50pluslautern_Januar/Februar

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50+Lautern Das Regionalmagazin für die besten Jahre

Februar 2015

Im Fokus: Die Suche nach der verlorenen Zeit Gesellschaft: Familien-

Gesundheit: Hatschi! Die Pollen-

Region: Im Reich der kleinen

Gesellschaft: Was ist wenn...?

forschung liegt im Trend

Rädchen – Uhrmacher in Landstuhl

flugsaison hat wieder begonnen Die Vorsorgevollmacht


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Editorial

Liebe Leser,

Inhalt:

kennen Sie das: eigentlich sind Sie gut in der Zeit. Ihren Termin in einer Stunde haben Sie im Blick. Sie haben alles erledigt, was vorher zu erledigen war – jetzt noch einmal schnell ins Badezimmer, dann kann nichts mehr schief gehen. Danach entspannt zum Termin fahren, unterwegs vielleicht noch einen kurzen Stopp im Supermarkt einlegen, dann kann man auf dem Heimweg direkt in den Feierabend fahren. Soweit die Theorie. Doch dann grätscht das Leben erbarmungslos dazwischen. Auf dem Weg ins Badezimmer klingelt das Telefon, es ist wichtig. Sie gehen dran. Das Gespräch dauert länger als geplant. Mit „entspannt“ ist es nun vorbei. Noch schnell die Zähne geschrubbt und die Haare gestriegelt, dann aber los. Als Sie das Haus verlassen, schleppt sich gerade die alte Nachbarin die Treppe hinauf. Sie kann kaum noch laufen, die arme Frau, und ist mit Tüten beladen. Kurzer Blick auf die Uhr. Es wird eng. Aber man kann doch jetzt nicht einfach vorbeigehen. Also flott die Dame untergehakt, die Tüten geschnappt, und los geht‘s. Die alte Dame kann wirklich schlecht laufen. Der Weg nach oben zieht sich wie eine Ewigkeit. Sie können es nicht mehr erwarten, dass endlich die Tür zuschlägt. Dann hasten Sie die Treppe hinunter, und rennen zum Auto. Wo ist der Autoschlüssel? Alle Taschen werden hektisch durchsucht – nichts. Da fällt es Ihnen ein: gestern hatten Sie die andere Tasche dabei. Zurück! Sie öffnen die Tür und treten in etwas Glitschiges. Was zur...? Offensichtlich hat dem Hund etwas schwer im Magen gelegen. Wie schade, dass die Tür nach innen aufgeht. Die Sauerei ist immens. So kann es nicht bleiben. Küchentücher! Ein Blick auf die Uhr sagt, dass es jetzt wirklich brennt. Die magische Viertelstunde ist angebrochen. In Kaiserslautern schafft man es mit dem Auto ja immer irgendwie, in einer Viertelstunde von A nach B zu kommen... Los geht‘s. Das Auge bleibt immer auf den Tacho gerichtet, denn der Gasfuß ist schwerer als die Polizei erlaubt. Ruhig Blut. Fast ist es geschafft. Das Ziel quasi in Sichtweite. Und dann kommt er: der Sonntagsfahrer, der in der Zollamtstraße 30 Stundenkilometer fährt. Von vorne bis ganz hinten. Sie möchten ins Lenkrad beißen. Sekunden werden zu Ewigkeiten. Wo ist denn nur die Zeit geblieben? Gerade eben war doch noch jede Menge davon übrig! In dieser Ausgabe haben wir uns dieser Frage ausgiebig gewidmet. Vom Zeitforscher bis hin zum Uhrmacher haben wir Fachleute zum Thema Zeit befragt, und uns einigen besonderen Zeiten gewidmet. Ihnen wünsche ich nun eine erholsame und unterhaltsame Zeit beim Lesen dieses Heftes!

Im Fokus

04 Auf der Suche nach der verlorenen Zeit 06 Im Reich der kleinen Rädchen

Leben in der Region

08 Nachrichten aus der Region 09 Mediation – Selbstbestimmt Streitsituationen beilegen 10 Fuchs, hast Du die Gans gestohlen? – Die Ranz

Gesellschaft

11 Wichtige Änderungen in der Abfallwirtschaft – Anzeige 12 Zeit für ein Blümchen 13 Beschwingt gestartet – Neujahrsempfang – Anzeige 14 Familienforschung liegt im Trend 16 Saatzeit 17 Vielfalt erhalten 19 Was ist wenn... – Vorsorgevollmacht

Pflege 20 Liebevolle Tagespflege – Anzeige 21 Neuer „Pflegeleistungs-Helfer“ schafft Übersicht 22 32-jährige Erfolgsgeschichte geschrieben

Gesundheit

23 Hatschi – Die Pollensaison ist früh gestartet 24 Mit Laserlicht der Allergie den Kampf ansagen – Anzeige

Ausflug und Reise

26 Mobilitätszentralen als weiterer Baustein im Mobilitätsverbund – Anzeige 28 Wenn der Urlaub vor der Haustür anfängt – Anzeige

Kultur und Freizeit

29 Zeit mit allen Sinnen erleben – Museum für Zeit

Kulinarisches

30 Teatime – Teetied

Ihre Miriam Dieckvoß

Impressum: Herausgeber: Redaktionsbüro Miriam Dieckvoß Merseburger Straße 67 67663 Kaiserslautern Fon: 0631 34359937 Email: info@5opluslautern.de www.50pluslautern.de Redaktion: Miriam Dieckvoß (md) (V.i.S.d.P) Simone Neusüß Harald Jürgens

Anzeigen: Wolfgang Franz Email: anzeigen@50pluslautern.de Layout: Miriam Dieckvoß Druck:: DRUCKMÜLLER GmbH Malsfeldstraße 18 57539 Roth Fotos: Soweit nicht anders gekennzeichnet: Redaktion

Das Magazin 50+Lautern erscheint sechsmal jährlich in einer Auflage von 5.000 Stück und ist an verschiedenen Auslagestellen in Kaiserslautern Stadt und Landkreis (Arztpraxen, Geschäften, öffentlichen Einrichtungen...) kostenlos erhältlich. Titelbild: Africa Studio | Shutterstock. com 50+Lautern

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Im Fokus

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

50+Lautern: Kennen Sie das Gefühl, dass an einem Jahr „nichts mehr dran ist“ ebenfalls, Herr Professor Geißler? Gibt es für diese Empfindung der Menschen einen Grund? Karlheinz Geißler: „Früher schien ein Jahr länger zu dauern“ heißt: heute vergeht die Zeit schneller – zumindest empfindet man das so. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen hat das etwas mit dem Älterwerden zu tun, zum anderen damit, dass sich die Veränderungsgeschwindigkeit in unserer Gesellschaft stetig erhöht, wir müssen also immer schneller neu- und umlernen und haben dazu immer weniger Zeit. Das erhöht den Zeitdruck und die Hetze und somit das Gefühl, alles würde nicht nur schneller, sondern auch schneller wieder vergehen. Und was das Älterwerden betrifft, so erhöht sich ab jenem Zeitpunkt der Zeitdruck, von dem an der Mensch erkennt, dass jeder Tag mehr, einer weniger für ihn ist. Und je größer der Zeitdruck, desto kürzer die Jahre. 50+Lautern: Mein damals fünfjähriger Neffe stand eines Tages sinnierend vor meinem Vater und sagte: „Gell, Opa, vier 50+Lautern

Jahre sind eine ganz lange Zeit?!“. Mein Vater antwortete, das sei eine Sache der Betrachtung. „Wenn man fünf Jahre alt ist, dann sind vier Jahre eine lange Zeit, fast ein ganzes Leben. Wenn man so alt ist, wie ich es bin, dann sind vier Jahre ziemlich wenig Zeit“, sagte er. Hat unser Zeitempfinden tatsächlich auch etwas mit der bereits „erlebten“ Zeit zu tun? Wie entwickelt sich denn das Zeitgefühl, und wie kommt es, dass unsere „innere Uhr“ manchmal anders tickt, als die Uhr am Handgelenk? Geißler: Selbstverständlich hat unser Zeitgefühl etwas mit unserem Alter zu tun. Hat man ein ganzes Leben vor sich , zieht sich die Zeit, entdeckt man die ersten Falten und die ersten grauen Haare, vergeht die Zeit wie im Fluge. Das Zeiterleben ist stets relativ. Die Zeit, die man gezwungen wird vor der Klotüre zu warten, unterscheidet sich qualitativ erheblich von jener, die man in bequemer Sitzhaltung auf der anderen Seite genießen kann. Für die Anhänger einer Mannschaft, die bei einem Fußballspiel knapp in Führung liegt, vergeht die Zeit bis zum Schlusspfiff stets zu langsam, für die Anhänger der Gegner hingegen

immer zu schnell. Aber auch in weniger dringlichen Situationen lässt sich die Erfahrung machen, dass nicht alle Minuten gleich lang sind. Ein schönes Beispiel dafür hinterließ uns der zeitsensible Chronist eines bayrisch-schwäbischen Klosters, der in seinen Aufzeichnungen detailliert beschrieb, dass sich die Benediktiner frühmorgens langsam und schlurfenden Schrittes zum Gebet in die Kirche begaben, den Weg vom Gotteshaus zum Speisesaal jedoch in erheblich schnelleren Schritten zurücklegten. 50+Lautern: Emails, Mikrowelle, Schnellkochtopf, Schnellwaschgang – viele Dinge, die früher „ihre Zeit“ brauchten, sind heute innerhalb kürzester Zeit machbar. Ist das ein Gewinn für uns, oder trägt unser heutiger Lebensstil sogar zu einer Beschleunigung bei? Wenn das so wäre – gibt es eine Möglichkeit, aus der Beschleunigung auszusteigen, ohne auf Komfort zu verzichten? Können wir uns die Errungenschaften der modernen Technik nutzbar machen, um zu verlangsamen? Geißler: In einer Gesellschaft – und in einer solchen leben wir – in der Zeit in

Foto: detailblick/dollarphotoclub.com

„An einem Jahr ist aber auch wirklich nichts mehr dran. Früher schien ein Jahr länger zu dauern“, haben viele Menschen zum Jahreswechsel geäußert. Und auch dem Magazin 50+Lautern erscheint es manchmal so, als würde die Zeit mit jedem Jahr ein wenig schneller vergehen. Also hat sich das Redaktionsteam auf die Suche nach der verlorenen Zeit gemacht, und dabei den Zeitforscher Professor Karlheinz Geißler gefunden.


Foto:Fotomek/dollarphotoclub.com

Im Fokus Geld verrechnet wird, geht es immer schneller zu. Und zwar deshalb weil, je schneller wir sind, umso mehr Geld verdient werden kann. Jegliches Wirtschaftswachstum ist durch mehr Beschleunigung erkauft, Beschleunigung durch mehr Schnelligkeit oder durch mehr Zeitverdichtung. Praktisch umgesetzt wird diese Beschleunigung durch den Einsatz von Geräten, Maschinen, Instrumenten. Der Mensch an sich selbst kann nicht allzu viel schneller werden. Er ist von Natur aus mit einer Höchstgeschwindigkeit von rund. 15 Stundenkilometern ausgestattet. Will er schneller werden – und das will er – dann braucht er dazu technische Prothesen. Die hat er entwickelt. Dazu gehören das Auto, das Flugzeug, der Computer, die Mikrowelle, das Smartphone und so weiter. Wären diese Geräte nicht auch ein Gewinn für uns, würden wir sie nicht nutzen. Das Problem besteht darin, dass sie nicht nur ein Gewinn für uns sind. Mit dem Auto wurde nämlich auch der Autounfall erfunden und mit dem Flugzeug der Flugzeugabsturz. Aussteigen aus diesem Hamsterrad können wir nur durch Verzicht. Der aber fällt schwer, denn wer möchte schon mit der Pferdekutsche in seinen Italienurlaub fahren. Ein wenig verzichten kann man schon. Ob man unbedingt eine Mikrowelle braucht, bezweifle ich, und ohne Schnellkochtopf kann man auch ganz gut leben. 50+Lautern: Fernsehen oder Computerspielen – wer in „virtuelle Welten“ abtaucht, bekommt oft nicht mit, wie die Zeit verfliegt. Gibt es so etwas wie „Zeitfresser“, mit denen man bewusster umgehen sollte? Geißler: „Zeitfresser“ gibt es nicht.

ist Zeitvergessenheit. Die lieben Zeiten und die Zeiten der Liebe sind gedehnte Zeiten. Mehr Liebe heißt mehr gedehnte Zeiten.

„Zeitfresser“ sind Phantasiegebilde von Zeitmanagern. Zeit kann man nicht in „richtige“ und „falsche“ Zeit einteilen, ebenso wenig in „gute“ und „schlechte“. Man kann nur „zufrieden machende“ und „unzufrieden machende“ Zeiten unterscheiden. Denn alles, was man der Zeit antut, tut man sich selbst an. Und zwar deshalb, weil man die Zeit nicht hat, sondern ist. Selbstverständlich sollte man bewusster mit Zeit umgehen, weil man nur so auch bewusster mit sich selbst umgehen kann. Kurzum: Mehr Zeit bekommen wir nicht, aber Zeiten, die zufriedener machen, die könnten wir arrangieren. 50+Lautern: Gibt es vielleicht auch Möglichkeiten, die Zeit bewusst zu „dehnen“? Geißler: Das ist sehr einfach: Alle schönen Zeiten sind gedehnte Zeiten. Denn alles Glück will Ewigkeit. Dort wo die Zeit kein Thema ist, ist sie auch kein Problem. Arbeit ist Zeitversessenheit und Liebe

50+Lautern: Bei Erscheinen dieser Zeitung wird der erste Monat des Jahres 2015 fast schon wieder vergangen sein. Damit wir am Ende des Jahres nicht wieder das Gefühl haben müssen, es sei wie im Flug vergangen: Gibt es eine Möglichkeit, Zeit zu konservieren? Wären schöne Erinnerungen, also „intensiv gelebte Zeit“, ein Weg, Zeit nicht als „verronnen und verloren“ zu betrachten? Geißler: Ja, wir können Zeit konservieren, beispielsweise durch ein Tagebuch, durch Fotos und Filme. Das aber heißt nicht, dass wir die damit zusammenhängenden Zeitgefühle konservieren können. Leben jedenfalls lässt sich Zeit nur in der Gegenwart, nur im Augenblick – „Verweile doch, du bist so schön“ 50+Lautern: Herr Geißler, wir danken Ihnen, dass Sie uns Zeit geschenkt haben. Geißler: Ich habe Ihnen keine Zeit „geschenkt“. Zeit kann man nicht „schenken“, man kann sie nicht „sparen“ und auch nicht „verplempern.“ Man kann sie nur leben und das habe ich getan, indem ich mich durch Ihre Fragen zum Nachdenken habe anregen lassen. Was dabei herausgekommen ist, müssen jetzt Sie beurteilen und dafür brauchen Sie dann Ihre Zeit. Wir sind eben alle „Zeitgenossen.“ (md)

