Zukunft Pflege

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Zukunft

,,In kaum einem anderen Beruf ist der Fachkräftebedarf höher als in der Pflege“

Herausforderungen und Chancen des Pflegeberufs aus Arbeitnehmer- und Arbeitgebersicht. Seite 10 – 11

EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET Lesen Sie mehr auf www.gesunder-koerper.info | www.erfolgundbusiness.de
Pflege

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT IN DIESER AUSGABE SEPTEMBER 2023

Viktoria Rubinstein Pflege ist ein unverzichtbarerer Eckpfeiler unseres Gesundheitswesens und sollte dringend die Anerkennung erhalten, die sie verdient!

IN DIESER AUSGABE

04–05

Die Haut im Alter schützen Frühzeitige Diagnose von hellem Hautkrebs

06

Verbesserung der Lebensqualität Palliativpflege im Fokus

07

Wohlbefinden im Pflegeheim Förderung der geistigen und körperlichen Fähigkeiten

Text Dr. Bernadette Klapper

Zukunft Pflege –

Zukunft für unsere Gesellschaft

Liebe Leser:innen, während der Pandemie haben wir eindrücklich erfahren, dass Gesundheit für alle Lebensbereiche hoch relevant ist und unsere Wirtschaftsketten und unseren Alltag lahmlegen kann. Gesundheit finden alle wichtig, aber Pflege ist ein Thema, das alle gern verdrängen. Gesundheit und Pflege sind aber nicht voneinander zu trennen. Wir müssen also über die Profession Pflege sprechen, wenn wir über unsere Zukunft sprechen!

Bereits jetzt ist die Personaldecke in der Pflege äußerst dünn und wird absehbar noch dünner, weil die Rente für die Babyboomer ansteht. Das bedeutet, dass sich gleichzeitig die Zahl der älteren Menschen mit Unterstützungs- und Pflegebedarf erhöht. Es ist also eine dringende Aufgabe, mehr Personen für die Pflege zu gewinnen und dann auch im Beruf zu halten.

Angesichts dieser Mega-Aufgabe beobachten wir den Trend, möglichst „viele Hände“ zu gewinnen: die Voraussetzungen für den Zugang zur Ausbildung werden abgesenkt und der verpflichtende Anteil an Pflegefachpersonen in der Langzeitpflege zugunsten von Hilfspersonal zu reduzieren. Auch wird vermehrt versucht, Kolleg:innen aus dem Ausland zu gewinnen. Allerdings müssen wir uns klar machen, dass es keine Lösung ist, immer neuen Menschen immer gleich schlechte Berufsbedingungen zuzumuten oder Abstriche in der Versorgungsqualität in Kauf zu nehmen. Wir müssen einen anderen Weg einschlagen, um eine Zukunft in der Pflege attraktiv zu machen und unseren Versorgungsbedarf zu sichern! Die Zukunft der Pflege liegt in Rahmenbedingungen, die ein Arbeiten nach „state-of-the-art“ ermöglicht und in der Weiterentwicklung des Berufs zu mehr Verantwortung. Das gelingt uns, wenn wir den Mut für größere Reformen in unserem Gesundheitswesen haben, nicht nur im Feuerlösch-Modus agieren, sondern auch hartnäckig mittelfristige Lösungen verfolgen. Die Herausforderungen, vor den der demografische Wandel unsere Gesundheitsversorgung stellt, eröffnet gleichzeitig den Raum dafür.

Wenn die Menschen länger, gesünder und selbstständiger zu Hause leben können, dann ist viel gewonnen: mehr Lebensqualität und ein bedarfsgerechtes Gesundheitswesen. Professionelle Pflege kann in der Primär- und Langzeitversorgung einen wesentlichen Beitrag leisten – ebenso wie sie in den Krankenhäusern jeden Tag ihre hohe Kompetenz unter Beweis stellt. Konkret bedeutet das, der Profession Pflege größere Handlungsspielräume in der Heilkundeausübung zu eröffnen, neue Rollen wie die Community Health Nurse zu fördern und insgesamt auf eine gute Qualifikation zu setzen – angefangen in der Pflegefachassistenz bis zu mehr Studiengängen. Viele Kolleg:innen aus dem Ausland bringen solche Abschlüsse mit und sollten auch entsprechend eingesetzt werden können. Wenn die Bedingungen stimmen und Pflege gute Arbeit machen kann, wächst das Interesse an diesem Beruf und motiviert, zu bleiben!

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist die größte Interessenvertretung beruflich Pflegender in Deutschland.

Es gilt, Menschen mit Erkrankungen gut zu begleiten und eine gute Pflege zu ermöglichen.

Dr. Bernadette Klapper, Bundesgeschäftsführerin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK)

Weitere Informationen finden Sie unter: www.dbfk.de

Senior Project Manager: Viktoria Rubinstein Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Henriette Schröder (Managing Director), Philipp Colaço (Director Business Development), Alexandra Lassas (Content and Production Manager), Lea Hartmann (Layout and Design), Cover: Unsplash, Dominik Lange

Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com

Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich & divers (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Wir müssen einen anderen Weg einschlagen, um eine Zukunft in der Pflege attraktiv zu machen und unseren Versorgungsbedarf zu sichern!

Es gilt, die Primärversorgung zu stärken, frühzeitig Gesundheitsförderung und Prävention anzubieten, Menschen mit chronischen Erkrankungen gut zu begleiten und eine gute Pflege zu ermöglichen.

