Sterben&
2. Jahrgang 2022 Heft 3 November 2022Februar 2023
Gemeindemagazin Melanchthonkirche Zollstock
Tod
Gemeinde.leiten. Nachrichten aus dem Presbyterium 4 Schulgottesdienste in der Melanchthonkirche 6 Neues Logo für die Melanchthonkirche 7 Kirche.Musik. Im Anfang ein Ende – Im Ende ein Anfang 8 Frag doch mal den Pfarrer Wie funktioniert das mit der Auferstehung? 10 Top 10-Lieder auf Bestattungen 11 Menschen im Veedel Gedenken in Stein meißeln 12 Diakonie Hospiz... und warum überhaupt? 14 Gut vorgesorgt 16
Gemeinde.leben. Bestattungskultur – eine Entdeckungsreise 18 Der Südfriedhof – ein Spaziergang durch das Zollstocker Leben 22 Ökumene Diá de Muertos. Der Tag der Toten –mehr als ein exotischer Halloweenspaß 24 Panoramakrippe in der Reformationskirche Köln-Bayenthal 26 Personelle Veränderungen in der Katholischen Gemeinde 27 Zwei Jahre Kooperation zwischen der Philippus- und der Han Bit-Gemeinde in Köln-Raderthal 27 Glaube.Seelsorge. Freud & Leid 28 Ökumenisches Trauercafé 28 Kirche statt Trauerhalle 28 Hausabendmahl 28 Anmeldung zur Konfirmand:innenzeit 29 Kirche.Kinder. Abschied nehmen – Kinder- und Jugendbücher 29 Filmtipp „Coco“ 31
Zwischendurch Wusstest Du schon? 32 Spieletipp „Fiesta de los Muertos“ 33 Kirche.Termine. 34
Was•Wann•Wo 36 Was Wann Wo für Kinder und Jugendliche 37 Unsere Gottesdienste 38 Besondere Gottesdienste 38 Adressen 39
Editorial 3
Liebe Gemeinde,
wenn das Jahr dem Ende zugeht, werden die Tage kürzer, dunkler und nasser. Das Kirchen jahr endet nicht erst am 31. Dezember, son dern schon Ende November am Ewigkeits- bzw. Totensonntag. An diesem Tag gedenken wir in der Melanchthonkirche aller Gemeindemitglie der, die dieses Jahr gestorben sind. Aber auch der Volkstrauertag und der Buß- und Bettag liegen im November. Anfang November wird an Allerheiligen und Allerseelen an die Toten gedacht. Das Ende des Kirchenjahres ist eine besondere Jahreszeit.
Die Gemeinderedaktion hat sich daher in die ser Ausgabe unseres Gemeindemagazins mit den Themen „Sterben“ und „Tod“ befasst. Wel che Arten der Bestattung gibt es? Was hat der Südfriedhof in Zollstock zu bieten? Warum fei ert man in Mexiko ein ausgelassenes Fest der Toten? Und wie funktioniert das mit der Auf erstehung? Diesen und vielen weiteren Fragen sind wir nachgegangen.
Am ersten Advent beginnt das neue Kirchen jahr. Wir begehen die Adventszeit und bereiten uns auf Weihnachten vor. Dabei hoffen wir auch darauf, dass wieder ein wenig mehr Normalität möglich ist und die Pandemie uns nicht erneut zu sehr einschränkt.
In einer Umfrage nach den Sonntaggottes diensten haben Sie sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Gottesdienste auch im Herbst und Winter in der Kirche zu feiern. Die Energiepreise zwingen uns dazu, die Tempe
ratur niedriger als gewohnt zu halten. Vielen Dank für Ihre Bereitschaft, die Unannehmlich keiten auf sich zu nehmen und den dickeren Pullover anzuziehen.
Mit einem großen Blick voraus kommt im neu en Jahr auch schnell die Karnevalssession. 200 Jahre Karneval in Köln wird gefeiert. Auch die Melanchthonkirche hält einige Highlights be reit, die Sie auf die folgenden Seiten vielleicht schon entdecken können.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben im Namen des Presbyteriums und des ganzen Teams der Melanchthonkirche frohe und gesegnete Weih nachten und einen guten Start in das neue Jahr.
Ihr Pfarrer
Editorial 3
Vielen Dank, Nadine Kottke
Nadine Kottke ist aus persönlichen Gründen aus dem Presby terium der Ev. Kirchengemeinde Köln-Zollstock zurückgetreten.
Seit 2016 war Nadine Teil des Presbyteriums und hat sich in vielen Bereichen der Gemeindeleitung engagiert. Vor allem die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien lag ihr stets am Herzen. Aber auch im Rahmen vieler Ausschüsse hat sie sich eingebracht. Wir danken Nadine von Herzen für ihr Engage ment, ihre Ideen, ihre Gedanken und ihre Zeit. Im Epheserbrief heißt es: "Einem jeden aber von uns ist die Gnade gegeben nach dem Maß der Gabe Christi." Danke Nadine, dass du deine Gaben in unsere Gemeinde einbringst. Nadine wird ein aktives Gemeindeglied bleiben und sich auch weiter für die Melanch thonkirche engagieren. Die Entpflichtung findet in einem Got tesdienst statt.
Siegbert Hermann Peter Schödel
* 19. Januar 1945 † 9. September 2022
„Ich will Dich nicht verlassen, noch von Dir weichen.“ (Josua 1, 5b)
Am 9. September 2022 verstarb im Alter von 77 Jahren unser ehemaliger Presbyteriumsvor sitzender Siegbert Schödel. Seit 2010 war er Mitglied unserer Gemeinde. Nach 18 Jahren in Brandenburg, wo er bis zu seiner Pensionierung als Leiter der Bauaufsichts- und Denkmal schutzbehörde tätig war, zog er nach seiner Pensionierung 2010 mit seiner Frau zurück nach Köln-Zollstock. Mit unserer Gemeinde waren die beiden seit vielen Jahren verbunden. In der Melanchthokirche hat das Ehepaar Schödel vor 50 Jahren geheiratet, ihre Tochter taufen lassen, und mit den Schwiegereltern deren Goldene und Eiserne Hochzeit gefeiert. Siegbert war von 2016 bis 2020 Mitglied des Presbyteriums und aufgrund seiner beruflichen Erfahrung unter anderem sehr engagiert in Bauangelegenheiten und Personalfragen. So nahm er regelmäßig an den wöchentlichen Dienstbesprechungen der Mitarbeiterschaft teil. Durch die Zeit der Pfarrstellenneubesetzung, nach der Pensionierung von Pfarrer Gerhard Johenneken und die ersten Monate der Neubesetzung durch Pfarrer Oliver Mahn war er als Presbyteriumsvorsitzender mit seiner verbindlichen und besonnenen Art in dieser Zeit oft unser Fels in der Brandung und hat die Gemeinde mit seinem festen Glauben gut begleitet. Auch nach seinem altersbedingten Ausscheiden blieb er der Gemeinde verbunden und stand mit Rat und Tat zur Seite. Aus familiären Gründen und auch bedingt durch die Corona-Pande mie waren ihm in den vergangenen Monaten leider nur selten Gottesdienstbesuche möglich. Wir vermissen ihn als liebenswerten, humorvollen Menschen und als engagiertes Gemeinde mitglied. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen.
Gemeinde.leiten.
Was macht das Presbyterium?
Unsere Kirchengemeinde ist eine eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts. Sie wird von einem Gremium geleitet, dessen Mitglieder in einem festgelegten Turnus — für vier Jahre, das nächste Mal 2024 — von der Gemeinde (wie der-)gewählt werden. Das Gremium nennt sich Presbyterium.
Der Name ist vielleicht etwas irreführend, denn „Presbyterium“ leitet sich von dem griechischen „presbyteros“ ab, das „Ältester“ oder „Älterer“ bedeutet. Aber schon damals, zu Zeiten der ers ten Gemeinden, ging es nicht um Lebensalter, sondern um Lebens- und Glaubenserfahrung. Um Menschen also, denen man zutraute, die christliche Gemeinde zu leiten und weiter zu entwickeln. Heutzutage sind das ehrenamtliche Gemeindemitglieder jeden Alters, die sich je nach Berufserfahrung und/oder Neigung in den unterschiedlichsten Bereichen engagieren und zusammen die Gemeinde leiten.
Das Presbyterium trägt die Verantwortung für die Konzeption der Gemeindearbeit, u.a.: Gottes
dienste und Verkündigung, kirchliche Bildung in verschiedenen Lebensphasen, soziale Verant wortung der Gemeinde, für unterschiedliche Ge meinschafts- und Aktivitätsangebote für alle Al tersgruppen. Ganz praktisch und auch rechtlich ist das Presbyterium als Arbeitgeber des ange stellten Personals, für die Bewirtschaftung der Ressourcen (Gebäude, Finanzen) verantwortlich.
Die Presbyteriumsarbeit geschieht in den mo natlich stattfindenden Sitzungen sowie in Aus schüssen, die die einzelnen Themen für das gesamte Presbyterium vorbereiten bzw. vertie fen. Es gibt derzeit folgende Ausschüsse: Got tesdienst-Liturgie-Kirchenmusik, Kinder- und Jugend, Finanzen, Diakonie, Ökumene, Bauen, Personal und Öffentlichkeitsarbeit.
Den jeweils aktuellen Bericht aus den nichtöffentlichen Sitzungen können Sie auf unser Homepage nachlesen.
Oliver J. Mahn
Hier gibt es die aktuellen Berichte:
5 Gemeinde.leiten.
Schulgottesdienste in der Melanchthonkirche
Jeden Freitag um 8 Uhr morgens treffen sich 40 bis 60 Schüler:innen in der Melanchthonkir che. Die dritten und vierten Klassen der Zoll stocker Grundschulen (Rosenzweigschule und St. Nikolaus Grundschule) machen sich auf den Weg zum Schulgottesdienst. Die katholischen Kinder feiern in St. Pius und die evangelischen Schüler:innen kommen in Begleitung einiger Lehrer:innen zu uns. Auf das ganze Jahr gerech net stellen die Kinder somit die größte Gruppe unserer Gottesdienstbesucher:innen. Gemein sam singen wir, beten, hören biblische Ge schichte und lernen einen lebendigen Glauben kennen. Oft erzählen die Jugendlichen im Kon firmandenunterricht noch begeistert von ihren Schulgottesdiensten. Ein unglaublicher Schatz ist dabei unsere Musik. Jeden Freitag sind ne ben mir Susanne Schubert mit der Geige und Achim Wenzel mit der Gitarre ehrenamtlich mit
dabei und sogen für Stimmung. „Was war da denn heute morgen bei Ihnen in der Kirche für eine Party?“, fragte mich erst neulich eine älte re Dame am Freitagnachmittag.
Förderverein informiert:
Die ordentliche Mitgliederversammlung hat am 12.10.2022 die Auflösung des Fördervereins der evangelischen Kita Melanchthon e.V. beschlossen. Der bisherige Vor stand wird die Auflösung des Vereins als Liquidatoren durchführen. Die Gläubiger des Vereins werden gebe ten, ihre Ansprüche bei den Liquidatoren anzumelden (melanchthon-foerderverein@gmx.de).
Der Schulgottesdienst ist eine feste Institution in unserer Gemeinde. Er ist gesetzlich geregelt und wird durch Kooperationsvereinbarungen mit Leben gefüllt. Was allerdings auch die Schulen merken: Die Gruppe der nicht konfes sionell gebundenen Kinder wird stetig größer. Inzwischen machen sie sogar die größte Grup pe in der Schüler:innenschaft aus. Dennoch bekennen sich beide Grundschulen weiter zur starken Partnerschaft mit den Gemeinden in Zollstock. Neben den Schulgottesdiensten begleiten wir die schulischen Feiern wie die Ein- und Ausschulung. Für die Zukunft ist eine stärkere ökumenische Kooperation geplant. So finden derzeit Gespräche in den Gemeinden und mit den Schulen statt, die Gottesdienste am Freitagmorgen in ökumenischer Gemein schaft zu feiern. Dabei sollen die konfessionel len Elemente nicht untergehen, sondern gera de mit den Kindern im ökumenischen Kontext neu entdeckt werden. Auch eine stärkere Zu sammenarbeit mit den Religionslehrer:innen ist angedacht. Wir freuen uns auf den Aufbruch und schauen mutig auf das, was sich entwi ckelt.
J. Mahn
6 Gemeinde.leiten.
Oliver
Neues Logo für die Melanchthonkirche
Unsere Kirche hat unzweifelhaft eine besondere Architektur. Das Gebäude wurde 1929/30 vom deutsch-amerikani schen Architekten Theodor Merrill im Stil des „Neuen Bauens“ (Bauhaus) gebaut. Schon immer hat sich die Gemeinde mit ihrer Kirche identifiziert. Es ist also kein Wunder, dass schon 1980 ein Gemeindelogo vorgestellt wurde, in dessen Zentrum das Gebäude der Melanchthonkirche steht. Bald aber fiel auf, dass eine Kirche mit verschlossenen Türen wenig einladend wirkt. Kurzerhand wurden die Türen also geöffnet. Nur auf unserem aktuellen Gemeindesiegel hat sich das Logo mit verschlossenen Türen erhalten. 2001 wurde dann der Aufzug im Foyer eingebaut. Der Blick durch die offenen Türen ins Foyer hat sich deutlich geändert. Schon wieder musste das Logo angepasst werden. Diese kleinen Veränderungen sind vielen wohl nicht einmal aufgefallen.
