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Erwartungen an das BHM von morgen

Aus den Wegen der Personas durch das BHM sind produktive Erkenntnisse für die Arbeit an Themen (Kap. 4), Vermittlungsformaten (Kap. 5) und räumlichen Bedingungen (Kap. 6) hervorgegangen. Vor allem aber haben sie geholfen, möglichst alle Aspekte der künftigen Gebäudenutzung an den Perspektiven der Nutzer:innen auszurichten.

Erwartungen an das BHM von morgen

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Acht Personas nehmen die Leser:innen der Nutzungsstudie mit auf ihre Wege durch das BHM nach der der Wiedereröffnung. Im Fokus stehen ihre Erwartungen und Bedürfnisse.

Abb. 3: Persona-Porträt Paul Prof

Paul Prof (38 Jahre) unterrichtet Geschichte (Sek II) am Collège Sainte-Croix in Freiburg. Er kennt die Vermittlungsangebote des BHM und war schon mit einigen Klassen im Museum. Er schätzt die persönliche Beratung und kompetente Begleitung durch das Vermittlungsteam des BHM.

Bedürfnisse: • Seinen Lernenden einen spannenden und abwechslungsreichen Museumsbesuch bieten, der sich vom regulären Schulunterricht abhebt • Seinen Unterrichtsalltag erleichtern mit «pfannenfertigen» Ideen für die Vor- und Nachbereitung seines Unterrichts • Lehrplanrelevante Angebote, die die Lebenswelt seiner Schüler:innen einbeziehen • Unkomplizierte Serviceangebote vor Ort mit Garderobe, Picknickmöglichkeit mit direktem Zugang zum Aussenraum und Nutzung eines Raums für die Nachbesprechung

Abb. 4: Persona-Porträt Michael Papa

Michael Papa ist 40 Jahre alt, Bundesangestellter und lebt mit seiner Familie in Belp. Mittwochs betreut er jeweils seinen Sohn Timo (7). Er ist immer auf der Suche nach inspirierenden Beschäftigungen und Erlebnissen, die beide gleichermassen begeistern.

Bedürfnisse: • Kindergerechte Atmosphäre • Angebote, bei denen sowohl Kinder als auch Erwachsene auf ihre Kosten kommen • Attraktive Mitmachangebote und hohe Erlebnisqualität • Familienfreundliches Gastroangebot

Abb. 5: Persona-Porträt Madeleine Kultur

Madeleine Kultur (68 Jahre) ist langjähriger Museumsfan. Seit ihrer Pensionierung hat die ehemalige Ärztin aus Spiez endlich Zeit für ihre Leidenschaft: Geschichte und Kultur. Regelmässig besucht sie das BHM und schätzt die wechselnden Perspektiven auf Bekanntes und Unbekanntes.

Bedürfnisse: • Wechselnde Angebote und Veranstaltungen • Möglichkeiten der Vertiefung, hohe Informationsdichte • Aufenthaltsqualität, Oasen der Ruhe • Persönliche Begegnungen und Gespräche mit Expert:innen des Museums und weiteren inspirierenden Persönlichkeiten

Abb. 6: Persona-Porträt Tom Traveler

Tom Traveler (47 Jahre) ist Physiotherapeut aus Seattle (USA). Mit seiner Partnerin ist er auf Europareise und verbringt einen Tag in Bern. Er ist grosser Fan von Albert Einstein. Der Entscheid für einen Besuch in der Einstein-Ausstellung im BHM ist schnell gefällt.

Bedürfnisse: • Mehr über die örtliche Kultur und Geschichte erfahren, aber auch über eine weltberühmte Persönlichkeit wie Albert Einstein • Überrascht werden, an einem schönen Ort verweilen, unbekannte Ecken entdecken • Sich unbeschwert in der Stadt zurechtfinden • Die Lieben daheim mit einzigartigen Mitbringseln und inspirierenden Erlebnisberichten bereichern • Fremdsprachenkompetenz im Museum und ein entsprechend aufbereitetes auditives und visuelles Angebot

Abb. 7: Persona-Porträt Nadja Fun

Nadja Fun ist 29 Jahre alt, Floristin und lebt in Ostermundigen. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten mit ihren Freund:innen und actionreichen Erlebnissen. Seit Geburt hat Nadja eine Hörbehinderung.

