New Learning

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New Learning

New Learning im Schulalltag Niko Kappe, Isabell Hollnack und Bob Blume erläutern ihre Einblicke

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"Digitalisierung disruptiert alle Branchen, aber die Bildung sieht noch aus wie vor 100 Jahren. "

Nicolai Schork und Alexander Giesecke über ihre Einsichten und Perspektiven zum Thema digitale Bildung.

Handlungsbedarf an deutschen Hochschulen Julius David Friedrich spricht über Status Quo der Digitalisierung

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Sophia Walter Im Wandel der Digitalisierung muss auch die Welt der Bildung neu geschrieben werden, um fortschrittlich und auf dem neusten Stand zu bleiben.

Patricia Stukenberg

New Learning fängt bei den Kleinsten an: Bereits in Kita und Grundschule werden Grundlagen für neue Wege des Lernens gelegt.

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Der Schlüssel zum Erfolg: Weiterbildung der von Ausbilderinnen und Ausbildern

Riskieren, um voranzukommen

In einem Interview mit Jacob Chammon erklärt der Vorstand des Forum Bildung Digitalisierung, warum es wichtig ist, neue Fehlerkulturen zu kreieren und neue Konzepte auszutesten, um junge Menschen innerhalb der Digitalisierung voranzubringen.

Der digitale Wandel bringt viele neue Lernmodelle im Bildungssystem mit sich.

Wie fortschrittlich ist Deutschland hinsichtlich der Digitalisierung der Lehr- und Lernprogramme in Schulen, Ausbildungsbetrieben und Universitäten?

Es gibt in Deutschland eine große Diskrepanz hinsichtlich der Digitalisierung in Schulen. Insbesondere einige Preisträgerschulen und Hidden Champions sind sehr weit und probieren viele innovative Konzepte aus. Es ist aber zu beobachten, dass die Bedeutung von veränderten LehrLernsettings im Sinne einer Kultur der Digitalität noch nicht in der Breite angekommen ist. Hier gilt es anzusetzen!

Die Gestaltung der digitalen Transformation erfordert außerdem eine ganzheitliche Herangehensweise: Beginnend bei der Kita und der frühzeitigen Förderung der Basiskompetenzen bis hin zu veränderten Prüfungsformaten, wozu auch das Abitur für mich gehört.

Welche Prozesse beinhaltet die digitale Transformation in Bildungseinrichtungen?

Die digitale Transformation gelingt nur gemeinsam. Auf der einen Seite ist partizipative Kooperation innerhalb der Schule notwendig, genauso wie eine ko-konstruktive Zusammenarbeit zwischen Schulen, Schulträgern und Schulaufsichten auf der anderen Seite. Ein Beispiel dafür ist unser LabBD, mit dem wir einen Dialogund Experimentierraum für diese Akteure anbieten. Insgesamt brauchen wir viel mehr Mut und damit einhergehend auch eine neue Fehlerkultur. Es muss in Ordnung sein, neue Konzepte auszuprobieren und auch wieder verwerfen zu können, wenn diese nicht wie gewünscht funktionieren.

Was sind die größten Herausforderungen hierbei?

Gerade für viele Eltern gilt die Devise „keine Experimente“, wenn es um das eigene Kind geht. Gleichzeitig erkennen sie auch die Defizite im System Schule und fordern innovative Unterrichtsformate oder neue didaktische Herangehensweisen. Aber ohne Ausprobieren können

wir das System nicht verändern und dazu gehören eben auch Fehler. Es gilt daher, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass Lehrkräfte und Schulleitungen sich sicher fühlen, innovativ zu sein und Gestaltungsräume zu nutzen. Mut kann nicht über Nacht entstehen, sondern nur wachsen, wenn Lehrkräfte und Schulleitungen durch verlässliche Rahmenbedingungen Sicherheit vermittelt wird. Ein gutes Beispiel dafür ist etwa die Experimentierklausel für Schulen, die in Schleswig-Holstein eingeführt wurde. Klar ist aber natürlich auch: wenn dabei Fehler gemacht werden, darf das nicht zulasten der Schüler:innen und deren weiteren Bildungsweg gehen.

Wo sehen Sie das (deutsche) Bildungssystem in den nächsten zehn Jahren?

Mutiger, innovativer und diverser als heute! Die verschiedenen Akteure aus Bildungspraxis und Bildungsverwaltung arbeiten ko-konstruktiv zusammen. Schule wird nicht nur als Lern-, sondern auch als Lebensraum betrachtet. Probleme wie der Lehrkräftemangel werden durch neue, attraktive Arbeitsbedingungen gelöst.

Ohne Ausprobieren können wir das System nicht verändern, und dazu gehören eben auch Fehler!
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Jacob Chammon, Vorstand des Forum Bildung Digitalisierung e. V. Text Ella Fledrich
FÜR DEN INHALT IN DIESER AUSGABE JUNI 2023
Manager: Patricia Stukenberg , Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Henriette Schröder (Managing Director), Alexandra Lassas (Content and Production Manager), Philipp Colaço (Director Business Development), Lea Hartmann artstudiolh (Layout), Cover: simpleclub
de.redaktion@mediaplanet.com
Artikel, die
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der Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH.
Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle
IN DIESER AUSGABE
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Redaktion
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Geschlechter.
&
FOTO: PHIL DERA / FORUM BILDUNG DIGITALISIERUNG
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Digitale Unterstützung für gehörlose Menschen und ihre Arbeitgeber

Die meisten gehörlosen Menschen haben in der Arbeitswelt erhebliche Kommunikationsprobleme. Das beschränkt oft ihre berufliche Teilhabe. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) fördert deshalb seit Jahrzehnten die Unterstützung der beruflichen Kommunikation gehörloser Menschen. Aktuell werden immer mehr beruflich relevante Fachgebärden als digitale Präsentationen im Auftrag des BMAS ins Netz gestellt.

Arbeitgeber können also gehörlose Menschen beruflich immer qualifizierter einsetzen. Auch komplexe und anspruchsvolle berufliche Fachsprachen können heute schon für viele Berufe umfassend in Deutsche Gebärdensprache übersetzt werden.