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FOTO: SHUTTERSTOCK_2297780617

Das Smart Hospital Excellence Forum ist eine Plattform für Gesundheitseinrichtungen, die sich auf innovative Technologien und Lösungen konzentrieren, um die Effizienz, Qualität und Patientenversorgung in Krankenhäusern zu verbessern. Es dient als Treffpunkt für Experten und Fachleute, um Ideen und Best Practices im Gesundheitswesen auszutauschen und voranzutreiben.

www.smart-bridges.com

09.-10.10.2023

27.-28.09.2023

Smart Hospital Excellence Forum Frankfurt am Main

Wichtige Termine & Veranstaltungstipps

28.-29.09.2023

Deutscher Pflegetag Berlin

Das Green Hospital Forum ist eine Plattform, die sich auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Gesundheitswesen konzentriert. Es bringt Fachleute aus dem Gesundheitssektor zusammen, um Ideen und Lösungen auszutauschen, wie Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen umweltfreundlicher gestaltet werden können, um Ressourcen zu schonen und die Gesundheit der Patienten und der Umwelt zu fördern.

www.smart-bridges.com

Green Hospital Excellence Forum Frankfurt am Main 04.-05.11.2023 DGP Mitgliedertage 2023 Berlin

Die Berliner Pflegekonferenz ist eine wichtige jährliche Veranstaltung in der deutschen Hauptstadt, die Pflegefachkräfte Experten und Interessenvertreter aus dem Gesundheitswesen zusammenbringt. Im Newsletter vom 02.10.2023 finden Sie unsere Kampagne „Zukunft Pflege“. Hierbei handelt es sich um eine digitale Veranstaltung, die als Stream stattfindet. www.berliner-pflegekonferenz.de

09.11.2023 Berliner Pflegekonferenz digital und barrierearm im Stream

Das Eldercare Excellence Forum bietet die Möglichkeit, in einem exklusiven Rahmen mit führenden Expertinnen und Experten über die Herausforderungen im Altenpflegemanagement zu diskutieren und anhand von Best-PracticeBeispielen zu erfahren, wie Altenpflegeeinrichtungen erfolgreich für die Zukunft aufgestellt werden können.

www.smart-bridges.com

Der 3. VPU-Kongress in Deutschland betrachtet das Thema Qualität und Pflege aus verschiedenen Blickwinkeln und präsentiert erfolgreiche Beispiele aus der Patientenversorgung, dem Management, der Lehre, der Forschung und der Innovationsarbeit in Universitätskliniken und medizinischen Hochschulen.

www.vpuonline.de

Der Deutsche Pflegetag ist eine bedeutende nationale Veranstaltung in Deutschland, die sich auf die Belange und Herausforderungen der Pflegebranche konzentriert. Hier kommen Pflegeexperten, Fachleute, Politiker und Interessenvertreter zusammen, um aktuelle Themen zu diskutieren, innovative Lösungen zu präsentieren und die Pflegepolitik zu gestalten.

www.deutscher-pflegetag.de

Die Veranstaltung bietet Gelegenheit zur intensiven Auseinandersetzung mit aktuellen Themen in der Palliativmedizin wie Outcome-Messung, Suizidassistenz und kluges Entscheiden bei begrenzten Ressourcen.

www.dgpalliativmedizin.de

10.-11.11.2023

VPU Kongress Berlin

29.11.-01.12.2023

Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensivund Notfallmedizin e. V. Hamburg

Der Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V. ist eine bedeutende jährliche Veranstaltung, bei der Experten und Fachleute aus verschiedenen medizinischen Disziplinen zusammenkommen, um neueste Entwicklungen Forschungsergebnisse und bewährte Praktiken im Bereich der Intensiv- und Notfallmedizin zu diskutieren und sich auszutauschen. www.divi23.de

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20.-21.11.2023 Eldercare Excellance Forum Frankfurt am Main
FOTOS: UNSPLASH

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Sanofi-Aventis Deutschland und Regeneron GmbH entstanden.

Heller Hautkrebs: Frühe Diagnose durch aufmerksame Pflegekräfte

Mit zunehmendem Alter wird das Immunsystem schwächer und der Körper anfälliger für Erkrankungen. Als Pflegekraft können Sie viel zu einer frühzeitigen Diagnose beitragen. Eine besondere Aufmerksamkeit verdienen beispielsweise Hautveränderungen, denn es werden zunehmend mehr Fälle von hellem Hautkrebs registriert.

Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass die Zahl der Todesfälle durch Hautkrebs in Deutschland binnen 20 Jahren um 55 Prozent gestiegen ist. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der stationären Behandlungsfälle aufgrund von hellem Hautkrebs um 114 Prozent zu – von 38.400 Fällen im Jahr 2001 auf 82.100 im Jahr 2021.1

Heller Hautkrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Krebsart in Deutschland und dies mit steigender Tendenz. Die häufigste Formen des hellen Hautkrebses sind das Basalzellkarzinom und das kutane Plattenepithelkarzinom. Bei früher Diagnose und Behandlung sind die Heilungsaussichten gut. Bleibt der Krebs jedoch unbehandelt, kann er in tiefer liegende Strukturen wie Knochen einwachsen oder in andere Organe streuen. Nicht nur die Lebenserwartung wird dadurch verringert, auch die Lebensqualität sinkt.

Beim kutanen Plattenepithelkarzinom liegt das Risiko eines lokalen Wiederauftretens oder einer Metastasierung bei fünf Prozent. Bei manchen Risikogruppen liegt die Wahrscheinlichkeit mit bis zu 20 Prozent auch deutlich höher.2 Zu diesen Risikogruppen zählen unter anderem Menschen mit einem unterdrückten Immunsystem z. B. nach einer Organtransplantation, oder Menschen, deren Tumoren eine erhöhte Tumordicke haben. Dass Menschen im höheren Lebensalter häufiger betroffen sind, liegt vor allem an der Belastung der Haut durch UV-Strahlung. So hat jeder Mensch eine Art „Sonnenkonto“, das im Alter entsprechend dem Ausmaß der Hautbelastung häufig überzogen ist. Hinzu kommt ein nachlassendes Immunsystem.

Beobachtungen durch Pflegekräfte sehr wertvoll

Heller Hautkrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Krebsart in Deutschland und dies mit steigender Tendenz.