Foto: pm/Geißler

Unser Gesprächspartner Univ-Prof. Dr. Karlheinz Geißler schreibt, lehrt und lebt in München und leitet, gemeinsam mit Kollegen das Zeitberatungsinstitut „timesandmore“ (Kontakt: www.timesandmore. com). Mehrere Publikationen zum Thema „Zeit.“ Neueste Veröffentlichung: Enthetzt Euch! Hirzel Verlag, 2013. Im März 2015 erscheint: Jonas Geißler/ Karlheinz Geißler: Time is Honey, Ökom-Verlag. (pm)

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Leben in der Region

Wer die kleine Werkstatt im Landstuhler Juweliergeschäft Lenhardt betritt, bekommt ein Gefühl dafür, welche Bedeutung der alte Spruch „Zeit ist Geld“ noch haben könnte. Teure Uhren warten darauf, von noch teureren Präzisionsinstrumenten auf Herz und Nieren – oder vielleicht besser: Unruh und Zeigerwerk überprüft zu werden. Das Herzstück des Raumes ist ein hell erleuchteter Arbeitstisch, auf dem sich Vergrößerungsgläser, eine Pinzette und winzig kleine Schraubendreher liegen. Herr der kleinen Arztpraxis für Uhren ist Kristian Hollinger. Er ist Uhrmachermeister aus Passion und gehört damit einem Beruf an, der nicht mehr häufig anzutreffen ist. Weil das Juweliergeschäft von mehreren namhaften Uhrenherstellern als Werkstatt zertifiziert ist und sogar über gleich drei kompetente Uhrmachermeister verfügt, zieht es die Kundschaft von weither nach Landstuhl. Gerade hat Hollinger einen aus Landau verabschiedet. Jetzt setzt er sich mit geradem Rücken an den Arbeitstisch und legt die Unterarme auf Armstützen. Dann verlängert er das Armband einer Uhr. Mit leicht zusammengekniffenen Augen schiebt er einen Stift in ein winziges Loch, das die beiden Glieder miteinander verbindet. Dann greift er einen Schraubendreher, dessen Spitze kaum zu erkennen ist, und schraubt den Stift

Unser Gesprächspartner Uhrmachermeister Kristian Hollinger ist seit fast 30 Jahren Fachmann in Sachen Uhren. Seine Berufswahl traf er aufgrund eines Praktikums im Hause Lenhardt. „Es ist ein schöner Beruf, den ich immer noch jeden Tag gerne mache“, sagt er. Mit einem Vorurteil räumt er lachend auf: „Uhrmacher brauchen zwar eine ruhige Hand, aber keine besonders guten Augen.“ 50+Lautern

Im Reich der kleinen Rädchen fest. Fertig. Eine Arbeit, die Hollinger nebenbei erledigt. Unter einer Glasglocke liegt eine Uhr, die gerade gewartet wird. In rund 200 winzige kleine Teile wird sie Hollinger zerlegen. Auch das ist Routine für ihn. Und er wird die Uhr anschließend wieder perfekt zusammenbauen können. Meistens sogar aus dem Kopf, jedenfalls bei den gängigen Modellen. Für den Notfall liegt stets ein Handbuch bereit, das der Uhrmachermeister verschmitzt unter dem Tisch hervorzieht. In einem Kästchen am Rande der Arbeitsfläche liegen fein sortierte Rädchen und winzige Schrauben. Anhand der Rädchen zeigt Hollinger eine besonders typische Verschleißstelle. „An den Seiten befinden sich kleine Zapfen“ erklärt er, und bei ganz genauer Betrachtung, kann man sie tatsächlich entdecken. „Diese Zapfen liegen auf einem Rubin auf“, erklärt er. Normalerweise sind die Zapfen glatt poliert. Öl sorgt dafür, dass sie auf dem Rubin reibungslos laufen. Wenn das Öl mit den Jahren irgendwann austrocknet, kommt es zu einer Reibung und der Zapfen wird rauh, und eine Wartung fällig. Mit der Pinzette zieht Hollinger immer kleiner werdende Dichtungsringe aus der Uhr. Sie werden mit der Zeit porös und sollten er-

setzt werden. In einem Tütchen liegt der Ersatz schon bereit. Dem Gehäuse der Uhr sieht man an, dass sie oft und gerne getragen wird. Sogar dafür hat Hollinger eine Kur. Es wird poliert. Aus einem Körbchen holt er eine weitere Uhr. Sie sieht aus wie neu. Der Uhrmacher lacht. Vor ein paar Tagen sah sie noch etwas anders aus... Eine Wunderkur im Keller des Hauses, hat ihr wieder zu altem Glanz verholfen. Um das Glas braucht man sich keine Sorgen zu machen. „Das besteht aus Saphir. Härter ist nur noch der Diamant“, erklärt Hollinger, warum zwar die Uhr einige Kratzer aufweist, das Glas aber wie neu aussieht. Der Raum ist mit vielen spannenden Geräten ausgestattet. Einige davon dienen dazu, die Dichtigkeit der Uhr zu messen. Ein anderes Gerät simuliert die Bewegungen des Handgelenkes. Ein Gerät mit dem faszinierenden Namen „Zeitwaage“erkennt die Schläge einer Uhr und vergleicht sie dann mit der Schlagzahl, die das Modell eigentlich haben sollte. So können Unregelmäßigkeiten im Gang des Uhrwerkes entdeckt werden. Hollinger weiß allerhand zu berichten, über Uhren und Uhrmachermeister. Er erzählt von Einzelstücken, die für etliche Millionen Euro verkauft wurden, von jahrelangen Entwicklungszeiten und davon, wie sich das Uhrmacherhandwerk in den letzten zehn Jahren verändert hat. Seine Erzählungen machen Lust auf „mehr Uhr“. Aber leider bleibt keine Zeit mehr. Denn Zeit ist ja bekanntlich Geld. (md)


Im Fokus

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Wie viel Zeit verbringt man im Leben mit... Im Januar 2014 hat das Magazin P.M. Fragen & Antworten Jahr einige zugängliche Studien zum Thema Lebenszeit ausgewertet, und dabei festgestellt, wie viele Stunden unserer Lebenszeit wir mit welchen Tätigkeiten verbringen. Hier einige der erstaunlichen Ergebnisse.

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Leben in der Region

Der Seniorenbeirat bereitet sich auf Neuwahlen vor Das aktive Gremium versteht sich als Schnittstelle zwischen Bürgern und Politik

„Es fährt ein Zug nach Nirgendwo“, diese Assoziation hatte der Seniorenbeiratsvorsitzende Harald Jürgens, als er von dem Fokusthema „Zeit“ dieses Heftes erfuhr. Dies hat er auch direkt zeichnerisch gelungen umgesetzt. Fragt man ihn, wohin der Zug in diesem Jahr für den aktiven Seniorenbeirat in Kaiserslautern fährt, muss er ebenfalls nicht lange überlegen. Dieser Zug fährt nicht nach nirgendwo, sondern ganz gezielt auf Neuwahlen zu. Im September werden in der Fruchthalle in Kaiserslautern rund 25.000 Bürger aufgerufen sein, an die Wahlurnen zu treten und sich auch selbst wählen zu lassen. Bis zu diesem Termin ist zwar noch ein wenig Zeit, doch jetzt gilt es, wichtige Weichen zu stellen. Dabei appelliert Jürgens an die Kaiserslauterer, sich zu engagieren. Es sei nicht immer leicht, die Bürger für die Arbeit des Seniorenbeirats zu interessieren. Zu Unrecht, denn das ehrenamtliche, politisch neutrale Gremium leistet engagierte Arbeit zum Wohle der Bürger über 60 Jahre. Insbesondere ist er eine wesentliche Schnittstelle zwischen den

älteren Mitbürgern und der Politik. Die Beiratsmitglieder haben immer ein offenes Ohr für alles, was Senioren bedrückt. Von Sicherheitsfragen über schlecht ausgewiesene Radwege, zu kurze Ampelphasen oder unebenes Straßenpflaster bis hin zu der Frage, wie man im Alter leben möchte. Dann sorgt der Seniorenbeirat dafür, dass diese Interessen auch in der Tagespolitik berücksichtigt werden. Als Organ der Meinungsbildung bringt er sich aktiv auch in der Presse und im Bereich der Pflege ein. Die Mitglieder werden als kompetente Partner allseits geschätzt. Deshalb ist es besonders wichtig, dass sich Bürger über 60 engagieren und mitarbeiten. Dass es nicht immer leicht ist, Mitstreiter zu finden, gibt Jürgens ehrlich zu. Der Seniorenbeirat müsse da sozusa-

gen „einen Spagat machen“. Die meisten Bürger um die 60 fühlen sich noch lange nicht als Senioren, und daher auch nicht angesprochen. Ältere Menschen, die sich eher unter diese Bezeichnung subsummieren, möchten sich aus den verschiedensten Gründen häufig nicht mehr auf eine ehrenamtliche Arbeit einlassen und dort Verantwortung übernehmen. Um so wichtiger ist es, die Wahl am 23. September gut vorzubereiten und aktive ältere Mitbürger für den Seniorenbeirat und seine wichtige Arbeit zu gewinnen. Die Zeit läuft! Die nächste öffentliche Sitzung des Seniorenbeirats ist am 26. März. Alle interessierten Bürger sind zu dieser Sitzung herzlich eingeladen. Es besteht wie immer die Möglichkeit, Ideen, Wünsche und Anliegen vorzubringen und Fragen zu stellen. (md)

Verlassene Großeltern

Selbsthilfegruppe trifft sich an jedem ersten Dienstag im Monat in Kaiserslautern

50+Lautern

Foto: PathDoc/shutterstock.com

In der vorletzten Ausgabe berichteten wir über Großeltern, die ihre Enkel nicht sehen dürfen, weil ihnen von den Kindseltern der Umgang verweigert wird. Dieser Artikel hat großen Anklang gefunden. Immer wieder meldeten sich Menschen, die ein ähnliches Schicksal zu beklagen haben. In Kaiserslautern hat sich mittlerweile eine Selbsthilfegruppe „Verlassene Großeltern“ gegründet. An jedem ersten Dienstag im Monat treffen sich im Lautrer „Caritas-Stübchen“, Ecke Steinstraße/Engelsgasse, Großeltern, die dieses Schicksal teilen. Die Eheleute Manfred und Hilde Fischer, die diese Selbsthilfegruppe ins Leben gerufen haben, berichten, dass es den Betroffenen gut tue, über die Erfahrungen zu reden. Wer nicht reden wolle, der profitiere auch vom Zuhören. In dieser schwierigen und oft auch unbegreiflichen Situation tue es gut, Menschen um sich zu haben, die ein ähnliches Schicksal teilen. Menschen, die nachempfinden können, wie man sich

als Betroffener fühlt. Daneben könne man auch wertvolle Tipps in verschiedenen Lebensbereichen weitergeben und sich so gegenseitig unterstützen. Manfred Fischer weiß, dass es für Betroffene oft schwer ist, mit Außenstehenden dieses Problem zu besprechen. Oft sei das Thema auch ein wenig schambehaftet. Dass die Familie an irgendeiner

Stelle aus den Fugen geraten ist, fällt so manchem schwer zu offenbaren. Um so wichtiger sei es, einen Rückhalt unter Gleichgesinnten zu haben. Nächster Termin für das Treffen der Gruppe „Verlassene Großeltern“ ist Dienstag, 3. Februar, um 17 Uhr. Weitere Informationen findet man auch im Internet unter der Adresse http://verlassene-grosseltern-kl.de.tl. (md)


Illustration: Trueffelpix/dollarphotoclub.com

Leben in der Region

Mediation

Selbstbestimmt Streitsituationen beilegen

Was ist Mediation? Mediation ist ein Verfahren zur Lösung von Konflikten, bei dem der Mediator die Streitenden dabei unterstützt, eine Lösung zu finden, mit der – und das ist der wesentliche Punkt – alle zufrieden sind. Wann kann Mediation helfen? Grundsätzlich ist Mediation in allen Streitfällen denkbar, so beispielsweise beim „Krach“ mit dem Nachbarn oder beim Streit ums Erbe. Auch in der Arbeitswelt macht Mediation häufig Sinn, etwa bei Konflikten im Team, Ärger in der Chefetage oder Problemen mit Geschäftspartnern. Geeignet ist Mediation für alle, die in einem Streit feststecken und nach einer guten, schnellen und unbürokratischen Lösung suchen, ohne vor Gericht zu ziehen. Entscheidend ist nur, dass alle Beteiligten bereit sind, sich zusammenzusetzen, um eine gemeinsame Lösung zu finden. Jeder muss offen dafür sein, von seinen festgefahrenen Forderungen abzuweichen und stattdessen bereit sein für neue Lösungen. Doch nicht nur, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen und der Streit es-

kaliert ist, macht Mediation Sinn. Im Gegenteil: Mediation ist auch vorbeugend möglich, etwa wenn man die Scheidung den Kinder zuliebe von Anfang an friedlich regeln möchte. Präventive Mediation kann viel Ärger und Geld sparen. Was ist die Aufgabe des Mediators? Er führt die Parteien durch das Mediationsverfahren und trägt die Verantwortung für dessen Ablauf. Im Gegensatz zu einem Anwalt, der die Rechte von nur einer Partei vertritt, ist der Mediator allparteilich – das bedeutet, dass er für alle Beteiligten gleichermaßen da ist. Entscheidungen in Bezug auf die Lösung des Konflikts trifft der Mediator nicht. Er unterstützt die Streitenden vielmehr dabei, herauszufinden, was ihnen wirklich wichtig ist und welche Punkte die Vereinbarung beinhalten muss, damit man damit zufrieden ist. In der Mediation werden die Streitenden als „Experten ihres Konflikts“ angesehen, die selbst am besten wissen, was gut für sie ist. Warum Mediation? Nicht nur, dass Mediation meist kostengünstiger ist und schneller zu einem Ergebnis führt als ein Gerichtsverfahren: Mediation kennt keinen Verlierer. Da jeder an der letztendlichen Vereinbarung mitarbeitet, sind am Ende alle Beteiligten zufrieden. Die persönlichen Beziehungen bleiben erhalten – dies ist besonders wichtig, wenn man noch lange mit dem Gegenüber zu

tun hat, etwa im Job, mit dem Nachbarn oder wenn gemeinsame Kinder zu versorgen sind. 
Das Ergebnis der Mediation ist immer eine individuelle Lösung, die den eigenen Wünschen und der Situation entspricht. Die Beteiligten entscheiden selbst, und nicht ein Dritter wie etwa ein Richter. Daher sind Lösungen, die in der Mediation gefunden werden, meist nachhaltig. Ein weiterer Vorteil der Mediation: es werden nicht nur juristische, sondern auch wirtschaftliche und persönliche Aspekte berücksichtigt. Wann macht dennoch ein Gerichtsverfahren mehr Sinn? Wenn zwischen den Streitenden kein Gespräch mehr möglich ist und man möchte, dass ein Dritter entscheidet, ist der Gang zu Gericht die sinnvollere Alternative. Ist jedoch beiden Seiten die Beziehung zueinander wichtig und möchte man eine Lösung finden, mit der alle gut leben können, sollte man immer eine Mediation in Betracht ziehen.

