Ihre Bürgerzeitung
Nr. 38, 10. November 2018
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Offenburg in der Welt
LETZTE RUHE
1000 Jahre Stadtgeschichte: zwischen 800 und 1800 / Höhepunkt: Waldseemüllerkarte
Im Technischen Ausschuss wurde das Gestaltungskonzept für den Weingartenfriedhof vorgestellt. Neue Abschiedsräume sind geplant. ❚ Seite 5 WICHTIGER DIENST
Globussegmentkarte. Sie ist weltweit derzeit nur in Offenburg zu sehen.
Das Museum lädt nächsten Freitag ab 19 Uhr zur „Langen Nacht“ im Ritterhaus ein. Im Zentrum der neuen Dauerausstellung „Offenburg in der Welt“ steht die Globussegmentkarte des Humanisten Martin Waldseemüller von 1507. Diese Karte gibt es weltweit nur noch vier Mal. Museumsleiter Wolfgang Gall und sein Team sind stolz: Mit dieser Dauerausstellung zu 1000 Jahren Offenburger Stadtgeschichte (800 bis 1800) wird die letzte Lücke im neu konzipierten Museum im Ritterhaus geschlossen. Seit 2011 sind systematisch alle Bereiche nach modernen museums pädagogischen Gesichtspunkten neu gestaltet worden: die kolonialgeschichtliche Sammlung, die Dauerausstellungen Naturkunde und Geologie sowie Archäologie und Ethnografie, auch die neueste Stadtgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts. Und nun rücken zudem die Jahrhunderte des Mittelalters und der frühen Neuzeit ins Blickfeld – von den Anfängen der Stadtge-
schichte über die Reichsstadt bis hin zum 30jährigen Krieg im 17. Jahrhundert und zur napoleonischen Zäsur Ende des 18. Jahrhunderts. Mit großem Interesse rechnen die Ausstellungsmacherinnen um Ursula Gillmann und Barbara Maggio am inszenierten Bibliotheksraum, in dem die Globussegmentkarte des Kartographen und Renaissance-Gelehrten Martin Waldseemüller zur Geltung kommen soll. Diese Karte gilt als „Taufschein“ Amerikas, den es weltweit nur noch in vier Exemplaren gibt. Die Offenburger Karte wurde 1993 zufällig in einem Buch der Historischen Bibliothek entdeckt: LANGE NACHT
Freitag, 16. November 2018, 19 bis 24 Uhr, ist das neu gestaltete Museum im Ritterhaus bei freiem Eintritt offen. Im stimmungsvoll beleuchteten Innenhof wird Musik aufgelegt, es gibt Fingerfood und frisches Popcorn.
Illustration: Museum
Das Papierblatt war in ein Exemplar der „Ethica Nicomachea“ (Aristoteles) eingenäht, das 1541 in Freiburg im Breisgau gedruckt worden war. Diese Segment-Karte gehört zu einem dreiteiligen „Medienpaket“ in lateinischer Sprache, das 1507 von einem in SaintDié-des-Vosges/Elsass tätigen Gelehrtenkreis herausgegeben wurde. Das Paket besteht aus einer großen Weltkarte, der Begleitschrift „Cosmographiae Introductio“ und einer Karte aus Globussegmenten. Darin erfolgte die Erstbenennung und die erstmalige Darstellung des von Christoph Kolumbus neu entdeckten Kontinents „America“. Als Namensgeber fungierte Amerigo Verspucci, der fälschlicherweise als dessen Entdecker bezeichnet wurde. Alle Versuche, in seinen späteren Karten die Bezeichnung zu ändern, scheiterten. Der Name Amerika blieb – bis heute. Die Globussegmentkarte wird im Rahmen der neuen Dauerausstellung aus konservatorischen Gründen zunächst bis Mitte Februar 2019 ausgestellt.
Die Tagesstätte Regenbogen feiert 40. Geburtstag. Es geht um ein Angebot des Diakonischen Werks u.a. für psychisch kranke Menschen. ❚ Seite 6 AKTUELLE BRISANZ Am Sonntag, 18. November, erinnern die Stadt Offenburg und der VdK anlässlich des Volkstrauertags an Krieg und Gewalt. Insbesondere an die Millionen Kriegstoten. ❚ Seite 10
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