Gebärdensprachdolmetscher:innen steht mit diesen beruflichen Fachgebärdenlexika ein schneller Zugriff auch auf sehr spezielle Fachgebärden jederzeit kostenlos zur Verfügung. So ist zum Beispiel das Fachvokabular der Informationstechnologie und Datenverarbeitung inzwischen sehr gut unter https://sign2mint.de/entries;fachgebiet=Informatik mit derzeit 639 Fachgebärdenvideos dokumentiert:

Gebärdensprachvideo und zugehörige Gebärdenschrift für den Begriff „Datensatz“, vorgestellt von unserer gehörlosen IT-Fachkraft Uta Meissner https://sign2mint.de/entry/Datensatz/8088731661663380:45

Was können digitale Fachgebärdenlexika heute schon leisten?

Digitale Fachgebärdenlexika gibt es weltweit schon einige Jahre – auch in Deutschland z. B. das Fachgebärdenlexikon der Berufsbildungswerke mit etwa 1.400 beruflichen Fachgebärden für 10 handwerkliche Berufsfelder. Die neueren Projekte des Ausgleichsfonds setzen jedoch modernere und leistungsstärkere Software ein, die von dem Hamburger Softwarehaus WPS in den letzten Jahren entwickelt wurde. Seit April 2022 steht auf dieser technischen Basis das weltweit umfassendste naturwissenschaftliche Fachgebärdenlexikon Sign2MINT mit 5263 Fachgebärden zur Verfügung.

Dieses digitale Lexikon ist nicht nur für Ausbildung und Beruf gehörloser Menschen im akademischen Bereich relevant. Die dort nachgewiesenen Fachgebärden können auch im Schul- und Berufsschulbereich sinnvoll genutzt werden. Es wird also umfassend die Kommunikation in naturwissenschaftlichen Fächern verbessert.

In diesem Lexikon Sign2MINT kann für ein deutsches Wort die zugehörige Gebärde gesucht werden, es geht aber auch andersrum als sogenannte Gebärdensuche. Es kann also auf Basis besonderer Technologie und des Einsatzes der Gebärdenschrift auch für eine unbekannte Gebärde das zugehörige deutsche Wort gefunden werden.

Entwickelt wurde Sign2MINT 2019 – 2022 in einer Kooperation des MaxPlanck-Instituts Halle und des Hamburger Softwarehauses Workplace Solutions WPS GmbH. Gefördert wurde dieses Projekt vom Ausgleichsfonds beim BMAS und der Max-Planck-Förderstiftung.

Der Ausgleichsfonds nach § 161 SGB IX setzt zweckgebunden für die berufliche Teilhabe schwerbehinderter Menschen Mittel der Ausgleichsabgabe ein, die diejenigen Arbeitgeber zahlen müssen, die ihre schwerbehindertenrechtliche Beschäftigungspflicht nicht oder nicht voll erfüllen.

Was ist für die Zukunft geplant?

Das laufende Projekt des Ausgleichsfonds wird bis 2025 vor allem digitale Fachgebärdenlexika für Arbeit und Berufsbildung deutlich weiter ausbauen1. Hinzukommen Informations- und Weiterbildungsangebote.

• Sign4all – also ein digitales berufliches Fachgebärdenlexikon für alle – soll ausgewählte Berufsfelder der Luftfahrtindustrie, der Drucktechnologie und weitere Berufsbereiche mit Fachgebärden unterstützen. Erste Veröffentlichungen stehen bereits unmittelbar im Juli 2023 an.

• Für viele Berufe wichtig: Die Fachbegriffe der IT-Tätigkeiten werden weiter speziell aufbereitet. Die Arbeiten sind bereits weit fortgeschritten: Über 600 Fachgebärden aus dem Bereich Informatik des Lexikons Sign2MINT können mit geringer Bearbeitung übernommen werden – weitere Fachgebärden werden laufend gesammelt und veröffentlicht werden. Wir prüfen derzeit auch Kooperationsmöglichkeiten mit dem Erasmus Projekt „EU Digital Framework For Sign Languages“, das in Internationaler Gebärdensprache 500 Begriffe mit Fachgebärden zu den Bereichen IT und Digitales bereitstellt.

• Für Zielgruppen des Projekts werden ab spätestens Juli 2023 spezielle Einweisungskurse in die Nutzung der Fachgebärdenlexika möglich sein, die unser Projektpartner Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) anbietet. Spezielles Fachgebärdenvokabular kann auch als Inhouse-Veranstaltung oder digital für Betriebe oder Ausbildungsstätten vorgestellt werden.

• Die Sammlung der Fachgebärden erfolgt vorzugsweise mit Partner:innen aus der Industrie – so besteht unter anderem ein Kooperationsvertrag mit Airbus Hamburg seit September 2022.

Das Projekt wird am 17./18. Oktober 2023 eine Fachtagung Digitale Unterstützung gehörloser Menschen in Fulda durchführen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.digitale-unterstuetzung-gehoerloser-menschen.de

Und auf den Internetfundstellen https://www.delegs.de

https://www.faw.de/digitale-berufliche-eingliederunggehoerloser-menschen

https://www.taubenschlag.de/2022/05/innovationspreisfuer-die-wps-workplace-solution-gmbh

Markus Halle Stellvertretender Schwerbehindertenvertreter bei Airbus Operations GmbH Hamburg, koordiniert die Sammlung von Fachgebärden der Luftfahrtindustrie. Einer der wenigen gehörlosen Schwerbehindertenvertreter in Deutschland.

Thomas Heinemann

Langjähriger Schwerbehindertenvertreter bei Airbus Hamburg. Von ihm ging die Initiative für die Fachgebärdensammlung „Luftfahrtindustrie“ aus.

Professor Dr. Sabine Fries

Hochschule Landshut, ist die erste deutsche gehörlose Professorin – Mitglied der Projektleitung.

Christiane Harms

Geschäftsführerin

Malt | Harms GmbH

Fachdienst für berufliche Integration Bremen. Mitglied der Gesamtprojektleitung.

Dr. Guido Gryczan

Geschäftsführer

Workplace Solutions WPS GmbH. Seit 2010 arbeitet er an Informatikthemen zur Digitalen Unterstützung der Deutschen Gebärdensprache.