Über die Autorin Christina Wenz ist Mediatorin und Volljuristin. Nach langjähriger Tätigkeit im Notariat und in Führungspositionen an verschieden Universitäten absolvierte sie eine umfangreiche Ausbildung zur Mediatorin an der Universität Heidelberg und dem Heidelberger Institut für Mediation. Seit einiger Zeit ist sie in eigener Kanzlei in Kaiserslautern als Mediatorin tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Mediation im privaten Kontext, wie Scheidungs- und Erbmediationen, Mediationen im beruflichen Kontext, beispielsweise. bei Teamkonflikten, und die Mediation rund ums Tier. Telefon: 0631 31054434, www.mediation-wenz.de Foto: pm/wenz

Eine Mutter möchte noch zu Lebzeiten die Verteilung ihres Erbes regeln, doch dabei kommt es zu Ärger mit den Kindern. Ein Paar, das sich scheiden lässt, streitet darüber, wem das gemeinsame Eigenheim künftig gehören soll. Ein Team kann nicht mehr produktiv arbeiten, da es immer wieder Probleme zwischen zwei Mitarbeitern gibt. Was all diese Szenen verbindet: Manchmal bedarf es eines neutralen Dritten, um Konflikte zu beenden, um das Dickicht an Vorwürfen und Diskussionen zu durchbrechen. Oft landen solche Streitigkeiten vor Gericht, dabei gibt es eine meist günstigere und vor allem friedlichere Alternative: die Mediation.

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Leben in der Region

Teil 3 der Serie: Die Ranz

Es war an einem kalten Dezemberabend. Wir hatten es uns gerade so richtig gemütlich gemacht und stellten uns auf einen kuscheligen Winterabend ein, als uns ein schriller Schrei aus unserer Winteridylle riss. Es war ein Schrei, der einem das Mark in den Knochen gefrieren ließ. Selbst den Hunden, die sonst gerne alles melden, was draußen auf der Straße vor sich geht, hatte es zunächst die Sprache verschlagen. Stumm sahen wir uns an. Was in aller Welt...? Der Schrei kam von draußen. Obwohl alle Fenster geschlossen waren, war er an unsere Ohren gedrungen. Wir beschlossen, aus dem Fenster zu schauen. Es könnte schließlich jemand in Not sein. Noch nicht am Fenster angekommen, ertönte der Schrei erneut. Laut und schrill und grauenhaft. Eine Gänsehaut kroch meinen Rücken hinauf. Auf der Straße war kein Mensch zu sehen. Plötzlich wieder ein Schrei. Es waren die Hunde, die mich auf den Gedanken brachten, dass hier einmal wieder unser berühmt berüchtigter „Dreizeh“, der freche Fuchs, der sich seit einer ganzen Weile in unserem Garten herumtreibt, am Werk sein könnte. Denn obwohl selbst den Vierbeinern beim ersten Schrei offensichtlich der Atem stockte, jetzt erklang ihr „Jagdgeläut“. Eindeutig, unser „rotbalgiger“ Freund musste wohl auf einen kleinen Abstecher vorbeigekommen sein. Eilig warf ich das Internet 50+Lautern

an. „Stimme: langgezogenes, einsilbiges Schreien oder „Jammern“ („waaah“), oft in der Paarungszeit, kann von beiden Geschlechtern gebracht werden, vermutlich besonders von den Fähen zum Anlocken der Rüden;“ sagt Wikipedia – und laut einer anderen Seite klingt der Schrei „schaurig aber auch sehnsuchtsvoll“. Wohl wahr. Eine Weile hören wir das Schreien noch von Zeit zu Zeit, dann bleibt es still. „Paarungszeit“ lautet das Stichwort. Von Dezember bis Februar dauert sie, mache ich mich im Netz schlau. Paarungszeit haben Füchse nur einmal im Jahr. Man nennt diese Zeit die Ranzzeit. Rüden sind von Dezember bis Anfang März, die Fähe nur einige wenige Tage im Januar oder Februar. Wenn der Rüde in dieser Zeit eine Fähe ausgeguckt hat, folgt er ihr eine ganze Weile. Das ist nötig, weil die Fähe nur an diesen zwei oder drei Tagen befruchtungsfähig ist. Also bleibt er in der Nähe und lernt die Füchsin seines Herzens näher kennen. Nach der nächtlich-schaurigen Schreieinlage kehrt bei uns wieder Ruhe ein. Nur einmal hören wir Dreizeh noch. Bald darauf stellen wir fest, dass er uns auch nicht mehr besucht. Es ist nicht so, dass wir ihn vermissen würden, schließlich hat er von Frühjahr bis zum Dezember unseren Garten unsicher gemacht. Er

hat unseren Komposthaufen umgegraben, Duftmelonen geerntet und Plastiktöpfe weggeschleppt, die wir dann in der Nachbarschaft wiedergefunden haben. Aber jetzt, wo er nicht mehr kommt, fragen wir uns doch, wo er abgeblieben ist. Es wird ihm ja nichts zugestoßen sein? Als Schnee fällt, ist es ganz sicher, er ist nicht da gewesen. Eigentlich hatten wir fast erwartet, dass seine auffälligen Spuren mit der fehlenden Zehe an einem Fuß, da sein würden. Ich greife zum Telefonhörer und rufe meinen Onkel an, der sich hervorragend mit Waldtieren auskennt. Als ich ihm meine Fuchsgeschichte erzähle, lacht er. Das kann er sich vorstellen, dass wir alten Städter uns vor einem Füchschen erschrocken haben. So am Telefon möchte er sich nicht gerne festlegen, ob es sich um einen Herrn oder eine Frau Dreizeh handelt. Ich kann das Geräusch auch wirklich nicht nachmachen. Um Dreizehs verschwinden macht er sich aber keine Sorgen. „Der ist vermutlich Hochzeit machen gegangen“, lacht er. Ob Dreizeh einmal wiederkommt, das möchte er auch nicht versprechen. Aber er ist guter Dinge, dass er wiederkommt. „Das kann gut sein, dass er wieder auftaucht. Sehr gut sogar“, sagt er. Und wenn Dreizeh eine Fuchsdame ist, dann bringt sie uns vielleicht auch noch Verstärkung mit. (md)

Foto: Photohunter/dollarphotoclub.com

Fuchs, hast Du die Gans gestohlen?


Leben in der Region

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Wichtige Änderungen in der Abfallwirtschaft

Foto: pm/ask

Der Städtische Abfallkalender wurde im Dezember verteilt und enthält wichtige Informationen – Broschüren liegen auch zur Mitnahme aus. Im Dezember hat der Abfallwirtschafts- und StadtreinigungsEigenbetrieb der Stadt Kaiserslautern (ASK) den neuen Abfallkalender der Stadt Kaiserslautern 2015 als Hauswurfsendung im Stadtgebiet verteilen lassen. Die flächendeckende Zustellung war bis zum 19. Dezember beendet. Wer keinen Abfallkalender erhalten hat, kann beim ASK unter der Telefonnummer 0631 365-3850 ein Exemplar nachfordern. Darüber hinaus liegen die Abfallbroschüren seit diesem Zeitpunkt in den städtischen Wertstoffhöfen, im Bürgercenter des Rathauses und bei den Stadtwerken Kaiserslautern (SWK) in der Bismarckstraße 14 zur Mitnahme aus. Wie gewohnt enthält die Broschüre viele hilfreiche Informationen, wie beispielsweise die Standorte und Termine der mobilen Schadstoffsammlung (Umweltmobil), die Hinweise zum kostenfreien Abholservice von Sperrmüll, Elektrogroßgeräten, Altkleidern und Altmetall sowie die Ausgabestellen der Gelben Säcke. Erstmals sind auch die Sammelstellen der Weihnachtsbaumsammlung aufgeführt, die vom 7. bis 25. Januar stattfindet. Da sich im kommenden Jahr die Entsorgungstermine in einigen Straßen im Stadtgebiet sowie die Öffnungszeiten der städtischen Wertstoffhöfe ändern werden, ist ein Blick in den

Kostenfreie Weihnachtsbaumsammlung Nach dem 25. Januar können die abgeschmückten Weihnachtsbäume auf den Städtischen Wertstoffhöfen abgegeben werden Der Abfallwirtschafts- und Stadtreinigungs-Eigenbetrieb der Stadt Kaiserslautern (ASK) führt vom 7. bis zum 25. Januar wieder eine kostenfreie Sammlung von Weihnachtsbäumen durch. Die genauen Sammelplätze sind im städtischen Abfallkalender 2015 angegeben. Darüber hinaus können die Standorte auf der Homepage des ASK unter www.ask-kl.de eingesehen werden. Da die ausgedienten Weihnachtsbäume verwertet werden, müssen sie frei von Lametta und sonstigem Weihnachtsschmuck sein. Auch dürfen sie nicht in Kunststoffsäcken verpackt an den Sammelplätzen abgelegt werden. Wer die Sammlung verpasst hat, kann die abgeschmückten Bäume auch auf den städtischen Wertstoffhöfen in der Daennerstraße 17, Pfaffstraße 3, Siegelbacher Straße 187 sowie dem Wertstoffhof der Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) im Kapiteltal abgeben. Der ASK bittet alle Bürger, ihre Weihnachtsbäume nur vom 7. bis 25. Januar an den ausgewiesenen Standorten bereitzustellen. Durch das unrechtmäßige Abstellen von Weihnachtsbäumen auf anderen Grünflächen oder außerhalb der Sammeltage entstehen Kosten, die letztendlich von der Allgemeinheit zu tragen sind. Das teilt der ASK in einer Pressemeldung mit. (pm)

städtischen Abfallkalender besonders wichtig. Der ASK bittet die Bevölkerung, die Änderungen zu beachten, damit auch weiterhin die Abfallentsorgung ohne Probleme funktioniert. Seit dem 15. Dezember sind die Abfuhrtermine für das Jahr 2015 auch auf der Internetseite des ASK unter www.askkl.de zu finden. Dort können sich Privathaushalte und Gewerbebetriebe einen übersichtlichen Abfuhrplan erstellen lassen, in dem die persönlichen Entsorgungstermine für Rest- und Bioabfall, Altpapier sowie Gelbe Säcke bereits eingetragen sind. Darüber hinaus können die Daten auch im ical-Format heruntergeladen und in den eigenen Kalender auf dem Smartphone integriert werden. (pm)

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Leben in der Region

Zum Valentinstag Blumen sprechen lassen

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Rote Rose: Ich liebe dich über alles (ohne Dornen heißt: auf den ersten Blick) Rote Nelke: Ich liebe dich leidenschaftlich Rote Tulpe / Eibe: Ich liebe Dich auf ewig Edelweiß: Du bist wunderschön Jasmin: Du bist bezaubernd Salbei: Ich denk an dich Anemone: Ich möchte ganz bei dir sein Rosa Rose: Ich hege zarte Gefühle Krokus: Ich muss darüber noch nachdenken Malve: Ich schätze dich als beste Freundin Klette: Du bist mir zu anhänglich Alpenveilchen: Du bist mir gleichgültig Dahlie: Ich bin schon vergeben

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Grafik: christine krahl / dollarphotoclub.com

Am 14. Februar ist Valentinstag. Benannt ist der Tag nach dem Bischof Valentin von Terni. Der Überlieferung nach soll dieser im dritten Jahrundert nach Christus als Märtyrer durch Enthauptung gestorben sein. Es heißt, er habe Brautpaare getraut,denen durch kaiserslichen Befehl die Heirat untersagt gewesen sei. Dass gerade der 14. Februar zum „Tag der Liebenden“ erkoren wurde, hängt vermutlich mit den römischen „Lupercalia“ zusammen. Dieses Fruchtbarkeitsfest wurde am 15. Februar gefeiert. Der Brauch, an diesem Tag Blumen zu verschenken, stammt aus jüngerer Zeit. Er hat sich nach dem zweiten Weltkrieg in Deutschland verbreitet. Wesentlich älter ist der Brauch, Liebesgrüße „durch die Blume“ zu sagen. Seit vielen Jahrhunderten übersenden sich Liebende mittels kleiner Blumengeschenke geheime Botschaften. Diese „Blumensprache“ wurde vermutlich bereits von orientalischen Haremsdamen verwendet, um Nachrichten aus dem Harem zu schmuggeln. Neben der roten Rose, die bekanntermaßen für die Liebe steht und dem selbstredenden Vergissmeinnicht, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, seine Gefühle in Blumen zu fassen. Ganz wichtig: der Empfänger der floralen Botschaft sollte zumindest eine Ahnung davon haben oder bekommen, dass der Blumengruß mehr als nur eine nette Aufmerksamkeit ist. (md)

Foto: Carmen Steinerl / dollarphotoclub.com

Zeit für ein Blümchen


Leben in der Region

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Beschwingt sind die Wohnanlage am Volkspark und die Zoar-Werkstätten Kaiserslautern Mitte Januar mit einem Neujahrsempfang ins Jahr 2015 gestartet. Einrichtungsleiterin Nadja Bier berichtete nach einem kurzen positiven Resümee des vergangenen Jahres in ihrer Neujahrsansprache über die Aktion „Wunschsternenhimmel“. Während der Weihnachtsfeier im Dezember 2014 hatten Bewohner und Beschäftigte auf ausgeschnittene Sterne ihre Hoffnungen und Wünsche geschrieben und anschließend auf einer Fensterscheibe zu einem „Zoar-Wunschsternenhimmel“ zusammengefügt. „Familie und Kinder“, habe einer geschrieben. „Dass die Kinder auf dieser Welt gesund sind“, „ein Haustier haben“, „nicht Geld, sondern Liebe ist Macht“, „jeder hat Freunde“, „Glaube ja, Krieg nein“, dass es keine Feinde gibt“ und „Friede auf der Erde“, ist dort zu lesen. Diese Wünsche haben mich tief beeindruckt, denn sie gehen weit über das eigene Befinden und die persönlichen Probleme der Wünschenden hinaus“, betonte Bier. Die Wünsche seien Zeichen von Toleranz und Offenheit, Weitblick und Hoffnung, Freundschaft und Respekt. Charaktereigenschaften, die in der Gesellschaft heute häufig schwer zu finden sind. Jeder in der Einrichtung habe ein Päckchen zu tragen, erklärte die Leiterin. Um so erstaunlicher sei es dann, wenn die Wünsche sich eben nicht um das eigene Wohlergehen drehen. In einem Haus, in dem Menschen mit und ohne Beinträchtigungen, mit unterschiedlicher Herkunft und ganz verschiedenen Schicksalen und Hintergründen, gemeinsam leben und arbeiten, gehe es natürlich nicht immer nur harmonisch zu. Auch hier gebe es regelmäßig Meinungsverschiedenheiten, es werde diskutiert und auch einmal gestritten. Aber immer werden letztlich Lösungen gesucht und gefunden. Der Schlüssel zu dem guten Zusammenleben sei gelebte Toleranz. Auch sie werde „draußen“ häufig vermisst. „Wir bekommen das häufig dann zu spüren, wenn wir auf Wohnungs- oder Praktikumssuche sind“, berichtet Bier. Sie würde sich wünschen, dass die handelnden Politiker und die übrige Gesellschaft sich doch ein Beispiel an den Menschen nehmen würden, die bei Zoar zusammen leben und arbeiten. Pfarrer Friedrich Schmidt nahm in seiner Ansprache die Jahreslosung für das Jahr 2015 in den Fokus. „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob“, heißt sie und steht im Römerbrief 15,7. Auch Schmidt zeigte sich von der Wunschsternenhimmel-Aktion beeindruckt

