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NICHT VERPASSEN:
Multiple Sklerose Vier Betroffene im virtuellen Interview. Seite 8
Schlaganfallrehabilitation Weshalb Orthesen unabdingbar sind. Seite 10
„Jetzt lasse ich mich auf die Welt meiner Frau, auf ihre Wahrheit ein ...“
Paul Maar, der Erfinder des „Sams“ erzählt aus seinem Leben mit seiner an Alzheimer-Demenz erkrankten Frau Nele.
Gemeinsam für ein besseres Leben mit Demenz. Die Deutsche Alzheimer Gesellscha berät die betro enen Familien am Alzheimer-Telefon und per E-Mail. Sie setzt sich seit mehr als 30 Jahren erfolgreich für die Weiterentwicklung von Versorgungsund Unterstützungsangeboten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ein.
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widme diese Ausgabe meiner Oma, die an Alzheimer erkrankt ist und sich nach liebevoller Pflege durch meinen Opa und der Familie nun beinah ganz in sich selbst zurückgezogen hat. Es war mein erster Kontakt zu neurologischen Erkrankungen. Interessant, wie wir uns häufig erst der Gesundheit bewusst werden, wenn es mal anders ist. Dabei ist das Spektrum an Indikationen so breit. Ich freue mich Ihnen die spannenden Inhalte und noch viel spannenderen Personen in dieser Ausgabe vorstellen zu dürfen. Achten Sie auf sich – ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Spaß beim Lesen.
Covid-19
Die Krankheit hat nicht nur Auswirkungen auf die Lunge, sondern auch auf die Hirngesundheit.
Migräne
Influencerin Sabrina Wolf über ihren Umgang mit der Krankheit.
Die Telemedizin – also das Erbringen medizinischer Leistungen der Gesundheitsversorgung in puncto Diagnostik, Therapie und Rehabilitation über räumliche Entfernung hinweg – gewinnt immer mehr an Bedeutung. Immer mehr telemedizinische Verfahren werden angewendet sowie wissenschaftlich untersucht und erprobt, auch im Bereich der Neurologie. So gibt es aktuell mehrere telemedizinische Anwendungen zur Überwachung und Optimierung der Therapie von Schlaganfall-Patienten oder ein Projekt zur Verbesserung der Lebensqualität von Parkinson-Patienten.
Dr. Dr. med. Tobias Weigl Arzt für Anästhesie und Intensivmedizin
Weitere Informationen unter:
doktorweigl.de/ doktorweiglshow-to
youtube.com/ channel/UCIvlaz1y9TToFnpzmA7adw
Gerade die aktuelle Pandemie hat dafür gesorgt, dass die Telemedizin in der Neurologie rasante Fortschritte macht. Es werden dabei Vorteile offenbar, die auch in der Zeit nach der Krise v. a. für chronische neurologische Erkrankungen nutzbar bleiben sollten.
Möglichkeiten wie die Videosprechstunde, Patienten-Apps, elektronische Krankheitstagebücher und Monitoring per Körpersensor stehen schon länger zur Verfügung, erleben aber während der „Corona-Krise“ ein Hoch, da Präsenzkonsultationen aktuell eben nicht mehr das Mittel der Wahl darstellen – auch wenn dies vor der Krise noch als bevorzugte Arzt-Patienten-Interaktion betrachtet wurde. Die vielen Einschränkungen im Gesundheitsbetrieb – die dem Infektionsschutz aller Beteiligten dienen sollen – haben dazu geführt, dass gerade in der Neurologie nur noch akute oder nicht verschiebbare Fälle im Rahmen eines Praxisbesuchs bearbeitet werden. Mit der Telemedizin bietet sich in diesem Kontext eine hervorragende Alternative zu (vielen) Präsenzkonsultationen, wenn es z. B. darum geht, Routinesprechstunden bei chronischen neurologischen Krankheiten abzuhalten. Dies hat sogar mehrere Vorteile. Zum einen wird die Informationsübermittlung verlustfrei: Eindeutige Symptome wie Zittern oder motorische Störungen sowie Ereignisse wie Stürze oder Anfälle werden von an Körper oder Kleidung getragenen Sensoren aufgezeichnet und über Smartwat-
ches o. Ä. direkt an den behandelnden Neurologen weitergeleitet. Gerade wenn Patienten im Rahmen ihrer neurologischen Erkrankung also auch kognitiv eingeschränkt sind, ergibt sich dadurch ein klarer Vorteil. Außerdem bietet sich mit dem telemedizinischen Monitoring die Möglichkeit, einen Erkrankungs- bzw. Therapieverlauf abzubilden und nicht nur eine Momentaufnahme (wie bei der Präsenzkonsultation) zu erhalten. Weitere Vorteile für Ärzte bieten sich durch eine bessere Bewertung der Patientenfähigkeiten im gewohnten Umfeld sowie einen Einblick in ebendieses und so eine bessere Beurteilung der Lebenssituation durch virtuelle Hausbesuche. Und ein ganz klarer Pluspunkt für Patienten: Eine mitunter beschwerliche Anreise mit Wartezeiten bis zur Konsultation entfällt.
Ein weiterer wichtiger Faktor beim Thema „Digitalisierung in der Medizin“ sind die sozialen Medien. Zwar sammeln sich dort auch Informationen, die eher der Kategorie „Pseudowissen“ zugeordnet werden können. Aber genau das ist auch der Grund, warum wir Mediziner das Feld nicht ebendiesen Pseudowissenden überlassen und uns dort mehr für Prävention, Aufklärung und evidenzbasierten Austausch starkmachen sollten. Gerade Plattformen wie YouTube oder Instagram bieten uns die Möglichkeit, unsere fachlichen Kompetenzen weitreichend zu teilen und uns möglichen Falschinformationen entgegenzustellen.
Seit fünf Jahren bietet das P.A.N. Zentrum im Fürst Donnersmarck-Haus Menschen mit erworbenen Schädigungen des zentralen Nervensystems die besten Bedingungen für ihren Weg zurück in den Alltag. Ein interdisziplinäres Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Bereichen Neurologie, NeuroPsychologie, Neuro-Pädagogik und Therapie stärken die Eigenverantwortung der Rehabilitanden und schöpfen gemeinsam das Reha-Potenzial aus.
Tel.+49 30 40 606-0 | E-Mail: bamborschke.fdh@fdst.de
Rauentaler Straße 32 | 13465 Berlin
www.panzentrum.de
Burn-out, Depressionen und Lebenskrisen können jeden treffen. Wenn Sie sich in einer belastenden Lebenssituationen befinden, ignorieren Sie diese nicht. Frühzeitige professionelle Hilfe kann Ihre Lebensqualität deutlich verbessern.
