Wie wir unser Immunsystem in der kalten Jahreszeit am besten stärken und Erkältung und Co. trotzen können.
Hau(p)tsache die richtige Behandlung Welche chronischen Hauterkrankungen durch Fehlsteuerungen des Immunsystems ausgelöst und wie diese therapiert werden können.
EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET Lesen Sie mehr auf www.gesunder-koerper.info
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“Der große Traum bleibt, dass HIV eines Tages komplett heilbar ist, und zwar überall auf der Welt.“
HIV-Aktivist Florian Winkler-Schwarz spricht mit uns über seine Erkrankung und die wichtigen Fortschritte der Forschung.
IMMUNSYSTEM Unser
VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT DIESER
AUSGABE DEZEMBER 2025
Katharina Denocke Gesundheit braucht Aufklärung. Deshalb wollen wir mit der Kampagne Tabus brechen und Gespräche über Vorsorge und Wohlbefinden anstoßen. Kommen Sie gut durch den Winter!
Immacolata Cirillo Unsere Kampagne rückt die zentrale Rolle unseres Immunsystems ins Licht und zeigt, wie wichtig Aufklärung, Prävention und medizinischer Fortschritt für unsere Gesundheit sind.
Unser Immunsystem:
DIE BIOLOGISCHE INTELLIGENZ
UNSERES KÖRPERS
Wir reden erstaunlich selten über das Immunsystem, obwohl es uns jeden Tag begleitet. Es arbeitet still und heimlich, ohne sich zu beschweren und wenn es einmal streikt, merken wir dann doch relativ schnell, wie abhängig wir von seiner Geduld sind.
Viele wünschen sich, das Immunsystem ließe sich innerhalb weniger Wochen trainieren wie ein Bizeps. Schade, dass es nicht so einfach ist. Unser Immunsystem ist kein Muskel, sondern ein Netzwerk aus Milliarden Zellen, die miteinander kommunizieren, sich erinnern, von einander lernen. Eine Art biologisches ChatGPT oder anders gesagt: die biologische Intelligenz unseres Körpers – quasi die BI in Zeiten von KI.
Streit um die Balance. Ihr Immunsystem ist nicht kaputt, sondern sensibel eingestellt und reagiert auf jede kleine Veränderung. Hier helfen Wissen, Geduld und eine realistische Erwartung mehr als jedes Wundermittel.
Auf der anderen Seite stehen Menschen mit geschwächter Abwehr, etwa durch (angeborene) Immundefekte. Für sie ist manchmal sogar eine leichte Erkältung keine Nebensache. Neue Therapien und gezielte Medikamente ermöglichen auch hier heute oftmals ein fast normales Leben, vorausgesetzt, Diagnose und Versorgung stimmen.
IN DIESER AUSGABE:
ALLERGIEN, ASTHMA & COPD
Wie man seine Atemwege am besten schützt –nicht nur im Frühling.
LESEN SIE ONLINE ...
Weitere spannende Beiträge zu den Themen Autoimmunerkrankungen und rheumatoider Arthritis finden Sie auf unserer Kampagnenwebseite www.gesunder-koerper.info
Project Manager: Immacolata Cirillo & Katharina Denocke Business Development Manager: Natascha Wesiak Geschäftsführung: Jakob Söderbaum (CEO) Henriette Schröder (Managing Director), Philipp Colaço (Director Business Development), Lea Hartmann (Head of Design), Cover: Florian Winkler-Schwarz Privat
Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com
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Unsere
Damit dieses Netzwerk funktioniert, braucht es Schlaf, Bewegung, gute Ernährung, soziale Nähe und Ruhephasen. Das klingt nach den einfachsten Basics, ist aber auch laut Studien genau das, was am meisten Auswirkung hat. Der Körper reagiert auf das, was wir ihm zumuten, biochemisch, hormonell, immunologisch und sogar teilweise genetisch.
Doch manchmal gerät dieses System aus dem Gleichgewicht. Bei Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoider Arthritis, Multipler Sklerose, Hashimoto oder Psoriasis richtet sich die Abwehr plötzlich gegen das, was sie eigentlich schützen soll. Das Immunsystem wird zum verwirrten Mitspieler im eigenen Team. Diese Erkrankungen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern Ausdruck eines Systems, das die Orientierung verloren hat und quasi wild umherirrt. Neben den oben beschriebenen Maßnahmen gab es in den letzten Jahrzehnten bahnbrechende neue wissenschaftliche Erkenntnisse, sodass wir heutzutage durch moderne Medizin den „ver(w)irrten“ Teil des Immunsystems zumindest teilweise, manchmal aber auch fast gänzlich wieder auf Kurs bringen können.
Auch Menschen mit chronischen Leiden wie Asthma, COPD, Neurodermitis oder Psoriasis-Arthritis kennen den
“UNSER IMMUNSYSTEM IST EIN NETZWERK AUS MILLIARDEN ZELLEN, DIE MITEINANDER KOMMUNIZIEREN, SICH ERINNERN, VONEINANDER LERNEN.“
Sebastian Alsleben Facharzt für Allgemeinmedizin, Ernährungsmedizin und Sportmedizin i.A.
Was alle vereint, ist die Erkenntnis, dass das Immunsystem nicht nur kämpft, sondern lernt. Es passt sich an, speichert Erfahrungen und braucht gute Pflege durch uns selbst. Prävention bleibt ein starker Hebel durch Bewegung, Schlaf, Ernährung, Impfungen, weniger Stress. Das ist zwar keine Rocket Science, wirkt aber sicher.
Diese Kampagne möchte Wissen teilen, Orientierung geben und Mut machen. Sie erinnert uns daran, dass Gesundheit keine Selbstverständlichkeit ist, sondern ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren. Bleiben Sie neugierig und freundlich zu Ihrem Immunsystem – es hört Ihnen zu, auch wenn Sie nicht mit ihm reden.
Welt von Wärme und Wellness
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Wenn die Temperaturen sinken, braucht unser Körper mehr als nur eine gute Jacke – er braucht echte Wohlfühlmomente. Wärme ist einer der stärksten natürlichen Impulse für Entspannung, Regeneration und Immunkraft. Und kaum etwas spendet diese Wärme so zuverlässig, sicher und wohltuend wie eine hochwertige, moderne Wärmflasche.