Nach nun 42 Jahren haben wir uns entschieden, das Logo unserer Gemeinde grundlegend zu modernisieren. Die pers pektivische Darstellung der Kirche ist nicht mehr zeitgemäß für eine moderne Darstellung. Klar war jedoch, dass die Kir che weiter zentrales Element sein soll. Ein Grafiker wurde be auftragt, der vor allem noch einmal die besondere Bauhaus architektur aufgenommen hat. Nach vielen Entwürfen und Diskussionen im Presbyterium können wir heute das Ergeb nis vorstellen. Eine schlichte Darstellung unserer Kirche mit ihrem markanten Turm. Nur wenige Linien und doch ist auf den ersten Blick die Melanchthonkirche zu erkennen. Die Lini en nehmen die Gestaltung unserer Kirchenfenster auf. Dieses Gestaltungselement findet sich schon seit einiger Zeit auf un seren Plakaten und Gottesdienstprogrammen sowie auf der Titelseite unseres Magazins.
Das neue Logo wird nun nach und nach das alte ablösen. Halten Sie die Augen offen.
Oliver J. Mahn
Gemeinde.leiten.
Im
Im Abschied liegt ein Neuanfang verborgen. So zeigt es uns die Natur: Im Herbst fallen die Blätter, man che Pflanzen ziehen sich gänzlich zurück – im Frühling sprießen die jungen Blätter wieder und die Welt wird wieder grün und bunt. Im Anfang liegt das Ende ver borgen. Das ist für alles, was auf unserer Welt existiert, ein Faktum, weil wir in Raum und Zeit eingebunden sind.
Zwei Lieder, ein Adventslied und ein Weihnachtslied, können durch ihre Verwendungsgeschichte auf einzig artige Weise davon erzählen, dass der Anfang – die Geburt Christi – und das Ende – der Tod Christi am Kreuz – aufeinander bezogen sind, quasi zusammen fallen. Jesus ist für uns fehlbare Menschen auf die Welt gekommen, um für uns zu sterben und den Tod in der Auferstehung zu überwinden. Darin liegt ein unendli cher Trost.
Das Adventslied Wie soll ich dich empfangen finden wir im eg (Evangelisches Gesangbuch) bei Nr. 11 mit der Melodie von Johann Crüger verbunden. Das ist die uns vertraute Dur-Melodie, zuversichtlich und ruhig im Charakter. Bei O Jesu, Jesu sind die höchsten Töne zum Zeichen der besonderen Textstelle. Nun hat Johann Sebastian Bach im ersten Teil seines Weihnachtsorato riums diesen Choraltext aber mit einer ganz anderen Melodie verbunden. Sie stammt von Hans Leo Haßler mit dem Titel O Haupt voll Blut und Wunden (eg 85). Die ses ist für uns bis heute das zentrale Lied im Karfrei tagsgottesdienst, in dem des Leidens und Sterbens Jesu Christi gedacht wird. Wie fühlt sich das nun an: der ruhige, sehnsuchtsvolle Adventstext von Paul Ger hardt verbunden mit der von Trauer erfüllten Melodie des Karfreitagsliedes? Hier verbindet sich der Adventstext (Anfang) mit der Karfreitagsmelodie (Ende).
Wie soll ich dich empfangen T: Paul Gerhardt 1653 M: Johann Crüger 1653 A 4 4 å
emp Ver
fan lan
gen gen,
und o
S S å O
S S ä bei,
ä Je
ä su,
å Je
å su,
å set Så ä ze
K å da å mit, å was å dich å er
ä göt å ze,
wie mei
K å mir
å mir
be ner
gegn See
å selbst
å ich len
å die
ä dir, Zier?
K
å Fa å ckel
å kund å und å wis å send ä sei
1O o
Hohn, kron,
ä Zier,
å Haupt Haupt,
K å o
K å jetzt
å voll zum
å Blut Spott
å Haupt,
å a
å ber
å und ge
å sonst
å hoch
ä Wun bun
å schön
å schimp
å den, den
å ge
å voll mit
ä zie
å ret
å Schmerz ei
å mit
å und ner
å höch
å ster
å vol Dor
å ler nen A ä
å Ehr å und
ä fie
å ret: å ge
å grü å ßet å seist å du ä mir!
8 Gemeinde.Musik.
A
å
å
å
å
å
S S 4 4
Wie o
soll al
ich ler
dich Welt
ä
å
å
å
å
å
A
A
A
A 4 4 å Wie O å soll al å ich ler å dich Welt å emp Ver ä fan lan å gen gen, å und o å wie mei å be ner å gegn See å å å ich en ä. dir? Zier! . . A å O å Je å å su, å Je å su, ä set å ze å mir å selbst å die å Fa å å ckel ä. bei, å da A å mit, å å was å dich å er ä göt å ze, å mir å kund å und å wis å send å ä. sei! Wie soll ich dich empfangen T: P Gerhardt M: H L Haßler S: J S Bach
O Haupt voll Blut und Wunden T: Paul Gerhardt 1656 M: Hans Leo Haßler 1601
Anfang ein Ende - Im Ende ein Anfang Zwei Lieder sprechen zu uns
Genau anders herum verhält es sich mit dem Lied Korn, das in die Erde (eg 98). Dieses Lied hat seinen festen Platz in der Passionszeit, zum einen an Lätare, dem mittleren Passionssonntag, in dem schon ein we nig auf die österliche Freude hingewiesen wird – zum anderen an Karfreitag, weil in diesem Lied ausdrück lich Jesu Tod benannt wird. Die Melodie ist sehr alt, wir finden die Angabe „Frankreich 15. Jahrhundert“ im Gesangbuch. Damals gab es unser heutiges Dur-MollSystem noch nicht. Die Melodie basiert auf der dori schen Kirchentonleiter, die hauptsächlich mollähnlich
A å
ist mit Duranteilen darin. Tatsächlich ist dieses Lied ur sprünglich ein französisches Weihnachtslied mit dem Titel „Noël nouvelet“. Ich bin sicher, dass dieses Lied in Frankreich als Weihnachtslied zum Volksliedschatz ge hört wie „Il est né, le divin enfant“ und viele andere. Wie fühlt sich das jetzt an: Wir singen zur uns als Passi onslied vertrauten Melodie auf einmal ein Weihnachts lied „Singet all zur Weihnacht“ ? Hier verbindet sich die mollähnliche, altertümliche Melodie (Ende) mit einem fröhlichen Weihnachtsliedtext (Anfang) und zieht die Melodie ins volksliedhafte, tänzerische Ambiente.
Singet all zur Weihnacht T(dt ): Henner Diederich M: Frankreich 15 Jh
A S S 4 4 å
1 Korn, Keim, das der in aus die dem Er A de, cker in in den den Tod Mor ver gen
ä sinkt, dringt A S S ä
Lie å be å lebt ä auf, å die å längst å er å stor å ben ä schien: K A S S å
Lie
å be
å wächst
å wie
ä Wei ä zen,
å und
å ihr
å å Halm å ist ã grün
2. Über Gottes Liebe brach die Welt den Stab, wälzte ihren Felsen vor der Liebe Grab. Jesus ist tot. Wie sollte er noch fliehn? Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
3. Im Gestein verloren Gottes Samenkorn, unser Herz gefangen in Gestrüpp und Dorn –hin ging die Nacht, der dritte Tag erschien: Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Beide Lieder möchte ich in der Adventsund Weihnachtszeit in den Gottesdiensten mit euch singen und den Dimensionen von Anfang und Ende – Ende und Anfang nachspüren.
Barbara Bannasch
1Sin From
å get me
å all Leu
å zur te
å get
å all
ä Weih sin
ä nacht, get,
å sin dan
å get ket
å å al Go�
å le mit
å zur
ä Weih ä nacht,
å sin
ä hier! mir!
K A S S ä Weih å nacht å bricht ä an, å der å Kö å nig å ist å ge ä born K A S S å Sin
å get
å å al å le ã hier!
2. Als ich früh erwachte, ausgeschlafen war, öffnet‘ ich die Augen, vor mir sah ich klar blüh’n einen Baum mit einer Knospe rot. Singet all zur Weihnacht, singet alle hier!
3. Als ich sie erblickte, jubelnd mein Herz sang, denn welch herrlich‘ Glanz und Schönheit ihr entsprang wie eine Sonn‘, die morgens früh erstrahlt. Singet all zur Weihnacht, singet alle hier!
4. Hört‘ ich eines Vogels lieblichen Gesang, sagte zu den Hirten: Bleibet hier nicht lang, in Bethlehem sollt finden ihr das Lamm. Singet all zur Weihnacht, singet alle hier!
5. Ich sah in dem Stall Josef und Maria, zwischen Ochs und Esel lag das Kindlein da. Als Wiege dient die Krippe voller Stroh. Singet all zur Weihnacht, singet alle hier!
6. Da sah ich den Stern erhell’n die ganze Nacht. Hat im Orient drei Weisen Licht gebracht, zeiget den Weg nach Bethlehem zum Stall. Singet all zur Weihnacht, singet alle hier!
7. Einer brachte Gold, der and’re Myrrhe dar Und der dritte Weihrauch, duftend wunderbar. Der einfach‘ Stall wird so zum Paradeis. Singet all zur Weihnacht, singet alle hier!
9 Gemeinde.Musik.
Frag doch mal den Pfarrer...
Wie funktioniert das mit der
Das mit der Auferstehung ist gar nicht so ein fach. Auf der einen Seite ist die Auferstehung Jesus‘ der Ausgangspunkt unseres christlichen Glaubens. Aber der Glaube an die Auferste hung und das Verstehen, was das eigentlich ist, fällt sehr vielen sehr schwer. Aber fangen wir ganz vorne an.
Erst einmal müssen wir Auferstehung und Wie derbelebung voneinander trennen. In der Bibel gibt es viele Geschichten, in denen Jesus oder seine Jünger Menschen auferwecken oder bes ser wiederbeleben. Der bekannteste ist wohl Lazarus, der Bruder von Martha und Maria und Freund von Jesus. Als Jesus hört, dass er ge storben ist, macht er sich auf den Weg zu sei nem Grab und ruft ihn heraus. Lazarus kommt daraufhin lebendig aus seinem Grab heraus. Er wird also wiederbelebt (Joh 11,1-45).
Von Auferstehung sprechen wir bei Jesus Chris tus selbst, der drei Tage nach seinem Tod am Kreuz von den Toten auferstanden ist. Er ist seinen Freund:innen begegnet, hat mit ihnen gegessen und gesprochen und hat sich berüh ren lassen. Jesus, der Sohn Gottes, ist für die Sünden der Menschen gestorben und wurde von Gott auferweckt. Dieses unglaubliche Er eignis ist die Grundlage und der Ursprung für unseren christlichen Glauben. Jedes Jahr feiern wird diese Auferstehung an Ostern. Aber auch an jedem Sonntag erinnern wir uns an dieses Ereignis. Dass wir sonntags Gottesdienst feiern und sonntags nichts arbeiten müssen, liegt un
mittelbar daran, dass Jesus Christus am Oster sonntag auferstanden ist.
Beides, Auferstehung und Wiederbelebung, passiert aber nicht einfach von selber. Es ist die Kraft Gottes, die hier, in Jesus und durch die Menschen, am Werk ist.
Jeden Sonntag bekennen wir im Glaubensbe kenntnis unseren Glauben an die „Auferste hung der Toten und das ewige Leben“. Weil Gott Jesus von den Toten auferweckt hat, wird er auch uns auferstehen lassen. Das ist die christliche Hoffnung, unser christlicher Glaube. Nun ist das ewige Leben nicht viel einfacher zu verstehen als die Auferstehung. Gemeint ist, dass wir nach unserem Tod Gott begegnen. In diesem Moment, bei dieser Begegnung, be kommen wir etwas ab von der göttlichen Le bensmacht. Wir werden unsterblich.
Im Glaubensbekenntnis heißt es aber auch: „zu richten die Lebenden und die Toten.“ Ein göttliches Strafgericht macht den Menschen seit Jahrhunderten Angst. Diese Angst wurde oft ausgenutzt. Ein solches strafendes Gericht ist aber nicht gemeint. Es geht vielmehr dar um, dass Gott uns und die Welt wieder rich tig macht. All die Gewalt, das Unheil und die Zerstörung werden wieder heil und richtig ge macht. Ewiges Leben und das Gericht sollen uns nicht klein machen und zerstören, sondern ganz im Gegenteil: Sie sollen uns aufrichten zum wahren Leben.
10
Auferstehung?
Als Christ:innen glauben wir aber nicht nur an eine unsterbliche Seele, die zu Gott kommt. Wir glauben an die Auferstehung von Seele und Leid. Das ist vielleicht sogar am schwersten zu verstehen. Wenn jemand stirbt, wissen wir doch, dass der Körper zurückbleibt und vergeht. Aber Körper und Geist bleiben, nach christlichem Verständnis, auch nach dem Tod auf irgendeine Art und Weise miteinander ver bunden. Gott hat uns erschaffen als sein Eben bild, mit Geist, Seele und Leib. Nach meinem Tod existiert nicht irgendeine unsterbliche, unpersönliche Seele weiter. Als Person bin ich wiedererkennbar mit meiner Persönlichkeit, meiner Lebensgeschichte und meinen Emo tionen. So habe ich eine Zukunft bei Gott. So können wir uns wiedererkennen und wieder treffen, mit Leib und Seele.