Beschwingt gestartet Neujahrsempfang Wohnanlage am Volkspark und die Zoar-Werkstätten Kaiserslautern im Zeichen des Wunschsternenhimmels und schlug den Bogen zur Jahreslosung. „Wir haben danach gesucht, welche Wünsche wir haben. Häufig wurde Frieden gewünscht, in einer Welt, die derzeit so unfriedlich ist“, erinnerte er. Wie auch in der Wohnanlage und in den Werkstätten, sei auch in der Gemeinde nicht immer alles nur friedlich gewesen. „Manchmal war es sogar trbulent“, so der Pfarrer. Doch Paulus zeige die Grundlage, auf der die Menschen stehen dürfen. Das „Angenommen sein“. Gott habe das „Ja“ über die Menschen gesprochen, habe sie von Beginn an zu geliebten Geschöpfen gemacht, bevor sie überhaupt begonnen hätten, etwas zu erarbeiten. Dieses Gefühl des Angenommenseins sei im Hause zu spüren, auch wenn das Miteinander nicht immer einfach sei. „Wer weiß, dass er angenommen ist, der kann dieses Gefühl auch weitergeben“, führte er aus. Mit der biblischen Geschichte von der Sturmstillung machte er all denen Mut, „bei denen etwas aus dem Gleis geraten ist“. „Es ist gut zu wissen, dass wir getragen sind. Dass jemand hinter uns steht, der das Chaos in Ordnung verwandelt.“ Zoar-Direktor Peter Kaiser berichtete über den neuen Schwung, der im Jahr 2014 in das Evangelische Diakoniewerk Zoar gekommen ist. Darauf hätte er am liebsten mit einem Gläschen Sekt angestoßen,

Zoar Eingliederungshilfe Kaiserslautern

doch da wurde er direkt von den Bewohnern und Mitarbeitern zur Hausordnung gerufen. „Hier ist Alkohol verboten“, rief es aus zahlreichen Kehlen. Lachend fuhr der Direktor mit einem Augenzwinkern fort und zog ein rundweg positives Resümee. Er betonte, dass im Bereich der Werkstätten die Berufsausbildung einen immer wesentlicheren Stellenwert einnehme. „Jeder Beschäftigte, der es mit unserer Hilfe schafft, am ersten Arbeitsmarkt eine Stelle zu bekommen, ist Ausdruck der hervorragenden Arbeit, die bei Zoar geleistet wird“. Auch wenn es schade sei, wenn gute Mitarbeiter abwandern, sei man stolz darauf und arbeite ganz gezielt darauf hin, sie am ersten Arbeitsmarkt zu etablieren. Die von Zoar angebotenen Leistungen seien in weiten Bereichen absolute Spitzenreiter im Bereich Qualität. Da dürfe man selbstbewusst in die Zukunft schauen. Kaiser sei sich sicher, dass die Dienstleistungen auch in Zukunft nachgefragt werden. Für Zoar habe es oberste Priorität, den Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze bei guter Bezahlung anbieten zu können. Im Anschluss an die Ansprachen feierten die zahlreich anwesenden Bewohner und Beschäftigten mit ihren Gästen das neubegonnene Jahr zu den beschwingten Klängen des beliebten Lautrer Musikers Michael Halberstadt. (md)

Wohnanlage am Volkspark Differenzierte Wohn- und Betreuungsangebote für Menschen mit Beeinträchtigung sowie ambulante Angebote Zoar-Werkstätten Kaiserslautern Individuelles Bildungsangebot zur Qualifizierung und zur Teilhabe am Arbeitsleben Ansprechpartnerin: Nadja Bier Tel.: 06 31/34074-100 | E-Mail: nadja.bier@zoar.de

www.zoar.de

Gemeinsam viel bewegen 50+Lautern

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Gesellschaft

„Die Welt wächst zusammen - und das nicht nur in Bezug auf unsere Zukunft, sondern auch auf unsere Vergangenheit. Das ‚Familienforschungsfieber‘ hat mittlerweile auch Deutschland breitflächig erfasst“, sagt Simone Neusüß. Die studierte Kunsthistorikerin befasst sich professionell mit dem Thema Familienforschung und hat für das Magazin 50+Lautern über die Annäherung an vergangene Zeiten aufgeschrieben. Vor 80 Jahren hieß diese Forschungsrichtung noch Ahnen- oder Sippen-Forschung und ging verhängnisvollerweise von Menschenrassen aus. Heute wissen wir: Es gibt definitiv keine Menschenrassen, sondern wir gehören alle ein und derselben Menschenart an. Ja, wir sind sogar alle miteinander verwandt und gehen auf eine Urmutter oder ein Ur-Paar, wie beispielsweise Adam und Eva, zurück. Daher ist jeder Krieg, wie schon bei Kain und Abel, letztlich ein Bruderkrieg. Nach 1945 war das Thema Ahnenforschung in Deutschland nicht sehr populär. In anderen Ländern blieb es aber immer präsent, weil die Menschen ihre 50+Lautern

Wurzeln nicht verlieren wollten oder aus religiösen Gründen ihrer Ahnen gedenken wollten. Führende Nationen in der Forschung wurden daher Israel und die USA. Sie verwalten heute die größten Datenbanken im Internet. FamilySearch heißt die kostenlose Datenbank der Mormonen in Salt Lake City (Utah) mit rund drei Milliarden Personendaten – auch den deutschen Kirchenbüchern. Ancestry ist die meistbesuchte Genealogie-Website. Auch sie stammt aus den USA und ist kommerziell ausgerichtet. MyHeritage ist der zweitgrößte kommerzielle Anbieter und stammt aus Israel. Geneanet ist eine weitgehend kostenfreie französische Datenbank. In Deutschland feierte der Verein für Computer-Genealogie 2014 sein 25jähriges Bestehen. Er betreibt die größte Website in Deutschland und arbeitet nach dem Open-Access-Motto, das heißt: alle Daten sind für alle kostenlos zugänglich. Ein US-amerikanischer Journalist, A. J. Jacobs, ist es wiederum, der die ganze Welt dazu eingeladen hat, beim Projekt Global Family Reunion am weltumspannenden Familien-Stammbaum mitzuarbeiten, der letztlich die Verwandtschaft von uns allen visualisieren wird. 2013

erhielt Jacobs folgende Mail eines Lesers aus Israel: „Sie kennen mich nicht, aber ich bin ihr Cousin zwölften Grades. Mein Familienstammbaum umfasst 80.000 Mitglieder, darunter Karl Marx und ein paar europäische Aristokraten.“ Bereits im US-Wahlkampf 2008 war ein Thema, dass Barack Obama und sein Unterstützer Brad Pitt Cousins neunten Grades sind. Und ein pfälzischer Film von 2014 hat die Kallstadter Wurzeln von Donald Trump und Heinz-Ketchup zum Thema. So klein ist die Welt. So groß ist die Begeisterung: Omas altes Fotoalbum wird wieder gewürdigt und im Internet werden alte Fotos von Opa in Uniform präsentiert. Mit Hilfe der Datenbanken umfasst ein FamilienStammbaum schnell ein paar hundert Ahnen. Vielleicht ist sogar ein Adliger oder Promi dabei? Die Auflistung von Namen und Daten bringt indes wenig, wenn wir sie nicht mit Geschichten füllen können oder wenn sie gar falsch rekonstruiert sind. Die ambitionierten „Wurzelforscher“ stoßen dabei schnell auf Hindernisse. Der gefürchtete „Tote Punkt“ ist eine Stelle im Stammbaum, an der man nicht mehr weiter kommt. Und das kann schnell passieren, erste Prob-

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Familienforschung liegt im Trend


Gesellschaft

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leme tauchen bereits bei den Orts- und Familiennamen auf. Viele Orte wurden eingemeindet, einige existieren nicht mehr. So sollte ich beispielsweise nach einem Ahnen in Knapsack bei Köln suchen, was sich als schwierig erwies. Es stellte sich heraus, der Ort wurde wegen Umweltverschmutzung aufgegeben und ist seit seiner Umsiedlung ein Stadtteil von Hürth, das erst 1978 die Stadtrechte erhielt. Kaiserslautern, obgleich ortstreu, findet sich ja heute auch nicht mehr in Frankreich, Bayern oder der Kurpfalz. Wir haben keine Schriftkultur. Um 1800 waren noch etwa 80 Prozent der Deutschen Analphabeten. Bei Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen gingen sie zum Pastor oder Pfarrer und gaben ihren Namen mündlich und im schönsten Dialekt an. Und so liest sich das heute. Mein südpfälzischer Uropa hieß beispielsweise Wissemeier, ein scheinbar seltener Name. Oder doch nicht? Sein Vater hieß Wissenmeyer, sein Großvater Wiesenmayer und der ausgewanderte Onkel vielleicht Wissemer. Zum Glück hieß mein hessischer Uropa Frosch. Da kann nichts schiefgehen, oder doch? Eine Familie lebte häufig über Jahrhunderte am selben Ort. Nicht selten hatten die Frauen zehn Kinder. Das führte zu einer beträchtlichen Anzahl Personen gleichen Nachnamens. Bei den Vornamen gab man sich traditionell, so dass auch diese immer wieder vergeben wurden. Die Menschen halfen sich damals mit Utznamen aus, aber die hat der Herr Pfarrer leider nicht notiert. Apropos notiert: Die Kurrentschrift, ähnlich der preußischen Sütterlin-Schrift,

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lässt sich schnell erlernen. Aber nicht jede alte Handschrift ist leserlich und nicht immer ist das Gelesene heute noch ad hoc verständlich. Sind die OriginalDokumente nicht online einsehbar, muss man das Archiv besuchen. Viele Archive sind mittlerweile vom Forscherandrang etwas überfordert, zumal sie die Erhaltung der alten Papiere gewährleisten müssen. Google Earth, das Fotografieren unserer Straßen und Häuser, war gestern. Heute fotografieren Hobby-Genealogen die Grabsteine auf den Friedhöfen, um sie online zu stellen. Gar nicht so dumm, denn alte Grabsteine werden bekanntlich abgeräumt und zum Straßenbau oder ähnlichem verwendet. So kam auch ich zum Thema Familienforschung, indem ich mitten in der Lautrer Innenstadt über einen herumliegenden Soldaten-Gedenkstein von 1916 stolperte. Die Listen des Ersten Weltkriegs, soweit erhalten, wurden 2014 online gestellt. Über die Namenseingabe findet man seine Ahnen und diverse Angaben. Mein Lautrer Uropa Hanz war 1914 20jährig. Wie üblich, wurde er in der neuen Uniform noch zum Fotografen geschickt. „K. Schmidt, Kgl. Hofphotograph Kaiserslautern“, steht auf dem Passepartout. Auf der bayerischen Kriegsrangliste ist vermerkt: „Gewicht: 61 kg, Größe: 1,725 m, Gestalt: kräftig“. Täglich erscheinen zahlreiche weitere

Listen, Daten und ganze Bücher im Netz. Alle wissen: Die Welt ist im Wandel. Früher gehörte die Familie dem Mann und über den Mannesstamm wurde der Nachname über Jahrhunderte fortgeführt. Diese restriktiven Regeln gibt es heute nicht mehr. Der Adel ist offiziell abgeschafft. Das Kuckuckskind hat nicht mehr die Brisanz vergangener Zeiten. Selbst die Diskussion um Eizellenspende, Leihmutterschaft oder Adoption durch homosexuelle Paare ist geführt. Und Datenschutz ist ebenfalls weitgehend passé. In der Familienforschung hat auch die DNA-Genealogie Einzug gehalten zur Klärung genetischer Ahnen. Diese können konkrete Personen sein aber auch vermutete historische Ethnien. In der Deep Ancestry geht es schließlich um die genetische Abstammung von bestimmten Urmenschen-Gruppen, aber das ist ein weites Thema. Gut 40 Genealogie-Programme gibt es auf dem Markt, um alle Daten sammeln und Familien-Stammbäume anschauen zu können. Falls ich Sie jetzt neugierig gemacht habe, möchte ich mich unbedingt der „Suchtwarnung“ der Vorsitzenden des Vereins für Computer-Genealogie, Marie-Luise Carl, anschließen: „Familienforschung kann süchtig machen! Ganz harmlos fängt es an, und dann kommt man nicht mehr davon los.“ (sn) 50+Lautern


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Gesellschaft

Zeit zum Säen

In wenigen Wochen beginnt sie wieder: die Saatzeit. Ab März erblicken die ersten Samenkörnchen als Keimlinge das Licht der Welt. Wer seine Gartenplanungen für das kommende Jahr noch nicht abgeschlossen hat, sollte einmal über historische Sorten als Alternative zu den üblichen Baumarkttütchen nachdenken. Zugegeben, die meisten alten Sorten kann man nicht „um die Ecke“ kaufen, und nicht immer sind die alten Sorten so günstig, wie die bunt bedruckten Tütchen aus dem Discounter. Aber dafür haben sie auch einiges zu bieten. Die Schreiberin dieser Zeilen erfreute sich im vergangenen Jahr über eine Wildtomatenpflanze, die ihr den ganzen Sommer eine reiche Fllut an Tomaten bescherte. Der „Beipackzettel“ hatte es bereits angekündigt, dass die Pflanze gegen Braunfäule resistent sei. Wie resistent sie war, bewies sie den ganzen Herbst über. Sie trotzte Wind und Regen, und hörte erst auf, ihre kleinen Tomätchen zu tragen, als sie im späten November in einer kalten Nacht erfror. Nachkommen der kleinen Tomate werden im kommenden Jahr sicher wieder ein Plätzchen auf der heimischen Terrasse finden. Ebenso auch die leckere Hirschzunge, ein knackiger Salat, der bei Mensch und Tier gleichermaßen Anklang fand. Nicht mehr gepflanzt wird hier im kommenten Gartenjahr die „Ostfriesische Palme“, eine Kohlsorte. Nicht dass sie schlecht gewesen wäre – ganz im Gegenteil. Mächtig steht sie in einer Ecke des Gartens und liefert von da aus leckere und vitaminreiche Kohlblätter. Kein Nachtfrost konnte ihr bisher etwas anhaben. Erstaunlich, in welch kurzer Zeit aus einem kleinen Samenkorn ein so großes Gewächs werden konnte. In früheren Zeiten wurde Saatgut oftmals weitervererbt. So erzählt man sich, dass die Töchter nach der Hochzeit oftmals ein Tütchen mit Saatgut mitbekamen, damit sie ihren Garten bestücken konnten. Damals war es ja noch üblich, dass hinter dem Haus ein Gemüsegarten angelegt wurde. Wer heute frischen Salat essen möchte, braucht keinen eigenen Garten. Ein zehn Liter fassender Eimer aus lebensmittelechtem Kunststoff, bietet einem Kopf Pflücksalat ein perfektes Zuhause. Also: Ran an das Saatgut! Auf ein gutes Gartenjahr! (md)