Damit Hautkrebs frühzeitig entdeckt wird, sind regelmäßige Untersuchungen der Haut sinnvoll. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre ein Hautkrebsscreening, viele Kassen übernehmen diese sogar schon früher. Diese werden aber nicht immer genutzt oder die Zeitabstände des Früherkennungsprogramms sind zu groß. Zudem sind viele Pflegebedürftige immobil, sodass die Durchführung einer Ganzkörperuntersuchung zum Teil nur eingeschränkt möglich ist. Dem können Pflegekräfte entgegenwirken, beispielsweise indem sie beim Waschen, Eincremen oder Ankleiden auf Hautveränderungen achten. Dabei sollte der Fokus auf den „Sonnenterrassen“ liegen, also z. B. Kopfhaut, Stirn, Nasenrücken, Ohren, Lippen. Auch der Nacken und die Hände sind in der Regel stark mit UV-Strahlen konfrontiert.

Pflegebedürftige, die hellhäutig sind, sowie Menschen, die früher im Freien gearbeitet haben (Förster*innen, Bademeister*innen, Bauarbeiter*innen, Landwirt*innen etc.) verdienen besondere Aufmerksamkeit. Während es heute guten und effektiven Sonnenschutz gibt, stand dieser früher nicht in dieser Form zur Verfügung.

Hautveränderungen erkennen

Bei den beiden häufigsten Formen des hellen Hautkrebses gibt es in Bezug auf die Hautveränderungen Unterschiede: Beim Basalzellkarzinom treten erste Veränderungen in 80 Prozent der Fälle am Kopf oder Hals auf, seltener an Rumpf und Extremitäten. Am häufigsten äußern sich diese als hautfarbene, gelbliche oder rötliche Knoten oder Stellen, die wie schlecht abgeheilte, kreisrunde Wunden aussehen. Aber auch rote Flecken oder scheinbar narbige Veränderungen können sich als Basalzellkarzinome entpuppen.

Befinden sich die Tumore bereits in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium, können sie durch Nässen, kleinere Blutungen oder Krusten auffallen. Das kutane Plattenepithelkarzinom stellt sich meist als eine rötliche, raue sandpapierartige Hautveränderung dar und tritt in erster Linie an Körperstellen auf, die im Laufe des Lebens viel UV-Strahlung ausgesetzt waren. Fortgeschrittene Tumore können bluten und weisen eine knotige Oberfläche auf.

Bei allen Hautkrebsarten gilt: Stellen, die sich in Größe und Form verändern, nicht von alleine abheilen oder bluten, sind verdächtig. Schmerzen sind kein zuverlässiger Indikator, da Tumoren gerade im Frühstadium häufig keine Schmerzen verursachen.

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Zahl-der-Woche/2023/PD23_21_p002.html, letzter Aufruf am 13.09.2023. 2 Brantsch et al. Lancet Oncol. 2008;9:713-20. 2. Schmults CD et al., JAMA Dermatol. 2013;149:541-7. Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 4

Bei einem Hautcheck sollte die größte Konzentration auf den „Sonnenterrassen“ liegen, also z. B. Kopfhaut, Stirn, Nasenrücken, Ohren, Lippen.

Was passiert bei Verdacht auf Hautkrebs?

Bei unklaren Befunden oder Verdacht auf Hautkrebs sollte ein*e Hautärzt*in aufgesucht werden. Gerade in der Altenpflege bei immobilen Patient*innen können auch teledermatologische Apps als erste Anlaufstelle sinnvoll sein. Hier bewertet ein*e Haut*ärztin im Vorfeld eine Aufnahme der verdächtigen Hautstelle und kann eine erste Einschätzung geben. Bestätigt sich der Verdacht, entnimmt der*die Ärzt*in entweder eine Probe oder entfernt das gefährdete Gewebe durch eine Operation komplett. Ein Labor untersucht dann das Gewebe und je nach Befund leitet der*die Ärzt*in eine weitere Therapie ein.

Bei ausgedehnteren Befunden kann der*die Ärzt*in ein spezialisiertes Zentrum zu Rate ziehen. In seltenen Fällen ist eine Bestrahlung oder eine medikamentöse Therapie, z. B. eine Immuntherapie, erforderlich.

Fazit

Heller Hautkrebs tritt bei den Pflegebedürftigen zunehmend häufiger auf. Früh erkannt kann er gut therapiert werden, aber auch im fortgeschrittenem Stadium stehen moderne Therapieoptionen zur Verfügung. Pflegekräfte können durch ihre Beobachtungen viel zu einer frühen Diagnose beitragen, sodass gute Chancen auf Heilung bestehen. Gerade in Hinblick auf die demographische Entwicklung in Deutschland wird die Früherkennung auch in Zukunft eine immer höhere Bedeutung haben.

Pflegekräfte können zu einer früheren Diagnose beitragen.

Risikofaktoren für hellen Hautkrebs:

1

2

3

4

5

6

Höheres Lebensalter

Erhöhte Belastung durch UV-Strahlung in Freizeit oder Beruf

Hautkrebs in der Vorgeschichte

Aktinische Keratosen (Vorstufe des kutanen Plattenepithelkarzinoms; raue, rötliche Hautveränderungen)

Immunsuppressive Therapien, beispielsweise nach einer Organtransplantation

Strahlengeschädigte Haut, zum Beispiel nach einer Strahlentherapie

Weitere Informationen rund um das Thema heller Hautkrebs finden Sie auf der Website der NVKH e.V. unter: www.infoportal-hautkrebs.de

FOTOS: SHUTTERSTOCK_660046312 5 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info
„Es ist befriedigend, Menschen in ihrer vertrauten Umgebung zu unterstützen, wo sie es am meisten benötigen.“

Lina Gürtler, 26 Jahre alt, hat im Oktober 2022 ihr berufsbegleitendes Bachelorstudium in Pflegewissenschaft an der Brandenburgischen Technischen Universität in Senftenberg begonnen. Im Interview gewährt sie uns einen spannenden Einblick in die täglichen Herausforderungen.

Text Vito Schwarz

Sie haben lange auf der Intensivstation gearbeitet, bevor sie in den ambulanten Pflegedienst gewechselt sind. Was waren die Gründe?

