„Ich wollte etwas tun, das wirklich Bedeutung hat.“
Vom TV-Studio in den Rettungswagen: Moderator, Autor und Notfallsanitäter Tobias Schlegl über Verantwortung, Zusammenhalt und die Frage, wie jeder von uns helfen kann.
Inklusion geht uns alle an Wie Teilhabe im Arbeitsmarkt gelingen kann 04
Held:innen des Alltags Bundesverdienstkreuz für ehrenamtliches Engagement 10
Schon kleine Gesten können Großes verändern Ehrenamtliche Sterbebegleiterin Luise Morgeneyer im Interview 20
SOZIALE VERANTWORTUNG
VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT
DIESER AUSGABE DEZEMBER 2025
IST SARRA GLÄSING
IN DIESER AUSGABE
06
Spendencheck
Darauf sollten Sie achten
18 - 19
Engagierte Organisationen stellen sich vor
Solidaritat ..
muss nicht groß beginnen
Liebe Leser:innen, es sind die kleinen Gesten im Alltag, spontane Hilfe, gegenseitige Rücksichtnahme und Respekt füreinander, die uns menschlich machen und die das Zusammenleben in unserer Gesellschaft formen. Täglich geschehen Dinge um uns herum, die wir mittlerweile als selbstverständlich wahrnehmen und nicht mehr hinterfragen. Sie sind zu einem festen nebenläufigen Teil unseres Alltags geworden, der uns meist erst auffällt, wenn er nicht mehr funktioniert. Oft vergessen wir jedoch dabei, dass hinter all diesen Dingen und Möglichkeiten für uns, Personen stehen, die diese und unser Leben – wie wir es gewohnt sind – erst ermöglichen.
Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Sofern in manchen Beiträgen zur besseren Lesbarkeit auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet wurde, möchten wir betonen, dass alle Personenbezeichnungen gleichermaßen für alle Geschlechter gelten.
Ob im Rettungsdienst, in Pflegeeinrichtungen, in Schulen, im öffentlichen Dienst, im Nahverkehr oder in LKWs auf den Autobahnen: Überall begegnen uns Menschen, die Verantwortung nicht als Schlagwort verstehen, sondern als etwas, das für uns alle im Alltag spürbar wird. Doch es sind auch die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer:innen, die die Stützen unserer Gesellschaft bilden und aktiv einen Mehrwert leisten. Sie füllen personelle und auch finanzielle Lücken, reagieren auf Notlagen, stärken andere, schaffen Sicherheit und Wärme – und erfahren so auch selbst, wie erfüllend es ist, für andere da zu sein. Ihr Einsatz zeigt uns, dass Solidarität nicht groß beginnen muss, denn oft fängt alles mit einer kleinen Entscheidung an: einen Moment Zeit schenken, zuhören
oder mit anpacken. Soziale Verantwortung bedeutet also nicht, dass man alle großen weltweiten Probleme allein angehen muss. Natürlich ist das überfordernd und schlichtweg nicht möglich. Vielmehr bedeutet es jedoch, über den eigenen Tellerrand zu blicken und sich für sein Umfeld und jene, die Hilfe brauchen, zu interessieren und einzusetzen.
Diese Ausgabe richtet daher den Blick auf Menschen, Projekte und Organisationen, die unser Miteinander tragen – manche ganz sichtbar, viele auch im Hintergrund. Gemeinsam zeigen sie, wie verschieden Engagement aussehen kann, welche Formen der Hilfsmöglichkeiten es gibt und wie sehr es unsere Gesellschaft zusammenhält. Jeder kann etwas Gutes bewirken. Gleichzeitig machen sie auch deutlich, dass jede Form von Engagement stabile Strukturen braucht. Dazu gehören unter anderem verlässliche Rahmenbedingungen, klare politische Unterstützung, Räume, in denen Mitgestaltung möglich ist, und der Mut, neue Wege zu gehen. Ohne diese Grundlagen bleibt Hilfsbereitschaft allein nicht ausreichend und selbst die stärksten Schultern geraten an ihre Grenzen.
Lassen Sie sich also von den Beiträgen dieser Publikation inspirieren und vielleicht sogar heute schon für eine gute Tat motivieren. Ich wünsche Ihnen und Ihren Liebsten eine besinnliche Weihnachtszeit.
SPALTUNG EINHEIT
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. entstanden.
Wir sind Desinformation nicht ausgeliefert
Desinformation verbreitet sich rasant über Social Media – und setzt unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt unter Druck. Doch Desinformationen sind kein reines Technologieproblem. Weil die Ursachen vielschichtig sind, braucht es ebenso vielfältige Gegenmaßnahmen: von Medienbildung im Alltag bis hin zu politischer Regulierung.
81 Prozent der Menschen in Deutschland sehen in Desinformationen eine Gefahr für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Doch was genau gilt als Desinformation – und wie wirkt sie? Welche Folgen hat sie für das Vertrauen in Medien und Politik? Und vor allem: Wie lässt sich ihre Verbreitung begrenzen?
Was sind Desinformationen?
Die Absender*innen von Desinformationen haben das Ziel, die Öffentlichkeit bewusst zu täuschen und zu manipulieren – etwa um öffentliche Diskurse zu beeinflussen und politische Interessen durchzusetzen. Ein zentrales Motiv ist, das Vertrauen der Bevölkerung in die Medienberichterstattung und in gemeinsam geteilte Fakten und Wahrheiten zu untergraben. Das schwächt die demokratischen Strukturen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wahre Informationen oder Fakten werden aus dem Kontext gerissen, Teilaspekte einer an sich wahren Geschichte geändert oder Informationen ganz neu erfunden. Damit eine falsche Information als Desinformation gilt, ist die dahinterstehende Täuschungsabsicht ausschlaggebend.
Auch inländische Akteur*innen wie Parteien, Organisationen oder Einzelpersonen verbreiten Desinformationen. Zur Frage, wer Desinformationen erstellt und teilt, ist allerdings mehr Forschung nötig – vor allem Untersuchungen zu inländischen Akteur*innen sind in der Wissenschaft unterbeleuchtet.
Es braucht
eine Vielzahl von Strategien und Maßnahmen, um die Verbreitung von Desinformationen einzudämmen.
Franziska Busse
Referentin Digitale Ordnungspolitik der Heinrich-Böll-Stiftung
Neue KI-Anwendungen können die Verbreitung von Desinformationen vereinfachen: Mithilfe von KI-Tools lassen sich ohne viel Vorwissen und mit wenig Aufwand und Kosten Texte, Bilder und Videos erstellen. Desinformationskampagnen mit manipulativen Bildern und Videos gibt es aber nicht erst, seitdem KI-Anwendungen auf dem Markt sind. Oft werden echte Bilder oder Videos einfach nur aus dem Kontext gerissen oder mit herkömmlichen Tools abgeändert.
Wer teilt Desinformationen? Desinformationskampagnen verbreiten einerseits andere Staaten, um Gesellschaften zu destabilisieren – und sind damit Teil von sogenanntem „FIMI – Foreign Information Manipulation and Interference“. Die russische Desinformationskampagne „Doppelgänger“ hatte in Deutschland etwa das Ziel, rechtsextreme Kräfte zu stärken, Zukunftsängste zu verstärken, die Unterstützung für die Ukraine zu verringern und somit den sozialen Zusammenhalt zu schwächen. Dazu wurden gefälschte Nachrichten auf Webseiten, die existierende Medienangebote nachahmten, veröffentlicht und gefälschte Inhalte auf Social-Media-Plattformen geteilt.
Die Rolle von Social Media
Die Geschäftsmodelle der großen Social-MediaPlattformen wie Instagram, TikTok, YouTube und X begünstigen, dass sich Desinformationen und digitale Propaganda schneller verbreiten als seriöse Informationsangebote. Hinzu kommt der Schulterschluss der Big-Tech-Oligarchen mit der Trump-Regierung und deren autoritäre politische Ausrichtung. Instagram und Facebook haben in den USA etwa ihr Fact-CheckingProgramm eingestellt. Elon Musk steht mit seiner Plattform X in der Kritik, im Vorfeld der Bundestagswahlen im Januar 2025 gezielt Desinformationen geteilt und sich zugunsten von Rechtsaußen in den Wahlkampf eingemischt zu haben.
Die Auswirkungen von Social-Media-Plattformen in Hinblick auf die gesellschaftliche Polarisierung und die Meinungsänderungen von Nutzer*innen werden in der Öffentlichkeit jedoch teilweise überschätzt. Gleichzeitig wird die Rolle von traditionellen Medien bei der Verbreitung von Desinformationen eher unterschätzt: Große Reichweite erzielen manipulative Inhalte vor allem dann, wenn über sie in seriösen Medien berichtet wird.
Menschen haben eigene Entscheidungsmacht Menschen ändern nicht sofort ihre Meinung, nur weil sie eine manipulative Information gesehen oder gelesen haben. Personen sind keine passiven „Opfer“ von Desinformationen, sondern aktive Gestalter*innen ihres eigenen Medienkonsums: Sie können – in Ländern mit Pressefreiheit – selbst entscheiden, welche Medienangebote sie konsumieren und ob sie Nachrichten vor allem auf Social-Media-Plattformen und in Telegram-Gruppen oder in der Mediathek des öffentlich-rechtlichen Rundfunks konsumieren. Auch eine Studie von Nature zeigt, dass Menschen, die Desinformationen besonders häufig konsumieren, stark motiviert sind, solche manipulativen Informationen zu suchen.
Gemeinsam gegen Desinformation Desinformationen sind kein isoliertes Technologieproblem, sondern können als Symptom sowie Verstärker tieferliegender Krisen verstanden werden – wie fehlendem Vertrauen in die Politik, in den Qualitätsjournalismus oder in das demokratisch verfasste System und den Rechtsstaat. Daher ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, gegen Desinformationen vorzugehen.
Es braucht eine Vielzahl von Strategien und Maßnahmen, um die Verbreitung von Desinformationen einzudämmen. Dazu zählen Medienbildung und politische Bildung. Menschen müssen darin unterstützt werden, vertrauenswürdige Informationen zu erkennen. Das ist nicht nur in der Verantwortung von Schulen, sondern auch eine Aufgabe für Vereine, Betriebe oder Familien. Hierfür braucht es staatliche Fördergelder sowie praxisnahe Unterstützung und Aufklärung für alle Beteiligten.
Außerdem ist die Förderung von Qualitätsjournalismus und insbesondere Lokaljournalismus als „lokales Bollwerk“ gegen Desinformationen notwendig. Denn seriöse, vertrauenswürdige Medienangebote bilden die Grundlage für einen faktenbasierten Diskurs und Medienkompetenzförderung.
Ein weiterer Aspekt ist die Plattformregulierung, die auf der europäischen Ebene seit Jahren verfolgt wird. Mit dem Digital Services Act (DSA) will die Europäische Union (EU) die Macht großer Online-Plattformen wie YouTube, TikTok, Facebook oder Instagram bändigen. Große Plattformen sind verpflichtet, algorithmische Risiken zu prüfen, Transparenz über Inhalte und Moderation herzustellen und unabhängige Forschung zu ermöglichen. Außerdem können Nutzer*innen illegale Inhalte melden. Damit verbietet der DSA Desinformationen zwar nicht direkt – denn meistens sind Desinformationen keine rechtswidrigen Inhalte – doch die Maßnahmen können die Verbreitung von Desinformationen indirekt eindämmen.
Zuletzt können alternative Infrastrukturen und Plattformen wie zum Beispiel Wikipedia oder Mastodon helfen, denn wir brauchen digitale Räume, die dem Gemeinwohl und keinen politischen oder kommerziellen Interessen unterliegen.
Das sind nur ein paar der vielen Möglichkeiten, um gegen Desinformationen vorzugehen. Sie reichen von großen politischen Vorhaben bis hin zu kleinen Interventionen im Privatleben. Es ist die Verantwortung von uns allen, gemeinsam gegen Desinformationen vorzugehen und so den sozialen Zusammenhalt zu stärken.
Das ganze Dossier zu Strategien gegen Desinformationen und digitale Propaganda finden Sie hier, wenn Sie den QR-Code scannen!
Die Heinrich-Böll-Stiftung ist die grüne politische Stiftung. Sie steht für grüne Ideen und Projekte, ist eine reformpolitische Zukunftswerkstatt und ein internationales Netzwerk.
Wir bieten zahlreiche kostenfreie politische Veranstaltungen an: www.boell.de/de/veranstaltungen
Text Franziska Busse
Brücken bauen: Werkstätten öffnen Wege in den Arbeitsmarkt
Der Weg aus Werkstätten für behinderte Menschen in reguläre Beschäftigung ist für viele schwer. Andrea Stratmann ,Vorsitzende der BAG WfbM, erklärt, wie Werkstätten sich als Partner von Unternehmen verstehen und wie Inklusion auf dem Arbeitsmarkt gelingen kann.
Frau Stratmann, der Übergang von der Werkstatt auf den allgemeinen Arbeitsmarkt gilt als große Herausforderung. Wo liegen die Hürden? Es gibt mehrere. Es fängt damit an, dass wir ein gesellschaftliches Umdenken brauchen und eine Offenheit, Menschen mit Behinderungen in Betriebe, in Verbände, in Vereine, auch in politische oder in kommunale Organisationen integrieren zu wollen. Oft fehlen auch passgenaue Qualifizierungen. Werkstätten bieten auf den einzelnen Menschen bezogene berufliche Qualifizierungen an. Bisher haben wir aber noch wenig Übergänge aus dem Berufsbildungsbereich in klassische Angebote der beruflichen Bildung. Das liegt nicht daran, dass die Angebote marktfern sind. Das Problem sind Hemmnisse in der Anerkennung. Was es u. a. braucht, ist eine gesetzlich geregelte Anerkennung der beruflichen Bildung von Menschen mit Behinderungen aus Werkstätten. Dadurch würde beispielsweise auch ein Anschluss in Richtung Fachpraktiker- oder dualer Ausbildung ermöglicht werden. Weiterhin ist zu bedenken, dass Menschen mit Behinderungen noch immer nur eine zweijährige berufliche Bildung erhalten – ausgerechnet für die Zielgruppe, die besondere Bedarfe hat. Auf Arbeitgeberseite bestehen Unsicherheiten – etwa welche Unterstützung möglich ist. Werkstätten werden als „geschützte Räume“ bezeichnet. Wie können sie auch Sprungbrett sein? Dass es in Deutschland ein Anrecht auf Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderungen gibt, halte
ich für sehr wertvoll. Wir müssen dafür eintreten, dass dieses Recht Bestand hat. Werkstätten für behinderte Menschen bieten Arbeit, Bildung, soziale Kontakte und Entwicklung. Wir verstehen sie aber auch als Brücke: Sie qualifizieren, fördern und eröffnen Perspektiven. Für manche ist der Verbleib in der Werkstatt richtig, für andere der Sprung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Für mich ist es wichtig, dass die Menschen mit Behinderungen ein Wunsch- und Wahlrecht haben.
Hinzu kommt, dass der allgemeine Arbeitsmarkt sehr leistungsgetrieben ist. Aktuell sind 11 Prozent der Menschen mit Behinderungen arbeitslos. Das ist eine doppelt so hohe Quote wie bei Menschen ohne Behinderungen. Erwartungen müssen also an der Realität orientiert sein.
Was brauchen Unternehmen noch damit Inklusion gelingt?
Einfache, attraktive Zugänge zu mehr Information über Förderungen und Unterstützung. Wenn Betriebe gute Erfahrungen sammeln, wächst Vertrauen – und weitere Chancen entstehen. Wir wollen, dass Menschen mit Behinderungen in Firmen willkommen sind. Wir brauchen also mehr Offerten und gute Beispiele, die zeigen: Es lohnt sich, Menschen mit Behinderungen in einem Unternehmen einzubinden.
Wie sieht ein zukunftsfähiges Modell der Zusammenarbeit aus?
Wir brauchen Netzwerke. Wenn keine Beziehungen zu Firmen, Vereinen und Verbänden bestehen, dann ist die Schwelle für ein Praktikum, einen ausgelagerten Arbeitsplatz, ein Budget für Arbeit oder für Ausbildung sehr, sehr hoch. Netzwerke zu halten und zu pflegen, ist eine wesentliche Aufgabe der Werkstätten. Die Begleitung durch eine Werkstatt, zum Beispiel im Budget für Arbeit, muss rechtlich ermöglicht werden. Sie muss dort erfolgen, wo der Mensch mit Behinderungen arbeitet. Wenn er nicht mehr in einer Werkstatt ist, sondern in einer Firma, erbringt die Werkstatt dort ihre Leistung. Dieser zusätzliche Bedarf muss auch unterstützt und finanziert werden.