Ob an kalten Abenden auf dem Sofa, bei stressigen Tagen im Homeoffice oder wenn der Körper nach Entlastung verlangt – eine Wärmflasche aktiviert die Durchblutung, hilft beim Entspannen und sorgt für ein Gefühl von Geborgenheit, das wir gerade im Winter so dringend brauchen. Studien zeigen, dass Wärme Stress reduziert, Muskelanspannungen löst und sogar das Wohlbefinden des Immunsystems unterstützen kann. Genau deshalb ist Wärme ein wichtiger Baustein zeitgemäßer Selbstfürsorge. Fashy kombiniert diesen gesundheitlichen Nutzen mit höchster Produktsicherheit und Innovation. Die hochwertigen Thermoplast-Wärmflaschen sind geruchsneutral und langlebig – ein Qualitätsversprechen, das man spürt.
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Text Sebastian Alsleben
Foto: NicoleRohde
HIV - EIN VIRUS ERSCHÜTTERT
DAS IMMUNSYSTEM
Unser Immunsystem ist ein Wunderwerk. Es schützt unseren Körper und wehrt Krankheiten ab. Unsichtbar, im Hintergrund, ohne dass wir darauf achten. Doch manchmal ist auch unser Immunsystem machtlos. Zum Beispiel wenn das HI-Virus – insbesondere über Schleimhäute –in den Körper gelangt. Dann vermehrt es sich dort, bis es – hoffentlich – entdeckt wird und HIV-Medikamente das Virus wirksam in Schach halten können. Das HIVirus kann sich bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr übertragen, oder wenn mehrere Personen beim Drogengebrauch dieselben Nadeln nutzen. Was immer noch nicht alle wissen: In Alltagssituationen kann HIV nicht weitergegeben werden! Weder beim Umarmen, beim Küssen, Händeschütteln oder wenn man aus demselben Glas trinkt. Zusammen wohnen, zusammen arbeiten, Zusammensein mit HIV-positiven Menschen ist absolut risikolos.
“VOR
ALLEM BEI FRAUEN WIRD HIV OFT ERST SEHR SPÄT ENTDECKT, MIT GRAVIERENDEN FOLGEN FÜR DEREN GESUNDHEIT.“
HIV-Tests sind wichtig
Wird gegen eine Infektion mit HIV nichts unternommen, schädigt das Virus unser Immunsystem immer weiter. Unser Abwehrsystem versagt dann irgendwann auch bei Alltagskrankheiten. Bleibt HIV auf Dauer unentdeckt, kommt es zu Krankheiten, die Aids definieren und zuletzt tödlich sind. Die Deutsche AIDSStiftung wird deshalb nicht müde, für HIV-Tests zu werben. Denn, sobald das Virus erkannt ist, kann eine HIV-Therapie beginnen. Und je früher nach der Infektion die Medikamente eingenommen werden, umso
besser kommt der Körper mit HIV zurecht. Wer behandelt wird, hat gute Chancen, mit dem Virus alt zu werden. Ziel der Therapie ist, die Viren so weit zu unterdrücken, dass sie nicht mehr nachweisbar sind. Dann kann eine Person trotz HIV das Virus nicht weitergeben. Auch nicht bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr.
Die Deutsche AIDS-Stiftung setzt sich deshalb dafür ein, dass der Test auf HIV in Vorsorgeuntersuchungen wie dem „Check-up 35“ zum Standard wird. Und sie fördert bundesweit und international HIV-Test-Stationen von Beratungsstellen und in Gesundheitszentren. HIV-Tests sind dort in der Regel kostenlos.
Auf diese Zeichen achten Jeder und jede kann selbst aufmerksam sein und bei unerklärbaren Symptomen eine Praxis aufsuchen, einen HIV-Test fordern oder zu einer Test-Station gehen. Treten in den Tagen und Wochen nach einem Ansteckungsrisiko Gliederschmerzen auf wie bei einer Grippe? Ein allgemeines Krankheitsgefühl und Schwellungen der Lymphknoten? Gibt es eine auffällige Rötung der Haut bei Fieber und Durchfall? Dann lohnt es sich, eine HIV-Infektion abzuklären.
Das ist doppelt gut: Für die Gesundheit der betroffenen Personen und, um HIV als Epidemie zu stoppen. Fachleute nutzen dafür diese Formel: Nicht nachweisbar, nicht übertragbar (n=n oder u=u für undetectable = untransmittable).
HIV früh entdecken
Das HI-Virus kann sich über Jahre im Körper vermehren, ohne dass es bemerkt wird. Irgendwann allerdings hat das Virus bereits viel Unheil angerichtet und es kommt zu heftigen Symptomen. Schlimm ist es, wenn sogar medizinische Fachleute dann nicht an HIV denken und keinen Test empfehlen. Manche Patientinnen und Patienten geraten in eine Odyssee mit vielen Stationen, ohne Besserung. Vor allem bei Frauen wird HIV oft erst sehr spät entdeckt, mit gravierenden Folgen für deren Gesundheit.
Respekt für Menschen mit HIV Damit ein HIV-Test „normal“ ist, ohne Angst vor Ausgrenzung, braucht es einen offenen Umgang mit HIV ohne Tabus! Deshalb ruft die Deutsche AIDS-Stiftung dazu auf, über HIV zu reden und mit HIV-positiven Menschen solidarisch zu sein – nicht nur am Welt-AidsTag am 1. Dezember!
Für mehr Informationen zu HIV und Aids und zur Arbeit der Deutschen AIDS-Stiftung, besuchen Sie uns unter: www.aids-stiftung.de
Die Deutsche AIDS-Stiftung klärt auf und hilft: in Deutschland und im besonders betroffenen südlichen Afrika.
Mit Ihrer Unterstützung!
Text Andrea Babar
„HOFFNUNG,
AUFKLÄRUNG UND VERTRAUEN IN DIE MEDIZIN. DAS WAR IMMER MEIN WEG“
Florian Winkler-Schwarz war einer der ersten HIV-Patienten, die von der revolutionären Dreifachtherapie profitierten, und engagiert sich heute für eine Gesellschaft ohne Angst und Vorurteile. Im Interview mit uns spricht er über seine Erfahrungen und Hoffnungen.
Lieber Florian, du engagierst dich seit Jahren für die Aufklärung über HIV. Wie lief deine eigene Diagnose ab und was hat dich dazu bewegt, offen über deine Erkrankung zu sprechen?