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Die Covid-19-Pandemie ist nicht die erste Pandemie, aber die Erste in einer globalisierten Informationsgesellschaft. Wir können in Echtzeit zusehen, wie Wissenschaftler in aller Welt wie im Zeitraffer so schnell so viel Wissen ansammeln wie nie zuvor. Die rasante Entwicklung von Impfstoffen legt davon Zeugnis ab. Und noch nie war der Dialog von Wissenschaftlern, Politikern und Medien so intensiv und Teil der täglichen Nachrichten und Sondersendungen.
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Privatstation in der Frankenalb-Klinik Engelthal
IBurn-out, Depressionen und Lebenskrisen können jeden treffen. Wenn Sie sich in einer belastenden Lebenssituationen befinden, ignorieren Sie diese nicht. Frühzeitige professionelle Hilfe kann Ihre Lebensqualität deutlich verbessern.
Telefon: 09158 926-2222
www.bezirkskliniken-mfr.de
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n der ersten Welle der Pandemie ging es überwiegend darum, das Virus zu verstehen, wie es sich ausbreitet und wer besondere Risiken für schwere Verläufe und Komplikationen hat. Neurologische Komplikationen stehen dabei besonders im Fokus. Schon früh war klar, dass Covid-19 nicht nur eine Erkrankung der Atemwege ist, sondern eine Systemerkrankung. Bei den Covid-19-Erkrankten leiden 80 % unter neurologischen Symptomen. Etliche werden als „leicht“ bezeichnet, allerdings beeinträchtigen z.B. der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns, Müdigkeitssyndrome oder kognitive Einbußen die Betroffenen erheblich in der Lebensqualität. Über 13 % der hospitalisierten Covid-19-Patienten sind neurologisch schwer betroffen und tragen Hirnschäden davon. Patienten mit psychiatrischen Vorerkrankungen haben eine 50 % höhere Letalität im Falle einer Erkrankung. Mit Andauern der Pandemie gewinnen wir zunehmend auch ein Verständnis von Langzeitverläufen. Auch hierbei spielen neurologische Symptome wie Fatigue eine herausragende Rolle, deren Ausmaß wir noch gar nicht absehen können. Wir haben nur ein Gehirn und aus Sicht der Neurologie haben wir es unzweifelhaft mit einem tückischen Gegner zu tun. Der Schutz vor Infektionen ist daher der Königsweg und rechtfertigt auch grundsätzlich die drastisch anmutenden Entscheidungen der Regierung, für Risikogruppen bräuchten wir sogar viel weiterreichendere Maßnahmen.
www.bezirkskliniken-mfr.de
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Natürlich führt das Virus, die möglichen Folgen und die politischen Maßnahmen zu Angst und Verunsicherung. Was kann jeder einzelne von uns tun? Wir wir uns und andere vor Ansteckung schützen können, ist hinlänglich bekannt. Aber auch gegen die Angst können wir etwas tun. Am Anfang steht die Informiertheit. Fakten und wissenschaftsbasierte
Informationen sind ein wirksames Mittel gegen Verunsicherung und immunisieren uns auch gegen fake-news und Verschwörungsideen. Als zweites müssen wir lernen, die Situation zu akzeptieren, denn Verleugnung und Bagatellisierung schafft nur scheinbar und kurzfristig Entlastung. Niemand kann sich auf Dauer der Realität entziehen. Als Drittes sollten wir Aktivitäten planen und Gemeinschaftssinn fördern. Wer nur sein Opferbewusstein pflegt und sich täglich und immer wieder die Einschränkungen vergegenwärtigt, nährt auch sein Unglücklichsein und läuft Gefahr, genauso unglücklich und humorlos zu erscheinen wie die Verschwörungstheoretiker auf ihren Demonstrationen. So wie Wissenschaftler auf der ganzen Welt und Menschen in medizinischen Berufen sich engagieren, aber auch alle anderen Menschen, die das Funktionieren unserer Gesellschaft ermöglichen, kann jeder Einzelne Verantwortung übernehmen. Niemand hat das Virus herbeigewünscht und keiner kann es mal eben wegzaubern. Aber gemeinsam, mit Solidarität und Verantwortung, können wir als Gesellschaft und auch jeder persönlich für sich die Pandemie bewältigen. Auch im lock-down können wir Tagesabläufe strukturieren, soziale Kontakte über Telefon und Video pflegen, anderen helfen und uns engagieren. Das Gehirn ist ein soziales Organ und belohnt ein auf Gemeinschaft und auf Sinnhaftigkeit ausgelegtes Handeln nachweislich mit mehr Zufriedenheit. Wenn wir diese Einstellung pflegen, schaffen wir es leichter, unsere berechtigten hedonistischen Bedürfnisse zurückstellen. Masken sind für diese Haltung fast sinnbildlich: sehe ich darin die Einschränkung von Grundfreiheiten, bin ich unfrei. Sehe ich darin eine persönliche Verantwortung, die andere und mich schützen und damit der Gesellschaft helfen, ist dies in einem doppelten Sinne gesund für das Gehirn.
Dr. Meier
Vorsitzender des Berufsverbandes Deutscher Neurologen (BDN)
Weitere Informationen unter: seelen-hirngesundheit-zns. de
Seit meiner Pubertät habe ich Migräne, und über die Jahre habe ich gelernt, mit dieser neurologischen Krankheit zu leben. Während ich in den ersten Jahren mit der Diagnose die verschiedensten Behandlungen ausprobierte, habe ich die letzten Jahre damit verbracht, mich wirklich mit der Krankheit auseinanderzusetzen.
IWOLF Gesundheitscoach
Die Migränikerin betreibt Deutschlands ersten Migräne-Podcast.
Auch auf Instagram und in ihrem Blog berichtet sie von ihrem Leben mit der Krankheit. sabrinawolf.de/ unwetter-imkopf
@unwetter imkopf
ch habe viel gelernt und mir ein großes Wissen angeeignet, das ich inzwischen mit anderen auf Instagram und in meinem Podcast teile. Ich möchte aufklären und der Welt zeigen: Migräne ist so viel mehr als „nur“ Kopfschmerzen. Migräne ist eine komplexe neurologische Erkrankung, die derzeit als unheilbar gilt und zu den meist behindernden Krankheiten der Welt zählt.
