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50+Lautern Das Regionalmagazin fĂźr die besten Jahre

Juni 2015

Im Fokus: Kaiserslautern ist bunt Kultur: Die lange Nacht der

Gesellschaft: Eine zweite Hei-

Ausug: Der Rheinland-Pfalz-

Gesellschaft: Was ist wenn...?

Kultur

Tag in Ramstein

mat gefunden

ehrenamtlicher Betreuer im Interview



Editorial

Liebe Leser,

Inhalt:

vor einigen Wochen ist in Kaiserslautern das Internetportal „Kaiserslautern ist bunt!“ vorgestellt worden. Seither verfolge ich regelmäßig die Einträge auf der Internetseite www.kl-ist-bunt.de und informiere mich zu dem wichtigen Thema „Flüchtlinge in Kaiserslautern“. Viele Gespräche habe ich in den letzten Monaten zu diesem Thema geführt. Oft waren es kontrovers geführte Diskussionen, bei denen ich meinen eigenen Standpunkt hinterfragen musste. Ich bin mit Menschen aus allen Herren Ländern aufgewachsen. Insofern fällt es mir manchmal schwer, Berührungsängste nachzuvollziehen. Während wir überlegt haben, wie der „Rote Faden“ in diesem Heft aussehen könnte, kam der Gedanke, das Heft dem Thema „Asyl“ zu widmen. Ganz sicher wird es in absehbarer Zeit auch ein solches Heft geben. Aber nicht in dieser Ausgabe. In der Vorbereitung zu dem aktuellen Heft, haben wir in unserem Team zahlreiche Gespräche zu diesem Thema geführt. Jeder von uns hat einen anderen Zugang dazu und so war die Daraufsicht auch von ganz unterschiedlichen Meinungen geprägt. Für mich hat sich ganz klar herauskristallisiert, dass Migration ein Thema ist, das eine Gesellschaft bis in die Grundfesten spalten kann. Ein Satz, der bezüglich der Flüchtlingsproblematik immer wieder aus allen Richtungen fiel, war: „Ich habe Angst.“ Und die Ängste waren so verschieden, wie die Menschen, die die Ängste äußern. Da ist die Angst vor Überfremdung. Vor Kulturverlust. Vor Armut. Vor Kriminalität. Vor Krankheiten. Vor der Zukunft. Vor dem Versagen der Mitmenschlichkeit. Vor dem Verlust von Eigentum und dessen Wertverlust. Vor Ausgrenzung. Vor Radikalismus und vielen anderen Dingen mehr. Manche Ängste machten mir Angst. Und manche Menschen hatten Angst, ihre Ängste zu äußern. Manche der vorgebrachten Argumente schienen mir zunächst geradezu lächerlich bis egoistisch. Doch dann stellte ich fest, dass sie ein Spiegel unserer Gesellschaft sind. Es ist gut, die Sorgen und Befürchtungen zu äußern, damit man ihnen vernünftig begegnen kann. Wir haben uns entschieden, diese Ausgabe dem Thema „Die Pfalz ist bunt“ zu widmen. Denn das ist sie, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie ist multikulturell in allen Hinsichten. Es wird gemeinsam gelebt und gefeiert. Es wird lebhaft „dischbedierd“, wie das eben nur die Pfälzer können, aber wenn es hart auf hart kommt, wird an einem Strang gezogen. Und dann wird etwas auf die Beine gestellt. Wie gut wir das können, haben wir in der Vergangenheit in unserer strukturschwachen Region schon oft bewiesen. Jetzt sind wir einmal wieder am Zug. Lasst es uns anpacken und die Pfalz zu einem lebenswerten Ort für uns, unsere Kinder und unsere Gäste machen.

Im Fokus

04 Kaiserslautern ist bunt!

Leben in der Region

05 Nils – Wohnen im Quartier 06 Rheinland-Pfalz zu Gast in Ramstein-Miesenbach 08 Streßfrei ankommen – Mit dem VRN zum RheinlandPfalz-Tag 09 Grüne Fernwärme 10 Mediation – Selbstbestimmt Streitsituationen beilegen 11 Nachrichten aus der Region

Gesellschaft

14 Zweite Heimat gefunden 16 100 Prozent Pfälzer! 17 Verkannte Größe: Der Tigerschnegel 18 Seniorenbeirat 19 Was ist wenn – Gesetzliche Betreuung

Gesundheit

20 AMD – Die unbekannte Volkskrankheit

Pflege

21 Pflege im Quartier

Mobilität

22 Entspannt in den Urlaub reisen!

Ausflug und Reise

23 Französischer Nachmittag auf dem Bännjerrück

Freizeit und Kultur

24 Klangfarben 25 Le Jardin 26 Die lange Nacht der Kultur 27 Ausstellungstermin 28 In eine sichere Zukunft starten 29 Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern hautnah

Kulinarisches

30 Kaiserslautern isst bunt!

Miriam Dieckvoß

Impressum: Herausgeber: Redaktionsbüro Miriam Dieckvoß Merseburger Straße 67 67663 Kaiserslautern Fon: 0631 34359937 Email: info@5opluslautern.de www.50pluslautern.de Redaktion: Miriam Dieckvoß (md) (V.i.S.d.P) Wolfgang Franz

Anzeigen: Miriam Dieckvoß (verantwortlich) Wolfgang Franz Email: anzeigen@50pluslautern.de Layout: Miriam Dieckvoß Druck:: DRUCKMÜLLER GmbH Malsfeldstraße 18 57539 Roth

Das Magazin 50+Lautern erscheint sechsmal jährlich in einer Auflage von 5.000 Stück und ist an verschiedenen Auslagestellen in Kaiserslautern Stadt und Landkreis (Arztpraxen, Geschäften, öffentlichen Einrichtungen...) kostenlos erhältlich. Titelbild: BeTa-Artworks/Dollarphotoclub.

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Im Fokus

shot Foto: screen unt-de www.kl-ist-b

Kaiserslautern ist bunt!

Seit dem 1. April findet man Informationen rund ums Thema Flüchtline in Kaiserslautern auf einem Portal im Internt Seit dem 1. April werden die Informationen rund ums Thema Flüchtlinge in Kaiserslautern in einem zentralen Portal gebündelt. Auf der Seite www.kl-ist-bunt. de finden interessierte Bürger aktuelle Zahlen, Hintergrundinfos sowie zahlreiche Kontaktadressen für Spenden oder sonstige Hilfsangebote. „Die Internetpräsenz soll eine große Klammer bilden zu allen Inhalten, Angeboten und Aufgaben, die dem Themenfeld Flüchtlinge in Kaiserslautern zugeordnet werden können“, erklärt Oberbürgermeister Klaus Weichel, der die Seite in seinem Dienstzimmer der Öffentlichkeit präsentierte. Mit dabei waren Mediengestalterin Corinna Pongracz, die die Seite in den vergangenen vier Wochen ehrenamtlich gestaltete. „Wir können Frau Pongracz für ihre Arbeit nicht genug danken“, so Weichel. Inhaltlich betreut wird die Webseite von den Mitgliedern der Stabstelle Asyl, in Zusammenarbeit mit den vielen in diesem Feld tätigen Hilfsorganisationen. „Adressaten sind die Bürger der Stadt Kaiserslautern und alle in dem Themenfeld Aktiven“, so das Stadtoberhaupt. Das Portal soll kontinuierlich auf dem 50+Lautern

neuesten Stand gehalten werden und eine Anlaufstelle für Informationen rund um das Thema und eine Plattform zur Vernetzung anbieten. Konkret finden Nutzer auf der Seite daher neben Zahlen und Hintergrundinfos auch Personenporträts sowie Darstellungen der Arbeit und Aufgaben von Einrichtungen, Institutionen und Ehrenamtlichen. Über ein Kontaktformular haben Nutzer die Möglichkeit, sich direkt mit Hilfsangeboten Jetzt kann man sich online informieren: Corinna Pongraan die Stadt zu wenden. cz präsentiert das von ihr gestaltete Internetportal. „Wer sich ehrenamtlich engagieren, zielgerichtet spenden oder Grund habe man eine in verschiedene Wohnraum anbieten möchte, ist hier an Themenbereiche unterteilte Rubrik „Frader richtigen Adresse“, so der Oberbür- gen & Antworten“ eingerichtet, in der germeister. Natürlich können darüber viele der immer wieder gestellten Fraauch Fragen gestellt werden. „Wir wis- gen abgedeckt werden. Zudem werde die sen anhand der vielen Gespräche, die Stabsstelle Asyl als Ergänzung zur Webwir mit den Bürgern in den vergangenen seite auch eine eigene Facebookseite Monaten geführt haben, dass der Bedarf einrichten, über die die Nutzer ebenfalls an Informationen groß ist.“ Aus diesem den Kontakt suchen können. (pm)


Leben in der Region

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Grafik:pm/Bau AG

Nils - Wohnen im Quartier

Ein Leben lang sicher und selbstbestimmt in der vertrauten Wohnung oder in dem gewohnten Umfeld zu leben, das ist der Wunsch vieler Menschen, egal ob jung oder alt, Single oder Familie, hilfsbedürftig oder nicht. Vor diesem Hintergrund, und auch mit Blick auf die soziale Verantwortung der Bau AG gegenüber der Stadt Kaiserslautern und ihren Bürgern, wird die Bau AG das Wohnprojekt „Nils - Wohnen im Quartier“ in einem Neubau mit barrierearmen Wohnungen im Stadtteil Innenstadt West, in der Goethe-, Bännjer-, Hohlestraße, verwirklichen und diesem Wunsch eine Perspektive bieten. Noch in diesem Jahr wird die Bau AG mit den Abrissarbeiten der Gebäude, die derzeit noch an die Stadt Kaiserslautern für die Erstunterbringung von Asylbewerbern vermietet sind, beginnen, so dass Mitte 2017 der Neubau bezugsfertig ist. „Nils – Wohnen im Quartier“ steht für „Nachbarschaftliches, inklusives, lebenswertes, selbstbestimmtes Wohnen im Quartier – den Kernpunkten dieses innovativen Wohnprojektes. In dem Neubau der Bau AG im Stadtteil Innenstadt West entstehen 43 barrierearme Mietwohnungen in einem Quartier, in dem die Nachbarn füreinander da sind und sich gegenseitig unterstützen. Beraten – helfen – pflegen In dem Neubau ist ein ambulanter Pflegedienst als Kooperationspartner der Bau AG integriert, der sowohl den Bewohnern des Neubaus als auch den Bewohnern des Quartiers ein umfassendes 24-StundenLeistungsangebot bietet. Die angebotenen Leistungen können täglich zu- und

abgewählt werden, wodurch das Wohnen mit Versorgungssicherheit ohne Betreuungspauschale mit quartiersbezogenem Ansatz gewährleistet wird. In den Neubau wird zudem ein Servicebüro integriert, das durch den ambulanten Pflegedienst geführt wird und den Quartiersbewohnern rund um die Uhr als erfahrener Ansprechpartner zur Verfügung steht. Wohncafé „Die Guud Stubb“ Das Herzstück von „Nils – Wohnen im Quartier“ ist das in den Neubau integrierte Wohncafé „Die Guud Stubb“, als Ort der Begegnung, Ort der Kontakte, Ort der Information. Entstehen wird dort ein ehrenamtlich und nachbarschaftlich geführtes Café von Bürgern für Bürger. Die „Guud Stubb“ soll ein generationsübergreifender lebendiger Treffpunkt für alle Bewohner des Quartiers für gemeinsame Mahlzeiten, Veranstaltungen und andere Aktivitäten für alle Generationen im Quartier sein und die Kultur des Miteinanders fördern. Das Wohnprojekt „Nils – Wohnen im

Quartier“ dient somit Menschen mit und ohne körperlichen Einschränkungen, Menschen mit und ohne Pflegebedarf, Familien und Singles als Lebensmittelpunkt. Es ist ein selbstorganisiertes Projekt für alle Bürger aus dem Quartier mit dem Ziel, eine lebendige und starke Nachbarschaft zu erhalten. Wenn Sie mehr über das Wohnprojekt der Bau AG „Nils – Wohnen im Quartier“ erfahren möchten, dürfen Sie sich gerne an die Bau AG (Frau Gehm, Telefon 0631 36 40-247, E-Mail: g.gehm@bau-ag-kl.de) wenden. (pm)

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Vom 26. bis 28. Juni richtet Ramstein-Miesenbach den Rheinland-Pfalz-Tag aus. Auf 29 Veranstaltungsflächen mit elf Bühnen, vier Ausstellungen und rund 250 Ständen gibt es ein umfangreiches Programm. Ein besonderer Höhepunkt wird der Festzug am Sonntag, 28. Juni sein. Erwartet werden rund 150.000 Gäste. Ramstein feiert den 800sten Geburtstag und ganz Rheinland-Pfalz darf mitfeiern! Im 800sten Jahr nach der erstmaligen urkundlichen Erwähnung Ramsteins richtet das rührige Westpfälzer Städtchen Ramsein-Miesenbach den RheinlandPfalz-Tag aus und erwartet Gäste aus allen Landesteilen und vielen Nationen. Insgesamt wird es 29 Veranstaltungsflächen, davon elf mit Bühnen, vier Ausstellungen und etwa 250 Stände geben.

