ländlejob.at Magazin #2

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Von der Rolle: Frauenberuf? Männerberuf? Traumberuf! Männer arbeiten in technischen oder körperlich anstrengenden Berufen. Frauen arbeiten im kosmetischen Bereich und in sozialen Berufen. So lautet das Klischee. Männer und Frauen, die aus diesen Rollen ausbrechen und sich in vermeintlichen Berufen des anderen Geschlechts verwirklichen, haben auch im Jahr 2020 noch mit Vorurteilen zu kämpfen.

„MÄNNERBERUFE“ UND „FRAUENBERUFE“: WOHER KOMMT DIE UNTERSCHEIDUNG? Dass es die Vorstellung von „Männer-“ und „Frauenberufen“ gibt, hat mit der geschichtlichen Entwicklung unserer Gesellschaft zu tun. Seit jeher waren fast ausschließlich Frauen für die Kindererziehung und den Haushalt zuständig, während die Männer arbeiteten und das Geld nach Hause brachten. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele Frauen auf sich allein gestellt und mussten arbeiten gehen, um ihre Familien zu ernähren. Doch Ausbildungsmöglichkeiten für Frauen waren rar. Deswegen wandten sich viele von ihnen Berufsfeldern zu, die ihrem bisherigen Umfeld ähnelten. Bis heute gibt es deutlich mehr Erzieherinnen, Krankenpflegerinnen (Krankenschwestern!), Friseurinnen, Hauswirtschafterinnen… Dagegen sind handwerkliche und technische Berufe bis heute deutlich mehr von Männern geprägt.

VORURTEILE LEIDER KEINE SELTENHEIT Sollte doch einmal eine Frau einen typischen „Männerberuf“ oder ein Mann einen typischen „Frauenberuf“ wählen, kommt es nicht selten zu Vorurteilen oder sogar zu Beleidigungen: Frauen auf dem Bau müssen sich anzügliche Sprüche gefallen lassen. Das Fachwissen einer Kfz-Mechanikerin wird in Frage gestellt. Ja sogar die sexuelle Orientierung des Friseurs um die Ecke. Dabei spricht so vieles für die Verwischung geschlechterstereotyper Grenzen im Berufsleben. 8


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