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50+Lautern


Gesellschaft

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Foto:Stefan Körber/dollarphotoclub.com

Vielfalt erhalten

Der Verein „Freie-Saaten.Org e.V.“ erhält alte Sorten und Nutztierrassen. Das Magazin 50+Lautern hat mit dem Vorsitzenden Manfred Gerber über alte Gemüsesorten und deren Erhaltung gesprochen. 50+Lautern: Herr Gerber, was ist die Erhaltergesellschaft „Freie-Saaten.Org e.V.“ und was sind ihre Ziele? Manfred Gerber: Der Verein „Freie Saaten“ ist ein Verbund von Menschen, deren Herz für die Vielfalt der natürlich gegebenen Nutz- und Kulturpflanzenwelt und Nutztierrassen schlägt. Diese Schätze der natürlichen Vielfalt möchten wir erhalten und den Menschen dauerhaft verfügbar machen. Zu unseren Mitgliedern gehören Menschen der verschiedensten Berufsgruppen, die sich dem Thema Sortenvielfalt aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln nähern. 50+Lautern: Was tun Sie, um alte Gemüsesorten zu erhalten und woher beziehen Sie Ihr Saatgut? Gerber: Wir vermehren hauptsächlich alte Sorten, deren Saatgut wir von Mitstreitern, anderen Erhalterorganisationen oder auch aus der Gendatenbank in Gatersleben erhalten. Wie viele alte Gemüsesorten es genau gibt, kann man nicht sicher beziffern, weil man nicht weiß, was in den einzelnen Gärten schlummert. Ich könnte jetzt vielleicht als Zahl 50.000 nennen, aber das wäre Spekulation. Wir kümmern uns derzeit um etwa 500 Sorten und bemühen uns ständig neue Sorten aufzunehmen. Das hat natürlich auch mit der Anzahl der Mitglieder zu tun. Je mehr Mitglieder wir haben, desto mehr Sorten können wir

vermehren und erhalten. 50+Lautern: Wählen Sie die alten Sorten, die Ihr Verein weitervermehrt, nach bestimmten Kriterien aus? Gerber: Wir wählen die Sorten aus, die hier in der Region besonders gut wachsen, die hier das richtige Klima haben und natürlich auch gut schmecken. Der Geschmack ist für uns ein wesentlicher Aspekt, denn hier heben sich die alten Sorten oft von dem ab, was man im Supermarkt bekommt. Dort findet man vorwiegend Obst und Gemüse, die für eine industrielle Landwirtschaft gezüchtet sind. Von der Lagerfähigkeit weichen die alten Sorten oft von dem ab, was es im Supermarkt gibt, aber sie punkten dann mit einem wesentlich besseren Geschmack. Die Landwirtschaft baut auf hohe Erträge und gute Lagereigenschaften. Wenn man das als Zuchtziel setzt, schließt das häufig den guten Geschmack aus. Wir haben gerade bei der Gendatenbank wieder 20 verschiedene Sorten Tomaten bestellt. Darunter waren besonders dunkle Tomaten, Sorten, die von ihrem Geschmack besonders hervorstechen, und auch einige Tomaten, die besonders verheißungsvolle Namen haben. Wir bestellen solches Saatgut regelmäßig und probieren die Sorten dann bei uns aus. Dabei erlebt man viele Überraschungen. So hatten wir im vergangenen Jahr beispielsweise eine be-

sonders pikante Salatgurke. Die Sorte heißt „Berliner Aal“. Diese Gurke sieht tatsächlich wie ein Aal aus, ist also lang und dünn. Gerade am Ende der Saison hat sie sich als besonders widerstandsfähig erwiesen. Sie hat bis Ende Oktober noch Gurken gebracht. Zwischendurch hatte sie einmal eine Krankheit abbekommen, weil das Wetter nicht günstig war. Sie hat sich dann aber wieder gut erholt und tatsächlich noch einige Gurken gebracht. So erlebt man dann positive Überraschungen – vor allem auch im Geschmack, der sich oft weit von den Hochleistungssorten abhebt. 50+Lautern: Liegt es neben der Zucht auf hohen Ertrag auch daran, dass Hochleistungssorten eine größere Resistenz gegenüber Krankheiten aufweisen müssen? Ein Hausgärtner kann sich vermutlich intensiver um einzelne Pflanzen kümmern, als der Großbauer auf dem Feld, und daher auch anfälligere Sorten auspflanzen… Gerber: Dass die ertragreichen Sorten resistenter sind, als die alten Sorten im Garten, wage ich zu bezweifeln. Denn die moderne Landwirtschaft arbeitet in hohem Maße mit Pflanzenschutzmitteln. Normalerweise ist eine Behandlung pro Woche der Standard. Im konventionellen Anbau ist dieses Thema also nicht besonders relevant. Resistenz ist vor allem bei den Biosorten interessant, weil im Bio50+Lautern

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Gesellschaft sektor deutlich weniger Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden dürfen. So ist zum Beispiel der Einsatz von Kupfer eingeschränkt. Hier sind resistente Sorten geeigneter. 50+Lautern: Wie werden die Mitglieder in Ihrem Verein aktiv, um alte Sorten zu erhalten? Gerber: Unsere Mitglieder vermehren zum Teil in eigenen Gärten, zum Teil auf unseren Flächen, die wir hier in Haßloch haben, Saatgut und bauen daraus ein Archiv auf. Bei uns kann man auch die einzelnen Schritte zur Saatgutvermehrung lernen. Es sind dabei ja einige Arbeitsschritte nötig, die nicht jeder kennt. Dabei werden Fragen beantwortet wie: „Wie geht man mit dem Saatgut um? Wie trocknet man es richtig? Wie lässt man es richtig ausreifen? Was muss man beachten, damit sich verschiedene Sorten nicht kreuzen?“ Das lernen unsere Mitglieder bei uns. 50+Lautern: Könnte jemand aus Kaiserslautern im Verein „Freie Saaten“ Mitglied werden? Gerber: Ja, natürlich! Wir haben auch Mitglieder aus München oder NordrheinWestphalen. Wir sind im ganzen Bundesgebiet verstreut. Das ist dank Email und Postversand gar kein Problem.

50+Lautern

50+Lautern: Was bedroht alte Sorten? Gerber: Sie sind hauptsächlich dadurch bedroht, dass sehr wenige Menschen sich heute noch selbst versorgen und dabei ihr eigenes Saatgut vermehren. Das Ganze macht eigentlich nur Sinn, wenn Menschen ein Bedürfnis nach den alten Sorten haben. Und wir sind heute in einer Zeit, in denen Nahrungsmittel nicht mehr selbst erzeugt werden. Man geht zum Einkaufen in den Supermarkt und wählt obendrein häufig Fertignahrung. In den Einkaufsmärkten gibt es Obst und Gemüse so billig, dass der Aufwand im Garten in keinem Vergleich zu dem steht, was man im Supermarkt dafür bezahlt. Man spart nicht unbedingt viel ein, jedenfalls keine Arbeit. Und ich denke, dass sich viele Menschen eben deshalb davon abwenden, die eigenen Lebensmittel selbst zu erzeugen. Wir halten dies aber für besonders wichtig. Wir haben im Grunde nur zwei essentielle „Inputs“, die wir zum Leben brauchen: die Luft und die Nahrung. Und es ist natürlich die Frage, ob man das wirklich uneingeschränkt aus der Hand geben sollte. Ich denke, man sollte wirklich abwägen, ob es nicht sinnvoll ist, die Arbeit aufzuwenden und die Ernährung in die eigene Hand zu nehmen. Behutsam mit dem Boden umzugehen, kein Gift einzusetzen. Aber da das eben nicht mehr üblich ist, sind die alten Sorten vom Verschwinden bedroht. Und das finden wir schade. Nebenbei: Man sagt ja auch, dass Gärtnern glücklich macht. Es ist eine ausgeglichene Arbeit mit vielen unterschiedlichen

Bewegungen, bei der man fit bleibt, ohne sich zu überanstrengen. Man ist an der frischen Luft, und bekommt auch vieles von den Pflanzen zurück, wenn man sie anpflanzt und sieht sie gedeihen. Es ist schön, sie wachsen zu sehen und es ist ein schöner Moment, wenn man sie dann ernten und frisch aus dem Garten genießen kann. 50+Lautern: Zum Einstieg in das Gemüsegärtnern reicht ja im Grunde bereits ein Balkon… Gerber: Sicher, man kann mit dem Gärtnern durchaus auf dem Balkon anfangen. Aber im Garten ist es dann noch schöner. 50+Lautern: Wo kann man dem Verein „Freie Saaten“ begegnen? Gerber: Wir nehmen an verschiedenen Saatgutbörsen in der Region teil. Da sind besonders der Pfälzer Vielfaltsmarkt am 14. März in Neustadt an der Weinstraße und die Veranstaltung „Gartenschätze“ am 2. August in Böhl zu erwähnen. Dort kann man nicht nur zahlreiche alte Sorten finden und erwerben, sondern auch interessante Vorträge zu allerlei Themen rund um das Gärtnern hören. Hier hat man auch die Möglichkeit, gezielt Fragen zu stellen. Das Angebot ist so groß, dass es manchmal schwierig ist, genau das zu finden, was man haben möchte. Man sollte nicht einfach blind irgendetwas ausprobieren, da würde man vermutlich jahrelang austesten. Es ist schon besser, wenn man gezielt nachfragen kann: „Ich möchte eine Tomate, die ein wenig säuerlich ist und besonders gut für … geeignet ist.“ Da ist eine konkrete Beratung hilfreich. Und die findet man auf dem Pfälzer Vielfaltsmarkt. 50+Lautern: Herr Gerber, wir danken Ihnen für dieses Gespräch. (md)

Unser Gesprächspartner Manfred Gerber ist Vorsitzender des Vereins „Freie-Saaten.Org. Dabei handelt es sich um eine nichtkommerzielle Gesellschaft im Dienste des Erhalts sowie der Verfügbarkeit pflanzlicher und tierscher Ressourcen im Sinne von Allgemeingut für die Allgemeinheit Der Verein hat Mitglieder im gesamten Bundesgebiet und engagiert sich auf verschiedenen Pflanzenbörsen. Die Mitglieder vermehren Saatgut in ihren eigenen Gärten oder auf Flächen des Vereines in Haßloch. (md)

Foto: pm/Gerber

50+Lautern: Wieso ist es Ihrer Meinung nach so wichtig, dass man die alten Sorten erhält? Gerber: Es ist altes Kulturgut. Und in diesem alten Kulturgut steckt eine Menge Genetik, die wir verlören, wenn wir uns nur noch auf die neuen Sorten konzentrieren würden. In Gatersleben wird dieses Genmaterial zwar konserviert, und um es zu erhalten, wird es auch in regelmäßigen Abständen ausgesät und vermehrt. Aber man achtet dabei eben nicht auf den Charakter der alten Sorten. Es geht tatsächlich nur um den Erhalt des Genmaterials, nicht darum, ob sie dem Verwender auch noch zusagt. Man muss wissen, dass es einen Unterschied macht, ob eine Gemüsesorte rein zur Erhaltung reproduziert wird, oder ob sie in einem Garten lebt und dort weitervermehrt wird. Denn dort achtet man auf die Wuchseigenschaft, auf die Form, auf den Geschmack, und selektiert entsprechend aus. Die Pflanzen passen sich auch an den Standort an. Es macht also durchaus Sinn, die Pflanzen, die man haben möchte, immer wieder in seinem Garten zu vermehren, weil sich die Pflanze an die jeweiligen Standortbedingungen epigenetisch anpasst. Da liegt dann ein merklicher Unterschied. Die Gendatenbanken

erhalten genetisches Material, wir lassen die Sorten wieder aufleben. Es geht also nicht nur darum, die Sorten einfach nur für den Zweck des Erhaltens zu erhalten. Es geht auch darum, die Sorten in den Gärten aufleben zu lassen.


Gesellschaft

Was ist wenn...

Foto: nmann77/dollarphotoclub.com

Teil 2 der Serie: ... ich meine Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann

In der letzten Ausgabe dieses Magazins habe ich Ihnen die gesetzliche Betreuung vorgestellt. In der heutigen Ausgabe möchte ich Ihnen eine Alternative dazu, nämlich die Vorsorgevollmacht, vorstellen. Zuallererst müssen Sie sich die Frage stellen, ob es in Ihrer Familie oder in Ihrem Freundeskreis eine Vertrauensperson gibt, der Sie zutrauen, dass diese Sie bei einer vorübergehenden oder dauerhaften Hilfsbedürftigkeit unterstützt und alle notwendigen Dinge für Sie regelt. Haben Sie eine geeignete und gewillte Person gefunden, so statten Sie diese mit einer Vorsorgevollmacht aus. Es gibt eine Vielzahl von Vordrucken dazu. Am sinnvollsten ist es, Sie vereinbaren einen Termin bei einem Betreuungsverein und lassen sich dort sowohl die Unterlagen als auch weitere Informationen geben. Die Vorsorgevollmacht ermächtigt dann Ihre Vertrauensperson, für den Fall, dass Sie Ihre Angelegenheiten nicht selbst regeln können, in Ihrem Namen alle notwendigen Geschäfte für Sie zu erledigen. Das kann von einem Antrag bei der Krankenkasse bis hin zur weitreichenden Entscheidungen im Bereich der Krankenhausbehandlung gehen. Die Vollmacht gilt nicht für Bankgeschäfte. Soll der oder die Vollmachtnehmer auch über Ihr Konto verfügen dürfen, so regeln Sie dieses direkt bei Ihrer Bank. Es gibt bestimmte Notwendigkeiten, die