Meine Diagnose liegt knapp 30 Jahre zurück – damals war HIV noch mit Angst und Unsicherheit behaftet. Ich erfuhr von meinem Status über einen Routine-Test. Als meine Hausärztin mich bat, am späten Nachmittag vorbeizukommen, ahnte ich schon, dass etwas nicht stimmte. Sie teilte mir das Ergebnis unter Tränen mit – ein Zeichen, wie groß die Verunsicherung selbst unter Ärzten war.
In der HIV-Ambulanz in Augsburg erklärte man mir, dass eine neue Therapie gute Erfolge zeigte - die Dreifachtherapie, der entscheidende Durchbruch in der Behandlung. Von diesem Moment an setzte ich auf Hoffnung und Vertrauen in die Medizin – und das hat mich bis heute getragen.
Mittlerweile ist HIV dank moderner Therapien sehr gut behandelbar. Wie sieht dein Alltag mit der Krankheit aus und wie erlebst du die medizinische Betreuung heute?
Ich erinnere mich gut an den Moment, als ich meine erste Tablette nahm – eine Mischung aus Erleichterung un Angst. Nebenwirkungen hatte ich nie. Heute unterscheidet sich mein Alltag kaum von dem eines Menschen ohne HIV.
Ich nehme täglich eine Tablette, so selbstverständlich wie ein Blutdruckmedikament. Alternativ gibt es Depotspritzen, die nur alle ein oder zwei Monate verabreicht werden. HIV ist hierzulande eine gut kon trollierbare chronische Erkrankung. Ich gehe regelmäßig zur Kontrolle, wodurch auch andere Krankheiten früh erkannt werden. Ein großer Fortschritt ist die PrEP, also die medikamentöse Vorbeugung. Damit ist die Angst vor Ansteckung deutlich kleiner geworden.
Aber auch jetzt ist schon viel erreicht: Menschen mit HIV werden alt und führen ein erfülltes Leben.
Wichtig bleibt der psychische Aspekt. Ich selbst bin mental sehr stabil, aber viele kämpfen mit Angst oder Scham. Deshalb braucht es weiter Aufklärung, damit niemand sich verstecken muss. Als ich damals kurz nach meiner Ansteckung in einer Selbsthilfegruppe war, starben noch fast jede Woche Menschen – diese Bilder prägten eine ganze GeneHeute ist das glücklicherweise anders. Junge Menschen sehen HIV nicht mehr als Todesurteil.
“IN DER GESELLSCHAFT HAT SICH VIEL GETAN, BESONDERS BEI JUNGEN MENSCHEN.“
Florian Winkler-Schwarz
Die Forschung rund um HIV macht weiterhin Fortschritte. Was wünschst du dir für die Zukunft der HIV-Therapie?
Der große Traum bleibt, dass HIV eines Tages komplett heilbar ist – vielleicht durch eine Impfung oder eine einmalige Behandlung, und zwar nicht nur für Menschen im globalen Western, sondern überall auf der Welt.
Wichtig ist mir auch, dass wir verstärkt über Frauen sprechen: Weltweit sind sie häufiger betroffen, doch Diagnosen erfolgen oft zu spät. Hier braucht es mehr Bewusstsein in der Medizin.
Trotz Aufklärung gibt es noch Vorurteile gegenüber Menschen mit HIV. Wie kann man dem entgegenwirken und wo siehst du Bedarf für mehr Offenheit?
In der Gesellschaft hat sich viel getan, besonders bei jungen Menschen. Diskriminierung erlebe ich kaum noch und das Bild von ausgemergelten, dahinsiechenden Körpern, das man durch Film und Fernsehen von der Erkrankung hatte, verschwindet langsam. Problematisch ist es aber noch im medizinischen Bereich – bei Pflegekräften, Ärzten oder in Seniorenheimen. Manche Praxen vergeben HIV-Patienten nur späte Termine oder kennzeichnen Patientenakten oder Krankenzimmertüren mit einem roten „X“. Das zeigt, dass dort noch Aufklärung fehlt. Vor allem in ländlichen Regionen ist das Thema teils immer noch mit Angst belegt. Schulungen und Wissen sind der beste Weg, um Vorurteile abzubauen.
Eine HIV-Erkrankung betrifft nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Was half dir, emotional damit umzugehen – und welche Botschaft möchtest du anderen mitgeben?
Die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe direkt nach meiner Diagnose war das Beste für mich. Ich habe dort gelernt, dass HIV nicht das Ende bedeutet, sondern ein neuer Abschnitt ist. Heute gibt es viele Online-Angebote und Buddy-Projekte, die Betroffene unterstützen. Mein Rat: Sucht den Austausch mit anderen – das hilft enorm. Für mich spielt HIV im Alltag längst keine große Rolle mehr, und das kann auch für andere Menschen Realität werden.
Text Hanna Sinnecker
Wofür auch immer du dich entscheidest: Es muss zu deinem Leben passen.
Sprich beim Termin in der Schwerpunktpraxis darüber, ob du eine starke HIV-Therapie hast, die robust und langfristig auch Resistenzen vorbeugen kann.
ChooseYou.de
Vitamine &Co
SO UNTERSTÜTZEN SIE IHRE ABWEHRKRÄFTE
Text Christine Thaler
Wenn die Temperaturen sinken und die Tage kürzer werden, ist unser Immunsystem besonders gefordert. Kälte, trockene Heizungsluft, Bewegungsmangel und wenig Sonnenlicht schwächen die körpereigene Abwehr – Erkältungsviren und andere Krankheitserreger haben ein leichtes Spiel. Dabei lässt sich das Immunsystem mit einfachen Mitteln wirkungsvoll unterstützen: durch gezielte Ernährung, regelmäßige Bewegung und bewusste Entspannung.
Vitamine und Spurenelemente: Treibstoff für die Abwehr
Vitamine sind die stillen Helfer unseres Immunsystems. Vitamin C fördert die Bildung von Immunzellen und schützt sie vor oxidativem Stress – Zitrusfrüchte, Beeren, Paprika oder Brokkoli sind daher wertvolle Begleiter im Winter.