Auch wenn die Auferstehung das Fundament unseres Glaubens ist, ist sie alles andere als leicht und selbstverständlich zu verstehen. Nicht wenige Christ:innen haben große Prob leme mit dem Glauben an die Auferstehung. Auch mir geht das so. Aber das ist gar nicht schlimm. Glaube ist nichts Statisches, nichts Festes, nichts, was ich nur einmal verstehen muss und dann für immer habe. Ich muss mich immer wieder neu mit meinem Glauben befas sen. Er ist dynamisch und beweglich. Und das ist gut so, denn so bleibt mein Glaube lebendig.
Oliver J. Mahn
Top 10-Lieder auf Bestattungen
Immer seltener wird auf Trauerfeiern gesungen. Vermutlich singen die Menschen überhaupt im mer weniger. Schade eigentlich! Leider wird auch Musik bei den Trauerfeiern immer seltener von echten Musiker:innen gespielt. Obwohl es in den allermeisten Trauerhallen Orgeln gibt, kommt die Musik immer häufiger vom Band bzw. aus dem Bluetooth-Lautsprecher. Dabei greifen viele Ange hörige auf sehr persönliche Musik zurück. So wird Musik gespielt, die zum Leben der:des Verstobe nen passt – oder ihr:sein Lieblingslied. So individu ell diese Musikwünsche sind, so gerne wird auch auf „Klassiker“ zurückgegriffen. Pfarrer Mahn und Prädikant Wenzel haben eine – subjektive – Bes tenliste von Titeln zusammengestellt, die immer wieder zu hören sind: 1. Niemals geht man so ganz (Trude Herr) 2. Amoi seg' ma uns wieder (Andreas Gabalier)
In unserem Veedel (Bläck Fööss)
So wie du warst (Unheilig) 5. Hallelujah (Leonard Cohen) 6. Time to say Goodbye (Andrea Bocelli & Sarah Brightman) 7. Tears in Heaven (Eric Clapton) 8. I did it my way (Frank Sinatra)
Der Weg (Herbert Grönemeyer) 10. Someone like you (Adele)
Gemeinde.leben.
11
3.
4.
9.
Gedenken in Stein meißeln
Schnell und sicher gleitet der druckluftbetrie bene Meißel über die Oberfläche, fräst Linie um Linie in den glatten Stein. Es staubt ein wenig. Die scharfe Meißelkante bringt Buchsta ben, Zahlen und Symbole zum Vorschein. Sie formen sich zu Namen und Lebensdaten, zu Botschaften des Abschieds, der Liebe und des Gedenkens. Am Druckluft-Meißel steht Tizian Jung: 24 Jahre alt, Steinmetz-Geselle, wohnhaft und evangelisch in Zollstock. In beiger CordKluft, typisch für seinen Berufsstand, und mit dicker Schutzbrille über den Augen bearbeitet er den rötlich-schwarzen Quader aus schwe dischem Gneis, der, auf einem Podest festge zurrt, neben anderen unfertigen Werksstücken in der Steinbildhauerei Anno Walk steht.
Seit 2017 arbeitet Tizian Jung für Petra und Jörg-Peter Walk, die den Betrieb am Höninger Platz in vierter Generation leiten. Es gibt dort eine große Werkhalle mit Hebe- und Rollvor richtungen, Schubkarren und Wägelchen, Re galen und Schränken voller Geräte, Werkzeu ge und Materialien. Nebenan ist ein kleinerer Raum, die „Schreibwerkstatt“, in der Buchsta benformen auf Steine gepaust und die ausge
frästen Buchstaben und Ornamente mit spe ziell angerührten Farben, feinen Pinseln und ruhiger Hand ausgemalt werden.
„Unsere Hauptaufgabe sind Grabsteine. Wir sind dabei sehr handwerklich unterwegs, ma chen viel selbst,“ sagt Jung. Jeden Tag hat er mit Grabsteinen zu tun. Er behaut und schnei det zurecht, beschriftet, montiert, reinigt und transportiert. Steine in allen Farben, neue Grabsteine, alte Grabsteine, Kissensteine, Pult steine für Urnengräber, Flusssteine für Baum bestattungen, Findlinge, Statuen, Einfassun gen und vieles mehr. „Historische Grabsteine gefallen mir auch gut. Man muss nicht immer
Menschen im Veedel
12
alles neu haben. Ich bin für erhalten und wie derverwenden“, sagt er. „Dass ich Steinmetz wurde, war die Idee meiner Mutter. Ich habe schon immer gut gemalt und gezeichnet. Nun kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen“, betont der junge Mann. „Ich bin gern in der Werkstatt, aber auch sehr gern draußen unter wegs. Der Südfriedhof hat für mich etwas von einem Park. Hier sind alte Männer und Frauen unterwegs und junge Leute mit Kinderwagen.“ Er sieht, wie sich Menschen auf den Bänken des Friedhofs begegnen, wie sich Schicksalsge meinschaften finden und auch Freundschaften entwickeln.
Jung hat viel Kundenkontakt. Wenn er mit sei nen Kund:innen auf dem Friedhof unterwegs ist, erzählen sie ihm von ihren Verstorbenen. Dass sie ein langes, gemeinsames Leben hat ten, viele Jahrzehnte verheiratet waren zum Beispiel. „Das macht mich traurig, dass die se Menschen nun allein und auf sich gestellt sind.“ Manchmal fühlt er sich auch wie ein
Therapeut. Schnell fließen Tränen, wenn die Hinterbliebenen den Grabstein zum ersten Mal sehen. „Dann muss ich auch schlucken, freue mich aber gleichzeitig, wenn der Stein gefällt und ich dann die Geschichte‚ 'hinter dem Stein' höre.“ Vor einiger Zeit hat er mit seinen Kolle gen einen grünen Felsstein für das Grab eines jungen Mannes, der einen Unfall hatte, herge richtet. Tizian Jung findet: „Man muss das Le ben auskosten. Der Beruf zeigt mir, dass man nicht wissen kann, wann es vorbei ist.“
Jung hat noch einen Alltagstipp parat: „Na türlich reinigen wir Steinmetze Grabsteine mit dem Hochdruckreiniger. Man kann aber auch viel selber machen. Bloß keine Seife oder schärfere Mittel nehmen. Es reichen Was ser, eine Bürste oder die dunkle Seite eines Haushaltsschwamms und Muskelkraft, um Schmutz, Moos und Flechten von den Steinen zu putzen.“
Menschen im Veedel
Bärbel Kramer
HOSPIZ
ambulanter und stationärerHospizdienst
… und warum überhaupt?
Als es in der Redaktionskonferenz um die Ver gabe der Themen für unser aktuelles Magazin ging, habe ich mich spontan und aus aktuel ler Betroffenheit für dieses Thema gemeldet. Warum Betroffenheit? Meine älteste und lie be Freundin aus Schulzeiten teilte mir kürz lich mit, dass ihr seit vielen Jahren schwer an Krebs erkrankter Mann in ein Hospiz geht, weil die Pflege zuhause nicht mehr gewährleistet sei. Das Hospiz hat er aber nicht mehr erlebt. Nach dramatischer Verschlechterung seines Zustandes ist er im Krankenhaus verstorben, nachdem er sich noch von seiner Familie ver abschieden konnte.
Es ist mir in den Sinn gekommen, dass ich mich schon einmal in einem Hospiz in Aachen von einer guten Bekannten verabschieden musste. Bilder aus der Zeit vor 12 Jahren sind mir wieder in den Sinn gekommen. Ein langer Gang mit leiser Musik führte vom Klinikum ins Hospiz, ein Raum mit Hel ligkeit und Wärme, ausgestattet mit
persönlichen Gegenständen und Bildern. Be treuung und Besuche rund um die Uhr. Fast automatisch stellte ich mir die Frage: Was ist eigentlich mit mir, wenn ich unheilbar erkran ke? Was will ich, wer kann helfen? Verwitwet, kinderlos, Bruder und Nichten entfernt woh nend. Ich möchte niemandem zur Last fallen, soviel steht fest. Da ich konkret nicht wirklich viel über die Hospizarbeit wusste, bin ich auf Recherche gegangen.
Was genau ist eigentlich ein Hospiz? Hospiz, aus dem Lateinischen von hospitium „Herberge“, „Gastfreundschaft“, ist eine Ein richtung der Sterbebegleitung. Im deutschen Sprachraum der Gegenwart wird mit Hospiz meist eine stationäre Pflegeeinrichtung be zeichnet, die oft über nur wenige Betten ver fügt und ähnlich wie ein kleines Pflegeheim organisiert ist. Das erste stationäre Hospiz im Sinne der Palliative Care (lat. palliare „mit einem Mantel bedecken“; engl. care „Versor gung, Betreuung, Aufmerksamkeit“) wurde 1967 im Vereinigten Königreich eröffnet, dort entstand auch 1982 das erste Kinderhospiz. In Deutschland gab es das erste Hospiz 1986 und das erste Kinderhospiz 1998. Inzwischen gibt es bei uns etwa 240 stationäre Hospize (davon 17 für Kinder, Jugendliche und junge Erwach sene) und mehr als 300 Palliativstationen in Krankenhäusern sowie über 1.500 ambulante Hospizdienste (Stand: November 2018).
Die Bezeichnung „Sterbehospiz“ wird von Trä gern und Mitarbeitern dieser Einrichtungen nicht verwendet, da eines der Ziele der dorti gen Arbeit ist, dass Sterbende nach Möglich
14 Diakonie
keit im häuslichen Bereich verbleiben oder dorthin zu rückkehren können. Daher bezeichnet Hospiz im wei teren Sinne die bewusste Haltung, dass Sterben, Tod und Trauer zum Leben ge hören. Aus dieser Hospizidee ging die Hospizbe wegung hervor, die diese Themen auf verschiedene Wei se wieder in den gesellschaftli chen Alltag, insbesondere in Medizin und Pflege, integriert.
Die Regionalbischöfin der Evangelischen Kir che in Mitteldeutschland, Friederike F. Speng ler sagt in einer Beilage des Kölner Stadtan zeigers zum Thema „Trauern und Gedenken“:
„Die Hospizbewegung ist eine Bürgerbewe gung, die sich u.a. in der Gesellschaft dafür einsetzt, dass Sterben und Trauern mitten im Leben stattfinden. Das Sterben muss selbst bestimmt gestaltet werden können und jeder muss in Abschied und Sterben einen geschütz ten Ort für Leib und Seele finden können.“
Bei einem Hospiz im engeren Sinne handelt es sich um eine Institution, die ein Konzept der Sterbe- und Trauerbegleitung verfolgt. Hospize haben folgende Ziele:
• Der Kranke und seine Angehörigen stehen im Zentrum des Dienstes.
• Die Unterstützung erfolgt durch ein inter disziplinäres Team.
• Freiwillige Begleitpersonen werden einbe zogen.
• Es geht um „Palliative Care“ (Sorge um Schmerzfreiheit und Lebensqualität) statt nur um „Medical Care“ (auf Heilung gerich tete Behandlung), anders gesagt: Lebens qualität statt Lebensquantität.
• Es wird eine Trauerbegleitung angeboten.
Bei allen pflegerischen und medizinischen Handlungen steht aber der (geäußerte oder mutmaßliche) Wille des/der Kranken an erster Stelle. Es gibt ambulante, teilstatio näre und stationär täti ge Hospizvereinigungen, also Leistungserbringer im hospizlichen und palliativen Bereich.
Was macht ein stationäres Hospiz?
Ein stationäres Hospiz ist ein spezielles Haus, in dem schwer kranke und sterbende Men schen in der letzten Zeit ihres Lebens wohnen können, wenn eine Versorgung zu Hause oder am bisherigen Wohnort nicht mehr möglich ist. Hier werden die Menschen rund um die Uhr von Pflegekräften palliativ-pflegerisch und medizinisch betreut. Im Hospiz erhalten Ster bende und ihre Angehörigen Begleitung, Bera tung und medizinisch-pflegerische Versorgung. Dabei spielt die Kontrolle der verschiedenen Symptome eine große Rolle, u.a. durch die Schmerzbehandlung.
Was macht ein ambulanter Hospizdienst?
Der ambulante Hospizdienst unterstützt, berät und begleitet chronisch schwerkranke Kinder und Jugendliche, Menschen mit schwerer und fortgeschrittener Erkrankung und sterbende Menschen und auch deren Familien, Freunde und weitere Zugehörige. Meist begleiten am bulante Hospizdienste dort, wo die Menschen derzeit leben: zu Hause, in der Pflegeeinrich tung oder im Krankenhaus. In einzelnen Fäl len können schwer kranke Menschen auch in einem stationären Hospiz von einem ambulan ten Hospizdienst zusätzlich begleitet werden. In der Regel sorgen ehrenamtliche Mitarbei terinnen und Mitarbeiter eines ambulanten
15 Diakonie
Hospizdienstes für Entlastung für die Familie und das soziale Umfeld. Sie führen Gespräche, spielen, machen kleinere Ausflüge, überneh men Erledigungen, teilen Sorgen und Leid, spenden Trost und sind einfach da. Sie halten auch in den letzten Stunden des Lebens Sitz wachen. Dank ambulanter Hospizdienste er füllt sich ein großer Wunsch vieler Menschen: So lange wie möglich zu Hause bzw. im ver trauten Umfeld leben. Wichtig zu wissen: Die Angebote des ambulanten Hospizdienstes sind in der Regel kostenlos. Ambulante Hospiz dienste übernehmen nicht die Pflege der kran ken Menschen.
Evangelische Hospizdienste finden sich auch in Köln, z.B. gibt es den Ambulanten Hospizdienst der Evangelischen Gemeinde Köln am MartinLuther-Platz 2, 50677 Köln (Altstadt-Süd).