Trotz allem sind wir der Krankheit nicht hilflos ausgeliefert. Es gibt neben einer Vielzahl an medikamentösen Prophylaxen auch eine Auswahl an Maßnahmen, die ganz ohne Medikamente Migräneattacken vorbeugen können. In Studien haben z. B. regelmäßiges Entspannungstraining, wie die Progressive Muskelentspannung, und regelmäßiger moderater Ausdauersport, wie Walken, zu einer Reduktion der Attackenhäufigkeit geführt. Da das Migräne-Gehirn Regelmäßigkeiten liebt, ist eine Lebensführung wichtig – ein regelmäßiger Schlaf-WachRhythmus und Essensrhythmus. Das Gehirn von uns Betroffenen läuft ständig auf Hochtouren, daher ist
das Thema Achtsamkeit auch für uns wichtig. Je achtsamer wir mit uns umgehen, umso schneller erkennen wir, wenn unser Körper eine Pause benötigt – im besten Fall, bevor eine Attacke uns zur Pause zwingt.
Mir persönlich hilft während einer Attacke Ruhe, Dunkelheit und Schlaf. Als Akutmedikation nehme ich Triptane, die speziell für die akute Behandlung von Migräne entwickelt wurden und bei mir zum Glück schnell wirken. An einzelnen Tagen geht es auch ohne Tablette, da hilft dann Kaffee mit Zucker oder die Akutbehandlung mit Cefaly (ein Neuromodulationssystem), um die Attacke einzudämmen oder abzumildern. Dass an manchen Tagen diese Maßnahmen helfen, ist für mich sehr wichtig, denn Schmerzmittel dürfen mit Beachtung der 10-20-Regel nur an zehn Tagen im Monat eingenommen werden. Seit letztem Jahr nutze ich an solchen Tagen auch CBD-Öl, das nicht nur entspannend, sondern auch schmerzlindernd wirken kann und mir an einzelnen Tagen hilft, die Attacke in den Hintergrund zu drängen. Da ich oft mehr als zehn Schmerztage im Monat habe, bin ich für jeden Tag dankbar, an dem mir
auch eine nicht medikamentöse Akutbehandlung hilft. Ansonsten heißt es für mich dann leider nur Rückzug, aushalten und schlafen.
Was ich dir mit auf den Weg geben möchte: Übernimm die Verantwortung für dich und deine Gesundheit. Viele Maßnahmen kannst du selbst in deinem Leben anpassen, um möglicherweise die Häufigkeit und Intensität der Attacken zu verringern. Wenn du irgendwann an einen Punkt kommst, an dem die Attacken jedoch immer häufiger und/oder intensiver werden, dann solltest du dir medizinische Hilfe holen. Auch bei mir hat es nicht nur eine lange Zeit gedauert, bis ich die richtigen Ärztinnen und Ärzte an meiner Seite hatte, sondern es war auch ein längerer Prozess, bis
ich richtig für mich einstehen konnte. Doch ich habe erkannt, dass mir die Verantwortung für mich selbst niemand abnimmt.
Momentan ist die Welt im Ausnahmezustand und gleichzeitig steht die dunkle Jahreszeit an. Bei einigen Betroffenen variiert die Zahl der Migräneattacken je nach Jahreszeit. Wenn du zu den Betroffenen gehörst, bei denen jetzt in der dunklen Jahreszeit häufiger Migräneattacken auftreten, dann versuche, in diesem Jahr ganz besonders auf dich zu achten und dir ggf. Hilfe zu holen. Eine Neurologin oder ein Neurologe ist die bzw. der richtige Ansprechpartner(in) bei Migräne und kann mit dir die für dich richtige Therapie erarbeiten – gib nicht auf!
Die Kraft der Heilpflanze Hanf – für ein besseres Wohlbefinden und mehr Lebensqualität.
Text Moritz Fendt und Niklas Janka
Hast du oft mit Kopfschmerzen oder Migräne zu kämpfen? CBD kann unterstützend bei der Behandlung von Kopfschmerzen und anderen Migränesymptomen wirken. Der nicht psychoaktive Wirkstoff der Hanfpflanze kann mit seinen schmerzlindernden und beruhigenden Eigenschaften auf den Körper wirken sowie zu einem erholsamen Schlaf beitragen. Viele Migränepatient(inn)en müssen dank CBD seltener zu Schmerzmitteln greifen und
gewinnen durch die natürliche Alternative ein Stück Lebensqualität zurück.
Hanfgeflüster wurde 2020 von Moritz Fendt und Niklas Janka gegründet, um den pflanzlichen
Wirkstoff auch in Deutschland verfügbar zu machen. Da uns Nachhaltigkeit am Herzen liegt, ist Hanfgeflüster CBD vegan und wird aus nachhaltigem, europäischem Hanf hergestellt. Das Hanfgeflüster CBD-Öl wird lokal in Berlin produziert und dank unserer patentierten Extraktionsmethode bleiben alle wertvollen Inhaltsstoffe der Hanfpflanze erhalten.
Weitere Informationen: hanfgefluester.de
„Wir verständigen uns durch Gesten, die ich fast immer deuten kann“
Paul Maar ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Neben dem „Sams“ hat er über 60 Bücher herausgebracht. Sein neues Buch „Wie alles kam. Roman meiner Kindheit“ richtet sich an erwachsene Leser(innen). Seit einigen Jahren ist für den Maler und Schriftsteller Paul Maar noch eine weitere Rolle hinzugekommen. Seit bei seiner Frau Nele Alzheimer diagnostiziert wurde, kümmert er sich zusammen mit einer seiner Töchter um ihre Pflege. Ein bewegendes Interview.
Herr Maar, wann haben Sie das erste Mal realisiert, dass Ihre Frau sich verändert?
Das dürfte etwa vier bis fünf Jahre her sein.
Wie ging es dann weiter und was waren die größten Hürden?
Die Pflege übernahm ich zusammen mit unserer Tochter Katja. Im Lauf der Monate merkten wir, dass wir allein es nicht mehr schaffen. Besonders die Nächte mit wenig Schlaf waren kräftezehrend. Im Moment habe ich vier Pflegerinnen auf 450-Euro-Basis eingestellt, die uns zum Teil tagsüber, zuweilen auch nachts bei der Pflege unterstützen: Erika, Roswitha, Tatjana und Elvira. Meine Frau hat inzwischen Pflegestufe vier.
Das Positive am Zustand meiner Frau ist ihre nie versiegende Heiterkeit und Liebenswürdigkeit.
