Volkskrankheiten

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VOLKS-

KRANKHEITEN vorbeugen, erkennen, behandeln

Immun-, Gen- & Zelltherapie

Alles über die innovativen Therapien im Kampf gegen Krebs Seite 6 – 8

Diabetes

Kathi Korn erzählt, wie die Diagnose ihr Leben verändert hat

Seite 11

Bitter. Bio. Alkoholfrei.

Die M. Reich-Bitterstoffprodukte basieren auf 55 hochwertigen Pflanzen in Bio-Qualität. Dank ihrer Reinheit und Qualität sind sie mit dem neuform-Qualitätssiegel und als Reformprodukt des Jahres ausgezeichnet. Sie sind, wie alle Produkte von M. Reich soja-, gluten-, laktosefrei, frei von Hilfs-, Duft-, Aroma-, Farb- und Konservierungsstoffen, bio, vegan und natürlich „Made in Germany - with love“.

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EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET
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Nora Hinz Volkskrankheiten sind ein Spiegel unserer Gesellschaft. Es lohnt sich, genauer hinzusehen und individuelle Risikofaktoren abzuklären.

&

DEM SCHMERZ CONTRA GEBENRadontherapie im Heilstollen

Bad Kreuznach

Seit 110 Jahren vertrauen Patientinnen und Patienten in Bad Kreuznach, insbesondere bei rheumatischen Schmerzleiden, auf die positive Wirkung der Inhalationstherapie in einem ehemaligen Bergwerkstollen. Hier tritt aus dem Vulkangestein das Gas Radon aus und reichert die Stollenluft an. In bis zu zehn Sitzungen atmen die Patienten die angereicherte Atemluft eine Stunde lang ein –und berichten von einem über Monate wirkenden schmerzlindernden oder sogar die Schmerzen nehmenden Effekt. Die Verordnung der Therapie erfolgt durch einen örtlichen Badearzt. Der Stollen steht unter der medizinischen Leitung eines Facharztes.

Besonders wirksam ist die Anwendung in Verbindung mit Sole-Bewegungsbädern im Thermalbad und Physiotherapie. Der Stollen ist barrierefrei zugänglich und verfügt über ein äußerst staubarmes Raumklima. Die Bezuschussung der Therapie kann bei der Krankenkasse über den behandelnden Arzt, im Rahmen einer Präventions- oder Rehamaßnahme, beantragt werden.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.acuradon.com

Und auf der Webseite: www.crucenia-gesundheitszentrum.de

Maren Limpert Gesundheit ist das höchste Gut. Daher ist es mir ein wichtiges Anliegen, über Volkskrankheiten und Therapiemöglichkeiten aufzuklären.

Das Potenzial der modernen Medizin gegen Volkskrankheiten nutzen

Mit den Zeiten ändert sich, woran Menschen in Deutschland erkranken: Frühere Volkskrankheiten wie Tuberkulose, Rachitis, Masern und Magengeschwüre wurden durch bessere Medizin und bessere Lebensbedingungen weitgehend zurückgedrängt. Jetzt stehen überwiegend solche Krankheiten im Vordergrund, die durch größeren Wohlstand begünstigt werden, und auch solche, die erst dank zunehmender Lebenserwartung häufig wurden.

Gerade hat eine Studie Deutschland allerdings attestiert, dass man hier zwar immer älter wird, aber im Schnitt nicht so alt wie in vielen Nachbarländern. Hauptgrund: der Tod durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dabei haben Unternehmen in den vergangenen Jahrzehnten viel zur Bekämpfung dieser Krankheiten, sowohl medizintechnisch wie medikamentös unternommen. So waren etwa die Möglichkeiten, Schlaganfälle zu vermeiden oder eine fortschreitende Herzinsuffizienz hinauszuzögern, noch nie so gut. Ähnliches gilt für Typ2-Diabetes, eine weitere Volkskrankheit, bei der neue Medikamente zunehmend die Begleit- und Folgeerkrankungen mitbehandeln. Pharma-Unternehmen arbeiten jetzt schon an noch wirksameren Medikamenten; gegen diese und hunderte weiterer Krankheiten. Besonders viele dieser Arzneimittel sind für Menschen mit Krebs gedacht – als Beitrag dazu, die Zahl der Krebstoten mittelfristig immer weiter Richtung null zu senken.

Doch schon die Medizin von heute könnte in Verbindung mit einer gesünderen Lebens-

Gönnen Sie sich etwas Gutes!

Das oberbayerische Moorheilbad Bad Aibling ist aufgrund seines umfangreichen und hochwertigen Gesundheits- und Freizeitangebots das ideale Reiseziel für einen entspannten Urlaub für Körper und Geist. Entdecken Sie die entzündungshemmende und schmerzstillende Heilkraft des Moores und tauchen Sie ein in das „schwarze Gold“ Bad Aiblings. Erleben Sie die wohltuende Wirkung bei Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Rheumaerkrankungen, aber auch zum Stressabbau. Wer etwas für seine Fitness tun und dabei die landschaftlich reizvolle Region entdecken möchte, hat die Wahl: Ob eine Radtour bis zum Chiemsee oder eine Wanderung durch das Mangfalltal, ob sportlich ambitioniert oder lieber genussorientiert - ganz nach Lust und Laune lässt sich hier der Tag mit abwechslungsreichen Ausflugsideen aktiv gestalten.

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weise mehr für die Menschen erreichen, als von ihnen abgerufen wird. Das beginnt bei so simplen Dingen wie Bluthochdruck-Therapie und regelmäßigen Diabetes-Checks. Weitere Möglichkeiten sind Krebsvorsorge und das Nutzen der Impfangebote. Dafür gibt es oft mehr als einen Grund: Die Grippeimpfung etwa erhöht nicht nur den Grippeschutz, sondern senkt vermutlich auch das Risiko für Schlaganfälle. Auf ähnliche Weise mindert die Gürtelrose-Impfung Untersuchungen zufolge auch das Demenzrisiko. Und die HPV-Impfung senkt das Risiko für gleich mehrere Tumorarten, darunter beispielsweise Kehlkopfkrebs. Aber auch die Institutionen des Gesundheitswesens hätten ihren Nutzen davon, den Einsatz der besten Präventions- und Therapiemöglichkeiten zu fördern. Der im Koalitionsvertrag angekündigte „Nationale Präventionsplan“ könnte ein wirksamer Beitrag dazu sein.

Doch schon die Medizin von heute könnte in Verbindung mit einer gesünderen Lebensweise mehr für die Menschen erreichen, als von ihnen abgerufen wird.

Präsident des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) www.vfa.de

Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 2 Please recycle facebook.com/MediaplanetStories @Mediaplanet_germany
Text Han Steutel VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT IN DIESER AUSGABE JUNI 2023 Project Manager: Nora Hinz & Maren Limpert, Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Henriette Schröder (Managing Director), Alexandra Lassas (Content and Production Manager), Samantha Stinner (Business Development Manager) Lea Hartmann (Layout and Design), Cover: Lea Hartmann artstudiolh Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter. ANZEIGE GENUSSQUELLE GESUNDHEITSQUELLE BEWEGUNGSQUELLE AIB-KUR GmbH & Co. KG | Wilhelm-Leibl-Platz 3 | 83043 Bad Aibling Telefon 08061 9080-0 | E-Mail info@aib-kur.de | www.bad-aibling.de
Han Steutel
FOTO: GUT, RENÉ NOLTE ANZEIGE
Text Dr. Michael Vesper

Welt-Vitiligo-Tag: Die Zeit ist reif –

Für Betroffene mit Vitiligo lohnt sich ein Besuch beim Facharzt

Am 25.06. ist Welt-Vitiligo-Tag! Wir nehmen diesen Tag zum Anlass, um auf die Erkrankung, die wegen des Erscheinungsbildes auch Weißfleckenkrankheit genannt wird, aufmerksam zu machen. Bei Vitiligo handelt es sich um eine chronische Autoimmunerkrankung, die die Lebensqualität von Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Die Abläufe, die zum Verlust der Hautpigmente führen, werden jedoch intensiv erforscht, um neue ursächlich wirksame Therapien entwickeln zu können. Betroffene sollten einen Facharzt aufsuchen, um sich über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten zu informieren.