Und die Kosten?
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen unter Berücksichtigung des Finanzierungsan teils der Pflegeversicherung 95 Prozent der zuschussfähigen Kosten eines stationären Hos pizes. Den restlichen Anteil tragen die Hospize, insbesondere durch Spenden und Ehrenamt. Voraussetzung ist die Überweisung durch den Hausarzt oder ein Krankenhaus. Hospize und Krankenkassen bieten hierzu Beratung.
Ulrike Pickert, Diakoniekirchmeisterin
Weitere Standorte ambulanter und stationärer Hospizdienste findet man über die „Hospiz + Palliativ Arbeitsgemeinschaft Köln“ https://hak-online.de/
Gut vorgesorgt
Unfall, Krankheit oder Alter können dazu führen, dass man vorübergehend nicht oder nie mehr in der Lage ist, die An gelegenheiten des Lebens eigenverantwortlich zu regeln. Nur mit Hilfe von Vorsorgevollmacht und Betreuungsver fügung ist es möglich, eine:n Betreuer:in persönlich auszu wählen und dem eigenen Willen Ausdruck zu verleihen.
Informationen zur Vorsorge hält z.B. die EKD, die Ev. Kirche in Deutsch land, bereit. Gemeinsam mit der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) gibt sie die „Christliche Patientenvorsorge“ heraus. Die Formulare um fassen vier Möglichkeiten der Patientenvorsorge: die Vorsorgevollmacht, die Betreuungsverfügung, die Patientenverfügung und die Äußerung von Behandlungswünschen.
Sie können die Formulare online ausfüllen und für Ihren Gebrauch aus drucken: https://www.ekd.de/Christliche-Patientenvorsorge-15454.htm oder zum Preis von 0,35 Euro zzgl. Porto bestellen bei: Kirchenamt der EKD, Herrenhäuser Str. 12, 30419 Hannover, Tel. 0800 / 5040602 oder E-Mail: versand@ekd.de
Diakonie
Die Melanchthon-Akademie in Köln bietet ebenfalls Veranstaltungen zu diesem Thema an. In den Seminaren erfahren Sie, was Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung bedeuten und in welchem Verhältnis sie zur Patientenver fügung stehen. Im Anschluss können Sie die Formulare begleitet ausfüllen, so dass Sie am Ende der Veranstaltung die Vollmacht bzw. die Verfügungen in der Tasche haben. Das Seminar kostet circa 16 Euro.
Auf der Website der Melanchthon-Akademie finden Sie die aktuell angebotenen Seminare: https://ww.melanchthon-akademie.de/programm oder Sie erkundigen sich telefonisch: Melanchthon-Akademie des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, Kartäuserwall 24b, 50678 Köln, Tel 0221 / 931803-0.
Frau Marga aus unserer Gemeinde hat uns auf ein weite res Thema aufmerksam gemacht:
Das Behindertentestament
Kinder mit einer Behinderung bedürfen oft ein Leben lang der Fürsorge ihrer Eltern. Doch meist endet das Leben der Eltern vor dem Leben der Kinder. Welche Möglichkeiten gibt es für Eltern, sein Kind auch nach der eigenen Lebenszeit zu unterstützen und zu versor gen? Was ist ein Behindertentestament? Für wen ist es sinnvoll?
Mehr Informationen: Bundesverband für körper- und mehrfachbehinderte Menschen e.V., www.bvkm.de
Der bvkm gibt die Broschüre „Vererben zugunsten behinderter Menschen“ heraus und bietet Infoaben de dazu an.
Weitere Infos bereit hält auch der Verein„süße Zitronen e.V. Unterstützung für Familienmit Handicap“, Markusstraße 53, 50968 Köln-Raderthal, Tel. 0221 / 42 33 39 52,E-Mail: mail@suessezitronen.de
Dorothea Horn und Bärbel Kramer
17
Diakonie
Bestattungskultur
eine Entdeckungsreise
Auch dieser Artikel ist ein sehr persönlicher geworden, ausgelöst durch zwei Sterbefälle im nahen Umfeld in den letzten Wochen: Wolfram, der Ehemann meiner Freundin, ist im Alter von 70 Jahren gestorben; er hatte gerade erst seinen Geburtstag gefeiert. Siegbert Schödel, unser Gemeindemitglied und sehr geschätzter ehemaliger Vorsitzender des Presbyteriums der Melanchthonkirche, ist im Alter von 77 Jah ren gestorben. Gleichzeitig jährt sich im Januar des kommenden Jahres der 10. Todestag mei nes Mannes.
Ja, das macht etwas mit mir, löst Gedanken um Leben und Sterben aus. Nein, keine Ängste oder Panik, weil ich bereits die zweite Lebens hälfte überschritten habe. Aber schon Gedan ken, was ich mir für mich selbst wünschen würde, wenn es einmal soweit ist. Bei meinem Mann war es eine klare Entscheidung, er selbst hätte sich ein pflegefreies Urnengrab auf dem Südfriedhof gewünscht, damit ich einen Ort habe zum Besuchen, zum Beten, zum Trauern und um der Natur zu lauschen. Wie durch ein Wunder befindet sich direkt zwei Reihen vor dem Grab eine Bank, auf der ich genau diese Möglichkeiten habe.
Ehrlich gesagt, für mich könnte ich diese Ent scheidung momentan nicht fällen. Ich weiß viel zu wenig über die verschiedenen Möglichkei ten, zwischen denen ich wählen könnte. Ganz generell oder speziell auf dem Südfriedhof: Was ist möglich? Ein Telefonat mit dem Bestat tungshaus Pütz, die ich von der sehr persönli chen und liebevollen Bestattung meines Man nes noch in bester Erinnerung habe, hat mir viele grundlegende Fragen beantwortet und mir Hinweise gegeben, wo ich weitere Informa tionen finden kann.
Welche Bestattungsformen gibt es?
Man unterscheidet zunächst die klassischen Bestattungsformen Erd- und Feuerbestattung.
Bei der Erdbestattung gibt es zwei verschiede ne Formen:
1. Das klassische Wahlgrab (einstellig oder als Doppelgrab): Hier hat man die freie Wahlmöglichkeit der Grabstätte
2. Pflegefreie Grabkammer: Die Grabstelle in der Grasfläche wird zugewiesen
Bei der Feuerbestattung unterscheidet man ebenfalls zwei Formen:
1. Urnenwahlgräber für zwei Urnen: Hier hat man die freie Wahlmöglichkeit der Grab stätte
2. Pflegefreies Urnengrab für eine Urne: Die Grabstelle in der Grasfläche wird zugewie sen
Die Zeiten vom Sterbetag bis zur Bestattung unterscheiden sich ebenfalls, die Erdbestat tung geschieht innerhalb von zehn Tagen, bei der Feuerbestattung können es bis zu sechs Wochen sein.
Der Regelfall sind Erd- oder Feuerbestattun gen. Der Trend geht aber immer mehr weg von der traditionellen Erdbestattung hin zur Feuer bestattung. Die Tendenz zur anonymen Bestat tung wird ebenfalls größer. Das ist die preis günstigste Form der Bestattung, aber es sind nicht nur Kostengründe; oftmals sind entweder keine Angehörigen mehr vorhanden oder man will ihnen Arbeit ersparen. Wie ich vom Bestat tungshaus Pütz erfahren habe, kann man auch Vorsorgeverträge beim Bestatter seines Ver trauens abschließen, in denen die Wünsche für
19
Gemeinde.leben.
die eigene Bestattung festgeschrieben werden.
Welche Bestattungsformen gibt es außerdem noch, insbesondere auf dem Südfriedhof ?
Der Parkfriedhof mit seinem dichten Baumbestand und alleenartigen We gen zieht gleichsam Trauernde und Spaziergänger an. Diese finden auch in den zwei Bestattungsgärten wohl tuende Orte der Ruhe vor, die zum Verweilen einladen.
Für den Südfriedhof wurde auf dem Flurstück 32 eine Fläche von knapp 1.600 qm geplant. Die Anlage ist ge prägt von ineinander verschlungenen Wegeverläufen, wie sie z.B. im Nordteil des Südfriedhofes typisch sind. Durch den ausreichend sonnigen Standort können auf Flur 32 „Rosengärten“ und die „Spuren des Lebens“ mit La vendelpflanzungen, aber auch wald ähnliche, halbschattige Bereiche wie der „Ruhehain“ gestaltet werden. Ei nen besonderen Akzent setzt außer dem der asiatisch anmutende „Garten der Lichter“.
Im Vergleich zum Bestattungsgarten in Flur 32 befindet sich die Anlage in Flur 50 im Erweiterungsteil des Süd friedhofes und hat eine sehr geradli nige Anordnung der Hauptwege. Dem entsprechend wurde bei der land schaftsarchitektonischen Planung des Kooperationsgräberfeldes bewusst eine streng formale Struktur gewählt. Benachbart liegen Bestandsgräber, die durch eine niedrige Taxus-Hecke optisch abgegrenzt sind. Am östlichen Kopfende befindet sich der Italieni sche Ehrenfriedhof, der ebenfalls eine lineare Anordnung der Grabstätten aufweist.
Die einzelnen kachelförmigen Teilflä chen in den Bestattungsgärten auf Flur 50 stellen sich quer zur Längs achse und sollen den Besucher mit ih
rer unterschiedlichen Anmutung überraschen und ein insgesamt abwechslungsreiches Bild bieten.
Neben den mediterran anmutenden „Spuren des Lebens“ und den waldähnlich gestalteten Grabstätten im „Ruhehain“ finden sich in Flur 50 auch die Module „Rosengarten“ und „Gar ten der Lichter“ wieder. Außerdem werden als neuartige Angebote Beisetzungsmöglichkeiten für Urnen unter Apfelbäumen in der „Natur wiese“ und für Sarg und Urnen im rustikal ge stalteten „Bauerngarten“ ermöglicht. Ebenfalls ungewöhnlich und neuartig ist der „Gräsergar ten“, der seine optischen Akzente mit der Viel falt von Blattstrukturen setzt.
Detaillierte Beratung über die Bestattungsgär ten erhält man von der Firma Kurpan-Zimmer, die für die gärtnerische Umsetzung und Pflege zuständig ist.
Welche Bestattungsmöglichkeiten gibt es außerhalb des Südfriedhofes?
1. Die Naturwaldbestattung – eine andere Trauerkultur
Diese Bestattungsform für Urnen in unberühr ter, natürlicher Umgebung hat sich auch in Köln etabliert und ist besonders preisgünstig. Dabei wird die Urne ohne Namensnennung in einem separaten, vollkommen naturbelasse nen Bestattungswald am Kölner Ostfriedhof beigesetzt. Dieser Bereich verfügt über einen eigenen Zugang und erfährt keinerlei pflege rische Unterhaltung. Weder eine Gedenktafel noch ein gemeinsames Denkmal weisen auf die hier bestatteten Menschen hin.
Im Gegensatz zu der anonymen Urnengrab stätte erfolgt die Naturwaldbestattung außer halb des als Parkanlage gestalteten Teils des Friedhofs und somit auch fernab der uns be kannten Trauerkultur. Die Angehörigen müs sen entscheiden, ob diese Bestattungsform den Wünschen des:der Verstorbenen und ihren eigenen Bedürfnissen entspricht.
Gemeinde.leben. 20
2. Grabstätten auf dem Friedhof im Wald
Der Bestattungsort FriedWald ist eine Alterna tive zum klassischen Friedhof. Mitten im Wald ruht die Asche von Verstorbenen in biologisch abbaubaren Urnen unter Bäumen. Eine kleine Namenstafel am Baum macht auf die Grab stätte aufmerksam.
Ihre letzte Ruhestätte im FriedWald können Sie sich bereits zu Lebzeiten aussuchen. Freie Grabstätten erkennen Sie anhand farbiger Bänder, die um die Bäume gebunden sind. Jede Grabstätte im FriedWald ist mit einer Nummer gekennzeichnet und in einem Regis ter bei der Kommune und bei FriedWald ein getragen. Über die Baumnummer können Sie Ihren Baum im FriedWald finden. Ein Lageplan am Eingang des Waldes hilft Ihnen bei der Ori entierung.
3. Klassische Seebestattung – man unter scheidet zwei Formen:
Die begleitete Seebestattung
Bei dieser Form der Seebestattung be gleiten Freunde und Angehörige den Ver storbenen auf seiner letzten Fahrt. Wenn sie an Bord kom men, werden sie vom Kapitän begrüßt. Die Urne ist bereits
im Salon aufgebahrt. Auf Wunsch sind auch Blumen, Fotografien oder persönliche Erinne rungsstücke aufgestellt.
Auf der Beisetzungsposition stoppen die Ma schinen. Der Kapitän versammelt die Trauer gesellschaft auf dem Achterdeck und trägt die Urne zum Heck des Schiffes. Er hält eine kur ze Ansprache nach seemännischem Brauch, vier Doppelschläge der Schiffsglocke beenden symbolisch die Wache des Verstorbenen auf Erden und der Kapitän lässt die Urne langsam an einem Tampen zu Wasser. Die Trauergäste können dem Meer Blumen, Blütenblätter oder auch Steine als letzten Gruß übergeben. Zum Abschied umrundet das Schiff die Beisetzungs position.
Die stille Seebestattung
Eine stille Seebestattung findet ohne Beglei tung durch Angehörige statt. Sie wird vom Ka pitän an der vereinbarten Beisetzungsposition vollzogen. Nach der Seebestattung erhalten die Angehörigen einen Auszug aus dem Schiffsta gebuch sowie eine Seekarte mit der genauen Beisetzungsposition.
