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BERUF(UNG
Der Gender-Pay-Gap Mythos oder Realität?
Frauen verdienen weniger als Männer – ein weitverbreiteter Mythos oder Realität? Sieht man sich die Einkommenssituation der letzten Jahre von Frauen und Männern an, wird offensichtlich, dass die Gehaltsschere kein Mythos ist.
GENDER-PAY-GAP
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Frauen schon seit Beginn der Aufklärung im 18. Jahrhundert für ihre Gleichberechtigung kämpfen. Dass dieser Kampf noch nicht gewonnen ist, zeigt sich anhand des Gender-PayGap sowie des Equal Pay Days im Jahr.
Der Gender-Pay-Gap ist ein EU-weiter Indikator, der die geschlechtsspezifischen Gehaltsunterschiede aufzeigt. Er wird in allen EU-Mitgliedstaaten einheitlich berechstundenverdienste von Frauen und Männern. Mithilfe des Gender-Pay-Gaps können die einzelnen EU-Staaten miteinander verglichen werden. So wird deutlich, dass der Gender-Pay-Gap in Österreich und Deutschland verglichen mit anderen EU-Staaten sehr hoch ist.
EQUAL PAY DAY SO GROSS IST DER UNTERSCHIED
Neben dem Gender-Pay-Gap zeigt auch der Equal Pay Day die ungerechte Entlohnung von Frauen zu Männern auf. Denn der Equal Pay Day symbolisiert die Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen. Im Jahr 2019 fiel der Equal Pay Day auf den 21. Oktober. Somit hätten Frauen net und bezieht sich auf die durchschnittlichen Brutto
72 Tage lang unbezahlt gearbeitet, da Männer zu diesem Zeitpunkt statistisch gesehen bereits so viel verdient haben, wie Frauen im ganzen Jahr.
Der Gehaltsunterschied zwischen Frauen und Männern wird nicht nur EU-weit analysiert, sondern auch österreichweit. So gibt es markante Unterschiede in den Bundesländern: Der Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern ist in Vorarlberg am höchsten. Der
Equal Pay Day würde in Vorarlberg schon auf den 23. September fallen, während es in Wien erst der 9. November wäre.
Die gute Nachricht ist, dass die Gehaltsschere kleiner wird. In den letzten zehn Jahren rückte der Equal Pay Day immer weiter zurück. Die schlechte ist, dass er immer noch existiert.

WEIL ICH EIN MÄDCHEN BIN
Die Gehaltsschere lässt sich zum einen Teil auf Faktoren wie Arbeitszeit, Branche, Beruf und Bildung zurückführen. Allerdings bleibt immer noch die Frage offen, warum Männer und Frauen für die gleiche Arbeit nicht den gleichen Lohn bekommen. Denn laut Statistik Austria sind über 13 Prozent der Gehaltsschere nicht erklärbar. Ein einfacher, möglicher Grund: Weil sie eben Mädchen sind.
DOCH WARUM VERDIENEN FRAUEN WENIGER ALS MÄNNER?
In den vielen Diskussionen um die Gehaltsschere zwischen Frauen und Männern hört man viele Argumente und Gründe, warum Frauen weniger verdienen. So ist es in Österreich immer noch üblich, dass Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen Frauensache ist. Deshalb ist es vielen Frauen aufgrund der Doppelbelastung von Beruf und Familie nicht möglich, Vollzeit zu arbeiten. In Österreich muss etwa jede zweite Frau für ihre Familie bei ihrer Karriere zurückstecken. Denn über 51 Prozent der Frauen arbeiten Teilzeit. Bei den Männern sind es hingegen nur knapp 12 Prozent.
Ein weiterer Faktor ist, dass Frauen weniger in Führungspositionen vertreten sind als Männer. Die Gründe hier sind ebenso zahlreich, wie die Anzahl der Männer im Chefsessel. Zwar ist es klar, dass Teilzeitbeschäftigte sich weniger für die Führungspositionen eignen, da sich diese mit den verkürzten Arbeitszeiten nicht vereinbaren lassen, allerdings sind auch selten vollzeitbeschäftigte Frauen hier anzutreffen. Kinderwunsch und Karenzzeiten verbauen vielen Frauen den Weg auf der Karriereleiter. Warum hingegen kinderlose Frauen nicht öfters in Führungspositionen anzutreffen sind, ist unklar.
Bereits die Berufs- bzw. Studienwahl kann über das spätere Einkommen entscheiden. Es ist Fakt, dass mehr Frauen als Männer ein Studium abschließen. Allerdings entscheiden sie sich häufig für ein schlechter bezahltes Studium. So ist es statistisch gesehen immer noch so, dass Frauen öfter in schlecht bezahlten Branchen arbeiten als Männer.
Der Handel, die Gastronomie wie auch das Gesundheitsund Sozialwesen werden von Frauen dominiert. Es ist häufig zu beobachten, dass Frauen eher die schlechter bezahlten Berufe ausüben und in den Unternehmenshierarchien weiter unten stehen.
Like a Boss: Frauen in Führungspositionen
Frauen in Führungspositionen sind heutzutage leider immer noch eine Seltenheit – Tendenz jedoch steigend: Denn während im Jahr 2010 der Anteil der Frauen in Geschäftsführungen und Aufsichtsräten der 200 umsatzstärksten Unternehmen Österreichs noch bei 5,3 bzw. 9,7 Prozent lag, sind es zehn Jahre später bereits 8 bzw. 22,6 Prozent. Doch warum sind Frauen in der Führungsetage so rar? Und wie lässt sich dies ändern?
TYPISCH MANN – TYPISCH FRAU?
