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Nr.2 MITTEILUNGEN UND MllTEILUNGEN UND NACHRICHTEN NACHRICHTEN AUS AUSMOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN Juni 1989 MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN 3. Jahrgang 15. Jahrgang – Nr. 35 September 2002
Aktion gegen den Alkohol - die Volksdroge Nummer 1 Laut Aussage von Sachverständigen auf dem Gebiet des Alkoholismus stellt der Alkoholkonsum besonders in den Tälern Südtirols ein unübersehbares Problem dar. Die Ursachen dafür sind sehr komplex und lassen sich nicht mit wenigen Worten umreißen. Häufig wird Alkohol als eine Art Selbstbehandlungsversuch eingesetzt, um seelische Spannungen, Nervosität, Unruhe, Stimmungsschwankungen usw. zu mildern und zu betäuben. Man spült oft Ärger, Streß und schlechte Laune hinunter, nimmt ihn aber auch bedenkenlos als eine Art Medikamet gegen Übelkeit, Schwäche, Magenverstimmung, zur besseren Verdauung usw. Auf der anderen Seite beseitigt Alkohol Hemmungen und verstärkt die Kontaktbereitschaft. Sehr viele, besonders junge Leute, fühlen sich in Gesellschaft erst dann wohl, wenn sie ihre Hemmungen und Anpassungsschwierigkeiten mit Alkohol beseitigt haben. Eine ebenso große Rolle spielt der Gruppenzwang, und der Alkoholkonsum als Symbol für das Erwachsensein gilt besonders in den Tälern als Voraussetzung für Geselligkeit. Es hängt wohl mit den allgemeinen Zeiterscheinungen zusammen, daß der Kontakt junger Leute mit dem Alkohol immer früher stattfindet. Wie aus einer in Südtirol 1988 durchgeführten Jugenduntersuchung hervorgeht (auch im Passeiertal wur-
den Jugendliche befragt) trinken immerhin 4,3% der männlichen Jugendlichen zwischen 15 und 20 Jahren täglich Alkohol, 11% mehrmals in der Woche. Auch viele Mittelschüler wissen bereits über Rauscherlebnisse zu berichten. Alkohol gilt eben in der öffentlichen Meinung oft als harmloser Muntermacher. Er ist überall und jederzeit zu kaufen und ist zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor geworden, von dem Tausende ihren Lebensunterhalt verdienen. Warnungen vor der Gefährlichkeit dieser Droge verlieren in diesem Umfeld meist an Glaubwürdigkeit. Und doch sprechen die Tatsachen hier eine andere Sprache. Neben den bekannten körperlichen Folgeerscheinungen wie Leberschäden, Entzündungen der Niere und Harnwege, Stoffwechselstörungen usw. sind es besonders die geistig-seelischen Folgen, die
uns bedenklich stimmen sollten: innere Unruhe, Angstzustände, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, Zittern usw. Schwerwiegend sind dann die sozialen Folgen an der Arbeitsstelle und besonders in den Familien, wo die Ehepartner und Kinder oft die Leidtragenden sind. Auch im Straßenverkehr fordert der AIkoholgenuß jährlich auch in unserem Tal mehrere Verletzte und sogar Tote. Aus diesen Überlegungen heraus haben sich die Jugendorganisationen von St. Leonhard (Alpenvereinsjugend, Bauernjugend, Hotelier- und Gastwirtejugend, Katholische Jugend, KVW-Jugend, Sport jugend und SVP-Jugend) in Zusammenarbeit mit dem Jugendassessor der Gemeinde Gedanken gemacht, wie man dazu beitragen könnte, besonders Jugendliche vor dem Alkoholkonsum zu warnen und wie man ihnen die Folgen (Fortsetzung auf Seite 2)
HERRN HEINRICH
HOFER
IM STEINANGER 3 39015 SANKT LEONHARD
IN PASSEIER
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