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Der Festzug am Sonntag, den das SWRFernsehen live überträgt, umfasst 105 Beiträge mit rund 2.500 Teilnehmern. „Ramstein-Miesenbach zählt zu den kleineren Ausrichterstädten des Rheinland-Pfalz-Tages, aber Gastfreundschaft wird hier traditionell besonders groß geschrieben. In diesem Jahr bildet die Freundschaft und Nachbarschaft mit den US-amerikanischen Streitkräften und ihren Angehörigen einen Schwerpunkt des Festes“, betonte Ministerpräsiden-

tin Malu Dreyer bei der Präsentation des Programmes im April. Seit vielen Jahrzehnten sei dieses Miteinander gewachsen. Diese Kultur des Zusammenlebens präge nicht nur den Alltag, sondern natürlich auch den diesjährigen RheinlandPfalz-Tag. So werde beispielsweise die US Air Force einen militärischen Empfang auf der Air Base veranstalten. Die Ministerpräsidentin bezeichnete den Rheinland-Pfalz-Tag als beliebten Anziehungspunkt für alle Menschen, die fröhlich und friedlich miteinander feiern wollen. „Das Landesfest hat einen immensen Werbeeffekt, der sich Jahr für Jahr immer wieder zeigt, und eine Nachhaltigkeitswirkung für die Ausrichterstadt. Diese positive Werbewirksamkeit wird sich sicherlich auch für die Stadt Ramstein-Miesenbach und den Landkreis Kaiserslautern auszahlen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Die Stadt und ihre Bürger freuen sich auf den Rheinland-Pfalz-Tag, der ein Fest der kurzen Wege wird. Das Landesfest ist Höhepunkt der Geburtstagsfeierlichkeiten zum 800-jährigen Jubiläum von Ramstein. Bei gutem Wetter erwar-

Foto: pm/Ramstein-Miesenbach

Rheinland-Pfalz zu Gast in Ramstein-Miesenbach


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Foto: pm/Ramstein-Miesenbach

ten wir rund 150.000 Gäste, die sich bei uns wohlfühlen werden“, sagte Bürgermeister Klaus Layes. Als Militärstandort mit viel internationalem Personal erwarte die Stadt auch viele ausländische Gäste. Ebenfalls typisch für Ramstein-Miesenbach sei die ausgeprägte Bereitschaft zu bürgerschaftlichem Engagement. „Dies wird auch beim Rheinland-Pfalz-Tag deutlich, denn am Landesfestwochenende werden mehr als 400 freiwillige Helfer im Einsatz sein“, so Layes. Ministerpräsidentin Malu Dreyer wird mit Bürgermeister Klaus Layes und RPR1.- und bigFM-Geschäftsführer Kristian Kropp das Landesfest am 26. Juni um 18 Uhr auf der großen RPR1.und bigFM-Open Air Bühne am NETTO-Parkplatz Schulstraße eröffnen. Der SWR macht seinen Auftakt anschließend um 20.15 Uhr mit seiner 90-minütigen TV-Liveshow auf dem Prometheusplatz unter anderem mit Max Mutzke, Thomas Anders und der SWR Big Band. Auch in diesem Jahr sind alle Bühnenprogramme kostenfrei. Hier gibt es an allen drei Tagen ein breitgefächertes Angebot mit Musik, Tanz, Information und Spaß. In der Spesbacher und Landstuhler Straße ist der „Markt der Städte und Landkreise“ zu finden. Hier präsentieren sich über 50 Städte, Landkreise, Regionen und Verbände, die die ganze Vielfalt des Landes Rheinland-Pfalz zeigen – von touristischen Angeboten bis hin zu Handwerkstradition und regionaler Küche. Wer weiterflaniert, trifft in der Miesenbacher Straße auf die Energiemeile und in der Schernauer Straße den „BauernÖko- und Handwerkermarkt“. Auf der Energiemeile des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung kann man sich umfassend zum Thema Energie informieren und sich anbieterunabhängig Informationen zu den Bereichen Energiesparen, Energieeffizienz und Erneuerbare Energien einholen. Auch die Unterhaltung kommt hier nicht zu kurz. Auf dem Öko- und Handwerkermarkt zeigen sich Selbsterzeuger und Direktvermarkter. Auch die Freunde von Kleintieren kommen hier auf ihre Kosten. Geflügelfreunde dürfen sich auf eine Rassegeflügelschau freuen. Die Aktionsflächen und Präsentations- und Informationsstände sind am Freitag von 15 bis 20 Uhr, am Samstag von 11 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Ein besonderer Höhepunkt des Landesfestes wird der große Festzug am Sonntag sein. Er beginnt um 13 Uhr. Rund 2.500 Teilnehmer präsentieren sich dabei in 105 Beiträgen. Von 15 bis 18 Uhr sendet der SWR im Fernsehen eine Übertragung des Umzugs. Bei den erwarteten 150.000 Besuchern und den angereisten Teilnehmern empfiehlt es sich, an diesem Wochenende nicht mit dem eigenen Auto anzureisen. Zumal die Innenstadt auch in weiten Teilen für den Vekehr gesperrt ist. Eine stressfreie Anreise ist problemlos mit dem öffentlichen Nahverkehr möglich, der an diesem Wochenende extra um Sonderlinien und zusätzliche Fahrten verstärkt wird. An Automaten der Deutschen Bahn sind Tageskarten des VRN mit der Sondertaste „Tageskarte RLP-Tag Ramstein“ erhältlich. Man kann sie auch online und in den Bussen erwerben. Die Regionalbusse 142, 143, 145, 153 und R7 verkehren an diesem Wochenende alle 30 Minuten, die Linie 141 sogar alle 20 Minuten, am Freitag von 18 bis 1 Uhr, am Samstag von 10 bis 1 Uhr und am Sonntag von 9 bis 22 Uhr. Mit dem Fahrrad kann man bis zum Festgelände fahren. Auf zwei Fahrradparkplätzen kann man den Drahtesel dann sicher parken, bevor man sich ins Getümmel stürzt. Unter www.radwanderland.de kann man sich eine radfreundliche Route vom eigenen Standort zum Festgelände berechnen lassen. Zielpunkte sind „Ramstein, Wendelinusstraße 26“ und

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„Ramstein, Rathausring 4“. Wer mit dem eigenen PKW anreisen möchte, und den Verkehr nicht scheut, wird zu ausgewiesenen Park and ride-Parkplätzen geleitet. Von dort geht es mit dem Buspendelverkehr zum Festgelände. Die Parkplätze und P&R-Busse sind kostenfrei. Auch für schnelles Internet ist auf dem Rheinland-Pfalz-Tag gesorgt. Eine Kooperation mit der Zukunftsregion Westpfalz, der Stadt Ramstein-Miesenbach und den Stadtwerken bieten offenes WLAN an zwölf Standorten an. Hier kann man 60 Minuten lang kostenfrei in Hochgeschwindigkeit im Internet surfen. Das Freizeitbad Azur hat während des gesamten Wochenendes geschlossen, nach dem Rheinland-Pfalz-Tag ist es zu den gewohnten Zeiten geöffnet. Weitere Informationen zum Rheinland-Pfalt-Tag findet man auch im Internet unter www.rlp-tag.de. Hier gibt es auch Pläne des Festgeländes und Fahrtzeiten des öffentlichen Nahverkehrs zum Ausdrucken. (pm/md)

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Fotos: Daniel Ernst/dollarphotoclub.com

Stressfrei ankommen Mit der VRN-Tages-Karte angenehm zum Rheinland-Pfalz-Tag in Ramstein-Miesenbach und zur Landesgartenschau reisen Tarif 1/2015

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Stressfrei zum Rheinland-Pfalz-Tag Die VRN-Tages-Karte ist ideal für Ausflüge mit Bus und Bahn im Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). Sie bringt Sie einen Tag lang überall da hin, wo was los ist – zum Beispiel zum Rheinland-Pfalz-Tag in Ramstein-Miesenbach. Ab Kaiserslautern kostet sie für eine Person 6,40 Euro, vier weitere können für einen Aufpreis von 2,50 Euro pro Person mitfahren. Sie gilt den ganzen Tag ab Entwertung bis um drei Uhr des Folgetags, an Freitagen, Samstagen und vor gesetzlichen Feiertagen sogar bis 6 Uhr des Folgetags. Ganz besonders günstig ist die Tages-Karte für Familien: Wenn Mama und Papa oder die Großeltern (maximal zwei Erwachsene) unterwegs sind, dürfen alle eigenen Kinder oder Enkelkinder bis einschließlich 14 Jahren komplett kostenfrei mitfahren. Ab Kaiserslautern fährt also die ganze Familie für nur 8,90 Euro nach Ramstein – ganz ohne Stress und Parkplatzsuche! Mehr Infos zur Tages-Karte und Ihren Fahrplan zum Ziel gibt es unter www.vrn.de. Günstig zur Landesgartenschau in Landau Jetzt kommen VRN-Kunden noch günstiger zur Landesgartenschau. Denn Inhaber einer VRN-Tages-Karte bezahlen 1 Euro weniger, Kunden mit einer Karte ab 60 sparen sogar 2 Euro auf den Erwachsenen-Eintrittspreis. Auch für eine optimale Anreise ist gesorgt: Denn während der Landesgartenschau pendelt ein Bus der Queichtal Nahverkehrsgesellschaft vom Hauptbahnhof Landau zum Gartenschaugelände. Die Regionalzüge von und nach Pirmasens beziehungsweise Zweibrücken halten am neuen Haltepunkt Landau-Süd. Von dort sind es nur wenige Gehminuten zur Landesgartenschau. (pm)


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Grüne Fernwärme Ab Herbst 2015 wird die ZAK - Zentrale Baustelleneinrichtungsfläche das VorhaAbfallwirtschaft Kaiserslautern die SWK ben unterstützt. Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs- Susanne Wimmer-Leonhardt, BürgerAG mit „grüner“ Fernwärme beliefern. meisterin der Stadt Kaiserslautern, betonte Die Arbeiten zur Anbindung des Biomas- die Bedeutung für das wirtschaftsbasierte seheizkraftwerks der ZAK an das Fern- Klimaschutzkonzept der Stadt. Einerseits wärmenetz der SWK beginnen jetzt im würde durch die Realisierung des Proöffentlichen Bereich. jekts der Kohlendioxidausstoß jährlich um Daher trafen sich Vertreter beider Unter- etwa 15.000 Tonnen reduziert, andererseits nehmen, der Politik, Planer, Behörden, der würden Investitionen in der Region ausbauausführenden Unternehmen und Anlie- gelöst. Sie freue sich besonders, dass die ger am 19. Mai am Trassenverlauf beim Firma F. K. Horn aus Kaiserslautern den Wartenberger Weg auf dem Grundstück Auftrag für die Tiefbauarbeiten gewinnen der Firma Johnson Controls zum offiziel- konnte. Nach umfänglichen Abstimmunlen Spatenstich. Damit die „grüne“ Fern- gen mit den zuständigen Umweltbehörden wärme aus dem Kapiteltal in das Fernwär- während der Planungsphase wurden alle menetz der SWK aufgenommen werden Baumaßnahmen naturverträglich geplant. kann, baut SWK eine rund fünf Kilometer Außerdem hat SWK eine ökologische lange Verbindungsleitung und eine Fern- Baubegleitung beauftragt. Durchgeführt wärmeübergabestation. wird diese von der L.A.U.B. Gesellschaft ZAK-Vorstand Jan Deubig erläuterte an- für Landschaftsanalyse und Umweltbelässlich des Spatenstichs den Begriff „grü- wertung mbH Kaiserslautern. ne“ Fernwärme: „Das Biomasseheizkraft- Landrat Paul Junker verwies darauf, dass werk der ZAK arbeitet nach dem Prinzip sich die vorbildliche Kooperation von der Kraft-Wärme-Kopplung. Das bedeu- SWK und ZAK für die ganze Region austet, dass Strom und Wärme gleichzeitig zahle. erzeugt werden. Derzeit wird mehr Strom Grundlage für den Bau der Verbindungsund weniger Wärme produziert, die nur am leitung ist der im Juli 2014 geschlossene Standort genutzt werden kann. Durch die Vertrag zwischen SWK und ZAK. Der Fernwärmeanbindung wird mehr Wärme Vertrag sieht vor, dass die ZAK ab Heizpeund weniger Strom erzeugt, was zu einem riode 2015/2016 rund 40 Gigawattstunden höheren Nutzungsgrad der eingesetzten Fernwärme bei einer maximalen Leistung Brennstoffe und damit zu einer Verbesse- von acht Megawatt an SWK liefert. Das rung der Wirtschaftlichkeit des Biomas- entspricht einem Fernwärmebedarf von seheizkraftwerkes führt. „Grün“ wird die rund 3.000 Einfamilienhäusern. Insgesamt Wärme dadurch, dass wir aufbereitetes, gebrauchtes Holz und Biogas, also regenerative Brennstoffe einsetzen.“ „SWK wird rund zehn Prozent ihres Wärmebedarfs von der ZAK beziehen“, führte Markus Vollmer, Vorstand rät Pro Ge t der SWK Stadtwerke Kai/Monoas* B G 1 l serslautern Versorgungs-AG, kon 17sHtoetspnots in KL weiter aus. „Damit wird unseA re Fernwärme noch umweltfreundlicher und wir werden Jetzt informieren: etwas unabhängiger vom Exklusiv für unsere Kunden: Markt für Primärenergie“. Vollmer bedankte sich bei allen Beteiligten, besonders swk-kl.de bei der anliegenden Firma *Das Angebot SWK-wireless erhalten alle Strom- und Erdgaskunden der Stadtwerke Johnson Controls, die durch Kaiserslautern, die eine Einzugsermächtigung erteilt haben. Pro Vertrag können bis zu 2 Geräte mit einem Datenvolumen von 1 GB pro Gerät angemeldet werden. die Gestattung der LeitungsIst das Datenvolumen verbraucht, wird die Geschwindigkeit auf 1 Mbit reduziert. Registrieren Sie sich jetzt im SWK-Kundenportal unter www.swk24.de verlegung auf einem Teil ihres Grundstückes und der Zurverfügungstellung der

werden ca. 7,4 Millionen Euro investiert. SWK bringt rund 6 Millionen Euro für die Verbindungsleitung und die Fernwärmeübergabestation auf. Die ZAK gibt etwa 1,4 Millionen Euro für Leittechnik und Wärmetauscher aus. Für den Transport der „grünen“ Wärme werden Kunststoffmantelrohre in OffenerGraben-Bauweise durch die Firma Hubert Niederländer verlegt: je ein Rohr DN 200 und einem Außendurchmesser von 315 Millimetern für den Vor- und Rücklauf des Heißwassers. Die Rohre zeichnen sich durch ihren minimalen Wärmeverlust auf der Transportstrecke aus. Das bestehende Fernwärmenetz der SWK endet in der Friedenstraße in Höhe der Bahnüberführung. Von dort verläuft die Trasse durch die Gärtnereistraße. Die Arbeiten werden dort voraussichtlich bis Mitte Mai abgeschlossen sein. SWK bedankt sich bei den Anwohnern ausdrücklich für ihr Verständnis und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten, die durch die Vollsperrung während der Bauphase entstanden sind. Für den Sommer sind die Arbeiten in der Mainzer Straße geplant. Dann wird jeweils der linke Fahrstreifen gesperrt sein. Von der Mainzer Straße aus geht es weiter in den Wartenberger Weg, über die Baserbrücke in den Wald bis zum Eselsbachtal. Der Eselsbach wird unterquert und schließlich über den Rotsandweg bis zum nördlichen ZAK-Gelände. (pm) Für Sie. Mit ganzer Energie.