“WER KÖRPER UND GEIST GANZHEITLICH UNTERSTÜTZT, SCHAFFT DIE BESTEN VORAUSSETZUNGEN, UM GESUND UND WIDERSTANDSFÄHIG DURCH DEN WINTER ZU KOMMEN.“
Vitamin D reguliert zentrale Prozesse der Immunabwehr und wird hauptsächlich durch Sonnenlicht gebildet; ein Mangel ist in den dunklen Monaten weit verbreitet und kann die Abwehr schwächen. Auch Vitamin A spielt eine Schlüsselrolle, weil es Haut und Schleimhäute stabil hält –die erste Barriere gegen Krankheitserreger. Vitamin E wirkt antioxidativ und schützt Körperzellen vor freien Radikalen. Daneben tragen wichtige Spurenelemente wie Zink, Eisen, Kupfer und Selen entscheidend zur Immunfunktion bei. Zink unterstützt die Bildung von Antikörpern und hilft bei der Wundheilung, Selen wirkt entzündungshemmend, Eisen sorgt für den Sauerstofftransport im Blut. Wer sich abwechslungsreich ernährt – mit Vollkornprodukten, Nüssen, Hülsenfrüchten, Gemüse und Fisch – deckt den Bedarf meist problemlos ab.
Bewegung als natürlicher Immunbooster Körperliche Aktivität ist einer der wirksamsten Wege, um das Immunsystem zu stärken. Schon moderate Bewegung –etwa zügiges Gehen, Radfahren oder Yoga – regt die Durchblutung an und unterstützt den Stoffwechsel der Immunzellen. Dabei wird das Lymphsystem aktiviert, das eine zentrale Rolle beim Abtransport von Schadstoffen und Erregern spielt. Besonders effektiv ist Bewegung an der frischen Luft.
Wichtig ist dabei die Balance – zu intensive Belastung kann kurzfristig das Gegenteil bewirken und die Anfälligkeit für Infekte erhöhen.
Erholung, Ernährung und Achtsamkeit Ein starkes Immunsystem braucht neben Bewegung auch Regeneration und mentale Stärke. Ausreichend Schlaf ist dabei unerlässlich, denn in der Nacht arbeitet das Immunsystem auf Hochtouren: Abwehrzellen werden gebildet, Entzündungsprozesse reguliert. Wer dauerhaft zu wenig schläft, riskiert eine geschwächte Abwehr. Auch die Ernährung trägt entscheidend bei: Frische, unverarbeitete Lebensmittel, eine bunte Mischung aus Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, pflanzlichen Proteinen und gesunden Fetten liefern die Bausteine, die das Immunsystem täglich braucht. Ergänzend helfen Achtsamkeitsroutinen – etwa Meditation, Atemübungen oder bewusste Pausen – dabei, Stress zu reduzieren. Denn Dauerstress kann die Produktion von Abwehrzellen hemmen und Entzündungsprozesse im Körper fördern.
Sauerstoff, Licht und Temperaturreize trainieren das Immunsystem zusätzlich, und das Tageslicht fördert die Bildung von Vitamin D. Auch kurze Spaziergänge in der Mittagspause helfen, den Kreislauf in Schwung zu bringen und Stresshormone abzubauen, die die Abwehrkräfte schwächen können.
FormMed.de
ENTWICKELT FÜR EXPERTEN
Wer Körper und Geist ganzheitlich unterstützt, schafft die besten Voraussetzungen, um gesund und widerstandsfähig durch den Winter zu kommen – mit Energie, Balance und einem Immunsystem, das stark genug ist, den Herausforderungen der kalten Jahreszeit standzuhalten.
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Foto: Pexels, Anrea
Piacquadio
Allergien in der kalten Jahreszeit
UND MEHR
Im Winter werden viele Menschen von allergischen Beschwerden geplagt. Besonders Hausstaubmilben, Tierhaare und Schimmelpilze treten in dieser Jahreszeit verstärkt auf. Die kälteren Monate zwingen uns, mehr Zeit in beheizten Räumen zu verbringen, was die Vermehrung von Hausstaubmilben begünstigt. Diese kleinen Quälgeister, die sich von Hautschuppen ernähren, sind in Betten, Teppichen und Polstermöbeln zu finden. Auch Tierhaarallergene, die besonders in Haushalten mit Haustieren eine Rolle spielen, können sich in den Innenräumen konzentrieren und die Symptome einer Allergie verstärken.
dichter Matratzen-, Kissen- und Deckenbezug) zur Verfügung. Haustiere sollten möglichst nicht im Schlafzimmer schlafen. Zusätzlich können Staubsauger mit einem HEPAFilter und auch Luftreiniger das Wohnklima allergenärmer machen.
Zudem müssen entsprechende Medikamente regelmäßig eingenommen werden, wenn die Allergenquelle nicht eliminiert werden kann. In Einzelfällen kann eine Hyposensibilisierung auf Dauer helfen die allergischen Beschwerden deutlich zu reduzieren.
Zu den typischen Beschwerden gehören Niesen, Husten, tränende Augen, eine verstopfte Nase oder asthmatische Reaktionen. Was kann man dagegen tun? Zunächst ist es wichtig, regelmäßig zu lüften. Hier bietet sich das Stoßlüften zwei Mal täglich an, um die Luftfeuchtigkeit in den Räumen zu reduzieren und es so Milben und Schimmelpilzen schwerer zu machen. Für die Milbenallergie stehen Allergikern spezielle Encasings (milben-
Von Allergien zu Asthma – Wenn Allergien die Atemwege beeinträchtigen Allergische Reaktionen können sich nicht nur auf die Haut, die Augen oder die Nase auswirken, sondern auch die Atemwege betreffen und zu allergischem Asthma führen. Bei dieser Erkrankung reagieren die Atemwege auf bestimmte Allergene, etwa Pollen, Nahrungsmittel, Tierhaare oder Hausstaubmilben, indem sich die Bronchien
Die Gesundheitsmesse Niederbayern in Deggendorf, 7.–8. März 2026, (Stadthalle Deggendorf) vereint Hochschulmedizin und Naturheilkunde in einem ganzheitlichen Ansatz. Zahlreiche Aussteller präsentieren Themen rund um Prävention, Ernährung, mentale Gesundheit und innovative Therapieansätze. Besucher erwarten informative Vorträge, Workshops und interaktive Erlebnisse.
www. gesundheitsmesse-niederbayern.de
entzünden und verengen. Dies führt zu den typischen Asthmasymptomen wie Husten, Kurzatmigkeit und einem Engegefühl in der Brust.
Vor allem in den Wintermonaten, wenn die Luftfeuchtigkeit und die Luftqualität in Innenräumen unter anderem durch Heizungsluft beeinträchtigt sind, können AsthmaSymptome verschärft auftreten.