VSehr häufig sind Hauterkrankungen, insbesondere an sichtbaren Körperarealen, stigmatisierend für die Betroffenen. Nach jahrelangen, frustrierenden Therapieversuchen konnte dank intensiver Forschung ein immunologischer Ansatz gefunden werden. Aussagen von Hautärzt:innen “Hier kann ich Ihnen nicht weiterhelfen“, sollten damit hoffentlich bald der Vergangenheit angehören.

Dr. Ralph von Kiedrowski, BVDD-Präsident

itiligo: immer noch häufig als kosmetisches Problem verkannt

Vitiligo ist eine Autoimmunerkrankung der Haut, bei der es zu einem lokalen Verlust des Hautpigments Melanin kommt.1 In Deutschland leben ca. 650.000 Menschen mit der Krankheit.2 Die charakteristischen weißen Flecken können am ganzen Körper auftreten. Insbesondere wenn sichtbare Hautareale betroffen sind, leiden viele Betroffene unter Stigmatisierung im beruflichen und privaten Umfeld. Gerade Kinder und jüngere Patienten erleben dies als erheblich psychisch belastend.2 So zeigen 2 von 3 Patienten in Deutschland Symptome einer mittelschweren bis schweren Depression. Darüber hinaus ist Vitiligo mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für körperliche Begleiterkrankungen wie Schilddrüsenfehlfunktion oder Diabetes mellitus assoziiert. Um auf die Erkrankung aufmerksam zu machen und den Betroffenen eine Stimme zu geben, wurde der Welt-VitiligoTag ins Leben gerufen.3 Neben dem Anliegen weniger Stigmatisierung zu erfahren, ist der Wunsch nach einer klaren Diagnose und Therapie, in die sie Vertrauen haben, eines der wichtigsten Bedürfnisse der Betroffenen. 2

Sabrina Husmann, selbst seit 13 Jahren betroffen, sensibilisiert auf ihrem Instagram Account (@voll.mama_vitiligo) für das Thema Vitiligo. Anlass dafür war ein Erlebnis bei einem Restaurantbesuch: „Als ich bezahlen wollte, hat sich der Kellner geweigert mein Geld anzunehmen, weil er dachte, ich würde ihn dadurch anstecken. Das war schon verletzend und für mich der Auslöser, mich in der Aufklärung zu engagieren. Die Leute müssen wissen, dass Vitiligo nicht ansteckend ist.“ Mittlerweile kommt Sabrina gut mit ihrer Vitiligo zurecht, aber wie sie selbst sagt, geht es nicht allen so.

Forschung nimmt die Entstehungsmechanismen der Krankheit in den Blick Für Vitiligo-Patienten stehen bislang nur wenige Therapien zur Verfügung, deren Ergebnisse in der Regel nicht zufriedenstellend sind. Am häufigsten wird Kortison

oder eine Lichttherapie verordnet. Viele Patienten erhalten jedoch keine Therapie und kaschieren die weißen Hautbereiche lediglich mit Selbstbräuner oder Camouflage.1 Auch Sabrina wurde bei ihrem ersten Besuch beim Facharzt nicht viel Hoffnung gemacht: „Der konnte nicht viel dazu sagen, außer: ist halt jetzt so.“

Doch seit dem ersten Welt-Vitiligo-Tag im Jahr 2011 hat sich einiges getan: Der Entstehungsprozess der weißen Flecken wurde intensiv erforscht und die Erkenntnisse mit dem bestehenden Wissen über Autoimmunerkrankungen zusammengeführt. So können neue Therapieoptionen geschaffen werden, die die Autoimmunreaktion des Körpers regulieren und eine Wiederherstellung der Hautpigmentierung erlauben.

Ein Termin beim Facharzt öffnet die Tür zu einer umfassenden Betreuung bei Vitiligo

Bei Verdacht auf Vitiligo sollte unbedingt ein Facharzt aufgesucht werden. Er wird die Erkrankung fachgerecht diagnostizieren, ggf. auf Begleiterkrankungen hin untersuchen und geeignete Therapien einleiten, wobei psychologische Unterstützung ein wichtiger Pfeiler ist. Auch wenn die Diagnose bereits besteht, sollten regelmäßige Kontrollen durch den Facharzt erfolgen. Dabei ist es wichtig, dass sich Betroffene mit allen Aspekten der Erkrankung vertrauensvoll an ihren Arzt wenden können. So kann die Behandlung den sich ändernden Bedürfnissen von Patienten, aber auch neuen Erkenntnissen aus Wissenschaft und Forschung angepasst werden.

„Eine gezielte Behandlung durch den Facharzt ist unerlässlich.“ sagt Priv.-Doz. Dr. med. Ina Hadshiew, Fachärztin für Dermatologie, die in ihrer Praxis auch Vitiligo Patienten betreut. „Wichtig sind die Anwendung der passenden Behandlungsoption nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft und die Begleitung der Patienten, denn Therapietreue – auch über einen längeren Zeitraum hinweg – ist ein wichtiger Faktor für Therapieerfolg.“

Über Vitiligo: Vitiligo ist eine chronische Autoimmunerkrankung der Haut, die mit einem Pigmentverlust einhergeht und durch weiße Flecken der Haut sichtbar wird. Bei der Erkrankung schädigen körpereigene Immunzellen die Pigmentzellen der Haut. Vitiligo zählt zu den häufigsten Pigmentierungsstörungen mit einer geschätzten Prävalenz zwischen 0,5 und 2 %. Das entspricht bis zu 150 Millionen Betroffenen weltweit.

Über Incyte: Incyte ist ein globales biopharmazeutisches Unternehmen, das eigene Therapeutika für schwerwiegende Erkrankungen mit einem hohen ungedeckten medizinischen Bedarf entdeckt, entwickelt und vermarktet. Im Fokus steht die Behandlung von Krebs, einschließlich Blutkrebs, sowie die Behandlung von Entzündungs- und Autoimmunerkrankungen. Weiterführende Informationen erhalten Sie auf Incyte.com

Über den BVDD: Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen e. V. (BVDD) ist der Zusammenschluss der in Deutschland niedergelassenen Hautärztinnen und Hautärzte zur Vertretung ihrer wirtschaftlichen und sozialpolitischen Interessen. Der BVDD hat 3.800 Mitglieder und setzt sich aktiv für verbesserte Rahmenbedingungen zur Versorgung hautkranker Menschen ein, fördert den Nachwuchs in der Dermatologie und beteiligt sich an den großen gesundheitspolitischen Diskussionen rund um Versorgungsinnovationen, medizinischen Fortschritt und neue Technologien.

Du bist nicht alleine, es gibt viele Betroffene.

Vitiligo ist kein kosmetisches Problem, sondern eine ernsthafte Autoimmunerkrankung, die für viele Betroffene zu Stigmatisierung und psychischen Problemen führen kann. Deshalb wird in diesem Bereich intensiv geforscht. Du hast eine Wahl.