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Leben in der Region

Selbstbestimmt Streitsituationen beilegen

Von Orangen und Lösungen – Wie Mediation funktioniert Wie Mediation „funktioniert“, lässt sich – stark vereinfacht – an folgendem Beispiel erklären: Eine Mutter kommt in die Küche und sieht, dass ihre Töchter heftig um eine Orange streiten. Beide zerren an der Frucht und können sich nicht einigen, wer sie bekommen soll. Um das Chaos zu beenden, packt die Mutter das Objekt der Begierde und teilt es mit einem Messer in zwei Hälften. In der Hoffnung, dass nun Ruhe herrscht, gibt sie jeder Tochter eine Hälfte – jedoch weit gefehlt! Keine der Töchter ist zufrieden mit der Hälfte und beide ziehen beleidigt in ihr jeweiliges Zimmer ab. Die Mutter versteht die Welt nicht mehr. Was ist hier schief gelaufen? Was hätte die Mutter anders machen können? Ganz einfach: Hätte sie die beiden Kinder gefragt, was sie denn mit der Orange beabsichtigen, dann hätte sie erfahren, dass die eine Tochter die Orange haben wollte, um daraus Saft zu pressen und die andere nur die Schale benötigt hätte, um einen Kuchen zu backen. Es hätte also eine Lösung gegeben, mit der beide Kinder zufrieden gewesen wären - man hätte nur nach den jeweiligen Interessen fragen müssen. In einem Mediationsverfahren werden mithilfe des Mediators verschiedene Schritte auf dem Weg zu einer friedlichen Lösung durchlaufen. Das Herausfinden der Bedürfnisse und Interessen der Beteiligten ist dabei ein ganz entscheidender Punkt – das Kernstück der Mediation. In der Mediation wird genau ermittelt, welche persönlichen Anliegen die Lösung des Konflikts erfüllen muss, damit die Streitparteien gut damit leben können. Natürlich geht man in der Regel nicht wegen eines Streits um Orangen zum Medi50+Lautern

ator, aber auch beim Streit ums Erbe, mit dem Nachbarn oder im Rahmen einer Scheidung ist es zum Finden einer guten Lösung entscheidend, auf die persönlichen Anliegen jedes Einzelnen zu schauen. Wo etwa ein Vater in einer Scheidungsmediation vehement den Standpunkt vertritt „Ich will definitiv, dass die Kinder jeden Mittwoch, Samstag und Sonntag zu mir kommen und bei mir übernachten - da lasse ich mich auf keine andere Lösung ein!“, hinterfragen wir in der Mediation gemeinsam, warum diese Lösung unbedingt gewollt ist, welches Interesse bzw. Bedürfnis dahinter steckt und was ihm an dem Thema so wichtig ist. Dahinter könnte etwa folgendes Anliegen stecken: „Ich möchte den engen Kontakt zu meinen Kindern behalten, möchte weiterhin intensiv an ihrem Leben teilhaben.“ oder „Ich habe Angst, Über die Autorin dass meine Kinder im Laufe der Zeit mehr Christina Wenz ist Mediatorin am neuen Partner der und Volljuristin. Nach langExfrau hängen als an jähriger Tätigkeit im Notariat mir. Ich möchte neben und in Führungspositionen der Mutter die wichan verschieden Universitäten tigste Bezugsperson absolvierte sie eine umfangfür die Kinder bleireiche Ausbildung zur Meben.“ bzw. „Ich habe diatorin an der Universität die Befürchtung, die Heidelberg und dem HeidelKinder könnten denberger Institut für Mediation. ken, ich habe kein InSeit einiger Zeit ist sie in eigener Kanzlei in Kaiserslautern teresse mehr an ihnen, als Mediatorin tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Mediawenn ich sie nicht so tion im privaten Kontext, wie Scheidungs- und Erbmediatioft sehe.“ onen, Mediationen im beruflichen Kontext, beispielsweise. Wenn man sich erst bei Teamkonflikten, und die Mediation rund ums Tier. einmal klargemacht Telefon: 0631 31054424, www.mediation-wenz.de hat, was genau die jeFoto: pm/wenz

Mediation

weiligen persönlichen Anliegen sind, ist es plötzlich viel leichter, gemeinsame Lösungen zu finden, die diese erfüllen. Dann ist auch ein absolutes Festhalten an der starren ursprünglichen Forderung nicht mehr nötig und man kann Schritte aufeinander zu machen. Die Mutter der Kinder wird möglicherweise eher zu Kompromissen bereit sein, nachdem sie die Ängste des Vaters erfahren hat. Die Bedürfnisse des Vaters könnten andererseits zum Beispiel auch durch lange Aufenthalte der Kinder in den Ferien bei ihm, alle vierzehn Tage gemeinsame Wochenenden und regelmäßige spontane Besuche unter der Woche erfüllt werden. Hierbei ist zu beachten: Die indivi- duelle Lösung wird nicht vom Mediator vorgegeben. Er hilft vielmehr den Streitparteien dabei, die Lösung zu entwickeln, die am besten zu ihnen und ihrer Situation passt. Durch das Berücksichtigen der persönlichen Anliegen aller Beteiligten kann eine Situation geschaffen werden, in der es keinen Verlierer sondern nur Gewinner gibt. Dies ist ein ganz einfaches Verfahren, das man auch im Alltag ohne Mediator mal ausprobieren kann: Bei Meinungsverschiedenheiten einfach mal nachfragen: „Was genau ist Dir denn daran so wichtig? Warum genau willst Du das denn so unbedingt?“ – und dann schauen, wie die persönlichen Interessen aller am Streit Beteiligten am Besten erfüllt werden können. (pm)

Foto: fastudio4/dollarphotoclub.com

Illustration: Trueffelpix/dollarphotoclub.com

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Umweltfreundlich und abfallarm entrümpeln ASK holt viele Abfälle kostenfrei ab Frei und unbeschwert in den Sommer gehen – das betrifft nicht nur die Strandfigur. Viele Familien möchten auch die eigenen vier Wände von unnötigem Ballast befreien und „sommerfein“ machen. Es ist Zeit, den Dachboden sowie den Keller zu entrümpeln, die Wohnung oder das Haus zu tapezieren oder den Garten auf Vordermann zu bringen. Wer dabei umweltfreundlich und abfallarm vorgehen möchte, sollte folgende Hinweise des Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungs-Eigenbetriebs der Stadt Kaiserslautern (ASK) beachten. Zuhause finden sich oft gut erhaltene Möbel sowie Fahrräder, aber auch Haushaltsgegenstände wie Geschirr, Spielsachen oder Bücher, die zum Wegwerfen viel zu schade sind. Der ASK nennt Ihnen auf seiner Homepage u.a. gemeinnützige Einrichtungen, die beispielsweise Möbel und Hausrat suchen und oftmals zu einem günstigen Preis wieder verkaufen. Unter www.ask-kl.de sind auch weitere Tipps zur Wiederverwendung von Einrichtungs- und Haushaltsgegenständen aufgeführt. Natürlich werden sperrige Gegenstände und Elektrogroßgeräte, aber auch Altkleider und Textilien, durch den Abholservice des ASK, telefonisch nach Vereinbarung unter 0631 365-3521, eingesammelt und entsorgt. Nach dem Renovieren können leere Wandfarbeimer in den Gelben Sack gegeben werden. Alte Tapeten, Pinsel und Lappen mit eingetrockneter Farbe gehören hingegen in die Restmülltonne. Fällt mehr Abfall an, als in die Mülltonne passt, geben die städtischen Wertstoffhöfe, das Bürgercenter im Rathaus und das SWK Kundencenter 70-Liter-Restmüllsäcke gegen eine Gebühr von

Schüler ausgezeichnet Welche Abfälle in einer Schule anfallen und wie sich manche dieser Abfälle verwerten und damit einer neuen Verwendung zuführen lassen, das war die Aufgabe des Wettbewerbs, den der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungs-Eigentbetrieb der Stadt Kaiserslautern (ASK) ausgelobt hatte. Zielgruppe waren alle fünften und sechsten Klassen im Stadtgebiet, die sich im Zeitraum vom 22. September 2014 bis zum 20. Februar 2015 mit dem Thema auseinandersetzen und ihre Arbeiten einreichen konnten. Die Arbeitsgemeinschaft „Kreativität entdecken“ der Integrierten Gesamtschule (IGS) Bertha von Suttner hatte sich der Aufgabe mit besonderem Engagement angenommen. Gemeinsam arbeiteten die Schüler an Ideen, wie die großen Mengen an Papiermüll, die in einer Schule anfallen, in Form von selbst gebastelten Spardosen, Bechern für Stifte oder Schalen phantasievoll wiederverwendet werden können. Bürgermeisterin und ASKDezernentin Susanne Wimmer-Leonhardt zeigte sich begeistert von den originellen Lösungsansätzen: „Der bewusste Umgang mit unseren Ressourcen ist heutzutage wichtiger denn je. Wenn umweltbewusstes Verhalten mit Spaß verbunden werden kann, dann ist das ein guter und ein nachhaltiger Lernansatz, den die Schüler daraus mitnehmen werden.“ Für das Engagement und die tollen Ideen überreichte sie neben Preisen und Urkunden als Gemeinschaftspreis einen Tagesausflug in den Freizeitpark „Gondwana – das Praehistorium“ nach Schiffweiler. (pm)

3,62 Euro pro Stück aus. Bei der nächsten Leerung können diese neben der Restmülltonne zur Abholung bereitgestellt werden. Chemikalien, Lackreste und Pflanzenschutzmittel dürfen auf keinen Fall über die Mülltonne oder die Toilette entsorgt werden. Umweltbewusst und kostenlos können diese schadstoffhaltigen Abfälle beim Umweltmobil abgegeben werden. Das Spezialfahrzeug steht jeden Monat für eine Woche in den Ortsbezirken und auf den städtischen Wertstoffhöfen für die Annahme von Schadstoffen aus dem Haushalt bereit. Die genauen Termine sind im städtischen Abfallkalender und auf der ASK-Homepage unter www.ask-kl.de genannt. Alte Elektrogeräte gehören ebenfalls nicht in die Mülltonne, sondern zu den städtischen Wertstoffhöfen. Denn Computer, Fernseher, Handys und Staubsauger enthalten neben umweltgefährdenden Schwermetallen auch seltene und daher wertvolle Rohstoffe, die wiederverwertet werden können. Auch für defekte Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren sind die Wertstoffhöfe die richtige Abgabestelle, da diese Lampen gefährliches Quecksilber enthalten. In Trockenbatterien und Akkus finden sich giftige Substanzen wie beispielsweise Cadmium, Quecksilber und Blei. Daher müssen die verbrauchten Energiespender in die gekennzeichneten Sammelbehälter beim Handel oder den städtischen Wertstoffhöfen abgegeben werden. (pm)

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Leben in der Region

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EUS – was machen die eigentlich? Foto: buzzerbeater/dollarphotoclub.com

Großes Dienstleistungsspektrum rund um moderne Haustechnik Die Fahrzeuge der Energie-Umwelt-Service GmbH sind überall im Stadtbild von Kaiserslautern und darüber hinaus zu sehen. Doch worin genau besteht ihr Angebot? Wer genauer hinschaut, wird erstaunt sein, wie breit das Spektrum der EUS aufgestellt ist. Es umfasst die Bereiche Heizung, Klimatechnik und Sanitär – für Privatkunden ebenso wie für Industrie, Handel und Gewerbe … Tatsächlich ist EUS größtes Wartungsunternehmen für Haustechnik in Kaiserslautern. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Beratung und Verkauf moderner Geräte und Anlagen ebenso an wie Installation und Montage – und natürlich den Service, für den das „S“ im Namen steht. „Eine Besonderheit in unserem Dienstleistungsbereich ist der 24-Stunden-Notdienst, den wir übrigens allen Haushalten anbieten – nicht nur EUSKunden“, erläutert Geschäftsführer Thomas Haffner. Komplettlösungen – für ein Plus an Effizienz und Lebensqualität EUS gilt auch als Vorreiter für innovative Technik. Bestes Beispiel: die stromerzeugende Heizung oder – eine Weltneuheit – die „Brennstoffzellen-Heizung“. Im November 2014 erst wurde EUS als zertifizierter Partner des BrennstoffzellenHerstellers Viessmann ausgezeichnet. „Doch wir verkaufen unseren Kunden nicht nur energiesparende, umweltfreundliche Heizungsanlagen, Gasherde oder Wäschetrockner, sondern wir bieten ihnen auch Komplettlösungen, die durchdacht und zukunftsorientiert sind“, betont Herr Haffner. „Das reicht bis hin zu Wartungsverträgen und unserem eigenen Ersatzteillager.“ Besonders bewährt haben sich diese maßgeschneiderten Komplettlösungen von EUS im Sanitärbereich, wo sie die komplette Projektabwicklung mit abdecken, auch die Abstimmung mit weiteren beteiligten Gewerken wie Elektrikern oder Fliesenlegern. „Der Vorteil des Kunden: Er bekommt alles aus einer Hand und muss sich um nichts kümmern“, so der Geschäftsführer. Profis für Profis – und für gut ausgebildeten Nachwuchs Noch größer ist das Portfolio für Geschäftskunden aus Handel, Industrie und Gewerbe, das Bedarfsermittlung und energetische Sanierungsmaßnahmen in Großobjekten ebenso umfasst

wie Anlagenwartung und Überprüfungen oder Facilitymanagement und den 24-Stunden-Notdienst. Basis für dieses umfassende Leistungsspektrum ist das EUS-Team, das aus hochqualifizierten Fachkräften besteht. Damit das auch in Zukunft so bleibt, werden alle Mitarbeiter regelmäßig geschult. Außerdem sorgt EUS als Ausbildungsbetrieb auch für kompetenten Nachwuchs: Das Unternehmen bildet sowohl Kauffrauen und Kaufmänner für Büromanagement als auch Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik aus. (pm)

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Leben in der Region

Grafik: stockWERK/Dollarphotoclub.com; Foto: Marty Kropp/dollarphotoclub.com

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Von der Gans bis zur Überwachungsvideotechnik – Eine kleine Geschichte der Alarmanlagen Schon immer versuchten die Menschen ihre Habseligkeiten zu beschützen. Früher, als die Schließtechnik noch nicht so hoch entwickelt war, war der Einbruchschutz ein besonders wichtiges Thema. Man ersann allerhand Strategien, die eigenen Habseligkeiten zu schützen. Dazu gehörten natürlich Mauern und Zäune, Wachtürme und Gräben. Da aber bereits damals Langfinger unterwegs waren, die mit ausgefeilten Einbruchswerkzeugen vergleichsweise lautlos ihrem kriminiellen Werk nachgingen, versuchte man schon früh, ihnen das Leben schwer zu machen. Die Nachtwächter, die während der Nacht nach dem Rechten sahen, konnten ihre Augen nicht überall gleichzeitig haben. Damit die Bewohner der Häuser trotzdem ruhig schlafen konnten, ersann man erste „Alarmanlagen“. Das konnten Gegenstände sein, die an Fenster oder Türen angebracht wurden, damit sie bei Bewegung Geräusche von sich geben. Beliebt waren aber auch Haustiere, die ungebetene Gäste lautstark ankündigten. Jeder kennt Wachhunde, die mit ihrem Gebell – aber auch mit ihrem scharfen Gebiss Eindringlinge in die Flucht schlagen.

