Offenblatt 08 2013

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Nr. 8, 2. März 2013

ihre Bürgerzeitung

Das Denken umkrempeln

www.offenburg.de entwickeln

Weltfrauentag / Regina Geppert: „Die Gesellschaft muss partnerschaftlicher werden“

Offenburgs Orts- und Stadtteile erhalten in den kommenden Jahren Entwicklungskonzepte. Begonnen wird 2013 mit dem Rebland. ❚ Seite 5 Handeln

Umweltschutz ist auch ein Frage individuellen Handelns. Klaus Seidel vom Offenburger Stadtmarketing etwa nutzt konsequent den ÖPNV. ❚ Seite 4

In der Innenstadt ist der Weltfrauentag am Freitag deutlich sichtbar.

Auch in Offenburg wird in diesem Jahr wieder am 8. März, also am kommenden Freitag, der internationale Frauentag begangen. Mit verschiedenen Aktionen möchte das Offenburger Frauennetzwerk auf das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern aufmerksam machen. Es beginnt schon bei der Suche nach einer Kabarettistin, mit der der Weltfrauentag im Salmen hu­ moristisch ausklingen soll: Diese Form der Kleinkunst ist noch im­ mer von Männern dominiert. „Schließlich haben wir die in Köln lebende Renate Coch gefunden – Finalistin des bedeutenden Swiss Comedy Awards“, sagt Regina Gep­ pert, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Offenburg und Mitglied des Offenburger Frauennetzwerks. Für Geppert ist das Ungleichge­ wicht allerdings an anderen Stel­ len gravierender. „Frauen erhalten deutschlandweit für dieselbe Ar­ beit durchschnittlich 22 Prozent

Fotos: Schoch, Veranstalter, Stadt; Collage: Schoch

weniger Gehalt als Männer. Bei der Rente sind es gar 60 Prozent we­ niger.“ Zwar hätten Mädchen hier­ zulande inzwischen die gleichen Bildungschancen wie Jungen, mach­ ten häufiger und mit besseren Noten Abitur, doch, beklagt die Gleichstellungsbeauftragte, gingen sie irgendwo auf dem Weg zu den gut dotierten Stellen verloren.

Doppelter Ansatz Dieses Missverhältnis gilt es zu ändern. „Wir müssen das Denken umkrempeln!“, fordert Geppert. Der demografische Wandel allein könne diesen Umbruch nicht schaffen. „Unsere Gesellschaft muss partnerschaftlicher werden.“ Um diese Entwicklung zu vollzie­ hen, müsse man bei beiden Ge­ schlechtern ansetzen, vielleicht schon in der Schule mit dem Un­ terrichtsfach „Lebensplanung“. Am Freitag möchte das Offen­ burger Frauennetzwerk mit zehn

Ständen und Aktionsflächen vom Lindenplatz über die Steinstraße bis zum Historischen Rathaus un­ ter dem Motto „Spurensuche Frau­ enleben“ von 11 bis 15 Uhr auf die teils problematischen Umstän­ de, die aus diesem Ungleichge­ wicht entstehen, aufmerksam ma­ chen. Von der Installation, die die weibliche Obdachlosigkeit thema­ tisiert, über die sogenannte Boden­ zeitung der Gewerkschaft Verdi bis zum Blick auf die Situation von Alleinerziehenden. Regina Gep­ pert: „Aber wir schauen auch auf die Erfolge von Frauen, beispiels­ weise auf Frauen in Führungspo­ sitionen.“ – Dazu passt auch der aktuelle Spielfilm über Hannah Arendt, der im Rahmen des Welt­ frauentags am Sonntag, 10. März, um 13.30 Uhr sowie am Montag und Dienstag, 11. und 12. März, jeweils um 20 Uhr im Forum Kino Offenburg läuft. Detaillierte Informationen im Internet: www.frauen.offenburg.de.

Gestalten Wie sieht die Innenstadt der Zukunft aus? Darum geht es im JugendWorkshop Innenstadt, in dem Ideen gesucht werden. Interessierte sind am 15. März willkommen. ❚ Seite 7


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