In Ihrer gerade erschienenen Biografie schreiben Sie, dass Sie erst lernen mussten, die Welt zu akzeptieren, in der Ihre Frau lebt. Bitte gehen Sie näher darauf ein. Am Beginn ihrer Erkrankung versuchte ich Nele oft klarzumachen, dass sie sich gerade irrte. Wenn sie mich z. B. morgens gegen sechs weckte, damit wir unser Flugzeug rechtzeitig erreichen würden, machte ich ihr klar, dass wir nicht vorhatten wegzufliegen, und fragte sie sogar, wohin sie denn hätte fliegen wollen. Das konnte sie mir nicht sagen und wurde unsicher und verwirrt. Sie sagte einmal: „Du willst mich immer verbessern!“ Das hat mich sehr getroffen. Jetzt lasse ich mich auf die Welt meiner Frau, auf ihre Wahrheit ein und sage: „Der Flug wurde auf 16 Uhr verschoben, wir können noch ein bisschen schlafen“, worauf sie zufrieden weiterschläft. Beim Aufwachen hat sie sowieso vergessen, dass sie wegfliegen wollte.
Sie setzen sich in Ihrem neuesten Werk „Wie alles kam“ unterhaltsam mit Ihrer nicht ganz einfachen Kindheit auseinander. Auch bei Alzheimer werden die Erinnerungen an die Kindheit und Jugend oft empfunden, als würden sie gerade erst erlebt. Würden Sie der Erkrankung Ihrer Frau etwas Positives abgewinnen, da Sie nun auch verborgene „Erinnerungspfützen“ aus der Kindheit Ihrer Frau erfahren haben?
Das Phänomen, das Sie beschreiben, stelle ich eher bei mir selbst fest.
Manchmal weiß ich am Morgen nicht mehr, welchen Fernsehfilm ich am Abend zuvor gesehen habe, kann aber den Inhalt eines Films erzählen, den
ich mit 15 Jahren sah. Anders bei meiner Frau. Sie hat nie aus ihrer Kindheit oder Jugend erzählt, auch vor ihrer Erkrankung nicht.
Sehr schnell ist sie dann in die völlige Sprachlosigkeit abgerutscht und verständigt sich mit mir durch Gesten, die ich fast immer deuten kann.
Das Positive am Zustand meiner Frau ist ihre nie versiegende Heiterkeit und Liebenswürdigkeit. Wenn sie ein Wort nicht sprechen kann, lacht sie kopfschüttelnd über dieses Phänomen. Sie reagiert nicht etwa ärgerlich, sondern findet es kurios. Erstaunlicherweise kann sie viele der Wörter aufschreiben, die sie nicht mehr sprechen kann. Das sind aber nur einzelne Wörter, etwa, wenn ich einen Hund, eine Katze oder einen Baum zeichne und sie auffordere, das Wort daneben zu schreiben. Eine schriftliche Antwort auf eine Frage ist ihr nicht möglich.
Wie fühlt es sich an, in die Welt Ihrer Frau einzutauchen? Das ist tägliche Routine, die man hinnimmt, an die man sich schnell gewöhnt.
Welche Hilfsmittel erleichtern Ihnen den Alltag? Hilfsmittel? Meinen Sie die bereits erwähnten Pflegerinnen? Sonst wüsste ich keine.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Ich habe keine Wünsche an die Zukunft und sehe ihr mit Bangen, vielen nächtlichen Ängsten und manchen heimlichen Tränen entgegen. Besser kann Neles Zustand ja nicht werden.
Der „Sams“-Erfinder
Paul Maar erzählt den Roman seiner Kindheit
Paul Maars Erinnerungen sind zugleich Abenteuer- und Freundschaftsgeschichte, ein Vater-SohnRoman und eine Liebeserklärung an seine Frau Nele. Vor allem aber sind sie eine Feier der Lebensfreude, die er seinem Leben abtrotzen musste. Paul Maar beschreibt in seinen bewegenden Erinnerungen das, womit er sich auskennt wie kein Zweiter: die innere Insel, auf die sich Kinder zurückziehen. Wer dieses Buch gelesen hat, weiß, warum Paul Maar das „Sams“ erfinden musste.
Wie alles kam
ca. 304 Seiten, Hardcover und E-Book, ca. Euro 21,00 (D)
ISBN: 978-3-10-397038-8
Autorin und Copyright:
S. Fischer Verlage, Presseleitung Literatur, Julia Giordano
fischerverlage.de/buch/ paul-maar-wie-alleskam-9783103970388
Seit einigen Jahren gibt es Hoffnung für medikamentenresistente Parkinson-Patienten, vor allem was den Tremor betrifft. Außerdem engagiert sich seit 2019 die Parkinson Stiftung im Kampf gegen die Krankheit.
Bereits sehr lange zugelassen ist das Verfahren der tiefen Hirnstimulation (THS). Durch einen operativen Eingriff werden Elektroden im Gehirn platziert und versorgen dieses mit kleinen Stromstößen, der Tremor nimmt ab. Trotzdem kostet diese THS-Behandlung viel Überwindung: Der operative Eingriff direkt am Gehirn, die ständig verbleibende implantierte Elektrode oder auch die unter der Haut sitzende Batterie halten viele Patient(inn)en von einer THS-Behandlung ab. Eine neue Technologie ohne operativen Eingriff verspricht große Hoffnung für alle Betroffenen: Gebündelte Ultraschallwellen werden unter MRT-Kontrolle, ohne den Schädel öffnen zu müssen, auf den Zielpunkt in der Tiefe des Gehirns fokussiert. Am Zielpunkt – und nur dort – wird die Schallenergie in thermische Energie in einem millimetergroßen Bereich mit scharfen Grenzen umgewandelt. Diese sogenannte MRT-geführte fokussierte Ultraschalltherapie (MRgFUS) ist bereits zugelassen in Europa zur Behandlung von ParkinsonDominant-Tremor, essenziellem Tremor und neuropathischen Schmerzen: ohne operativen Eingriff, ohne Strahlungsbelastung und binnen einer Sitzung mit direktem Behandlungsresultat.
Von Prof. Dr. Volkmann, seit zehn Jahren Direktor der Neurologischen Universitätsklinik Würzburg und Mitgründer der Parkinson Stiftung e. V. wollten wir wissen:
Wie läuft eine MRgFUS-Behandlung ab?
Bei der MRgFUS-Methode werden Ultraschallwellen mit hoher Energie gebündelt durch den Schädel in das Gehirn eingestrahlt, um dort wenige Kubikmillimeter Gewebe gezielt zu erwärmen. Die Erhitzung führt zu einem kontrollierten Absterben der Nervenzellen in diesem Bereich, innerhalb weniger Sekunden. Die Behandlung wird mit einem helmartigen Gerät, in das der Kopf eingespannt ist, innerhalb eines MRT-Scanners durchgeführt. Die Temperaturausbreitung im Gehirngewebe kann während des Eingriffes mittels Kernspintomografie überwacht werden, sodass sehr sicher, ohne Eröffnung des Schädels, gezielte Gewebeläsionen durchgeführt werden können. Mit diesen Läsionen kann millimetergenau das Gewebe ausgeschaltet werden, das Symptome einer Bewegungsstörung, wie beispielsweise das Zittern, hervorruft.