ÜBER DEN DEUTSCHEN ALLERGIEUND ASTHMABUND (DAAB)
Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) ist der älteste (seit 1897) und größte Patientenund Verbraucherschutzverband für Kinder und Erwachsene mit Allergien, Asthma, Urtikaria und Neurodermitis. Zu unserem Engagement gehören auch die individuelle Beratung und der unabhängige, unbürokratische Einsatz für Mitglieder und Ratsuchende. Zu Ernährungsthemen halten wir ebenso wie zu vielen weiteren Allergie-, Atemwegs- und Hautthemen umfangreiche Informationen und Tipps bereit.
Weitere Informationen und Wissenswertes finden Sie auch auf den Internetseiten des DAAB unter: www.daab.de
Text Sonja Lämmel, Diplom-Oecotrophologin
ASTHMA & COPD: CHRONISCHE ATEMWEGSERKRANKUNGEN IM FOKUS
Text Sonja Lämmel, Diplom-Oecotrophologin
Asthma – Was ist das und wie entsteht es? Asthma ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die durch eine Überempfindlichkeit der Bronchien auf verschiedene Reize wie Allergene, Kälte, Rauch oder körperliche Belastung gekennzeichnet ist. Die genaue Ursache von Asthma ist noch nicht vollständig verstanden, aber es wird angenommen, dass sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Bei Asthmatikern kommt es zu einer Entzündung und Verengung der Atemwege, was das Atmen erschwert. Die Symptome von Asthma können von leicht bis schwer reichen. Husten, insbesondere nachts, Keuchen und Kurzatmigkeit sind häufige Anzeichen. Die Auslöser von Asthma können von Person zu Person variieren. Häufig wird aus einer nicht behandelten Allergie, wie Heuschnupfen (Allergie auf Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Schimmelpilz) ein allergisches Asthma.
Asthma im Alltag – Wie Symptome kontrolliert werden können
Asthmatiker können ihre Symptome durch eine Kombination aus Medikamenten und Lebensstiländerungen kontrollieren. In der Regel werden inhalative Kortikosteroide verschrieben, die Entzündungen in den Atemwegen reduzieren, sowie Bronchodilatatoren, die die Bronchien erweitern und das Atmen erleichtern. Wichtige Aspekte der Asthma-Bewältigung sind die Vermeidung von Auslösern, die richtige Medikation und ein gutes Raumklima.
COPD – Was ist das und wie entwickelt sich die Krankheit?
Eine weitere ernstzunehmende Atemwegserkrankung ist die COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), die vor allem bei Rauchern und ehemaligen Rauchern auftritt.
Bei COPD handelt es sich um eine fortschreitende Erkrankung, bei der die Atemwege chronisch entzündet sind, was zu einer dauerhaften Verengung der Bronchien führt. Typische Symptome sind chronischer Husten, Auswurf und Atemnot, vor allem bei körperlicher Belastung. COPD entwickelt sich schleichend und bleibt in den frühen Stadien oft unbemerkt. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität kommen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
Behandlung von COPD
Die Behandlung von COPD umfasst in erster Linie das Aufhören des Rauchens, um die weitere Schädigung der Lunge zu verhindern. Medikamente wie Bronchodilatatoren und Kortikosteroide werden eingesetzt, um die Atemwege zu erweitern und Entzündungen zu lindern. In fortgeschrittenen Fällen kann eine Sauerstofftherapie notwendig werden. Auch eine regelmäßige Physiotherapie und Atemtechniken können dabei helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Impfungen für Menschen mit Atemwegserkrankungen Für Menschen mit Asthma oder COPD ist es besonders wichtig, sich gegen Atemwegsinfektionen zu schützen, da diese die Symptome der Erkrankung verschlimmern können. Eine jährliche Grippe- und Keuchhustenimpfung wird dringend empfohlen, ebenso eine Pneumokokken-Impfung, um sich vor Lungenentzündungen zu schützen, die bei COPD-Patienten häufiger auftreten. Auch die COVID-19-Impfung ist für Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen von Bedeutung, da sie das Risiko für schwere Krankheitsverläufe verringert.
Impfungen
SCHUTZ, VERANTWORTUNG UND AUFKLÄRUNG
Warum gezielte Immunisierung Leben rettet, welche Impfungen empfohlen sind und wie faktenbasierte Kommunikation Impfmythen entkräftet.
Impfungen gehören zu den wirksamsten Errungenschaften der modernen Medizin. Sie schützen nicht nur vor schweren Krankheitsverläufen und möglichen Spätfolgen, sondern tragen entscheidend dazu bei, Infektionskrankheiten einzudämmen oder gar auszurotten. Dieser sogenannte Gemeinschaftsschutz entsteht, wenn ein ausreichend großer Teil der Bevölkerung immun ist. So können sich Krankheitserreger kaum noch verbreiten – ein Schutz, der auch Menschen zugutekommt, die aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können. Dank hoher Impfquoten wurden die Pocken weltweit besiegt, und auch die Kinderlähmung ist in Deutschland nahezu verschwunden. Ein weiterer Vorteil: Durch Antikörper, die nach einer Impfung gebildet werden, können Mütter ihren Säuglingen über Plazenta und Muttermilch einen sogenannten Nestschutz vermitteln – noch bevor das Kind selbst geimpft ist.
Empfehlungen der STIKO
In Deutschland spricht die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut die offiziellen Impfempfehlungen aus und aktualisiert jährlich den Impfkalender. Grundlage sind wissenschaftliche Daten zu Wirksamkeit, Sicherheit und Nutzen. Studien wie die COSMO-Erhebung zeigen, dass das Vertrauen in die STIKO in der Bevölkerung und im medizinischen Bereich sehr hoch ist.
Die meisten Impfungen beginnen mit einer Grundimmunisierung im Säuglings- und Kleinkindalter, um das Immunsystem frühzeitig zu trainieren. Empfohlen werden etwa Immunisierungen gegen Atemwegserreger aber auch gegen Hepatitis, Tetanus, Kinderlähmung und Hirn-
hautentzündung. Ab dem elften Lebensmonat folgen Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken.
Die HPV-Impfung schützt vor Virusarten, die Gebärmutterhals- und Mund-Rachen-Krebs verursachen können, und wird für alle Kinder ab neun Jahren empfohlen. Im Erwachsenenalter sind regelmäßige Auffrischimpfungen wichtig. Ab 60 Jahren steht der Schutz gegen Gürtelrose und Lungenentzündung und Sepsis im Vordergrund. Für Schwangere empfiehlt die STIKO eine Auffrischung der Keuchhusten-, Grippe- und COVID-19-Impfung, um Mutter und Kind zu schützen.