Vollmacht durch einen Notar verfassen und beurkunden zu lassen. Dieses ist beispielsweise der Fall, wenn Sie eine Immobilie besitzen, oder Inhaber eines Betriebes sind. Genaueres dazu, erfahren Sie bei den Betreuungsvereinen oder direkt bei einem Notar. An dieser Stelle möchte ich noch ausdrücklich betonen, dass die Notwendigkeit einer Bevollmächtigung auch für Ehepaare besteht. Es gibt für Ehepaare keine automatische Vertretung. Das Gleiche gilt auch für Volljährige Kinder. Mit dem 18. Lebensjahr endet die elterliche Sorge, danach hat auch das „Kind“ nicht mehr automatisch einen gesetzlichen Vertreter. In der nächsten Ausgabe erfahren Sie al-

les Notwendige über eine Patientenverfügung. Anschriften der Betreuungsvereine: Arbeiterwohlfahrt Stadt Kaiserslautern, Herr Vetter-Gundacker: Fischerstraße 47, Telefon: 0631 67963, Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Stadt, Frau Bürger: Augustastraße 16-24, Telefon: 0631 80093141 Lebenshilfe, Herr Apfeld: Pariser Straße 18, Telefon: 0631 41470788, Sozialdienst Katholischer Frauen und Männer, Herr Heber: Klosterstraße 6, Telefon: 0631 37330113. Ihre Martina Bürger, DRK Betreuungsverein

Ehrenamtliche Betreuer gesucht Das Deutsche Rote Kreuz sucht dringend Menschen, die sich ehrenamtlich als gesetzliche Betreuer engagieren wollen. Haben Sie Freude im Umgang mit anderen Menschen? Möchten Sie etwas von Ihrer freien Zeit anderen Menschen zur Verfügung stellen? Schrecken Sie vor Ämtern und Antragstellungen nicht zurück? Dann sind Sie bei uns genau richtig!! Bitte vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches Informationsgespräch mit Frau Martina Bürger, Telefon: 0631 80093 141 oder unter m.buerger@kv-kls.drk.de

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Gesellschaft

Fotos: pm/Kessler-Handorn

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Liebevolle Tagespflege schafft Angehörigen Freiraum

Mit einem neuen Angebot im Bereich der Tagespflege bietet das Wohn- und Pflegeheim Kessler-Handorn Angehörigen Unterstützung bei der Betreuung pflegebedürftiger Personen Verena Meyer hilft ihrer Mutter seit vielen Jahren im Haushalt mit. Nach einer Hüft-OP fühlte sich die alte Dame nicht mehr allen Aufgaben gewachsen. Selbstverständlich sprang die Tochter ein, wenn es um Putzen oder Bügeln ging. Lange funktionierte dieses Arrangement großartig. Im Laufe der Zeit kamen auch andere Aufgaben dazu. Zwei bis drei Stunden verbrachte Verena Meyer am Tag im Haushalt der Mutter. Die Zeit opferte die Tochter gerne, denn sie war froh, dass die alte Dame so ihren eigenen Haushalt beibehalten konnte. Einen endgültigen Umzug in ein Seniorenheim hatte die Rentnerin zwar nie ausgeschlossen und sich bei einer Kurzzeitpflege nach dem Krankenhausaufenthalt sehr wohl gefühlt. Doch die eigenen vier Wände wollte sie noch nicht endgültig aufgeben. In den letzten Wochen hatte sich bei Verena Meyer aber eine Änderung ergeben. Ihr wurde ein Jobangebot unterbreitet, das ihr jetzt, wo die Kinder das Haus 50+Lautern

verließen, ganz gelegen kam. Zweimal wöchentlich müsste sie einen ganzen Tag arbeiten. An diesen Tagen würde sie ihre Mutter nicht besuchen können. Wenn sie Ihre Mutter doch nur an diesen beiden Tagen gut versorgt wüsste... Lisa Müller versorgt seit vielen Jahren den Vater im eigenen Haus. Leider ist er nachts sehr unruhig. Sie wünscht sich nichts mehr, als endlich einmal wieder beruhigt durchschlafen zu können. Wie Verena Meyer oder Lisa Müller geht es vielen Angehörigen. Das Wohn- und Pflegeheim KesslerHandorn bietet daher nun eine Tagespflege an. Die Tagesgäste können nach Absprache von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr oder 18 bis 8 Uhr am Leben im Haus teilnehmen. In dieser Zeit genießen sie die volle professionelle, liebevolle Pflege und Betreuung, die das Haus seinen ständigen Bewohnern anbietet. Sie werden uneingeschränkt in den gewohnten Tagesablauf mit all den

spannenden Angeboten integriert und genießen das herzliche familiäre Umfeld und die gemütliche Atmosphäre. Für viele Menschen ist es eine schöne Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. DieTagespflege wird von der Krankenkasse bezuschusst. Bei der Vereinbarung der Termine geht das Kessler-Handorn flexibel auf die Bedürfnisse der Angehörigen ein. Gerne empfiehlt das Haus auch einen Fahrdienst, der die Bewohner sicher zu Kessler-Handorn und wieder nach Hause bringt. Neben der Tagespflege bietet das Wohnund Pflegeheim auch einen Mittagstisch für Menschen an, die sich ihre Mahlzeiten nicht selbst zubereiten können oder möchten. Weitere Informationen gibt es im Wohn- und Pflegeheim Kessler-Handorn, Schumannstraße 17, 67655 Kaiserslautern, Telefon 0631 31730, und im Internet unter der Adresse www.kesslerhandorn.de. (md)


Pflege

Der Pflegeleistungs-Helfer verschafft Überblick

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Durch den neuen Pflegeleistungs-Helfer können sich Pflegebedürftige und ihre Angehörigen künftig auf der Internetseite des Bundesministeriums für Gesundheit unkompliziert einen Überblick über die neuen Leistungen verschaffen, die für sie in Frage kommen. Der Pflegeleistungs-Helfer ist eine interaktive Anwendung. Über einen strukturierten Fragenkatalog wird ermittelt, welche Leistungen in der konkreten Pflegesituation passen und wie verschiedene Leistungen kombiniert werden können. Zudem erfahren Pflegebedürftige und ihre Angehörigen, wie sie Pflegeleistungen beantragen, und wo sie sich weiter informieren können. Mit Hilfe der Ergebnisse können sich die Nutzerinnen und Nutzer bei der Pflegeberatung oder bei ihrer Pflegekasse gezielt beraten lassen.Das teilt das Bundesgesundheitsministerium in einer Pressemeldung mit. Den Pflegeleistungs-Helfer findet man im Internet unter www.bundesgesundheitsministerium.de/service/ pflegeleistungs-helfer.html.

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DRK Kreisverband Kaiserslautern-Land Sozialdienst gGmbH

Sozialer Service Wir pflegen mit Herz und Verstand.

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Pflege Anzeige

32-jährige Erfolgsgeschichte Heimleiter Wolfgang Greß zieht beim Neujahrsempfang des Zoar Alten- und Pflegeheims Bürgerhospital eine positive Jahresbilanz und hofft auf ein gutes Jahr 2015. Rundum zufrieden mit dem vergangenen Jahr zeigte sich Heimleiter Wolfgang Greß auf dem Neujahrsempfang des Zoar Alten- und Pflegeheim Bürgerhospital. Vor zahlreichen Gästen, Mitarbeitern und Bewohnern, darunter die älteste Bewohnerin des Hauses, die bereits ihren 107. Geburtstag feiern konnte, begann er seine Neujahrsansprache mit einem erfreulichen Ausblick auf das gerade begonnene Jahr. Anfang Januar hatte der Medizinische Dienst der Krankenkassen turnusgemäß eine Prüfung vorgenommen. Nach ersten Verlautbarungen dürfe das Haus sich wohl wieder auf ein hervorragendes Ergebnis freuen, verkündete Gress. Mindestens ebenso erfreulich seien auch die vielen Rückmeldungen von Bewohnern und Angehörigen, die „eindrucksvoll positiv“ seien. Dies bestätige in hohem Maße die qualtitativ hochwertige Arbeit aller Beteiligten, denen er von Herzen für ihren unermüdlichen täglichen Einsatz dankte. Dabei schloss er ausdrücklich die vielen ehrenamtlichen Helfer ein. „Ohne unsere ehrenamtlichen Helfer wäre die bereits 32 Jahre währende Erfolgsgeschichte so nicht möglich gewesen“, befand er. Pfarrer Friedrich Schmidt betonte, wie wichtig es sei, dass man das Jahr gut anfängt. Er schlug den Bogen zur Jahreslosung aus Römer 15, 7. „Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob“, heißt es da. Damit gebe Paulus einen Ratschlag, wie aus dem neuen Jahr ein wirklich gutes Jahr werden könne. Es stelle sich angesichts dieses Verses die Frage, wie Menschen miteinander umgehen und es gelte, das

Zoar Alten- und Pflegeheim Bürgerhospital

Zog eine positive Bilanz für das Jahr 2014: Heimleiter Wolfgang Greß. Menschliche in den Mittelpunkt zu stellen. Wo Menschen zusammen arbeiten und leben, da laufe nicht immer alles rund. Jeder habe Stärken, aber auch Schwächen. Er betonte, vor Gott seien alle Menschen gleich. Da sei niemand, der besser sei, als der andere. Jeder Mensch suche das Gefühl, angenommen zu sein. Zu wissen, dass man selbst angenommen ist und dieses Gefühl auch weitergeben zu können, mache glücklich. Gerade in einer Einrichtung wie dem Alten- und Pflegeheim Bürgerhospital müsse und könne man diese wichtige Einstellung im Umgang miteinander erkennen. Wer Paulus Ratschlag befolge und diesen Vers beherzige, für den werde das Jahr 2015 zu einem guten Jahr. Über neuen Schwung berichtete Direktor Peter Kaiser. Überregional habe man einige Projekte aus der Planungsphase heraus auf einen konkreten Weg bringen können. Dazu zählte er vor allem den Kauf eines Patientenhotels in Ludwigshafen. In 2015 werde man auch mit Schwung weiterarbeiten. Ein wesentliches Leitthema sei die Dezentralisierung. „Große Einrichtungen sind heute politisch und gesellschaftlich nicht mehr

Vollstationäre Pflege Urlaubs-, Kurzzeit- und Verhinderungspflege in Wohn- und Pflegebereichen

gefragt, auch wenn sie wirtschaftlich sind“, berichtete Kaiser. Dies habe man erkannt und werde den Weg hin zu kleineren Einheiten auch im Jahr 2015 weiter beschreiten und die Dezentralisierung vorantreiben. Ein weiterer großer Schritt werde die gemeinsame ökumenische Sozialstation Bücken gGmbH sein, die im Februar ihre Arbeit aufnehmen wird. Damit werde ein Ziel erreicht, das Zoar fest ins Auge gefasst hatte: Pflege aus einer Hand, die von ambulanter Versorgung bis hin zur stationären Betreuung alles abdeckt. „Die Menschen fragen sich heute, wie sie ihren Lebensabend verbringen möchten – nicht wie sie ihn verbringen müssen. Auf die kreativen Wünsche der Menschen, müsse man sich einstellen. Ebenso wie auf den steigenden Pflegebedarf in den kommenden Jahren. Bundestagsabgeordneter Gustav Herzog erinnerte in seinem Grußwort an die schlimmen Ereignisse in Frankreich. Er betonte, wie wichtig Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in unserer Gesellschaft sind. Gleichheit bedeute auch, dass man Menschen nicht nach wirtschaftlicher Produktivität sortiere. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, zitierte Herzog. Er sprach dem Haus seine Verbundenheit aus.

Tagespflege für pflegebedürftige Seniorinnen/Senioren und für Menschen mit demenziellen Erkrankungen Ansprechpartner: Wolfgang Greß Mennonitenstraße 28 | 67657 Kaiserslautern Tel.: 06 31/34116-00 | E-Mail: wolfgang.gress@zoar.de

www.zoar.de

Gemeinsam viel bewegen

Mari Kitamoto und Marcia Cinato, die beide zum Ensemble des Pfalztheaters gehören, sorgten für einen unterhaltsamen musikalischen Rahmen. Von Beethoven über einen „Irish Gig“ bis hin zu „So ein Tag, so wunderschön wie heute“, boten sie spannende musikalische Glanzlichter dar. (md)


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Gesundheit

HATSCHI! Hatschi! Frühlingshafte Temperaturen haben Anfang Januar bereits die Pollensaison 2015 eingeläutet. Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) und die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) wiesen schon in der ersten Januarwoche auf einen beginnenden Pollenflug hin und warnten vor ersten allergischen Symptomen bei Heuschnupfenallergikern. Haselnusspollen seien zu Beginn des Jahres bereits im Saarland, im Rhein-Main-Gebiet, am Oberrhein, im Neckartal und im westlichen Niedersachsen gemessen worden. Gegen Ende des Januars war in Kaiserslautern ein leichter Flug von Hasel- und Erlenpollen zu spüren. Die Pollenflugsaison hat damit bereits im dritten Jahr außergewöhnlich früh begonnen. Menschen, die auf Frühblüher allergisch reagieren, sind damit auch in diesem Jahr besonders belastet. Wenige Pollen genügen Am Beginn einer Pollensaison können bereits wenige Pollen genügen, um Symptome herbeizuführen, da nach einer allergenfreien Zeit der menschliche Körper schon auf geringe Mengen stärker reagiert als im späteren Verlauf der Pollensaison. Die ersten Symptome werden insbesondere an der Nase in Form von Juckreiz, Niesen und laufender Nase festzustellen sein. Die Beschwerden am Auge in Form von Augentränen, Juckreiz oder Augenrötung sind meist geringer. Pollenallergiker sollten besonders aufmerksam sein, wenn sie einen trockenen Husten entwickeln, da dieses Symptom auf ein beginnendes Pollenasthma hindeuten könnte. Ein Besuch beim Hausarzt oder einem Allergologen ist laut ECARF und PID in diesem Fall zu empfehlen. Vorbeugung Heuschnupfengeplagte sollten sich schon jetzt mit den notwendigen antiallergischen Medikamenten versorgen. Darüber hinaus bietet die kostenlose Smartphone-App „Pollen“ für iOS und Android die Möglichkeit einer individuellen Pollenbelastungsvorhersage. Voraussetzung ist, dass Heuschnupfenallergiker in der App ihre Symptome eintragen. (pm/md)

In diesem Jahr hat die Pollenflugsaison laut der Europäischen Stiftung für Allergieforschung und der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst bereits Anfang Januar begonnen

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50+Lautern


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Gesundheit

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Der Kaiserslauterer Arzt Wilhelm Reich macht Allergikern Hoffnung auf Heilung. In seiner Praxis behandelt er Allergien mit Laserblutbestrahlung