Text Christiane Harms, Manuela Malt & Dr. Hans-Günther Ritz
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit
der Malt | Harms GmbH entstanden.
FOTO: HTTPS://SIGN2MINT.DE/ STARTSEITE DER JEWEILS AKTUELLE ARBEITS- UND PLANUNGSSTAND DIESES PROJEKTES AGF.00.00001.20 „DIGITALE UNTERSTÜTZUNG DER BERUFLICHEN EINGLIEDERUNG GEHÖRLOSER MENSCHEN“ WIRD FORTLAUFEND AUF DER PROJEKTHOMEPAGE VERÖFFENTLICHT: HTTPS://DIGITALE-UNTERSTUETZUNG-GEHOERLOSER-MENSCHEN.DE
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New Learning im Schulalltag

Text Donnie Berg

Niko Kappe, Grundschullehrer, Journalist und Bildungsinfluencer

Was bedeutet der Begriff

„New Learning“ für Sie und welche Ansätze werden im deutschen

Schulsystem bereits erfolgreich integriert?

In einem Land mit 16 unterschiedlichen Bildungssystemen ist eine pauschale Antwort hier natürlich sehr schwierig Fakt ist aber, alle diese Systeme sind dringend reformbedürftig! “New Learning” ist für mich erst einmal zeitgemäßes Lernen. Ein Lernen, das dem kulturellen und gesellschaftlichen Transformationsprozess gerecht wird, in dem wir uns seit langem befinden. Anders als bisher stehen die Lernenden und deren Lernprozesse im Mittelpunkt. Die Welt, unsere Kultur, unsere Art zu arbeiten haben sich rasant verändert – Schule ist hier häufig noch nicht angekommen.

Wie empfinden Sie den gegenwärtigen Stand der Digitalisierung – als Teil von New Learning – an deutschen Schulen?

Ich denke, es ist wichtig zu verstehen, dass “New Learning” nicht zwangsläufig nur an digitalen Geräten stattfindet. Neues Lernen muss ganzheitlich gedacht werden. Das bedeutet, digitale und analoge Ressourcen stehen sich im Lernprozess gleichwertig gegenüber. Schulen ohne Wifi und mit mangelnder technischer Ausstattung (davon gibt es immer noch sehr viele) bleiben natürlich ein großes Ärgernis. Was aber auch sehr oft vergessen wird: Es reicht nicht, einen Klassensatz iPads in den Klassenraum zu werfen, wenn Lehrerinnen und Lehrer keine Zeit haben, sich intensiv mit deren Möglichkeiten zu beschäftigen und Fortbildungsangebote fehlen.

Instagram: @ nikothecap | Tiktok: @ nikothec

Isabell Hollnack, Berufsschullehrerin, Bloggerin und Bildungsinfluencerin

Was bedeutet der Begriff „New Learning“ für Sie und welche Ansätze werden im deutschen

Schulsystem bereits erfolgreich integriert?

Die Bereitschaft eigenständig zu denken und selbstwirksam zu sein. Neben dem Bildungsauftrag haben wir auch die Aufgabe, Menschen auf die Welt von morgen vorzubereiten und die Schüler:innen darin zu unterstützen, zu Menschen zu werden, die in der Lage sind, die Welt von morgen zu gestalten. Und das schaffen wir, wenn unsere Schüler:innen eine Sinnhaftigkeit in ihren Inhalten sehen und die individuellen Stärken, Potenziale und Interessen erkennen und fördern. New Learning kann das ermöglichen.

Wie empfinden Sie den gegenwärtigen Stand der Digitalisierung – als Teil von New Learning – an deutschen Schulen?

Schleppend. Es geht viel zu langsam voran, in so vielen Bereichen. Meiner Meinung nach haben die Schulen viel zu wenig Entscheidungsfreiheit und die Bürokratie ist ein zähes Kaugummi. Es ist kaum vorstellbar, aber es gibt immer noch so viele Schulen, die weder WLAN noch digitale Endgeräte besitzen. Ich kenne Lehrkräfte, die ihren eigenen Beamer gekauft haben, um überhaupt ansatzweise digital unterrichten zu können. Wollen die großartigen Potenziale von digitalen Medien als Teil von New Learning ausgeschöpft werden, brauchen wir erstmal eine solide Basis. Schule braucht aber nicht nur (digitale) Endgeräte als Basis, sondern gleichzeitig didaktisch-methodische Konzepte, damit das Potenzial ausgeschöpft werden kann.

Blog: isadigitalteaching.com | Instagram: @ isa.digitial.teaching

Bob Blume, Gymnasiallehrer, Autor und Bildungsinfluencer

Was bedeutet der Begriff

„New Learning“ für Sie und welche Ansätze werden im deutschen

Schulsystem bereits erfolgreich integriert?

Aus meiner Sicht ist es weniger von Belang, was „New Learning“ für den Einzelnen bedeutet. Solche Begriffe werden dann wirkmächtig, wenn sie aus verschiedenen Perspektiven geschärft und mit Leben gefüllt werden. Vor diesem Hintergrund stimme ich mit den Dimensionen des Begriffes „New Learning“ überein, die von dem Think-Tank aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft mit der Fernuniversität Hagen erarbeitet worden sind, dem sogenannten Hagener Manifest.

Dieses auszuführen, wäre zu umfangreich, aber vielleicht in aller Kürze: New Learning ist ein reflektiertes Lernen im digitalen Wandel, das die Potenziale der Digitalität in den Lernprozess einbezieht und die gesellschaftlichen Entwicklungen in diesen integriert.

Wie empfinden Sie den gegenwertigen Stand der Digitalisierung – als Teil von New Learning - an deutschen Schulen?

Wir dürfen nicht bei einer „Verwaltungsdigitalisierung“ stehen bleiben. Das Digitale in den Unterricht einzubeziehen heißt, eine andere Lernkultur in die Schule zu bringen, eine, in der digitale Medien als Werkzeuge der Vernetzung und der Erweiterung der Inhalte eingesetzt werden. Eine, in der digitale Medien adaptive Lernsettings und individuelles Lernen ermöglichen. Davon sind wir noch weit entfernt.

Blog: www.bobblume.de | Instagram: @ Netzlehrer

... Lesen Sie das gesamte Interview auf unserer Kampagnenwebseite unter: www.erfolgundbusiness.de

Bildung neu denken: Lernen mit Virtual Reality

Die Redaktion im Test: GoStudent, einer der weltweit führenden Nachhilfeanbieter, launcht GoVR, eine Virtual

für immersiven Sprachunterricht für Schüler zwischen 13 und 18 Jahren.

Wie war deine Erfahrung mit einer virtuellen Lernumgebung beim Sprachenlernen?