Fakten gegen Mythen Zweifel und Mythen rund ums Impfen entstehen oft dort, wo Unsicherheit auf fehlendes Wissen trifft. Tatsächlich ist der Anteil überzeugter Impfgegner in Deutschland gering – ihre Stimmen werden jedoch durch soziale Medien verstärkt. Umso wichtiger ist eine faktenbasierte, transparente Kommunikation. Medien tragen Verantwortung, seriös zu informieren, statt durch reißerische Schlagzeilen Misstrauen zu schüren. Auch Politik muss konsequent glaubwürdig bleiben, um Vertrauen nicht zu gefährden. Der wissenschaftliche Konsens muss auch aus der Wissenschaft vermittelt werden. Impfungen sind präventiv. Impfaufklärung sollte dies auch sein.
Auch in der Ausbildung von medizinischem Personal gewinnt der Umgang mit Impfskepsis an Bedeutung, um zu erlernen, wie man Menschen empathisch und evidenzbasiert erreicht.
Ein weiteres wichtiges Thema sind Impfungen gegen das Respiratorische Synzytialvirus (RSV), ein Virus, das besonders bei Säuglingen, Kleinkindern, älteren Erwachsenen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem zu schweren Atemwegserkrankungen führen kann - für Risikogruppen wie kleine Kinder und ältere Menschen kann hier eine gezielte Prophylaxe empfohlen werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass - egal, ob es um Allergien im Winter, Asthma oder COPD geht – eine rechtzeitige Diagnosestellung und die richtige Behandlung entscheidend sind, um die Symptome zu lindern und das Leben der Betroffenen zu erleichtern.
Weiterführende Links: Projekt „Gut Leben mit COPD“: daab.de/atemwege/copd/gut-leben-mit-copd Asthma-Campus: asthma-campus.de
Projekte wie der unabhängige Verein Impfaufklärung in Deutschland e. V. (impf-dich.org) zeigen, wie erfolgreiche Prävention aussieht: Ehrenamtlich klären Studierende Kinder und Jugendliche verständlich und auf Augenhöhe über das Immunsystem und Impfungen auf. So bleibt Impfaufklärung eine gemeinsame Aufgabe – für Vertrauen, Gesundheit und den Schutz aller.
SCHÜTZE DICH UND ANDERE. IMPF DICH.
Die studentische Initiative „Impfaufklärung in Deutschland e.V.“ ist u.a. mit Schulvorträgen, beim Teddy-Krankenhaus, eigener Forschung und in der Lehre im Medizinstudium in ganz Deutschland aktiv.
Für weitere Informationen scannen Sie den QR-Code oder besuchen Sie uns unter: www.impf-dich.org
Text Janina Klein, Timea Vadász, Simon Hennes von “Impfaufklärung in Deutschland e.V.“
Haut im Gleichgewicht:
WIE PFLEGE, ERNÄHRUNG UND EMOTIONEN UNSER HAUTBILD BEEINFLUSSEN
Rötungen, Juckreiz, Schübe – chronische Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis und Akne inversa begleiten viele Menschen ein Leben lang. Doch dank moderner Therapien und mehr Wissen über die Hautbarriere eröffnen sich heute neue Wege zu einem beschwerdefreien Alltag.
NEURODERMITIS
Welche Therapiemöglichkeiten stehen aktuell zur Verfügung?
Die Behandlung der Neurodermitis hat sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt. Die Basis bleibt nach wie vor die tägliche, konsequente Pflege mit rückfettenden, parfumfreien Cremes oder Lotionen. Sie stärkt die Hautbarriere und kann Schübe deutlich reduzieren. Bei akuten Entzündungen kommen kortisonhaltige Cremes oder Calcineurininhibitoren wie Tacrolimus oder Pimecrolimus zum Einsatz. Diese wirken gezielt entzündungshemmend und eignen sich auch für empfindliche Hautareale wie das Gesicht. Für Patientinnen und Patienten mit moderaten bis schweren Verläufen stehen mittlerweile auch moderne Biologika wie Dupilumab oder Tralokinumab sowie JAK-Inhibitoren in Creme- oder Tablettenform zur Verfügung. Das sind zielgerichtete Therapien, die die Entzündungsprozesse sehr effektiv bremsen – mit deutlich weniger Nebenwirkungen als klassische Immunsuppressiva.
Wie können Patienten selbst aktiv zu einer besseren Hautbarriere beitragen, z. B. durch Pflegerituale, Ernährung, Schlaf oder Stressmanagement? Das Wichtigste ist ein tägliches Pflegeritual. Nach dem Duschen sollte man die Haut nur sanft abtupfen und innerhalb von drei Minuten mit einer reichhaltigen Creme versorgen, am besten mit Inhaltsstoffen wie Ceramiden, Glycerin oder Harnstoff in niedriger Konzentration. Diese binden Feuchtigkeit und reparieren die Barriere. Kurze, lauwarme Duschen sind besser als lange heiße Bäder, die Fett und Feuchtigkeit entziehen. Auch sogenannte Wet-Wraps, also feuchte Umschläge mit Pflege oder Medikamenten, können Schübe abmildern. Darüber hinaus spielen Schlaf, Ernährung und Stress eine große Rolle. Wer gut schläft, Stress reduziert und auf eine ausgewogene Ernährung achtet, unterstützt die Hautheilung. Es gibt keine „NeurodermitisDiät“, aber es lohnt sich, individuelle Trigger – etwa bestimmte Nahrungsmittel zu beobachten.
Auf welche Inhaltsstoffe sollten Betroffene beim Kauf von Pflegeprodukten besonders achten und welche besser meiden?
Weniger ist mehr. Ideal sind Produkte mit Ceramiden, Cholesterol, freien Fettsäuren oder Niacinamid, weil sie die Barrierefunktion nachahmen. Parfum, ätherische Öle oder Alkohol hingegen können die Haut reizen und sollten vermieden werden. Auch natürliche Inhaltsstoffe sind nicht automatisch besser. Viele Pflanzenextrakte enthalten allergene Duftstoffe. Und Harnstoff in hoher Konzentration, etwa über zehn Prozent, kann bei akuter Entzündung stark brennen. Hier lohnt sich die individuelle Beratung in der dermatologischen Praxis.