Andrea Stratmann Vorsitzende der BAG WfbM
Kritiker sagen, Werkstätten fördern Übergänge zu wenig aktiv. Ihre Antwort?
Viele Werkstätten setzen inzwischen Jobcoaches ein, begleiten Praktika und kooperieren mit Betrieben. Ich glaube, das Besondere am Knowhow der Werkstatt ist, dass sie es schafft, ein Arrangement zu finden zwischen Menschen mit besonderen Bedarfen und dem Arbeitsmarkt.
Ihr Appell an die Politik? Verlässliche Strukturen und die bereits lang erwartete Reform. Werkstätten leisten täglich Teilhabe. Sie entwickeln sich vom geschützten Raum zum aktiven Partner für Inklusion. Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt brauchen Netzwerke, stabile Strukturen, politische Unterstützung und eine Kultur der vertrauensvollen Gestaltung neuer Ansätze – nur so gelingt echte Teilhabe.
Text Jana Niehaus
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Weihnachten Die Zeit des Gebens
Während Lichter die Straßen erhellen und vertraute Düfte unsere Häuser füllen, bleibt vielen Menschen diese Geborgenheit verwehrt. Gerade jetzt wird deutlich, wie wertvoll Zusammenhalt ist. Spenden bieten hier eine einfache Möglichkeit, Licht in das Leben anderer zu bringen.
Die Wochen vor Weihnachten sind ein Moment des Innehaltens. Eine Zeit, in der wir unser eigenes Glück besonders bewusst spüren, aber auch eine Zeit, die dazu einlädt zu hinterfragen, was man weitergeben kann.
Spenden – sei es Geld, ein gut erhaltenes Kleidungsstück oder Nahrungsmittel – können hier für jemanden einen echten Unterschied machen. Sie helfen auch dabei den Blick über den eigenen Alltag hinaus zu richten. Denn wenn wir teilen, stärken wir nicht nur andere, sondern auch das Gefühl von Verbundenheit und Teil einer Gemeinschaft zu sein.
Viele gemeinnützige Organisationen arbeiten unermüdlich daran, Bedürftigen Schutz, Wärme und Perspektiven zu geben. Ihre Arbeit zeigt, dass Nächstenliebe jede Landesgrenze
überschreiten kann. Durch die finanzielle Unterstützung von engagierten Spender:innen werden diese zahlreichen Projekte ermöglicht und Menschen weltweit geholfen.
Viele gemeinnützige Organisationen arbeiten unermüdlich daran, Bedürftigen Schutz, Wärme und Perspektiven zu geben.
In einer Welt, die oft hektisch ist, kann Großzügigkeit zu einem ruhigen, aber klaren Zeichen von Hoffnung werden. So wird auch die Botschaft des Weihnachtsfestes lebendig: mit offenen Händen und offenem Herzen füreinander da zu sein.
Spendencheck.
Darauf sollten Sie achten
Damit Ihre Spende wirklich dort ankommt, wo sie gebraucht wird, lohnt sich ein genauer Blick auf die Organisation.
1. Steuerstatus prüfen Ist die Organisation als gemeinnützig anerkannt?
• Bei Organisationen, die jünger als drei Jahren sind, ist die steuerliche Anerkennung noch nicht sehr aussagekräftig.
2. Informationslage bewerten
• Sind die Informationen aktuell und umfassend?
Gibt es eine Kontaktadresse für Rückfragen?
• Ist die Organisation lokal bekannt?
3. Transparenz und Offenheit
• Werden Fragen offen beantwortet?
• Gibt es jährliche Tätigkeits- und Finanzberichte?
• Offenheit ist ein Zeichen von Seriosität.
4. Spendenaufruf kritisch betrachten
• Ist die Werbung sachlich und informativ?
• Wird auf Mitleid, Angst oder Druck verzichtet?
• Emotionale Manipulation ist ein Warnsignal.
Artikel ist in Zusammenarbeit mit World Vision Deutschland e. V. entstanden.
Eine Ziege zum Fest?
So schenken Sie dieses Jahr etwas Sinnvolles
Was hierzulande unter dem Weihnachtsbaum wohl für Verwunderung sorgen würde, kann in anderen Ländern lebensverändernd sein. Mit dem Guten Geschenk bietet die Kinderhilfsorganisation World Vision die Möglichkeit, Kinder und Familien in Not zu unterstützen und gleichzeitig den Liebsten etwas Sinnvolles zu schenken.
Die Suche nach einem schönen und bedeutungsvollen Geschenk ist schwierig, wenn die Liebsten beinahe alles haben. Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision hat mit ihrem Guten Geschenk deshalb das Schenken mal anders gedacht. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Ziege? Die kommt natürlich nicht bei Ihnen zuhause an, sondern dort, wo sie gebraucht wird – zum Beispiel in Sambia und in Äthiopien.
Wie eine Ziege Zukunft schafft: So wirkt ein Gutes Geschenk
Die neunjährige Vinety aus Sambia möchte schon seit langer Zeit die Schule besuchen. Da ihre Familie sehr arm ist, lag dieser Traum bislang in weiter Ferne –bis sie dank World Vision fünf Ziegen bekommt. Die Ziegen liefern gute Zukunftsaussichten mit Milch, Dünger und bald auch schon Jungtieren für den Markt. Die finanzielle Lage der Familie bessert sich.
Vinety und ihre drei Geschwister können inzwischen alle zur Schule gehen. Ihre Eltern besuchen Schulungen, die World Vision in ihrer Nachbarschaft anbietet, und bauen sich danach weitere wirtschaftliche Standbeine auf: Sie eröffnen einen Gemischtwarenladen. Zudem macht sich Caristo, Vinetys Vater, als Viehpfleger einen Namen in der Gemeinschaft und hilft nun anderen Landwirten dabei, den Gesundheitszustand ihrer Tiere zu verbessern.
Auch Babi aus Äthiopien ist neun Jahre alt und hat große Träume. Er möchte später gerne Arzt werden. Die Ernte seiner Familie reicht allerdings kaum aus, um ihn und seine fünf Geschwister ausreichend zu ernähren, vor allem in den schwierigen Sommermonaten. Babis Mutter Belaynesh erzählt: „Unser Hauptproblem war es, besseres Saatgut und Dünger zu bekommen.“ Als die Familie eine Ziege bekommt, geht es endlich bergauf. Milch, Butter und Käse ernähren nicht nur die eigene Familie. Mutter Belaynesh kann sie auch verkaufen.
Inzwischen bringt der Verkauf von Milchprodukten und Jungtieren genug Geld, um durch neues Saatgut und Dünger den Ernteertrag zu erhöhen. Für Babi bedeutet das noch viel mehr. Er sagt: „Ich kümmere mich gerne um die Ziegen. Dank ihnen essen wir drei Mahlzeiten am Tag. Ich gehe zur Schule, habe Kleidung und Schuhe. Ich lerne sehr gerne.“ Für Vinety und Babi sind ihre Ziegen also nicht nur Tiere. Sie sind der erste Schritt zu einer selbstbestimmten Zukunft.
5. Bildsprache hinterfragen Werden drastische oder gefühlsbetonte Bilder gezeigt?
• Seriöse Organisationen setzen auf sachliche Darstellung.
6. Mitgliedschaft in Dachverbänden oder Transparenzinitiativen
• Gehört die Organisation einem anerkannten Dachverband an?
• Gibt es Selbstverpflichtungen zur Offenheit?
• Das zeigt fachliche Vernetzung und Transparenz.
7. Externe Prüfung
• Lässt sich die Organisation von unabhängigen Dritten prüfen (z.B. Wirtschaftsprüfungsgesellschaft)?
• Missbrauch oder Fehlverwendung können frühzeitig erkannt und vermieden werden.
8. DZI Spendenberatung
• Was sagt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI)?
• Das DZI Spenden-Siegel ist ein starkes Vertrauenszeichen.
Der nachhaltige Ansatz von World Vision zielt auf die langfristige Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern wie Vinety und Babi ab. Spenden werden deshalb weltweit bedarfsorientiert eingesetzt. Alle Guten Geschenke werden wirklich gebraucht und geben somit einen beispielhaften Einblick in die wirkungsvollen Maßnahmen vor Ort, die die Schenkenden unterstützen.
Statt Kommerz: ein Geschenk, das Sinn macht Das Gute Geschenk ist besonders an Weihnachten mehr als nur eine schöne Geste und gleich doppelt sinnvoll. Mit einer personalisierten Urkunde lässt sich die Freude am Helfen mit den Liebsten teilen, während die Spende Menschen in Not echte Perspektiven auf ein besseres Leben gibt. Zahlreiche Gute Geschenke vom Ball über die Ziege bis hin zu einem kleinen Haus zeigen, dass es sowohl große als auch ganz kleine Dinge sind, die den Unterschied im Leben eines Kindes machen können.
Text Christel Neff, DZI
Text Luisa Rösch
Dieser
Text Georg Sandmann
Dieser Artikel
Zu Weihnachten Zukunft schenken
Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht so gut haben. Eine Möglichkeit für Unternehmen, zu Weihnachten etwas zurückzugeben, ist die Aktion „Spenden statt Schenken“ von SOS-Kinderdorf.
Viele Unternehmerinnen und Unternehmer kennen diese Situation: Weihnachten rückt in großen Schritten näher und damit die Frage, was man den Mitarbeitenden diesmal schenken soll. Oder worüber würden sich Kundinnen und Kunden freuen?
Aber brauchen die Beschenkten den Präsentkorb mit den italienischen Spezialitäten, die DankeschönPralinés oder die Flasche Rotwein wirklich? Oder könnte man das Budget für sie vielleicht anders sinnvoller einsetzen? Die Aktion „Spenden statt Schenken“ von SOS-Kinderdorf bietet Unternehmen die Gelegenheit, statt in Geschenke in die Zukunft von Kindern und Familien zu investieren.
eine neue Perspektive. Was gibt es Schöneres, als den Menschen Freude zu schenken, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen? Oft sind das Kinder – die Schwächsten unserer Gesellschaft. Von einer solchen Spende profitieren auch Unternehmen: Denn sie zeigen damit, dass ihnen das Lösen von Problemen wie Kinderarmut und Chancen-ungerechtigkeit wichtig ist – und dass sie soziale Verantwortung übernehmen. So tun Unternehmen zu Weihnachten Gutes und leben gleichzeitig Kunden und Geschäftspartnern gesellschaftliches Engagement vor.
Unternehmen als Vorbilder
Engagierte Mütter und Väter und eine liebevolle Familie ist der Anker im Leben jedes Menschen, vor allem von Kindern.
Wertvolles gesellschaftliches Engagement
Das Prinzip von „Spenden statt Schenken“ ist ganz einfach: Das Budget für Firmengeschenke wird in eine Spende umgewandelt. Kinder, Jugendliche und Familien erfahren mit diesem Geld ganz konkrete Hilfe.
Was gibt es Schöneres, als den Menschen Freude zu schenken, die unsere Hilfe am dringendsten benötigen?
SOS-Kinderdorf schenkt alleingelassenen Kindern damit ein neues Zuhause, finanziert Maßnahmen für Gesundheit und Bildung und gibt Familien in Not
Vorbilder, die uns ermuntern, eigene Wege zu gehen. Solche Vorbilder können auch Unternehmen sein. Denn auch sie stehen zunehmend im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Sind ihre Produktionsbedingungen fair? Setzen sie sich für Diversität ein?
Bieten sie moderne Arbeitsmöglichkeiten? Und vor allem: Lassen sie die Gesellschaft an ihrem Erfolg teilhaben? Unternehmerischer Erfolg und nachhaltiges sowie sozial verantwortliches Handeln gehen Hand in Hand. Wer sich engagiert, wird von Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitenden positiver wahrgenommen. Für Firmen, die ihr Engagement für „Spenden statt Schenken“ nach außen kommunizieren wollen, stellt SOS-Kinderdorf deshalb Materialien wie Online-Banner, Printeinleger oder SOS-Partner-Signets zur Verfügung.
SOS-Kinderdorf als starker Partner SOS-Kinderdorf setzt sich seit knapp 70 Jahren für den Schutz und das Wohlergehen von Kindern und Familien in Deutschland und der Welt ein. In den SOS-Kinderdörfern finden Kinder, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr bei ihren Eltern leben können, ein liebevolles neues Zuhause.
Darüber hinaus unterstützt die Organisation Familien mit Angeboten wie Erziehungs- und Familienberatung, Frühförderung und Mehrgenerationenhäusern und hilft Jugendlichen auf dem Weg in Ausbildung und Beruf. Viele dieser Projekte wären ohne die Unterstützung durch Spendengelder nicht möglich.
Unternehmerischer Erfolg und nachhaltiges sowie sozial verantwortliches Handeln gehen Hand in Hand.
Seit knapp 70 Jahren macht sich SOS-Kinderdorf für die Rechte und Anliegen von Kindern und Jugendlichen stark und hilft in familiären Notlagen. Denn jedes Kind verdient es, in Liebe und Geborgenheit aufzuwachsen.
Mit der Spende Gutes tun – ganz konkret Wie Unternehmen ihre Weihnachtsspende genau einsetzen, bleibt ihnen überlassen. Sie können zum Beispiel vor Ort in ihrer Region etwas Gutes tun oder ihre Spende in nationale oder internationale Projekte fließen lassen.
Dabei hat SOS-Kinderdorf sich verschiedenen Kontrollund Transparenzmechanismen verpflichtet und ist unter anderem Träger des DZI-Spendensiegels. So stellt die Organisation sicher, dass jede Spende dort ankommt, wo sie am nötigsten gebraucht wird. Und, dass nicht nur zu Weihnachten Kinderaugen wieder strahlen.
Der SOS-Kinderdorf e. V. ist seit seiner Gründung 1955 kontinuierlich zu einem bundesweit etablierten Jugendhilfeträger mit einem breiten Angebotsspektrum herangewachsen. Zielstrebig und bedarfsorientiert hat der Verein seine pädagogischen Leistungen weiterentwickelt und zu differenzierten Hilfen aus einer Hand ausgebaut. Gezielt engagiert er sich heute an ausgewählten Standorten in allen Bundesländern dafür, positive Lebensbedingungen für benachteiligte junge Menschen und ihre Familien zu ermöglichen.
Für weitere Informationen QR-Code scannen, oder besuchen Sie uns unter: www.sos-kinderdorf.de/spenden
Text Georg Sandmann
Ressourcenleicht durch die Feiertage: Bewusst leben, sinnstiftend schenken
Schenken und beschenkt werden gehört für viele Menschen untrennbar zu Weihnachten. Wenn die vierte Kerze am Adventskranz flackert, erreicht der Konsum der Deutschen seinen Höhepunkt. Als Teamleiterin für Kreislaufwirtschaft beim WWF Deutschland weiß Rebecca Tauer, wie schwer der Ressourcenverbrauch der Deutschen wiegt: „Jede und jeder von uns nutzt durchschnittlich 16 Tonnen Rohstoffe im Jahr – und damit bei Weitem zu viele. Nachhaltig wären aus wissenschaftlicher Sicht maximal 8 Tonnen pro Person.“
Mit dem Projekt „Ressourcenleicht leben 2045“ will der WWF dazu beitragen, den Ressourcenverbrauch der Deutschen zu halbieren. Im Interview spricht Rebecca darüber, warum ein ressourcenleichtes Leben ein Gewinn ist und was die WWF-Weihnachtsaktion „Spenden statt Schenken“ damit zu tun hat.
Worum genau geht es beim WWF-Projekt „Ressourcenleicht leben 2045“? Wir wollen mit dem Projekt die Frage beantworten, wie wir in Deutschland den Weg hin zu einem ressourcenleichteren Leben schaffen können. Dabei geht es uns darum, wissenschaftliche Erkenntnisse mit dem Alltag der Menschen zu verbinden. Wir zeigen, welche Veränderungen in Bereichen wie Wohnen, Mobilität oder Konsum den größten Unterschied machen. Entscheidend ist für uns, unterschiedliche Lebensrealitäten mitzudenken: Menschen in der Stadt und auf dem Land, jüngere und ältere Generationen. Deshalb haben wir gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern konkrete Zukunftsbilder erarbeitet, die zeigen, wie ein ressourcenleichter Alltag unter unterschiedlichen Bedingungen gelingen kann.
Ressourcenleicht leben – das klingt erst einmal nach Verzicht. Kann ein solches Vorhaben Mehrheiten gewinnen bzw. die Menschen erreichen?