Die Plattform ist sehr übersichtlich. Der Raum, in den man sich am Anfang einloggt, ist groß und gibt einem das Gefühl, in eine ganz neue Welt einzutauchen. Durch die verschiedenen Ebenen und Bildschirme bekommt man schnell ein Gefühl dafür, wie man sich auf der Plattform bewegt. Natürlich muss man sich am Anfang erst einmal zurechtfinden. Aber durch eine gute Einführung durch einen Nachhilfelehrer habe ich die wichtigsten Funktionen schnell gelernt und hatte ein gutes Gefühl dabei, alles zu erkunden.

Was war das Beste an deiner Erfahrung mit GoVR und GoStudent? Was hat dich am meisten beeindruckt?

Am besten hat mir die Interaktion zwischen den Teilnehmern gefallen. Durch einzelne Handbewegungen wie Daumen hoch, Klatschen oder Hüpfen kann man seine Emotionen zeigen und die Kommunikation wirkt nicht gespielt.

Der Wechsel zwischen den verschiedenen Welten und die Möglichkeiten, sich aktiv dort mit Mitschülern und dem Nachhilfelehrer auszutauschen gestaltet die Stunde abwechslungsreich und man entdeckt immer wieder Neues.

Insgesamt gibt es bei uns mehr als 40 verschiedene virtuelle Lernumgebungen. Kannst du einige der Orte beschreiben, die du besucht hast, und wie sie dir beim Sprachenlernen helfen?

Ich habe einige der virtuellen Lernumgebungen besucht und mir wurde gezeigt, wie sie den Schülern beim Sprachenlernen helfen. Ich erinnere mich an den Strand, das Arztzimmer und die Küche. Die Welten sind so gewählt, dass einerseits situationsbedingtes Lernen stattfinden kann (z. B. im Restaurant, Büro, auf Reisen, etc.) oder die Interessen von jungen Menschen widerspiegelt und somit ihre volle Aufmerksamkeit einfängt (z. B. eine Drachenhöhle). Erfolgsstatistiken, welche das belegen, sind von Immerse hier zu finden: www.immerse.com/research.

Wie bequem war das VR-Headset, das du während der Unterrichtsstunde getragen hast?

Das Headset ist so konstruiert, dass es sich perfekt an die Kopfform anpasst. Durch zusätzliche Einstellungen, wie die Brillenhalterung oder das Kopfband, kann man das Produkt individuell an den eigenen Kopf anpassen, um sich wohlzufühlen. Die meisten Funktionen können sowohl im Stehen als auch im Sitzen ausgeführt werden.

Die Firma bietet videobasierten 1:1-Unterricht, der im eigens dafür eingerichteten virtuellen Klassenzimmer abgehalten wird, so wie vor Ort Nachhilfe an. Dies richtet sich an Schüler im Alter von 6 bis 18 Jahren und bietet personalisierte Unterstützung für mehr als 30 Schulfächer. Erleben Sie selbst, wie die Plattform das Sprachenlernen revolutioniert. Melden Sie sich heute an und entdecken Sie, wie die innovativen Technologien den Lernprozess verbessern können, unter: hello.gostudent.org/govr

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Was verstehen Lehrer und Lehrerinnen unter dem Begriff New Learning und wie erfolgreich ist die Implementierung digitaler Lernmethoden in der Praxis? In unserem Interview geben Niko Kappe, Isabell Hollnack und Bob Blume einen Einblick in ihren Schulalltag und in ihr Empfinden.
FOTOS: GOSTUDENT
Reality (VR) Lernumgebung Text Katharina Lassmann Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit GoStudent entstanden.
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Die Digitalisierung an deutschen Hochschulen

Julius-David Friedrich ist im CHE Centrum für Hochschulentwicklung Projektleiter des Hochschulforums Digitalisierung.

Womit beschäftigt sich das Hochschulforum Digitalisierung und insbesondere die Studie „Monitor Digitalisierung - Wo stehen die deutschen Hochschulen?“

Als bundesweiter Think-&-Do-Tank führt das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) eine Fachcommunity – von der Lehrkraft bis zur Hochschulpräsidentin - rund um die Digitalisierung in Studium und Lehre zusammen, macht Entwicklungen sichtbar und erprobt innovative Lösungsansätze. Der Monitor zum Stand der Digitalisierung in Studium und Lehre an deutschen Hochschulen wurde als „360-Grad-Befragung“ angelegt. Zwischen Mitte Juni und Ende Oktober 2022 wurden insgesamt rund 1.600 Personen befragt. Hierzu gehörten Hochschulleitungen, Support-Mitarbeitende, Lehrende und Studierende, um einen möglichst ganzheitlichen Blick auf das Thema zu erhalten. Gefragt wurde zu didaktischen Formaten, räumlicher Infrastruktur, konkreten Unterstützungsangeboten bis hin zu strategischen Entwicklungen an deutschen Hochschulen.

Welche Veränderungen in der Hochschullehre wurden durch die Pandemie ausgelöst wo stehen die Hochschulen jetzt?

Zunächst einmal haben nahezu alle Hochschulen in einem Notfallmodus überwiegend Online-Lehre gemacht. Seit dem Ende der Corona-Maßnahmen finden die meisten Veranstaltungen an deutschen Hochschulen wieder in Präsenz statt, was zu erwarten war. Ich bin allerdings überrascht darüber, wie weit verbreitet die synchrone hybride Lehre ist, bei der Studierende von Zuhause aus zugeschaltet werden, und wie wenig Blended Learning, also etwa die Kombination von Präsenzunterricht und E-Learning, tatsächlich genutzt wird. Angesichts der Tatsache, dass Blended Learning auch vor der Pandemiezeit bereits als vielversprechende Kombination aus Online- und Präsenzphasen galt, finde ich das besonders erstaunlich.

Welche Herausforderungen und Anregungen sind in den Befragungen bei Lehrenden und Studierenden besonders deutlich geworden? Es ist deutlich geworden, dass Lehrende motiviert sind, Digitalisierung in Studium und Lehre weiter umzusetzen. Häufig fehlt ihnen aber die

Zeit, sich weiterzubilden oder neue Formate zu konzipieren. Studierende wünschen sich vor allem eine interaktivere und multimedialere Lehre. Die Ergebnisse der Befragung legen nahe, dass es auch bei der räumlichen Ausstattung an Hochschulen Handlungsbedarf gibt. Es zeigt sich, dass immer mehr Hochschulen vielfältige Lernräume wie Selbstlernflächen, Maker-Spaces und Gruppenarbeitsräume entweder bereits besitzen oder planen, aber für den aktuellen Bedarf müssen diese Räumlichkeiten noch weiter ausgebaut werden.