Heute weniger bekannt – und dennoch in früherer Zeit als Wächter besonders beliebt, sind die Gänse. Laut dem römischen Geschichtsschreiber Livius haben bereits rund 400 Jahre vor Christi Geburt Gänse dasCapitol vor einer Erstürmung durch die Gallier mit ihrem lautstarken Geschnatter gerettet. Einer wütenden Gans möchte niemand gerne begegnen. Denn Gänse sind nicht nur laut und haben ein hervorragendes Sehvermögen, sondern können auch eindrucksvoll drohen. Anders als Hunde, sind Gänse erschreckend kompromisslos. Leider ist das Federvieh aber nicht nur in Gefahrensituationen laut, sondern lässt auch am Tag gerne sein Geschnatter hören. Aus diesem und anderen Gründen, hat sich die Gans in unseren Breiten als Alarmanlage überlebt. Als Erfinder der heute bekann-

ten Sicherungssysteme gilt Augustus Russell Pope aus Massachusetts. Der vielseitig interessierte Gemeindepastor erhielt im Jahr 1853 die entsprechenden Patentrechte. Die musste er allerdings aus wirtschaftlichen Gründen einige Jahre später an Edwin Holmes verkaufen. Er machte die elektromagnetischen Sicherungssysteme dann unter den damals noch zögerlichen Kunden salonfähig. Heute ist die ausgefeilte Sicherungstechnik aus dem täglichen Leben nicht mehr wegzudenken. Sie kann für jeden Bedarf angepasst werden. Längst bieten die Systeme mehr, als nur eine Signalfunktion für den schlafenden Eigentümer. Von der Überwachungsvideotechnik bis hin zu einer mechanischen Einbruchsabwehr bieten die modernen Systeme höchste Sicherheit. (md)

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Gesellschaft

Wolfgang Franz über ein „buntes“ Kaiserslautern in der Nachkriegszeit In den 50er Jahren wurde viel gebaut in der Stadt. Wohnraum musste geschaffen werden. Die Innenstadt war zu 75 Prozent durch Bomben zerstört. Zusätzlich benötigten die Amerikaner Quartiere für ihre Armeeangehörigen. So entstand auf der Vogelweh ein kompletter Stadtteil. Zwischen Pariser Straße (Lothringer Eck) und Pfeifertälchen entstand ein neues Viertel. Den Straßennamen zufolge hätte es ein Künstlerviertel sein können. Ob Feuerbach-, Käthe-Kollwitz-, Slevogt-, Weisgerber- und Dürerstraße, die Laturer hatten so ihre Probleme, die Namen und deren künstlerische Tätigkeiten einzuordnen. Als dann das Geviert zwischen Käthe-Kollwitz, Weisgerber- und Slevogtstraße bebaut war, nannte man es einfach „Geigerblock“ – nach dem Bauunternehmer Geiger. Am Ende des Krieges kam eine Welle von Flüchtlingen aus dem Osten, die zunächst in sogenannten Auffanglagern untergebracht waren. Diese Menschen waren froh, endlich eine Wonung gefunden zu haben. So wurden Einheimische und Flüchtlinge zu Nachbarn. Da lebten Pfälzer und Ostpreußen Tür an Tür. Sachsen teilten sich ein Stockwerk mit Schlesiern. Eine Pfälzerin brachte aus 50+Lautern

Frankreich ihren Mann mit, den sie dort als Wehrmachtsangehörige kennengelernt hatte. Als ihre Dienststelle aufgelöst wurde, erteilte sie ihm kurzerhand den Marschbefehl mit Ziel Kaiserslautern. Und so landete der Monsieur mit Gattin, wenn auch auf Umwegen, im „Geiger Block“. Er fand Arbeit. Als Taxifahrer war er noch viele Jahre in der Stadt unterwegs. Recht zügig wurde die Deutsch-Französische Verbindung ergänzt durch zwei Söhne, mit wohlklingenden französischen Vornamen. Sprachlich wurden die beiden Namen von den Pfälzer Familien dann sozusagen eingedeutscht. Man lebte ja schließlich in der Pfalz. Wie Monsieur darauf reagierte, ist nicht überliefert. Möglicherweise dachte er, das sei deutsch. Auch Griechen und Deutsche haben während des Krieges angebandelt. Wieder war es eine Wehrmachtshelferin aus der Pfalz. Als deren Arbeitsplatz in Griechenland ersatzlos gestrichen wurde, schleppte sie ihren Costas über die Alpen und gründete eine Familie, die ebenfalls Söhne hervorbrachte. Ein italienisches Pärchen brachte einen Hauch von Süden in das Karree. Irgendwann stellte

sich heraus, dass „Carissima Italiana“ als Bardame arbeitete. Das war die Zeit, als in K-town die GIs das Lautrer Nachtleben dominierten. Die „Ami Bars“ von Kaiserslautern müssen auf Peter Scholl-Latour, der ein französisches Regiment besuchte, so einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, dass er in einem seiner Bücher darüber berichtete. Komplettiert wurde die Riege der „Zugereisten“ durch einen ehemaligen Offizier der Ungarischen Armee. Anstelle von Uniform trug er nun einen Kittel und war sozusagen unser Haus und Hoffriseur. Irgendwie musste man ja seine Familie ernähren. Die Menschen werden erfinderisch, wenn es ums Überleben geht. Samstags waren alle mit Straßen- und Hofkehren beschäftigt. Dabei konnte man sich herrlich über die zurückliegende Woche austauschen. Die Verständigung klappte vorzüglich – man sprach deutsch. Da ja fast alle irgndwie Ausländer waren, mussten sich nicht nur Italiener, Ungarn, Griechen und Franzosen, sondern auch Sachsen und Bayern auf Hochdeutsch verständlich machen. Unsere bayrischen Nachbarn waren wohl die Einzigen, die nicht auf der Flucht

Foto: Deyan Georgiev/Dollarphotoclub.com

Zweite Heimat gefunden


Foto: ColourStudio.it/dollarphotoclub.com

Gesellschaft

waren. 1954 wurde das Kaufhaus Hansa – später Hertie – eröffnet, und bot auch für die bayrischen Vettern Arbeitsplätze. Nach Beendigung der samstäglichen Putzaktion verlagerten sich die Aktivitäten nach drinnen. Da wurden erstmal die Kleinen geschrubbt. Vorher durften sie nicht auf die Couch um das Vorabendprogramm zu sehen. Als Kontrast dazu lief die Musikbox in der Wirtschaft, die in diesem Block untergebracht war. Dass immer wieder die gleichen Lieder gewählt wurden, war wohl kein Zufall. Freddy dröhnte immer wieder aus dem Lautsprecher mit „Heimatlos“. In der Beliebtheitsskala folgten: „Drei weiße Birken“ und „Eine handvoll Heimaterde“. Das änderte sich, als die Kleinen aufmüpfig wurden und lieber Gill Hailey oder Elvis Presley hören wollten. Großzügiger Weise durften die „Alten“ hin und wieder Catarina Valente, Vico Torriani oder Peter Alexander hören. Wenn dann die Tagesschau kam, hieß es: „Ab ins Bett“. War gar nicht so schlimm. Man hatte vorgesorgt. Der Tausch von Comics florierte und so wanderten die „Heftchen“ hin und her. Tausche Sigurd gegen Akim, Donald Duck gegen Fix und Foxi oder Prinz Eisenherz gegen Tarzan. Mit dem Rückzug abends in das eigene Refugium wurde es auch im Hof stiller und dieser Mikrokosmos kam zu Ruhe.

Kurt Tucholsky hat schon recht, als er in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts schrieb: „Das schönste am Samstag ist der Samstag Abend.“ In die Zeit Mitte der 50er fällt auch die Ankunft der ersten italienischen Gastarbeiter. Eines Tages lieferten wir ein Radio in die Lampertsmühle. Dort wohnten die meistens aus Süditalien stammenden Arbeiter in einer Gemeinschaftsunterkunft. Wir bauten eine große Antenne auf das Dach, schlossen das Radio an und stellten den Sender Radio Roma ein. Als die ersten italienischen Worte zu vernehmen waren, hörten alle andächtig zu. Auch diese Menschen waren von ihrer Heimat weit entfernt und vermissten ihre Familie. Manche blieben hier. Gründeten ihre eigene Familie. Inzwischen leben ihre Kinder und Enkel hier. Irgendwer hat es mal so formuliert: „Wir suchten Arbeitskräfte – es kamen Menschen.“

Zu einer ganz anderen Gruppe von Neuankömmlingen gehörten die amerikanischen und französischen Soldaten. Im Gefolge der Amerikaner kamen viele Osteuropäer zu uns. Sie dienten im „Labor Service“ und wohnten in Barraken, die man heute noch in der Mannheimer Straße sehen kann. Diese Menschen waren vor der Roten Armee geflohen oder hatten gegen sie gekämpft. Sie konnten nicht mehr zurück in ihre Heimatländer. Sie wussten, wenn sie zurückgehen, würden sie sofort liquidiert. Einer ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Er hieß Michail und war noch Kadett in der zaristischen Armee gewesen. Er hielt sich mit Methoden fit, die er wohl aus Mütterchen Russland mitgebracht hatte. Als wir eines Tages in die Barrakensiedlung kamen, hatte er gerade ein Loch ins Eis einer Regentonne gehackt und tauchte dann kopfüber ins eiskalte Wasser. Wir konnten nicht alles verstehen, was er erzählte, aber es ging immer um die verlorene Heimat. Er ist hier geblieben. Ein zurück gab es für ihn eh nicht mehr. So ist es wohl vielen ergangen. Träumen von zuhause und die Hoffnung auf eine Rückkehr, die sich aufgrund der politischen Situation nicht erüllen konnte. Wir haben die Menschen aufgenommen und ihnen die Möglichkeit gegeben, ein Leben in Würde und Freiheit zu führen. Die Heimat konnten wir ihnen nicht ersetzen, aber sie hatten die Chance, ihr Leben nach ihren Vorstellungen zu gestalten.

Geradegerückt In unserer letzten Ausgabe schrieb Wolfgang Franz über die Mühlstraße. Dabei erwähnte er auch einige Geschäfte, die sich dort befinden. Dazu gehörte der „Laut‘rer Steineladen“. Allerdings verwendete Wolfgang Franz versehentlich den Namen „Steine und mehr...“, unter dem der Laden bis zum Juli 2014 firmierte. „Laut‘rer Steineladen“ wäre die korrekte Bezeichnung gewesen. Wir bitten, dieses Versehen zu entschuldigen. (md) 50+Lautern

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Gesellschaft

100 Prozent Pfälzer! Unsere Leserin Kirsten Sievert über die Liebe zur Pfalz aus Sicht eines Nordlichts Neulich fuhr ich durch unsere Stadt, dachte an dies und jenes und bemerkte plötzlich einen Aufkleber an der Heckklappe des Autos vor mir. Weißer Hintergrund, schwarzer Rahmen um folgenden Text: „100 Prozent Pfälzer!“. Ich fing an zu grinsen und dachte spontan: „Ganz schön selbstbewusst!“. Vor meinem geistigen Auge erschien ein Aufkleber auf der Heckklappe unseres Autos, auf dem stand: „100 Prozent Nichtpfälzer!“ Sofort wischte ich das Bild erschrocken weg, denn das wäre hier in diesem Landstrich ja die reine Provokation, und ich bin viel zu feige für sowas. Als Nicht-Dialekt-Sprechender aus Norddeutschland ist man erst mal außen vor. Wenn man nach ein paar Jährchen endlich die meisten Worte ohne längeres Hinterherdenken versteht, findet man wirklich nette Pfälzer, die einen trotz „Hoch(näsig) deutsch“ in ihrer Nähe dulden. Seit der Entdeckung des Aufklebers beschäftigt mich jedenfalls die Frage: Was ist überhaupt ein waschechter Pfälzer und wie kommt es, dass sie – die Pfälzer – dieses Selbstbewusstsein haben? Ständig und überall begegnet man hier dem Wort „Pfalz“: Rheinland-Pfalz, Pfälzer Wein, Pfälzer Wald, Pfälzer Küche, Pfalzklinikum, Pfalztheater, Pfalzbibliothek, Pfälzerlied, Die Rheinpfalz, Pfälzer Löwe und, und, und. Ganz schön verpfalzt, die Gegend. Wenigstens haben im Wald die Bäume keine Aushängeschilder mit Namen wie „Pfalzeiche, Pfalzbuche oder Pfälzer Haselnuss“. Nein, im Ernst: Es gibt wirklich wunderschöne Landschaften in vielen Ecken der Region. Im Pfälzer Wald, in den Weinbergen oder irgendwo dazwischen kann ich beim Wandern wunderbar die Seele baumeln lassen. Dabei stößt man ständig auf geheimnisvolle Burgruinen im Dickicht. Die Pfälzer müssen mal leidenschaftliche Burgenbauer gewesen sein. Ein sagenhaftes Elwedritschlein ist mir zwar noch nicht begegnet, aber das ist sicher nur noch eine Frage der Zeit. Was fällt mir sonst noch auf an den Pfälzern? Sie feiern gern und wissen leckeres Essen und guten Wein sehr zu schätzen. Obwohl ich auch viele Einheimische kenne, die lieber ein kühles Bierchen zischen. Na ja, Ausnahmen bestätigen die Regel. Im Laden sind die Angestellten meistens freundlich, und man bekommt zum Abschied oft „en scheener Daach“ gewünscht. Auf so was kann man in Norddeutschland lange warten… Schließlich stolpere ich in Wikipedia über folgenden Satz: „Andererseits hat die Pfalz als deutsches Grenzgebiet Jahrhunderte hindurch immer wieder Heimsuchungen durch Kriege erfahren, was wohl auch zu dem engen Zusammenhalt der Pfälzer geführt hat.“ Aha, da haben wir es ja. Die Menschen 50+Lautern

in diesem Landstrich sind im Laufe der letzten Jahrhunderte immer wieder zwischen irgendwelchen machthungrigen Herrschern hin und her gezerrt worden. Viele haben dabei ihr Leben verloren, der Rest hatte dann irgendwann die Nase voll und ist in die weite Welt ausgewandert. Weiter lese ich: „Eine pfälzische Identität, wie sie noch heute fortbesteht, entwickelte sich erst nachträglich mit Blick auf die vom Wiener Kongress geschaffenen „vollendeten Tatsachen“. Was für Tatsachen? Das ist mir nun doch zu kompliziert. Jedenfalls ahne ich jetzt, warum es hier überall so ungemein pfälzert: Die Pfälzer sind halt ein ganz besonderer und liebenswerter Menschenschlag, der sich früher ständig mit irgendwelchen Eroberern herumärgern musste. Kein Wunder, dass sie stolz auf sich sind, weil sie sich nicht haben unterkriegen lassen. Nach dem Motto: Alla hopp, denne zeige mers. (pm)

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Foto: Domino / pixelio.de

Verkannte Größe Der Tigerschnegel ist das Raubtier im Gemüsebeet. Dem Gärt- ner leistet er wertvolle Hilfe gegen Nacktschnecken. Sie stehen ebenso auf seinem Speise- plan, wie Pilze und totes Pflanzenmaterial. An frischem Grün vergreift er sich selten.