Die Verzichtsdebatte greift zu kurz. Im Kern geht es darum, bewusst zu entscheiden, was wir wirklich brauchen, und Dinge länger oder gemeinsam zu nutzen. Das betrifft zentrale Lebensbereiche: etwa ein anderes Mobilitätsverhalten – weniger Auto, mehr Fahrrad und Bahn – oder den bewussteren Umgang mit Konsumgütern, die heute häufig viel zu kurz genutzt werden. Eine repräsentative Umfrage des WWF hat gezeigt, dass die Mehrheit der Menschen einen „8-Tonnen-Lebensstil“ attraktiv findet – wenn die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Weniger Konsum heißt für viele eben auch: mehr Zeit, Ruhe und Selbstbestimmung.
Und wir müssen anders kommunizieren: Tonnenziele bewegen kaum jemanden. Aus unserem Projekt wissen wir: Ressourcenschonung überzeugt dann, wenn Menschen sie mit mehr Lebensqualität, Gemeinschaft und Selbstwirksamkeit verbinden. Konkrete Alltagsbeispiele zeigen das viel besser als abstrakte Appelle.
Es ist kurz vor Weihnachten. Zu keiner anderen Zeit im Jahr konsumieren wir so viel. Wie kann es anders gehen?
Viele Menschen wünschen sich eine zeitgemäße und verantwortungsvolle Form des Schenkens, die bewusst gewählt ist und langfristig wirkt. Eine Spende, etwa für den Schutz bedrohter Arten und wertvoller Lebensräume, erfüllt genau diesen Anspruch.
Weniger Konsum heißt für viele eben auch: mehr Zeit, Ruhe und Selbstbestimmung.
Rebecca Tauer
Teamleiterin für Kreislaufwirtschaft beim WWF
Welche Rahmenbedingungen sind wichtig, damit die Menschen in Deutschland ihr Leben leichter gestalten? Hier kommt die Politik ins Spiel. Heute sind viele Produkte und Rohstoffe vermeintlich günstig, weil ihre ökologischen und sozialen Folgekosten nicht im Preis enthalten sind. Dadurch wird das lineare Wirtschaftsmodell bevorteilt: Reparaturen sind oft teurer als Neukäufe, langlebiges Design lohnt sich kaum und Sekundärmaterialien konkurrieren mit Primärrohstoffen. Wir brauchen günstige Reparaturangebote, flexible Wohnraumgestaltung, funktionierende Mehrweg- und Sharing-Systeme und Dienstleistungen, die Wiederverwendung erleichtern und attraktiv machen.
Schenken, was bleibt
Setzen Sie ein Zeichen für verantwortungsvolles Handeln zu Weihnachten: Zukunft spenden, statt Vergängliches zu schenken. Beteiligen Sie sich als Unternehmen an der Aktion „Spenden statt Schenken“.
Insbesondere für Unternehmen kann das interessant sein. In vielen Häusern gehört es zur Tradition, Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitende und Geschäftspartner mit einem Geschenk zu bedenken. Häufig sind diese Präsente jedoch austauschbar und verbrauchen unverhältnismäßig viele Ressourcen. Mit Spenden statt Schenken“ geht es auch anders: sinnstiftend und ressourcenleicht. Immer mehr Unternehmen schließen sich der WWF-Aktion an, um zu Weihnachten ein Zeichen zu setzen. Sie spenden für die Natur und schenken Zukunft.
Spenden statt Schenken, für Unternehmen! Setzen Sie sich mit einer Unternehmensspende für eine lebenswerte Zukunft ein und unterstützen Sie Natur- und Artenschutzprojekte des WWF! www.wwf.de/spenden-statt-schenken25
Text Annika Pforr
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein für Berlin und Umgebung Corp. e.V. entstanden.
Balencia und Berlins verlassene Tiere
Es ist Hochsommer. Balencia liegt zusammengerollt und hochtragend in einer Transportbox auf dem Parkplatz. Allein und ausgesetzt. Als hätte man vergessen, dass sie atmet. Die Sonne flimmert auf dem Asphalt, ihr Atem ist schnell. Als sich die Tierschützer:innen vom Tierheim Berlin nähern, zuckt sie zurück. Die Ohren flach an den Kopf gelegt, ein leises Fauchen entweicht ihr. Jeder Atemzug der Katze erzählt von Angst, Erschöpfung und der Ungewissheit darüber, was noch kommt.
Im Tierheim Berlin verändert sich die Welt um Balencia. Die Schritte der Pfleger:innen hallen auf dem Linoleumboden, leise Stimmen beruhigen die verängstigte Katze. Vorsichtig wird sie auf eine Decke gelegt, das Gefühl von Nähe breitet sich aus. Sie schnuppert zaghaft, drückt die Nase in die Decke, rollt sich schließlich ein. Kleine Bewegungen, die zeigen, dass Vertrauen auch zurückkehren kann.
Balencia ist kein Einzelfall. Jedes Jahr werden in Berlin über 2.000 Tiere ausgesetzt: auf Parkplätzen, in Kartons, in Gebüschen. Viele werden behandelt wie Accessoires. Niedlich, solange sie ins Leben passen, doch sobald Arbeit oder Urlaub ruft, stehen diese Lebewesen plötzlich verlassen und oft traumatisiert vor der Tür. In der Weihnachtszeit kommt eine andere Herausforderung hinzu: Tiere, hübsch verpackt unter dem Baum, werden unüberlegt verschenkt.
Deshalb verzichtet das Tierheim Berlin in der Winterzeit bewusst auf Vermittlungen. „Ein Tier ist kein Geschenk, das man spontan weiterreichen kann“, sagt Rönspieß. „Es ist ein atmendes Lebewesen, das Zeit, Verantwortung und Zuwendung braucht. Ein ganzes Leben lang.“
Für alle Tiere
Neben der Aufnahme und Vermittlung in Not geratener Tiere gehören die Förderung des praktischen Tierschutzes in Berlin und Umgebung sowie die Verbreitung des Tierschutz-, Umwelt- und Naturschutzgedanken zu den wichtigsten Aufgaben. Der Verein kümmert sich um zehntausende Berliner Straßenkatzen, klärt Kinder und Jugendliche mit Tierschutzunterricht auf und steht als Tierschutz-Kompetenz-Zentrum beratend zur Seite.
Für Eva Rönspieß, Vorstandsvorsitzende des Tierschutzvereins Berlin, gehören solche Szenen zum Alltag. „Ich sehe tiefen Schmerz, aber auch die kleinen Schritte der Heilung“, sagt sie. „Solche Momente prägen unseren Alltag. Sie sind hart, aber sie machen auch deutlich, wie viel jede einzelne Spende und jede Stunde Pflege bewirken.“ Und Spenden sind entscheidend: Der Tierschutzverein für Berlin ist rein spendenfinanziert und Alleingesellschafter des Tierheims – Europas größtem – mit über 1.300 Tieren, die täglich gepflegt werden.
Das Tierheimgelände umfasst 16 Hektar Fläche. Oder auch 22 Fußballfelder. Hunde, Katzen, Kaninchen, Vögel – sogar Affen – finden hier ein temporäres oder dauerhaftes Zuhause. Überall sind kleine Fortschritte zu sehen: Kitten tapsen auf wackeligen Beinen, ein Hund legt vorsichtig seinen Kopf auf den Schoß einer Helferin, Vögel zwitschern in ihren Volieren. „Wir sehen, wie aus Angst Vertrauen wird“, sagt Rönspieß. „Ein gebrochenes Tierherz heilt nicht über Nacht.“
Ein Tier ist kein Geschenk, das man spontan weiterreichen kann
Eva Rönspieß Vorstandsvorsitzende
Jede dringend benötigte Spende fließt direkt in die Versorgung der Tiere im Tierheim: Futter, medizinische Betreuung, Pflege und Wärme für über 1.300 Tiere. 30 Euro füttern einen Katzenwelpen einen Monat lang, 50 Euro schenken Kuscheldecken, Körbchen oder Katzentoiletten, 150 Euro decken Kastration und Erstversorgung einer Katze.
Unterstützen Sie jetzt Tiere in Not. Mit Ihrer Hilfe können sie geschützt, versorgt und behütet werden, bis wir für sie ein liebevolles „Für-immer-Zuhause“ finden.
Spendenkonto
Bank für Sozialwirtschaft
Tierschutz Berlin
IBAN DE72 3702 0500 0001 0379 00
Tierschutzverein für Berlin und Umgebung Corp. e.V. Hausvaterweg 39, 13057 Berlin
Rund 350.000 in Not geratene Tiere nehmen die dem Deutschen Tierschutzbund e. V. angeschlossenen Tierheime und Auffangstationen jedes Jahr neu auf. Als Dachverband vereint der Deutsche Tierschutzbund über 780 örtliche Tierschutzvereine mit rund 550 vereinseigenen Heimen. Neben hohen Energie- und Personalkosten bringen Millionen Straßenkatzen die Tierschützer weiter in Bedrängnis. Kurz vor Winterbeginn ist der Tierschutz in Deutschland am Limit und ruft im Namen der Tiere um Hilfe.
Text Georg Sandmann
Volle Tierheime, leere Kassen, zu wenig Personal Laut einer Umfrage des Tierschutzbundes kommen 97 Prozent der örtlichen Tierschutzvereine bei der wachsenden Aufnahme von Katzen an ihre Kapazitätsgrenzen; häufige Aufnahmestopps sind die Folge1 So ist es vor allem die fehlende deutschlandweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen aus Privathaushalten, die zu einer Überbelegung mit unerwünschtem Katzennachwuchs sowie Fundkatzen und verwaisten Kitten von Straßenkatzen führt. Zudem werden vermehrt Tiere abgegeben, da durch die gestiegenen Energiekosten, gestiegenen Futterpreise und die Erhöhung der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte viele Tierbesitzer sich die Haltung ihrer Schützlinge nicht mehr leisten können. Die Situation im praktischen Tierschutz ist alarmierend – finanziell und personell. Die Erhöhung des Mindestlohns hat zu höheren Personalkosten in den ohnehin unterbesetzten Tierheimen geführt. Tierschutzvereine und Tierheime kämpfen mit leeren Kassen, einige stehen kurz vor dem Aus. Die Zukunft ohne Unterstützung ist ungewiss.
Tiere und Tierheime brauchen rasche Hilfe In Europa gilt Deutschland mit rund 35 Millionen Haustieren2 als das Haustierland Nr. 1 – die Tierliebe scheint hierzulande besonders groß zu sein. Das bundesweite Netz von Tierschutzvereinen mit Tierheimen und tierheimähnlichen Einrichtungen füllt das im Grundgesetz festgehaltene Staatsziel Tierschutz mit Leben. Obwohl sie Leistungen im Auftrag der öffentlichen Hand, wie die Betreuung von Fundtieren oder beschlagnahmten Tieren übernehmen, haben die politisch Verantwortlichen die Tierheime über Jahrzehnte im Stich gelassen.
Der praktische Tierschutz vor Ort ist kollabiert. Insbesondere bei Katzen können die Tierschutzvereine und deren Einrichtungen der Flut an Tieren nicht mehr gerecht werden.
Thomas Schröder Präsident des Deutschen Tierschutzbundes
Nachbesserungen auf allen Ebenen
Die Politik hat durch Versäumnisse auf ordnungsrechtlicher Ebene die Lage der Tierheime verschärft. Der Deutsche Tierschutzbund fordert nicht nur finanzielle Hilfe, sondern auch Maßnahmen zur Reduzierung der Tierheimbelastung. Dazu gehören ein Verbot oder Regulierung des Onlinehandels mit Tieren, um spontane Käufe und illegalen Tierhandel einzudämmen. Ein Sachkundenachweis vor der Tieranschaffung und eine Positivliste, die vorgibt, welche Tierarten privat gehalten werden dürfen, könnten ebenfalls die Zahl abgegebener Tiere verringern. Eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen aus Privathaushalten könnte ebenfalls die Zahl abgegebener Tiere
verringern. Eine bundesweite Kastrationspflicht für Freigängerkatzen aus Privathaushalten könnte die unkontrollierte Vermehrung der Tiere einschränken, was die Anzahl der aufzunehmenden und zu versorgenden Kitten im Tierheim reduzieren und die Tierheime auch bei der Kastration und Versorgung von Straßenkatzen entlasten würde.
Die Katze – ist sie wirklich der Deutschen liebstes Haustier?
In den letzten 10 Jahren stieg die Anzahl der gehaltenen Katzen um 33 %1. Damit steigt auch die Anzahl an unkastrierten Katzen, die entlaufen, ausgesetzt oder sich als Freigänger miteinander oder mit Straßenkatzen fortpflanzen können. Einer der Hauptgründe für die angespannte Lage in den Tierschutzvereinen ist die Flut an Kitten, die jedes Jahr die Tierschützerinnen und Tierschützer überschwemmt. Personelle und finanzielle Ressourcen für Eindämmung des Tierleids fehlen an allen Ecken!
Im November 2022 wurde die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) novelliert, was die finanziell angespannte Situation der Tierheime und Tierschutzvereine zusätzlich verschärft. Insgesamt sind die Kosten für die Kastration einer Katze um 20 bis 30 % gestiegen (Matzner, 20232). Nur eine konsequente flächendeckende Kastration von Straßenkatzen und Freigängerkatzen kann die Situation langfristig verbessern und das Leid des beliebtesten Haustiers in Deutschland verringern. 2023 wurden 15,9 Millionen Katzen in Privathaushalten gehalten und damit bleibt die Katze das beliebteste Haustier in Deutschland (IVH & ZZF, 20242).
Tierheime helfen. Helft Tierheimen! Tierheime leisten Großartiges und sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Ihre vielfältigen Aufgaben finanzieren die Tierschutzvereine vor allem über Spenden und Mitgliedsbeiträge, welche immer häufiger ausbleiben.
Erschwerend kommt hinzu, dass Kommunen anfallende Kosten für die Fundtierbetreuung – eigentlich eine kommunale Pflichtaufgabe– nicht kostendeckend erstatten. In der Folge wirtschaften viele Tierheime am Existenzminimum. Trotz der schwierigen Umstände stehen Tierheime für alle Tiere in Not ein. Um diese Standards auch weiterhin halten zu können, brauchen sie aber mehr finanzielle Unterstützung der Kommunen, der Veterinärverwaltung und der Länder.
In der Solidargemeinschaft ist die Verantwortung jedes Mitglieds gefragt
Der Deutsche Tierschutzbund greift seinen Tierheimen in Not selbst finanziell unter die Arme. Und dies, obwohl er keine öffentlichen Gelder erhält, sondern sich ausschließlich aus Spenden, Nachlässen, Beiträgen seiner Fördermitglieder und Paten sowie Unternehmenspartnerschaften finanziert.
Daher bittet der Deutsche Tierschutzbund Privatpersonen wie Unternehmen, den Tierheimen solidarisch zur Seite zu stehen. Der Tierschutz ist aktuell dringender, denn je auf Spenden, Paten oder Fördermitglieder angewiesen. Nur so können die Tierheime den unzähligen Hunden, Katzen, kleinen Heimtieren, Vögeln und Reptilien auch in Zukunft eine sichere Zuflucht bieten, bis diese im besten Fall in ein „Für-immer-Zuhause“ umziehen dürfen. „Bis die Politik reagiert, können wir nicht warten. Daher gilt es jetzt zu handeln“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Mit einer Fördermitgliedschaft oder einmaligen Spende helfen Sie der Tierschutzarbeit!
Deutscher Tierschutzbund e. V. Sparkasse KölnBonn IBAN: DE88 3705 0198 0000 0404 44 BIC: COLSDE33
Dieser
„Wenn jeder nur seins macht, wird es ganz schön arm“
Seit ihrer Jugend engagiert sich Gudrun Witty im THW. In ihrem Ortsverband in Eichstätt übernahm sie 17 Jahre lang Verantwortung für Junghelferinnen und Junghelfer. Für ihr Engagement erhielt sie nun gemeinsam mit dem THW-Helfer Kai Rölecke das Bundesverdienstkreuz. Im Interview spricht sie über besonders prägende Einsätze und den Stellenwert des Ehrenamts in Deutschland.
Gudrun, du engagierst dich mittlerweile seit über 20 Jahren im THW. Wieso hast du dich damals für ein Ehrenamt im THW entschieden?