Nach vier Jahren auf der Intensivstation wechselte ich im Mai 2023 zu einem ambulanten Pflegedienst. Dieser Schritt hatte mehrere Gründe. Zum einen habe ich festgestellt, dass eine gute ambulante Versorgung dazu beitragen kann, Krankenhausaufenthalte zu verhindern und die Gesundheit der Menschen frühzeitig zu fördern, was bei chronischen Erkrankungen und beginnenden Infektionen von entscheidender Bedeutung ist. Zum anderen war ich auf der Intensivstation von der vorherrschenden Maximaltherapie erschöpft. Es gab Situationen, in denen Menschen trotz ihres Wunsches nach einem anderen Lebensende um jeden Preis am Leben erhalten wurden. Unter ethischen Gesichtspunkten konnte ich diese Art der Versorgung nicht länger unterstützen. In Deutschland werden Therapieentscheidungen leider ausschließlich von Ärzten getroffen, wobei Patienten nur begrenzte Mitsprachemöglichkeiten haben und andere Gesundheitsberufe oft ausgeschlossen sind.

Wie sieht Ihr Arbeitstag im ambulanten Pflegedienst aus?

Meine Tour beginnt um sechs Uhr morgens und umfasst die Betreuung von bis zu 15 Patienten im Laufe des Tages. In den Wohnungen übernehme ich eine breite Palette von Aufgaben, darunter Blutzuckermessungen, Insulinspritzen, Anziehen von

Palliativpflege

Thrombosestrümpfen, Beratungsgespräche, Verbandwechsel und vieles mehr. Obwohl die Zeit für jeden Patienten begrenzt ist, je nach durchzuführender Leistung, empfinde ich sie im Vergleich zur Arbeit im Krankenhaus als weniger stressig. In diesen kostbaren fünf Minuten pro Patienten kann ich mich voll und ganz auf ihre Bedürfnisse konzentrieren, ohne Ablenkungen durch den Stationsalltag oder Kollegen. Diese Flexibilität ermöglicht es mir, individuell auf die Bedürfnisse einzugehen. Mein Dienst endet mit einer Übergabe im Büro, wo ich mich mit meinen Kollegen, die ebenfalls Pflegefachpersonen sind, austausche. Gemeinsam nehmen wir einen ganzheitlichen Blick auf die Patienten und unterstützen sie dort, wo sie Hilfe benötigen.

Welche Krankheitsbilder oder Pflegegründe sehen Sie bei Ihren Patienten, und welche Pflegehilfsmittel nutzen Sie?

Die Krankheitsbilder sind vielfältig. Im Krankenhaus habe ich oft übersehen, dass die gleichen Menschen, die ich dort betreut habe, zu Hause selbst zurechtkommen müssen. Manche haben Diabetes und benötigen unsere Unterstützung beim Blutzuckermessen und Insulinspritzen. Oft ergeben sich jedoch weitere Bedürfnisse, wie der Verbandswechsel bei Fußwunden. Bei steigendem Unterstützungsbedarf im Alltag weisen wir auf die Möglichkeit hin, eine Pflegestufe zu beantragen. Gemeinsam besprechen wir dann, welche Unterstützung wir bieten können.

Das Leben(-sende) würdevoll pflegerisch gestalten.

Das Grundanliegen der Palliativpflege ist die Verbesserung bzw. der Erhalt der Lebensqualität von Menschen mit einer lebenslimitierenden Erkrankung und deren Zugehörigen. Die Palliativpflege ist Teil einer patient:innenorientierten, ganzheitlichen, interprofessionellen und interdisziplinären Versorgung, die weder auf eine Diagnose noch auf ein Versorgungssetting beschränkt ist.

Text Steven Kranz

Gleichwohl die Begleitung in der Sterbephase genuine Aufgabe der Palliativpflege ist, ist sie nicht darauf beschränkt und sollte frühzeitig im Krankheitsverlauf integriert werden. Palliativpflege bedeutet Vorbeugung und Linderung von Leiden durch frühzeitige Identifikation, Beurteilung sowie professionelle Begleitung. Ziel ist es, Menschen ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zum Tod zu ermöglichen.

Die Palliativpflege kann allgemein oder spezialisiert im ambulanten und stationären Bereich stattfinden. Allgemeine Palliativpflege umfasst die Begleitung von Menschen mit niedriger Behandlungskomplexität und sollte von Pflegekräften aller Bereiche erbracht werden. Die Grundlagen müssen daher bekannt und in der Grundausbildung verankert sein. Behandlungssituationen mit hoher Komplexität erfordern spezialisierte Versorgungsstrukturen (z.B. Palliativstation, Palliativdienst, SAPV) und weiterführende Qualifikationen, um den besonderen Anforderungen nachkommen zu können.

Das Tätigkeitsfeld verlangt in hohem Maß Fach- und persönliche Kompetenzen. Neben (evidenz- und erfahrungsbasiertem) Wissen und Fertigkeiten müssen kommunikative Fähigkeiten sowie Selbst- und Sozialkompetenz ausgebildet werden. Pflegerische Interventionen bei Schmerzen, Mundtrockenheit, Ernährung,

Atemnot, Wunden, Übelkeit, Trauer, aber auch die Angehörigenbegleitung und Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen sind von besonderer Bedeutung in der Palliativpflege, die auch Prävention, Beratung, Edukation und Koordination umfasst.

Die Begleitung von Menschen in existenziellen bedrohlichen Situationen, die Konfrontation mit Tod, Trauer und Sterblichkeit kennzeichnen das Tätigkeitsfeld ebenso wie die Arbeit in einem interprofessionellen Team. Dies kann auch zu Belastungssituationen führen und bedarf struktureller Unterstützung, wie Supervision oder ethische Fallbesprechungen, um Widerstandsfähigkeit, Selbstkompetenz und Selbstwirksamkeit, aber auch individuelle Bewältigungsstrategien zu fördern.