Wohin entwickelt sich die Bestattungskultur?
Eine Studie zeigt nicht nur den derzeitigen Stand der Bestattungskultur auf. Sie prog nostiziert darüber hinaus auch, wie sie sich in Deutschland und Europa im 21. Jahrhundert entwickeln wird. Dazu hat Prof. Dr. Norbert Fi scher Studien verschiedenster akademischer
Gemeinde.leben. 21
Disziplinen zusammengetragen und ausgewertet. Das Resultat seiner Arbeit ist eine Bestätigung des Paradigmen wechsels in der Bestattungskultur. Er findet ebenfalls einen Trend zur Indivi dualisierung und zu Kostenersparnis.
Seine Studie zeigt eine deutliche Ver änderung in der Erinnerungskultur. Er findet „eine Zunahme der Gedächtnis landschaften im öffentlichen Raum, wobei es um die sinnhaft-symbolische Aneignung von Orten, Räumen und Landschaften durch Artefakte der Erin nerung, die damit zum Medium eines ge sellschaftlichen Gedächtnisses werden.“
Gemeint ist, dass die Erinnerungskultur den Friedhof verlässt, beispielsweise in Form von Gedenkportalen. Obwohl der Friedhof in Nähe der Gesellschaft positioniert ist, ist er dennoch deutlich von ihr getrennt. Erkennbar ist dies bei spielsweise an den hohen Mauern der Friedhöfe. Aber inzwischen zeigen sich immer mehr Erinnerungssymbole im öffentlichen Raum. Professor Fischer nennt in diesem Zusammenhang das Aufkommen von Erinnerungswebsites und Kreuzen, Hinweistafeln und Ad-HocDenkmälern am Straßenrand. Er weist aber auch auf mediale Inszenierungen im Fernsehen oder auf Facebook hin, die zunehmend eine große Rolle spie len. Zu denken ist dabei an die Welle an Trauerbekundungen über den Tod von Michael Jackson, die am Tage seines Todes und den folgenden Tagen durch das Internet zog. Tod und Trauer werden individualistisch und pluralistisch inter pretiert, der Friedhof in Frage gestellt, und die Entkirchlichung schreitet weiter fort. Dies sind Anzeichen einer „Libera lisierung“ und „Individualisierung“ der Bestattungskultur.
Ulrike Pickert
Quellen und Fotos: Bestattungshaus Pütz, Stadtverwaltung Köln und Wikipedia
Der SÜDFRIEDHOF
Ein Spaziergang durch das Zollstocker Leben
Zugegeben, ich stamme nicht aus Zollstock. Das erste Mal habe ich ihn wohl unbewusst beim Fahren in der Stadt bahn wahrgenommen: „Linie 12 – Zollstock Südfriedhof“ erklingt es blechern jeden Tag x-mal an Kölner Haltestellen. Na und? Ein Friedhof halt. Als ich nahe des Kölner West friedhofs wohnte, kann ich mich nicht erinnern, jemals auch nur einmal dort gewesen zu sein. Ohne persönliche Bindung verirren sich die wenigsten Menschen auf einen Friedhof. Gebürtige Zollstocker:innen und ihre Angehörigen haben wahrscheinlich eine viel intensivere Beziehung zum Süd friedhof als ich. Die meisten kennen aber auch wahrschein lich nur den direkten Weg zu einem bestimmten Grab: hin und zurück. Irgendwie ist jeder Friedhof halt gleich. Und doch hält der Südfriedhof einige Besonderheiten bereit, selbst für mich als „Imi“.
Grundsätzliches
Der Südfriedhof ist ungefähr 615.000 Quadratmeter groß. Hier findet sich aktuell Platz für 47.400 Grabstätten. Er ist somit nach Fläche, nicht nach der Anzahl der Grabstätten, der größte Kölner Friedhof. Er bietet Platz für Sarg- und Urnenbestattungen. Besonderheiten sind ein Bereich für Tot- und Fehlgeburten und eine Gemeinschaftsgrabstätte für Menschen ohne festen Wohnsitz. Der Friedhof entstand 1899 bis 1901 als Entlastung des damals einzigen, nicht konfessionellen Friedhofs auf Kölner Stadtgebiet: Melaten. Ursprünglich als Provisorium für einen geplanten zentralen Friedhof erbaut, wurde er mehrfach bis 1963 dann doch er weitert.
Gemeinde.leben. 22
Aufbau
Noch heute lässt sich der 1901 eingeweihte „ur sprüngliche“ Bereich gut von den Erweiterungen un terscheiden. Der Kölner Gartenarchitekt Adolf Kowal lek legte ein ungewöhnliches System aus Rundwegen an, die sich gegenseitig kreuzen. Dies und seine An lage als Parkfriedhof mit breiten Wegen und Alleen machen heute den Reiz des Südfriedhofs als Naherho lungsgebiet aus. Im damaligen Zeitgeschmack wurde er als unübersichtlich kritisiert, weswegen alle Erwei terungen wieder dem klassischen Schachbrettmuster folgten (siehe Karte).
Neben unauffälligen Wirtschaftsgebäuden des Fried hofs gibt es ein Gärtnerwohnhaus (5) direkt neben dem Haupteingang, ein Hochkreuz von 1905 (6), ein im zweiten Weltkrieg zerstörtes und 2009 wieder auf gebautes Pförtnerhaus zwischen den Eingangspfor ten (1) und die achteckige Trauerhalle (2) von 1912. Auch Spuren zweier Weltkriege lassen sich am Aufbau des Friedhofs ablesen. Neben den üblichen Kriegsgrä bern (8 und 9) gibt es einen britischen Ehrenfriedhof aus dem Jahr 1922 mit 3.000 Gefallenen der Com monwealth-Staaten aus beiden Weltkriegen und ei nen italienischen Ehrenfriedhof aus dem Jahr 1928 mit 2.000 Soldaten, die im ersten Weltkrieg in deut scher Kriegsgefangenschaft starben.
Sich ändernde Bestattungskultur und Kurioses
Ursprünglich sollte der Friedhof keine Trauerhalle er halten, da Tote um 1900 direkt nach der Aufbahrung in der Wohnung auf dem Friedhof bestattet wurden. Das Bevölkerungswachstum und beengte Wohnver hältnisse änderten aber die Hygienevorschriften. Die preußische Regierung verhinderte jahrelang den Bau einer Trauerhalle, da sie sich unmittelbar in der Nähe von militärischen Einrichtungen des Kölner Festungs rings befand. Erst 1912 kam es somit zum Bau.
Insbesondere ältere Familiengräber reicher Per sönlichkeiten, die bis in die 1930er erbaut wurden, gleichen kleinen griechischen Tempeln durch ihre monumentalen Grabplatten und Stelen. Hier findet sich alles, von Maria mit Jesuskind, über Engel und Bischöfe bis zu Symbolen aus der Antike wie etwa ei ner Öllampe, die erlischt. Je weiter man in die neueren Bereiche vorstößt, desto kleiner und schlichter wer den die Gräber, bis hin zu winzigen Urnengräbern als neuerem Bestattungstrend.
Besonders skurril ist der Streit zwischen Stadt und Verkehrsbetrieben um die Baukosten der Toiletten anlage (3) in den 1920ern. Da die damaligen Fahrer aufgrund der Nähe der Endhaltestelle am Höninger Platz die Toiletten mitnutzen wollten, bestand die Stadt Köln auf eine Beteiligung an den Baukosten, so dass nach langem Hin und Her erst 1925 der Bau ab geschlossen werden konnte.
Sven Kießig
Quellen: Stadt Köln (2019), Bestattung Information (o.J.)
23
DÍA DE MUERTOS
Der Tag der Toten mehr als ein exotischer
Halloweenspaß
Der Tag der Toten heißt auf Spanisch El Día de los Muertos. Auf Nahuatl, der vor der spani schen Kolonialzeit wichtigsten Sprache Mittel amerikas, wird er Mihcailhuitl genannt. Gefei ert wird dieses Fest in Mexiko, und zwar vom 31. Oktober bis zum 2. November, wobei die Vorbereitungen schon Mitte Oktober begin nen. 2003 und 2008 wurde das Fest und sein Brauchtum von der UNESCO gewürdigt und zum immateriellen Kulturerbe ernannt. Doch was macht dieses Brauchtum so einzigartig?
Viele der wichtigsten Bräuche der Menschheit behandeln die Thematik von Tod, Bestattung, jenseitigem Leben oder der Würdigung der Verstorbenen. Insbesondere der Día de los Mu ertos ist hierfür ein gutes Beispiel, verbindet er doch altmexikanische Traditionen mit christ lichen Glaubensvorstellungen und Praktiken. Ursprünglich dachte die aztekische, vorkolo
niale Gesellschaft, dass zu einer bestimmten Zeit im Jahr die Geister der Verstorbenen heim zu ihren Familien und Freunden zurückkehr ten und gemeinsam mit ihnen feierten. Das Totengedenken war so wichtig, dass die krie gerischen Azteken sogar ihren toten Feinden einen Ort dafür einräumten, ihre Schädel als „Behälter“ der Seele geordnet aufstellten, und so eine Rückkehr ermöglichten. Aus Sicht von Europäer:innen mag das verstörend und grau sam wirken. Fakt ist aber auch, dass Unterdrü ckung und Vernichtung der aztekischen Kultur und koloniale Erzählungen es uns unmöglich machen, die ursprüngliche Kultur zu verstehen. Aufgrund vieler Ähnlichkeiten zum christlichen Allerseelentag nutzten die spanischen katholi schen Priester die ähnliche Symbolik und inte grierten vorhandene Bräuche in ihre Missions arbeit.
24 Ökumene
Die Vorstellung über Tod und Familie prä gen somit bis heute die mexikanische Kultur. Die Straßen werden mit Skeletten aus Pappe oder Zucker, Papierblumen und Girlanden ge schmückt. Insbesondere Gräber werden mit leuchtend gelben Studentenblumen (Tagetes) geschmückt. Ein zentraler Teil des Día de los Muertos ist die Ofrenda. Dies ist ein Totenaltar mit einem Blumenkreuz und Kerzen sowie Bil dern, Fotos oder Gegenständen verstorbener Angehöriger oder Freund:innen. Auch hier sol len die Blumen den Toten den Weg zeigen. Es werden Getränke, Speisen und Genussmittel wie zum Beispiel Zigarren aufgestellt. Den Ver storbenen soll es an nichts mangeln. Es gibt süßes Hefebrot und Kuchen in Form von Schä deln und kleinen Gräbern. Es wird Musik ge spielt und im Kreis der Familie gegessen. Das Fest unterstreicht die Bedeutung der Familie in der mexikanischen Gesellschaft. Der Tod wird als Teil und Voraussetzung des Lebens wahrge nommen. Insbesondere in Krisenzeiten ist der Día de los Muertos das zentrale Gedenken für Opfer von Bandenkriegen, Gewalt an Frauen oder der Corona-Pandemie und stärkt die me xikanische Identität.
DÍA DE MUERTOS
nen in ihrem Kern bedroht sind, da eine Ver mischung mit dem US-amerikanischen Hallo ween stattfindet und Mexikaner:innen neuere Einflüsse bereitwillig aufnehmen und ähnlich wie bei uns mit Weihnachten eine Kommerzia lisierung und „Entkernung“ stattfindet, die das eigentliche Fest überformt und verdrängt. So gibt es zum Beispiel eine alljährliche Parade, die jedoch auf Dreharbeiten zu einem JamesBond-Film zurückgeht und viel eher schöne Bilder für das nächste Fotoalbum liefern soll.
Sven Kießig
Wie fast alle kulturellen Dinge unterliegt auch der Día de los Muertos der Globalisierung. Schon immer gab es einen kulturellen Aus tausch, der sich jedoch heutzutage beschleu nigt. Fast jede:r hat vielleicht schon einmal die bunten Schädel gesehen, und auch in Disneys Film „Coco“ ist das Fest der Dreh- und Angel punkt der Handlung und vermittelt einen an deren Blick auf den Tod, quasi über den Teller rand hinweg. Dennoch stellte auch schon die UNESCO fest, dass die eigentlichen Traditio
25
Ökumene
Quellen: Bongard (2007), UNESCO (2008), Süddeutsche Zeitung (2016), Gobierno de México (2019)
Panoramakrippe in der Reformationskirche
Krippen stellen das Weihnachtsgeschehen sinnlich und sicht bar vor Augen. Sie rücken den Beginn des Lebens Jesu in den Blickpunkt, oft in einem markanten Umfeld. In der Adventszeit sind Krippen ein Ort des Innehaltens, des Nachdenkens und der Andacht.
Die Reformationskirche verfügt seit der Adventszeit 2011 über eine Krippe mit besonderer Ausstrahlung und Naturgetreue –eingebettet in eine Südtiroler Landschaft in den Maßen 4m x 1,20m x 1m (Länge, Breite, Höhe). Sie wurde der Gemein de Bayenthal vom früheren Bayenthaler Geschäftsmann und Restaurator Hermann Nick überlassen. Inspiriert durch einen Ferienaufenthalt in Südtirol hat er sie über viele Jahre hinweg in liebevoller Kleinarbeit und Detailgetreue selbst angefertigt bzw. in Teilen anfertigen lassen. Die Gemeinde hat eine sta bile Spezialvitrine konstruieren lassen, die jedes Jahr in der Adventszeit eine Aufstellung der Krippe in der Vorhalle der Re formationskirche ermöglicht.