Tatsächlich war das eher eine traurige Geschichte. Mein großer Bruder ist damals ins THW gegangen, als noch die Wehrpflicht galt, zur Bundeswehr wollte er nicht. Kurz nachdem er die Grundausbildung abgeschlossen hatte, kam er bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Mein kleiner Bruder und ich haben dann quasi sein THW-Erbe angetreten und sind gemeinsam eingetreten – und lange dabeigeblieben. Ich bin dann erstmal in der Jugend mitgelaufen und habe 2004 die Grundausbildung absolviert, da war ich 19 Jahre alt. Meine erste Station war als Helferin in der Fachgruppe Infrastruktur, später übernahm ich als Jugendbetreuerin. Ich kenne viele, die als neun- oder zehnjährige Steppkes bei uns angefangen haben und heute noch als Erwachsene dabei sind.
Neben deiner Jugendarbeit hast du auch als Einsatzkraft zahlreiche Einsätze im Inland und im Ausland erlebt. Welcher davon ist dir besonders stark im Gedächtnis geblieben?
Wir haben jahrelang Hilfsgütertransporte nach Rumänien organisiert. Das war eine Kooperation zwischen der THW-Helfervereinigung Eichstätt, dem THW und einem Verein aus dem Landkreis, der eine Region in Rumänien unterstützt. Da haben wir jährlich – in Summe waren es 19 oder 20 – Hilfsgütertransporte organisiert. Das THW hat die Fahrzeuge bereitgestellt.
Gefüllt haben wir sie anfangs aus den Lagern des Rumänien-Hilfevereins. Später haben wir selbst viel gesammelt und ausrangierte Möbel oder zum Beispiel Schultafeln abgeholt. Im Klinikum in Ingolstadt haben wir mal Pflegebetten aufgeladen. Zwei- oder dreimal bin ich selbst bei den Transporten mitgefahren.
Als Ortsjugendbeauftragte hast du 17 Jahre lang unzählige Übungen und Ausbildungen von Junghelferinnen und Junghelfern begleitet. Was lernt man als junger Mensch bei einem Ehrenamt im THW?
Sehr viel! Zum einen natürlich das Technische. Zum anderen versuchen wir ihnen klarzumachen, dass jede Aufgabe einen tieferen Sinn hat. Beim Hochwassereinsatz muss man auch mal Sandsäcke füllen, aber mit diesen Sandsäcken kann man dann einen Deich bauen oder ein Haus absichern und Menschen helfen. Wir machen die Ausbildungen und Übungen nicht nur zum Spaß, sondern mit dem ernsten Hintergrund, dass irgendwann der Einsatzfall kommen kann und wir mit unserem Wissen jemandem helfen können. Und der ist dann dankbar, wenn wir zum Keller auspumpen kommen und wissen, wie die Tauchpumpe funktioniert.
Wieso waren die Rumänien-Hilfstransporte so prägende Erfahrungen für dich? Weil es ein Schockerlebnis war, zu sehen, wie die Menschen dort leben müssen. Einmal haben wir zum Beispiel ein Pflegebett ausgeliefert an eine sehr kranke Frau, die total verarmt war. Es war damals ein sehr strenger Winter. Die Frau hat ihr eigenes Vordach abgesägt und die Holzbretter in ihrer Hütte verbrannt, weil sie sonst erfroren wäre. Sie wusste sich einfach nicht mehr anders zu helfen.
In ihrem Zimmerchen gab es nicht einmal einen richtigen festen Fußboden, nur festgetrampelten Lehm. Die Frau hat sich riesig über das Bett gefreut, weil es eine wahnsinnige Erleichterung für sie war. Das war schon krass.
Hat das deinen Blick auf das Leben in Deutschland verändert?
Nach der Rückkehr hat man einen anderen Blick auf die Dinge. Wir können ganz schön dankbar sein, auch wenn wir immer viel schimpfen. So schlecht geht es uns nicht. Wir haben ein funktionierendes Sozialsystem, in dem man sich gut aufgehoben fühlen kann.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat dir und deinem Berliner Kameraden Kai Rölecke zum Tag der Deutschen Einheit das Bundesverdienstkreuz verliehen. Wie schlimm war die Aufregung am Tag der Ehrung?
Tatsächlich war ich nicht wirklich aufgeregt. Ich muss Nerven gehabt haben wie Drahtseile! Allerdings ist mir bei der Verleihung aufgefallen, dass viele gar nicht gelächelt haben. Da habe ich mir selbst gesagt: „Gudrun, du machst das jetzt anders. Du gehst nach vorn und strahlst den Präsidenten an.“ Mir war wichtig, dass er merkt, wie sehr ich mich freue. Es ist eine schöne Anerkennung.
Dein Ortsbeauftragter hat dich für das Verdienstkreuz vorgeschlagen – mit Erfolg. Hättest du damit gerechnet?
Als ich davon erfahren habe, habe ich meinem Ortsbeauftragten geschrieben: Du spinnst ja wohl! Klar, ich bin jetzt über 20 Jahre dabei und hatte 17 Jahre lang eine Führungsposition als Jugendbetreuerin. Aber am Ende bin ich auch nur ein Zahnrädchen im Getriebe des THW. Da fallen mir direkt zehn andere ein, die es genauso verdient hätten wie ich, falls ich es überhaupt verdient habe. Ich habe das Bundesverdienstkreuz für den ganzen Ortsverband angenommen. Jetzt ist es sozusagen „unser“ Orden.
Man sollte nicht nur auf sich selbst schauen, sondern einander helfen und füreinander Verantwortung übernehmen. Mal im Großen, mal im Kleinen. Das muss nicht gleich ein Ehrenamt sein, sondern kann auch heißen, dass man einer älteren Dame über die Straße hilft.
Gudrun Witty Ehrenamtliche THW-Helferin
Was bedeutet es für dich konkret, soziale Verantwortung zu übernehmen?
Ich finde, dass wir alle Verantwortung für unsere Mitmenschen tragen. Wir alle sind ein Teil dieser Gesellschaft und können selbst dazu beitragen, dass wir gern darin leben. Wenn jeder nur seins macht und nicht über den Tellerrand hinausblickt, dann wird es ganz schön arm. Deshalb sollte man nicht nur auf sich selbst schauen, sondern einander helfen und füreinander Verantwortung übernehmen. Mal im Großen, mal im Kleinen. Das muss nicht gleich ein Ehrenamt sein, sondern kann auch heißen, dass man einer älteren Dame über die Straße hilft. Wenn jeder etwas für andere macht, dann macht das auch insgesamt die Welt besser. Engagement ist anstrengend – machen wir uns nichts vor. Aber man kriegt auch wahnsinnig viel zurück.
Moderator, Autor, Notfallsanitäter, Ehrenamtler – Tobias Schlegl vereint scheinbar Gegensätzliches. Im Interview spricht er über den Tod, die Kraft des Teamgeistes und das Ehrenamt als sein persönliches Lebenselixier.
Text Christine Thaler
Tobias, du hast dich entschieden, vom Fernsehstudio in den Rettungswagen zu wechseln. Was hat dich damals dazu bewegt, den Weg als Notfallsanitäter einzuschlagen?
Es war eine immer lauter werdende Stimme in mir. Mit 17 habe ich beim Musiksender VIVA angefangen und dann fast zwanzig Jahre viele Formate (u.a. extra3 und aspekte) moderiert – eine aufregende Zeit, aber irgendwann hat es mir nicht mehr gereicht, nur Fragen zu stellen. Ich wollte etwas tun, das wirklich Bedeutung hat. Etwas, das Relevanz hat – und was kann relevanter sein, als Teil einer Lebensrettung zu sein?
Deshalb habe ich mich für die Ausbildung zum Notfallsanitäter entschieden. Drei Jahre Vollzeit – anspruchsvoll, aber überschaubar. Man trägt Verantwortung, erlebt Herausforderungen und lernt täglich dazu. Nach dem Staatsexamen hat man im Rettungsdienst die höchste nichtärztliche Qualifikation erreicht. Für mich war klar: Ich will Verantwortung übernehmen, etwas verändern und meinem Leben mehr Sinn geben.
Du erlebst im Rettungsdienst hautnah, was es bedeutet, Verantwortung für andere zu übernehmen. Wie hat dich diese Arbeit als Mensch verändert?
Diese Arbeit verändert dich schnell und tief. Ich wurde
früh mit dem Thema Tod konfrontiert – etwas, auf das man sich nicht vorbereiten kann. Du lernst, dass du nicht jeden retten kannst. Das tut weh, aber du gehst mit dem Gefühl nach Hause, etwas bewirkt zu haben. Erfüllt – und erschöpft.
Neben dem Rettungsdienst arbeite ich im Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes. Dort helfe ich nicht nur medizinisch, sondern auch psychisch – begleite Menschen, die Schreckliches erlebt haben, etwa nach Unfällen oder bei Todesnachrichten. Oft bleibe ich stundenlang, höre zu, halte einfach aus. Diese Dankbarkeit, die man dann spürt, ist der schönste Lohn.
Seit einigen Jahren bist du ebenfalls in der Seenotrettung aktiv. Wie kann man sich diese Arbeit vorstellen und welche besonderen Herausforderungen bringt sie mit sich?
Die Seenotrettung war für mich eine Weiterentwicklung. Dort wurde ich noch stärker gefordert, und meine Ausbildung bekam einen noch tieferen Sinn. An Bord eines Rettungsschiffs konnte ich wirklich anpacken. Aber Seenotrettung ist eine andere Dimension: Du triffst auf Boote, die halb unter Wasser stehen, auf Menschen im Meer – manche bewusstlos, andere im schlimmsten Fall schon tot. Du musst handeln, ohne zu zögern.
Diese Bilder vergisst man nie: Kinder, Schwangere, Familien, die einfach überleben wollen. Oft wussten wir, dass sie ohne uns nicht mehr leben würden.
Man trägt Verantwortung, erlebt Herausforderungen und lernt täglich dazu.
Dass es keine staatliche Seenotrettung gibt, sondern nur zivile, ehrenamtliche Organisationen, ist unbegreiflich. Menschen ertrinken täglich im Mittelmeer, und Europa schaut weg. Als Notfallsanitäter frage ich nicht nach Herkunft – ich helfe, Punkt. Und das sollte eigentlich selbstverständlich sein.
Der Rettungsdienst steht oft unter enormem Druck personell, emotional und strukturell. Was müsste sich deiner Meinung nach verändern und wie stellst du dir die Zukunft dieser Branche vor?
Wir brauchen dringend strukturelle Veränderungen und politische Aufmerksamkeit. Wenn man sich anschaut, wie kurz die durchschnittliche Verweildauer im Rettungsdienst ist, ist das erschreckend. Viele brechen die Ausbildung ab, andere steigen nach wenigen Jahren wieder aus. Es ist noch schlimmer als in der Pflege.
Das liegt an der hohen Belastung, am Personalmangel, an den Schichtdiensten. Viele springen ständig ein, weil Personal fehlt, und haben kaum Freizeit. Das hält man auf Dauer nicht durch. Wenn wir wollen, dass Menschen diesen Beruf langfristig ausüben, müssen sie auch ein Leben nebenbei führen können. Dafür braucht es mehr Personal, bessere Dienstpläne, psychologische Unterstützung und eine faire Bezahlung.
Du arbeitest in Teams, die unter extremem Druck funktionieren müssen. Was können wir alle vom Zusammenhalt in solchen Situationen lernen?
Das Schönste ist: Man ist nie allein. Im Rettungsdienst, in der Seenotrettung, im Kriseninterventionsteam –überall arbeitet man im Team. Und dieses Vertrauen, das dabei entsteht, ist etwas ganz Besonderes. Du weißt: Wenn du fällst, fängt dich jemand auf. Wenn du einen schlechten Tag hast, übernimmt der andere. Im Mediengeschäft war das anders. Da war ich oft Einzelkämpfer, allein in der Manege. Jetzt weiß ich, wie erfüllend es ist, Teil eines Teams zu sein.
Diese Bilder vergisst man nie: Kinder, Schwangere, Familien, die einfach überleben wollen.
Man lernt, offen zu bleiben – gerade, weil durch Personalmangel und Krankheitsausfälle ständig neue Kolleginnen und Kollegen dazukommen. Du musst mit jedem können, dich auf verschiedene Menschen einlassen. Das schult Empathie und Kommunikation enorm.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e. V. entstanden.
Helden auf vier Pfoten: Rettungshunde im Einsatz
Weit über 1.000 Menschenleben retten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) jedes Jahr. Nicht immer sind es couragierte Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer, die sich dafür im Sommer in Seen, Flüsse oder die Meere stürzen. Und auch jetzt in der kalten Jahreszeit werden die Freiwilligen regelmäßig zu Lebensrettern. Oft bekommen sie tierische Unterstützung.
Über 30 Sucheinsätze hat Cornelia „Conny“ Krenz von der DLRG Ortsgruppe Stormarn dieses Jahr bestritten. Dabei stets an ihrer Seite: ihr Labrador Bailey. Wird ein Mensch in der Region vermisst, holt die Polizei Schnell-Einsatzgruppe Rettungshunde der DLRG zu Hilfe. Die Hundeführerinnen und Hundeführer suchen mit ihren Vierbeinern große Gebiete ab. Hierfür machen sich die Engagierten den e xzellenten Geruchssinn der Hunde zunutze.
Rüde ist ein erfahrener Rettungshund, der seit acht Jahren mit großem Eifer dabei ist, Menschen zu retten. „2017 fingen wir mit der Ausbildung an. Seitdem sind wir Feuer und Flamme für diese Aufgabe“. Vor dreieinhalb Jahren kam mit Kalu ein weiterer Labrador in die Familie Krenz. Gemeinsam fahren beide Hunde mit Conny zum Training.
„Es ist faszinierend zu sehen, wie man als Team zusammenwächst. Meine Labbis wollen Bestätigung. Da wird dann zum Beispiel viel gekuschelt nach dem Training.“ Mit der Ausbildung von Kalu sorgt Conny dafür, dass sie auch nach dem Renteneintritt von Bailey weiter ihrer Leidenschaft nachgehen kann. Diese verlangt ihr eine Menge ab. Jeder Einsatz dauert mindestens vier Stunden. Auf die Tages- oder Nachtzeit haben die Rettungshunde-Teams ebenso wenig Einfluss wie auf die Witterung.
Wenn nachts das Telefon klingelt
Etwa alle zehn Tage geht bei Conny ein Alarm ein. Häufiger klingelt das Telefon mitten in der Nacht. „Ich habe einen tiefen Schlaf und höre das gar nicht. Aber Bailey kommt und weckt mich“, verrät die 58-Jährige. Der neunjährige
Für die Anreise ins Suchgebiet legen die Einsatzkräfte bis zu 50 Kilometer zurück. „Da lasse ich schon mal meinen Mann mit unseren Freunden beim Essen sitzen. Ich bin sehr glücklich, dass meine Familie ab und zu auf mich verzichtet und mich toll unterstützt.“
Und ganz wichtig: Nach belastenden Einsätzen reden wir miteinander. Wir sollten nichts in uns hineinfressen, sonst würden wir irgendwann zerbrechen. Dieses gemeinsame Verarbeiten – das kann man jedem nur empfehlen, egal in welchem Beruf.
Im Rettungsdienst erlebt man Momente, die einen nicht loslassen. Wie gehst du mit dieser Belastung um?
Reden, schlafen, verarbeiten – das sind meine drei Strategien. Ich spreche über Erlebtes, halte nichts zurück, und konzentriere mich bewusst auf die positiven Momente. Wenn eine Reanimation gelingt, wenn jemand überlebt, weil wir rechtzeitig da waren – das ist unbeschreiblich. Ich erinnere mich an einen Einsatz, bei dem ein Mann überlebte und uns später kennenlernen wollte. Als er mir die Hand drückte, war das einer der bewegendsten Momente meines Lebens. Dafür mache ich diesen Job.
Um klarzukommen, brauche ich Ausgleich. Ich kombiniere meine „Blaulichtseite“ – also Rettungsdienst, Krisenintervention, Seenotrettung – mit dem Schreiben. Das hilft mir, Erlebnisse zu verarbeiten. Für mich liegt das Glück in dieser Kombination. Und manchmal hilft es auch, sich komplett aus allem rauszunehmen – eine Pause zu machen, um wieder Kraft zu tanken.
Letztes Jahr hast du dir so eine Auszeit genommen und bist du mit deiner Mutter den Jakobsweg gegangen – war diese Reise auch eine Möglichkeit für dich, deine bisherigen Lebens- und Berufsentscheidungen rückblickend zu betrachten und bewerten?
Definitiv. Ich hatte irgendwann das Gefühl, meine Eltern gar nicht richtig zu kennen. Also habe ich die Entscheidung getroffen, mit meiner Mutter auf den Jakobsweg zu gehen. Es war eine wunderbare Erfahrung – nicht nur, um ihr näher zu kommen, sondern auch, um mir selbst wieder nah zu sein.