Die öffentliche Diskussion zur Sterbehilfe führt derzeit dazu, dass sich Palliativpflegende vermehrt mit Anfragen nach Suizidassistenz konfrontiert sehen.

In Deutschland ist die Tötung auf Verlangen eine Straftat, die Hilfe beim Suizid nicht. Derzeit steht in der politischen Diskussion, ob und wie die Ausgestaltung dieser Hilfe geregelt werden soll. In den Bundestag eingebrachte Gesetzesentwürfe sind im Sommer 2023 gescheitert, so dass diese Fragen derzeit offen sind.

In den kostbaren fünf Minuten pro Patient kann ich mich voll und ganz auf die Bedürfnisse dieser Person konzentrieren.

Lina Gürtler Gesundheits- und Krankenpflegerin

Jeder Beruf bringt Herausforderungen, aber auch Momente der Zufriedenheit mit sich. Wie empfinden Sie das in Ihrem Beruf?

Im ambulanten Pflegedienst arbeite ich hauptsächlich allein, was anfangs eine Herausforderung war. Obwohl ich jederzeit auf Kollegen zurückgreifen kann, trage ich vor Ort die meiste Verantwortung. Im Vergleich zur Intensivstation finde ich es äußerst bereichernd, den Menschen einen echten Mehrwert zu bieten, indem ich sie aufkläre und zeige, wie sie ihre Gesundheit fördern können. Viele sehen in mir ihren ersten Ansprechpartner und kommen gerne mit Fragen auf uns zu. Es ist befriedigend, Menschen in ihrer vertrauten Umgebung zu unterstützen, wo sie es am meisten benötigen.

Der Umgang mit Todeswünschen und Anfragen zur Suizidassistenz ist herrausfordernd, ihnen muss mit Professionalität und Mitgefühl begegnet werden.

Steven Kranz M.Sc. Stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin

Der Umgang mit Todeswünschen und Anfragen zur Suizidassistenz ist herausfordernd, ihnen muss mit Professionalität und Mitgefühl begegnet werden, gleichsam tangieren sie eigene Wertevorstellungen. Palliativpflegende müssen im Umgang mit diesen Themen (institutionell) unterstützt werden, aber auch eine eigene Haltung dazu entwickeln. Hilfestellung dabei könnten die „Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin zum Umgang mit dem Wunsch nach Suizidassistenz“ sein. Häufig entstehen Wünsche nach einem assistierten Suizid aufgrund von Ängsten vor ungewollten Therapien, unnötigem Leid, Schmerzen und dem Verlust der Selbstbestimmung. Mit Palliativpflege kann solchen Ängsten begegnet werden.

Mehr Informationen finden Sie unter: www.palliativmedizin.de

FOTO: IKLICK FOTOSTUDIO
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Lebendiger Alltag in Pflegeheimen:

Aktivitäten zur Förderung von Kreativität, Gesundheit und Gemeinschaft

In Pflegeeinrichtungen steht das Wohlbefinden und die Lebensqualität älterer Menschen im Mittelpunkt. Der Alltag in diesen Einrichtungen zeichnet sich durch eine Vielzahl von Aktivitäten aus, die darauf abzielen, die Bewohner sowohl geistig als auch körperlich aktiv zu halten und soziale Kontakte zu fördern.

Eine der wichtigsten Möglichkeiten zur Beschäftigung in Einrichtungen ist die Förderung der Kreativität. Bewohner haben oft die Gelegenheit, sich in verschiedenen künstlerischen Aktivitäten zu engagieren, sei es durch Basteln, Malen, Handarbeiten oder das Schreiben von Geschichten. Diese kreativen Tätigkeiten bieten nicht nur eine Möglichkeit zur Selbstentfaltung, sondern regen auch die geistige Aktivität an und stärken das Selbstwertgefühl.

Musik spielt ebenfalls eine bedeutende Rolle im Alltag der Bewohner. Musiktherapie, Chorproben und

Konzerte sind beliebte Aktivitäten, die nicht nur die Stimmung heben, sondern auch das gemeinschaftliche Erleben von Musik fördern. Das Tanzen ist eine weitere Möglichkeit, Bewegung und soziale Interaktion zu kombinieren, was besonders bei älteren Menschen zu einem gesteigerten Wohlbefinden beitragen kann. Tiergestützte Therapie hat sich ebenfalls als äußerst wirkungsvoll erwiesen.

Insgesamt sind die Möglichkeiten zur Beschäftigung in Seniorenheimen oft vielfältig und sollen den individuellen Interessen und Fähigkeiten der Bewohner gerecht werden.

Der Kontakt mit freundlichen Tieren, sei es durch Besuche von Therapiehunden oder das Halten von Haustieren im Heim, kann Trost spenden, Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern. Neben den kreativen und körperlichen Aktivitäten werden oft Lese- und Gesprächskreise organisiert. Diese bieten die Möglichkeit, sich über interessante Themen auszutauschen, die geistige Aktivität zu fördern und soziale Kontakte zu pflegen. Insgesamt sind die Möglichkeiten zur Beschäftigung in Heimen oft vielfältig und sollen den individuellen Interessen und Fähigkeiten der Bewohner gerecht werden. Durch die gezielte Förderung von Aktivitäten, die körperliche und geistige Gesundheit unterstützen und soziale Bindungen stärken, können Pflegeeinrichtungen einen aktiven und erfüllten Lebensstil für ihre Bewohner gewährleisten. Dies trägt nicht nur zur Lebensqualität bei, sondern schafft auch eine warme und einladende Atmosphäre in der Einrichtung.

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Text Larissa Xander
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Die Schlüsselkomponenten einer Wohlfühlatmosphäre in Pflegeeinrichtungen

Die Gestaltung von Kliniken und Pflegeeinrichtungen ist weit mehr als eine architektonische Herausforderung. Sie sind Orte der Pflege und Heilung, in denen das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Bewohner im Mittelpunkt stehen. Diese Einrichtungen sind nicht nur physische Strukturen, sondern auch Lebensräume, in denen die Bedürfnisse älterer Menschen und Menschen mit besonderen Bedürfnissen erfüllt werden. Bei der Gestaltung von Pflegeeinrichtungen spielen verschiedene Aspekte eine wichtige Rolle.