Über 700 Einzelteile wurden für die Krippe in herkömmli cher Zimmermannsarbeit vom Grundriss bis zum Dachfirst verbaut: Bretter, Balken, Stützen und Träger. Hermann Nick fertigte zudem etwa 60 Werkzeuge und bäuerliche Arbeitsge räte nach zuvor fotografierten Originalen maßstabsgetreu aus massivem Eisen und Holz. Unterschiedliche Bauwerke wie eine Wassermühle, Schuppen, hölzerne Wasserzuführungen etc. vervollständigen das interessante landschaftliche Ensemble. Gemeinsam mit Wanderfreunden trug Herr Nick neun aus gesuchte Felssteine in Rücksäcken kilometerweit ins Tal, sie bilden im rechten Landschaftsteil eine Gebirgslandschaft. Sie erinnern diejenigen, die die Region kennen, an die Bergregion um Lang- und Plattkofel am Rande der Seiseralm.
Die Krippe lebt auch von vielen kleinen Details wie Zäunen, Wegweisern, Heuständern und Tieren. Ins Auge fallen auch die handgefertigten Werkzeuge aus Holz und Metall. Oft wer den als Suchspiel für Kinder auch Gegenstände versteckt, die nichts mit der Krippe zu tun haben.
Nach der Fertigstellung ergaben sich für Herrn Nick mehrfach Möglichkeiten, die Krippe in der Weihnachtszeit auszustellen, sowohl hier im Rheinland als auch bei Ausstellungen im Aus land. Seit 2011 nimmt die Gemeinde Bayenthal mit der Krippe am ökumenischen Kölner Krippenweg teil, der über 100 Stati onen hat und zu Krippentouren einlädt (www.koelner-krippen weg.de). Die Panoramakrippe wird in der Zeit vom 27. Novem ber 2022 bis zum 27. Januar 2023 in der Reformationskirche zu sehen sein.
Ökumene
26
Pfarrer Dr. Bernhard Seiger, Superintendent
Personelle Veränderungen in der Katholischen Gemeinde
Pfarrer Andreas Brocke
Zum 1. Dezember wird Pfarrer Brocke die Lei tung des Seelsorgebereiches Am Südkreuz auf geben und den Dienst als Pfarrer der Pfarrei Liebfrauen in der Duisburger Innenstadt über nehmen. Er sagt dazu: „Nach 19 Jahren als Pfarrer in der Stadt Köln und im Alter von 52 ist für mich die Zeit für eine größere Veränderung gekommen. Der Wechsel in eine andere Stadt scheint mir jetzt ein richtiger Schritt zu sein. In den vergangenen Jahren habe ich festgestellt, dass die Arbeit in einer großstädtischen Innen stadt das ist, was wohl am besten zu mir passt. So ist die große Pfarrei im Zentrum von Duis burg mit ihren vielfältigen Menschen, sozialen Herausforderungen und dem innerstädtischen Leben ein Ort, von dem ich überzeugt bin, dass dort wohl in den nächsten Jahren der Platz ist, an den ich mit meinen Charismen und Erfah rungen richtig bin.“
Der Erzbischof wird ab dem 1. Dezember 2022 für die Pfarreien St. Matthias und Maria Köni gin, St. Mariä Empfängnis, Zum Hl. Geist und St. Pius im Seelsorgebereich Köln Am Südkreuz einen Pfarrverweser ernennen, der voraus sichtlich bis 31. August 2023 die Leitung über nehmen wird.
Gemeindereferentin Martina Niegemann
Sehr kurzfristig und auch für sie selbst über raschend hat sich für unsere Gemeinderefe rentin, Frau Niegemann, die Möglichkeit erge ben, zum 1. Oktober in Koblenz eine Stelle als Gemeindereferentin anzutreten. Der Grund ist privater Natur. Ihr Mann lebt und arbeitet in Koblenz während sie beruflich bedingt in Köln gebunden war. Jetzt hatte sie die Chance, nach Koblenz zu wechseln.
Neuer Subsidiar Pfarrer Dr. Jacob Mandiyil
Zum 1. November wird Herr Pfarrer Dr. Jacob Mandiyil seinen Dienst als Subsidiar am Süd kreuz beginnen. Er wird, neben einer Haupt aufgabe im Erzbistum, priesterliche Dienste versehen.
2 Jahre Kooperation zwischen der Philippus- und der Han Bit-Gemeinde in Köln-Raderthal
Die Probezeit von Pfarrer Ji-Ung Lim mit einer halben Stelle in der Philippus-Gemeinde geht dem Ende entgegen. Ab 1. November 2022 ist er als Hauptpastor der Han Bit-Gemeinde wieder dort „voller“ Pfarrer. Seine Probezeit stand besonders unter dem Schwerpunkt der Kooperation zwischen beiden Ge meinden.
Viele gemeinsame Projekte haben stattgefunden und manches ist zusammen gewachsen: So werden inzwischen regelmäßig Welcome-Gottesdienste mit der jungen Generation, dem HCI (Han Bit Cologne International) gefeiert. Bei den Vorberei tungstreffen hat man sich inzwischen gut kennen gelernt. Ein erfolgreicher Jugendtag zwischen den Jugendlichen der Han Bit und der Philippusgemeinde wurde veranstaltet. Der Kan zeltausch zwischen beiden Gemeinden fand regelmäßig statt. Die Kooperation zeigte sich auch in besonderen gemeinsamen Gottesdiensten, wie am Pfingstsonntag, dem Stadtteilfest mit dem Bürgerverein Raderberg und -thal, dem Weltgebetstag und dem Friedensgottesdienst am 24. August diesen Jahres. Kennenlernabende der alten und jungen Generation wurden digital durchgeführt. Ein Spieleabend im Gemeindesaal fand statt. Gemeinsame Kindergottesdienste wurden gefeiert, und, und, und …
Die Kooperation hat vieles Leben ins Leben gerufen und sie läuft nun intensiv weiter! So manches Projekt wie ein Chor oder Glaubensgesprächsabende stehen aus und es wird weiter gemeinsam geplant. Wir sind gespannt, was die Kooperation in Zukunft noch alles bewirken kann und was für ein Reichtum sie in allen Veränderungsprozessen sein kann.
Pfarrer Klaus Eberhard
Ökumene 27
Herzliche Einladung zur Jubelkonfirmation 2. April 2023 (Palmsonntag)
Konfirmationsjubilare, die vor 25, 50, 60, 70 oder 80 Jahren konfirmiert wurden – ob in Zollstock oder in einer anderen Kirche – laden wir herzlich zum Gottesdienst um 10 Uhr und anschließendem Empfang ein. Infos und Anmeldung im Gemeindebüro, Tel. 0221 - 936436 -10.
lachen, schweigen oder mit uns ins Gespräch kommen. Sie entscheiden… Das Trauercafé ist an jedem vierten Freitag des Monats von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Sie fin den uns im Pfarrheim St. Pius, Irmgardstraße 13 (Erd geschoss), Köln-Zollstock. Die Teilnahme ist kostenfrei. Herr Diakon Szelest ist für Sie da.
Diakon Dr. Zenon Szelest Pfarrgemeinden Köln Am Südkreuz Gottesweg 14, 50969 Köln Telefon 0221 93672450 zenon.szelest@erzbistum-koeln.de
Kirche statt Trauerhalle -
Trauerfeiern in der Melanchthonkirche möglich Bei einer Bestattung mit Sarg oder Urne steht Gemeinde mitgliedern und ihren Angehörigen der Kirchsaal der Me lanchthonkirche für die Trauerfeier kostenlos zur Verfügung. Bitte fragen Sie bei unserem Küster Achim Wenzel oder im Gemeindebüro nach.
Hausabendmahl
Für Menschen, die nicht am Abendmahl im Gottesdienst teilnehmen können oder wollen, bieten wir an, zu Ihnen nach Hause zu kommen und mit Ihnen im kleinen Kreis das Abendmahl zu feiern. Bitte fragen Sie im Gemeindebüro nach.
Anmeldung zur Konfirmand:innenzeit
Der nächste Konfi-Kurs für Jugendliche, die 2024 vierzehn Jahre alt werden, startet nach den Sommer ferien 2023. Die Konfirmation ist am Pfingstsonntag 2024. Fragen rund um die Konfirmation beantwortet Pfarrer Oliver J. Mahn. Anmelden können Eure Eltern Euch im Gemeindebüro. Wir schreiben auch noch einmal alle infrage kommenden Mädchen und Jun gen an. Vor den Sommerferien 2023 wird es einen Info- und Kennenlernabend für Jugendliche und ihre Eltern geben.
Abschied nehmen
Mit Kindern über das Sterben und den Tod zu sprechen, ist wichtig. Es ist wichtig, Bescheid zu wissen, es ist wichtig, mit Sterben und Tod umgehen zu lernen. Es ist wichtig, dass Kinder begreifen, dass der Tod zum Leben gehört. „Es gibt viele tolle Bücher, die dabei helfen. Von Astrid Lindgrens ‚Die Brüder Löwenherz´‚ bis hin zur ‘Was ist Was‘-Reihe mit ‚Abschied neh men - Tod, Trauer und Erinnerung´", sagen Dr. Rainer Lemaire und Barbara Hartmann. Beide arbeiten im Schulreferat des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region in der Kartäusergasse. Frau Hartmann ist zudem im Presbyterium unserer Gemeinde. Das Schulre ferat ist die Brücke zwischen der Evangelischen Kirche, den Kirchengemeinden und den allge meinbildenden Schulen in Köln und der Regi on. Es betreut u.a. Religionslehrer:innen der verschiedenen Schulformen, bietet Fortbildun gen an und hält in einer religionspädagoischen Fachbibliothek Bücher, Materialien und Medi en zu unterschiedlichen Themen (mehr zum Schulreferat unter www.reli-koeln.de – mehr zur Bibliothek unter www.bibkat.de/koeln) be reit.
„Unsere Kinder und Jugendlichen wachsen in einer widersprüchlichen Welt auf. Im Fern sehen, in PC-Spielen und Sozialen Medien ist Sterben und Tod allgegenwärtig und wird auch
oft bis zur Bedeutungslosigkeit herabgewür digt. Andererseits erleben sie, dass das Thema in ihren Familien, im Freundeskreis und bei ge liebten Menschen und ihren Haustieren nichts von seinem Schrecken verloren hat“, zitieren Dr. Raine Lemaire und Barbara Hartmann aus Themenheft „Tod – was ist das?" des Evangeli schen Literaturportal e.V.
Das Literaturportal kommt aus Göttingen und betreibt die Internetseite www.eliport.de. Gibt man dort das Thema „Sterben und Tod" ein, erhält man eine Bücherliste – für Kinder und auch für Erwachsene – mit Altersempfehlung und Erklärung, warum welches Buch für wen geeignet ist. www.eliport.de
Kirche.Kinder. 29
Dr. Lemaire und Frau Hartmann haben für uns eine kleine Auswahl an Büchern getrof fen, die sie sehr empfehlen:
„Fisch schwimmt nicht mehr“ von Judith Koppens und Eline von Lindenhuizen, Patmos Verlag, ab 3 Jahre. Fisch ist tot, gemeinsam beschließen die Tiere, Fisch zu begraben. Auf dem Grab passiert eines Tages etwas Wunder bares…
„Die wichtigen Dinge“ von Peter Carnavas, Carl-Auer-Verlag, ab 4 Jahre. Christophers Va ter ist gestorben. Seine Mutter versucht, al lein klar zu kommen und macht dabei einiges falsch. Christopfer hilft sich und ihr, sich zu erinnern. - Ein wertvolles Buch über Abschied und Erinnern!
„Mein Jimmy“ von Werner Holzwarth und Mehrdad Zaeri, Tulipan Verlag, ab 4 Jahre (nicht abgebildet). Hacki, der Madenhacker, und Jimmy, das Nashorn, sind dicke Freunde und erleben viele Abenteuer. Hacki kann sich ein Leben ohne Jimmy nicht vorstellen. Doch
Jimmy stirbt. Hacki lernt neue Freunde kennen und teilt mit ihnen seine Erinnerungen an Jim my.
„Lina – Da sitzt Oma!“ von Nina Schulze und Ji anghan Chang, Linas Welt/Uwe Koch, ab 5 Jah re. Als Lina nach Hause kommt, ist ihre Oma nicht mehr da. Lina kann sich nicht vorstellen, dass sie den dicken Kloß in ihrem Hals jemals wieder los wird. Doch es gelingt mit Hilfe ihrer Familie.
"Als Otto das Herz zum ersten Mal brach“ von Axel Schulß und Daniela Bunge, Boje Verlag, ab 6 Jahre. Ottos Freundin Annie stirbt nach einem Unfall. Otto will es nicht wahrhaben, lernt aber, darüber zu sprechen und mit Tod und Trauer umzugehen.
„Ente, Tod und Tulpe“ von Wolf Erlenbruch, Verlag Antje Kunstmann, ab 8 Jahre. Annähe rung eines Lebewesens (der Ente) an den Tod. Es zeigt den Tod nicht als Feind, sondern als Freund. Leben und Tod gehören untrennbar zusammen – und es ist gut, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen.
„Oskar und die Dame in Rosa“ von Eric-Emma nuel Schmitt, Fischer Taschenbuch Verlag, ab 9 Jahre. Oskar weiß, dass er bald sterben wird. Seine Eltern haben Angst, mit ihm darüber zu reden. Madame Rosa bringt ihn auf die Idee, in 13 Briefen an den lieben Gott – und seine Eltern – zu schreiben, was ihn bewegt.