Enorme Belastungen und Momente des Glücks Einem mehrstündigen Sucheinsatz folgt immer eine Nachbesprechung im Team. Manchmal ist noch eine psychosoziale Unterstützung gefragt. Alle müssen darauf gefasst sein, dass der Einsatz mit dem Fund einer toten Person enden kann. Besonders belastend ist es für die Ehrenamtlichen, wenn Kinder vermisst werden. „Wir müssen einen Geruch der vermissten Person ziehen. Allein den Eltern in ihrem Zuhause in die verzweifelten Augen zu schauen, ist schon sehr schwer.“ In den meisten Fällen sind die Einsatzkräfte auf der Suche nach älteren Personen, die dement sind, unter Diabetes leiden oder andere Erkrankungen haben, die für ihr Verschwinden eine Rolle spielen.
Der Einsatz endet für Bailey oft ohne eigenen Sucherfolg. Doch alle Hunde werden immer belohnt. Ob Training oder Einsatz, finden oder nicht finden: Sie laufen immer für die Belohnung. „Meine Labbis sind verfressen. Sie stehen auf Futter. Andere sind verrückt nach einem bestimmten Spielzeug. Das sind ihre Glückmomente“, erklärt Conny. Ihre eigenen Glücksmomente erlebt die erfahrene Hundeführerin insbesondere bei erfolgreichen Einsätzen. „Wenn wir die gesuchte Person lebend finden, ist das ein unbeschreiblich schönes Gefühl.“
Für ihre Arbeit sind die Rettungshunde-Teams auf Spenden angewiesen. Mit dem Geld können die Ehrenamtlichen Ausstattung wie Hundekenndecken, GPS-Geräte und Schutzausrüstung beschaffen. Deshalb freuen sich die Retterinnen und Retter über jede Unterstützung, die sie bekommen. spenden.dlrg.de
Text Martin Holzhause
Diese Auszeit hat unglaublich gutgetan. In der Natur, mit leichtem Gepäck, kommst du zur Ruhe. Du lädst deinen Akku wieder auf. Das ist wichtig, denn in meinen Jobs musst du viel Kraft haben, um anderen zu helfen. Und irgendwann ist der Akku einfach leer.
Der Jakobsweg hat mir geholfen, neue Energie zu tanken. Als ich zurückkam, war ich voller Leb ensfreude und Motivation, wieder für andere da zu sein. Ich habe gelernt: Wer helfen will, muss auch auf sich selbst hören.
Vollzeitkräfte, die ausrücken, wenn jemand die 112 wählt. Aber bei Großveranstaltungen – bei Marathons, Fußballspielen oder Konzerten – sind es oft Ehrenamtliche, die als Sanitäterinnen und Sanitäter vor Ort sind. Sie versorgen die Menschen und leisten Erste Hilfe. Diese Arbeit ist enorm wichtig.
Ich kann wirklich jedem empfehlen, sich ehrenamtlich zu engagieren.
Wie wichtig ist das Ehrenamt für den Rettungsdienst für Menschen, die sich auch engagieren möchten? Im klassischen Rettungsdienst sind es vor allem
Ich kann wirklich jedem empfehlen, sich ehrenamtlich zu engagieren. Zwei, drei Stunden im Monat reichen schon. Es gibt so viele Möglichkeiten: ein Freiwilliges Soziales Jahr, die Ausbildung zum Rettungshelfer, Sanitätsdienste bei Festivals, Besuche bei älteren Menschen über Initiativen wie „Oll Inclusive“, oder das Engagement im Kriseninterventionsteam.
Ehrenamt macht etwas mit dir. Du bekommst so viel zurück – Dankbarkeit, Sinn, Perspektive. Es bereichert dein Leben auf jeder Ebene. Viele fragen sich irgendwann: „Macht mein Job eigentlich Sinn?“
Im Ehrenamt kann man diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Und das ist ein Gefühl, das ich jedem wünsche. Man muss auch nicht alles hinschmeißen oder so radikale Konsequenzen ziehen wie ich, um etwas zu verändern – man kann das Ehrenamt wunderbar ins eigene Leben integrieren. In jedes Leben. Und genau das macht glücklicher und zufriedener.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Mercy Ships Deutschland e. V. entstanden.
Der „Place to Be“ für soziales Engagement
Die Hospitalschiffe von Mercy Ships bringen seit über 45 Jahren Hoffnung und Heilung zu den Ärmsten der Armen in Afrika.
Text Dominic Pithan
„Wenn du die Welt, die Medizin und dich selbst aus einer anderen Perspektive erleben willst, dann ist Mercy Ships der Place to Be“, erzählt Dr. Marcin Bierc begeistert über sein Engagement bei der internationalen Hilfsorganisation Mercy Ships. Seit 2014 ist der Mund-, Kiefer- und Gesichts-chirurg aus Stuttgart regelmäßig für Mercy Ships in Afrika unterwegs. Seine bisher 13 Einsätze führten ihn in den Kongo, nach Madagaskar, Benin, Guinea, Sierra Leone und in den Senegal.
Du schaffst einen bleibenden Wert, hinterlässt Spuren der Hoffnung – das ist einfach wunderschön.
Friederike Ambacher Kinderkrankenschwester aus Tübingen
Voller Leidenschaft spricht er über sein medizinisches Ehrenamt, welches schon längst zu einem festen Bestandteil seines beruflichen Wirkens als Arzt geworden ist. Es ist vor allem die Mischung aus eindrücklichen Momenten, harter Arbeit, internationaler Gemeinschaft und auch der Freude, die man an Bord erlebt, die ihn zutiefst erfüllen. „Die schweren menschlichen Schicksale, die ich immer wieder an Bord
BUCHTIPP
Tobias Schlegl geht den Jakobsweg, zusammen mit seiner 73-jährigen Mutter. Obwohl er kein Wanderfreund ist, nimmt er diese Reise auf sich, um ihr einen lang gehegten Wunsch zu erfüllen. Abseits von ihrer Mutterrolle weiß er wenig von ihr. Auf dem Camino stellt er Fragen, die ihm schon lange auf der Zunge liegen, und lernt sie ganz neu kennen. Schlegl erzählt von neu gewonnener Verbundenheit, der Aufarbeitung von Trauer – und Nächten in hellhörigen Schlafsälen und mit geteilter Bettdecke.
Dieses Buch zeigt, wie wichtig es ist, auch als Erwachsener Zeit mit den Eltern zu verbringen, bevor sie alt und gebrechlich werden. Denn Schlegls Erfahrung beweist: Es lohnt sich, ein gemeinsames Abenteuer einzugehen. Und wie!
Quelle: Piper Verlag
PODCAST
Nach dem Erfolg von „Leichtes Herz und schwere Beine“, kommt mit dem Podcast etwas hinzu, das den Hörer ganz nah an Tobias und seine Mutter ranlässt. Jetzt kann man die beiden also ein Stückchen auf dem Jakobsweg begleiten.
erlebe, kann ich nicht einfach hinnehmen. Sie bewegen mich. Als Arzt ist es meine Berufung, Menschen zu helfen. Und auch wenn mein Beitrag angesichts der immensen Dimensionen von Leid in der Welt nur gering scheint, kann er doch die Welt eines einzelnen Menschen verändern. Das ist ein unbezahlbarer Lohn.“ An Bord der Schiffe Global Mercy und Africa Mercy werden spendenfinanzierte, chirurgische Eingriffe auf höchstem Niveau durchgeführt. Gutartige Tumore, Lippen-Gaumenspalten, Brandverletzungen oder Fehlstellungen der Gliedmaßen sind einige der typischen Krankheitsbilder, die operativ auf den Hospitalschiffen behandelt werden.
Es rührte mich zu Tränen, als ein blinder Junge zum ersten Mal das Gesicht seiner Mutter sah.
Catrina Joy Scholze Kinderkrankenschwester aus Oldenburg
Darüber hinaus bietet die Organisation, während der meist zehnmonatigen Einsätze, Bildungs- und Schulungsprogramme für lokale Fachkräfte an Bord an –
so werden die Gesundheitssysteme in den afrikanischen Einsatzländern auch nachhaltig gestärkt. Pro Jahr sind es über 2.500 ehrenamtliche Mitarbeiter aus rund 60 Nationen, die das gemeinsame Ziel verfolgen, Menschen ihre Würde zurückzugeben und medizinische Hilfe zu leisten. Dafür werden jedoch nicht nur qualifizierte Fachkräfte aus der Medizin benötigt. Denn um ein Hospitalschiff zu betreiben, werden neben Ärzten, Chirurgen, Pflegekräften und Apothekern ebenfalls Mitarbeiter aus den Berufsfeldern Bildung, Küche, Nautik, IT, Verwaltung und Ingenieurwissenschaften gesucht. Dr. Bierc ist zu tiefst dankbar für seine vielen Einsätze bei Mercy Ships. Für ihn sind es vor allem der Reichtum an Erfahrungen und persönlichen Begegnungen, die ihn immer wieder voller Freude zurückkommen lassen: „Die Jahre bei Mercy Ships haben mich beruflich und persönlich enorm geprägt.Ich kann nur jeden ermutigen, diese wertvolle Erfahrung einmal selbst zu machen.“
Über Mercy Ships
Mercy Ships ist eine internationale, christliche Hilfsorganisation, die mit den größten privaten Hospitalschiffen der Welt seit über 45 Jahren medizinische Versorgung in die ärmsten Regionen Subsahara-Afrikas bringt.
Sie möchten sich über ein Ehrenamt an Bord der Hospitalschiffe von Mercy Ships informieren oder sich direkt als Fachkraft auf eine offene Stelle bewerben? Dann schreiben Sie eine E-Mail an mitarbeiten@mercyships.de
Fotos: Mercy Ships Deutschland e. V.
Dr MarcinBierc
Snack' fur nen guten Zweck:
Noch bis zum 31.12 heißt es wieder „Snack’ für nen guten Zweck“. Gemeinsam mit Tafel Deutschland ruft Seeberger dazu auf, mit dem Griff ins Snackregal Gutes zu tun. Ob Mangos, Walnüsse, Power Nuss-Mix oder gefriergetrocknete Erdbeeren, ganz egal welches Lieblingsprodukt im Einkaufswagen landet: Jeder Snack von Seeberger ist Teil der Aktion.
Bereits letztes Jahr hat Seeberger Snacks an die Tafeln in ganz Deutschland geschickt, und damit ein starkes Zeichen gesetzt. Dieses Jahr wird die Aktion fortgeführt und bietet dem Handel erneut eine aufmerksamkeitsstarke Kampagne und unterstützt gleichzeitig Menschen, die auf Lebensmittelspenden angewiesen sind.
Und so funktioniert‘s:
Seeberger Produkt, online oder vor Ort, kaufen und den Kassenzettel fotografieren. Anschließend den Kassenbon auf www.gemeinsam-gut.de hochladen. Werden 1.000 Teilnahmen erreicht, spendet Seeberger insgesamt 100.000 Kleinpackungen à 30 g an die Tafeln. Und teilnehmen lohnt sich gleich doppelt: Wer seinen Kassenbon hochlädt, nimmt automatisch an einer Verlosung teil. Zu gewinnen gibt es 111 Seeberger Snackboxen.
Darum geht’s:
Tafel Deutschland zählt zu den größten sozial-ökologischen Bewegungen im Land. Mit über 75.000 Helfer:innen werden jährlich rund 265.000 Tonnen Lebensmittel gerettet und an Menschen in Not verteilt. Doch die Herausforderung wächst: Laut einer Umfrage von 2024 mussten fast ein Drittel der Tafeln einen Aufnahmestopp verhängen oder Wartelisten einführen, weil die Nachfrage das Angebot übersteigt. Gleichzeitig waren rund
17,6 Millionen Menschen in Deutschland, also ein Fünftel der Bevölkerung, von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Jährlich sind zwischen 1,5 Millionen Menschen auf die Unterstützung der Tafeln angewiesen. Die Spannweite zeigt die wachsende Herausforderung: Immer mehr Menschen wenden sich an die Tafeln, häufig wegen steigender Lebenshaltungskosten, Inflation oder anderen Belastungen.
„Snack‘ für nen guten Zweck“ bietet hier eine Brücke: Wer beim Einkauf mitmacht, sorgt dafür, dass die Snacks dorthin gelangen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Jeder Bon-Upload bedeutet also nicht nur eine Teilnahme, sondern eine echte Unterstützung für Menschen, die sonst leer ausgehen würden.“ – Tim Jerg
Mit der Aktion bringt Seeberger Snacks direkt dorthin, wo sie dringend gebraucht werden. Gerade Trockenfrüchte und Nüsse sind gefragt, sie sind lange haltbar und bieten eine kleine Abwechslung, wenn der Alltag sonst entbehrungsreich ist.
„Snack’ für nen guten Zweck“: Eine Win-Win-Win-Situation
Und auch der Handel macht mit, auffällige Displays, Regalstopper und eine digitale Kampagne sorgen für eine noch höhere Sichtbarkeit.
Doch die eigentliche Wirkung zeigt sich abseits der Supermarktregale, dort, wo die Tafeln täglich Menschen unterstützen, die sonst auf vieles verzichten müssten. Die Initiative ist eine Plattform für Aufmerksamkeit: Mit „Snack’ für nen guten Zweck“ möchte Seeberger das Bewusstsein für die Arbeit der Tafeln schärfen. Denn Armut ist kein abstraktes Problem, sie hat viele Gesichter und trifft immer mehr Menschen.
Wenn viele ein kleines Stück geben, entsteht am Ende etwas Großes – genau das ist der Gedanke hinter dieser Aktion. Uns geht es darum, gemeinsam mit den Menschen, die unsere Produkte kaufen, etwas Gutes zu bewirken. Jeder Bon, der hochgeladen wird, leistet einen Beitrag für Menschen, die es besonders schwer haben. Genau deshalb ist diese Aktion für uns eine echte Herzenssache.
Tim Jerg
Marketing Director bei Seeberger
Die Aktion ist also auch ein Zeichen dafür, dass wir gemeinsam nicht wegsehen, sondern handeln. Deshalb: Auch ohne Snack-Kauf lässt sich die Tafel-Arbeit unterstützen: Mit Lebensmittelspenden, ehrenamtlichem Engagement oder finanziellen Beiträgen – jede Hilfe zählt.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.gemeinsam-gut.de
Bei 1.000 Teilnahmen spenden wir 100.000 Tüten an
Text Tim Jerg
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Deutschen Welthungerhilfe e. V. entstanden.
Was Eltern sich überall wünschen: gesunde Kinder
Text Georg Sandmann
Als Hunger den Alltag bestimmte
Das kleine Dorf Gbandi liegt umgeben von dichtem Wald im Osten Sierra Leones. Es ist schwül, bald beginnt die Regenzeit. Manche Lehmhäuser haben ein festes Dach, einige sind nur durch Palmblätter vor Wind und Regen geschützt. Hier lebt Mary Bockarie mit ihrem Mann Bockarie Kamara und ihren beiden Kindern Wuya (2 Jahre) und Ishmael (6 Monate).
Als vor zwei Jahren ihr erstes Kind geboren wurde, war die Freude groß. Doch Mary konnte ihre Tochter Wuya nicht ausreichend stillen. Damals gab es nur eine Mahlzeit am Tag, Mary und ihr Mann hatten kaum zu essen. Die Eltern waren voller Sorge, denn Wuya litt an Durchfall und nahm nur wenig zu. „Wuyas Zustand war nicht gut. Ich wusste nicht, wie ich meine Tochter ernähren sollte, außer mit Reis“, erzählt Mary leise.
Ein Gesundheitshelfer kam ins Dorf und stellte fest: Wuya war unterernährt. „Ich hatte große Angst um Wuya, als ich erfuhr, dass sie unterernährt war“, blickt Bockarie zurück. Sofort wurde das Mädchen ins nächste Gesundheitszentrum gebracht. Dort bekam sie energiereiche Erdnusspaste – eine Spezialnahrung für unterernährte Kinder.
Hunger in Sierra Leone In Sierra Leone ist jedes 4. Kind chronisch unterernährt und eines von 10 Kindern stirbt vor dem 5. Geburtstag. Die Ursachen sind vielfältig: Armut, niedrige landwirtschaftliche Erträge – verstärkt durch die Folgen der
Klimakrise – sowie mangelnder Zugang zu Gesundheitsdiensten, Wissen und sauberem Wasser.