Bedürfnisse: • Leicht zu findende Informationen im Web, aussagekräftige Eindrücke des Museums via Social Media • Museumserlebnis mit Spielcharakter (Real-Life-Game, Adventure Room etc.) • Gastroangebot mit Pop-up Charakter • Barrierefreier Zugang zu allen Inhalten für Hörbehinderte

Abb. 8: Persona-Porträt Daniela Dirassi

Daniela Dirassi (54 Jahre) arbeitet als Direktionsassistentin bei einer Baufirma in Münsingen. An der Museumsnacht hat das Museum einen positiven Eindruck bei ihr hinterlassen. Sie möchte nun einen unvergesslichen Teamevent für ihren Arbeitgeber im BHM realisieren.

Bedürfnisse: • Persönliche Beratung und Betreuung im ganzen Prozess • Auf Teamevents zugeschnittene Infos und Unterlagen • Attraktive Paketlösungen, die ihren Organisationsaufwand minimieren • Angebot, welches Exklusivität ausstrahlt und ein unvergessliches Erlebnis bietet • Gesamtergebnis: Attraktiv präsentierte Inhalte, Unterhaltung und Gastronomie an einem Ort

Abb. 9: Persona-Porträt Zeynep Leisure

Zeynep Leisure und ihre Freundinnen sind alle um die vierzig und machen regelmässig WochenendStädtetrips in der Schweiz. Sie lieben es, durch kleine Boutiquen zu flanieren, bereichern ihren Aufenthalt aber immer auch mit einem Kulturprogramm.

Bedürfnisse: • Gefühl von Exklusivität, Einzigartigkeit, Made-to-Measure • Smarte Verknüpfung von vor Ort und digital • Freundlicher Empfang, unkomplizierter Ticketkauf und direkter Zugang zum gewünschten Angebot • Kurzweiliges, überraschendes und unterhaltsames Ausstellungsformat über Bern • Bistro Seite Museumsgarten als attraktiver und angesagter Ort zum Verweilen

Abb. 10: Persona-Porträt Tobias Histfan

Tobias Histfan (44 Jahre) ist Molekularbiologe in einem Pharmaunternehmen. Vor rund fünf Jahren hat er seinen Arbeitsort von Marburg/Deutschland in die Schweiz verlegt. Er und seine Familie fühlen sich wohl in Bern, wenn auch (noch) nicht ganz heimisch. Freundschaften müssen sich noch entwickeln. Tobias hat eine Leidenschaft: Geschichte, insbesondere Mittelalter. Am «Erlebnis Münsterbau» hat er vom Freiwilligenprogramm erfahren und sich und seine beiden Kinder gleich angemeldet.

Bedürfnisse: • Sich mit Fachpersonen über Geschichte austauschen und mit seinem Wissen einen Beitrag leisten • Einblick in die Museumsarbeit erhalten • Berner:innen kennenlernen • Aktivitäten mit seinen Kindern, die auch für ihn interessant sind

Die acht Personas und ihre Wege durch das BHM sollen nicht stellvertretend stehen für sämtliche individuellen Möglichkeiten, das Museum zu erfahren. Auch soll die Ausrichtung auf die Erwartungen der Nutzer:innen nicht heissen, dass das BHM eine eigene Haltung aufgibt und sich allein nach den –häufig auch widersprüchlichen – Bedürfnissen der Nutzer:innen richtet. Es geht darum, dass das BHM grundsätzlich eine nutzerorientierte Haltung einnimmt. Die Personas kommen in den nachfolgenden Kapiteln mit fiktiven Statements erneut zu Wort. Die ausformulierten User Journeys finden sich im Anhang.

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