WWo sehen Sie die Vorteile der MRgFUS-Therapien?
Das Verfahren ist für den essentiellen Tremor und den Tremor der Parkinsonschen Krankheit bereits zugelassen. Andere Anwendungen wie beispielsweise Ausschaltungen bei Dystonie sind in der Erprobung. Es handelt sich um einen minimalinvasiven chirurgischen Eingriff, bei dem kein Blut fließt. Letztlich hat das HiFUS einige Voraber auch Nachteile gegenüber der tiefen Hirnstimulation. Eine Läsion kann anders als die tiefe Hirnstimulation in aller Regel nur einseitig durchgeführt werden, weil sonst schwere Sprechstörungen und andere dauerhafte neurologische Ausfälle drohen. Sie ist im Verlauf auch nicht anpassbar, wenn sich die Symptome ändern und sie ist nicht mehr reversibel. Die Anwendung des HiFUS muss daher immer sehr individuell diskutiert werden. Die Behandlungseffekte sind nach den bisherigen Studien in etwa mit denen einer einseitigen tiefen Hirnstimulation vergleichbar und auch im Zeitraum bis zu fünf Jahren recht dauerhaft. Bei Nachlassen der Wirkung kann in Einzelfällen der Eingriff wiederholt und die Läsion vergrößert werden.
Welche Möglichkeiten gibt es, mehr über neue Behandlungsmethoden zu erfahren?
Es gibt in Deutschland aktuell zwei MRgFUSSysteme an den Universitätskliniken in Kiel und Bonn, an denen regelmäßig Eingriffe durchgeführt werden. Interessierte Patienten können sich an jedes Zentrum für neurologische Bewegungsstörungen wenden, die an praktisch jeder Universitätsklinik vorgehalten werden. Dort kann man über die Behandlung und auch die Alternativen beraten und ggf. an die MRgFUS-Zentren überweisen.
Sie engagieren sich auch für die Parkinson Stiftung e. V. – wie kam es dazu?
In der Forschung sind wir daran interessiert, die Beeinflussung krankhafter Netzwerkstörungen des Gehirns auch mit anderen Methoden als einer tiefen Hirnstimulation voranzutreiben. Deswegen ist der fokussierte Ultraschall auch für uns von besonderem Interesse. In diesem Jahr habe ich gemeinsam mit Kollegen und Prominenten wie Frank Elstner die Parkinson Stiftung ins Leben gerufen, die sich für eine verbesserte Erforschung der Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten dieser Erkrankung einsetzt und über diese Fortschritte Betroffene und Angehörige auch informieren möchte.
Prof. Dr. Volkmann Direktor der Neurologischen Universitätsklinikum Würzburg und Mitgründer der Parkinson Stiftung
Weitere Informationen unter:
parkinsonstiftung. de/die-stiftung. html
Wenn wir es gemeinsam mit den klügsten Köpfen in der Forschung anpacken, werden wir den Parkinson besiegen können. Frank Elstner, Gründungsmitgliedder Parkinson Stiftung
Nach nur einer MRgFUS-Therapiesitzung sind direkte Behandlungserfolge sicht- und spürbar
enn das Zittern einfache Tätigkeiten unmöglich macht, kann der Alltag zur Belastung werden. Für Patienten mit essenziellem Tremor (ET) oder Tremor-dominanter Parkinson-Erkrankung (PD) bedeutet dies in der Regel eine erhebliche Einschränkung ihrer Lebensqualität. Eine neue Möglichkeit zur effektiven und risikoarmen Behandlung des ET und des Tremor-dominanten PDSyndroms ist der hochfokussierte Ultraschall (MRgFUS). Ein wichtiger Vorteil dieses Verfahrens ist, dass weder die Haut noch die Schädelknochen geöffnet werden. Die genauen Ursachen des ET sind noch nicht bekannt. Es gibt Hinweise auf genetische Ursachen. Studien deuten jedoch darauf hin, dass Fehlfunktionen bestimmter Nervenzellen in Hirnregionen wie dem Thalamus ein möglicher Auslöser sein könnten. Hier setzt das neue fokussierte Ultraschallverfahren an, das vom Medizintechnikunternehmen INSIGHTEC entwickelt wurde.
Wie funktioniert das Verfahren?
Die Behandlung mit fokussiertem Ultraschall hat sich in vielen klinischen Studien weltweit seit einigen Jahren als sicher und wirksam erwiesen. Bislang wurden insgesamt rund 5.000 Patienten mit dieser Methode behandelt, die ohne operativen Eingriff funktioniert. Anders als bei der tiefen Hirnstimulation müssen weder die Haut noch die Schädeldecke geöffnet werden. Dabei werden Ultraschallwellen auf einen nur wenige Millimeter großen Hirnbereich fokussiert, gebündelt und in Wärme umgewandelt. Dies führt zur Verödung der Nervenzellen, wodurch das Tremornetzwerk unterbrochen wird. Die Behandlung wird in einem Magnetresonanztomografen (MRT) zur Visualisierung sowie zur kontinuierlichen Temperaturüberwachung durchgeführt. Dadurch zeigt sich bereits während der Prozedur, ob die Behandlung an der richtigen Stelle ansetzt. Der fokussierte Ultraschall erlaubt eine kontrollierte Energiesteigerung, wodurch reversible Effekte durch Hemmung der Zellen am Zielort erzielt werden können. Da der Patient während der Prozedur wach ist, kann so überprüft werden, ob der Tremor wie gewünscht abnimmt oder aber der Zielpunkt verändert werden sollte. Erst dann wird die Temperatur gesteigert, um einen überdauernden Therapieerfolg zu erzeugen.
Worauf müssen sich Patienten einstellen?