Der „Feind“: Nacktschnecken weit das Auge reicht. Der Kenner würde bei der Schneckeninvasion vermutlich die Spanische Wegschnecke identifizieren, die wegen ihrer explosionsartigen Fortpflanzung besonders gefürchtet ist. Bei der Wahl der Waffen fühlt sich der Gärtner ein wenig hilflos. Er sprüht Gift und Galle, aber die Schnecken sind einfach schneller. Er kann sie gar nicht so schnell meucheln, wie sie sich vermehren. Und dann sind da ja auch noch die Wildtiere, denen er mit vergifteten Schnecken nicht gerne schaden möchte. Doch es naht Hilfe. Denn als er gerade ein besonders großes, auffälliges Exemplar mit spitzen behandschuhten Fingern von der Erde aufsammelt, kommt die Nachbarsfrau vorbei. „Ach du glücklicher“ , ruft sie. „Du hast Tigerschnegel im Garten!“ Tigerschnegel? Der Gärtner betrachtet das glitschige Tier in seiner Hand. Tatsächlich. Das Tier sieht wie ein

Tiger aus. Oder ein Leopard. Jedenfalls nach Raubtier. Anstelle eines plüschigen Fells besitzt es aber eine ziemlich schleimige Oberfläche. Nach den nächtlichen Überfällen in den Gemüsebeeten, ist es gerade kein günstiger Zeitpunkt, in diesem Garten wie eine Schnecke auszusehen. Doch bevor erbarmungslos die Hacke zuschlägt, kommt die Nachbarin zu Hilfe und erklärt ihre Begeisterung. Tigerschnegel vergreifen sich nämlich höchst selten an frischem Grün. Auf ihrem Speiseplan stehen vorwiegend Pilze und totes Pflanzenmaterial. Damit ist sie an sich schon ein Nützling im Garten. Doch sie macht auch ihrem raubtierhaften Äußeren alle Ehre und stellt andere Nacktschneckenarten nach. So hilft er, die Nacktschneckenpopulationen natürlich zu dezimieren. Bis zu 20 Zentimeter groß kann ein Tigerschnegel werden. Mit einer Lebenserwartung von zwei bis drei Jahren, taugt er zum Verbündeten in Sachen Nacktschnecken. Sie versteckt sich gerne unter Steinen oder totem Holz und kommt vor allem in der Nacht oder an bedeckten feuchten Tagen hervor. Wer wissen möchte, ob er einen hilfreichen Schnegel oder eine garstige Spanische Wegschnecke vor sich hat, orientiert sich am Besten am Atemloch. Das liegt bei den Schnecken weit vorne und bei den Schnegeln im hinteren Teil des Mantelschilds. (md) 50+Lautern

Foto: M. Großmann / pixelio.de

Gestern sah das Salatbeet noch vielversprechend aus. Knackige Blätter reckten sich gegen den sonnigen Himmel und machten Lust auf die erste Salaternte in diesem Jahr. Doch am nächsten Morgen bietet sich dem entsetzten Auge ein ganz anderes Bild. Abgefressene „Storzen“ stehen strunkig dort, wo noch gestern saftiges Grün in vollem Saft stand. Welches „Dreckvieh“ – der geneigte Leser möge den Ausdruck verzeihen – ist in der Lage, in nur einer Nacht ein solches Salatgemetzel anzurichten? Es braucht nur wenig detektivisches Talent, um den Übeltäter zu entlarven. Die Strünke sind überzogen mit einer dicken Schleimspur, die nun im Sonnenlicht glitzert. Die Fluchtwege zeichnen sich in der Erde ab. Und sie legen nahe, dass hier kein Einzeltäter am Werk war. Wutentbrannt stürmt der Gärtner ins Haus, bereit, sich bis an die Zähne zu bewaffnen und den Krieg aufzunehmen. Von Bier als Waffe hat er gelesen. In Becher gefüllt und in den Boden eingegraben, soll es den schleimigen Kriechern an den Kragen gehen. Doch das Festmahl spricht sich in der Schneckenwelt herum – die Bierfalle wirkt wie ein Magnet und lockt nun auch noch die Schnecken der Nachbarn in den Garten. Davon kann sich der Gärtner in lauen Nächten überzeugen, in denen er zum Gaudium der Nachbarschaft zwischen den Gemüsebeeten herumkreucht. Nacktschnecken, so-


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Gesellschaft

Öffentliche Sitzung des Seniorenbeirats Die Rechtsanwälte Wolfgang Bien und Wolfgang Reich referierten bei der öffentlichen Sitzung des Seniorenbeirats über ausgewählte Probleme im Bereich Erbrecht und Sozialrecht

Über rege Teilnahme während der gut besuchten öffentlichen Sitzung des KaiserslautererSeniorenbeirats hat sich Seniorenbeiratsvorsitzender Harald Jürgens freuen können. Mittlerweile ist es gute Tradition, dass der Seniorenbeirat Referenten zu Themen einlädt, die ältere Mitbürger besonders interessieren. Mit den Rechtsanwälten Wolfgang Bien und Wolfgang Reich konnte Jürgens zwei Fachleute aus dem Bereich Erbrecht und Sozialrecht gewinnen. Ausführlich stellten sie die aktuelle Rechtslage dar und berichteten aus ihrer Praxiserfahrung. Besondere Schwerpunkte der Vorträge waren die Fragen „Pflegebedürftigkeit, wie wird sie festgestellt, und welche Rechte hat der Betrof-

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fene?“, „Ergänzende Unterstützung durch das Sozialamt als Hilfe zum Leben“, „Zugriff des Sozialamts auf Haus und Vermögen bei Heimaufenthalten“, „Haftung der Kinder bei Unterbringung der Eltern im Heim“, „Gestaltung der Erbfolge durch Testamente und sonstige Regelungen“, „Was ist Vorsorgevollmacht und wie erstelle ich sie?“ und „Patientenverfügung notwendig? Worauf ist zu achten?“. Die Informationen stießen auf reges Interesse bei den Zuhörern. Die beiden Referenten gaben die Möglichkeit, Fragen zu stellen, oder persönliche Erfahrungen darzulegen. Es entspannen sich interessante Diskussionen. Dabei konnten die Rechtsanwälte einige häufige Missverständnisse auszuräumen. So stellte Reich klar, dass

eine Vorsorgevollmacht keinesfalls den Zusatz „wenn ich nicht mehr Herr meiner Sinne bin“ enthalten soll, was von einigen Teilnehmern bis dahin als wesentlich erachtet worden war. Welche Gefahren eingeräumte Wohnrechte mit sich bringen können, war vielen Zuhörern bis zu Biens Ausführungen nicht bewusst. Rege diskutiert wurden auch die Verpflichtungen des Berufsbetreuers. Hier gab es einen kurzen Exkurs aus dem juristischen Gebiet in die tägliche Lebenspraxis eines Berufsbetreuers. Harald Jürgens dankte den Referenten für die ausführlichen Darstellungen. Gegenüber dem Magazin 50+Lautern äußerte er, er könne sich durchaus vorstellen, die beiden Referenten zu einer Fortsetzung einzuladen. (md)


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Was ist wenn...

Teil 4 der Serie: Gesetzliche Betreuung – Ein ehrenamtlicher Betreuer berichtet

Martina Bürger: Herr Rieckmann, wie sind Sie dazu gekommen, sich für das Amt des ehrenamtlichen Betreuers zu interessieren? Werner Rieckmann: Als ich ins Rentenalter kam, suchte ich nach einer sinnvollen Aufgabe. Angeregt durch eine gemeinsame Freundin, die ihren Bruder gesetzlich betreute, wurde ich auf diese Tätigkeit aufmerksam. An der Volkshochschule wurde von den Betreuungsvereinen ein Kurs für gesetzliche Betreuer angeboten. Diesen besuchte ich gemeinsam mit meiner Frau. Schon während des Kurses wurde mir vom DRK Betreuungsverein die Übernahme einer Betreuung angeboten, und ich sagte, nach einem persönlichen Kennenlernen der zu betreuenden Person, zu. Bürger: Seit wann sind Sie ehrenamtlicher Betreuer? Rieckmann: Im März 2006 übernahm ich diese erste Betreuung und bin seitdem dabei. Bürger: Wie viel Betreuungen führen Sie oder haben Sie bisher schon geführt? Rieckmann: Insgesamt habe ich zwei Betreuungen geführt. Zur Zeit betreue ich eine Frau, die in einem Pflegeheim lebt. Bürger: Kennen Sie die Personen, die Sie betreuen, schon vorher? Rieckmann: Nein, in der Regel nicht. Nach einer Anfrage vom Betreuungsverein oder der Betreuungsbehörde wird ein Erstkontakt hergestellt. Dabei lernen sich beide Seiten kennen und können dann beide entscheiden, ob sie diese „Betreuungsbeziehung“ eingehen wollen. Bürger: Was sind Ihre Aufgaben? Rieckmann: Je nach Bestellung durch das Betreuungsgericht unterscheiden sich die zwei großen Bereiche der Personensorge und der Vermögenssorge. Im Bereich der Personensorge regele ich

sehr unterschiedliche Aufgaben, wie den Kontakt zu den Ärzten oder den Pflegeheimen, oder auch den Angehörigen. In der Vermögenssorge gehört das Stellen von Anträgen, wie Pflegestufe und Sozialhilfe, aber auch die Kontoführung zu meinen Aufgaben. Bürger: Haben sich Ihre Erwartungen an eine sinnvolle Tätigkeit erfüllt? Rieckmann: Auf jeden Fall. Ich sehe viele Menschen, die niemanden haben, die sich um ihre Belange kümmern oder sie unterstützen. Durch meine Arbeit bekommen sie die notwendige rechtliche Unterstützung, aber auch persönliche Zuwendung. Bürger: Was ist besonders hilfreich, und was besonders schwierig an dieser Tätigkeit? Rieckmann: Hilfreich ist auf jeden Fall die Unterstützung des DRK Betreuungsvereins. Sie, Frau Bürger, stehen bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite. Auch gibt es dort regelmäßige Treffen mit anderen Betreuern zum Austausch. Ebenfalls werden hier auch Fortbildungen zum Betreuungsrecht angeboten. Schwierig ist am Anfang sicherlich der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung. Diese Menschen haben oftmals viele Enttäuschungen hinter sich und sind entsprechend vorsichtig bis abweisend. Bürger: Bekommen Si e Lob, Anerkennung oder Dank? Rieckmann: Lob und Anerkennung werden vielleicht nicht direkt ausgesprochen. Wenn ich aber die Beiziehung zu Beginn sehe und sehe, wie sich daraus ein sehr vertrauensvolles Verhältnis ent-

Foto: pm/drk

Heute stelle ich Ihnen einen ehrenamtlichen gesetzlichen Betreuer vor. Ich möchte Ihnen damit zum Einen aufzeigen, wie wichtig und anspruchsvoll, aber auch erfüllend dieses Ehrenamt ist. Zum Anderen möchte ich Sie für diese ehrenamtliche Tätigkeit gewinnen. Mein Interviewpartner ist der ehrenamtliche Betreuer Werner Rieckmann. Er ist Kaufmann und 81 Jahre alt.

wickelt hat, erlebe ich diese als Lob und Anerkennung für meine Tätigkeit. Von der Landesjustizkasse bekomme ich außerdem 399 Euro jährlich als Aufwandspauschale für meine Tätigkeit. Bürger: Würden Sie sich noch einmal dafür entscheiden? Rieckmann: Ich würde ohne zu zögern diese Aufgabe noch einmal übernehmen und auch anderen diese ehrenamtliche Tätigkeit empfehlen. Bürger: Herr Rieckmann, vielen Dank für dieses Gespräch! Sind sie neugierig geworden? Dann vereinbaren Sie doch einfach einen Termin für ein unverbindliches Informationsgespräch. Ich freue mich auf Sie! Gleichzeitig verabschiede ich mich heute aus der Reihe „Alles zum Thema rund um das Betreuungsrecht“ und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit. Alles Gute für Sie! Ihre Martina Bürger, DRK Betreuungsverein, Augustastraße 16-24, 67655 Kaiserslautern, Telefon: 0631 80093-141, Email: m.buerger@kv-kls.drk.de. (pm)

Ehrenamtliche Betreuer gesucht Anschriften der Betreuungsvereine: Arbeiterwohlfahrt Stadt Kaiserslautern, Herr Vetter-Gundacker: Fischerstraße 47, Telefon:0631 67963, Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Stadt, Frau Bürger: Augustastraße 16-24, Telefon:0631 80093141; Lebenshilfe, Herr Apfeld: Pariser Straße 18, Telefon:0631 414707 88; Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer, Herr Heber: Klosterstraße 6 , Telefon:0631 37330113. Haben Sie Freude im Umgang mit anderen Menschen? Möchten Sie etwas von Ihrer freien Zeit anderen Menschen zur Verfügung stellen? Schrecken Sie vor Ämtern und Antragstellungen nicht zurück? Dann sind Sie bei uns genau richtig! Bitte vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches Informationsgespräch. Das Deutsche Rote Kreuz sucht dringend Menschen, die sich ehrenamtlich als gesetzliche Betreuer engagieren wollen.(pm) 50+Lautern


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Gesundheit

Altersabhängige Makula-Degeneration (AMD) – die „unbekannte“ Volkskrankheit Früherkennung und Vorsorge sind entscheidend – Sehbehindertentag am 6. Juni

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Foto: pm/ Bildarchiv des Berufsverbandes der Augenärzte e. V. (BVA)

Die AMD ist eine der am weitesten verbreiteten Augenerkrankungen in Deutschland und eine der häufigsten Ursachen für schwere Sehbeeinträchtigungen bis hin zur Erblindung. Dennoch ist die Krankheit nicht einmal jedem zehnten Deutschen bekannt, wie eine Umfrage von TNS Emnid gezeigt hat und aktuelle Studien bestätigen. Das AMD-Netz, der Berufsverband der Augenärzte (BVA), der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV), die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) und PRO RETINA Deutschland betrachten dieses Ergebnis mit Sorge: Denn Früherkennung und Vorsorge sind bei AMD entscheidend, um schwere Seheinschränkungen zu vermeiden. Auch ein gesunder Lebensstil kann einer AMD vorbeugen. Gemeinsam sprechen sich die Organisationen zum Sehbehindertentag am 6. Juni dafür aus, dass dem Krankheitsbild mehr Aufmerksamkeit in Prävention, Versorgung und Forschung zuteilwerden muss Fast jeder fünfte Bundesbürger über 65 Jahren zeigt Frühformen einer altersabhängigen Makula-Degeneration. „Damit müssen wir die AMD zu den großen Volkskrankheiten zählen“, sagt DOG Präsident Professor Karl Ulrich Bartz-Schmidt aus Tübingen. Studien zufolge soll die Zahl der Betroffenen von aktuell etwa 4,5 Millionen auf über 6 Millionen im Jahr 2030 steigen. Denn der Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung in Deutschland wächst. Die geburtenstarken Jahrgänge werden älter und die Lebenserwartung für ältere Menschen steigt. Trotz ihrer weiten Verbreitung ist AMD als Augenkrankheit in der Bevölkerung weitestgehend unbekannt. Laut einer repräsentativen Umfrage in der deutschen Bevölkerung von TNS Emnid verbinden nur etwa zehn Prozent der Bundesbürger mit dem Namen dieser Augenkrankheit etwas Konkretes. Nur die Hälfte dieser Gruppe wusste überhaupt, dass es sich um eine Augenkrankheit handelt. Die übrigen fünf Prozent nannten entweder andere Krankheiten oder hatten gänzlich andere Assoziationen. 90 Prozent der Befragten konnten mit dem Begriff überhaupt nichts anfangen. Die altersabhängige Makula-Degeneration hat zwei mögliche Verlaufsformen und verursacht etwa die Hälfte der Erblindungen in Deutschland. Bei der häufigeren trockenen Form sterben Sehzellen ab, was zu einer allmählichen, derzeit nicht therapierbaren, Verschlechterung des Sehvermögens führt. Bei der feuchten AMD wachsen Blutgefäße unkontrolliert in den Bereich des schärfsten Sehens auf der Netzhaut des Auges ein und zerstören unbehandelt diesen „Fleck“ – lateinisch „Makula“. Diese Form schreitet schnell fort und hat – ohne frühzeitige Behandlung – einen unumkehrbaren Sehverlust zur Folge. Sie ist als eine aggressive, chronische Erkrankung einzustufen. Die für diese Form seit einigen Jahren zugelassene Therapie mit Anti-VEGF-Präparaten, die unter sterilen Bedingungen direkt ins Augeninnere gegeben werden, ermöglicht aber eine Stabilisierung oder sogar Verbesserung des Sehvermögens. Die Zahl der Menschen, die an AMD erkranken, wird weiter steigen. Doch dank der neuen Behandlungsmöglichkeiten wird diese Krankheit bei weniger Menschen zu einer Sehbehinderung oder gar Blindheit führen; darauf deuten wissenschaftliche Untersuchungen seit Einführung der Therapie hin. Wenn es durch eine AMD zu einer Sehbehinderung gekommen ist, können optische und elektronische Hilfsmittel, richtig ange-