Nahezu alle Hochschulen setzen sich inzwischen strategisch mit der Digitalisierung in Studium und Lehre auseinander.

Wie schätzen Sie als Projektleiter die Situation an deutschen Hochschulen ein, was müsste Ihren Vorstellungen nach in den nächsten Jahren verändert werden, um die Lehre an den Hochschulen weiter zu verbessern, mit Hinblick auf den Stand der Digitalisierung?

Positiv ist: Nahezu alle Hochschulen setzen sich inzwischen strategisch mit der Digitalisierung in Studium und Lehre auseinander. Unsere Befragung verdeutlicht, dass deutsche Hochschulen in den letzten Jahren Fortschritte gemacht haben, um digitale Lehrformate zu ermöglichen und zu unterstützen. Trotzdem zeigt sich auch, dass wir uns erst am Anfang der Entwicklung befinden. Um weiter Fortschritte zu machen, müssen die entwickelten Strategien nun in die Praxis umgesetzt werden und im Hochschulalltag Anwendung finden.

Hier kann der Monitor kostenlos heruntergeladen werden: hochschulforumdigitalisierung.de Bevorstehende Messen 2023: Über die Messe spricht ganz Deutschland!

Maßnahmen

zur Digitalisierung an deutschen Hochschulen 2022

Im Rahmen einer Befragung zur Digitalisierung in Studium und Lehre an deutschen Hochschulen im Jahr 2022 gaben knapp 97 Prozent der befragten Hochschulleitungen an, bereits Maßnahmen zur Anreicherung der Präsenzlehre mit digitalen Medien ergriffen zu haben. Befragt wurden 62 Hochschulleitungen.

• 96,8% Präsenzlehre mit digitalen Medien

• 95,2% Hybride Lehre

• 95,2% Blended Learning in der Lehre

• 80,6% Förderung (medien-)didaktischer Kompetenzen von Lehrenden

• 22,6% Studienberatung und adaptives Lernen

• 61,3% Förderung hochschulübergreifender Zusammenarbeit in der Lehr- und Prüfungsentwicklung

• 48,4% Einrichtung von Experimentenräumen für die Entwicklung innovativer Lehr-und Prüfungskonzepte

• 41,9% Augmented/ Virtual Reality in der Lehre

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Julius-David Friedrich Projektleiter des Hochschulforums Digitalisierung
MESSETIPP FOTO: SHUTTERSTOCK_346701608 QUELLE: HTTPS://DE.STATISTA.COM/STATISTIK/DATEN/STUDIE/1383910/UMFRAGE/MASSNAHMEN-DIGITALISIERUNG-STUDIUM-LEHRE-HOCHSCHULE/#:~:TEXT=IM%20 RAHMEN%20EINER%20BEFRAGUNG%20ZU,MEDIEN%20BEREITS%20ANGESTOSSEN%20ZU%20HABEN.

Auch Ausbilderinnen und Ausbilder müssen weiterhin lernen

Dirk Werner, Leiter des Clusters Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte im Institut der deutschen Wirtschaft, erklärt im Interview, warum die kontinuierliche Weiterbildung von Ausbilderinnen und Ausbildern der Schlüssel für eine erfolgreiche Digitalisierung im Unternehmen und des Ausbildungsprogramms ist.

Wie digital ist die Ausbildung in deutschen Unternehmen?

Immer mehr Unternehmen bereiten ihre Auszubildenden umfangreich auf die digitale Arbeitswelt vor. So zählen inzwischen 38,5 Prozent der Unternehmen zu den Ausbildungsunternehmen 4.0 und damit zu den digitalen Vorreitern. Dies entspricht einem Anstieg um knapp zehn Prozentpunkte gegenüber der Ersterhebung des IW-Index „Ausbildungsunternehmen 4.0“ im Jahr 2019.

Was würden Sie einem „digitalen Nachzügler“ raten, wenn es um die Modernisierung und Digitalisierung der Ausbildung in ihrem Unternehmen geht?

Die digitalen Nachzügler können aufholen, indem sie mehr digitale Inhalte in der Ausbildung vermitteln, digitale Lernmedien vielfältig einsetzen und ihre Ausbilderinnen und Ausbilder dabei unterstützen, sich regelmäßig mit den neuesten Technologien vertraut zu machen.

Werden digitale Lernmaterialien von Unternehmen eingesetzt?

Immer mehr Unternehmen nutzen im Zuge der CoronaPandemie digitale Lehr- und Lernformate zur Kompetenzvermittlung. Insbesondere das interaktive, webbasierte Lernen hat deutlich zugelegt und kommt nun in knapp zwei Dritteln der Unternehmen zum Einsatz. Auch Lernvideos, Podcasts, webbasierte Lernprogramme sowie das digitale Berichtsheft sind inzwischen weit verbreitet.

André Aich , Professional Trainer, Bayer AG, Transformation and Talent, VET Production & Technology

Training:

Additive Fertigung live erleben Grundlagen 3D-Druck für Ausbilder:innen

„Die wunderbare Didaktik von Matthias (Trainer) und seine Geduld, sowie die perfekte Organisation von Q 4.0, haben meine Erwartungen an das Seminar bei weitem übertroffen. Ursprünglich wollte ich nur erfahren, worauf ich beim Kauf achten muss, wenn ich 3D-Drucker für die technische Ausbildung bei der Bayer AG in Berlin anschaffe.

Im Seminar habe ich gelernt 3D-Modelle zu konstruieren, welche Programme und Materialien notwendig sind und worauf bei den verschiedenen Druckverfahren besonders zu achten ist. Das Seminar ist weit über das hinausgegangen, was ich hier ursprünglich machen wollte.“

Hier geht's zum Trainingskatalog "Additive Fertigung"!

Wie sieht es Ihrer Erfahrung nach mit den fachlichen Kenntnissen der Ausbilderinnen und Ausbilder aus? Etwa zwei Drittel der Unternehmen geben an, dass sich ihre Ausbilderinnen und Ausbilder regelmäßig weiterbilden; in ebenso vielen Unternehmen machen sie sich mit den neuesten digitalen Technologien vertraut. Dennoch besteht hier nach wie vor hoher Weiterbildungsbedarf.