Farben als Kontraste: Die Wahl der richtigen Farben in Pflegeeinrichtungen ist von großer Bedeutung. Farben können die Stimmung und das Wohlbefinden der Bewohner beeinflussen. Helle und freundliche Farben können eine positive Atmosphäre schaffen und die Lebensfreude der Bewohner steigern. Gleichzeitig sollten Kontraste genutzt werden, um die Orientierung insbesondere für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen zu erleichtern. Farbmarkierungen an Türen, Treppen und anderen wichtigen Punkten können den Bewohnern die Orientierung erleichtern und ihnen Sicherheit geben.

Helle und freundliche Farben können eine positive Atmosphäre schaffen und die Lebensfreude der Bewohner steigern.

Wohlfühlcharakter: Pflegeeinrichtungen sollen nicht nur funktional sein, sondern auch einen Wohlfühlcharakter haben. Die Verwendung von ansprechenden Möbeln, Teppichen und Dekorationen kann dazu beitragen, eine wohnliche Atmosphäre zu schaffen. Die Zimmer sollten individuell gestaltet werden können, um den persönlichen Geschmack und die Privatsphäre der Bewohner zu respektieren. Die Einrichtung sollte warm und gemütlich sein, damit sich die Bewohner wie zu Hause fühlen.

Barrierefreiheit: Sie ist ein entscheidender Faktor bei der Gestaltung von Pflegeeinrichtungen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass alle Räumlichkeiten leicht zugänglich sind, insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität. Rampen, Aufzüge und breite Türen sind einige der Maßnahmen, die ergriffen werden können, um die Barrierefreiheit zu gewährleisten. Auch die Gestaltung von Badezimmern und Schlafzimmern sollte an die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern und anderen körperlich eingeschränkten Personen angepasst werden.

Sicherheit und Hilfe: Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Planung von Einrichtungen ist die Sicherheit. Dazu gehört nicht nur die Verwendung von rutschfesten

Böden und Handläufen, sondern auch die Bereitstellung von Notfallausrüstungen und die Schulung des Personals in Erster Hilfe. Darüber hinaus sollten Pflegeeinrichtungen so gestaltet sein, dass die Bewohner bei Bedarf Hilfe erhalten können. Dies kann durch Rufsysteme, günstig gelegene Pflege- und Therapieräume und die Verfügbarkeit von qualifiziertem Pflegepersonal gewährleistet werden.

Die Gestaltung der Pflegeeinrichtungen ist entscheidend für das Wohlbefinden der Bewohner.

Insgesamt ist die Formgebung von Pflegeeinrichtungen von entscheidender Bedeutung für das physische und psychische Wohlbefinden der Bewohner. Die Berücksichtigung aller Aspekte trägt dazu bei, dass diese Einrichtungen Orte sind, an denen sich Menschen gut aufgehoben und versorgt fühlen. Es ist wichtig, diese Aspekte sorgfältig zu planen und umzusetzen, um eine hohe Lebensqualität für die Bewohner zu gewährleisten.

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Text Katharina Lassmann
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Sanierung im Gesundheitswesen –

ganzheitliche Lösungen als Schlüssel zum Erfolg

Die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen sind vielfältig. Wie vielen Branchen setzt neben der Bewältigung der COVID-19Pandemie auch die aktuelle Energiekrise dem Gesundheitsbereich enorm zu. Hohe Baukosten und die Verteuerung von Krediten, machen Neubauten mehr und mehr unattraktiv. Über viele Jahre haben die Betreiber und Investoren vieler Altenheime und Seniorenresidenzen zu wenig investiert. Betreiber haben oft keine eigene Bauabteilung und verfügen nicht über Know-How und Ressourcen zur Steuerung langfristiger Umbauprojekte. Doch wie können diese Herausforderungen bewältigt werden?

Mit diesen ganzheitlichen Raumkonzepten können Einrichtungen im Gesundheitswesen den Sanierungsstau bewältigen und den Anforderungen an moderne und barrierefreie Wohnräume gerecht werden.

Die Lösung liegt in ganzheitlichen Konzepten, die auf die Bedürfnisse der Einrichtungen zugeschnitten sind und den Bewohnern ein echtes Gefühl von Zuhause bieten. Unser Netzwerk bietet hierfür einzigartige, schlüsselfertige Raumkonzepte, die individuell auf die Anforderungen der Kunden abgestimmt werden. Für Betreiber wird es immer wichtiger Planungssicherheit und Kostensicherheit zu erhalten.

“Wir sind ein Zusammenschluss von Unternehmen aus der Bauindustrie, die ihr Know-How gebündelt haben, um innovative Lösungen für den Sanierungsstau im Gesundheitswesen zu entwickeln“, erklären Günter Martin und Jürgen Langenhorst, 1. und 2. Vorsitzender space4life e. V.

“Unsere Systembäder sind ein Beispiel dafür, wie eine effiziente, kostengünstige und schnelle Sanierung von Badezimmern im Bestand möglich ist. Vorgefertigte Einheiten garantieren ein gründliches und schnelles Arbeiten, wobei alle Prozesse und Anschlüsse auf die Anforderungen abgestimmt werden. Weiterhin berücksichtigen wir die Brandschutzanforderungen bei der Strangsanierung über mehrere Geschoße genauso, wie die Vorgaben aus der DIN 18040 für barrierefreies Bauen. Großen Fokus legen wir auf hohe Funktionalität und die einfache Reinigung im Sinne der ständig steigenden Hygieneanforderungen.“

Auch bei der energetischen Sanierung von Innenräumen werden innovative Lösungen geboten. Neue und intelligent gesteuerte Beleuchtungsanlagen gewährleisten die modernen Anforderungen und helfen Energie zu sparen. Durch die Bundesförderung für effiziente Nichtwohngebäude (BEG NWG) werden zusätzlich hohe Förderprämien zur Verfügung gestellt, die die Spezialisten in ihre Angebote einfließen lassen.