Vereinbare jetzt einen Termin bei einem Facharzt. www.incyte.com | www.bvdd.de

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem BVDD und der Incyte GmbH entstanden.
FOTO: PATIENTIN SABRINA HUSMANN, INCYTE BIOSCIENCES GERMANY GMBH GESUND.BUND.DE. WEISSFLECKENKRANKHEIT (VITILIGO). VERFÜGBAR UNTER: HTTPS://GESUND.BUND.DE/WEISSFLECKENKRANKHEIT-VITILIGO. ABGERUFEN AM 21.04.2023 2 AUGUSTIN M. KRANKHEITSLAST UND STIGMATISIERUNG BEI SICHTBAREN CHRONISCHEN HAUTKRANKHEITEN: AKTUELLE PROGRAMME IN DEUTSCHLAND – BEITRAG ZUM NEWSLETTER DES DEUTSCHEN VITILIGO BUND. VERFÜGBAR UNTER: HTTPS:// VITILIGO-BUND.DE/IMAGES/AUGUSTIN_XX-ART_VITILIGO.PDF. ABGERUFEN AM 21.04.2023 3 DEUTSCHER VITILIGO-BUND E. V. WORD VITILIGO DAY. VERFÜGBAR UNTER HTTPS://VITILIGO-BUND.DE/INDEX.PHP/DE/INFORMATIONEN/WORLD-VITILIGO-DAY. ABGERUFEN AM 21.04.2023

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Power aus dem Bauch: das Zwerchfell

Das Zwerchfell ist der flächenmäßig größte Muskel und unser stärkster Atemmuskel. Damit ist er der wichtigste Treiber für unsere Atempumpe. Er ermöglicht eine effiziente Sauerstoffaufnahme. Dies ist für die Steigerung von Leistungsfähigkeit mit entscheidend.

Wichtig zu wissen: Im Gegensatz zu unserem Herzen ist die Lunge kein Muskel und abhängig von der Atemmuskulatur, damit u. a. lebensnotwendiger Sauerstoff aufgenommen werden kann.

»Hört unser Herz auf zu schlagen, ist es vorbei –hört unsere Lunge auf zu atmen, ist es auch vorbei.«

Die Lunge und das Herz arbeiten gemeinsam, um den lebensnotwendigen Gasaustausch von Sauerstoff (O2) und Kohlendioxid (CO2) zu ermöglichen. Das Herz-Kreislauf-System transportiert Sauerstoff von der Lunge zu allen Organen und Zellen sowie gleichzeitig Kohlendioxid aus dem Körper hinaus. Das Atmungssystem lädt das Blut mit O2 auf und atmet das CO2 aus. Beide Systeme sind funktionell und anatomisch untrennbar miteinander verbunden; fällt ein System aus, versagt kurz danach das andere.

»Zu Anfang habe ich erst mal gelernt, wie man wieder richtig atmet. Ich glaube, 90 Prozent der Leute haben verlernt, richtig zu atmen. Wichtig waren langsame, volle Atemzüge. Die ganze Kapazität aus dem Bauch und dem Zwerchfell heraus zu nutzen.« Frank Stäbler, 3-facher Weltmeister und Olympiamedaillengewinner

Die wichtigsten Fakten für das Atemtraining:

Durch gezieltes Training unserer Atemmuskulatur kann die Effizienz der Atmung verbessert und die Atemkapazität erhöht werden. Über die verbesserte Atmung hinaus ist es möglich, mit dem Training des Zwerchfells zur Verbesserung der Stabilität des Rumpfes beizutragen und die Körperhaltung zu unterstützen. Denn wenn das Zwerchfell verspannt ist, kann es zu Fehlhaltungen kommen. Andere Strukturen im Körper versuchen, diese Verspannungen auszugleichen. In diesem Zusammenhang kann es u. a. zu ungünstigen Körperhaltungen und Problemen im Bereich des Rückens und der Schultern führen. Eine gute Atemtechnik sorgt mit für die Leistungsund Entspannungsfähigkeit. Als wichtiger Bestandteil unserer mentalen Kraft ist sie förderlich, um in stressigen Situationen Ruhe zu bewahren und die Konzentrationsfähigkeit sowie Leistungsfähigkeit zu steigern.

Geräte zur Unterstützung der richtigen Atmung. Atemtrainingsgeräte werden schon lange nicht nur therapeutisch im Gesundheitswesen eingesetzt. Leistungsorientierte Sportler, Musiker und Schauspieler nutzen sie längst, um ihre Atmung zu steuern und Atemtiefe sowie Atemvolumen zu fördern.

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Informationen

www.cegla.de/produkte/atemtherapie/rc-fit-classic

Mit über 40 Jahren Erfahrung für die Atemwege steht CEGLA Medizintechnik für zertifizierte Qualität aus Deutschland.

Quellen:

• Gesundheitsatlas Deutschland, WIdO Berlin

• https://www.aerztezeitung.de/Panorama/Mit-letztem-Atem-Ringer-Staebler-bekaempftseine-Corona-Folgen-417008.html

• https://www.sport1.de/news/fussball/bundesliga/2021/12/frank-stabler-bietet-joshuakimmich-vom-fc-bayern-seine-hilfe-an

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Patient*innen Podcast

Die 2. Staffel

2. Staffel des Patient*innen Podcasts

Meine Geschichte mit Hirnmetastasen

Kann man im Rahmen eines Hörspiels etwas über eine Erkrankung lernen? Man kann.

Dies ist die Geschichte von Cordula M.+, Mutter und Brustkrebspatientin, bei der sich nun Anzeichen für Metastasen im Gehirn gezeigt haben. Begleiten Sie Cordula M. bei ihren Gesprächen mit Expert*innen aus verschiedenen Bereich und hören Sie mehr zu:

Welche Anzeichen gibt es für Metastasten im Gehirn?

Welche Untersuchungen sind notwendig?

Wo holt sich Cordula M. Unterstützung?

Folgen Sie unserem Podcast „Der Mensch im Mittelpunkt”.

Unsere Expert*innen im Podcast

Prof. Dr. med. Martin Bendszus Ärztlicher Direktor Neuroradiologie Universitätsklinikum Heidelberg

Prof. Dr. med. Volkmar Müller Stellvertretender Klinikdirektor UKE Hamburg, Leitung konservative gynäkologische Onkologie, Leitung onkologische Tagesklinik

Dr. med. Jan-Piet Habbel Facharzt für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie Praxis am Volkspark, Berlin

PD Dr. med. Daniela Paepke Oberärztin m.b.F Frauenklinik Spital Zollikerberg, Schweiz

+ Eine fiktive Patientengeschichte basierend auf realen Erfahrungen

Dipl.-Psych. Beate Hornemann Psychoonkologin und Leiterin des Psychoonkologischen Dienstes am Universitäts KrebsCentrum Universitätsklinikum Dresden

Eva Schumacher-Wulf Chefredakteurin Mamma Mia! Magazine

Lilia Keinhorst Onconurse Praxis am Volkspark, Berlin

Sie finden den Podcast u.a. auf Apple, Spotify, Deezer und Youtube. © 2023 Seagen Germany GmbH All rights reserved DE/OT/2023/0002
www.radio-oncology.com
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Immuntherapien –neue Chancen für Krebspatient:innen

Normalerweise werden entartete Zellen vom körpereigenen Immunsystem gezielt bekämpft. Doch manchmal funktioniert dieser Abwehrmechanismus nicht. Dann kann Krebs entstehen.

Die Ursachen dafür sind vielfältig. Möglicherweise ist das Immunsystem geschwächt. Oder es gelingt den Tumorzellen, sich für das Immunsystem „unsichtbar“ zu machen, indem sie ihre Proteinoberflächen verändern.

Oder aber sie entwickeln die Eigenschaft, die Funktion von Immunzellen zu zerstören. Hier kommen verschiedene immunologisch-therapeutische Ansätze zum Einsatz, um die körpereigene Abwehr im Kampf gegen den Krebs zu unterstützen.