PSORIASIS
Viele Patienten erleben Phasen mit stark ausgeprägten Schüben. Welche Faktoren können solche Schübe auslösen oder verstärken (sog. Trigger)? Bei der Schuppenflechte spielt das Immunsystem verrückt und wird dabei durch verschiedene Trigger zusätzlich angefeuert. Häufige Auslöser sind Infekte, vor allem durch Streptokokken, Stress, Hautverletzungen oder auch bestimmte Medikamente wie Betablocker oder Lithium. Auch Übergewicht, Alkohol, Rauchen und Sonnenbrände können Schübe verstärken. Es lohnt sich, ein „Trigger-Tagebuch“ zu führen, um individuelle Zusammenhänge zu erkennen.
“ES GEHT NICHT NUR UM SCHÖNE HAUT. ES GEHT UM WOHLBEFINDEN, BALANCE UND SELBSTAKZEPTANZ.“
AKNE INVERSA
Wie unterscheidet sich Akne inversa von Akne vulgaris und was hat unser Immunsystem damit zu tun? Akne inversa ist keine stärkere Form von Akne, sondern eine eigenständige, chronisch-entzündliche Erkrankung. Während Akne vulgaris meist durch Talg, Hormone und Bakterien entsteht, liegt bei Akne inversa eine Fehlsteuerung des Immunsystems vor. Die Entzündungen sitzen tief in der Haut, oft in Achseln, Leisten oder unter der Brust. Das Immunsystem reagiert über, es bilden sich schmerzhafte Knoten, Abszesse und Fistelgänge – ein massiver Leidensdruck für Betroffene.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es? Frühe Diagnose ist entscheidend. Neben Antibiotika und Retinoiden stehen heute moderne Biologika zur Verfügung, die das Immunsystem gezielt regulieren. In schweren Fällen kann ein chirurgischer Eingriff helfen. Unterstützend wirken Rauchstopp, Gewichtsreduktion und konsequente Hautpflege.
Dr. Miriam Rehbein, Dermatologin
Neben der medizinischen Behandlung spielt die Hautpflege eine große Rolle. Worauf sollten Patienten im Alltag besonders achten?
Regelmäßige Pflege ist das A und O. Fett- und feuchtigkeitsspendende Cremes helfen, Schuppen zu lösen und Spannungsgefühle zu lindern. Bewährt haben sich Inhaltsstoffe wie Harnstoff oder Salicylsäure in niedriger Dosierung, um die Schuppen sanft zu entfernen. Nach dem Duschen sollte man die Haut immer eincremen. Reibung, etwa durch enge Kleidung sollte man vermeiden, da Mikroverletzungen neue Herde auslösen können. Auch Lebensstilfaktoren sind entscheidend: Bewegung, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressabbau wirken sich positiv auf das Hautbild aus. Bei stärkerer Ausprägung stehen heute zahlreiche moderne Systemtherapien zur Verfügung von Biologika, die gezielt Entzündungsbotenstoffe blockieren, bis zu oralen JAK- oder TYK2Hemmern. Geduld und Selbstfürsorge sind das höchste Gebot. Hauterkrankungen sind Marathonläufe, keine Sprints. Wer sich selbst ernst nimmt, seine Haut regelmäßig pflegt, auf seinen Lebensstil achtet und sich nicht scheut, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, kann die Lebensqualität enorm verbessern. Es geht nicht nur um schöne Haut – es geht um Wohlbefinden, Balance und Selbstakzeptanz.
WICHTIGE FAKTEN AUF EINEN BLICK !
• Tägliche Pflege stärkt die Hautbarriere –rückfettende, parfumfreie Produkte verwenden.
• Moderne Therapien: Biologika & JAK-Inhibitoren bieten neue Behandlungsmöglichkeiten.
• Trigger erkennen: Infekte, Stress, bestimmte Medikamente oder Nahrungsmittel können Schübe auslösen.
• Geduld & Selbstfürsorge sind entscheidend –Hautgesundheit ist ein Marathon, kein Sprint.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.doctormi.de
Text Hanna Sinnecker
WENN DER KÖRPER GEGEN SICH SELBST KÄMPFT –
Warum Autoimmunerkrankungen mehr Aufmerksamkeit brauchen
Text Tanja Renner, Gründerin NIK e.V. – Netzwerk Autoimmunerkrankter
„Es ist nur Stress." „Das geht vorbei." „Sie sehen doch gar nicht krank aus." – oder das Gegenteil: Starre Blicke in der U-Bahn, Kommentare zu Hautveränderungen, versteckte Hände aus Scham. Menschen mit Autoimmunerkrankungen erleben beides: Unsichtbarkeit ihrer Leiden und schmerzhafte Sichtbarkeit ihrer Symptome. In Deutschland leben Millionen mit Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Rheuma, Neurodermitis, Schuppenflechte oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Doch ihr Kampf, ob sichtbar oder unsichtbar, bleibt gesellschaftlich oft unbeachtet.
Das Dilemma: Unsichtbar und doch so sichtbar Autoimmunerkrankungen entstehen, wenn das Immunsystem körpereigene Strukturen angreift. Die Auswirkungen sind vielfältig: Während manche Betroffene mit chronischen Schmerzen, Erschöpfung oder Darmproblemen kämpfen, die niemand sieht, tragen andere ihre Erkrankung auf der Haut, mit allen sozialen Konsequenzen. Neurodermitis, Psoriasis oder Vitiligo bedeuten nicht nur körperliche Beschwerden, sondern auch den Kampf gegen Blicke, Vorurteile und Ausgrenzung. Und dann gibt es Erkrankungen wie Acne inversa, die an intimsten Stellen auftreten - unsichtbar für die Welt, aber umso belastender durch Tabuisierung und Sprachlosigkeit.
Die vergessene psychische Dimension Was alle verbindet: die massive psychische Belastung. Die
Scham bei CED-Betroffenen, über Stuhlgang oder Inkontinenz zu sprechen. Die Angst vor dem nächsten Schub. Der soziale Rückzug, weil die Haut gerade „schlimm aussieht.“ Die Erschöpfung, sich ständig erklären zu müssen.
“MENSCHEN MIT AUTOIMMUNERKRANKUNGEN ERLEBEN BEIDES: UNSICHTBARKEIT IHRER LEIDEN UND SCHMERZHAFTE SICHTBARKEIT IHRER SYMPTOME.“
Depressionen und Angststörungen sind bei Autoimmunerkrankungen keine Seltenheit – sie sind Teil der Erkrankung. Hinzu kommt: Die Diagnose dauert oft Jahre. Die Versorgung ist fragmentiert. Betroffene irren durch Arztpraxen, fühlen sich allein gelassen - medizinisch wie emotional.