passt, den Sehverlust ganz oder teilweise ausgleichen. Vergrößernde Sehhilfen können zur optimalen Nutzung des vorhandenen Sehvermögens beitragen und so die Lebensqualität der Betroffenen anheben. Auch Licht ist ein wichtiges Thema für Menschen mit Seheinschränkungen. Eine gute Beleuchtung kann die Sehleistung erheblich verbessern. Gerade bei der Anwendung vergrößernder Sehhilfen kann eine gute Beleuchtung den Vergrößerungsbedarf reduzieren. Patienten mit bestimmten Frühformen der AMD können außerdem von der Einnahme spezieller Nahrungsergänzungsmittel profitieren. Ob die „prophylaktische“ Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln in der allgemeinen Bevölkerung das Risiko der Entstehung von AMD reduzieren könnte, ist bisher nicht wissenschaftlich belegt. Studien zeigen aber, dass der Verzicht auf das Rauchen am wirksamsten dazu beiträgt, die Gesundheit – auch die der Augen – bis ins hohe Alter zu erhalten. Selbst eine Aufgabe des Rauchens bei Ausbruch der Erkrankung in einem Auge kann das Risiko für eine Sehverschlechterung im anderen Auge verringern. Um eine Sehminderung durch AMD möglichst lange zu vermeiden, ist es wichtig, auf eine gesunde, vitaminreiche und ausgewogene Ernährung zu achten, nicht zu rauchen, regelmäßig Sport zu treiben, die Augen regelmäßig augenärztlich kontrollieren zu lassen und ab dem Alter von 60 Jahren zusätzlich regelmäßige Selbstkontrollen durchzuführen. AMD-Netz, BVA, DBSV, DOG und PRO RETINA raten dazu, sich bei veränderter Sehfähigkeit, insbesondere bei verzerrtem Sehen, sofort an einen Augenarzt zu wenden. Entsprechende Selbst-Tests, wie den Amsler-Gitter-Test (für jedes Auge einzeln) finden Sie unter www.amd-netz.de/amslergitter oder den Online-Visus-Test unter www.amd-netz.de/hilfe-und-beratung/ online-sehtest). Infos zum Sehbehindertentag finden Sie unter www.sehbehindertentag.de. (pm)


Pflege

Pflege im Quartier

Foto: Ocskay Bence/dollarphotoclub.com

Eine Zukunftsvision kann Realität werden „Die Pflege von morgen ist auf die Zusammenarbeit von hauptund ehrenamtlich tätigen Menschen angewiesen, die in den Dörfern, Gemeinden und Stadtteilen eng zusammenarbeiten. Sie wirkt im Sozialraum, der vor Ort von den Kommunen entwickelt und gestaltet wird“, erklärte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler anlässlich des Tags der Pflege am 12. Mai in Mainz. Die seit Herbst 2014 tagende Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur „Stärkung der Rolle der Kommunen in der Pflege“ präsentierte im Rahmen einer Pressekonferenz ihre Arbeitsergebnisse, die das Bundesgesundheitsministerium in gesetzliche Vorgaben umsetzen will. Die Vorschläge der Bund-Länder Arbeitsgruppe sollen ab 2016 Wirklichkeit werden. Die Bund-LänderArbeitsgruppe empfiehlt die Erprobung von bundesweit 60 sogenannten „Modellkommunen Pflege“, in denen verschiedene Beratungsleistungen in kommunaler Verantwortung oder Federführung gebündelt werden können. Außerdem sprach sich die Bund-Länder-Arbeitsgruppe dafür aus, dass die Pflegekassen verpflichtet werden, Empfehlungen regionaler Pflegekonferenzen oder eines neu zu schaffenden Gremiums auf Landesebene über die vor Ort benötigte Angebotsstruktur in die Verträge mit Pflegeeinrichtungen einfließen zu lassen. Über diese Einbeziehung solle in den jeweiligen Gremien berichtet werden. Damit wird erstmals eine Verknüpfung zwischen kommunalen Planungen und dem Vertragsrecht in der Pflegeversicherung geschaffen. Die Kommunen können hier die Weiterentwicklung der pflegerischen Versorgung beeinflussen und die kommunale Pflegestrukturplanung, die es in Rheinland-Pfalz schon gibt, wird somit wirksam werden. Sozialministerin Bätzing-Lichtenthäler erklärte auf der Pressekonferenz, in der sie gemeinsam mit Bundesgesundheitsminister Gröhe die Ergebnisse der Arbeitsgruppe als Sprecherin der SPD-geführten Länder vorstellte: „Ich erwarte, dass eine stärkere Rolle der Kommune in der Pflege zu einer besseren sozialräumlich orientierten und organisierten Pflege führen wird“, so die Ministerin. „Wenn Menschen mit Pflegebedarf weiterhin zu Hause wohnen wollen, um am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, dann muss Pflege diese Bedürfnisse aufgreifen. Sie muss dann nicht nur die notwendigen pflegerischen Leistungen erbringen, sondern alle notwendigen Teilhabeleistungen können aufeinander abgestimmt und miteinander verzahnt werden. Es sind neben der Pflegeberatung und der allgemeinen Beratung auch präventive und gesundheitsförderliche Leistungen, wie sie zum Beispiel Rheinland-Pfalz mit der Einführung der ‚Gemeindeschwesterplus‘ erproben wird. Es sind vorrangig die Kommunen, die den Sozialraum gestalten können, deshalb müssen wir ihre Rolle in der Pflege stärken“, so Bätzing-Lichtenthäler. Die jetzt vorliegenden Ergebnisse der Bund-Länder-AG seien ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung, jedoch hätte noch mehr erreicht werden können, so Bätzing-Lichtenthäler: „Im Ergebnis hätte ich mir noch etwas mehr Mut bei allen Beteiligten gewünscht, um den Kommunen mehr Kompetenzen und mehr Ressourcen an die Hand zu geben als bislang. Ganz besonders hätte ich mir vorstellen können, dass die Ergebnisse einer kommunalen Pflegestrukturplanung hinsichtlich Über-

oder Unterversorgung unmittelbar mit den Zulassungsvoraussetzungen für neue Angebote verzahnt werden und einen noch höheren Grad der Verbindlichkeit erhalten. Außerdem wäre es aus meiner Sicht denkbar gewesen, dass sich die Pflegeversicherung an der kommunalen Planung und Steuerung der Angebotsstrukturen finanziell beteiligt.“ Das Pflegeversicherungsrecht betone ausdrücklich die gemeinsame Verantwortung, auch der Pflegekassen, für eine leistungsfähige, ortsnahe und aufeinander abgestimmte Angebotsstruktur, so Bätzing-Lichtenthäler. In anderen Bereichen werde sie dem auch bereits gerecht, beispielsweise bei der Förderung niedrigschwelliger Betreuungsangebote. „Daran hätten wir anknüpfen können, ohne die Pflegeversicherung finanziell zu überfordern. Eine gute regionale Pflegestrukturplanung ist auch im Interesse der Versicherten, für deren Bedarfssicherung die Pflegekassen einen Sicherstellungsauftrag haben“, so BätzingLichtenthäler. Das teilt das rheinland-pfälzische Ministerium für Gesundheit in einer Pressemeldung mit. (pm) 50+Lautern

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Mobilität

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Entspannt in den Urlaub fahren!

Das Unternehmen KVM Bach Airportexpress bietet seit Jahrzehnten komfortablen individuellen Flughafentransfer zum fairen Preis

Sommer, Sonne, Sonnenschein! Blauer Himmel und ein laues Lüftchen, die Pfalz ist schon ein besonderer Ort. Doch bei den herrlich sommerlichen Temperaturen wächst auch das Fernweh. Einige Wochen ausspannen. Vielleicht unter Palmen an weißem Sandstrand, oder an einer rauhen Küste in nördlicheren Gefielden... Für viele Menschen beginnt das Urlaubsgefühl schon mit dem Packen des Koffers. Spätestens wenn man die Badesachen oder die Freizeitkleidung einpackt, bekommt man das Gefühl dafür: „Jetzt geht es in den Urlaub“. Es stellt sich prickelnde Vorfreude ein! Ein Urlaubsabenteuer wartet da draußen. Vielleicht an einem Ort, den man regelmäßig aufsucht, vielleicht auch ganz neue, interessante Gefielde, die man schon immer einmal sehen wollte. Wer schon einmal eine Flugreise gemacht hat, kennt auch das „Flughafengefühl“, das sich einstellt, sobald man die Türen passiert hat. Jetzt kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Man beobachtet die anderen Reisenden, fragt sich, wo sie wohl hinfliegen werden und zu welchem Zweck. Manchen sieht man die Urlaubsstimmung bereits im Gesicht an, andere haben die strenge Miene der Geschäftsreisenden... Kaum hat

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man den Flieger betreten, beginnt das Abenteuer. Jetzt gibt es kein Zurück mehr, kein Chef, kein Termin, kein Nichts mehr kann das Urlaubsvergnügen aufhalten. Die Ferien haben begonnen. Eines haben wir ausgelassen: Den Weg zum Flughafen. Auch wenn wir es hier in der Westpfalz zum nächsten Flughafen gar nicht weit haben, liegt zwischen Zuhause und dem Urlaubsglück noch eine ganze Autofahrt. Und auch das kennen viele: Das ungute Gefühl, wenn es darum geht, zum Flughafen zu fahren. „Wann müssen wir spätestens los?“ „Passt das Gepäck in den Kofferraum?“ „Wer fährt uns hin? Und wenn wir niemanden fragen, wo parken wir? Was wird das kosten?“ „Gibt es unterwegs gerade Baustellen?“ „Sollen wir ein Airportshuttle bestellen?“ „Wenn man doch nur einen ‚James‘ hätte, der mit dem Wagen vorfährt!“ Einen James braucht es wegen gelegentlicher Urlaubsfahrten nun wirklich nicht, aber der AirportShuttleservice ist eine hervorragende Idee. Manfred Bach, Inhaber des Flughafentransfer-Unternehmens KVM Bach Airportexpress, weiß eine einfache Lösung. Sein Unternehmen fährt Reiselustige und Geschäftsleute seit 1989 bequem, sicher und zu fairen Preisen in komfortablen Limousinen zum Flughafen. „Kundenzufriedenheit steht bei uns an erster Stelle. Deshalb bieten wir ausschließlich Einzeltransfers an. Das heißt, dass wir unseren Kunden – Einzelreisende und Gruppen bis zu vier Personen – ganz individuell zur Verfügung stehen.“ Anders als bei Sammeltransfers, fängt bei KVM Bach Airportexpress der Urlaub schon an der Haustüre an und klingt auch bei der Ankunft ganz ohne Wartezeit am Flughafen entspannt aus. Erreichbar ist der KVM Bach Airportexpress an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr. Allerdings empfiehlt es sich, den beliebten Service möglichst frühzeitig zu buchen. Die Abholzeit kann der Kunde ganz individuell bestimmen. Wer sich unsicher ist, darf sich auf die jahrzehntelange Erfahrung des Unternehmens verlassen. „Wir erbringen unsere Dienstleistungen im Grossraum Kaiserslautern / Saarbruecken (SaarPfalz-Kreis) für alle Flughäfen“, sagt Bach. Im besonderen Fokus stehen die Flughäfen Frankfurt, Hahn und Luxemburg. Weitere Infos erhält man bei KVM Bach Airportexpress unter der Telefonnummer 0631 61237 und im Internet unter www. airportconnection.de. (md)


Ausflug und Reise

Französischer Nachmittag

Grafik: PrintEquipment/Dollarphotoclub.com

Das Caritas-Altenzentrum St. Hedwig, die Stadtteilzeitung „Der Bännjerrückbote“ und der Bürgerverein Bännjerrück/Karl-Pfaff-Siedlung laden am 5. Juni, 15.30 Uhr zum Boulespiel mit Picknick aus der Hand ein Herrliche Sonne, ein kleines Boulespiel, eine herzhafte Leckerei auf der Hand und das laue Lüftchen weht Chansons einer begnadeten Chansonnière ans Ohr... Das muss Urlaub in Frankreich sein. Vielleicht in der Provence? Oder an der rauhen Küste der Nord-Bretagne? Vielleicht aber auch einfach im herrlichen Garten des Caritas-Altenzentrums St. Hedwig im Kaiserslauterer Stadtteil Bännjerrück. Denn dort findet am 5. Juni ab 15.30 Uhr ein „Französischer Nachmittag“ mit Boulespiel, herrlicher französischer Musik und einem Picknick aus der Hand statt. Die musikalische Umrahmung werden Margit Engel und Rudolf Wittig übernehmen. Der entspannte Nachmittag bietet allen Bürgern des Bännjerrücks und ihren Gästen die Gelegenheit, sich in ungezwungener Atmosphäre generationenübergreifend zu begegnen, mitei-

nander zu feiern, zu spielen und zu essen, neue Kontakte zu knüpfen und alte Freundschaften zu pflegen. Beim gemeinsamen Boulespiel kann man erste Kenntnisse in dem französischen Volkssport erlangen und sich von der Faszination anstecken lassen, oder aber auf ganz hohem Niveau gegen ebenbürtige Gegner antreten. Wer möchte, kann sich auch einfach auf einer Picknickdecke niederlassen, und das bunte Treiben von „sicherer Warte aus“ verfolgen und dabei einige Häppchen genießen. Initiatoren dieser Veranstaltung sind das Caritas-Altenzentrum St. Hedwig, die

Stadtteilzeitung „Der Bännjerrückbote“ und der Bürgerverein Bännjerrück/KarlPfaff-Siedlung. Komplettiert wird das Team durch die tatkräftige Hilfe des Caritas-Förderzentrums St. Christophorus. DieKooperation spiegelt die gute Vernetzung der unterschiedlichen Akteure im Wohngebiet wider, die im Rahmen des von 2008 bis 2011 durchgeführten EU Projekts „cities in balance“ entstanden ist und bis heute aktiv weiter ausgebaut wird. Die Veranstaltung findet in der Reihe „Der Bännjerrückbote lädt ein“ statt, die in jedem Vierteljahr den Lesern des Bännjerrückboten eine besondere Unternehmung anbietet. Das Caritas-Altenzentrum hat sich seit seinem Umzug in das Wohngebiet auf dem Bännjerrück zu einem Mittelpunkt des kulturellen Lebens entwickelt. (md) 50+Lautern

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Freizeit und Kultur

Klang-Farben Foto: Pm/Hust

Unter dem Motto „Klang-Farben“ sind vom 9. Juni bis zum 1. September im Kaiserslauterer Caritas-Altenzentrum St. Hedwig Werke des Otterberger Künstlers und Theologen Karl Martin Hust zu sehen

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Worte spricht Helmut Emrich aus Kaiserslautern.