Neues Wissen bringt die Veränderung Als ihre Tochter sich erholte, waren Mary und Bockarie entschlossen, etwas grundlegend zu ändern. Sie nahmen an einem Projekt teil, das die Welthungerhilfe gemeinsam mit der lokalen Organisation MoPADA in Gbandi umsetzt. Sie besuchten Hygieneschulungen, lernten in Kochkursen, wie sie aus lokalen Zutaten gesunde Mahlzeiten zubereiten können. Das war der Wendepunkt für die Familie. „Jetzt wissen wir, was unsere Kinder brauchen – und wir können es ihnen geben“, sagt Mary, während sie Wuya ein Stück Banane reicht.
Zusammen mit ihrem Mann legte Mary einen Gemüsegarten hinter dem Haus an. Nach einer Schulung erhielten sie das nötige Saatgut und Gartengeräte. Heute wachsen auf ihren Beeten beispielsweise Süßkartoffeln, Bohnen, Mais und Erdnüsse. Die Ernte versorgt die ganze Familie und ermöglicht sogar den Verkauf auf dem lokalen Markt.
Mary und Bockarie sind froh, dass Wuya heute ein gesundes Mädchen ist. Als sie vor einem halben Jahr zum zweiten Mal Eltern wurden, wollten sie es von Anfang an richtig machen. Ihr Sohn Ishmael wirkt gesund, neugierig und lebendig. Während der Junge nach ihrem Kragen greift, lacht Mary leise und sagt: „Ich stille ihn seit seiner Geburt. Das habe ich gelernt und ich weiß jetzt, wie wichtig das ist.“
Gemeinsam stark gegen den Hunger
Mit Ihrer Hilfe unterstützt die Welthungerhilfe Familien we ltweit dabei, den Hunger zu überwinden und ihre Ernährung langfristig zu verbessern.
Jeder Beitrag zählt:
20 € sichert einer Familie z. B. fünf Obstbäume –für eine nachhaltige Zukunft.
50 € geben einer Familie z. B. Werkzeuge und Saatgut an die Hand, um sich selbst zu versorgen.
100 € erlauben z. B. sechs Frauen in einer Mutter-Kind-Gruppe, mehr über gesunde Ernährung zu erfahren.
Spendenkonto
Deutsche Welthungerhilfe e. V. IBAN DE15 3705 0198 0000 0011 15 BIC COLSDE33
Für weitere Informationen besuchen Sie uns unter: www.welthungerhilfe.de/gemeinsam
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Caritas international entstanden.
Menschlichkeit kennt keine Grenzen
Kodok war einst ein blühender Handelsplatz im Norden des Südsudan. Heute nimmt die Stadt nahe der Grenze tausende Kriegsvertriebene aus dem Nachbarland Sudan auf.
Hier lebt seit Kurzem die 22-jährige Nyamojwok Obac Akany. Nach wochenlanger Flucht kann sie endlich wieder beruhigt schlafen. Noch vor wenigen Monaten arbeitete sie als Haushaltshilfe in Khartum, der Hauptstadt des Sudan. Mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter Gimsa lebte sie zur Miete in einem Haus, beide hatten Arbeit, das Leben war geordnet. „Vor dem Krieg war das Leben im Sudan gut. Wir konnten leicht Jobs finden, alles war normal“, erzählt sie.
Dann begann der Krieg im Sudan. Als die Kämpfe plötzlich näher rückten, war Nyamojwok Obac Akany gerade bei ihrer Arbeitsstelle als Haushälterin, ihr Mann war zu Hause. Es blieb keine Zeit, dorthin zurückzukehren: Die junge Frau und ihre zweijährige Tochter mussten Hals über Kopf fliehen und ließen alles zurück. Zu diesem Zeitpunkt war Nyamojwok Obac Akany bereits mit ihrem zweiten Kind schwanger. Bis heute weiß sie nicht, ob der Vater ihrer Kinder noch lebt.
auf über 40 Grad und es gibt kaum fließendes Wasser oder Strom. Das nächstgelegene größere Krankenhaus ist mehrere Stunden entfernt. Viele Menschen leiden unter Malaria oder Typhus. Zudem fehlen vielen Bewohnerinnen und Bewohnern stabile und regensichere Unterkünfte. Oft folgen auf monatelange Dürren schwere Überschwemmungen, unter denen die Menschen besonders leiden, wenn sie auf den schlammigen und nassen Böden schlafen müssen. Als Nyamojwok Obac Akany endlich Kodok erreichte, erfuhr sie, dass ihre Tante Bakitha Awad Deng mit ihren vier Kindern ebenfalls hierhin geflohen war. Auch sie hatte ihren Mann in den Kriegswirren im Sudan verloren. Obwohl sich die Frauen vorher nicht kannten und Bakitha Awad Deng nur eine kleine, unbefestigte Hütte als Zuflucht für ihre Kinder hatte, nahm sie ohne zu zögern ihre schwangere Nichte und die kleine Gimsa bei sich auf. „Ich war in derselben Situation, als ich von einer Freundin am Flussufer von Kodok empfangen wurde. Ich sagte Nyamojwok, dass wir zusammenbleiben könnten, genauso wie ich Unterstützung erhalten hatte. Also habe ich sie aufgenommen,“ beschreibt die 37-Jährige ihre Entscheidung.
Ihre Flucht dauerte Wochen. Zu Fuß, mit Transportern und per Boot schlugen sich Mutter und Tochter in Richtung Grenze zum Südsudan durch. Für Essen hatte die junge Frau kein Geld übrig, an manchen Tagen aßen sie nur vier Kekse, manchmal gar nichts. Da Nyamojwok Obac Akany in Kodok aufgewachsen war, hoffte sie, dort Hilfe für sich und ihre Tochter zu finden.
Kodok liegt etwa 500 Kilometer von der südsudanesischen Hauptstadt Juba entfernt. Seit dem Ausbruch des Krieges im Nachbarland Sudan im Jahr 2023 ist die Stadt eine wichtige Anlaufstelle für zurückkehrende Südsudanesen und Geflüchtete aus dem Sudan. Über viele Jahre hinweg war die Situation jedoch umgekehrt: Für viele Menschen aus dem Südsudan stellte der Sudan einen Zufluchtsort dar. Während des Bürgerkriegs im Südsudan, der von 2013 bis 2018 wütete, flohen Hunderttausende ins nördliche Nachbarland. Nun kommen viele in den Südsudan zurück, was in Kodok besonders stark spürbar ist: Die Einwohnerzahl ist binnen kurzer Zeit stark gestiegen, die Schulen sind überfüllt und die Preise für Lebensmittel steigen rapide. Dabei sind die Lebensbedingungen dort ohnehin schwierig. Im Sommer steigen die Temperaturen oft
Bis zum Kriegsausbruch konnten die Bewohnerinnen und Bewohner Lebensmittel und Baumaterial im Sudan erwerben. Seit die Grenzen geschlossen wurden, ist die Stadt von der Außenwelt mehr oder weniger abgeschnitten. Als die DMI-Schwestern erfuhren, unter welchen Umständen die beiden Frauen leben mussten, nahmen sie auch Nyamojwok Obac Akany in ihr Hilfsprogramm auf. So bekam die Familie von den DMI-Schwestern Material und fachmännische Unterstützung, um ein zusätzliches, regendichtes Zuhause neben der alten Hütte zu errichten. Die neue Unterkunft hat eine Tür, die sich von innen verriegeln lässt - endlich können alle beruhigt schlafen. Im August kam dann Gimsas kleine Schwester Judit gesund zur Welt. Sie wurde nach einer der Ordensschwestern benannt. Nyamojwok Obac Akany organisiert den Haushalt, bereitet die Schlafplätze vor und kümmert sich um die Kinder, während ihre Tante versucht, durch Kleinhandel Geld für die Familie zu erwirtschaften.
Ihre Flucht dauerte Wochen. Zu Fuß und per Boot schlugen sich Mutter und Tochter in Richtung Grenze zum Südsudan durch.
Charlott Friederich, Referentin bei Caritas international
Bald möchte auch Nyamojwok Obac Akany wieder arbeiten, damit es der Familie besser geht. Mit den Nahrungsmittelhilfen des Schwesternordens konnte sie die schwierigste Zeit überbrücken. Nun schöpft sie langsam wieder Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Diese und die vielen weiteren Hilfsprojekte von Caritas international sind nur durch Spenden von Menschen aus Deutschland möglich. So kann Caritas international ihre Partnerorganisationen langfristig und verlässlich unterstützen – und dadurch Menschen in größter Not Perspektiven und Hoffnung schenken.
Auch die Nachbarinnen erklärten sich bereit zu helfen und teilten ihre wenigen Nahrungsmittel mit den Neuankömmlingen. In den ersten Wochen schlief Bakitha Awad Deng am Eingang der Hütte, um ihre Nichte und die Kinder nachts vor Eindringlingen zu schützen. Eine Tür gab es nicht. Während sich einige Hilfsorganisationen aufgrund der schwierigen Bedingungen und fehlender Mittel aus Kodok zurückziehen, helfen die Schwestern des indischen Ordens Society of Daughters of Mary Immaculate (DMI) der einheimischen Bevölkerung und den geflohenen Menschen rund um die Uhr. Sie sind langjährige Partnerinnen von Caritas international und setzen sich unter dem Leitsatz „Hinsehen, wo andere wegschauen” für die Menschen in Kodok ein – oft auf Kosten der eigenen Gesundheit. Die Abgeschiedenheit des Ortes stellt die DMI-Schwestern vor enorme organisatorische Herausforderungen. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Baumaterialien für die Hilfsprogramme ist viel aufwendiger und komplexer als üblich. Eine Lebensmittelverteilung braucht von der Planung bis zur Umsetzung derzeit ungefähr drei Monate. Da es keine Straßenverbindung nach Kodok gibt, muss alles, was die Menschen zum Leben brauchen, über den Weißen Nil angeliefert werden.
Caritas international ist das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes. Gemeinsam mit unseren weltweiten Partnerorganisationen helfen wir nach Naturkatastrophen und in Kriegs- und Krisengebieten das Überleben der Menschen zu sichern.
SCHENKEN SIE MENSCHEN IM SÜDSUDAN EINE PERSPEKTIVE!
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Renovabis e.V. entstanden.
Mit dem eigenen Nachlass
Gutes bewirken
Das eigene Erbe wirkt über das Leben hinaus – durch testamentarische Zuwendungen oder Stiftungsgründungen entsteht nachhaltige Hilfe für Menschen in Not.
Text Simon Korbella, Referent Spenderberatung, Stiftung und Nachlässe
Ein Testament kann mehr sein als eine formale Regelung des Erbes. Es eröffnet die Möglichkeit, über das eigene Leben hinaus zu helfen. Wer seinen Nachlass oder eine Stiftung zugunsten von Menschen in Not gestaltet, setzt ein Zeichen der Solidarität und Menschlichkeit.Wer sich mit seinem Testament oder einer Stiftung befasst, trifft wichtige Entscheidungen – für die eigene Familie, aber auch für die Werte, die bleiben sollen. Es gibt verschiedene Wege, den Nachlass so zu gestalten, dass daraus konkrete Hilfe entsteht – etwa durch eine testamentarische Zuwendung oder eine Stiftung zugunsten von Renovabis. Seit über 30 Jahren engagiert sich Renovabis, die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken, für Menschen in Mittel-, Ost- und Südosteuropa: für Bildung, soziale Gerechtigkeit und kirchliches Leben. Krieg, wirtschaftliche Not, gesellschaftliche Umbrüche und die Ausgrenzung von Minderheiten fordern die Menschen in der Region bis heute heraus. Unterstützung aus dem Nachlass hilft, diesen Einsatz langfristig zu sichern. Testamentsspenden
Stephanie Paul
Kinder lernen mit den Augen – rund 80 Prozent aller Lerninhalte nehmen sie visuell auf. Doch für Millionen Kinder weltweit bleibt dieser Zugang versperrt: Sehprobleme bleiben unerkannt, Brillen sind unerschwinglich, augenmedizinische Versorgung kaum erreichbar. Genau hier setzen wir von LIGHT FOR THE WORLD an – mit großer Wirkung für kleine Augen.
Ein Beispiel dafür ist Cleopatra aus Hoima in Uganda. Schüchtern, aber mit neugierig blitzenden Augen steht sie im Sehkorridor ihrer Schule, ihre neue Brille fest auf der Nase. „Ich bin so glücklich über diese Brille“, sagt sie. An ihrer Schule lernen rund 1.500 Kinder aus den umliegenden Dörfern, betreut von nur 21 Lehrkräften. Viele Familien können sich selbst grundlegende Gesundheitsleistungen nicht leisten. „Die wohlhabenderen Familien schicken ihre Kinder auf Privatschulen. Deshalb sind unsere Klassen so voll“, erklärt Direktor Fred Musinguzi. Cleopatras Sehschwäche war lange unentdeckt geblieben. Obwohl ein erster Test keine Auffälligkeiten zeigte, litt sie unter tränenden Augen und Kopfschmerzen. Ihr Lehrer setzte sie deshalb auf die Liste für eine vertiefte Untersuchung.
und Zuwendungen an gemeinnützige Stiftungen wie die Renovabis-Stiftung sind zudem von der Erbschaftsteuer befreit – der gesamte Betrag kommt dem gewünschten
Zweck zugute.
Verschiedene Wege der Förderung
Eine häufige Form der nachhaltigen Unterstützung ist die Zustiftung in das Vermögen der Renovabis-Stiftung. Sie stärkt den Kapitalstock und erhöht dauerhaft die Erträge für Projekte in Osteuropa. Wer gezielter fördern möchte, kann einen Stiftungsfonds einrichten – nach eigenen Vorstellungen benannt und thematisch oder regional ausgerichtet.
Für Menschen mit größerem Vermögen bietet sich die Gründung einer Treuhandstiftung an. Das eingebrachte Kapital bleibt erhalten, während die Erträge langfristig Projekte fördern – ganz im Sinne der eigenen Zielsetzungen, etwa im Bildungsbereich, in der Seniorenhilfe oder im kirchlichen Leben vor Ort.
Verlässliche Beratung – persönlich und vertraulich Die Entscheidung für eine testamentarische Zuwendung oder eine eigene Stiftung braucht Zeit, Raum zum Nachdenken – und gute Beratung. Renovabis begleitet Sie auf diesem Weg: persönlich, vertraulich und in Ihrem Tempo. Gemeinsam klären wir Fragen zu Umfang, Förderzielen und zur passenden Form der Umsetzung – bis hin zur Formulierung des Testaments oder zur vertraglichen Ausgestaltung einer Stiftung.
Für ein persönliches Gespräch steht Ihnen Simon Korbella gerne zur Verfügung: sk@renovabis.de; Telefon: 08161 530941
Weitere Informationen: www.renovabis.de/vererben
Eine augenmedizinische Fachkrankenpflegerin stellte schließlich eine Weitsichtigkeit fest, die bei Kindern oft übersehen wird. Nur eine Woche später erhielt Cleopatra ihre maßgefertigte Brille, angepasst von einem lokalen Optiker, der mit LIGHT FOR THE WORLD zusammenarbeitet. Strukturen stärken, Chancen schaffen Unser Programm „1,2,3 … I can see“ für gesunde Kinderaugen verfolgt ein klares Ziel: Kindern in Uganda, Mosambik, Äthiopien und Burkina Faso dauerhaft Zugang zu augenmedizinischer Versorgung zu ermöglichen. Die Maßnahmen sind umfassend: mit lokalen Partnern bauen wir augenmedizinische Infrastruktur auf und statten Gesundheitsstationen und Kliniken mit notwendigem Gerät und Medikamenten aus. Medizinische Fachkräfte und Personen in der allgemeinen Gesundheitsversorgung, z.B. Pflegekräfte, Allgemeinärzt*innen und Hebammen, werden für die Augengesundheit von Kindern sensibilisiert, lokale Optiker*innen eingebunden, Kinder erhalten Zugang zu Sehtests und Brillen. Herzstück sind niedrigschwellige Sehtests an Schulen: Lehrkräfte werden geschult, damit sie Augenprobleme erkennen können.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Save the Children Deutschland e. V. entstanden.