Wie gelingt es Ausbilderinnen und Ausbildern, junge Talente zeitgemäß zu qualifizieren und nachhaltiges Lernen zu fördern?

Um das selbständige Lernen zu fördern, ist der Rollenwechsel zu Lernbegleiterinnen und Lernbegleitern notwendig. Durch diesen Wandel wird bei Auszubildenden die Medienkompetenz sowie die Haltung gefördert, dass Wissen jederzeit eigenverantwortlich gewonnen und angewendet werden kann und die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien jederzeit für alle erforderlich ist.

Was waren die Beweggründe für das Projekt „NETZWERK Q 4.0“?

Wir wollen mit dem NETZWERK Q 4.0 die Ausbilderinnen und Ausbilder fit für den digitalen Wandel machen. Wenn die Ausbildung exzellent gestaltet wird, kann sie einen Beitrag zur Innovationskraft der Unternehmen leisten und die künftigen Fachkräfte so qualifizieren, dass sie erfolgreich die Transformation der Wirtschaft mitgestalten können.

Manuela Merschjohann, Personalreferentin INTEG EMS Dienstleister und Werkstatt für Menschen mit Behinderung GmbH

Training:

Moderne und agile Teamentwicklung in der Ausbildung Teamarbeit in der digitalen Arbeitswelt erfolgreich gestalten

„Das Training schafft ein Verständnis für ALLE, unabhängig von Branche, Background, Position, Erfahrung und Alter.“

Hier geht's zum Trainingskatalog "Teamwork"!

Rund zwei von drei Nachzüglerunternehmen geben an, dass ihnen die Zeit dafür fehlt, die Ausbildungspraxis umzustellen.

Dafür bieten wir innovative Trainings zum Erwerb von digitalen Fach- und Methodenkompetenzen an, bei denen die eigene Rolle reflektiert und ein Projekt zur Umsetzung im eigenen Betrieb entwickelt wird.

Investitionen, Zeit und Motivation – es benötigt viele Faktoren, um ein Unternehmen und dessen Ausbildung fortschrittlich zu transformieren. Wo sehen Sie aktuell den größten Optimierungsbedarf?

Ausbilderinnen und Ausbildern kommt eine Schlüsselrolle bei der Digitalisierung der Ausbildung zu. Rund zwei von drei Nachzüglerunternehmen geben an, dass ihnen die Zeit dafür fehlt, die Ausbildungspraxis umzustellen. Ausbildungsunternehmen 4.0 berichten deutlich seltener von diesem Hemmnis. Freistellung für die kontinuierliche Weiterbildung ist damit eine Schlüsselressource, um den digitalen Wandel zu gestalten.

Training:

Digitales Mindset in der Ausbildung entwickeln

Den Weg in die digitale Ausbildung erfolgreich bestreiten

Wieso der Kurs so erfolgreich war?

“Das liegt zum einen an der Top Organisation und Vorbereitung seitens des NETZWERK Q 4.0 Südwest und zum anderen an den coolen Teilnehmern aus den verschiedensten Branchen in der Gruppe! Es war spannend zu sehen, wie sich eine "einfache Methode" in die Ausbildung integrieren lässt.“

Das Fazit:

“Schon in der ersten Woche, als wir unser (Willkommens-)Päckchen erhalten haben, wurde meine Neugier geweckt und ich wollte mehr (er)lernen. Herzlichen Dank für diese spannende Reise – Für mich persönlich ein tolles, neues Erlebnis mit sehr vielen neuen Impulsen! Es hat sich gelohnt.“

Gizem Duvan , Teamleiterin Lernwelt Franke GmbH

Hier geht's zum Trainingskatalog "Mindset"!

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Text Ella Fledrich
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem NETZWERK Q 4.0, ein Projekt im Institut der deutschen Wirtschaft, entstanden.
Dirk Werner, Leiter des Clusters Berufliche Qualifizierung und Fachkräfte im Institut der deutschen Wirtschaft
Die Zukunft des Lernens: Wie Lernplattformen die Bildung revolutionieren

In einem Interview mit Nicolai Schork und Alexander Giesecke, Gründer einer Lernplattform, über das Vorantreiben der digitalen Bildung für eine bessere Lernerfahrung.

Woher kam die Idee, mit Mathe-Lernvideos zu starten?

Wir, Nicolai Schork und Alexander Giesecke, kennen uns seit der 5. Klasse und waren sehr gut in Naturwissenschaften. Lernangebote in dem Bereich waren meist langweilig und schlecht produziert. Deshalb starteten wir 2012 unseren Kanal “TheSimpleMaths”. Nach sechs Monaten hatten wir gerade mal 10€ damit verdient, doch bekamen plötzlich extrem dankbare Nachrichten von Nutzern. Das war unser Ansporn.

Mittlerweile besitzen wir die beliebteste Lernplattform für Schule und Ausbildung mit 2 Mio. Nutzern monatlich.

New Work ist gerade in aller Munde und auch das Lernen muss neu gedacht werden. In welcher Altersklasse ist es Ihrer Meinung nach ratsam, anzusetzen, wenn es um „New Learning“ geht?

Für alle Altersklassen – aber vor allem in Schule und Berufsschule. Digitalisierung disruptiert alle Branchen, aber die Bildung sieht noch aus wie vor 100 Jahren. Hier setzen Lernplattformen an: Wissen wird über vielfältige Formate wie Text, Video, Aufgaben und interaktive Animationen vermittelt und kann durch personalisierte Lernpfade auf den Kenntnisstand und das Verständnislevel des Lernenden zugeschnitten werden.

New Learning zieht auch den digitalen Wandel mit sich. Kann die Digitalisierung im Lernbereich wirklich einheitlich umgesetzt werden, ohne dass Menschen, die finanziell schwacher aufgestellt sind, benachteiligt werden?

Ja, wenn die Finanzierung nicht zwangsläufig über die Endnutzer läuft. Für uns heißt das: Im Schulbereich bieten wir den Großteil unserer Inhalte kostenlos an und den Vollzugang gegen eine kleine monatliche Gebühr. Die Finanzierung der Ausbildungslizenzen erfolgt über die ausbildenden Unternehmen. Langfristig setzen wir uns für die Finanzierung digitaler Lernmittel durch die öffentliche Hand ein, denn Bildung kann flächendeckend nur im Schulterschluss zwischen Politik (Bund, Ländern und Kommunen) und Wirtschaft gelingen.