Mit Laserlicht der Allergie den Kampf ansagen 50+Lautern: Herr Dr. Reich, allergische Erkrankungen sind rasant auf dem Vormarsch. Während früher häufig Kinder betroffen waren, stellen heute immer mehr Menschen auch in fortgeschrittenem Alter fest, dass sie auf bestimmte Dinge plötzlich allergisch reagieren. Laut dem Deutschen Grünen Kreuz für Gesundheit leiden rund 40 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland im Laufe des Lebens an einer allergischen Erkrankung. Dennoch wird die Allergie häufig nicht als Krankheit, sondern eher als Befindlichkeitsstörung angesehen. Wie kommt es zu den steigenden Zahlen allergischer Erkrankungen, und wie ernst sind Allergien wirklich? Wilhelm Reich: Das Thema „Allergie“ wird tatsächlich häufig verharmlost. Völlig zu Unrecht. Denn Allergien sind stets ein Zeichen dafür, dass der Organismus schwerwiegende Probleme mit 50+Lautern

dem Immunsystem hat. Warum eine Allergie letztlich ausbricht, kann man nicht pauschal beantworten. Ansätze, bei denen eine verallgemeinernde Antwort auf diese Frage gefunden werden soll, halte ich für falsch. Ich meine, dass die Ursachen für das Vorliegen einer Allergie stets individuell für den betroffenen Patienten gesucht und gefunden werden müssen. Dabei muss man genau hinschauen. Stress kann zum Beispiel eine wesentliche Rolle bei der Entstehung einer Allergie spielen. Doch wenn man erkannt hat,

dass der Patient unter Stress leidet, ist man noch nicht am Ziel angelangt. Jetzt gilt es herauszufinden, unter welcher Art Stress der Patient leidet. Nur wenn man genau hinsieht, kommt man am Ende zu einer verlässlichen Diagnose und kann die Behandlung entsprechend ausrichten. Ich glaube nicht an eine Behandlung nach „Schema F“. Was dem einen Patient bei einer bestimmten Erkrankung geholfen hat, muss bei dem anderen Patienten nicht ebenfalls wirken. Man muss immer den einzelnen Patienten und seine persönlichen Beschwerden und Lebensumstände sehen und die Behandlung auf ihn individuell ausrichten. Dann hat sie Aussicht auf Erfolg. 50+Lautern: Viele Allergiegeplagte sind auf der verzweifelten Suche nach Heilung. Sie behandeln in Ihrer Praxis Allergiepatienten mit Laserlicht. Kann die


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Gesundheit Foto: Praxis DocReich

Laserblutbestrahlung Allergien heilen? Reich: Wie ich gerade gesagt habe: Es kommt auf den einzelnen Patienten und die konkreten, individuellen Ursachen an, welchen Weg zur Behandlung der Allergie man gehen sollte. Laserblutbestrahlung ist ein Weg, mit dem wir besonders gute Erfolge erzielen. In Deutschland ist diese Methode noch nicht so verbreitet, wie etwa in Russland oder den USA, wo Laserlicht mittlerweile häufig eingesetzt wird. Deshalb kommen Patienten weit über die Grenzen der Region hinaus zu uns. 50+Lautern: Wie läuft eine Behandlung mit Laserlicht ab? Reich: Die Methode ist einfach, und für den Patienten nicht belastend, aber dennoch hoch effektiv. Mit einer Nadel wird ein hauchdünner Schlauch in die Vene des Patienten eingeführt. Da hindurch wird eine Glasfaser geschoben. Sie leitet die von einem Gerät erzeugten Laserlichtimpulse in das vorbeifließende Blut. Der Patient entspannt derweil in einem komfortablen Ledersessel in einem angenehmen und ruhigen Behandlungsraum. 50+Lautern: Wie wirkt sich das Laserlicht auf die Allergie aus? Reich: Eine Ursache für das Vorliegen einer Allergie liegt darin, dass bestimmte Körperzellen eine Unterversorgung mit Energie aufweisen. Bei der Behandlung mit Laserlicht nehmen die roten Blutkörperchen die Energie des Laserlichts auf. Diese Energie können die Körperzellen dann aufnehmen, während das Blut durch den Körper fließt. Das Licht wird sofort in Energie umgewandelt und steht so dem Stoffwechsel schnell als Energiereserve zur Verfügung.

Informieren rund um die Laserblutbestrahlung: Michelle Bohl (links) und Christina Riesinger (rechts).

50+Lautern: Wie schnell merkt der Patient eine Besserung seiner Beschwerden? Reich: Das ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Es gibt verschiedene Faktoren, von denen der Eintritt eines Behandlungserfolges abhängt. Ganz wesentlich dabei ist die Lichtaufnahmefähigkeit der Erythrozyten. Ebenso kommt es darauf an, wie flexibel der Enzymapparat des Patienten die eingebrachte Energie umsetzen kann. Ganz grundsätzlich kann man sagen, dass man von sechs bis zwölf Behandlungen in einem Zeitraum von zwei bis drei Wochen ausgehen sollte. Diese Zeit braucht der Körper, um auf die Behandlung anzusprechen.

Mittlerweile gibt es sogar wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit der Laserblutbestrahlung bei Multipler Sklerose sowie Koronaren Herzerkrankungen. Auch wenn diese Methode in Deutschland noch recht neu ist, in Russland wird sie bereits seit über 30 Jahren eingesetzt und auch ausgiebig erforscht. Dass sie in den westlichen Ländern erst wesentlich später bekannt wurde, liegt auch daran, dass diese Forschungsergebnisse für westliche Mediziner lange nicht zugänglich waren. Es heißt, russische Forscher haben die Laserblutbestrahlung sogar schon zur Therapie von schweren Lebererkrankungen und bei Krebs erfolgreich eingesetzt.

50+Lautern: Welche Allergiepatienten profitieren besonders 50+Lautern: Herr Dr. Reich, wir danken Ihnen für das Gespräch. (md) von dieser Behandlungsmethode? Reich: Vor allem beim Heuschnupfen beobachten wir eine schnelle Symptomlinderung. Oft fühlen Unser Gesprächspartner sich Heuschnupfenpatienten abgeschlagen und es fällt ihnen schwer, ihre gewohnte Der promovierte Facharzt für AllgemeinmeLeistung zu bringen. Diese Müdigkeit verdizin und Naturheilverfahren Wilhelm Reich geht unter der Behandlung rasch und die befasst sich seit über zehn Jahren mit AllerPatienten fühlen sich vitaler und leistungsgien und deren Behandlung. Dabei setzt er fähiger. Aber auch bei Nahrungsmittelallauch auf Behandlungsmethoden, die sich in ergien gehört die Laserblutbestrahlung zu der Schulmedizin noch nicht etabliert haben. den wesentlichen Therapiebestandteilen. Seit Juli 2014 befindet sich seine Praxis für biologische und ganzheitliche Medizin in 50+Lautern: Einmal abgesehen von Ihren der Bleichstraße 50 in Kaiserslautern. guten Erfahrungen – gibt es auch wissenKontakt: Praxis für biologische und ganzschaftliche Nachweise für die Wirksamheitliche Medizin Dr. Wilhelm Reich, Bleichkeit der Behandlung mit Laserlicht? straße 50 (Pfaffplatz), 67655 Kaiserslautern, Reich: Ja, die gibt es. In Russland, den Telefon 0631 75000244, info@docreich.de, USA, der Schweiz, im Iran und in zahlwww.docreich.de. (md) reichen anderen Ländern erfährt diese Behandlungsmethode mittlerweile durch zahlreiche Studien große Anerkennung. 50+Lautern

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Ausflug und Reise

Mobilitätszentralen als weiterer Baustein im Mobilitätsverbund

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Einweihung der Mobilitätszentrale Kaiserslautern als erste VRN Mobilitätszentrale

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Fotos: pm/VRN

Zusammen mit der Stadt Kaiserslautern und der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs AG hat der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) am Montag, den 19. Januar 2015 die erste VRN Mobilitätszentrale in der Stadtmitte von Kaiserslautern offiziell eingeweiht. Damit stellt der VRN einen weiteren Baustein auf dem Weg zum Mobilitätsverbund vor. In einer Zeit, in der die Wege vermehrt verkehrsmittelübergreifend zurückgelegt werden, möchte der VRN Bürgern als umfassender Mobilitätsdienstleister zur Verfügung stehen. „Ganz egal, ob es um ‚klassischen‘ ÖPNV mit Bus und Bahn oder um neue CarSharing- oder Fahrradverleihsysteme geht – die Mobilitätszentralen sollen den Kunden als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zu ihrer individuellen Mobilität dienen“, erläutert der Vorsitzende des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Neckar, der Mannheimer Erste Bürgermeister Christian Specht. Die Mobilitätszentrale in Kaiserslautern basiert auf dem Konzept des VRN, alle Dienstleistungen zum Thema Mobilität unter einem Dach anzubieten und ist damit Vorbild für weitere geplante Standorte im Verbundgebiet. Mit der Einführung der Mobilitätszentrale wird die Angebotspalette im VRN, die sich bisher auf den Öffentlichen Nahverkehr beschränkt hat, um weitere Bausteine wie CarSharing-Angebote und Fahrradvermietsysteme ergänzt. „Damit können die Verkehrsunternehmen im VRN als Mobilitäts-dienstleister unterschiedliche Mobilitätsbedürfnisse der Kunden befriedigen und so weitere Kunden für den Umweltverbund gewinnen“, so Rüdiger Schmidt, Geschäftsführer der Unternehmens-gesellschaft Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH. Susanne Wimmer-Leonhardt, Bürgermeisterin der Stadt Kaiserslautern, freut sich, dass die Mobilitätszentrale einen Beitrag zu nachhaltiger Mobilität leistet und die Stadt sich als klima- und energiebewusste Kommune präsentieren kann. Die Bündelung von verkehrlichen und touristischen Angeboten unter ei-

nem Dach bietet den Bürgern deutliche Vorteile durch kurze Wege. „Die SWK Verkehrs AG hat sehr gerne die Trägerschaft der Mobilitätszentrale übernommen, weil wir nur gemeinsam die Mobilitätsaufgaben der Zukunft lösen können“, erklärt Roland Warner, Vorstand der SWK Stadtwerke Kaiserslautern Verkehrs AG. Sie präsentiert sich nun zusammen mit der Tourist Information in einem größeren und neu gestalteten Kundenzentrum, in dem man Fahrscheine kaufen und sich über vielfältige Mobilitäts- und touristische Angebote beraten lassen kann. Informationsmaterialien liegen in übersichtlich angeordneten Prospektmodulen bereit; außerdem informiert ein Monitor über die Abfahrtszeiten an den Haltestellen. Perspektivisch bietet die Mobilitätszentrale auch den Kooperationspartnern stadtmobil Rhein-Neckar AG und dem ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) eine Plattform, um Kunden über ihr Angebot zu informieren und Anträge und Buchungen direkt vor Ort abzuwickeln. Das Angebot der Mobilitätszentrale Kaiserslautern soll schrittweise ausgebaut werden; geplant ist, dass zukünftig auch Informationen über Mitfahrzentralen oder Mietwagen zur Verfügung stehen Geöffnet ist die VRN Mobilitätszentrale in Kaiserlautern zu kundenfreundlichen

Zeiten montags bis freitags von 7 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 14 Uhr. Alle weiteren Informationen rund um die Mobilität unter www.vrn.de und www. swk-kl.de. (pm)

VRN Mobilitätszentralen – eine kurze Einführung Anlass für Mobilitätszentralen Da sich das Mobilitätsverhalten in der Bevölkerung immer weiter verändert, der Anteil der Menschen, die für einen Weg am Tag einen Mix aus mehreren Verkehrsmitteln - eigenes Auto, Leihauto (CarSharing), Mitfahrauto, Bahn, Bus, Fahrrad oder zu Fuß – nutzen, ständig wächst, will der Verkehrsverbund RheinNeckar mit den VRN Mobilitätszentralen einen weiteren Baustein eines umfassenden Mobilitätsservice im VRN etablieren. Denn der Kunde benötigt für die multimodale Mobilitätsausübung umfassende Informationen über alle Alternativen verkehrsmittel-übergreifend hinweg. Online-Angebote in Form von Mobilitäts-plattformen, die junge Menschen zunehmend als selbstverständlich nutzen, können geschultes Personal nicht ersetzen, es besteht weiterhin die Nachfrage nach persönlicher Beratung. Mobilitäts-zentralen dienen daher als


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Anlaufstellen für alle Fragen rund um die Mobilität. Ziele von Mobilitätszentralen Mobilitätszentralen stärken damit die nachhaltige Mobilität, erhöhen die Attraktivität der kombinierten Mobilität mit den Bausteinen ÖPNV, Rad, Fuß und Auto für die Nutzer, bündeln verkehrsmittelübergreifend Informationen und machen diese leichter zugänglich. Insgesamt kann damit die Kundenzufriedenheit und Kundenbindung erhöht werden, die Anliegen Mobilitäts-Behinderter besser berücksichtigt werden und das Ziel, Umweltbelastungen durch ein verändertes Verkehrsverhalten und Bewusstsein zu vermindern beziehungsweise zu vermeiden, erreicht werden. Erfolgsfaktoren für eine gute Umsetzung Für eine erfolgreiche Umsetzung ist es wichtig, dass ein umfassendes Verständnis der multimodalen (kombinierten) Mobilität vorhanden ist, tragfähige Kooperationen zwischen den einzelnen Partnern bestehen und möglichst viele Partner einbezogen sind, qualifiziertes Personal vorhanden ist, das auf die Bedürfnisse der Nutzer abgestimmte Dienstleistungen erbringen kann und dieses aus eigener Anschauung kennt, eine intensive Kommunikation der vielfältigen verkehrsmittelübergreifenden Angebote besteht, und ein an die örtlichen Gegebenheiten angepasstes Angebot zur Sicherung der Beratungsqualität und Senkung der Betriebskosten besteht. Unerlässlich ist eine gesicherte Finanzierung für Aufbau und Betrieb. Dazu kommt ein Angebot zusätzlicher kommerzieller Dienstleistungen und, wie in Kaiserslautern, die Zusammenarbeit mit Tourismusorganisationen.

als weitere Standorte Alzey, Bad Dürkheim, Bad Mergentheim, Buchen, Dahn, Frankenthal, Germersheim, Grünstadt, Heidelberg, Heppenheim, Landau, Lauda, Ludwigshafen, Mosbach, Neustadt/Weinstraße, Rockenhausen, Rodalben, Schwetzingen, Sinsheim, Speyer, WalldorfWiesloch, Weinheim, Wertheim, Worms und Zweibrücken. Das Serviceangebot von Mobilitätszentralen In den Mobilitätszentralen wird dazu die komplette Servicekette angeboten: den Kunden informieren, ihn beraten und dann das entsprechende Produkt verkaufen. Im Bereich des Öffentlichen Verkehrs sind dies Fahrpläne, Tarife, individuelle Fahrpläne von Bus und Bahn sowie Bedarfsverkehren, ebenso Taxiverkehren. Im Bereich des motorisierten Individualverkehrs werden Angebote über Car-Sharing, Mietwagen und Mitfahrzentralen angeboten. Dazu kommen die weiteren Bausteine des Umweltverbundes – Radfahren und zu Fuß gehen. Beim Radverkehr umfassen die Leistungen insbesondere Informationen über Fahrradrouten, Parken und den Verleih von Rädern. (pm)

Tarif 1/2015

Mit dem VRN ist alles nur einen Sprung entfernt.

