Substanz ohne Form

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ihn angeklagt, Gegenstände gestohlen zu haben, die mir gehörten und hatte einen Schuß auf ihn abgefeuert. Er betrachtete diesen Traum als ein gewisses Vorzeichen dessen, was geschehen würde, und vom Gesichtspunkt des Indianers aus hatte er, wenn er die Katastrophe nicht anders vermeiden konnte, keinen Ausweg mehr, als mir die Kugel zurückzuschicken und sein möglichstes zu tun, um mich so zu behandeln, wie er geträumt hatte, daß ich ihn behandelte. Der Indianer, der den Mordversuch macht, betrachtet sich nicht als der Angreifer. Er vergilt Mr. Grubb nur Gleiches mit Gleichem. Was er im Träume gesehen hat, ist wirklich. Also Mr. Grubb hat ihn angegriffen und wenn der Indianer das erwidert, ist es ein Fall gerechter Notwehr. Betrachtet er die Szene, die er im Traum gesehen hat, als vergangen oder zukünftig? Offenbar als zukünftig weil Mr. Grubb noch nicht auf ihn geschossen hat und er nicht getroffen worden ist. Aber sie hat darum nichtsdestoweniger stattgefunden und sie rechtfertigt seine Erwiderung.« Die folgende Tatsache schließt noch eine viel unentwirrbarere Schwierigkeit ein, wenn man es nicht zugibt, daß die Erfahrungen dieser Indianer sich in einem weniger starren Rahmen als die unsere anordnet, so daß sie gleichzeitig Gegebenheiten enthält, die für uns notwendigerweise einander ausschließen müßten. »Dieser Mann gelangte in mein Dorf; er kam von einem Ort, wel-

K APITEL 4 | PRIMITIVISMUS


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