Rheumatoide Arthritis im Fokus:
FRÜHERKENNUNG, INTERDISZIPLINÄRE BEHANDLUNG UND MODERNE THERAPIEN
Rheuma ist längst keine reine Gelenkerkrankung mehr. Sie betrifft den ganzen Körper – und verlangt nach einer Medizin, die über Fachgrenzen hinausdenkt. Ein Gespräch mit Dr. Keihan Ahmadi-Simab über moderne Ansätze und den Einfluss von Lebensstil und Ernährung.
Die Diagnose rheumatoider Arthritis (RA) wird heute oft früher gestellt als in der Vergangenheit. Welche diagnostischen Innovationen haben sich in den letzten Jahren als besonders hilfreich erwiesen, um einen frühen Therapiebeginn zu ermöglichen?
Dank moderner Verfahren kann rheumatoide Arthritis heute deutlich früher erkannt werden. Besonders hilfreich sind spezifische Labormarker wie CCP-Antikörper, die oft schon vor ersten Symptomen auf eine RA hinweisen. Auch hochauflösender Ultraschall und MRT zeigen entzündliche Prozesse, bevor sie im Röntgenbild sichtbar werden. Zudem ermöglichen Biomarker-gestützte Risikoscores eine individuelle Einschätzung des Erkrankungsrisikos wie Leiden Early Arthritis Clinic Prediction Rule (LEIDEN-Score).
Rheumatoide Arthritis betrifft nicht nur die Gelenke, sondern kann sich auf den ganzen Körper auswirken. Wie wichtig ist daher eine interdisziplinäre Versorgung – zum Beispiel in Zusammenarbeit mit Kardiologie, Ernährungsmedizin oder weiteren Fachrichtungen?
RA ist eine systemische Erkrankung, die auch Herz, Lunge, Auge, Gefäße und Stoffwechsel betrifft. Eine enge Zusammenarbeit von Rheumatologie, Kardiologie, Pneumologie, Augenheilkunde und Ernährungsmedizin ist daher entscheidend. Durch interdisziplinäre Betreuung lassen sich Komplikationen wie kardiovaskuläre Risiken, mögliche Organbeteiligungen, Osteoporose oder Depres-
sion früh erkennen und optimal behandeln. Individuelle Therapiepläne, die verschiedene Fachrichtungen einbeziehen, verbessern Prognose und Lebensqualität deutlich.
Gibt es beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln Inhaltsstoffe, die bei rheumatoider Arthritis besonders empfehlenswert oder eher zu mei den sind?
Warum wir mehr Aufmerksamkeit brauchen Deshalb habe ich 2016 das Netzwerk Autoimmunerkrankter, NIK e.V., gegründet. Als digitaler Lotse verkürzen wir die „Patient Journey", geben Orientierung und Mut. Wir schaffen einen Raum, in dem Betroffene sich verstanden fühlen, ganz gleich, ob ihre Erkrankung sichtbar ist oder nicht. Durch fundierte Informationen, ExpertenVermittlung, Webinare und persönliche Mut-MachGeschichten zeigen wir: Du bist nicht allein. Doch es braucht mehr: Gesellschaftliches Bewusstsein. Entstigmatisierung. Anerkennung der körperlichen UND psychischen Belastungen. Bessere Versorgungsstrukturen. Autoimmunerkrankungen gehören ins Licht der Öffentlichkeit - mit all ihren Facetten.
Gemeinsam gegen das Schweigen Wenn der Körper gegen sich selbst kämpft, dürfen Betroffene nicht zusätzlich gegen Scham, Vorurteile und Unwissenheit kämpfen müssen. Es ist Zeit, hinzuschauen, zuzuhören und zu handeln.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.nik-ev.de
Auch Stressmanagement und ausreichender Schlaf sind wichtig, da Stress und Schlafmangel Schübe begünstigen. Eine mediterrane, antientzündliche Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkorn und Omega-3-Fettsäuren wirkt unterstützend; Alkohol und stark verarbeitete Produkte sollten gemieden werden.
Welche neueren Therapieoptionen sehen Sie als „Gamechanger“ für RA-Betroffene? Zielgerichtete Therapien wie Biologika und JAK-Inhibitoren blockieren spezifische Entzündungswege und helfen auch Patienten, die auf klassische Medikamente nicht ansprechen. Sie reduzieren Symptome schnell und verhindern Gelenkschäden.
Empfehlenswert sind Omega-3-Fettsäuren mit nachgewiesener antientzündlicher Wirkung sowie Vitamin D, besonders bei wenig Sonnenlicht. Vorsicht gilt bei hochdosierten Antioxidantien oder Spurenelementen wie Eisen, da sie Entzündungen fördern oder Nebenwirkungen verursachen können. Auch Präparate mit viel Nachtkerzen- oder Borretschöl sind kritisch zu sehen. Grundsätzlich sollten Nahrungsergänzungsmittel nur in Absprache mit dem Arzt eingesetzt werden.
Können Betroffene durch ihren Lebensstil (Bewegung, Stressmanagement, Ernährung, Schlaf) den Verlauf der Erkrankung beeinflussen? Bewegung erhält die Gelenkfunktion und reduziert Entzündungen. Geeignet sind gelenkschonende Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder Physiotherapie.
Das „Treat-to-Target“-Konzept, bei dem die Behandlung konsequent an Zielwerten wie Remission ausgerichtet wird, hat die Prognose weiter verbessert. Zusammen mit den diagnostischen Fortschritten ermöglichen diese Optionen einen frühen, individuellen und wirksamen Behandlungsstart.
Dr. Keihan Ahmadi-Simab Ärztlicher Direktor des MEDIZINICUM Hamburg, Facharzt für Innere Medizin, Rheumatologie, klinische Immunologie und Gastroenterologie :otoF tavirP
“ZIELGERICHTETE THERAPIEN BLOCKIEREN SPEZIFISCHE ENTZÜNDUNGSWEGE UND HELFEN PATIENTEN, DIE AUF KLASSISCHE MEDIKAMENTE NICHT ANSPRECHEN.“
Weitere Informationen finden Sie unter: www.medizinicum.de/dr-k-ahmadi-simab
Text Hanna Sinnecker
Nothilfe ist gut
Vorsorge ist besser
Aktion Deutschland Hilft leistet Nothilfe nach Katastrophen und stärkt den Schutz von Familien. Maßnahmen wie erdbebensicheres Bauen, Getreidespeicher und Hygieneprojekte verhindern Leid und bekämpfen Krankheiten.
Helfen Sie vorausschauend und werden Sie Förderer!