Screen offenblatt 37

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Nr. 37, 11. November 2017

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Kein Einheitsbrei

PATENSCHAFT

Offenburg und Burda würdigen mit dem Übersetzerpreis die kulturelle Vielfalt Europas

Das E-Werk Mittelbaden hat für die Offenburger Bürgerstiftung St. Andreas eine Diamantpatenschaft übernommen. ❚ Seite 4 PANORAMA

Eine Woche lang fährt ein Fahrzeug der Firma Cyclomedia durch Offenburg und macht Panoramaaufnahmen. Start ist diesen Montag.

Wider den Brexit. Michael Walter erhält den Europäischen Übersetzerpreis 2018, wie OB Edith Schreiner (r.) und Kulturchefin Carmen Lötsch am Montag im Pressegespräch verrieten. Foto: Siefke

Mit Michael Walter (66) erhält ein Kenner der englischsprachigen Literatur den seit dem Jahr 2005 verliehenen Europäischen Übersetzerpreis Offenburg. In Anspielung auf den Brexit betont OB Edith Schreiner, dass damit auch eine Stellungnahme gegen die „Kontinentalsperre im Kopf“ verbunden sei. Ein freudestrahlender Preisträger saß am Montagvormittag zwischen der Rathauschefin und der Fachbereichsleiterin Kultur, Carmen Lötsch. „Der Preis schenkt mir Zeit, in Ruhe arbeiten zu können“, so der Wahlmünchner in einer ersten Stellungnahme. Mit 15000 Euro sei der Preis „schön hoch dotiert“. Er wünsche sich, dass mit der Verleihung auch die Werke in den Mittelpunkt gerückt werden, an denen er gerade sitze. So erscheint im März 2018 die erste deutsche Werkausgabe von Laurence Sterne (1713-1768) in drei Bänden beim Verlag Galiani Berlin. Außerdem hofft Walter auf

mehr Aufmerksamkeit für seine Übersetzung von Werken des USAmerikaners Henry James, der sich seinerzeit in Europa als Kulturland verliebt habe: „Davon sind wir derzeit ja weit entfernt.“ Wie OB Schreiner hervorhob, soll mit der Auszeichnung die Vielfalt der europäischen Kultur gewürdigt und einem „Einheitsbrei“ entgegengewirkt werden. Walter übersetzt seit mehr als 30 Jahren herausragende Werke der englischsprachigen Literatur, darunter George Orwell, Lewis Caroll, VirgiSTICHWORT

Förderpreis Thomas Mohr, 1965 in Köln geboren, erhält den mit 5000 Euro dotierten Förderpreis. Der von Walter vorgeschlagene Übersetzer aus dem Englischen habe ein sehr weites Spektrum und ein „unglaubliches Gefühl für Rhythmus“.

nia Woolf und Julian Barnes. Eine hochkarätig besetzte Findungskommission entschied sich nach Polen, Frankreich, Dänemark, Ungarn, Spanien und den Niederlanden für Großbritannien als Gastland und benannte den Literaturwissenschaftler Heinrich Detering als Juroren und Laudatoren. Der langjährige Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung wiederum schlug Walter als Hauptpreisträger vor. Seine jüngste Sterne-Übertragung wird von Vorschusslorbeeren umrankt. „Ein Glücksfall der Literaturpflege“, heißt es in der FAZ. Die FrankfurterRundschau weiß von „heißkalten Glücksschauern“, die eine Lektüre über den Rücken jage. Die offizielle Preisverleihung ist am 5. und 6. Mai 2018 im Salmen. Das detaillierte Begleitprogramm in Zusammenarbeit mit Stadtbibliothek, Volkshochschule und Kulturbüro wird Anfang kommenden Jahres vorgestellt.

❚ Seite 5 PREISGÜNSTIG Rekordbeteiligung bei der vierten Kunstbörse des Kunstvereins Offenburg-Mittelbaden: 561 Werke können am Wochenende zu günstigen Preisen erstanden werden. ❚ Seite 8

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