Passeirer Blatt

Page 9

9  Passeirer Blatt – nr. 123 Juni 2014

Kultur & Gesellschaft

† Eduard Raffl

Tscharf Piesn Edl

In lieber Erinnerung an Eduard Raffl Insr Tate, dr Tscharf Piesn Edl, isch in 27. 10. 1935 ban Rauchegghouf af Fulfis ols earts fi 9 Kindr gibourn. Schun frie hotr gimiest ba dr hortn Orbit mithelfn. Ols jungr Bue hotr ols Knecht ba vrschiedenen Baurn gorbitit und asou in seine Eltrn kolfn fir seine jingern Gschwischtr zi sorgn. In di 60er Johr hotr in Etztol entn gorbitit und zemm a insre Mamme kenningilearnt. In Oktoubr 1966 hobmse sich is Jawort gebm. In Herbischt 1970 hotr nor in Geigerhouf gekaft. Er hot nebm dr Orbit afn Houf aa olm gemiest auswärts orbitn gien, dassr fir seinr Familie sorgn gikennt hot. Ins 4 Kinder ischr olm a liabr und firsorglichr Tatte giwesn. Viel Kroft und Zait hotr in sein giliabtn Wold innengschteckt, obr fir dr Feuerwehr hotr ols liegn und stian gelot. Er isch a Vollbluat-Feuerwehriler giwesn und foscht 60 Johr Mitglied ba dr Plottr Wehr. A Weilile ischr aa ba dr Schütznkompanie Plotte Mitglied gewesn und etliche Johr Fulfiser Oubmonn. Wennr a schiene Musig keart hot, hots in Tatte olm a poor Trenen in di Augn getriebm. 1986 ischr nor drkronkt, obr Donk guetr Doktr und mit dr Hilfe fin Heargott hotr in Krebs guet iberstontn. 10 Johr hotr drnoch nou insrn Huemithouf gfiert, bis er’s Mitte dr 90er Johr olleweil hertr drschnauft hot. 1996 hotr in Houf nor seinr Tochtr ibergebm. Sait zem isch dr Saurstoff sein ständigr Biglaitr giwesn. Sait nor in Jännr fi den Johr in Solzburg seine Schweschtr Hildegard gstorbm isch und er wegn seinr Kronkit nit gikennt hot Pigrëibnis gien, ischs mitn Tatte reasch oowärts gongin. In 30. April isch insr liabr Tatte nor in Meranr Spitol afoure gschtorbm. Gonz herzlich bidonkn mechtn mir ins ba insre Tantn, Agnes und Maria und ban Onkl Franz, wail sie ins gonz Haufn Organisationsorbit fir dr Pigrëibnis fin

Tatte ooginommin hobm. Waitrs bidonkn mir ins ban Pforrer, di Ministrontn, in Chour, dr Fohnenobordnung dr Schütznkompanie Plotte, ba di Vourbetr Willi und Walter und ba di Sorg-, Kronz- und Liechtträgr. A groaßis Donkschien gildit in de vieln Feuerwehrmandr de kemmin sain. An bsundrs groaßn Vergelts Gott sogn mr obr dr Plottr Feuerwehr, de ihmelin Urlaub oogebrochn hobm, um insern Tatte af sein leschtn Weg biglaitn zi kennin. Vergelts Gott sogn mechtn mir obr ah in Nomin vi dr Mamme und sichr aa fin Tatte, seinr Schweschtr Agnes und seinr Cousine Helga fir di reglmäßign und liabm Bsueche soulong dr Tatte nou gileb hot. An groaßn Vergelts Gott obr aa in olle de ba di Roasnkrenze und ba dr Pigrëibnis drbaigiwesn sain und de ins aa ietz nou durch Umormin, Worte und Gebete in der schwarn Zait untrstitzn. Af denn Weg mechtn sich dr Martin, dr Peter und di Regina bsunders ba dr Bernadette und ban Thomas bedonkn, obr aa ba dr Jenny, ban Freddy, ba dr Kathrin und ban Hubert fir di liebevolle und guete Betreuung fi insrn liabm Tatte. Tausnd Mol Vergelts Gott. Bernadette und Regina Raffl Pseirer Gipfelstürmer

Zum Abschied von Florian Haller Er war Gleitschirmflieger mit Herz und Seele, ein großer Könner und weitum einer der Besten in seinem Sport und so war es für alle, die ihn kannten, ein großer Schock, als gerade ihn, Florian Haller, den ausgezeichneten Paragleiter, das tragische Schicksal ereilte. Am 18. März endete eine Abfahrt tödlich. Sein Gleitschirm öffnete sich nicht richtig und der 33-Jährige stürzte über eine Steilrinne im Hirzergebiet in den Tod. Florian Haller, geboren am 23. 9. 1981 und von allen Freunden nur „Hoos“ genannt, war selbständiger Maler mit eigener Firma in Tall. Er war Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Tall, der sein Vater Helmut, der lange Jahre in St. Martin wohnte, früher als Kommandant vorstand. Florians Mutter Elisabeth führt die Jausenstation „Haashof“ in Videgg. Um ihn trauern zudem seine Schwester Carolina, sein elfjähriger Sohn, dessen Mutter, Florians Freundin und viele bestürzte Flieger­ kollegen. Florian war ein sehr offener, geselliger und lebenslustiger Mensch, der Gott und

† Florian Haller

die Welt kannte und aufgrund seines kollegialen Wesens überall bekannt und beliebt war. Eines aber prägte sein Leben in besonderer Weise: seine Leidenschaft für das Paragleiten. Er liebte die Freiheit, grenzenlos wie ein Adler durch die Lüfte zu schweben über alles, die von vielen seiner begeisterten Fliegerkollegen immer wieder beschrieben wird. Dabei hatte er sehr unkonventionell zu diesem Sport gefunden. Er kaufte sich 1999 in der Athesia ein Buch mit dem Titel „Das Gleitschirmfliegen“ und setzte in der Folge als Autodidakt das Gelesene in die Tat um. Florian war fasziniert und erwarb bei der Flugschule Luftikus den Flugschein. Sein geschickter Umgang mit dem Schirm, sein Wagemut und seine Zielstrebigkeit waren offensichtlich und erste Erfolge bei lokalen Rennen stellten sich bereits im Jahre 2000 ein. 2001 war Florian Mitbegründer des Gleitschirmvereins Pseirer Gipfel­ stürmer. Ab 2004 nahm Florian mit Erfolg auch an internationalen Rennen teil. 2007 beteiligte sich Florian bei Aeroflügen und errang bei den Amateuren den Gesamtsieg. 2008 gewann er den Südtirol Cup. Zudem erreichte er in diesem Jahr im Weltcup eine Platzierung unter den ersten 10 und holte sich in der Türkei einen Tagessieg. 2009 gewann er den Pseirercup in einer Traumzeit von 45 min. Im Zeitraum von 2009 bis 2014 nahm Florian an diversen Weltcups und Italienmeisterschaften teil. Viermal war er zudem mit seinem Gleitschirm in Brasilien, wobei er auch einen Streckenflug über 300 km schaffte (das Passeirer Blatt berichtete darüber). Seit 1 ½ Jahren trainierte Florian für seinen persönlichen Traumwettbewerb, den Red Bull X-Alps, ein Wettkampf der von Salzburg bis nach Monaco >


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Passeirer Blatt by Passeirer Blatt - Issuu