Nr. 38, 10. November 2012
ihre Bürgerzeitung
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Unermessliches Leid
Gutachten
Volkstrauertag und Gedenken an den 9. November 1938 – lebendige Vergangenheit
Die Gemibau lässt ihr Bauvorhaben auf dem Grundstück der Haas-Gerber-Villa von drei Gutachtern städtebaulich bewerten. ❚ Seite 5 Diskussion
Das Schillergymnasium stellt in Stuttgart nun auch einen Antrag, G 9 als Alternative zum achtjährigen Gymnasium einzuführen. ❚ Seite 4
Alter Friedhof. Gräberfelder und Denkmal als ständige Mahnung an die Gegenwart.
Der November ist in Offenburg seit vielen Jahren der Monat, in dem der Opfer zweier Weltkriege und der Pogrome von 1938 gedacht wird. Am gestrigen Freitag führte das Art-Ensemble des Theater Bochum im Kulturdenkmal „Salmen“, von 1875 bis 1938 das jüdische Gemeindezentrum in Offenburg, „Im Land der Gottlosen“ auf. Das Stück thematisiert den Widerstand Helmuth James von Moltkes gegen das NS-Regime. Moltke war der führende Kopf des „Kreisauer Kreises“ und wurde am 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Der „Arbeitskreis 9. November“, der in Offenburg zur lebendigen Erinnerungskultur beiträgt, hat in diesem Jahr versucht, mit Hilfe des Theaterstücks das Gedächtnis an die Opfer des Nationalsozialismus zu bewahren. Die Erinnerungsstätte im Nordteil der Salmen-Empore, in der die ermordeten Mitglieder der ehema-
ligen jüdischen Gemeinde Offenburgs Name und Gesicht bekommen haben, ist ohnehin ein ständiges Mahnmal. Am Sonntag, 18. Nobember, begehen die Stadt Offenburg und der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge Offenburg mit einer Gedenkfeier im Konferenzsaal der Gewerblichen Schulen Offenburg (16 Uhr) und einer Kranzniederlegung auf dem Alten Friedhof (17 Uhr) den Volkstrauertag. Erinnert wird an die Gefallenen der beiden verheerenden Weltkriege stichWort
Erinnerungskultur Stadt Offenburg, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, die Pfadfinder, in diesem Jahr Schüler/ innen des Grimmelshausen-Gymnasiums, Soldaten des Eurokorps und der Posaunenchor gestalten den Volkstrauertag 2012.
Fotos: Heinzmann
des 20. Jahrhunderts. Unzählige junge Männer mussten aufgrund des eklatanten Versagens der politischen und militärischen Elite Europas im Ersten Weltkrieg ihr Leben lassen. Einer der „Helden“ dieses Krieges, Reichspräsident Paul von Hindenburg, ernannte 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler. Den Nationalsozialisten wurde dadurch der Weg zu einer der übelsten Gewaltherrschaften der Weltgeschichte geebnet. Den Preis mussten vor allem die Juden Europas, aber auch politisch Andersdenkende, Sinti und Roma sowie viele behinderte Menschen bezahlen, die systematisch und unter unvorstellbaren Umständen verfolgt und umgebracht wurden. Millionfaches Leid richteten die Nazi auch in den überfallenen Ländern Europas und schließlich bis zum 8. Mai 1945 in ganz Deutschland an – auch Jahrzehnte später Grund genug zu gedenken und zu trauern.
Feier Der Kessel ist ein Treffpunkt von Jugendlichen für Jugendliche. In diesen Tagen feiert das Jugendzentrum seinen 35. Geburtstag und lädt heute zum Tag der offenen Tür. ❚ Seite 6
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