Passeirer Blatt

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MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS MOOS, ST. LEONHARD UND ST. MARTIN Nr.2 MITTEILUNGEN UND NACHRICHTEN AUS

Juni 1988

15. Jahrgang Nr. 35 MOOS, ST. –LEONHARD UND ST. MARTIN

September 2002 2. Jahrgang

25 Jahre Mittelschule Passeier Ein Rückblick von Dr. Siegfried Innerhofer

Die Anfänge

Als am 1. Oktober 1963 die Mittelschule St. Leonhard ihren Betrieb aufnahm, so gingen diesem Tag schon viele Vorgespräche, Lokalaugenscheine und Telefonate zwischen Schulamt, Gemeinde St. Leonhard, den beiden Nachbargemeinden des späteren Mittelschulkonsortiums und anderen Ämtern und Behörden voraus. Eine entscheidende Aussprache über die Errichtung fand am 5. September 1963 in der Mittelschule am Sandplatz in Meran statt, wo Vertreter des Schulamtes, der Gemeinden und der Volksschule über die Errichtung von Mittelschulen und Außensektionen im Burggrafenamt und in Passeier berieten. Daß es überhaupt zur Gründung der Mittelschule in Passeier gekommen ist, geht auf das Gesetz Nr. 1859 vom 31. Dezember 1962 zurück. Dieses Gesetz, auch Mittelschulgesetz genannt, bildete den Schlußpunkt eines zehnjährigen Tauziehens zwischen den Parteien über die Schulreform. Es bildete einen Kompromiß, wobei vor allem die Liberalen und Sozialisten dem Gesetz ihren Stempel aufgedrückt haben. Dies war einer der vielen Gründe, warum die Reform von vielen auch noch lange nach der Einführung abgelehnt oder sogar be-

kämpft wurde. Die Schulreform war notwendig geworden, nachdem einerseits die italienische Nachkriegsverfassung die Garantie gegeben hatte, daß der obligatorische und unentgeltliche Unterricht wenigstens 8 Jahre lang erteilt wird und es anderseits keinen Schultyp für die 6.-8. Schulstufe gab. Die frühere Lateinmittelschule hat ausschließlich auf die Oberschule vorbereitet und konnte nur von wenigen besucht werden. Für die große Mehrheit gab es jedoch nur die 5-klassige Volksschule. In einigen Gegenden wurden zwar Vorbildungsschulen oder Bürgerschulen geführt. In den meisten Schulen hat man in der 2., 4. und 5. Klasse das System der Unterstufe und Oberstufe eingeführt, um irgendwie die 8 Jahre Schulpflicht unterzubringen. Die Mittelschulreform kam also weder über-

raschend noch war sie länger aufschiebbar gewesen. Gleichwohl ist es auch eine Tatsache, daß auf diese längst fällige Entscheidung niemand vorbereitet war; die Improvisation trieb die tollsten Blüten. Das Ministerium konnte überhaupt keine Hilfen anbieten. Es fehlten die Schulhäuser, die Lehrmittel, die ausgebildeten Lehrer; kurz es fehlte an allem, was es zu einer Schule brauchte. Nur die Schüler waren in großer Zahl da und wurden jedes Jahr mehr. So war es auch in der Mittelschule in St. Leonhard. Ein glücklicher Zufall wollte es, daß gerade im Jahre 1963 der Bau der neuen Volksschule seinem Ende entgegen ging und so das Kloster der Deutschordensschwestern für die Mittelschule zur Verfügung stand. Zudem wurde sofort ein Teil (Fortsetzung auf Seite 2)


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