“Wir sind der Meinung, dass eine ganzheitliche Betrachtung der Sanierung im Gesundheitswesen der Schlüssel zum Erfolg ist und arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die die Bedürfnisse der Bewohner und Betreiber gleichermaßen berücksichtigen. Die Planungssicherheit und ein hohes Qualitätsversprechen sind wichtige Bausteine unserer Arbeit. Durch die Umsetzung aus einer Hand lassen sich Kosten exakt planen und eine strukturierte Umsetzung in engen Zeitfenstern realisieren.“ Mit diesen ganzheitlichen Raumkonzepten können Einrichtungen im Gesundheitswesen den Sanierungsstau bewältigen und den Anforderungen an moderne und barrierefreie Wohnräume gerecht werden. Vorgefertigte Systemeinheiten und Modulbauten, die kostengünstig auf der Baustelle montiert werden, sind wichtige Komponenten, um die Kostensteigerungen im Baubereich im Griff zu behalten.

Hinter dem Angebot von home2be steht ein Zusammenschluss der Unternehmen Gira, Keuco, Amtico, LTS, Häfele und ppm.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit space4life e. V. entstanden.
FOTOS: HOME2BE
home2be I Hamburger Strasse 16 I 41540 Dormagen I Zentrale Dormagen Telefon +49 2133 262 96 00 | kontakt@home2be.de | Weitere Informationen: www.home2be.de
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„Das Ziel muss sein, den Berufsstand so zu gestalten, dass die Arbeit in der Pflege in Deutschland wieder attraktiv wird.“

Moritz Köbke (24) ist seit Frühjahr 2023 Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivpflege und engagiert sich ehrenamtlich bei einer Hilfsorganisation im Sanitäts- und Rettungsdienst sowie im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK). Dort ist er Mitglied der Lenkungsgruppe Junge Pflege, die junge Pflegende im DBfK vertritt und unterstützt. Als Berufseinsteiger gibt er uns im Interview einen Einblick in seinen Alltag sowie die Herausforderungen und Chancen des Pflegeberufs aus Arbeitnehmersicht.

Herr Köbke, Sie sind seit etwa drei Jahren als Fachkrankenpfleger tätig. Mit welchen Erwartungen sind Sie nach der Ausbildung ins Berufsleben gestartet?

Da meine Ausbildung mitten in der ersten CoronaWelle endete, waren die Erwartungen zunächst erst mal nicht so hoch. Es ging für mich direkt mit 12-Stunden Schichten los; auf unserer Intensivstation lagen viele schwer betroffene Patient:innen. Als ich dann aber nach kurzer Zeit gut im Team angekommen bin, konnte ich schnell viel und intensiv lernen.

Was waren Ihre Erwartungen oder Wünsche an Ihren Arbeitgeber? Haben diese sich erfüllt?

Durch einen Trägerwechsel meines Arbeitgebers war die Situation zunächst etwas dynamisch. Danach haben sich meine Erwartungen, z. B. ein gutes Weiterbildungsangebot zu erhalten, Dienstplansicherheit zu haben und attraktive Benefits (wie z. B. eine betriebliche Altersvorsorge, Firmenfitness usw.) wahrnehmen zu können, erfüllt.

Wo sehen Sie die Herausforderungen im Pflegeberuf und auch im Berufsalltag?

Die größten Herausforderungen sehe ich bei der Attraktivität des Pflegeberufes. Wir müssen davon wegkommen, dass hochqualifizierte Pflegefachkräfte als ärztliches Hilfspersonal angesehen und weithin als

„Schwester“ bezeichnet werden. Um unseren Beruf attraktiver zu gestalten, brauchen wir eine Akademisierung. Studiengänge in der Pflege eröffnen uns viele Türen. Im Berufsalltag stellen uns Faktoren, wie der immer größere Fachkräftemangel, schon jetzt vor Herausforderungen.

Empfinden Sie Ihre Vergütung als angemessen? Das ist eine schwierige Frage. Mein Arbeitgeber bezahlt aktuell übertariflich, mit den Schichtzulagen kommt eine Summe zusammen, die gut zum Leben reicht. Da die Pflegeberufe von ihren Anforderungen, der Verantwortung und Belastung mit Ingenieursberufen vergleichbar sind, sollte sich das auch im Gehalt widerspiegeln. Ein Einstiegsgehalt von mindestens 4.000 € brutto halte ich daher für angemessen. Auch der Attraktivität des Berufes würde eine höhere Vergütung guttun. Außer Frage ist, dass Pflegefachpersonen mit einem akademischen Grad entsprechend entlohnt werden müssen.

Durch den Mangel an Fachkräften werden immer häufiger internationale Fachkräfte hinzugezogen. Empfinden Sie dies als Konkurrenz oder als Chance für den Pflegebereich?

Als Konkurrenz ist das nicht zu sehen. Wir können froh um jede Pflegefachkraft sein. Es ist aber nicht die Lösung, die marode Personalsituation durch internationale Kolleg:innen auszugleichen.

Es ist unabdingbar, dass wir für unsere Profession einstehen und uns selbst verwalten müssen.

Moritz Köbke, Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivpflege

Außerdem ist der Fachkräftemangel in der Pflege ein internationales Problem. Das Ziel muss sein, den Berufsstand so zu gestalten, dass die Arbeit in der Pflege in Deutschland wieder attraktiv wird. Viele meiner Kolleginnen und Kollegen arbeiten in Teilzeit, häufig wegen der hohen Arbeitslast. Das wäre zum Beispiel ein Punkt, an dem man Ansetzen sollte.

Was erachten Sie als besonders wichtig, um die professionelle Pflege zu stärken?