Eine Leseempfehlung für Jugendliche von unserer Redakteurin Dorothea Horn:
„Blackbird“ von Matthias Brand, KiWi-Verlag. Der 15-jährige Morton, genannt Motte, erlebt zeitgleich die Möglichkeit des Todes seines besten Freundes Bogi und die Möglichkeit der ersten Liebe. Die Ereignisse geraten außer Kontrolle und stellen Motte vor unbekannte, schmerzhafte Herausforderungen.
Und noch eine Leseempfehlung von Frau Hartmann für junge und alle Erwachsenen:
„Ich will mein Leben tanzen“ von Nina Schnei der, Neukirchener Verlag. Tagebuch einer Theo logiestudentin, die den Kampf gegen Krebs verliert.
Kirche.Kinder.
30
Hier gibt es auch noch Empfehlungen für Kinder- und Jugendbücher: www.vorsorgeweitblick.lv1871.de/2019/10/ die-5-besten-kinder-und-jugendbuecher-ueber-tod-und-trauer/ https://judetta.de/trauerbucher-fur-kinder-und-jugendliche/
Haben Sie Lese- und Medien-Tipps zum Thema? Schreiben Sie uns gern, wir veröffentlichen es im nächsten Magazin.
FILMTIPP
Coco - Lebendiger als das Leben!
Pixar, 2017 / 105 Minuten / FSK 0, JMK 6
Miguel lebt in einer kleinen Stadt in Mexico und er hat eine große Leidenschaft für Musik. Doch über der Familie liegt ein Fluch. Sein Ururgroß vater war Musiker und hat die Familie für die Musik verlassen. Zumindest glaubt Miguel das. Die ganze Familie hasst daher Musik und ver bietet sie, wo es nur geht. Miguel aber liebt es, Gitarre zu spielen und bewundert sein Idol Ernesto des la Cruz in seinem Geheimversteck auf dem Dachboden. Dabei sollte er eigentlich im Schuhladen der Familie helfen. Seine alte Urgroßmutter Coco, die Tochter des verfluch ten Musikers, lebt mit im Haus, spricht aber kaum noch.
Bald steht das Fest der Toten bevor. Nur wenn an die Toten gedacht wird und man ihr Bild auf der Familienaltar aufstellt, können sie aus dem Totenreich zurückkommen. So stellt auch die Familie von Miguel die Fotos der Verwandten auf. Nur der verhasste Ururgroßvater fehlt.
Als Miguel das Mausoleum seines Idols Ernesto des la Cruz auf dem Friedhof besucht, gerät er in das Reich der Toten. Hier bereiten sich alle auf das große Wiedersehen vor. Bald merkt Miguel jedoch, dass mit seinem Idol etwas nicht stimmt, und er trifft seine Verwandten, so auch einen Ururgroßvater. Der hat die Fa milie gar nicht verlassen, sondern wurde von Ernesto des la Cruz betrogen und umgebracht. Es beginnt der spannende Weg, die Erinnerung an den Vater bei seiner Urgroßmutter Coco wieder zu wecken.
„Coco – Lebendiger als das Leben!“ ist ein tol ler Animationsfilm mit hervorragender Musik. 2018 wurde der Film als bester Animationsfilm mit dem Golden Globe und dem Oscar ausge zeichnet. Beide Auszeichungen gab es auch für die Filmmusik. Der Film schafft es, das schwie rige Thema Tod und Sterben für Kinder be greifbar zu machen. Dabei hat der Film einen sehr feinen Humor und einen unglaublichen Charm. Das farbenfrohe mexikanische Fest der Toten bildet dafür die perfekte Kulisse. Dabei wird es aber nie albern. Mit viel Emotion zeiht Coco junge und alte Zuschauer in seinen Bann.
von Oliver J. Mahn
Kirche.Kinder.
Bärbel Kramer
31
Wusstest du schon?
In vielen Ländern kann man die Asche von Verstorbenen mitnach Hause nehmen, in Deutschland gibt es hingegen einen„Friedhofszwang“. Ursprünglich war das aus hygienischenGründen so geregelt. Heutzutage hat man mit einer Wald-bestattung, einer Seebestattung oder einer Diamantbestattung eine Alternative zum Friedhof als Ruhestätte.
Wiedergänger, Vampir, Werwolf, Zombie: Der Glaube an Untote wur de meist damit begründet, dass den Leichen noch geraume Zeit lang die Haare und die Nägel wüchsen (tatsächlich wirkt es aber nur durch die Austrocknung der Haut so) und dass Leichen nach einiger Zeit durch bakterielle Fäulnis aufgedunsen sind. Da die aufgedunse nen Leichen „gesünder“ aussahen als die ausgemergelten Kranken kurz vor dem Sterben, glaubten die Menschen, die Leichen zögen den Lebenden die Lebenskraft ab. Ebenfalls auf Fäulnisprozesse und die damit verbundene Bewegung im Magen-Darmtrakt kann man das „Schmatzen der Toten in ihren Gräbern“ zurückführen, das dann mit den „Blutmahlzeiten“ von „Vampiren“ in Verbindung gebracht wurde.
Noch bis ins 18. Jahrhun dert herrschte auch unter der mitteleuropäischen Be völkerung große Angst vor der Wiederkehr Verstorbe ner. So war es eine Aufga be der Totenwache, einen vermeintlichen Verstorbe nen zu erschlagen, falls er sich etwa vom Totenbett erheben sollte. Dies konn te durchaus vorkommen, da Methoden, um den Tod festzustellen, wesentlich unzuverlässiger waren.
In der DDR gab es bis in die sechziger JahreLeihsärge. Diese waren verziert und hattendie entsprechende Größe, um einen Feuer-bestattungssarg darin aufzunehmen. DerVerstorbene wurde dann mit Sarg in denPrunksarg hineingestellt und zur Abschiednahme aufgebahrt. Nach einer Desinfektionkonnte der Prunksarg wieder verliehen undverwendet werden.
Das Trauerjahr bezeichnet die Frist, inner halb derer eine Witwe nicht wieder heira ten durfte. Diese Regelung hat ihren Ur sprung im römischen Recht. Während die Trauerzeit dem verwitweten Ehemann so fort eine neue Ehe erlaubte, war der Frau eine neue Heirat nicht vor Ablauf von 10 Monaten gestattet, um eine Ungewissheit über die Vaterschaft der nach dem Todes fall von der Witwe geborenen Kinder zu vermeiden. Offiziell wurde diese Regelung in Deutschland erst 1997 aufgehoben.
Online-Ausstellung „Friedhöfe aus aller Welt“
Die Person, die sich um die hygienische Totenversorgung und die Vorbereitung des Leichnams für die Bestattung kümmert, nennt man eine:n Thanatopraktiker:in. Ziel der Behandlung ist es, ein würde volles Erscheinungsbild von Verstorbenen zu erhalten oder wiederherzustellen, damit An gehörige beispielsweise im Rahmen einer Aufbahrung am offenen Sarg vom geliebten Menschen Abschied nehmen können.
In Kassel gibt es ein Museum zur Trauer- und Begräbniskultur. www.sepulkralmuseum.de/ausstellungen/dauerpraesentation
Der „Dialog mit dem Ende“ ist eine Pinnwand, auf der man ein paar Fragen zum Sterben und zum Tod beantworten und die Antworten anderer lesen kann. mit-dem-ende.de/pinnwand/www.dialog-
Ein Betrachtungssärglein ist einminiaturisierter Sarg, der bis ins19. Jahrhundert dem Betrachterals Meditationsobjekt die eigeneVergänglichkeit ins Bewusstseinrufen sollte, also ein „mementomori“. Die Särglein aus Holz oderMetall wurden teilweise als An-hänger oder in der Tasche getragen. Sie waren mit beweglichem,teils durchsichtigem Deckel undeinem Leichnam aus Wachs oderHolz versehen.
Zwischendurch
Fiesta de los Muertos
Game Factory, 2019 / Autor: Antonin Boccara 4-8 Spieler:innen, ab 12 Jahre, ca. 15 Minuten
Wenn es in Mexiko am 2. November dunkel wird beginnt der Tag der Toten. Die Verstor benen wollen ihre Verwandten besuchen und feiern. Aber die Toten haben ein Problem. Das ausgelassene Feiern und Wiedersehen mit den Verwandten klappt nur, wenn man sich an sie erinnert. Werden sie vergessen, haben sie kei ne Chance zurückzukommen. Es ist also eure Aufgabe, sich an die Verstorbenen zu erinnern und sie nicht zu vergessen.
Zu Beginn jeder Runde bekommt jeder von euch eine Totenkopftafel und eine Personen karte. Alle Personen auf den Karten sind be reits tot. Ihr schreibt den Namen auf die Innen seite eurer Karte und klappt diese zu, damit niemand den Namen lesen kann. Nun dürft ihr genau einen Hinweis auf die Person auf der Ta fel hinterlassen. Dann gebt ihr die Karte weiter. Die:der nächste sieht jetzt nur euren Hinweis, muss diesen wegwischen und einen neuen Hinweis hinterlassen. Natürlich kennt sie:er
den Namen nicht und kann sich nur auf euren Hinweis beziehen. So geht es über vier Runden. Dann werden alle Totenkopfkarten und Perso nenkarten gemischt und offen in die Mitte ge legt. Nur wenn es euch gelingt, alle Personen zu erkennen, schaffen sie es zurück ins Reich der Lebenden und werden nicht vergessen.
„Fiesta de los Muertos“ ist ein schnelles Party spiel auch für größere Gruppen. Es ist wirklich immer wieder lustig, was am Ende auf den Ta feln für Hinweise entstehen. Das Prinzip ist ein wenig wie bei stiller Post. Oft müsst ihr ganz schön um die Ecke denken. Bei den Auflösun gen wird meist viel gelacht. Eine Punkteskala zeigt euch, ob ihr es geschafft habt, die Toten zu besänftigen. Ehrlich gesagt haben wir aber meist so viel Spaß, dass die Punkte schnell zur Nebensache werden und wir schnell die nächs te Partie starten wollen.
Zwischendurch
Karikatur: Heiko Sakurai
von Oliver J. Mahn
SPIELETIPP 33
Basar
Samstag l 19.11.22 l 14:00 bis 17:30 Uhr Melanchthonkirche
Herzlich laden wir alle zum voradventlichen Basar in die Melanchthonkirche ein. An den Ständen unseres Kreativkreises können Sie Adventskränze und andere schöne, selbstge machte Dinge kaufen. Im Gemeindesaal lockt die Kölsch Hätz-Cafeteria. Die Ehrenamtlichen der Nachbarschaftshilfe bewirten Sie mit Kaf fee, Kuchen und Waffeln. Auf dem Spielefloh markt können Sie zwischen Hunderten Gesell schaftsspielen auswählen - nicht uninteressant gerade vor Weihnachten. Das gilt auch für den Bücherflohmarkt in der Bücherei. Für alle Kin der gibt es eine Bastel- und Malaktion. Und die Orgelmaus kommt wieder…
Der Erlös des Basars ist für die Kinder- und Ju gendarbeit der Gemeinde bestimmt.
Adventskonzert
Sonntag l 04.12.22 l 17:00 Uhr l Melanchthonkirche
Wir warten auf dein Licht
Mitwirkende: Melanchthon-Frauenchor, Melan chthon-Gospelchor, „Mein Streichtrio“, Zollsto cker Bläserkreis (u.a.)
Eintritt frei. Es gelten die dann aktuellen Coro naschutzregeln.
Frauentag des Kirchenkreises Köln-Süd
Samstag l 28.01.2023 l Diakonie Michaelshoven
Im Berufsförderungswerk, Martinsweg 11, 50999 Köln Thema „Lebensträume - Lebensräume“ Infos im Gemeindebüro
Micki, die Orgelmaus kommt wieder…
Samstag l 19.11.22 l 16:00 Uhr l Orgelempore
Micki, die Orgelmaus kommt wieder und erlebt eine spannende Klangreise. Vorstellung der Orgel mit all ihren Klangmöglichkeiten für Kin der mit ihren Familien und alle interessierten Orgelfreunde. Im Anschluss können kleine und große Spieler:innen selbst Register „ziehen“ und „drauflos“ spielen! Mitwirkende: Micki, die Orgelmaus, und Barbara Bannasch, die Orga nistin. Eintritt frei
„Melanchthonarena“ zieht nach „oben“!
Freitag | 10.02.2023 l 17 Uhr l größer, schöner, luftiger im Kirchsaal
200 Jahre Kölner Karneval: ”Ov krüzz oder quer”
So lautet das Motto für die Jubiläumssession des kölschen Fastelovends und so feiern wir ge meinsam eine tolle Karnevalsparty. Viele Men schen bringen sich wieder ein, um uns einen fröhlichen Abend zu bereiten.Der Kartenvorver kauf startet ab 11.11.2022 im Gemeindebüro, der Eintritt beträgt 10 Euro für einen gemein nützigen Zweck.
Kirche.Termine. 34
Samstag l 11.02.23 l 15:00 - 17:00 Uhr l
Melanchthonkirche
Kinderkarneval in Melanchthon im Gemeinde zentrum. Infos auf der Homepage und in den Schaukästen.
Weltgebetstag der Frauen
Am 3. März 2023 feiern wir in aller Welt den Weltgebetstag der Frauen. Diesmal bereiten Frauen aus Taiwan den Gebetstag vor. Er steht unter dem Motto
„Glaube
bewegt“
Die Gemeinde Zollstock bereitet auch wieder mit den evangelischen und katholischen Nach bargemeinden einen Gottesdienst vor. Ort, Uhrzeit und weitere Infos folgen.