Zur Behandlung platziert der Experte eine helmförmige Ultraschallquelle auf dem fixierten Kopf des Patienten (www.essential-tremor.com/de). Sie enthält über 1.000 einzelne Ultraschallquellen, von denen jede für die räumliche Ausrichtung präzise angesteuert werden kann. Die Behandlung dauert etwa drei bis vier Stunden. Der Kopf des Patienten wird kahl rasiert und ein sogenannter stereotaktischer Rahmen wird angebracht, um Bewegungen zu verhindern. Während der Behandlung befindet sich der Patient bei Bewusstsein und steht mit den behandelnden Ärzten im Austausch. Die Behandlung kann jederzeit abgebrochen werden, sollte sich der Patient zu einem Zeitpunkt unwohl fühlen. Wie jede andere Behandlungsmethode ist auch der fokussierte Ultraschall mit gewissen Risiken verbunden. So kann ein Patient während der Behandlung kurzzeitig Übelkeit, etwaige Schmerzen oder andere Eindrücke empfinden. Es besteht das Risiko, möglicherweise vorübergehend oder auch dauerhaft Taubheit oder Kribbeln in Körperregionen zu verspüren. Des Weiteren können sich Gleichgewichts- oder Gangstörungen sowie Muskelschwäche einstellen. Diese Risiken sind jedoch eher selten, meist vorübergehend und überwiegend mild in ihrer Ausprägung. So zeigt eine langfristige randomisierte Studie mehrerer Zentren aus den USA, dass 74 Prozent der unerwünschten Nebeneffekte leicht und der Rest moderat waren. Weiterhin ist etwa die Hälfte aller Nebenwirkungen bereits innerhalb von 30 Tagen wieder verschwunden. Im Anschluss an die eigentliche Intervention liegt es im klinischen Ermessen der behandelnden Ärzte, wie lange der Patient zur Beobachtung im Krankenhaus verbleibt. In der Regel handelt es sich um wenige Tage. In den meisten Fällen verschwindet der Tremor unmittelbar nach der Behandlung bzw. wird deutlich reduziert. Der fokussierte Ultraschall ist daher eine wirksame Behandlungsoption für Tremorpatienten, die nicht ausreichend auf die medikamentöse Therapie ansprechen oder sich keinem operativen Eingriff unterziehen möchten oder können.
Samira Mousa, Kevin Hoffmann, Alexandra Leyer und Danielle Reinecke haben alle vier Multiple Sklerose (MS), eine entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Ein Gespräch mit ihnen über Auswirkungen ihrer Krankheit auf ihr berufliches wie privates Leben und darüber, mit welchen Herausforderungen sie dabei kämpfen und wie ihnen auch ihr Wunsch nach mehr Aufklärung als Influencer Kraft und Motivation gibt, mit MS besser umzugehen und anderen zu helfen.
Könnt ihr zu Beginn schildern, wie sich die MS auf euer Leben körperlich auswirkt?
Kevin: Ich hatte den ersten Schub beim Sport und die klassische Sehnerventzündung, sodass ich auf dem rechten Auge weniger sehen konnte. Hinzu kamen taube Gliedmaßen, kein Gefühl in den Fingern. Ich habe auch lange Zeit mit mir und meiner Psyche gekämpft. Der größte Erfolg hätte mich nicht zum Lächeln gebracht. Ich hatte mich völlig isoliert. Inzwischen bin ich aber schubfrei und engagiere mich in der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft.
Danielle: Ich hatte zu Beginn einen Autounfall mit Knochenbrüchen. Irgendwann funktioniert auch das Schreiben nicht mehr. Ich bin inzwischen leider aus dem Arbeitsleben heraus. Hin und wieder übernehme ich zwar einen Nebenjob, um die Rente aufzubessern. Aber problematisch finde ich tatsächlich das Thema Krankheitsarmut, was mich sehr belastet. Es fällt außerdem schwer, von anderen die Anerkennung für unsere Probleme zu bekommen. Denn man sieht Betroffenen mit MS die Krankheit nicht an.
Alexandra: Es begann bei mir 2012. Ich hatte auch die klassische Sehnerventzündung. Ich sah Doppelbilder, alles verschwommen und verschleiert. Ein Neurologe teilte mir dann die Krankheit mit. Nach 2017 ging es dann richtig mit
Taubheitsgefühl, Gangunsicherheit und Kribbeln los. Seitdem hatte ich sechs Schübe. Bei mir kamen als Folgeerscheinungen Angststörungen, Depressionen und eine Essstörung hinzu. Ich arbeite als Krankenschwester in einem sehr stressigen Job. Deshalb bin ich nur 25 Stunden in der Woche tätig. Mehr tut mir nicht gut. Samira: Ich litt zu Beginn auch sehr unter den psychischen Belastungen. An jedem Morgen dachte ich: Jetzt ist der Tag gekommen, heute kann ich nicht mehr laufen. Bis 2017 hatte ich sehr viele Schübe, inzwischen bin ich schubfrei. Tatsächlich geht es mir von Tag zu Tag sogar besser, was ich nicht erwartet hätte. Allerdings habe ich auch mein Leben verändert. Da macht die Summe der Dinge den Unterschied. Ich bin kein Partygirl mehr in Berlin. Dank Psychotherapie habe ich Traumata verarbeitet. Beruflich bin ich u. a. selbstständige Unternehmensberaterin und Autorin. Ich arbeite maximal fünf Stunden am Tag. Mehr geht nicht. Ich sage immer: Die MS ist der größte Luxus, den ich mir gegönnt habe. Die finanzielle Belastung ist schon erheblich. Als chronisch Erkrankter kannst du dich in Deutschland außerdem nicht vernünftig absichern. Gerade als Selbstständiger bist du in diesem System nicht vorgesehen. Wir sind doch real – finden aber am Rande statt.
Ihr habt das berufliche Leben schon angesprochen. Was hat sich in eurem privaten Leben verändert?
Alexandra: Mein Freundeskreis ist ein anderer. Ich war früher nächtelang auf Partys unterwegs und konnte da mithalten. Aber bei einem Festival drei Tage lang durchzufeiern, schaffte ich irgendwann nicht mehr. Leider habe ich erfahren, dass einige dafür wenig Verständnis hatten und auf meine Krankheit keine Rücksicht nahmen. Es hat Jahre gedauert, bis ich die herausgefunden habe, die wirklich für mich da sind. Sie nehmen mich so, wie ich bin.
Samira: Meine Partyfreunde sind inzwischen auch nicht mehr Teil meines Lebens. Ich habe aber inzwischen auch andere Interessen. Mein neuer Partner muss mich als Samira mit MS, die nicht immer stark sein kann, erst mal kennenlernen. Hier muss es mir gelingen, ihn nah an mich heranzulassen. In einer Beziehung kannst und darfst du das nicht verbergen.
Danielle: Ich lebe in einer Wohngemeinschaft mit einem anderen MS-Erkrankten. Der große Vorteil ist, dass wir uns gegenseitig unterstützen, jeder nach seinen Stärken. Das ist eine unglaubliche Hilfe.
Die Medizin macht inzwischen sehr viele Fortschritte. Als wie hilfreich oder nicht empfindet ihr sie?