Ein Vermächtnis für kommende Generationen
Testamentsspenden schaffen Perspektiven für Kinder in Not weltweit
Alles ist miteinander verbunden – niemand weiß das besser als Alison, Mutter von sechs Kindern auf Malaita, einer der Salomon-Inseln. Ihr Land ist ein Spiegelbild der Klimakrise: Stürme und steigende Fluten zerstören Mangrovenwälder, die früher als natürlicher Schutz dienten, und überschwemmen Gärten, auf die viele Familien angewiesen sind. Vor einiger Zeit zerstörte ein starker Wind alle Häuser in der Gegend. „Unser eigenes Haus wurde ebenfalls umgeweht“, erinnert sich Alison. „Wir entkamen nur mit Kleidern, die wir am Leib trugen.“ Für sie und ihre Kinder ist das eine existenzielle Bedrohung. Save the Children arbeitet mit lokalen Partnerorganisationen vor Ort, um Familien zu helfen, ihre Lebensgrundlagen zu sichern. Alison lernt, Bienen zu züchten: Die Insekten bestäuben die Mangroven, die Schutz vor Stürmen bieten, und produzieren gleichzeitig Honig, den die Familie verkaufen kann. So kann Alison Schulgebühren zahlen und ihre Kinder gut versorgen. Solche langfristigen Projekte werden nicht nur durch
Spenden zu Lebzeiten möglich, sondern auch durch sogenannte Testamentsspenden. Sie ermöglichen es, Werte weiterzugeben und Kindern in Not nachhaltige Unterstützung zu bieten. „Viele möchten etwas Bleibendes hinterlassen“, erklärt Laura Mang, Ansprechpartnerin für Erben und Vererben bei Save the Children. „Ein Testament zu verfassen, ist oft einfacher, als viele denken. Darin kann man neben Angehörigen und Freund*innen auch Organisationen mit einem Erbe, Miterbe oder Vermächtnis bedenken.“
Save the Children wurde 1919 gegründet und ist heute die größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt. Im internationalen Verbund setzt die Organisation sich dafür ein, dass Kinder gesund aufwachsen, eine gute Grundbildung erhalten und vor Gewalt geschützt sind. Hand in Hand mit lokalen Mitarbeitenden und Partnerorganisationen kann durch die umgesetzten Projekte das Leben von Kindern in rund 120 Ländern nachweislich verbessert werden – ohne Wenn und Aber.
Bei Bedarf überweisen sie die Kinder an die nächstgelegene Klinik. Für Kinder wie Cleopatra bedeutet das: bessere Bildung, bessere Chancen – und eine Zukunft, die wieder klar vor ihnen liegt.
Für weitere Informationen QR-Code scannen oder besuchen Sie uns unter: www.light-for-the-world.de
„Wir wissen, dass die Entscheidung für eine Testamentsspende viele persönliche Fragen aufwirft“, so Laura Mang. „Deshalb nehmen wir uns Zeit für Gespräche und beraten vertraulich, kostenlos und unverbindlich.“ Außerdem bietet Save the Children einen kostenlosen Testamentsratgeber zum Bestellen an. Dort wird Schritt für Schritt gezeigt, wie man den eigenen letzten Willen festhält – und damit etwas schafft, das bleibt.
Spendendetails
Save the Children Deutschland e. V. (Bank: SozialBank)
IBAN: DE96370205000003292912
BIC: BFSWDE33XXX
Weitere Informationen: savethechildren.de/testamente
Text Annika Schmidt
Text
Pharmazeutische
Hilfe,
wenn sie über Leben und Tod entscheidet
Wenn Medikamente fehlen, wird Hilfe zur Lebensader Nach Katastrophen, in Konflikten oder in Regionen mit stark belasteten Gesundheitssystemen gehören Medikamente zu den ersten Ressourcen, die knapp werden. Für viele Menschen vor Ort bedeutet das akute Gefahr. Apotheker ohne Grenzen sorgt in solchen Situationen dafür, dass lebenswichtige Arzneimittel Menschen erreichen – schnell, sicher und verantwortungsvoll.
Eine Idee aus der Apotheke – heute weltweite Hilfe Vor 25 Jahren gründeten 35 Apotheker:innen den Verein, um ihr Fachwissen in den Dienst der humanitären Hilfe zu stellen. Was als ehrenamtliche Initiative begann, ist heute eine anerkannte Hilfsorganisation mit über 2.300 Ehrenamtlichen, die weltweit pharmazeutische Hilfe leistet und langfristig Gesundheitsstrukturen stärken.
Nothilfe, die ankommt: von Sri Lanka bis Ukraine Wie wichtig pharmazeutische Unterstützung ist, zeigte schon der Einsatz nach dem Tsunami in Sri Lanka 2004
– ein prägender Moment für die Entwicklung der heutigen Strukturen. Seit 2022 steht besonders die Ukraine im Fokus: Die Versorgung chronisch erkrankter und vulnerabler Menschen mit dringend benötigten Arzneimitteln gehört dort bis heute zu den wichtigsten Aufgaben.
Für nachhaltige Wirkung: Gesundheitsversorgung stärken
Nothilfe endet nicht mit der ersten Lieferung. Apotheker ohne Grenzen stabilisiert weltweit Gesundheitsstrukturen, etwa im St. Therese Bukoba Health Centre in Tansania. Dort unterstützt Apotheker ohne Grenzen die Versorgung von Müttern, Kindern und Menschen mit chronischen Erkrankungen. Die Kombination aus Soforthilfe und nachhaltiger Arbeit macht Apotheker ohne Grenzen besonders wirksam.
Auch in Deutschland: Hilfe für Menschen ohne Zugang zur Versorgung In vielen deutschen Städten schließen Ehrenamtliche
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Reporter ohne Grenzen e. V. entstanden.
2025: Ein Jahr, in dem unabhängiger Journalismus unter Beschuss stand
Reporter ohne Grenzen schützt Medienschaffende weltweit – für Pressefreiheit und Demokratie.
Weltweit geraten Journalistinnen und Journalisten zunehmend in Gefahr. Wer kritisch berichtet, riskiert sein Leben – ob in Krisenregionen, autoritären Staaten oder auch in vermeintlich sicheren Regionen. Ein tragisches Beispiel ist der französische Fotojournalist Antoni Lallican, der im Oktober 2025 im ukrainischen Donbass getötet wurde, während er das Leben der Menschen vor Ort dokumentierte. Sein Schicksal zeigt, wie verletzlich freie Berichterstattung ist – und wie dringend Medienschaffende Schutz brauchen.
Auch andernorts steht die Pressefreiheit massiv unter Druck: In Gaza wurden seit Oktober 2023 über 210 Medienschaffende getötet. Nie zuvor mussten in einem Konflikt so viele Journalistinnen und Journalisten ihr Leben lassen. In den USA werden Reporter zunehmend von Pressekonferenzen ausgeschlossen, während regierungsnahe Stimmen bevorzugten Zugang erhalten. Und selbst in Europa nehmen Einschüchterungen, Bedrohungen und Online-Hetze zu. So werden Medienschaffende auch in Deutschland immer wieder angegriffen und diffamiert.
Reporter ohne Grenzen (RSF) unterstützt gefährdete Journalistinnen und Journalisten seit über 30 Jahren. 2024 konnten mehr als 700 Medienschaffende durch Nothilfe, juristischen Beistand und Stipendien unterstützt werden – unter anderem aus Russland, Afghanistan und dem Iran. Ein aktueller Fall ist Elif Akgül. Die türkische Journalistin saß mehr als 100 Tage in Istanbul in Untersuchungshaft und kam im Juni frei. Akgül steht wegen angeblicher Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vor Gericht – ein absurder Vorwurf. Sie darf die Türkei nicht verlassen. RSF fordert ihren Freispruch und unterstützt mit internationaler Öffentlichkeitsarbeit, politischem Druck und Solidaritätsaktionen wie der Postkartenkampagne #FreeElifAkgül.
Ihre Unterstützung zählt: Mit Ihrem Beitrag ermöglichen Sie Medienschaffenden weltweit Schutz und Freiheit und helfen, das Menschenrecht auf Presseund Meinungsfreiheit zu verteidigen. Jede Spende stärkt unabhängige Medien und eine demokratische Zivilgesellschaft.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Tierärzte ohne Grenzen e. V. entstanden.
Wenn die Ziege das Schulgeld bezahlt
Tierärzte ohne Grenzen sichert Tiergesundheit und Zukunftschancen in Ostafrika
Bereits vor Sonnenaufgang ist die 13-jährige Mwikali Mbatha im kenianischen Bezirk Kitui South auf den Beinen. Sie öffnet den kleinen Ziegenpferch ihrer Familie, und rund fünfzig Tiere drängen ungeduldig ins Freie. Unter ihnen ist Shen – die kräftige Leitziege und Mwikalis ganzer Stolz. Seit Jahren finanziert ihre Milch das Schulgeld des Mädchens. Doch vor zwei Jahren stand plötzlich alles auf dem Spiel. Ein hochansteckendes Virus – die Pest der kleinen Wiederkäuer (PPR) – breitete sich im Dorf aus. „Sie husteten, die Augen tränten, und dann lagen sie einfach da“, erinnert sich Mwikali. „In einer Woche haben wir sieben Ziegen verloren. Meine Mutter hatte Angst, dass ich nicht mehr zur Schule gehen kann.“ PPR kann bis zu 90 Prozent einer Herde töten – und Familien ihre Lebensgrundlage entziehen. Gerade in abgelegenen Regionen Ostafrikas fehlt oft der Zugang zu tierärztlicher Versorgung. Dabei sichern Tiere hier weit mehr als nur die Ernährung: Sie bedeuten Einkommen, Sicherheit – und Zukunft. Genau hier setzt Tierärzte ohne Grenzen an. In einer von der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) finanzierten Impfkampagne wurden 2024 rund um Kitui über 116.000 Ziegen und Schafe geimpft – um Herden zu schützen und
Familien gezielt zu stärken. Die Arbeit der Organisation folgt dem One-Health-Ansatz, der die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt als untrennbar miteinander verbunden sieht. Krankheiten wie PPR, aber auch Dürre und andere Klimakrisen, bedrohen dieses Gleichgewicht. Impfungen, Aufklärung und der Aufbau lokaler tiermedizinischer Strukturen sichern dort das Überleben, wo staatliche Strukturen fehlen – und stärken das nachhaltige Zusammenleben von Mensch und Tier.
Damit Hilfe genau dort ankommt, wo sie gebraucht wird, bildet Tierärzte ohne Grenzen lokale Tiergesundheitshelfer*innen aus. Sie leben in den Gemeinden, kennen Wege, Tiere und Menschen – und können schnell reagieren. Diese tiermedizinische Basisversorgung ist entscheidend, wenn lange Wege den Zugang zu medizinischer Hilfe erschweren. Auch in akuten Krisengebieten wie im Sudan ist Tierärzte ohne Grenzen aktiv – mit mobiler Nothilfe, Impfungen und Futterhilfen für Tiere. So sichert die Organisation die Lebensgrundlagen von Familien, zu denen humanitäre Hilfe nur unzureichend durchdringt. Impfkampagnen wie in Kitui zeigen, wie eng das
Versorgungslücken für wohnungslose Menschen und Personen ohne Krankenversicherung – mit Beratung, Medikamenten und pharmazeutischer Expertise.
Warum Ihre Unterstützung entscheidend ist Klimakrise, Konflikte und stark belastete Gesundheitssysteme erhöhen weltweit den Bedarf an pharmazeutischer Hilfe. Damit Apotheker ohne Grenzen weiterhin schnell reagieren kann, braucht es verlässliche Unterstützung.
Unterstützen Sie pharmazeutische Nothilfe: Schenken Sie Gesundheit.
Jetzt spenden – einfach per QR-Code oder über Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. IBAN: DE 88 3006 0601 0005 0775 91 Verwendungszweck: Gesundheit schenken 2025
Reporter ohne Grenzen e. V. (RSF Deutschland) ist eine unabhängige, gemeinnützige Organisation, die sich seit 1994 weltweit für Pressefreiheit einsetzt. RSF finanziert sich überwiegend aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen, trägt das DZI-Spendensiegel und ist Unterzeichnerin der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ).
Weitere Informationen: reporter-ohne-grenzen.de/spenden
Wohl von Tieren und Menschen zusammenhängt: Mit jedem gesunden Tier wächst die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Kinder wie Mwikali können weiter zur Schule gehen und Familien Krisen besser überstehen. „Shen hat kaum gezuckt, als sie geimpft wurde“, erinnert sich Mwikali stolz an den Tag der Impfung. Heute führt die Ziege eine gesunde Herde an – und Mwikali träumt davon, eines Tages selbst Tierärztin zu werden.
SPENDEN SIE JETZT FÜR EINE GESUNDE ZUKUNFT!
Spendenkonto: TIERÄRZTE OHNE GRENZEN E.V. Bank: SozialBank AG IBAN: DE41 3702 0500 0007 4842 05
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Weihnachten ohne Hunger
Weitere Informationen finden Sie unter: togev.de/spenden
Text Jessica Jana Dutz, Fundraising Referentin
Text Claudia Knüpfer
Text Anne Schmidt
Weitere Informationen: www.apotheker-ohne-grenzen.de
Politisches Engagement war für Luise Morgeneyer schon im Studium selbstverständlich. Doch das Ehrenamt hat ihr gezeigt, was es heißt, Verantwortung ganz praktisch zu leben. Heute begleitet sie Menschen im Hospiz, hält Hände, hört Geschichten und lernt täglich neu, was Menschlichkeit bedeutet.
Liebe Luise, wann und wie kamst du auf die Idee, dich ehrenamtlich zu engagieren? Schon während meiner Studienzeit war ich politisch aktiv – an Demonstrationen teilzunehmen und mich sozial zu engagieren gehörte für mich einfach dazu. Mein erstes Ehrenamt begann, als ich nach Berlin zog: bei der Berliner Obdachlosenhilfe. Das Thema Obdachlosigkeit hat mich tief berührt. Eine Freundin nahm mich mit, und wir engagierten uns dort über eineinhalb Jahre. Ich habe viel gelernt und viele Vorurteile abgelegt. Ehrenamt bedeutet für mich, die eigene Komfortzone zu verlassen und andere Lebensrealitäten kennenzulernen – nicht nur theoretisch, sondern unmittelbar. Es ist etwas anderes, über Pflegenotstand zu lesen, als ihn im Krankenhaus zu erleben. Gerade zu Beginn des Ukrainekriegs habe ich mich stark in Flüchtlingsunterkünften engagiert –raus aus dem Scrollen, rein ins Tun.
Man muss kein besonders selbstbewusster Mensch sein, um etwas zu bewirken. Schon kleine Gesten können Großes verändern. Und gleichzeitig tut es einem selbst gut: Für ein paar Stunden steht jemand anderes im Mittelpunkt, man erlebt Selbstwirksamkeit – das erdet und stärkt. Für mich ist Ehrenamt einfach das Beste.
Was hat dich dazu bewegt, dich in der Sterbebegleitung zu engagieren?
Der Auslöser war der Tod meines Großvaters vor fünf Jahren. Dank einer Organtransplantation hatte er viele Jahre gewonnen, wurde dann aber schwächer. Wir sprachen viel über das Sterben –
er hatte keine Angst, war bereit zu gehen. Während des Lockdowns hielt er bei einem Familienvideoanruf eine Art Abschiedsrede und starb kurz darauf friedlich zu Hause – genau so, wie er es sich gewünscht hatte. Das hat mich tief beeindruckt: Man kann dem Tod mit Ruhe und Selbstbestimmung begegnen.
Welche Voraussetzungen braucht man für diese Arbeit?
Für die Hospizarbeit ist eine Ausbildung nötig, die rund 100 Stunden umfasst. Man lernt dort alles von der Geschichte der Hospizbewegung über Kommunikation bis zum Umgang mit Abschied und der eigenen Sterblichkeit. Ein guter Einstieg ist der achtstündige „Letzte-Hilfe-Kurs“ – keine Pflicht, aber sehr empfehlenswert. Wie hat sich dadurch dein Blick auf das Leben verändert?
Während Corona wurde mir die Einsamkeit vieler Menschen bewusst. In einem Podcast hörte ich erstmals von Sterbebegleitung. Die Sprecherin sprach so liebevoll darüber, dass ich sofort neugierig wurde. Ein „LetzteHilfe-Kurs“ in einem Bestattungsinstitut nahm mir die Scheu. Schließlich fand ich einen Hospizdienst in Berlin, bei dem ich mich spontan zur Ausbildung anmeldete – aus einem Gefühl innerer Berufung heraus.
Diese Arbeit lässt sich kaum planen, sie hängt vom Zustand der begleiteten Menschen ab. Doch sie hat meinen Alltag bereichert und meinen Blick auf das Leben verändert. Durch die Nähe zum Tod fühle ich mich heute lebendiger, bewusster und dankbarer.