Monica Wosnitzas Krebsgeschichte ist ein bewegendes Beispiel dafür, wie die Immuntherapie das Leben von Krebspatient:innen verändern kann. Obwohl die Kölnerin mit schweren Nebenwirkungen zu kämpfen hatte, trug die Immuntherapie dazu bei, ihr Leben auf unbestimmte Zeit zu verlängern. Monica erhält 2017 die Diagnose Brustkrebs und überwindet die Krankheit erfolgreich. Doch im Oktober 2021 ist der Krebs zurück: Ein Rezidiv in der Achselhöhle mit Metastasen in Lymphknoten und Lunge. Eine Biopsie zeigt, dass es sich um eine aggressive Form des Krebses handelt, der als "Triple Negativ" bezeichnet wird. Die herkömmliche Chemotherapie in Tablettenform erweist sich als erfolglos. Daraufhin beginnt Monica eine Kombination aus Chemotherapie und Immuntherapie, eine vielversprechende neue Form der Krebstherapie. Bei der Erforschung dieser Therapieform wurden in den letzten Jahren bahnbrechende Fortschritte erzielt.

Neue Erkenntnisse und innovative Ansätze revolutionieren so den Kampf gegen den Krebs. Eine Methode ist die Checkpoint-Inhibitor-Therapie, bei der bestimmte Proteine blockiert werden, die das Immunsystem daran hindern, Krebszellen zu erkennen. Ein weiterer Durchbruch ist die CAR-T-Zelltherapie, bei der Abwehrzellen des Patienten im Labor genetisch modifiziert werden, um Krebszellen gezielt anzugreifen. Diese personalisierte Therapie wurde bereits erfolgreich bei der Behandlung von Leukämie und Lymphomen angewandt. Zudem werden neue Ansätze wie Impfstoffe und die Kombination verschiedener Immuntherapien intensiv erforscht.

Monica Wosnitza erlebte auch die Herausforderungen der Immuntherapie – denn schwere Nebenwirkungen sind zwar selten, aber nicht ausgeschlossen. „Nach nur einer Gabe hatte ich eine heftige autoimmune Reaktion“, so die zweifache Mutter. „Die Leberwerte stiegen in unsägliche Höhen, die Chemotherapie musste unterbrochen werden und ich war über viele Wochen in der Obhut von Leberspezialisten, um ein Leberversagen abzuwenden. Erst nach dreieinhalb Monaten konnte im August 2022 endlich der Wiedereinstieg in die Chemo gewagt werden.“

Trotz dieser Schwierigkeiten brachte die Immuntherapie Monica neue Hoffnung. Der Tumor verkleinerte sich deutlich, die Metastasen verschwanden und Monica konnte ihr Leben Stück für Stück zurückgewinnen.

Heute unterzieht sie sich regelmäßig einer Erhaltungstherapie, um die Tumore unter Kontrolle zu halten. Monica hat ihre Geschichte letztes Jahr auf der YES!CON geteilt, der größten hybriden Krebs Convention Deutschlands, die von yeswecan!cer ins Leben gerufen wurde. Beim Get Together von Betroffenen, Ärzt:innen und Expert:innen geht es um Innovation, Information, Motivation und Austausch über das Leben mit und nach Krebs. Die nächste YES!CON findet statt am 14. Oktober 2023 in Berlin.

Informationen unter www.yescon.org

yeswecan!cer ist Deutschlands größte Selbsthilfegruppe.

Mit der YES!APP ermöglichen sie den Austausch von Patient:innen untereinander und mit Expert:innen aus Medizin und Forschung. Sie sind eine von Betroffenen gegründete gemeinnützige Stiftung und das Movement für einen angstund tabufreien Umgang mit Krebs.

Weitere Informationen unter: www.yeswecan-cer.org

Impfstofftherapie – mit Fahndungsfotos gegen Tumorzellen

Ein bisher nicht lösbares Problem von Krebserkrankungen war die Tatsache, dass das Immunsystem die Krebszellen nicht erkennen oder eliminieren kann. Da die Krebszelle aus einer gesunden Zelle entstanden ist, und somit immer noch die für jedes Individuum einzigartige DNA in sich trägt, kann das Immunsystem Krebszellen nur schwer von gesunden unterscheiden. Zudem tragen Krebszellen bestimmte Marker auf ihrer Oberfläche, welche das Immunsystem, trotz der Abnormalität der Zelle, wie ein Schutzschild davon abhalten, diese zu zerstören.

Zwischenzeitlich gibt es eine Vielzahl, teilweise auch zugelassener, Therapien, die versuchen sich das körpereigene Immunsystem zunutze zu machen. Die dabei zum Einsatz kommenden Antikörpertherapien versuchen dabei die Schutzschilde zu entfernen. Andere Ansätze schleusen Viren in die körpereigenen Immunzellen ein, um diese so auf bestimmte Oberflächenmarker der Tumorzellen zu trainieren. All diesen Ansätzen gemeinsam ist aber deren fehlende Spezifität. Da die Oberflächenmarker und Schutzschilde auch auf gesunden Zellen vorkommen, kann diese Form der Immuntherapie zu schweren Reaktionen gegen gesunde Zellen führen. Das kann alle Organe und deren Funktionen betreffen.

Ein weiterer Ansatz verwendet nun die Tumorzellen des jeweiligen Patienten selbst, um das Immunsystem auf deren Beseitigung zu trainieren. War die ursprüngliche Umsetzung dieser Therapieform noch sehr aufwändig, da man Tumorzellen lange nur aus frisch operiertem Gewebe identifizieren und herauslösen konnte, ist es jetzt durch neue Methoden gelungen, ein deutlich weniger aufwändiges Verfahren zu etablieren. Heute werden die im Blut zirkulierenden Tumorzellen isoliert und zur Herstellung einer Impfstoff-artigen Immuntherapie verwendet. Hierfür ist also nur noch eine Blutentnahme notwendig. Der auf diese Weise, für jeden Patienten individuell, hergestellte Krebsimpfstoff (sog. Autologe Tumorzell Vakzine) enthält Fragmente der Tumorzellen des Patienten. Durch 6 Injektionen des individuellen Impfstoffs unter die Haut, wird die Tumorzelle wie

auf einem 'Fahndungsfoto' als feindlich vorgeführt. Dadurch können jegliche Zellen, ob im Haupttumor, in Metastasen oder im Blut, als 'nicht zum Körper gehörig' erkannt – und vernichtet werden. Die bestehende 'Tarnung' von Tumorzellen, die sie für das normale Immunsystem unangreifbar machen, wird aufgehoben. Diese Form der Immuntherapie ist, bis auf grippeähnliche Symptome, gut verträglich. Eine Reaktion gegen gesundes Gewebe wurde bisher nicht beobachtet. Die Therapie ist durch die Verwendung der jeweiligen Zellen des Patienten so einzigartig wie seine Erkrankung selbst.

Ein weiteres, ähnliches Verfahren, ist die Immuntherapie mit dendritischen Zellen. Auch hier ist das Ziel, die Tumorzellen für die körpereigenen Abwehrzellen angreifbar zu machen. Bei dieser Therapie werden allerdings nicht die Tumorzellen selbst, sondern die körpereigenen Immunzellen isoliert, und im Labor auf die Erkennung der Krebszellen trainiert. Bei dieser, bereits am längsten eingesetzten Form der Immuntherapie, werden die im Labor veränderten Immunzellen selbst aber häufig als falsch erkannt und von den nicht im Labor veränderten Immunzellen eliminiert.

Für alle Immuntherapien gilt aber gleichermaßen, dass je weniger das Immunsystem vorher durch eine Bestrahlung oder Chemotherapie geschädigt wurde oder durch Immunsuppressiva wie Cortison unterdrückt wird, desto besser kann es wirken. Immuntherapien können grundsätzlich in jedem Stadium und bei fast allen Krebsarten eingesetzt werden.

Zwischenzeitlich

gibt es eine Vielzahl, teilweise auch zugelassener, Therapien, die versuchen, sich das körpereigene Immunsystem zunutze zu machen.