Kammerkonzert
Sonntag l 05.03.23 l 18:00 Uhr l Melanchthonkirche
Zeit und Ewigkeit
Orden der Melanchthonkirche: Limitierte Auf lage, ab 11.11. erhältlich, 15 Euro plus 5 Euro Spende für Kinder- und Jugendarbeit der Ge meinde
Werke von Händel, Quantz, Einaudi, Nyman, Pärt, Bannasch für Blockflöten, Klavier, Orgel, Vibrafon
Mitwirkende: 8a-wind-ensemble mit: Dagmar Nikolin, Blockflöte, Klavier, Sprecherin Tatjana Thybussek, Blockflöten, Klavier Barbara Bannasch, Klavier, Orgel, Vibrafon Eintritt frei. Es gelten die dann aktuellen Coronaschutzregeln.
Save the date:
Am Sonntag, 18. Juni 2023 feiern wir mit den katholischen Nachbargemeinden unser Öku menisches Gemeindefest rund um die Kirche Zum Heiligen Geist in der Hürther Straße in Zollstock
WICHITGER HINWEIS!
Bitte beachten Sie für alle Gottesdienste und Veranstaltun gen die aktuellen Aushänge in den Schaukästen und die Infos auf der Homepage, auch wegen der dann jeweils gültigen Coronaschutzregeln.
Kirche.Termine. 35
MONTAG
Kreativteam
Zwei Basare im Jahr, der Erlös kommt Kindern & Jugendlichen der Gemeinde zugute Mo, 15 - 17 Uhr im Sitzungszimmer Leitung: Ellen Schulz, Tel. 0221-3601816 und Birgitt Baumann
Melanchthon-Gospelchor
Mo, 19:45 - 21:15 Uhr im Kirchsaal oder KU-Raum über Hauptportal erreichbar Leitung: Barbara Bannasch, Tel. 02235-461 092
DIENSTAG
Yoga
Di, 10 - 11:30 Uhr im KU-Raum Infos: Gemeindebüro
Melanchthon-Frauenchor
Di, 17 - 18:30 Uhr im Kirchsaal Leitung: Ingrid Bonnat, Tel. 0221-366441
Diakonie-Sprechstunde
Unterstützung für Obdachlose und hilfsbedürftige Zollstocker:innen
Di, ab 18 Uhr im Foyer der Melanchthonkirche Leitung: Manfred Braun und Jürgen Nießen Infos: Gemeindebüro
Schachgruppe für Erwachsene Di, ab 19 Uhr im Gemeindesaal Kontakt: Hubert Sistig, Tel. 0221-384920
MITTWOCH
Senior:innenkreis
1. + 3. Mi im Monat, 15 - 16:30 Uhr im Gemeindesaal Leitung: Birgitt Baumann, Tel. 0221-3979844
Musikalische Leitung: Ingrid Bonnat
Presbyterium - Gemeindeleitung
trifft sich an jedem 1. Dienstag im Monat. Die Berichte aus den Sitzungen sind auf www.melanchthonkirche.de.
Gemeindearbeit - Ausschüsse
z.B. für Gottesdienste & Liturgie, Finanzen, Kinder & Ju gend, Diakonie, Ökumene, Bauen etc. treffen sich ebenfalls Zwei bis drei mal im Jahr, gestalten aktiv die Gemeindear beit und suchen auch engagierte Mitstreiter:innen.
Epilepsie-Gesprächskreis Köln-Süd 3. Mittwoch im Monat, 17:30 - 19:30 Uhr in KU-Raum Kontakt: Thomas Porschen, Tel. 0221-3605767, Mail: epilepsiekoeln@email.de
DONNERSTAG
FrauenTreff
2. + 4. Do im Monat, 15:30 - 17 Uhr im Gemeindesaal Ansprechpartnerin: Margarete Grote, Tel. 02233-923292
Melanchthon spielt! Spielen Sie Brettspiele aller Art mit uns alle 14 Tage donnerstags in den ungeraden Wochen 18 - 22 Uhr im Foyer − einfach ohne Anmeldung vorbeikommen
Zollstocker Bläserkreis Do, 19 - 20:30 Uhr im Kirchsaal Leitung: Walter Raab, Tel. 0221-361813
AA - Treffen der Anonymen Alkoholiker Do, 20 - 22 Uhr im Gemeindesaal Kontakt: Klaus, Tel. 0221-427456
SAMSTAG
„Grüne Raben Zollstock“ treffen sich immer am 4. Samstag im Monat von 10 - 12 Uhr, Treffpunkt vor dem Hauptportal der Kirche - einfach ohne Anmeldung vorbeikommen. Infos: Sabine.Mueller1@ekir.de und im Gemeindebüro
SONNTAG
Kirchencafé nach dem Gottesdienst - alle sind herzlich eingeladen zu Kaffee, Tee & Plausch
Kirche.Leben.
Das Redaktionsteam des Gemeindemagazins trifft sich vier mal im Jahr und begibt sich auf die Reise zu Ideen, Themen, Texten, Bildern, Tönen rund um Kirche, Religion und das ganze Leben. Infos im Gemeindebüro
Frauenfrühstück-Team
richtet jedes Jahr im Frühling und Herbst zwei ökumeni sche Veranstaltungen mit Impulsreferaten aus (für Melan chthon und Kirche Zum Heiligen Geist). Infos: Barbara.Hartmann@ekir.de
36
36
Jugendtreff ab 12 Jahre Di, ab 14:30 Uhr bis abends im Jugendkeller und Gemeindezentrum, Leitung: John Dahl, Tel. 0163 - 1760619 und E-Mail: John.Dahl@ekir.de
MITTWOCH
„Melanchthon Krabbelkäfer“ Eltern-Kind-Gruppe für die Kleinsten Mi, 10 - 12 Uhr im Gemeindezentrum, monatlich 5 Euro, Leitung: Sarah Markus Anmeldung: im Gemeindebüro
Schachtraining für Kinder ab 8 Jahren Mi, 17:30 - 19 Uhr im Gemeindesaal Kontakt: Hubert Sistig, Mail: k-huberts@t-online.de
DONNERSTAG
Melanchthon spielt! alle 14 Tage donnerstags in den ungeraden Wochen, 18 - 22 Uhr im Foyer − einfach ohne Anmeldung vorbeikommen
37
Save the date: 12. - 26. Juli 2023 Sommerfreizeit für Jugendliche der Ev. Kirchengemeinde Köln-Zollstock Kroatien - Camp Medulin an der Adria
Unsere Gottesdienste
Jeden Sonntag feiern wir um 10 Uhr Gottesdienst im Kirchsaal der Melanchthonkirche.
An jedem ersten Sonntag im Monat mit Abendmahl.
An jedem zweiten Sonntag im Monat Krabbelgottesdienst für Kleinkinder und Eltern um 11:15 Uhr im Kirchsaal.
An jedem dritten Sonntag ist Familiengottesdienst und es besteht die Mög lichkeit der Taufe.
An jedem vierten Sonntag im Monat ist um 10 Uhr KinderKirche im Konfir mandenraum (Eingang über Hauptportal).
Schulgottesdienst für die Kinder der Zollstocker Grundschulen ist freitags von 8 bis 9 Uhr im Kirchsaal. Andachten aus der Melanchthonkirche am Telefon 0221-29 24 12 90
Senior:innengottesdienste finden monatlich gemeinsam und im Wechsel mit der katholischen Gemeinde statt. Wir kommen zu Ihnen in die Zollstocker Einrichtungen „Zollstockhöfe”, „Johanniterhaus” und „Rosenpark”.
Besondere Gottesdienste
Buß- und Bettag
Mittwoch, 16. November | 19 Uhr Ökumenischer Gottesdienst musikalisch begleitet vom „Zollstocktet“ Melanchthonkirche
Ewigkeitssonntag Sonntag, 20. November | 10 Uhr Gottesdienst | Gedenktag der Verstorbenen | Melanchthonkirche
Im Gottesdienst werden die Namen der im Kirchenjahr verstorbenen Gemeindeglieder vorgelesen, und für Jede und Jeden entzünden wir ein Licht der Hoffnung.
4. Advent Sonntag, 18. Dezember | 10 Uhr Sing-Gottesdienst in der Melanchthonkirche
Heiligabend Samstag, 24. Dezember Christvesper | 15 Uhr Familiengottesdienst für die Kleinsten mit Weihnachtsspiel und Hausband
Christvesper | 17 Uhr mit unseren Konfirmand:innen und Hausband
Christnacht | 23 Uhr mit dem Ad-hoc-Chor und Susanne Schubert, Geige, anschl. Zollstocker Bläserkreis auf dem Kirchenvorplatz
1. Weihnachtstag
Sonntag, 25. Dezember | 10 Uhr Gemeinsamer Gottesdienst der Ev. Gemeinden Bayenthal, Raderthal und Zollstock in der Melanchthonkirche
2. Weihnachtstag Montag, 26. Dezember | 10 Uhr Gottesdienst in der Melanchthonkirche
Altjahresabend Samstag, 31. Dezember | 19 Uhr Gottesdienst in der Melanchthonkirche
Neujahrstag
Sonntag, 1. Januar 2023 | 17 Uhr Gemeinsamer Gottesdienst der Ev. Gemeinden Bayenthal, Raderthal und Zollstock in der Philippuskirche in Raderthal, Albert-Schweitzer-Str., 50968 Köln
38
- 936436-20 Oliver.Mahn@ekir.de
Gemeindebüro
Bärbel Kramer | Bornheimer Str. 1a | 50969 Köln Tel. 0221 - 936436-10 | Fax 936436-60 | Koeln-Zollstock@ekir.de Di 9 - 12 Uhr, Mi 11 - 12 Uhr, Do 11 - 12 Uhr, Fr 10 - 15 Uhr
Ev. Kindertagesstätte
Breniger Str. 18 | 50969 Köln Tel. 0221 - 936436-40 Melanchthon-Kita@ekir.de | Sprechzeiten: Mo bis Fr jeweils 8 - 9 Uhr
Förderverein der Ev. Kindertagesstätte Kontakt über Kita und Melanchthon-Foerderverein@gmx.de
Küster und Prädikant Achim Wenzel | Breniger Str. 18 | 50969 Köln | Tel. 0221 - 936436-12 außer Mo | Achim.Wenzel@ekir.de
Kirchenmusikerin Barbara Bannasch | Tel. 02235 - 461092 | Barbara.Bannasch@ekir.de Kinder- und Jugendleitung John Dahl Instagram: evangelische_jugend_zollstock
Kölsch Hätz Nachbarschaftshilfe Beratungsbüro neben Gemeindebüro | Bornheimer Str. 1a 50969 Köln | Tel. 0221 - 936436-15 | Di 10 - 12 Uhr
Verwaltungsverband Köln-Süd/Mitte Andreaskirchplatz 1 | 50321 Brühl | Tel. 02232 151 01-0
Impressum
Magazin der Ev. Kirchengemeinde Köln-Zollstock Heft 3/2022, 2. Jahrgang Herausgeber: Presbyterium der Ev. Kirchengemeinde Köln-Zollstock V.i.S.d.P. Pfr. Oliver J. Mahn Bornheimer Str. 1, 50969 Köln, Tel. 0221 - 936436-20, oliver.mahn@ekir.de
Redaktion: Barbara Bannasch, Dorothea Horn, Sven Kießig, Bärbel Kramer, Oliver Mahn, Ulrike Pickert, John Dahl, Johanna Tillmann, Achim Wenzel Tel. 0221 - 936 436 - 10 Gemeindebüro redaktion.kirche.leben@ekir.de
Änderung von Zustellungsdaten: Gemeindebüro Tel. 0221 - 936 436 - 10 koeln-zollstock@ekir.de
Gestaltung: Claudia Klein-Adorf
Druck: www.gemeindebriefdruckerei.de
Das Magazin erscheint dreimal im Jahr in einer Auflage von 3.000 Stück und wird an den:die Älteste:n eines Haushalts, den sog. Haushaltsvorstand, in der Gemeinde verteilt. Es ist auf www.melanchthonkirche.de unter der Rubrik „Gemeindemagazin” abrufbar. Auf Anfrage senden wir Ihnen gern ein Magazin zu. Der Redaktionsschluss für das nächste
Melanchthonkirche.de melanchthonkirche.koeln evangelische_ jugend_zollstock Melanchthonkirche Köln
Kirchengemeinde Köln-Zollstock
| Haupteingang Vorplatz Breniger Straße 18 barrierefreier Zugang über den Garten
in der
| Breniger – Ecke Bornheimer Straße
Zugang über den Garten
Mahn
Str.
| 50969 Köln | Tel.
Gemeindemagazin: 16.01.2023
Ev.
Melanchthonkirche Gottesdienststätte
Gemeindezentrum
Melanchthon-Kirche
barrierefreier
Pfarrer Oliver J.
Bornheimer
1
0221
Bankverbindungen der Gemeinde Bank für Kirche & Diakonie IBAN: DE59 3506 0190 1015 0990 93 Sparkasse
IBAN: DE54
Online spenden für den Kauf von Lebensmitteln für unsere DiakonieSprechstunde:
KölnBonn
3705 0198 0007 5722 33
www.gut-fuer-koelnund-bonn.de/projects/85476
In der nächsten Ausgabe: Das Thema
ZUKUNFT