Aufgaben des VRN Als koordinierender Akteur sucht der VRN zusammen mit den zukünftigen Betreibern und Partnern nach den geeigneten Standorten, setzt die Umsetzung stufenweise um, betreibt eine internetbasierte Informationsplattform, entwirft und bezuschusst zur Wiedererkennung eine einheitliche Gestaltungslinie, führt zur Qualitätssicherung eine Qualifizierung zum VRN-Mobilitätsberater durch, schult somit das Personal regelmäßig und stellt vor allem mit seiner Informationsplattform die Grundlage für die Weitergabe der Informationen zur Verfügung. Der VRN übernimmt als Anreiz zur Etablierung von Mobilitätszentralen die Kosten für die Inneneinrichtung nach einer einheitlichen Gestaltungslinie und die Schulung des Personals. Mögliche Standorte von Mobilitätszentralen im VRN Im gesamten Verkehrsverbund soll dabei nach Möglichkeit in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Stadt mindestens eine Mobilitäts-zentrale eingerichtet werden. Eine Realisierung wird sinnvollerweise in mehreren Stufen erfolgen. Nach dem ersten Standort in Kaiserslautern wird der Standort in Kirchheimbolanden vorbereitet. Gespräche über die Einrichtung von Mobilitätszentralen laufen in Annweiler, Bensheim, Kusel, Pirmasens und Ramstein sowie für Mannheim. Denkbar sind

www.vrn.de

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Einfach ankommen. 50+Lautern

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Ausflug und Reise

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Wenn der Urlaub an der Haustüre beginnt Das Unternehmen KVM Bach Airportexpress bietet seit Jahrzehnten komfortablen individuellen Flughafentransfer zum fairen Preis

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gehen. Beim Kofferpacken beginnt die Vorfreude. Badehose statt Strickschal und Sandalen statt Schneestiefel geben dem Fernweh Futter. Wenn da nur nicht die Fahrt zum Flughafen wäre. Stress auf der Autobahn am frühen Morgen. Elefantenrennen bremsen die Reiselust und hohes Verkehrsaufkommen bringen nicht nur den Fahrer schon im Vorfeld ins Schwitzen. Wie viel Puffer muss man einbauen um den Flieger pünktlich zu erreichen? Passt das Gepäck in den Kofferraum? Soll man Freunde oder Verwandte bitten, den Fahrdienst zu übernehmen? Und wenn nicht: wo soll man parken – und welche Kosten fallen dafür an? Lohnt es sich, mit der Bahn anzureisen? Für viele Menschen ist die Fahrt zum Flughafen der stressigste Teil der Reise – und die Fahrt nach Hause ein abruptes Ende der Entspannung. Doch das muss nicht so sein. Manfred Bach, Inhaber des Flughafentransfer-Unternehmens KVM Bach Airportexpress, weiß eine einfache Lösung. Sein Unternehmen fährt Reiselustige und Geschäftsleute seit 1989 bequem, sicher und zu fairen Preisen in komfortablen Limousinen zum Flughafen. „Kundenzufriedenheit steht bei uns an erster Stelle. Deshalb bieten wir ausschließlich Einzeltransfers an. Das heißt, dass wir unseren Kunden – Einzelreisende und Gruppen bis zu vier Personen – ganz individuell zur Verfügung stehen.“ Anders als bei Sammeltransfers, fängt bei KVM Bach Airportexpress der Urlaub schon an der Haustüre an und klingt auch bei der Ankunft ganz ohne Wartezeit am Flughafen entspannt aus. Erreichbar ist der KVM Bach Airportexpress an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr. Allerdings empfiehlt es sich, den beliebten Service möglichst frühzeitig zu buchen. Die Abholzeit kann der Kunde ganz individuell bestimmen. Wer sich unsicher ist, darf sich auf die jahrzehntelange Erfahrung des Unternehmens verlassen. „Wir erbringen unsere Dienstleistungen im Grossraum Kaiserslautern / Saarbruecken (SaarPfalz-Kreis) für alle Flughäfen“, sagt Bach. Im besonderen Fokus stehen die Flughäfen Frankfurt, Hahn und Luxemburg. Weitere Infos erhält man bei KVM Bach Airportexpress unter der Telefonnummer 0631 61237 und im Internet unter www. airportconnection.de. (md)

Foto: pm/Bach

Wenn der Urlaub an der Haustüre beginnt Das Unternehmen KVM Bach Airportexpress bietet seit Jahrzehnten komfortablen individuellen Flughafentransfer zum fairen Preis Nasskaltes Wetter gegen angenehm milde Temperaturen und strahlende Sonne eintauschen: Viele Menschen zieht es gerade in der dunklen Jahreszeit in den Urlaub. Man freut sich auf neue Erlebnisse, spannende Begegnungen und interessante Eindrücke, auf Sonne, Meer, Wandern, und Entspannung. Die Auswahl an Fernreisezielen ist groß. Von der spontanen Kurzreise übers Wochenende bis hin zum Langzeiturlaub beim Überwintern in wärmeren Gefilden gibt es viele Möglichkeiten, nasskaltem pfälzischem Wetter zu entgehen. Da trifft es sich gut, dass Flugreisen außerhalb der üblichen Reisezeiten oft besonders günstig zu haben sind. Wenn der Reiselust keine dringenden Verpflichtungen entgegenstehen, kann es los-


Kultur und Freizeit

Zeit mit allen Sinnen erleben

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Im Museum für Zeit in Rockenhausen kann man alte, neue und besondere Zeitmesser bestaunen

Schon lange bevor es eine Selbstverständlichkeit war, eine Uhr am Handgelenk zu tragen, war es den Menschen ein Bedürfnis, die Zeit zu messen. Viele Varianten hatten sich im Laufe der Jahrhunderte entwickelt. Ob Sonne, Wasser, Sand oder Wachs – die Menschen erdachten sich allerhand Hilfsmittel, um die Zeit erfassbar zu machen. Doch es dauerte bis in das 14. Jahrhundert hinein, bis öffentlich an einem Turm angebrachten Räderuhren im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Zeit einläuteten. Diese Uhren verbreiteten sich schnell. Für die gewöhnliche Bevölkerung, die sich bis dahin mit eher primitiven Zeitmessern wie „Mittagsweisern“ beholfen hatten, war Zeit plötzlich fassbar – und mit dem Schlagwerk auch „hörbar“ geworden. Ob auf dem Feld oder bei der Arbeit – stets war man darüber informiert, wie viel Uhr es gerade war. Turmuhren waren schon bald aus dem öffentlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Es dauerte viele Jahrhunderte, bis Uhren zu einem Massengut wurden, das die Menschen immer und überall mobil begleitet. Die altehrwürdige Turmuhr hatte noch im vergangenen Jahrhundert eine wesentliche Bedeutung für das Zusammenleben der Menschen. Doch mit dem Fortschreiten der Technik kam auch für die Turmuhren der Wandel. Die großen mechanischen Räderwerke werden nicht mehr benötigt. Sie nahmen nicht nur Platz weg, sondern waren auch in der Wartung zu aufwändig und teuer. Was Jahrhunderte lang einen guten Dienst tat, musste nun weichen. Viele der guten Stücke fielen der Verschrottung anheim. Doch einige wenige haben ein neues Zuhause in Rockenhausen gefunden. Im dortigen Museum für Zeit kann man in einem stilvoll gestalteten Bauernhof die alten Kleinode in restauriertem Zustand in Funktion sehen, und dabei Zeit nicht nur ablesen, sondern in ehrfürchtiger Betrachtung auch erfahren. Besonders stolz ist das Museum auf das älteste Stück, das bereits 550 Jahre alt ist. Daneben kann man auch eine schöne Auswahl anderer Zeitmesser betrachten, derer sich die Menschen in vergangener Zeit bedienten. Sanduhren, Wasseruhren und Sonnenuhren sind da zu sehen. Den von weither sichtbaren Bogen in die moderne Zeit ist die genaueste Astronomische Uhr Europas, die vom Uhrenturm herabgrüßt. Wer sie ablesen möchte, muss einige ihrer Besonderheiten kennen. Auf ihr kann man nicht nur die Uhrzeit sehen, sondern auch erkennen, an welcher Stelle sich gerade die Planeten Venus, Mars, Jupiter und Saturn über Rockenhausen befinden. Daneben zeigt sie auch den Sonnenauf- und untergang an und begleitet ihn sogar mit Geläut. Eine Fähigkeit, die nur wenige Uhren beherrschen. Eine weitere Attraktion des Museums ist ein Carillon, das zu verschiedenen Zeiten tages- und jahreszeitlich passende Lieder spielt. Derzeit ist es um 8.20 Uhr mit „Wachet auf, es kräht der Hahn“, um 12.20 Uhr mit „Wahre Freundschaft soll nicht wanken“, um 15.35 Uhr mit „Im Märzen der Bauer“ und um 17.35 Uhr mit „Hört Ihr Herren und lasst Euch sagen“ zu hören. Bis Ende April ist die Ausstellung „Zeit und Navigation“ zu sehen, bei der man einen wichtigen Faktor zur Entwicklung der Zeitmessgeräte nachvollziehen kann. Zum ersten Jahrestag der Einweihung des Carillon wird eine besondere Vitrine gestaltet. Am Freitag vor Pfingsten findet die Lange Nacht der Museen statt. An diesem Abend wird eine Konzertreihe mit dem Carillon eröffnet. Fünf Konzerte sollen

in diesem Jahr stattfinden. Ein besonderer Höhepunkt wird das inzwischen schon traditionelle Adventskonzert im Museum sein, das am Freitag vor dem ersten Advent stattfindet. Wenn bis dahin auch noch ein wenig Zeit ist, sollte man sich den Termin bereits notieren. Denn dieses Konzert ist besonders beliebt. Wer Zeit mit allen Sinnen erfahren, bewundern und genießen möchte, ist im Rockenhausener Museum für Zeit – Pfälzisches Turmuhrenmuseum also genau richtig. Weitere Informationen gibt es beim Museum für Zeit – Pfälzisches Turmuhrenmuseum, Am Schloss 10, 67806 Rockenhausen. Telefon: 06361 3430, Email kontakt(@)museum-fuer-zeit. de. Homepage: www.museum-fuer-zeit.de. Geöffnet hat das Museum von Dienstag bis Sonntag von 14.30 bis 17.30 Uhr. Es ist auch mit dem öffentlichen Nahverkehr hervorragend zu erreichen. (md)

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Kulinarisches

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Tea time – Teetied

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Tee trinken kann sehr viel mehr bedeuten, als nur den Durst zu löschen. In England und Ostrfriesland hat sich um den Tee eine ganz eigene Kultur entwickelt, die zunehmend auch anderswo ihre Liebhaber findet. Herzogin Anne von Bedford soll die englische Tradition des „Fünf Uhr Tees“ begründet haben. Was heute bei uns als edle englische Tradition angesehen ist, ist vermutlich schlichtweg die Folge des nachmittäglichen Hungergefühls, das die Herzogin zwischen Mittag- und Abendessen beschlich. Um die Zeit zwischen den Mahlzeiten zu überbrücken, ließ sich Anne um 17 Uhr ein Tablett mit Tee, Brot und Butter bringen. Sie begann, ihre Freundinnen dazu einzuladen. Aus dem Nachmittäglichen Snack zwischendurch wurde ein gesellschaftliches Ereignis, zu dem man sich chic anzog. Ein Brauch war geboren. Die Ostfriesen halten ihre nachmittägliche „Teetied“ bereits um 15 Uhr. Gemeinsam haben Briten und Ostfriesen die Wahl des Tees: Sie verwenden kräftigen schwarzen Tee. Die meisten Briten trinken ihren Tee mit Milch. Doch zu welchem Zeitpunkt diese in die Tasse gegeben wird, ist ein heikler Streitpunkt im Königreich. Die einen bevorzugen es, die Milch zuerst einzugießen, die anderen sehen lieber den Tee zuerst in der Tasse. Beide Ansichten streiten sich darum, zu welcher Technik Queen Elisabeth II mehr zugetan ist. Die Ostfriesen vertreten eine andere Kunst der Teezubereitung. Zuerst wird der Kandis in die Tasse gegeben, dann der Tee darüber gegossen. Am Schluss wird noch ein Löffelchen Sahne hinzugegeben, das sich wie ein Wölkchen im Tee ausbreiten soll. Umgerührt wird das Tee-Kunstwerk nicht. Der Löffel kommt erst dann zum Einsatz, wenn man signalisieren möchte, dass man nun keinen Tee mehr möchte. Dazu wird der Löffel in die Tasse gestellt. 50+Lautern


Gasthaus & Biergarten

QUACK Inhaber Sascha Gärtner

iern ! e f te K Fes U AC on, i Q im firmat on, i n Ko mmun ge... Ko urtsta b Ge

Täglich geöffnet durchgehend warme Küche von 11.30 bis 21.30 Uhr

Valentinstag

Zusatzgerichte und „a la Carte“ sowie Menü stehen zur Auswahl

Rosenmontag und Faschingsdienstag 16. und 17. Februar im QUACK:

Faschingfreie-Zone ... und nach dem Essen eine süße Überraschung

Gemütliche Stunden zum Valentinstag im QUACK verbringen Reservieren Sie Ihre Plätze

Traditionelles Heringsessen Aschermittwoch 18. Februar

Matjesfilet „Hausfrauen Art“

€ 7,40

mit Pellkartoffeln

ab 11.30 Uhr

Ihre Feste Geburtstag, Hochzeit, Vereinsfeier, Familienfeier, Kommunion, Taufe, Abiturfeier, Trauergesellschaft, Jubiläum, Betriebsfest, Konfirmation, Seminar und Tagung

Büffet, Menü oder „a la Carte“ Gerne stellen wir Ihnen ein individuelles Menü oder ein Büffet zusammen. Oder Sie treffen Ihre eigene Speise-Auswahl.

Ideale Räumlichkeiten Veranstaltungen von 10 bis 130 Personen Nebenzimmer bis 30 Personen Lokal bis 50 Personen Wintergarten bis 60 Personen

Büffet-Beispiele Kartoffelsuppe mit Lachs, Salat-Büffet, Rinderbraten, Hähnchen-Filet, Schweine-Lende mit verschiedenen Soßen Beilagen: Spätzle, Knödel, Gemüse, Dessert: Schokoladen-, Vanillemousse mit Früchten garniert

Bei Menü- oder Buffetbestellungen (ab 20 Personen) ist der Sektempfang inklusive.

Feiern Sie Ihre Feste im QUACK! Gutschein

14. Februar

4 28 28 Quack-Telefon: 0631 Entersweiler Straße 74, 67657 Kaiserslautern


© Jacob Wackerhausen

Bei uns ist Pflege Herzenssache

Facheinrichtung für Menschen mit Demenz

■ Fähigkeiten entdecken – Lebensfreude wecken

Überzeugen Sie sich bei einer Hausführung

■ Familiäres Umfeld ■ Spezialisierte Mitarbeiter ■ Jetzt NEU: Tagespflege

Ihre Ansprechpartner Johannes Schoner, Heimleiter Marianne Wiessner, Bewohnerverwaltung

Wohn- und Pflegeheim Kessler-Handorn Schumannstrasse 17 · 67655 Kaiserslautern · Telefon: 0631-3173-0

www.kessler-handorn.de


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