Prof. Dr. med. Joachim Drevs, Ärztlicher Direktor

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Text Prof. Dr. med. Joachim Drevs & Leona Kröhle
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit UNIFONTIS Praxis für integrative Onkologie entstanden.
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Weitere Informationen finden Sie unter: www.unifontis.net

Immuntherapie gegen Krebs: Wissen ist alles!

Dr. Wilfried Stücker, Gründer des Immun-Onkologischen Zentrums Köln (IOZK), erklärt, wie das Immunsystem als „Ordnungshüter“ im Körper mit den richtigen Informationen zur rechten Zeit versorgt werden kann, um Krebszellen gezielt zu bekämpfen, ohne gesunden Zellen zu schaden.

Warum fokussieren Sie sich im IOZK auf Immuntherapien?

Weil das körpereigene Immunsystem einen höchst potenten Beitrag zur Gesunderhaltung des Patienten beiträgt. Es ist quasi der Ordnungshüter im Körper, der selbsttätig aufpasst, dass alles ordnungsgemäß abläuft. Dabei unterliegt das Immunsystem dem strikten Verbot, gegen körpereigene Zellen vorzugehen. Das machen wir uns bei unserer IOZK-Immuntherapie zunutze.

Was umfasst Ihre IOZK-Immuntherapie?

Mit unserer aktiv-spezifischen Immuntherapie haben wir eine personalisierte Behandlungsform entwickelt, die das Immunsystem in seiner Sprache informiert, welche Zellen bösartig sind und welche nicht. Das Immunsystem versteht die von uns kommunizierten Signale und handelt sofort. Doch nicht nur das: Es lernt mit jeder Information, die wir beispielsweise in Form einer „Impfung“ senden, und agiert anschließend von sich aus nachhaltig. Denn das Immunsystem weiß inzwischen, welche Krebszellen nicht als „körpereigen“ zu bewerten sind.

Warum ist Ihre Immuntherapie im Vergleich zu anderen Therapieformen in der Regel nebenwirkungsfrei?

Unser Verfahren ist sehr aufwendig, denn wir müssen, beispielsweise aus Blutproben, zunächst die Informationen zum Krebs sammeln – und zwar auf molekularer Ebene. Entsprechend der Funktion des Immunsystems können wir eine Immuntherapie planen. Wir können mit bestimmten Viren die Tumorzellen infizieren, so dass die Immunzellen gegen diese Virus-infizierten Zellen vorgehen. Weil gesundes Gewebe ungestört bleibt, kommen keine Nebenwirkungen auf wie bei anderen Therapien.

Für wen eignet sich Ihre Immuntherapie?

Unsere Immuntherapie eignet sich ausschließlich für solide Tumore, also solche, die Tochtergeschwüre (Metastasen) ausbilden. Größte Erfolge verbuchen wir bei der Behandlung von Glioblastomen. Das sind schlimme Hirntumore mit fatalen Prognosen zur Lebenserwartung nach der Erstbehandlung. Mit unserer Immuntherapie konnten wir die Überlebensraten, die andere Krebsbehandlungen bei dieser Krebserkrankung erzielten, verdoppeln. Weitere Informationen finden Sie unter: www.iozk.de

Dr. Wilfried Stücker, Gründer und Geschäftsführer des Immun-Onkologischen Zentrums Köln (IOZK)
Mit unserer Immuntherapie konnten wir die Überlebensraten der Krebspatienten mit Glioblastomen verdoppeln.

EIN ERFAHRUNGSBERICHT:

Die Krebsdiagnose trifft Patienten oft sehr hart. Umso erfreulicher ist es, wenn sie merken, dass es einen Weg heraus gibt, denn dies macht Hoffnung. Dr. Karsten war in dieser Situation.

Wann kam es bei Ihnen zu Ihrer Diagnose?

Ende 2019 wurde im Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung eine Auffälligkeit in der Harnblase festgestellt, die später als Tumor bestätigt wurde. Später kam es auch zu einer Auffälligkeit in der Lunge, die sich als metastasierender Tumor herausstellte.

Wie haben Sie darauf reagiert?

Ich war schockiert. Als Mediziner weiß man: Jetzt muss etwas geschehen. Ich habe mich weiter informiert und es war alles sehr bedrückend. Mit oder ohne Behandlung, ich hätte vielleicht noch ein paar Monate oder Jahre, das war ein sehr beklemmendes Gefühl. An der Chemotherapie führte kein Weg vorbei, wie es aussah. Dann habe ich mich mit meiner Familie besprochen und auch über alternative Therapien nachgedacht. Wir waren uns einig: Das kann man ruhig versuchen, denn was soll schon schiefgehen?

Inzwischen war ich auf die Angebote des IOZK gestoßen. Ein erstes Gespräch hat mich ermutigt, es mit einer immun-onkologischen Therapie zu versuchen. Danach gab es noch eine Operation, wo ein Teil des Lungengewebes entfernt wurde, das dann auch an das IOZK übermittelt wurde, um meine Therapie individuell vorzubereiten.

Wie hat Ihr Körper darauf reagiert?

Ich war während der Behandlung weder körperlich noch seelisch beeinträchtigt, ich kann meinen Verpflichtungen nachgehen und treibe Sport. Es geht mir also gut, das hätte ich mir vor zwei Jahren kaum so gedacht.

Wie geht es Ihnen heute?

Mittlerweile ist die Blase frei. In der Lunge sind nur einige Herde geblieben, die jetzt inaktiv sind. Nun läuft die Behandlung noch, aber ich fühle mich unglaublich beschenkt – es wirkt auf mich fast so, als hätte ich da irgendwie einen bösen Traum erlebt.

Dr. Eduard Karsten Blasenkrebspatient
Ich war während der Behandlung weder körperlich noch seelisch beeinträchtigt, ich kann meinen Verpflichtungen nachgehen.
Text Doreen Brumme Diese Artikel sind in Zusammenarbeit mit IMMUNOLOGISCHES UND ONKOLOGISCHES ZENTRUM KÖLN GMBH & CO. KG entstanden.
FOTO: IOZK 7 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info

Der Kampf der Zellen: Den Krebs verdrängen mit Zell- und Gentherapien

Text Dr. Pablo Serrano, Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI)

K rebszellen sind schwer zu bekämpfen, weil sie sich mit vielen perfiden Tricks vor dem Immunsystem verstecken können. Mit einer Art „Tarnkappe“ machen sie sich für die Abwehrkräfte unsichtbar. Doch die Krebstherapie wird immer präziser: Die CAR-T-Zell-Therapie vereint eine Immun-, Gen- und Zelltherapie und zählt damit zu einer der innovativsten Gruppen von Arzneimitteln – den sogenannten ATMP (“Advanced Therapy Medicinal Products“).

Bei einer CAR-T-Zell-Therapie wird das Immunsystem in die Lage versetzt, Krebszellen Einhalt zu gebieten. Forscherinnen und Forscher verändern im Labor bestimmte Zellen genetisch so, dass sie gezielt Krebszellen bekämpfen können. „Gutartigen Abwehrzellen wird dafür ein Gen oder Genschnipsel in das Erbgut eingebaut. Die vom Patienten entnommenen T-Zellen des Immunsystems werden mit einem chimären Antigenrezeptor (CAR) versehen – einer Art Antenne, die die Krebszellen erkennen und dann zerstören kann“, erklärt Dr. Pablo Serrano, Geschäftsfeldleiter Innovation & Forschung / Biotechnologie beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI).