Unser Gesprächspartner Karl Martin Hust ist Theologe, Maler und Kirchenmusiker. Geboren wurde der WahlOtterberger in Ludwigshafen am Rhein, wuchs in Hassloch auf, und war von 1965 bis 1994 evangelischer Gemeindepfarrer in Kaiserslautern. 24 Jahre lang war Hust Obmann der evangelischen Kirchenchöre der Pfalz und wirkte am 1994 erschienenen Evangelischen Gesangbuch mit. Studienkurse besuchte er unter anderem bei Helmut Seiss, Michael Hedwig, Alexander Danov und Fritz Baumgartner. Bilder des über 80-jährigen Theologen waren in den vergangenen Jahren in der Region vor allem anlässlich der Oratorienaufführungen der Kantorei der Versöhnungskirche in der Abteikirche Otterberg zu sehen. (md)

Foto: pm/Hust

Zu einer Ausstellung farbenfroher Gemälde von Karl Martin Hust lädt das Caritas-Altenzentrum St. Hedwig, Leipziger Straße 8, Kaiserslautern-Bännjerrück ein. Unter dem Motto „Klang-Farben“ sind vom 9. Juni bis zum 1. September die Werke des Otterberger Künstlers zu sehen. Hust, studierter Theologe und Kirchenmusiker, war 29 Jahre lang Pfarrer der Versöhnungskirchengemeinde auf dem Bännjerrück. Als Maler besuchte er Studienkurse bei mehreren Künstlern des In- und Auslandes. Seine Bilder präsentierte er unter anderem in Fribourg, Pont a Mousson, Baden-Baden, Oldenburg, Landau und Otterberg ( Abteikirche ). Die Gemälde haben ganz unterschiedliche Themen. Dabei geht es dem Maler um die von ihm gewünschte Farb- und Formgestaltung seiner Motive. Eröffnet wird die Ausstellung am Dienstag, 9. Juni, um 17.30 Uhr. Einführende

Die Gemälde können täglich zwischen 15 und 18 Uhr besichtigt werden. „Wenn mich jemand fragt: ‚Malen Sie eigentlich gegenständlich oder abstrakt?‘‚ so komme ich in Schwierigkeiten“, erklärt Hust gegenüber dem Magazin 50+Lautern. „Am liebsten würde ich sagen: Ich abstrahiere das Gegenständliche. das heißt: Ich fotografiere nicht einfach, was ich da vor mir sehe, mit meinen Linien und Farben, sondern versuche, daraus ein Gemälde entstehen zu lassen, das in sich „stimmig“ ist. Wobei das größte Kompliment wäre, wenn einer ausriefe: ‚Das ist sicher ein „Hust!‘ Es ist ja überhaupt interessant: Wenn man vor seiner Staffelei sitzt, und das Gemälde langsam Gestalt annimmt, kommt der Augenblick, in dem das Bild ruft: ‚Jetzt machst Du nicht mehr, was Du willst, sondern was ich will‘, erklärt der Künstler. Nur wenn man auf diese Stimme hört, werde aus dem Gemälde eine „stimmige“ Angelegenheit. Zu dem Thema der Ausstellung „KlangFarben“: bemerkt Hust: „Da ich seit meiner Kindheit nicht nur vom Zeichnen und Malen, sondern auch vom „MusikMachen“ besessen bin, höre ich häufig Töne, wenn ich Farben sehe, und Farben, wenn ich Töne höre. Ein Beispiel: Wenn ich die Tonart Es-dur höre, sehe ich ein warmes Rot vor meinen Augen, und wenn ich c-moll höre, sehe ich ein dunkles, geheimnisvolles Violett. So kam ich zu den „Klangfarben“ meiner Ausstellung.“ Die Themen der ausgestellten Bilder sind verschieden: Personen, Landschaften, Stilleben, „Geistliches“ und „Weltliches“. „Wenn nur alles „zusammenstimmt“, habe ich erreicht, was ich mir vorgenommen habe“, so Hust. (pm)


Fotos: pm/Okada; md; screenshot Youtube

Le Jardin

Freizeit und Kultur

Im Japanischen Garten in Kaiserslautern hat eine Produktionsfirma aus Hannover Ende April ein Musikvideo mit Lautrer Akteuren gedreht

Ende April ist im Japanischen Garten ein Musikvideo gedreht worden, das mittlerweile auf der Videoplattform Youtube abrufbar ist. Aus Hannover waren die Musikvideoproduzenten Nico und Maks von „Smacktalk“ Entertainment angereist, um die Aufnahmen zu Vijay & Sofia Zlatkos „Le Jardin“ zu machen. „Wir waren auf der Suche nach einem geeigneten Ort in Europa“, berichteten die Prodzuenten. Der Flug nach Japan sei für die Produktion unangemessen teuer gewesen. Bevor sie sich für den Japanischen Garten in Kaiserslautern entschieden, haben die Produzenten unterschiedliche Plätze in Augenschein genommen. „Kaiserslautern hat uns auf Anhieb gefallen“, berichten sie. So sei der Entschluß gefasst worden, Kaiserslautern als dem größten Japanischen Garten den Zuschlag zu erteilen. Aufmerksam geworden waren sie über den Kaiserslauterer Unternehmer und Japan-Kenner Jean-Paul Okada, der die Kontakte zu Japanischem Garten und den Protagonisten des Videos herstellte. Unter anderem ist Okadas Ehefrau im Video zu sehen. Gefilmt wurde einen ganzen Tag lang bei strahlendem Sonnenschein mitten in der Kirschblüte. Das Video kann man unter der Internetadresse www.youtube.com/watch?v=g J0AHoiMsDM abrufen. (md) 50+Lautern

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Freizeit und Kultur

Eine Erfolgsgeschichte setzt sich fort! „Lange Nacht der Kultur“ mit breitem Angebot am 13. Juni in Kaiserslautern

Gastauftritte von Alexa Feser und Elke Heidenreich Mit dabei sind in diesem Jahr so renommierte Künstler wie Alexa Feser, Elke Heidenreich, Pauline Ngoc, No Input Ensemble, Kai Schumacher, DigiEnsemble Berlin; des Weiteren der Heart Chor, Zauberer im Museum, Clowns im Keller, DJs und Bands aus der Region. Elke Heidenreich lebt in Köln. Sie ist Autorin mehrerer sehr erfolgreicher Bücher, unter anderem von „Nero Corleone“, „Kolonien der Liebe“ und „Der Welt den Rücken“, sie hat ihre Kolumnen in fünf Bänden gesammelt und ist eine renommierte Literaturkritikerin. Zuletzt erschienen „Passione. Liebeserklärung an die Musik“ und „Nero Corleone kehrt zurück“. Elke Heidenreich und Bernd Schroeder schrieben gemeinsam die Geschichten „Rudernde Hunde“ und den Roman „Alte Liebe“. Sie ist mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem mit dem Grimme-Preis, der Goldenen Kamera, zuletzt mit dem JuliusCampe-Preis und dem Internationalen Literaturpreis Corine. Die Sängerin und Pianistin Alexa Feser hat bereits prominente Fans wie Ina Müller, Roger Cicero und Udo Lindenberg („Sehr Super-Songs und Texte“). Alexa Fesers Songs sind bestechend präzise formulierte Kurzgeschichten, eindrucksvolle Gemälde aus Musik, gesungen mit der Intimität eines Singer-Songwriters – ohne sich in den engen Grenzen dieses Genres zu halten. Alexa Feser nahm viele Anläufe, um einen Durchbruch zu schaffen. In 2015 ist es soweit: Teilnahme am ESC-Vorentscheid, die erste Echo-Nominierung als nationale Künstlerin Rock/ Pop, ihr Album „Gold von morgen“ in den Charts. Alexa Feser lebt in Berlin und wuchs in ihrer Geburtsstadt Wiesbaden auf. 50+Lautern

Foto: pm/Stadt Kaiserslautern

Zum 14. Mal bereits findet am 13. Juni 2015 die „Lange Nacht der Kultur“ in Kaiserslautern statt. Sie zählt zu den Top-Events der rheinland-pfälzischen Kulturszene und zieht jedes Jahr Tausende Besucher in die Lautrer Innenstadt. Dort wirken an über 35 Spielorten über 500 Künstler mit über 150 Programmpunkten mit, unter anderem in der Fruchthalle, dem Pfalztheater, dem Museum Pfalzgalerie, dem SWR-Studio, dem TheodorZink-Museum, dem Waldschlösschen, der Apostelkirche, dem Roachhouse, der „buchhandlung blaue blume“, der Gefängniskapelle Alcatraz, dem Japanischen Garten, der Steinstraße, der Marktstraße oder auch auf dem Hilde-Mattauch-Platz. Das Besondere an diesem Ereignis ist, dass viele Lautrer Künstler und Gruppen sich mit immer neuen Ideen und Programmen beteiligen und auf Augenhöhe neben überregional profilierten Gastkünstlern auftreten. Die Bandbreite reicht von Nachwuchsbands, Schülern der Musikschule, Ballett- und Tanzstudios, freien Gruppen wie der Hörspiel-Community über Instrumentalsolisten, Chöre und Ensembles mit Klassik, Jazz und Experimentellem, Multimedia-Performances, Installationen und Ausstellungen bis hin zu Lesungen, Schauspiel, Psalm-Visualisierungen und -Vertonungen, DJs, afrikanischem, irischem und orientalischem Tanz, bis dann irgendwann am frühen Morgen ein „harter Kern“ an kulturaffinen Nachtschwärmern den „Marimba Chillout“ genießt.

Viele Neuerungen – erstmals mit Kammgarn, SWR-Studio, Volkshochschule und „Rundbus“ Dr. Christoph Dammann, seit einem Jahr neuer Direktor des Kulturreferates und zum ersten Mal verantwortlich für die Programmgestaltung und -koordination, zeigt großen Respekt: „Letztes Jahr konnte ich die Lange Nacht bereits als Gast genießen. Es ist ein sehr umfangreiches und vielfältiges Kulturereignis und eine große Leistung, so ein Projekt zu initiieren und zu etablieren. Die Messlatte liegt schon ziemlich hoch.“ Nach 13 erfolgreichen Jahren sei es ihm wichtig, dass das Publikum sagen könne: „Das war wieder genauso interessant und eindrucksvoll wie letztes Jahr.“ „Meine Aufgabe für 2015 ist es, die Erfolgsfaktoren beizubehalten und gleichzeitig einige neue Akzente zu setzen“, so Dammann. Erstmals werden sich in 2015 die Kammgarn und das SWR-Studio Kaiserslautern mit einem abendfüllenden Programm beteiligen. Eine weitere Neuerung ist, dass ein Bus der SWK auf Rundtour während der ganzen Nacht alle Spielorte erschließt. Dieser Bus wird auch selbst bespielt werden, mit Jazz, Clowns, Kanons, Lesungen und Poetry Slam. „Die „Lange Nacht der Kultur“ ist auch ein wichtiges Zeichen für die Offenheit und Vielfalt Kaiserslauterns“, ist sich Dammann sicher. Eröffnet wird die „Lange Nacht“ am 13. Juni um 16 Uhr auf der Bühne der ZukunftsRegion Westpfalz vor der Stiftskirche durch Bürgermeisterin Dr. Wimmer-Leonhardt und einige der mitwirkenden Künstlerinnen und Künstler. Viele regionale Firmen unterstützen diese Großveranstaltung. Koordiniert und organisiert wird die „Lange Nacht der Kultur“ vom Team des Kulturreferates der Stadt Kaiserslautern. Reichhaltiges Programm mit vielen neuen Beiträgen und neuen Spielorten In der Fruchthalle gibt es weitere interessante Künstler, die noch nie vorher bei der „Langen Nacht der Kultur“ mitgewirkt haben. Die aus Kaiserslautern stammende Sopranistin Esther Mertel sowie der Bariton Lukas Eder werden die unterhaltsame Kurzoper „Das Telefon“ von Giancarlo Menotti szenisch in der Fruchthalle aufführen. Das DigiEnsemble aus Berlin wird Tablets auf unerhört dynamische Weise zum Klingen bringen, die


Freizeit und Kultur Pfälzer Pianistin Denise Duvoney wird eigene Werke spielen, die Twiolins aus Mannheim präsentieren rasanten Crossover, die experimentelle Jazz-Saxophonistin Nikola Lutz bietet eine Performance mit Livespiel und Samples, der renommierte und in der „Langen Nacht der Kultur“ bereits bekannte Pianist Kai Schumacher spielt aus seinem neuen Album „Insomnia“. Ein neuer Programmakzent schaut auf andere Länder und Kulturen, so verbindet die israelische Sängerin Dalia Schaechter jiddische und deutsche Volkslieder, die Kinder der Tanzschule Mejder bieten Volkstänze aus Ungarn, Spanien und Deutschland, der Chor „Gute Laune“ singt in farbenprächtigen Kostümen russische und ukrainische Lieder, das Ensemble „Tangomanie“ entführt mit Astor Piazzola nach Argentinien, jazzigen Flamenco gibt es mit Christian Füllgraff, einem Schüler Pepe Romeros, mit drei Partnern. Mit einem umfangreichen Programm beteiligt sich zum ersten Mal die Kammgarn. Im Casino gibt es „RebellComedy“, im Cotton Club eine 90er Party, in der Schreinerei treten unter anderem die Chanson-Sängerin Pauline Ngoc und der Pianist Kai Schumacher auf, es gibt klassische Kammermusik, Rockiges

mit dem Jungen Vokalensemble. Im SWR-Studio am Emmerich-Smola-Platz, das sich auch erstmals mit einem abendfüllenden Programm beteiligt, treten der „Heart Chor“, der Klassische Chor der TU sowie die Band „Winterland“, „Favari“ und „Imperial Bedrooms“ auf, dazu gibt es eine Lesung. Ebenfalls zum ersten Mal präsentiert der SWR auf dem Hilde-MattauchPlatz kurze Features zum bewegten Leben dieser bedeutenden Sängerin aus Kaiserslautern. In der Gefängniskapelle des Hotel Alcatraz tritt unter anderem das No Input Ensemble aus Karlsruhe auf, die ausschließlich mit Mischpulten als Musikinstrumenten durch Rückkopplung experimentieren. Die Lautrer Freie Szene ist so stark vertreten wie noch nie, neben dem Roachhouse, dem WebEnd, The Snug, der Architekturgalerie und der Künstlerwerkgemeinschaft bespielt das Kulturkollektiv die Wiese vor dem Pfalztheater mit einer Installation. Erstmals dabei sind die Keller-Werkstatt-Bühne mit Clowns, das Lauter Atelier und die Galerie Unikum sowie das Teehaus, dazu die Tango-Milonga auf dem Stiftsplatz. Dies teilt die Stadt Kaiserslautern in einer Pressemeldung mit. (pm)