Dank neuer Lernformate ist auch der Präsenzunterricht für Studierende nicht mehr zwingend notwendig. Welchen positiven Effekt hat diese Unabhängigkeit auf die Möglichkeiten eines Studierenden?

Die Vorlesung selbst ist ein veraltetes Konzept. Sie kommt aus einer Zeit, in der Studierende keine eigenen Bücher hatten und der Professor daher quasi vorgelesen hat. Technologie bietet heute ganz andere Möglichkeiten. Präsenzveranstaltungen sind aber nicht per se schlecht. Als Ort des sozialen Austauschs und praktischer Projektarbeit haben sie absolut ihre Berechtigung.

Bildung kann flächendeckend nur gemeinschaftlich und im Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft gelingen.

Auch die Unternehmen stehen vor neuen Herausforderungen – besonders im Recruiting. Können ebenso die Personalabteilungen einen „New Learning“-Effekt für sich entdecken, wenn es um das Generieren neuer Nachwuchstalente geht?

Absolut! Einige unserer Kunden werben bereits damit, dass sie mit simpleclub ausbilden, weil sie wissen, dass fast alle Nachwuchskräfte unsere Marke kennen und sie so als Arbeitgeber attraktiver werden. Dieser positive Effekt kann natürlich fürs Recruiting genutzt werden. Gleichzeitig ist es aus unserer Sicht aber essentiell, auch über das Thema Retention nachzudenken. Sprich, wie kann die Lernerfahrung während der Ausbildung selbst verbessert werden, um die Nachwuchskräfte gut zu qualifizieren und zufrieden zu halten.

Lernangebote in dem Bereich Naturwissenschaften waren meist langweilig und schlecht produziert.

Denn erst, wenn Mitarbeiter wirklich glücklich an ihrem Arbeitsplatz sind, werden sie auch anderen positiv davon erzählen. Mund-zu-Mundpropaganda: Ein völlig unterschätzter Aspekt der Mitarbeitergewinnung.

Welches Potenzial steckt für Unternehmen darin, Aus- und Weiterbildung zu digitalisieren?

Das Ausbildungssystem steht vor massiven Herausforderungen: Es gibt immer weniger Berufsschullehrer, alternde Ausbilder, die bald in Rente gehen und Nachwuchskräfte mit teilweise erheblichen schulischen Lernlücken. Digitale Lernplattformen helfen, Nachwuchskräfte besser und individueller zu qualifizieren sowie die Motivation für selbständiges Lernen durch Gamification-Elemente zu fördern. Unternehmen können ihre Ausbildungsleiter entlasten und Kostenersparnisse erzielen, indem zum Beispiel Reisekosten für Präsenztermine sinken. Zudem werden gerade Unternehmen in ländlichen Gebieten durch das digitale Angebot attraktiver.

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Text Ella Fledrich
Nicolai Schork & Alexander Giesecke, Co-Founder und CEOs von simpleclub FOTOS: SIMPLECLUB

Sicher in die Zukunft

Ein Ausbildungsplatz, der Zukunftsperspektiven bietet - dieser Wunsch ist für Berufseinsteiger ein wichtiges Kriterium. Auch, wenn das Thema Ausbildung in vielen Unternehmen in den vergangenen Monaten in den Hintergrund gerückt ist: Nach wie vor ist es eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, jungen Menschen den Start in die berufliche Laufbahn zu ermöglichen, davon ist dm-drogerie markt überzeugt.

Ob bei Babynahrung oder Körperpflege, Ernährung oder Hygiene, bei der Auswahl des passenden Produkts im dmMarkt wünschen sich viele bei ihrem Einkauf Beratung. Dann sind die Kenntnisse von ausgebildeten Fachkräften gefragt: Drogistinnen und Drogisten können zu den Inhaltsstoffen der Produkte und deren Wirkung Auskunft geben. Eine Leistung, die geschätzt wird und den stationären Einkauf zu einem angenehmen Erlebnis macht. „Wir möchten unsere Kundinnen und Kunden in unseren Märkten eine positive Einkaufsatmosphäre spüren lassen und ihnen zeigen, dass es sich lohnt, zu dm zu gehen“, erklärt Geschäftsführer Christian Harms. Dazu tragen die Präsenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Märkten, die Beratung zur Produktauswahl und der Austausch über kleine Fragen des Alltags maßgeblich bei. Dementsprechend blieb die Lehrstellenzahl für den Ausbildungsstart 2022 beim Drogeriemarktfilialisten unverändert hoch. Auch für 2023 schafft das Unternehmen wieder rund 2.000 Ausbildungs- und Studienplätze und gewinnt dadurch perspektivisch weitere, qualifizierte Fachkräfte.

Persönliche Entwicklungsmöglichkeiten

Auf die jungen Menschen, die sich für eine Ausbildung oder ein duales Studium bei dm entscheiden, wartet ein einzigartiges und ganzheitliches Ausbildungskonzept: Neben der fachlichen Qualifizierung für den gewählten Beruf hat es den Anspruch, den Lernenden einen Blicküber den eigenen Tellerrand hinaus zu ermöglichen.

Der Fokus liegt darauf, das eigenständige, selbstentdeckende Lernen und Handeln zu fördern – ob beim Lernen an praktischen Aufgaben oder während Theaterworkshops, dem sogenannten „Abenteuer Kultur“. Selbstbewusst auftreten, klar kommunizieren: Was sie während dieser Zeit lernen, können die jungen Menschen auch in ihren Berufsalltag einbringen.

Fachlich fundierte Ausbildung

Die meisten dm-Lehrlinge zeigen ihre Stärken im dm-Markt, bei ihrer Ausbildung zur Drogistin oder zum Drogisten. Sie beraten rund um die Themen Gesundheit, Beauty, Wellness und Foto – und haben dabei immer die neuesten Trends im Blick. Nach der Ausbildung besteht die Möglichkeit, eine Weiterbildung zur Handelsfachwirtin oder zum Handelsfachwirt anzuschließen. Neben der Ausbildung oder einem dualen Studium mit Praxisphasen in den Märkten bietet das Unternehmen auch vielfältige Möglichkeiten im kaufmännischen Bereich sowie in der IT und Logistik.