Bislang kommen CAR-T-Zell-Therapien vor allem bei schwerwiegenden und therapieresistenten Krebserkrankungen des Blut- und Lymphsystems (Leukämien, Lymphome) sowie Knochenmarks (Myelome) zum Einsatz. Im Jahr 2018 wurde die erste CAR-T-Zell-Therapie in Deutschland zugelassen. Inzwischen wurden insgesamt sechs dieser neuartigen Therapien auf den Markt gebracht. 2022 erhielt eine CAR-T-Zell-Therapie gegen ein multiples Myelom die Zulassung. Bei Patientinnen und Patienten, bei denen mehrfach Behandlungen nicht ansprachen, zeigte sich: Eine einzelne Infusion konnte bei knapp 70 Prozent der Betroffenen die Tumorzellen vollständig eliminieren. Nach eineinhalb Jahren waren die Anzeichen von Krebs weiterhin verschwunden. „Bisherige Daten zeigen, dass bei etwa der Hälfte der Patientinnen und Patienten, die als unheilbar geltenden Krebserkrankungen, zumindest für die bislang untersuchten Zeiträume, vollständig zurückgedrängt wurden“, sagt Serrano.

„Auf der Suche nach innovativen Therapien investieren pharmazeutische Unternehmen, für die im Schnitt zehn bis zwölf Jahre dauernde Forschungs- und Entwicklungsphase neuer Arzneimittel, eineinhalb bis zwei Milliarden Euro“, erklärt Serrano weiter. Eine große Herausforderung ist der Kostenfaktor bei Gentherapien. Sie sind oftmals als Einmaltherapie ausgelegt und dadurch entsprechend hochpreisig. Gleichzeitig richten sie sich an nur sehr wenige Patientinnen und Patienten. „Um diesem Konflikt beizukommen, sollte über neue Erstattungswege offen diskutiert werden. Bei „Pay-for-PerformanceModellen“ könnten beispielsweise Krankenkassen den Preis dann vollständig erstatten, wenn die Therapie auf längere Sicht ausreichend wirksam ist“, erklärt Serrano.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Medigene AG entstanden.

Es geht vor allem darum, Betroffenen ihre Gesundheit und ihr Leben zurückgeben.

Es geht schließlich vor allem darum: Betroffenen ihre Gesundheit und ihr Leben zurückgeben. Forscherinnen und Forscher arbeiten weltweit mit Hochdruck daran, diese neuartige Therapie auch bei anderen Krebsarten, wie zum Beispiel bei Bauchspeicheldrüsen-, Darm-, Hoden-, Lungenkrebs oder bestimmten Hirntumoren, einzusetzen.

Weitere Informationen zum Thema

Arzneimittel für neuartige Therapieansätze (ATMP) finden Sie im BPIThemendienst ATMP.

Körpereigene Waffen gegen Krebs aktivieren: Zelluläre Immuntherapien in der Krebsbehandlung

Drei Fragen an Dr. Selwyn Ho, Mediziner und Vorstandsitzender der Medigene AG. Das Münchner Biotechnologieunternehmen entwickelt T-Zell-basierte Immuntherapien für Patienten mit schwerbehandelbaren soliden Krebstumoren.

Was sind zelluläre Immuntherapien?

Zelluläre Immuntherapien beruhen auf dem Prinzip, das körpereigene Immunsystem zu mobilisieren, um Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen. Bestimmte Immunzellen, die sogenannten T-Zellen, patrouillieren ständig durch den Körper und erkennen und zerstören veränderte bzw. entartete körpereigene Zellen. Krebszellen verstecken sich jedoch oft sehr erfolgreich vor dem Immunsystem – um diese Zellen aufzuspüren, benötigt das Immunsystem dann einen zusätzlichen Impuls von außen. Bei der Zelltherapie werden die T-Zellen daher mit krebsspezifischen Erkennungsstrukturen (T-Zell-Rezeptoren) ausgestattet, so dass sie Krebszellen gezielt erkennen, ansteuern und bekämpfen können. Wir können die Aktivierung des Immunsystems zusätzlich verstärken, indem wir unsere T-Zellen mit bestimmten Technologien, wie z. B. dem PD1-41BBSwitch-Rezeptor, versehen: So können die Immunzellen das gesamte unmittelbare Umfeld des Tumors besser durchdringen und ihre Wirkung entfalten. In der Praxis werden die T-Zellen aus dem Blut des jeweiligen Patienten isoliert und mit krebsspezifischen Erkennungsmerkmalen ausgestattet. Diese „kampfbereiten“ T-Zellen werden dann dem Patienten per Infusion zurückgegeben. In der Regel ist eine einmalige Behandlung ausreichend.

bei der Behandlung solider bösartiger Tumore. Die Annahme, dass T-Zell-Therapien eine vielversprechende Option sein könnten, basiert auf sehr ermutigenden Ergebnissen aus zahlreichen klinischen Studien mit zellulären Immuntherapien. Diese Erfolge beruhen auf den einzigartigen Eigenschaften dieser Therapieart: Zum einen können T-Zell-Rezeptoren besonders viele unterschiedliche krebsspezifische Strukturen sehr präzise erkennen – d. h. sie greifen ausschließlich Tumorgewebe, aber keine gesunden Strukturen an. Zum anderen könnte ein weiterer Effekt der T-Zell-Therapien sein, dass eine Art „Immungedächtnis“ im Körper aufgebaut wird und es dadurch zu einem langanhaltenden Schutz vor einer Wiederkehr der Erkrankung kommt. Durch diesen Ansatz könnte Krebs möglicherweise zu einer heilbaren Krankheit werden.

Durch diesen Ansatz könnte Krebs möglicherweise zu einer heilbaren Krankheit werden.

Dr. Selwyn Ho, Vorstandsvorsitzender der Medigene AG

Woran wird derzeit bei Medigene geforscht? Wir erforschen und entwickeln neuartige T-Zelltherapien, mit dem Ziel, das Leben von Krebspatienten grundlegend zu verbessern. Dabei entwickeln wir eigene Produktkandidaten, die ein bestimmtes krebsspezifisches Erkennungsmerkmal, wie z. B NY-ESO-1 oder KRAS erkennen und bei verschiedenen Arten von soliden Tumoren eingesetzt werden könnten. Gleichzeitig arbeiten wir an einer Vielzahl von Technologien, um den Entwicklungsprozess von T-Zelltherapien insgesamt zu verbessern. Diese Technologien ermöglichen es uns – aber auch unseren Partnern wie BioNTech – neue sichere, verträgliche und hochwirksame Zelltherapien gegen verschiedene, bislang nicht ausreichend behandelbare, solide Tumore zu generieren. Text Julia von Hummel

Warum gelten T-Zell-Therapien als neue Hoffnungsträger im Kampf gegen Krebs? Obwohl wir in den letzten Jahren große Fortschritte bei unterschiedlichen Arten von Blutkrebs gesehen haben, gibt es einen sehr hohen medizinischen Bedarf

FOTO: SHUTTERSTOCK/KTSDESIGN
D r. Pablo Serrano Mitglied der Geschäftsführung, Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie FOTO: ©BPI/KRUPPA Weitere Informationen finden Sie unter: www.medigene.de
ABBILDUNG: © MEDIGENE AG, VEREINFACHTE DARSTELLUNG WIE TCRS KREBSSPEZIFISCHE ERKENNUNGSMERKMALE AUF KREBSZELLEN BINDEN HLA: STEHT FÜR HUMANE LEUKOZYTEN-ANTIGENE UND DIENEN ALS "HELFER", UM KREBSSPEZIFISCHE ERKENNUNGSMERKMALE DEN T-ZELLEN ZU PRÄSENTIEREN TCR: T-ZELL-REZEPTOR, DER MIT KREBSSPEZIFISCHEN ERKENNUNGSSTRUKTUREN AUSGESTATTET IST. Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 8

Sich wieder ins Leben zurückkämpfen:

Aufgeben war für Gerhard K. nach dem Schlaganfall nie eine Option

Sehr geehrter Herr K., herzlichen Dank, dass Sie sich zu diesem Gespräch bereit erklärt haben. Sie haben vor einigen Jahren einen Schlaganfall erlitten. Seitdem hat sich in Ihrem Leben sehr viel verändert. Wann ist das passiert?