Ich nehme kleine Momente intensiver wahr. Ich habe viel über das Sterben gelernt – theoretisch und in der Praxis. Diese Erfahrungen haben mir Sicherheit gegeben. In meinem Umfeld bin ich inzwischen oft die Ansprechpartnerin, wenn es um Krankheit oder Abschied geht. Früher hätte ich mich das nicht getraut, heute kann ich ruhig da sein.
Was rätst du Menschen, die sich engagieren möchten – vielleicht auch in der Sterbe begleitung?
instagram luisemorgen
Einfach anfangen! Es muss nicht gleich ein großes Ehrenamt sein. Man kann mit Freundinnen oder Familie etwas Kleines starten – Blut spenden, Müll sammeln, helfen, wo man gebraucht wird. Wichtig ist, realistisch zu bleiben und sich nicht zu überfordern. Wer sich für Sterbebegleitung interessiert, sollte sich bewerben oder einen Letzte-Hilfe-Kurs besuchen. Deutschland hat eine starke Ehrenamtskultur – aber gerade wir Jüngeren könnten wieder mehr tun. Es lohnt sich: für andere und für sich selbst.
Text Christine Thaler
Testamentsspende – Mit dem letzten Willen Gutes bewirken
Jeder Mensch hinterlässt Spuren – nicht nur im Leben, sondern auch darüber hinaus. Eine Testamentsspende bietet die Möglichkeit, mit dem eigenen Nachlass nachhaltige Werte zu schaffen. Wer Tiere liebt und sich für den Erhalt bedrohter Arten einsetzen möchte, kann mit einer Testamentsspende an eine Tierschutzorganisation einen bedeutenden Beitrag leisten.
Bildungsinitiativen oder Wiederaufforstung gefährdeter Lebensräume. Gleichzeitig kann sie helfen, das eigene Lebenswerk fortzuschreiben und persönliche Werte über den Tod hinaus weiterzugeben.
TESTAMENTSSPENDEN SIND MEIST VON DER ERBSCHAFTSSTEUER BEFREIT!
DURCH DIE SPENDE AN EINE GEMEINNUTZIGE ORGANISATION WIRD ETWAS GUTES BEWIRKT.
01 ETWAS HINTERLASSEN!
Weltweit verschwinden täglich Tierarten, Lebensräume werden zerstört, Tiere leiden unter Ausbeutung, Vernachlässigung oder Misshandlung. Viele gemeinnützige Tierschutzorganisationen setzen sich mit Herzblut für den Schutz bedrohter Arten, die Rettung verletzter Tiere und die Bewahrung natürlicher Lebensräume ein. Doch dieser Einsatz ist oft nur durch Spenden möglich – auch durch solche aus Testamenten.
Eine Testamentsspende ist eine besonders sinnvolle Form der Unterstützung. Sie ermöglicht langfristige Planung und nachhaltige Projekte – etwa den Bau von Auffangstationen, Anti-Wilderei-Programme,
VORTEILE. 03 ORGANISATIONEN HELFEN! SPENDEN BIETEN EINE STABILE UND LANGFRISTIGE FINANZIERUNGSQUELLE UND ERMOGLICHT PROJEKTE. .. ..
Viele Menschen wissen nicht, dass sie in ihrem Testament neben Angehörigen auch Organisationen bedenken können. Eine Testamentsspende muss nicht groß sein, jeder Beitrag zählt. Gemeinnützige Organisationen sind zudem von der Erbschaftssteuer befreit, sodass das gesamte Vermögen dort ankommt, wo es gebraucht wird.
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit WWF Deutschland entstanden.
Die Natur in der Zukunft bewahren
Mit den Folgen des Klimawandels wird immer sichtbarer, wie wichtig der Schutz von bedrohten Tierarten und ihren Lebensräumen ist. Darum kümmert sich der WWF, eine der größten Naturund Umweltschutzorganisationen weltweit, seit vielen Jahren.
Sich mit den Themen Erbe und Nachlass zu beschäftigen, fällt vielen nicht leicht. Dabei kann es eine wunderbare Gelegenheit sein, die Zukunft aktiv mitzugestalten: In einem Testament werden die eigenen Wünsche festgehalten und das Erbe kommt dort an, wo man es möchte.
Wichtige Vorüberlegungen
Ein Testament zu machen, braucht Zeit. Es ist ein Prozess, der immer wieder Fragen aufwirft, die einen bewegen. Was gehört zu meinem Nachlass? Wem möchte ich was geben? Wie kann ich sicherstellen, dass mein Haustier gut versorgt bleibt? Und dann ins Tun kommen: Muss ich zum Notar oder kann ich den letzten Willen auch handschriftlich verfassen? Wo ist es sicher aufbewahrt? Schritt für Schritt entsteht das Testament, das zur Lebenssituation und den eigenen Vorstellungen passt.
Wie kann der WWF unterstützen?
Frau Goertz, was ist zu Lebzeiten wichtig, wenn jemand den WWF als Erben einsetzen will?
Die Grundlage ist immer ein Testament, damit der WWF erbt. Wir freuen uns, wenn die Menschen zu Lebzeiten mit uns Kontakt aufnehmen, damit wir ihre Wünsche so gut als möglich kennenlernen und später umsetzen können. Das ist unsere oberste Maxime.
Ein Testament zu machen, braucht Zeit.
Désirée Goertz Fachanwältin für Erbrecht, ist Referentin für Nachlassabwicklung und Syndikusanwältin beim WWF
Der WWF begleitet seit vielen Jahren Menschen, die den Natur- und Umweltschutz bedenken möchten: Kompetent, individuell und vertraulich. Es gibt viele, auch sehr emotionale Themen, die Menschen bei der Nachlassregelung zu bewältigen haben. Dank einer langjährigen Erfahrung kann der WWF auf unterschiedlichste Fragestellungen reagieren: Mit einem juristischen Netzwerk, das bei erbrechtlichen Fragen unterstützt, und persönlichen Gesprächen, um das Vorgehen und offene Fragen zu klären.
Sie kümmern sich dann im Todesfall um alles, auch um die Nachlassabwicklung? Ja, wenn wir als Erben eingesetzt werden, ob allein oder mit anderen zusammen. Dann fahren wir bundesweit zum Ort des Verstorbenen und kümmern uns um alles: Wir sorgen dafür, dass die Haustiere ein neues Zuhause bekommen, ordnen die Papiere, geben unerledigte Steuererklärungen in Auftrag. Auch um die Bestattung kümmern wir uns, soweit notwendig.
Muss der WWF das Erbe versteuern?
Als Stiftung ist der WWF von der Erbschaftsteuer befreit.
04 INDIVIDUELL & FUR DEN PERFEKTEN ZWECK. ..
DER SPENDER ENTSCHEIDET WELCHE ANWEISUNGEN UND BEDINGUNGEN DAS TESTAMENT BEINHALTEN!
Ein Testament gibt Sicherheit und Klarheit für Sie und Ihre Hinterbliebenen. Und es gibt Hoffnung für Tiere in Not und Arten, deren Überleben auf dem Spiel steht. Wer seinen letzten Willen mit Verantwortung und Herz füllt, schenkt mit der Testamentsspende Zukunft.
MACHEN SIE HIER DEN ERSTEN SCHRITT!
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Kontakt zu Petra Göhl
Ansprechpartnerin für gemeinnütziges Vererben beim WWF Deutschland
WWF Deutschland Tel 030 311 777-730 testament@wwf.de
Für weitere Informationen besuchen Sie unsere Webseite unter: wwf.de/testamente
Text Miriam Hähnel
Text Georg Sandmann
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der CBM Christoffel-Blindenmission Christian Blind Mission e.V. entstanden.
50 Jahre erfolgreich im Kampf gegen Blindheit in Tansania
Modern und zukunftsweisend für Tansania – am KCMC-Krankenhaus werden die einheimischen Fachkräfte von morgen ausgebildet. Die Klinik bietet Dienste von der Früherkennung bis hin zur Netzhaut-Chirurgie.
Tansania/Bensheim. Am Fuße des mächtigen Kilimandscharo-Berges liegt eine Augenklinik, die seit über 50 Jahren von der Christoffel-Blindenmission (CBM) gefördert wird: das „Kilimanjaro Christian Medical Centre“ (KCMC). In der Großstadt Moshi gelegen umfasst es 600 Betten. Damit spielt es für die Augenmedizin des Landes eine große Rolle: Bereits 1971 begann dort der Augenarzt Dr. Joseph Taylor mit dem Aufbau einer Augenabteilung. Taylor war nicht nur CBM-Fachberater, sondern auch Pionier der Augenmedizin in Afrika. Dank ihm wurden am KCMC die ersten Graue-Star-Chirurgen Tansanias ausgebildet.
Heute versorgt das KCMC ein Einzugsgebiet mit acht Millionen Menschen.
Generell erweist das KCMC Tansania einen großen Dienst: So gab es hier die erste Produktion von Augentropfen, die erste Brillen-Werkstatt und die erste Abteilung, die Kinder operieren konnte. Heute versorgt das KCMC ein Einzugsgebiet mit acht Millionen Menschen. Die Abteilung für Kinderaugenheilkunde ist eine von vier in ganz Tansania, einem der ärmsten Länder der Welt.
Dasselbe gilt für die Netzhaut-Chirurgie, die sogar von Patienten aus Nachbarstaaten besucht wird. Ein besonderer Meilenstein war die 10-millionste GraueStarOperation in einem CBM-geförderten Projekt, durchgeführt von Dr. Heiko Philippin im Jahr 2010. Wichtig am KCMC ist auch die Ausbildung einheimischer Fachkräfte, um den Bedarf an (Augen-)Ärzten zu decken.
Die Absolventen können ebenfalls Abschlüsse in öffentlicher Gesundheitsversorgung oder Augenheilkunde erwerben.
Um auch Menschen zu erreichen, die sich die Anreise in das Krankenhaus nicht leisten können, fahren mobile Teams in die Dörfer, um Betroffene zu finden. Diese werden bei Bedarf ins KCMC gebracht und operiert.
Vererben, stiften, Gutes tun
Armut, Behinderung und Ärztemangel gehen Hand in Hand! Die Christoffel-Blindenmission (CBM) ist eine internationale christliche Entwicklungsorganisation. Sie verbessert die Lebensqualität von Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt. Die Ausbildung von Fachkräften ist dabei wichtiger Bestandteil unseres Engagements. Möglich ist unsere Arbeit nur durch unsere Spenderinnen und Spender, die uns mit ihren Nachlässen oder Stiftungen tatkräftig unterstützen. Entscheiden auch Sie sich dafür, mit einem Vermächtnis oder einer Stiftung Bleibendes zu hinterlassen!
Mehr Infos unter www.cbm.de/vererben-stiften
Der kleine Zogo hat wieder allen Grund zum Lachen. Aufgrund der jahrzehntelangen Ausbildung von Augenärztinnen und -ärzten durch die CBM konnte er operiert werden. Der Junge hatte Grauen Star und sah sehr schlecht. Jetzt kann er wieder zur Schule gehen und hat eine bessere Zukunft.
Erfahren Sie mehr über unsere Arbeit im kostenlosen Webinar „Ihr größtes Geschenk“ ab 11.12.2025 auf: www.cbm.de/mediathek
Nach dem Zweiten Weltkrieg standen Millionen Menschen in Europa vor dem Nichts. Sie hatten ihr Zuhause, ihre Familien, ihre Zukunft verloren. Um ihnen zu helfen, wurde 1950 von den Vereinten Nationen das Amt des Hohen Flüchtlingskommissars (UNHCR) ins Leben gerufen. Was damals als Antwort auf eine europäische Tragödie begann, ist heute eine weltweite Verpflichtung: Schutz und Hilfe für Menschen, die vor Krieg, Gewalt und Verfolgung fliehen müssen.
Viele Menschen beschäftigt die Frage: Was bleibt von mir, wenn ich gehe?
Angela Ott
Beraterin für Testamente und UNO-Flüchtlingshilfe Stiftung
Flucht und Neubeginn sind Erfahrungen, die auch unsere Gesellschaft geprägt haben. Viele Familien in Deutschland tragen Geschichten von Flucht und Neuanfang in sich – aus Pommern, Schlesien oder der DDR. Dieses Erleben verbindet uns mit Menschen, die heute gezwungen sind, ihr Zuhause zu verlassen – auf der Suche nach Sicherheit, Frieden und einer Zukunft. Allen ist gemeinsam: Niemand flieht freiwillig.
Die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des UNHCR in Deutschland, sorgt seit über 40 Jahren dafür, dass Hilfe dort ankommt, wo sie am dringendsten gebraucht wird. Sie rettet Leben – mit Schutz, Nahrung, medizinischer Versorgung und Bildung. Und sie begleitet Menschen, die in ihrem letzten Willen ein Zeichen setzen möchten: für Menschlichkeit, für Mitgefühl, für eine bessere Welt.
Mit dem letzten Willen Hoffnung weitergeben Viele Menschen wünschen sich, dass etwas von ihnen bleibt, das über die eigene Zeit hinaus Bedeutung hat. Etwas, das Hoffnung schenkt. So auch Margarete K. und ihr Mann, die die UNOFlüchtlingshilfe in ihr Testament aufgenommen haben. Eine große Frage, die sich die beiden stellten, war: Wer kümmert sich später um alles? „Ein Schreiben hat uns auf die Möglichkeit des gemeinnützigen Vererbens aufmerksam gemacht. Das hat uns sehr berührt“, erzählen sie. Heute weiß das Ehepaar, dass ihr letzter Wille Hoffnung weitergeben wird – und dass die UNO-Flüchtlingshilfe sich um alles kümmert. Das schenkt ihnen innere Ruhe. Ein Testament zu verfassen bedeutet mehr, als materielle Werte zu verteilen. Es ist ein Ausdruck dessen, was uns im Leben wichtig war. Wenn Sie eine gemeinnützige Organisation wie die UNO-Flüchtlingshilfe in Ihr Testament aufnehmen, lassen Sie Ihre Werte weiterleben. Sie schenken Sicherheit und Zukunft – dort, wo Menschen alles verloren haben. Auch kleine Vermächtnisse bewirken Großes: ein sicherer Schlafplatz, ein Hygienepaket, Schulmaterial für Kinder. Jeder Beitrag kann Leben verändern.
Hilfe durch kleine Vermächtnisse
So wie bei Fatma, einer jungen Mutter aus dem Sudan. Als der Krieg ihr Dorf zerstörte, floh sie mit ihren Kindern tagelang zu Fuß, ohne zu wissen, wohin der Weg führen würde. Heute lebt ihre kleine Familie in einem vom UNHCR unterstützten Camps in der Zentralafrikanischen Republik. Dort erhalten sie einen geschützten Schlafplatz, Lebensmittel und medizinische Hilfe. Fatma sagt: „Zum ersten Mal seit Langem habe ich keine Angst, wenn meine Kinder schlafen.“ Hinter jedem Vermächtnis steht eine Geschichte – von Liebe, Vertrauen und dem Wunsch, die Welt ein Stück besser zu hinterlassen. Wer sich entscheidet, Menschen auf der Flucht mit seinem Nachlass zu unterstützen, gibt mehr als Geld: Er schenkt Schutz, Bildung und Zukunftschancen. Er schenkt Zuversicht. Ein solches Vermächtnis wirkt weiter – leise, aber kraftvoll.
Was bleibt von mir, wenn ich gehe?
Viele Menschen beschäftigt die Frage: Was bleibt von mir, wenn ich gehe? Ein Testament für einen guten Zweck ist eine besonders sinnstiftende Antwort. Es ist ein starkes Zeichen der Solidarität – ein Vermächtnis, das weiterwirkt, wenn wir längst gegangen sind. Die UNO-Flüchtlingshilfe steht an der Seite all jener, die Verantwortung übernehmen möchten –mit persönlicher Beratung, Informationsmaterial und der Gewissheit, dass jeder letzte Wille mit größtem Respekt umgesetzt wird. Denn Liebe endet nicht mit dem Leben. Sie kann weiterwirken – in jedem geretteten Kind, in jedem Neubeginn, in jedem Stück Hoffnung, das wächst.
Sie denken daran, Ihr Testament zu machen? Dann lege ich Ihnen die UNO-Flüchtlingshilfe ans Herz. Damit können Sie Menschen, die auf der Flucht sind und leiden, neue Perspektiven bieten. – Gesine Schwan reicht weiter. Mit Ihrem Nachlass.
Mit einer Spende doppelt schenken. Machen Sie mit dem „Geschenk ohne Grenzen“ Familie, Freund*innen oder Kolleg*innen eine Freude und unterstützen Sie gleichzeitig humanitäre Nothilfe in über 70 Ländern, z. B. bei Epidemien, nach Naturkatastrophen oder in Kriegsgebieten.