Kevin: Bei unserer Erkrankung spielen in der Therapie sicher mehrere Aspekte eine Rolle. Dank der Medizin ist sie inzwischen besser therapierbar. Gerade seit Anfang 2000 hat sich hier viel verbessert. Inzwischen betrachtet man in der Medizin den Körper ja auch ganzheitlicher. Idealerweise hat man aber auch immer seine Ernährung und den Nährstoffhaushalt im Blick. Ich sage immer: Ich muss das beste Benzin tanken. Ich empfehle einen Mix aus einer guten Therapie, Ernährung und einem gesunden Mindset. Traumata müssen verarbeitet werden. Hinzu kommen Sport und stressfreies Leben.
Du engagierst dich in der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG). Warum, und was bietet sie an?
Kevin: Ich habe mal bei YouTube ein Video zu meiner Erkrankung veröffentlicht. Das ging in der MS-Bubble viral. Die Gesellschaft ist daher auf mich aufmerksam geworden. Ich hatte als Betroffener das Problem, dass ich erst mit Informationen überschüttet wurde, von Freunden, Familie und Ärzten. Dann verlor ich die Übersicht. Auf der anderen Seite fehlten mir viele Informationen. Ich weiß, dass sich andere Betroffene oft alleingelassen fühlen. Sie müssen Ansprechpartner suchen. Ihnen wird eine unnötige Therapie aufgeschwatzt. Sie geraten gerade zu Beginn in einen Abwärtsstrudel aus täglicher Angst und müssen sich allein herauskämpfen. Das versuche ich mit meinem Engagement bei der DMSG zu ändern. Sie bietet eine Plattform und Community für alle Zielgruppen. Es gibt dort Beratungsangebote, auch für Eltern mit MS, OnlineFunktionssport-Angebote und vieles mehr.
Jetzt leben wir wieder in der kalten Jahreszeit. Macht euch der Winter bei eurer Erkrankung zu schaffen?
Samira: Ich kenne eher Menschen, die im Sommer unter Fatigue leiden. Die tragen dann sogar extra Kältewesten.
Kevin: Mich stört die kalte Jahreszeit mit zu wenig Sonne. Das schlägt mir aufs Gemüt. Hinzu kommt der Mangel an Vitamin D. Alexandra: Ich spüre extremes Kribbeln und Zittern in den Beinen in diesem nasskalten Winterwetter. Auf der anderen Seite gehört diese dunkle Jahreszeit zur Natur. Die hat sie nicht ohne Grund. Vielleicht können wir uns daran ein Beispiel
nehmen und sie als natürliche Pause sehen. Als Menschen können wir darin zur Ruhe kommen und mehr entspannen.
Danielle: Ich leide im Winter unter Spastiken und finde das extrem schmerzhaft. Es ist besonders mühselig, im Alltag zu bestehen. Das Laufen auf dem Gehweg ist wegen der Unebenheiten sehr schwierig. Gehe ich stattdessen auf der Straße, bekommt man Ärger mit den anderen Verkehrsteilnehmern. Ich fühle mich danach wie nach einem Marathon und bin erst mal platt. In dieser Corona-Zeit sind auch die Pflegekräfte extrem gefordert.
Ihr seid zum Teil auch als Influencer tätig. Warum habt ihr euch dafür entschieden und wie sind die Reaktionen?
Samira: Ich hatte bei meiner ersten Recherche zum Thema nur Schreckensmeldungen gefunden, die Angst schürten. Ich sagte mir: Es muss doch möglich sein, mit MS auch ein normales Leben zu führen! Inzwischen habe ich neben meinem Blog drei Bücher geschrieben. Der Kontakt mit den Leserinnen und Lesern ist sehr intensiv. Mir kommen die Tränen, wenn ich Feedback bekomme, dass jemand ohne meine Worte nicht gewusst hätte, wie er mit der MS hätte leben können. Da muss ich dann erst mal durchatmen. Ich bin dankbar, dass ich helfen kann. Es ist aber nicht nur easy. Man wird in der Community auch angegangen. Ich bin dankbar, dass ich das machen darf. Kevin: Ich finde wichtig, dass wir authentisch berichten. Wir müssen alle Facetten darstellen: Das Leben mit MS kann gut laufen. Es kann Einschränkungen geben. Es kann aber auch wirklich hart werden, man gibt aber trotzdem nicht auf. Die Menschen können sich eher damit identifizieren, wenn man eben nicht nur Positives erzählt. Alexandra: Ich habe zu Beginn nur für mich als Selbsttherapie geschrieben. Ich kannte auch niemanden mit MS. Dann habe ich etwas veröffentlicht und es kamen immer mehr Leserinnen und Leser hinzu. Ich habe tolles Feedback und viel Vertrauen erhalten und mehr Leidenschaft hineingesteckt. Es tut mir gut und macht Spaß. Erst wollte ich mir also nur etwas von der Seele schreiben. Jetzt ist es in etwas ganz Wunderbaren geendet.
Ein Thema, das mich bewegt, ist die Frage nach einem erfüllten Leben. Das begegnet einem oft. Für mich bedeutet das, in Frieden und Fülle zu existieren. Ich habe zwar Einschränkungen und kann nicht so viel verwirklichen wie andere. Aber deshalb lebe ich noch lange nicht im Mangel. Wichtig ist auch, der Krankheit nicht so viel Widerstand zu geben. Sonst gibt man ihr zu viel Negativität und Macht, die sie eigentlich nicht hat. Ich möchte im Frieden mit mir und meiner Krankheit leben.
Mehr Informationen der Deutschen Multiple
Sklerose Gesellschaft zur Erkrankung Multiple
Sklerose, Hilfsmittel, Medien, Kontaktadressen und Community unter: dmsg.de
Samira Mousa alias
chronischfabelhaft
Blog: chronisch-fabelhaft.de
Instagram: @chronischfabelhaft
Kevin Hoffmann alias
kevin_kaempferherz
Blog: kevinhoffmann.de
Instagram: @kevin_kaempferherz
Alexandra Leyer alias wunderflecken
Blog: wunderflecken.wordpress.com
Instagram: @wunderflecken
Daniela Reinecke
Botschafterin der DMSG
Janina Wisniewski erlitt bereits als ungeborene einen Schlaganfall. Sie kämpfte gegen alle Prognosen. Heute hilft sie anderen Betroffenen über ihren Blog.
Jürgen Langemeyer erlitt vor 17 Jahren eine Hirnblutung und wurde nun für die Gründung des SchlagAnfall-Rings ausgezeichnet.