Im März vor drei Jahren ereilte mich ein Schlaganfall. Ich brach in der Dusche zusammen. Grund war eine verengte Halsschlagader. Hinzu kam ein Aneurysma im Kopf. Aber ich hatte Glück im Unglück: Meine Frau hatte den Lärm gehört und war sofort herbeigeeilt. Schon zehn Minuten später war ein Notarzt bei mir. Keine Stunde später war ich bereits in der Spezialklinik in Fulda. Dort gibt es eine „Überregionale Stroke Unit“. Das hat mir nicht nur das Leben gerettet, sondern mir auch die Möglichkeit gelassen, mich heute überhaupt noch eigenständig bewegen zu können.

Welche Einschränkungen hatten sie unmittelbar nach dem Schlaganfall?

Ich konnte nur schwer schlucken. Meine Sprache war weg. Und das linke Bein und den linken Arm konnte ich anfangs überhaupt nicht bewegen. Nachdem die Operation überstanden war, kam ich in die Reha. Es war keine sonderlich schöne Erfahrung. Nach drei Monaten durfte ich endlich nach Hause.

Wie ging es dann weiter?

Ich habe das große Glück, dass ich eine Frau an meiner Seite habe, die mir jeden Tag hilft. Und das sieben Tage

die Woche. Wäre sie nicht hier, sowie mein Sohn, der auch in unserem Haus lebt, wäre ich ein Fall fürs Pflegeheim.

Sie haben ihre Sprache zurückgewonnen und auch wieder etwas Beweglichkeit in Arm und Bein. Wie kam es dazu?

Zunächst das Wichtigste: Ich habe nie aufgegeben. Sondern ich habe trainiert, trainiert, trainiert und tue das auch heute noch jeden Tag. Würde ich es nicht tun, würde ich die Beweglichkeit, die ich gewonnen habe, wieder verlieren. Anfangs habe ich mit einer Krücke und einer Orthese erste Schritte laufen können.

Gibt es weitere Hilfsmittel, die Ihnen heute mehr Selbstständigkeit zurückgeben?

Ja. Ich habe sehr gute Erfahrungen mit einem Gerät gemacht, das mit dem System der Funktionellen Elektrostimulation arbeitet. Meine Nerven und Muskeln im Bein sind ja noch intakt. Sie können nur nicht mehr vom Gehirn direkt gesteuert werden. Deshalb leide ich unter einer so genannten Fußheberschwäche. Das schränkt das Gehen natürlich sehr ein. Das sogenannte FES-Gerät wird an der Wade angelegt. Es erkennt die Bewegung des Beines und sendet im richtigen Moment einen Stromimpuls an den Wadenbeinnerv. Wird er stimuliert, löst er die Bewegung des Fußhebens aus. Damit kann ich nun deutlich besser gehen. Auch trainiere ich jeden Tag mit einem Bein- und Armtrainer, um meine Muskeln weiter zu stärken.

Das Wichtigste: Ich habe nie aufgegeben, sondern ich habe trainiert, trainiert, trainiert und tue das auch heute noch jeden Tag. Gerhard

Welche Fähigkeiten des Alltags haben Sie sich zurückerobert?

Ich fahre sehr gern Fahrrad und habe nun ein Dreirad, mit dem ich zumindest in unserer Stichstraße wieder radeln kann. Außerdem kann und darf ich wieder Auto fahren. Bei alldem benötige ich nach wie vor Hilfe, aber es ist immerhin wieder möglich.

Und Ihre Ziele und Wünsche?

Mein nächstes Ziel ist, mit meiner Frau bald einen Nordsee-Urlaub machen zu können. Meine Wünsche? Auch das ist einfach formuliert: Ich wünsche mir, dass meine Krankenkasse die Kosten für eine myoelektrische Orthese für den Arm übernimmt. Mit solch einem „Roboterarm“ könnte ich endlich auch einmal wieder für meine Frau kochen.

Beschwerden natürlich lindern:

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Bei vielen Beschwerden können Heilwässer vorbeugen, lindern oder die Behandlung unterstützen. Sie liefern wichtige Mineralstoffe und sind offiziell als sanft wirksame Arzneimittel zugelassen.

Sodbrennen oder saurer Magen: Heilwässer mit viel Hydrogencarbonat (ab etwa 1.300 mg/l) können Säuren neutralisieren und helfen, Sodbrennen zu lindern oder zu viel Magensäure zu neutralisieren.

Träger Darm & Verstopfung: Sulfatreiche Heilwässer mit mindestens 1.200 mg Sulfat pro Liter können helfen, den Darm wieder in Schwung zu bringen.

Knochen & Osteoporose: Eine ideale kalorienfreie Calciumquelle sind calciumreiche Heilwässer. Ab etwa 250 mg Calcium/l sind sie offiziell zugelassen zur Vorbeugung und begleitenden Behandlung von Osteoporose.

Herz & Kreislauf: In Studien konnte Hydrogencarbonat helfen, den Blutdruck zu senken und Magnesium zeigte vielfältige positive Effekte auf Herz und Kreislauf.

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Diabetes: Magnesium gilt häufig als natürliches „AntiDiabetikum“, da viele Studien zeigen, dass eine ausreichende Magnesiumzufuhr den Zuckerstoffwechsel verbessern und das Risiko für Diabetes mindern kann. 1

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Text Theresia Gwosdz
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K.

Fakten zu Typ-2-Diabetes

7,2 % der Erwachsenen (18-79 Jahre) in Deutschland haben einen Diabetes mellitus.

Männer erkranken häufiger an Prädiabetes als Frauen

28% der COVID-19Patient:innen entwickeln häufiger einen Typ 2 Diabetes als Menschen mit akuten Infektionen der oberen Atemwege

Circa 90-95 % aller Diabetesfälle in Deutschland sind Typ-2-Diabetes

Bei jeder fünften Person in der 18- bis 79jährigen Bevölkerung liegt ein Prädiabetes vor

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QUELLEN: ROBERT KOCH INSTITUT (RKI) & DEUTSCHES ZENTRUM FÜR DIABETESFORSCHUNG (DZD)

Prävention ist hier das Stichwort

Als sie am Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere steht, bekommt Kathi Korn die Diagnose Diabetes-Typ 1. Im Interview spricht die deutsche Leistungssportlerin und Healthfluencerin darüber, wie sich ihr Leben dadurch verändert, was ihr hilft und wo sie noch Aufklärungsbedarf sieht.

Liebe Kathi, du wurdest mit Anfang 20 mit Typ 1 Diabetes diagnostiziert. Wie erging es dir vor deiner Diagnose? Was waren deine Symptome? Nach einem schweren Magen-Darm-Infekt bemerkte ich die ersten Anzeichen. Vermehrter Durst, trockene Haut und Augen. Meine Sicht wurde immer verschwommener. Zu dieser Zeit war ich Leistungssportlerin und spielte täglich Tischtennis. Während der Spiele fiel mir vor Energielosigkeit ständig der Schläger runter. Bereits nach wenigen Wochen ging ich erstmalig zum Hausarzt. Mit der Bemerkung „Klingt nach Diabetes, Sie sehen aber nicht danach aus“ wurde ich ohne weitere Untersuchungen nach Hause geschickt. Einige Wochen danach und nach Aufsuchen verschiedener Ärzt:innen, gab es den lebensrettenden „Fingerpieks“, wodurch mein Blutzucker bestimmt wurde. Mit einer lebensbedrohlichen Ketoazidose (Übersäuerung des Blutes) wurde ich als Notfall auf die Intensivstation gebracht. Dort hieß es „Sie haben Typ 1 Diabetes“. Als damaliger Laie und Mensch mit Nadelphobie war mir trotzdem bewusst: Ich werde ab nun mein Leben lang mit Nadeln zu tun haben.

