Meter) Durchmesser hatten. Bei einem Fenster befand sich eine kleine Aushöhlung mit einer Öffnung von wenigen Zoll und dabei ein gemalter goldener Bär. Ein solcher soll hier zusammen mit vielen goldenen Münzen verborgen und vermauert gewesen sein. »Vor vielen Jahren- soll ein Graf Fuchs den Hohlraum bemerkt,

geöffnet, den Schatz gefunden und ausgeräumt haben. Was daran Wahres ist, kann nicht mehr überprüft werden. Die Burgkapelle war sauber und gut erhalten. Der Turm war der älteste T ei I. Er stammte angeblich aus der ),Heidenzeit«, Von dieserdamals noch erhaltenen Burg und von ihrer Ausstattung ist außer dem Turm leider nichts mehr vorhanden. Wie sohön wäre es, wenn auf dem die Gegend beherrschen~:.

September 2002 5. Jahrgang

den Hügel an der Gabelung des Tales eine noch bewohnbare Burg stünde.

(Nach einer Handschrift A. Roschmanns im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck.) G. Mutschlechner

Die Jugendburg

nach einem Gemälde - 17. Jh.


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