Für eine Frau gibt es viele Hürden, die sie überwinden muss, bis sie in der Chefetage ankommt. Dazu zählen unter anderem die stereotypen Vorurteile, welche Frauen und Männern klassischerweise zuge schrieben werden. Während die „männlichen“ Attribute von aktiver Führungskraft und Selbstbewusstsein geprägt sind, erscheinen die „weiblichen“ Eigenschaften eher schwach und zurückhaltend. Denn wie heißt es so schön: „Think-Manager – Think-Male“. Dieser Spruch, den viele Personen leider immer noch als wahr ansehen, stammt von Anfang der 1970er-Jahre – es stellt sich somit die Frage, inwiefern diese klassischen Geschlechterstereotypen noch zeitgemäß und zutreffend sind.
Weitere Hürden für eine Frau auf der Karriereleiter sind die vermeintliche Entscheidung zwischen Karriere und Kinder sowie die subjektive Bevorzugung der aktuellen Führungskraft. Denn wenn es um die Nachbesetzung geht, schauen viele Manager darauf, dass der Nachfolgende ihnen ähnlich ist.
FRAUEN AN DIE MACHT – ABER WIE?
Viele fragen sich: Können Frauen ein Team managen? Dass sie dazu sehr gut in der Lage sind, beweisen sie

tagtäglich, wenn sie sich um Haushalt, Familie und Karriere kümmern. Denn sie sind nicht nur Mutter und Angestellte, sondern auch noch Ehefrau, Haushälterin, Taxi-Fahrerin, Organisatorin und vieles mehr.
Wenn Unternehmen ihre Haltung gegenüber Frauen im Chefsessel ändern, desto mehr profitieren sie davon. Einerseits bringen viele Frauen dank ihres hohen Bildungsniveaus großes Potenzial mit und andererseits steigt so die Zahl, der sich bewerbenden Personen.
Außerdem können weibliche Eigenschaften wie Empathie oder Kommunikation für eine bessere Unternehmenskultur sorgen.
Auch die Female Future Festival Gründerinnen Patricia Zupan und Verena Eugster sind davon überzeugt, dass Unternehmen profitieren, wenn sie die Fähigkeiten und Talente der Frauen erkennen und diese in ihrer Führungsetage einsetzen. „Es handelt sich sicherlich auch um eine moralische Frage, aber vor allem sollten wir den betriebswirtschaftlichen Aspekt, den Frauen mit in die Führungsetage bringen, nicht aus den Augen verlieren“, so die Gründerinnen. Außerdem raten sie den Frauen bei der Frauenanteil in Führungspositionen folgenderma
Angeboten einfach „Ja“ zu sagen, wie auch selbstbewusster, weniger selbstkritisch und perfektionistisch zu sein. Das ganze Interview mit den Schöpferinnen gibt es Jede(r) fängt mal klein an, mit einer Lehre oder einem Traum, einer Vision: Für Martin Hagen, Geschäftsführer von APS Personal und Ausbildungsleiter, lässt sich
in unserem ländlejob.at-Magazin ein paar Seiten weiter. ßen ändern: „Wie wir das ändern können? Vorarlberger Unternehmen sind sehr traditionell strukturiert. Das bedeutet, man arbeitet sich von der Lehre sukzessive nach oben. Ändern können wir es dadurch, dass der Anteil an Mädchen viel höher wird, die eine Lehre zum Beispiel als Maurerin, Schlosserin, Mechanikerin, usw. machen.“ (Weitere Antworten des Bewerbungscoachs rund um Bewerbungen und Karriere gibt es weiter hinten im Magazin.)
STARKE VORBILDER: DIESE FRAUEN STEHEN AN DER SPITZE
Von anderen lernen – viele starke Frauen zeigen, wie frau es ganz nach oben schaffen kann. Und auch, wie frau ihr eigenes Unternehmen gründen kann. Wie das eigene Ein-Frau-Unternehmen wachsen und gedeihen kann. Noch immer ist die Start-up-Szene männerdominiert. Für die Gründerinnen des Female Future Festivals ist klar, dass vielen Frauen der Mut, das Selbstbewusstsein und auch die Vorbilder dafür fehlen.
Doch es gibt Vorbilder: So kürt das Manager Magazin jedes Jahr die einflussreichsten Frauen der Wirtschaft. Auch in Vorarlberg gibt es Frauen, die zeigen, dass erfolgreich zu sein, nicht vom Geschlecht abhängig ist. Ob in der Politik wie Andrea Kaufmann (Bürgermeisterin von Dornbirn), Katharina Wiesflecker (Landesrätin für Soziales, Frauen, Pflege und Kinder- und Jugendhilfe) und Martina Rüscher (Landesrätin für Gesundheit, Sport und Verbraucherschutz) oder in der Wirtschaft wie Sabine Tichy-Treimel (Geschäftsführerin der Messe Dornbirn), Petra Kreuzer (Vorstand in der F.M. Hämmerle Holding AG) und Karin Furtner (Geschäftsführerin Wirtschaftskammer Vorarlberg). Dass sich Frauen mehr zutrauen, viel mutiger sein dürfen und sich in ihrer Karriereplanung größere Ziele stecken dürfen, beweisen auch die Langhaarmädchen. Die Langhaarmädchen Julia Schindelmann und Ramona (Mona) Mayr haben den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und sind heute mit ihrer Beauty-Brand „Langhaarmädchen“ erfolgreiche Unternehmerinnen. Wie sie so erfolgreich wurden und welche Skills frau dafür benötigt, erzählen sie im Interview. Dieses findest du weiter hinten im Journal. „Erfolg hat für uns drei Buchstaben: T-U-N!“, so Julia Schindelmann, eines der Langhaarmädchen. In diesem Sinne: Sei mutig und mach dich stark für dein Karriereziel!
Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.
(Henry Ford)
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