Wie äußert sich dein Diabetes T1?

Da die Insulin-produzierenden Zellen meiner Bauchspeicheldrüse zerstört sind, benötige ich das lebenswichtige Hormon Insulin von außen. Das funktioniert ausschließlich über Insulinpens oder eine

Insulinpumpe. 24/7 läuft Insulin in meinen Körper. Immer wieder in kleinen Dosen. Die Insulinabgabe, um Kohlenhydrate abzudecken, muss ausgerechnet werden. Das bedeutet, ich muss die genaue GrammZahl an KH kennen, um sie in mein Handy, welches die Insulinpumpe steuert, einzugeben. Ein Sensor misst alle 5 Minuten meinen Gewebeglukosewert. Auf der Basis meiner Werte rechnet ein Algorithmus aus, wie viel Insulin mein Körper benötigt, um den selbst eingegebenen Zielwert zu erreichen. Die Signale laufen über Bluetooth.

Während der Spiele, fiel mir vor Energielosigkeit ständig der Tischtennisschläger aus der Hand.

Mit Hilfe der neuen Diabetes-Technologie und teilautomatisierten Insulindosierungssysteme, bestehend aus Sensor, Pumpe und Algorithmus, werden mir heutzutage viele Behandlungsentscheidungen abgenommen. Aber noch lange nicht alle!

Regelmäßige Temperaturmessung zur Prävention eines diabetischen Fußsyndroms

Eine regelmäßige Messung der Fußsohlentemperatur unterstützt bei der Prävention des Diabetischen Fußsyndroms.

Diabetes ist ein großes Gesundheitsproblem, das mittlerweile ein alarmierendes Niveau erreicht hat. Die diabetesbedingten Gesundheitsausgaben steigen und besonders Schwellenländer wie Indien, Brasilien, Mexiko und China sind schwer betroffen. Weltweit sind über eine halbe Milliarde Menschen daran erkrankt. Diese Zahl wird voraussichtlich bis 2045 auf 700 Mio. ansteigen (IDF, 2021). Das macht Diabetes zu einem der am schnellsten wachsenden globalen Gesundheitsnotfälle des 21. Jahrhunderts.

Einer von vier Diabetespatienten entwickelt im Laufe der Erkrankung eine Neuropathie in den Füßen. Durch den aus dem Gleichgewicht gekommenen Insulinhaushalt entstehen sowohl an den Nervenenden als auch in den Blutgefäßen der Extremitäten Schäden; Druckschmerz, Hitze und Fehlbelastung werden von den Betroffenen nicht mehr wahrgenommen. Das führt zu überbeanspruchten Partien im Fuß und letztlich zu Verletzungen und Entzündungen. Wenn diese unbehandelt bleiben, sind Geschwüre und Wunden unvermeidbar. Sehr häufig sind kleine oder große Amputationen das Endresultat. Eine entsprechende Fußbettung bietet zwar notwendigen Schutz und Dämpfung, ist aber nicht immer ausreichend, um Patientinnen und Patienten vor den Folgen eines DFS zu schützen. In Deutschland sind heute etwa 2 Millionen Menschen betroffen, weltweit über 125 Millionen.

Eine individuelle und vollumfängliche Betreuung ist auch in Industrienationen kaum möglich. Allerdings kann häufig, lange bevor sich ein Problem am Fuß entwickelt, ein lokaler Temperaturanstieg gemessen werden. Wenn man diesen früh erkennt, könnte zeitnah eine adäquate Therapie eingeleitet werden. Sinnvoll ist es daher, die Fußtemperatur am besten kontinuierlich im Blick zu behalten.

1975 erkannten der Diabetologe Paul Brand und seine Kollegen erstmals, dass eine Entzündung des Fußes eine Vorstufe zu Fußkomplikationen bei Hochrisikopatienten mit Diabetes mellitus ist. Seitdem wird die Temperaturmessung zur Vorbeugung diabetischer Fußgeschwüre immer mehr eingesetzt. Ihr Erfolg wurde in mehreren, von Experten begutachteten Studien, gemessen und bewertet. Die sich an die regelmäßige Temperaturmessung anschließende temperaturgeführte Prävention, wird inzwischen in klinischen Praxisleitlinien für Hochrisikopatienten mit Diabetes von der internationalen Arbeitsgruppe zum Diabetischen Fuß (IWGDF) und vielen weiteren nationalen und internationalen Organisationen empfohlen.

Um Patientinnen und Patienten bei der Prävention zu unterstützen und eine regelmäßige Temperaturüberwachung zu ermöglichen, gibt es verschiedene Produkte und Vorrichtungen. Vom herkömmlichen Infrarotthermometer über Messmatten und Sensorsocken bis hin zu smarten Einlegesohlen.

Hast du mittlerweile noch mit anderen Begleiterscheinungen zu kämpfen, die mit dem Diabetes einher gehen? Getreu nach dem Motto „eine chronische Erkrankung kommt selten allein“ habe ich neben Typ 1 Diabetes noch weitere. Mit Hashimoto lebe ich bereits seit meiner frühen Jugend. Mit 14 Jahren erkrankte ich außerdem an Zöliakie – beide Erkrankungen treten gehäuft mit einem Typ 1 Diabetes auf. Auch die schmerzhafte Fettstoffwechselstörung Lipödem begleitet mich seit der Pubertät. Hier ist eine direkte Wechselwirkung mit Diabetes bekannt.

Denkst du, dass du heute schneller/früher diagnostiziert werden würdest und wenn ja, warum?

Prävention ist hier das Stichwort. Prävention bedeutet für mich, in Bezug auf Typ 1 Diabetes, es möglichst schnell zu erkennen. Am besten beim Auftreten erster Symptome, sodass die lebenslange Therapie starten kann. Die präventiven Maßnahmen, für einen sich einschleichenden Typ 2 Diabetes, sehe ich in Form von regelmäßigen Check-Ups des Blutzuckers beim Haus-arzt, einer „Zuckerampel“ auf Lebensmitteln, einer Lebensstiländerung bei Prädiabetes und ebenfalls gezielten Aufklärungskampagnen.

@ diabeteswelt_lipaktiv

@ Diabeteswelt

Letztere vereinen, auf sinnvolle Weise, eine gute Verfügbarkeit im Alltag, Dauerbelastbarkeit und Energieeffizienz und können Menschen bei der regelmäßigen Überwachung der Füße im Alltag unterstützen. So könnte eine sensorbestückte smarte Einlegesohle ein Frühwarnsystem für sich anbahnende Geschwüre sein. Durch Armstrong et al. wurde schon 2007 nachgewiesen, dass durch tägliche Messung der plantaren Fußtemperatur frühzeitig, circa fünf Tage vor Ausbruch der Geschwüre, ein Temperaturanstieg von mehr als 2° C nachweisbar ist. Seither wurden Technologie und Algorithmen immer weiter verbessert, so dass in jüngeren Studien mittlerweile mehrere Wochen im Voraus Warnhinweise gegeben werden konnten.

Eine umfangreiche Kontrolle der Füße muss für Menschen mit Diabetes, besonders im fortgeschrittenen Alter, zur täglichen Routine gehören, um ihre Mobilität lange zu erhalten. Die regelmäßige Temperaturmessung kann dabei ein entscheidender Baustein für die Prävention eines diabetischen Fußsyndroms sein.

Text Kathi Korn
FOTO: CATRIN WEINSTEIN VON BLITZLICHTGEWITTER FOTOGRAFIE
Text Lars
Eschenburg
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der osentec GmbH entstanden.
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