Dass die Ausbildung bei dm etwas Besonderes ist, kann Anna Stratmann aus eigener Erfahrung bestätigen. „Hier bekommt man eine Aufgabe gestellt und kann selbst herausfinden, wie man sie löst“, sagt sie. „So findet man automatisch seinen eigenen Weg und lernt schon von der ersten Aufgabe an, sich zu vertrauen.“ Ihre Ausbildung zur Drogistin hat sie mit sehr guten Ergebnissen abgeschlossen und damit den Grundstein für eine erfolgreiche berufliche Zukunft gelegt. Heute leitet sie einen dm-Markt in Essen. Diesen Entwicklungsprozess hin zum verantwortungsvollen Mitglied einer Arbeitsgemeinschaft unterstützt und begleitet die Ausbildung – eine wichtige Aufgabe und ein Beitrag zum Gelingen unserer Gesellschaft.

Mach den ersten Schritt und starte eine Ausbildung oder ein duales Studium bei dm!

dm-jobs.de/dubeidm
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Lesekompetenz –Schlüssel zur digitalen Welt

Im Zeitalter des Internets und Chat GPT ist unser Zugang zu Informationen unbegrenzt. Die Fähigkeit, sich im kolossalen Strom der Informationen zu orientieren, als auch dem steigenden Lern- und Lesepensum in der Schule zu folgen, wird immer wichtiger. Lesen ist und bleibt also Grundlage für Lernen, Meinungsbildung, soziale Kompetenz und gesellschaftliche Teilhabe – und ist Voraussetzung für eine erfolgreiche schulische und berufliche Laufbahn. Das digitale Lesetraining des dänischen EdTech Vorreiters FrontRead bietet eine einzigartige Lernmethode, die Schülerinnen und Schülern dabei hilft, schneller, zielgenauer und mit mehr Textverständnis zu lesen. Die Lesekompetenz wird systematisch trainiert, gezielt gestärkt und um durchschnittlich 50% gesteigert. Im Fokus steht dabei die Möglichkeit, differenziert und adaptiv zu arbei-ten. Das digitale Programm stellt das Training individuell auf jeden persönlich ein und ermöglicht so einen passgenauen Trainingsverlauf.

Mehr Informationen finden Sie auf der Website! www.frontread.com

Was ist NETZWERK Q 4.0?

Ob Trainings, Selbstlernkurse, Workshops oder Learning Nuggets – das NETZWERK Q 4.0 entwickelt für Berufsausbilderinnen und -ausbilder passgenaue, digitale Weiterbildungen. Das NETZWERK Q 4.0 ist ein gemeinsames Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) und der Bildungswerke der Wirtschaft und anderen Bildungsinstitutionen. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. In diesem Vorhaben wird angestrebt, einen bundesweiten Qualitätsstandard zur Qualifizierung des Berufsbildungspersonals 4.0 zu entwickeln.

Welche Vorteile bringt das NETZWERK Q 4.0 Ausbilderinnen und Ausbildern?

Ausbilderinnen und Ausbilder erhalten einen kostenfreien Zugang zu einem umfangreichen, digitalen Weiterbildungsangebot. Die angebotenen Workshops, Trainings und Veranstaltungen bieten zudem die Möglichkeit zum Austausch und Netzwerken mit anderen Unternehmen und Institutionen.

Haben auch Sie Interesse, an modernen Qualifizierungen teilzunehmen, um Ihre Fachund Sozialkompetenzen weiterzuentwickeln? Finden Sie hier das Weiterbildungsangebot, das zu Ihnen passt. netzwerkq40.de

07. OKTOBER

VOGEL CONVENTION CENTER WÜRZBURG

• Eintritt frei

• Samstag: 10 - 16 Uhr

• Aktuelle Stellen- und Ausbildungsangebote an der Jobwall

• Attraktive Arbeitgebende + Weiter-bildungseinrichtungen

• Vorträge + Karriere-WarmUp

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QUELLE:
EINER REPRÄSENTATIVEN UNTERNEHMENSBEFRAGUNG DURCH DAS NETZWERK Q 4.0 IM SOMMER 2021.
ERGEBNISSE
JOB + KARRIERE
mattfeldt+sänger marketing und messe ag
Lesen Sie mehr auf erfolgundbusiness.de 10 FOTO:FRONTREAD Text Anika Spindelmann ANZEIGE
ANZEIGE Match Talent ist eine Initiative von Lingoda in Zusammenarbeit mit Kiron

Warum wir Payroll neu denken müssen

Die Lohn- und Gehaltsabrechnung ist DER Prozess im Unternehmen, der keine Patzer erlaubt. Jeder Fehler wird von Mitarbeitenden mit Vertrauensverlusten und Unzufriedenheit bestraft. An laufenden Prozessen zu feilen, bedeutet also, die sichere Zone zu verlassen und Fehler zu riskieren.

Diese Angst vor Veränderung zeigt vor allem eins: Der Abrechnungs-Prozess kontrolliert momentan Payroll-Verantwortliche und nicht sie ihn.

Das Potenzial automatisierter Prozesse

Die Komfortzone zu verlassen, lohnt sich. Mit einem effizienteren Prozess gewinnen Payroll-Manager:innen Kontrolle sowie Zeit zurück und können sich Themen widmen, die ihr Unternehmen wirklich voranbringen: Mitarbeiterzufriedenheit steigern und das Business voranbringen – und gleichzeitig ihre Rolle im Unternehmen stärken. Denn die wandelt sich dann weg von administrativer, hin zu qualitativer und beratender Unterstützung.

Deutschland hat einen der komplexesten Lohnabrechnungsprozesse weltweit. Das wollen wir ändern: Mit Personio Payroll haben wir die erste Lohnabrechnung in Echtzeit entwickelt, die Payroll- und HR-Prozesse nahtlos miteinander

Alle Fehler wurden behoben. Sie können die Abrechnungsperiode jetzt genehmigen.

Abrechnung freigeben

verbindet – für einen effizienten und entspannten Abrechnungsprozess in Minuten statt Tagen.

Das ist Personio Payroll:

Daten auf Anhieb korrekt dank integrierter Datenvalidierung & eingebauter Compliance

Automatisierter Datenabgleich zwischen Payroll und HRIS in Echtzeit

Echtzeit-Vorschau auf die Lohn- und Gehaltsabrechnung

Mehr zu Personio Payroll

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