Es ist unabdingbar, dass wir für unsere Profession einstehen und uns selbst verwalten müssen. Es braucht Pflegekammern, in den Ländern und auf Bundesebene. Außerdem muss die professionelle Pflege endlich ein Stimmrecht im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) erhalten.

Weitere Informationen: www.junge-pflege.de

Für weitere Informationen sprechen Sie uns gerne an Juliane Ghadjar, Referentin Pflege Kampagnenkoordinatorin #PflegeJetztBerlin ghadjar@bkgev de | www bkgev de

Text Vito Schwarz
FOTO: ANNALENA DIETZ
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Pflegeberufe im Wandel:

Herausforderungen und Chancen

Isabell Halletz, 39 Jahre alt und Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Pflege e. V., setzt sich seit zwölf Jahren aktiv in der politischen Interessenvertretung für die Pflege ein. Sie teilt mit uns ihre Perspektive zu den Herausforderungen bei der Rekrutierung von Pflegekräften und den Anforderungen an Bewerber.

Text Vito Schwarz

Welche Herausforderungen ergeben sich für Arbeitgeber und Pflegeeinrichtungen?

Pflegeberufe haben Zukunftspotenzial und verzeichnen Rekordzahlen bei Auszubildenden. Besonders Umschüler:innen zeigen großes Interesse an der Altenpflege, da alle drei Ausbildungsjahre gefördert werden. Dennoch melden aufgrund des Mangels an examinierten Pflegefachkräften immer mehr stationäre Pflegeeinrichtungen Belegungsstopps, da sie die vorgeschriebenen Personalquoten nicht erfüllen können. Arbeitgeber stehen vor der Herausforderung, gesetzliche Personalvorgaben mit dem Bedürfnis der Pflegekräfte nach Autonomie und Freizeit in Einklang zu bringen. Hier sind innovative Arbeitsmodelle gefragt, die von klassischen Schichtsystemen hin zur Eigenorganisation und Selbstbestimmung führen. Die zuständigen Behörden müssen diese Modelle auch zulassen.

Die Altenpflege muss sich auf einen Mangel an Fachpersonal vorbereiten.

Isabell Halletz, Geschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes Pflege e. V.

Was sind die erforderlichen Schritte und Anpassungen, um sich auf den erwarteten Fachkräftemangel in der Pflege einzustellen?

Die Altenpflege muss sich auf einen Mangel an Fachpersonal vorbereiten, da in den kommenden Jahren etwa eine halbe Million Pflegefachkräfte in den Ruhestand gehen werden. Strenge Personalquoten behindern bereits jetzt eine wohnortnahe Pflege und zwingen Angehörige zur Unterstützung oder führen zu unversorgten Pflegebedürftigen. Die Umsetzung neuer Personalbemessungssysteme ermöglicht die Beschäftigung von mehr Hilfskräften in Einrichtungen und ambulanten Diensten, vorausgesetzt, sie werden zeitnah von Pflegekassen vergütet. Praxisbeispiele zeigen, dass eine qualitativ hochwertige Pflege auch mit weniger Pflegefachkräften, aber insgesamt mehr Personal möglich ist, wobei klare Aufgabenverteilungen zwischen Hilfs-, Assistenz- und Pflegefachkräften entscheidend sind.

Durch den Mangel an Fachkräften werden immer häufiger internationale Fachkräfte hinzugezogen. Sehen Sie Chancen in dieser Möglichkeit? In kaum einem anderen Beruf ist der Fachkräftebedarf höher als in der Pflege. Deshalb ist die Zuwanderung sehr wichtig. Es arbeiten bereits rund 236.000 Pflegekräfte aus der EU und Drittstaaten in Deutschland. Und es könnten noch viele mehr sein, wenn der Staat endlich von einer Misstrauens- in eine Willkommenskultur wechseln würde, denn die zuständigen Behörden sind oft ein Flaschenhals, der die zügige Anerkennung und damit die Beschäftigung als Pflegefachperson behindert. Hier müssen die Behörden schneller und effizienter werden, die Digitalisierung und künstliche Intelligenz nutzen, um die Verfahren deutlich zu beschleunigen.

Ab 2024 sollen Studierende in Pflegeberufen vergütet werden – abweichend von anderen Studiengängen. Wie ist Ihre Meinung hierzu? In der Altenpflege gibt es seit Jahren nur einen Weg für die Löhne – den nach oben. Allein in den vergangenen 10 Jahren stiegen die Löhne für Altenpflegefachpersonen um knapp 51 %, soviel wie in keiner anderen Branche. Vielerorts erhalten mindestens dreijährig ausgebildete Pflegefachpersonen bereits 4.000 Euro als Einstiegsgehalt. Auch die Ausbildungsvergütung liegt an der Spitze aller Ausbildungsberufe. Die Zahl der Studierenden liegt bei knapp einem Prozent. Es ist weder wissenschaftlich nachgewiesen, dass durch eine Vergütung das primärqualifizierende Studium attraktiver wird, noch gibt es für eine andere Branche derartige gesetzliche Vorschriften. Wenn die hochschulische Ausbildung attraktiver gestaltet werden soll, um mehr Studierende zu gewinnen, müssen die Länder verpflichtet werden, mehr Mittel bereitzustellen, Stipendienprogramme aufzulegen und zusätzliche Fördertöpfe schaffen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Pflegeberufes?

Mit Blick auf den Fachkräftemangel in allen Berufen müssen wir die Chancen nutzen, besser verzahnt zu arbeiten und dadurch auch fachpflegerische Tätigkeiten weiter aufzuwerten. Das bedeutet, dass qualifizierte Pflegefachpersonen das Vertrauen der Ärzte erhalten, auch ärztliche Tätigkeiten durchführen zu können. Für akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen sehen wir gute Einsatzmöglichkeiten als Schnittstellenfunktion zwischen medizinischem und anderem Fachpersonal.

Weitere Informationen finden Sie unter:

www.arbeitgeberverband-pflege.de

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