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Blauer Dunst oder letzte Werke eines Rauchers Ausstellung in der Galerie Unikum vom 31. Mai bis 13. Juni – Finissage bei der langen Nacht der Kultur mit Live-Musik-Act Zur Vernissage einer Ausstellung „Blauer Dunst oder letzte Werke eines Rauchers“ lädt die Galerie Unikum ein. Sie findet am Weltnichtrauchertag am 31. Mai von 14 bis 17 Uhr statt. Die musikalische Begleitung übernimmt Alex Frey. Neben Bildern und Grafiken von Heinz F. E. Rust findet man hier auch Kunsthandwerk von verschiedenen Künstlern und Freunden der Galerie. Außerdem gibt es interessante Informationen zum Thema Tabak, Rauchen, Shisha und E-Zigarette. Die Ausstellung ist bis zum 13. Juni zu sehen. Zur Langen Nacht der Kultur am 13. Juni findet die Finissage bei einem Live -Musik-Akt mit DJ Bademantel (Martin Dölger) von 18 bis 23 Uhr statt. Vom 15. bis 30. Juni und während der Schulferien ist die Galerie geschlossen. Termine gibt es in dieser Zeit nur nach Vereinbarung. Im Juni steht die Geschäftseröffnung auf Ibiza bevor, wohin die Goldschmiedewerkstatt umgezogen ist. Goldschmiedekurse werden dort wieder angeboten. Kurstermine erfährt man auf Anfrage. Anfertigungen und Reparaturen können aber weiterhin in der Galerie in Auftrag gegeben werden. Alle Ibiza Reisende sind herzlich auf einen Besuch in der „Galeria Unikum“ in Santa Eulalia del Rio, einer Stadt im Osten der Insel, (nahe der Strandpromenade), eingeladen. Am gewohnten Platz befindet sich die Textilwerkstatt. Individuelle Kurse werden angeboten, wenn bereits Nähkenntnisse vorhanden sind. Ansonsten dürfen sich die Kursteilnehmer auf kompetente Begleitung bei den ersten Schritten an der eigenen Nähmaschine – vom ersten Einfädeln bis zum fertigen Stück – freuen. Der Kurs eignet sich für alle, die schon immer einmal nähen wollten, sich aber nie an die gute alte nützliche Haushaltsmaschine trauten. Auch hier erfährt man die Termine auf Anfrage. (pm)

31. Mai - 13. Juni 2015

Kanalstraße 27 - 67655 Kaiserslautern fon 361 80 64 - web galerie-unikum-online.de offen mo, di & do, fr 9 -12 Uhr, sa 10 -12 Uhr

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Freizeit und Kultur

„Wir leben hier in der Pfalz davon, dass wir hervorragend ausgebildete Fachkräfte haben“, sagt Hans-Uwe Marchione von der Meisterschule für Handwerker in Kaiserslautern. „Vor diesem Hintergrund wurden wir vor rund 140 Jahren gegründet“, berichtet er. Es war eine Zeit, in der eine große Industriealisierungswelle durch das Land ging. Die Pfalz war bis dahin Agrarland gewesen. Der Wandel stellte die Region vor eine Herausforderung. „Man wollte den Handwerkern eine Möglichkeit bieten, dass sie sich weiterqualifizieren können“, so Marchione. Man hatte erkannt, dass die Qualität der Leute den Wohlstand einer Region fördert. Und bis heute betreibe man diesen Gedanken weiter fort. Dabei stützt man sich auf zwei Komponenten: Zum einen die Tradition, zum anderen aber auch die Innovation, da innovative Techniken im Handwerk regelmäßig eingesetzt werden. „Heute haben wir zwei Denkansätze, wenn sich Eltern über den weiteren Lebensweg ihrer Kinder nachsinnen“, weiß Marchione. Zum einen sei da die Überlegung, einen möglichst hohen Schulabschluss anzustreben, und dann ein Studium zu absolvieren. Oder aber direkt in die Berufswelt einzusteigen, einen Beruf zu erlernen. Das seien die spannenden Fragen, die Eltern bewegen. Die Meisterschule für Handwerker bie50+Lautern

Bricht eine Lanze für das Handwerk: Hans-Uwe Marchione tet jungen Menschen mit ihrem breiten Spektrum eine gute Möglichkeit, eine sichere Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft zu legen. Sie beherbergt gleich drei Schulformen. Eine Meisterschule für Handwerker, eine Fachschule für Technik und eine Fachschule zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung. In sieben Handwerksberufen kann die dreijährige Berufsfachschule mit Vollzeitunterricht als Erstausbildung besucht werden. Die Schule unterscheidet sich insofern von der klassischen Ausbildung, als hier Schule und Ausbildungsbetrieb nicht getrennt sind, sondern Praxis und Theorie unter einem Dach gelehrt werden. Die Abschlussprüfung ist aber der herkömmlichen handwerklichen Gesellenprüfung gleichgestellt.

Foto: pm/Meisterschule

In eine sichere Zukunft starten

Wer die Abschlussprüfung zum staatlich geprüften Techniker erfolgreich absolviert, darf sich über eine Hochschulzugangsberechtigung an Universitäten und Fachhochschulen in Rheinland-Pfalz freuen. Gleiches gilt auch für all jene, die sich für eine Weiterbildung zum Meister entscheiden und die entsprechende Prüfung „meistern“. Besucht wird die Meisterschule für Handwerker von Frauen und Männern gleichermaßen. In den Anfangsjahren war die Schule eher von Männern geprägt, was an der schweren körperlichen Arbeit lag, die die Handwerksberufe mit sich brachten. Doch die Technik hat hier eine Tür geöffnet. Marchione macht jungen Frauen Mut, ruhig einmal in Berufe hineinzuschnuppern, die klassisch eher als Männerberufe gelten. Grundsätzlich empfiehlt er jungen Menschen, dem Handwerk eine Chance zu geben. Gerade in Zeiten, in denen Akademiker immer häufiger mit Schwierigkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen haben. „Eine grundständige Ausbildung im Handwerk bietet eine ganz solide Grundlage für das spätere Leben. Egal, wie es sich danach entwickelt. Das Handwerk hat eine hervorragende, sichere Zukunft. Wer sich zunächst einmal für eine handwerkliche Ausbildung entscheidet, kann später immer noch den Weg einer akademischen Ausbildung fortsetzen“, gibt er zu bedenken. Diese Studenten hätten meist ein tieferes Verständnis für die Zusammenhänge, als die Mitstudenten. Häufig erlebe er eine ganz ausgeprägte Angst von Seiten der Eltern und der jungen Menschen, sich mit einer Ausbildung eine Tür zu verschließen. Diese Angst sei unbegründet. Im Gegenteil. Eine Ausbildung im Handwerk lasse alle Möglichkeiten offen, sich beruflich zu entwickeln. (md)


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Das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern hautnah Spannendes Programm zur Langen Nacht der Kultur

Christine Fischer – Dazwischen Zu sehen vom 7. Juni bis 23. August

Ein buntes Programm hat das Museum Pfalzgalerie (mpk) für die Lange Nacht der Kultur zusammengestellt. Unter dem Titel FOR YOUR EYES ONLY gibt es Kunst hautnah. Hinter diesem Titel steckt nicht etwa „James Bond“, sondern ein besonderes Wellness-Programm. Es verwöhnt nicht nur die Augen mit Kunstgenuss, sondern schließt die gesamte Wahrnehmung mit ein. Ein Hochgenuss für die Sinne. Um 19 Uhr startet der Zauberer Joshua Endreß, der Zauberer mit den schnellen Händen. Seine temporeichen Darbietungen geben den Augen keine Chance, hinter seine Zauberkunst zu blicken, und laden so ein, sich schlicht verzaubern zu lassen. Um 19.15 Uhr öffnet die Lounge mit Bar und Entspannungsfußbädern. Wer an diesem Abend in der Stadt unterwegs ist, um möglichst viele der interessanten Programmpunkte mitzunehmen, findet hier eine Oase der Entspannung. Angenehme Wechselbäder laden die Kultursuchenden zu einer Rast ein. Während die geplagten Füße sich entspannen, darf man die Augen schließen, und dabei weiter dem Kunstgenuss frönen. Denn unter dem Motto „I see what no one else can see“, kann man die einmalige Gelegenheit nutzen, Kunst im Liegen wahrzunehmen: Eine Installation aus fliegenden Steinen lädt mit ihrem Schattenspiel zum Träumen ein. Die Ohren werden von Klängen des Musikers David Halm gestreichelt – bis 21.15 Uhr zunächst vom Band, danach ist er auch live zu hören. Für die Lange Nacht der Kultur hat der DJ und Produzent aus Kaiserslautern eigens ein Chill out set „Music for 1 or 2 elevators in love“ konzipiert. In seiner LivePerformance verbindet er Keyboard und Synthesizer mit elektronischen Beats und Djing. Die Bar trägt auch dem leiblichen Wohl der Besucher Sorge. Um 19.30 beginnt das Führungsprogramm, bei dem maximal 20 Teilnehmer pro Führung Einblick in das Graphikdepot erhalten. Danach gibt es Kunst im 30 Minuten-Takt Die Beiträge „Wort und Bild: Remy Zaugg“, „Magische Zeichen“, „Poesie des Alltags“, „Gläserne Zeiten“, „Seidiger Glanz, kostbare Oberflächen: Objekte aus Elfenbein“ bieten hautnahe Einblicke in spannende Themenbereiche. Um 23 Uhr findet mit „Ist das Kunst, oder kann das weg?“ ein Programmpunkt statt, der sich in den vergangenen Jahren bei der langen Nacht der Kultur zum Publikumsmagnet entwickelt hat. Hier gilt es darüber zu diskutieren, ob das ausgewählte Exponat tatsächlich ein Kunstwerk ist, oder ob man es vielleicht doch besser... Bis um 24 Uhr hat das mpk in der Langen Nacht der Kultur geöffnet. Während dieser Zeit bietet die Bar Entspannung, Sekt und Snacks. Und wann hat man schon einmal die Möglichkeit, gegen Mitternacht in der Pfalzgalerie zu sitzen. Nur zur Langen Nacht der Kultur! (pm/md)

Der Bezirksverband Pfalz hat 2014 den Pfalzpreis für Bildende Kunst in der Sparte Plastik ausgeschrieben und in Form eines Hauptpreises und eines Nachwuchspreises vergeben. Mit dem Preis verbunden ist eine Einzelausstellung der Preisträger im mpk. Pfalzpreisträgerin ist die 1950 in LudwigshaFoto: pm/mpk fen geborene und heute auch dort lebende Plastikerin Christine Fischer, deren Werk „495 Gramm“ mit der Auszeichnung gewürdigt wurde. Ihre irritierenden Objekte, mit denen sie eindrucksvolle Metaphern unserer Zeit schafft, überzeugten die Jury. Im Labor und im Graphischen Kabinett des mpk präsentiert Christine Fischer eine Suite von rund 15 installativen Arbeiten, die sämtlich im Zeitraum seit 2008 entstanden sind. In Christine Fischers Kunst geht es um existenzielle Themen wie Werden und Vergehen, Verwundbarkeit und Verlust, um Leben und Tod. Für ihre Plastiken verwendet sie textile Werkstoffe, die sie mit gesammelten Gegenständen und alltäglichen Fundstücken kombiniert. So entstehen Objekte, deren Gestalt fragil und verletzlich wirkt, und die sich trotz ihrer biomorphen Formen keiner bestimmten Gattung zuordnen lassen. Oft verstören sie oder lösen ambivalente Gefühle aus. Sie sind in ihren Missbildungen und Mutationen eindrucksvolle Metaphern unserer Zeit. Viele Arbeiten Christine Fischers sind autobiographisch. Erlebtes und Erfahrenes, aber auch Empfindungen und Gefühle, die Sprache nicht auszudrücken vermag, fließen in ihr plastisches Schaffen mit ein. Die Künstlerin ist 1950 in Ludwigshafen/Rhein geboren. 2006–2010 studierte sie Bildende Kunst an der Freien Kunstakademie Mannheim. Heute lebt und arbeitet sie in Ludwigshafen. (pm)

CHRISTINE FISCHER 07.06. – 23.08.2015 Pfalzpreisträgerin für Plastik 2014 50+Lautern


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Kulinarisches

Kaiserslautern isst bunt!

Bunte Vielfalt der Salate: Warum Salat so gesund ist

Foto: unverdorben/Dollarphotoclub.com

Auch wenn es keine Neuigkeit ist und der Salat oft nur als kleines Beiwerk zu „richtigem“ Essen belächelt wird, ist er ein fester Beitrag zu gesunder Ernährung. Denn das frische Grün enthält wichtige Nährstoffe und andere Inhaltsstoffe, dafür aber nur wenig Energie. Zudem haben die Blätter ein großes Volumen und viele Ballaststoffe, sodass sie gut sättigen. Auf diese Weise werden bei einer Mahlzeit insgesamt wenig Kalorien aufgenommen - wenn man nicht gerade ein Sahnedressing verwendet. Ein weiterer Vorteil ist, dass Salat meist roh verzehrt wird und dadurch hitzeempfindliche Vitamine und Mineralstoffe kaum abgebaut werden. Voraussetzung ist, dass der Salat möglichst frisch verwendet wird und die Blätter erst nach dem Waschen zerkleinert werden. Wer wenig Zeit hat, kann auch fertige Salatmischungen verwenden. Dabei sollten Verbraucher allerdings auf einwandfreie Ware achten und waschen sollte man diese trotzdem. Im Salat finden sich viele lebensnotwendige, gesundheitsfördernde Stoffe, zum Teil aber in relativ geringen Mengen. Der Wassergehalt liegt bei 90 bis 95 Prozent. Die meisten Sorten enthalten Betacarotin und die Vitamine A, B1, B2, B6, Folat und Vitamin C. Hinzu kommen reichlich Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor und Magnesium. Besonders vitamin- und mineralstoffreich sind Salate der Zichorien-Gruppe 50+Lautern

wie Chicorée, Endivie, Frisée und Radicchio. Die enthaltenen Bitterstoffe regen den Stoffwechsel an und steigern den Appetit. Der bittere Geschmack wird etwas abgemildert, wenn man den Salat vor der Zubereitung gut wäscht, den Strunk und die derben Blattrippen entfernt. Es hilft auch, eine halbe gekochte Kartoffel in das Dressing zu drücken oder eine Mischung aus kräftigerem Olivenöl und Balsamessig zu verwenden. Salate enthalten unterschiedlich große Mengen Nitrat. Ein Teil des Nitrats kann in der Mundhöhle zu Nitrit umgesetzt werden, das die Sauerstoffversorgung der Organe beeinträchtigen kann. Eissalat, Endivie, Feldsalat, Kopfsalat und Rucola zählen zu den Gemüsearten mit hohem Nitratgehalt (1.000 bis 4.000 mg/ kg Frischmasse), wobei Eissalat weniger als Kopfsalat enthält. Deswegen brauchen Sie jedoch nicht auf den Salatgenuss zu verzichten. Die Nitrataufnahme lässt sich nämlich reduzieren, indem man die Salate mit weniger nitratreichem Gemüse mischt und Stiele, Stängel, Strünke, große Rippen und äußere Blätter entfernt. Salat aus ökologischem Anbau und dem Freiland enthält in der Regel weniger Nitrat. Generell ist ein gemischter Salat aus verschiedenen Salatsorten und anderem rohen Gemüse und Kräutern besonders zu empfehlen. (pm/Heike Kreutz, www.aid.de)



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