Jürgen Langemeyer (61) aus Norderstedt war als Unternehmensberater international tätig. Eine Hirnblutung warf ihn vor 17 Jahren aus der Bahn. An den Folgen, einer Halbseitenlähmung, leidet er bis heute. Langemeyer beschäftigte sich aber nicht nur mit seiner eigenen Rehabilitation, sondern auch mit dem Gesundheitssystem, an dem ihm manches merkwürdig vorkam. Gespräche mit anderen Betroffenen und Kontakte zu Selbsthilfegruppen bestätigten seinen Eindruck: Es mangelt an Abstimmung zwischen den Akteuren. Langemeyer gründete den „Schlaganfall-Ring“, um die Beteiligten ins Gespräch zu bringen und die Versorgung zu verbessern. Ein wichtiges Element ist der Bezugstherapeut, der in enger Abstimmung mit dem Patienten für den „roten Faden“ in der Behandlung sorgt. Anfang November zeichnete die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe sein Engagement mit dem Motivationspreis 2020 aus. „Am Ende eines solchen Jahres diesen Preis zu bekommen, ist einfach großartig“, freute sich Langemeyer.
Ganz unterschiedliche Menschen zeichnete die Jury in diesem Jahr aus. Während Unternehmensberater Langemeyer sich Gedanken macht, wie er das System verbessern kann, setzt die 26-jährige Janina Wisniewski auf die innere Kraft jedes Einzelnen. „Die Leute sollen Motivation mit nach Hause nehmen, sie sollen das Gefühl haben: Hey, ich kann etwas verändern!“, sagt die Wuppertalerin.
Ihr Schicksal ist für viele unfassbar. Der Schlaganfall traf sie schon als Ungeborene, im Leib ihrer Mutter! Mit 14 machten ihr Ärzte und Therapeuten keine Hoffnung mehr, noch weitere Fortschritte zu erzielen. Doch sie entdeckte das mentale Training für sich und erreicht damit bis heute immer neue Ziele. Inzwischen begleitet sie Familien mit betroffenen Kindern und erwachsene SchlaganfallPatienten als Coach, teilt ihre Erfahrungen in einem Online-Tagebuch und gibt regelmäßig auf ihrem YouTube-Kanal konkrete Übungstipps im Video.
270.000 Menschen erleiden pro Jahr in Deutschland einen Schlaganfall. Fast doppelt so viele Menschen als noch vor 25 Jahren können ihn heute überleben. Doch wie geht es weiter? Menschen, die sich in besonderer Weise für Betroffene engagieren, zeichnete die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe jetzt mit ihrem „Motivationspreis 2020“ aus.
Dr. Brigitte Mohn in ihrer VideoGrußbotschaft an die Preisträger
Weitere Preisträger sind der Hannoveraner Andreas Gartung, ausgezeichnet für seinen Blog „Leben mit einer Hand“, und der Essener Neurologe Prof. Dr. Markus Krämer. Er hat einen Verein gegründet, um Betroffenen der seltenen Schlaganfall-Ursache Moyamoya zu helfen. Brigitte Hallenberg aus Wermelskirchen gründete Selbsthilfegruppen und ein Beratungsbüro und bildet Schlaganfall-Helfer aus. Und der Ratinger Dirk Lößnitz leitet eine besonders aktive Selbsthilfegruppe. Ihre Mitglieder nehmen am Forschungsprojekt „Rehaboard“ teil, um die Rehabilitation für künftige Patienten zu verbessern. Ihre Ehrung konnten die Preisträger vorerst nur digital in Empfang nehmen, doch die besondere Anerkennung kam auch über das Internet bei ihnen an. Dr. Brigitte Mohn, Vorsitzende des Kuratoriums der Deutschen Schlaganfall-Hilfe, lobte das vorbildliche Engagement in ihrem Grußvideo: „Sie sind ganz vielen Menschen ein Licht in dieser Zeit!“
Hilfsmittel nach einem Schlaganfall –Orthesen sind wichtig für den Rehabilitationsprozess
Text Benjamin Pank
Um nach einem Schlaganfall wieder am Leben teilhaben zu können, ist die Aufrechterhaltung der Kommunikation sowie die Funktionsfähigkeit des Bewegungsapparates eine essenzielle Voraussetzung.
Sich nicht mehr richtig ausdrücken zu können und motorisch eingeschränkt zu sein, das belastet Schlaganfall-Patienten im täglichen Leben sehr.
Orthopädische Hilfsmittel können helfen Früher kamen eher starre Systeme zum Tragen, die zur reinen Sicherung der Gelenke angewendet wurden und bei denen nur wenig Bewegung möglich war. Die heutigen Hilfsmittel passen sich den Bedürfnissen der Patienten an, sie sind dynamisch geworden. Dynamische Orthesen haben den Vorteil, dass sie knöcherne und muskuläre Strukturen schützen und gleichzeitig die Bewegungsfähigkeit erhalten oder anregen können. Drei Beispiele:
Versorgung des Schultergelenks bei Halbseitenlähmung
Eine Schultergelenkfunktionsorthese kann das Schultergelenk vor unkontrolliertem Zug auf die
gelenkumgebenden Strukturen schützen. Zudem wird die Bewegungsfähigkeit des Arms für Alltagsbewegungen erhalten.
Übungsorthese für den Arm
Ein bewährtes Therapiekonzept zur Behandlung des Arms und der Hand nach Lähmungen ist die Methode des „erzwungenen Gebrauchs“. Bei dieser Therapieform wird der nicht betroffene Arm durch eine Orthese am Einsatz gehindert und somit der Gebrauch der betroffenen Hand erzwungen.
Versorgungsmöglichkeiten bei Fußhebeschwäche
Bei Schlaganfall-Patienten mit Gangstörungen ist oft eine Fußhebeschwäche vorhanden. Die Lähmung führt beim Gehen oftmals zu falschen Bewegungsabläufen. Neue Orthesen unterstützen und stabilisieren die geschwächte Fußhebemuskulatur. Sie führen zu einem natürlicheren Gangbild und können zudem Stürze verhindern.
Dr. med. Carola Holzner Fachärztin für Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin, Klinische Akut- und Notfallmedizin
Auf Instagram auch bekannt als Doc Caro
@doc.caro.holzner
Bei einem Schlaganfall handelt es sich um einen Notfall. Im Gehirn entsteht eine Durchblutungsstörung und diese führt zu einer Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Vorübergehende Sehund Sprachstörungen, Taubheitsgefühle, ein einseitig herabhängender Mundwinkel oder Lähmungen einer Körperhälfte, plötzliche Kopfschmerzen oder Schwindelanfälle können Alarmzeichen eines Schlaganfalls sein.
Jede Sekunde zählt
Je mehr Zeit nach einem Schlaganfall vergeht, desto mehr Gewebe im Gehirn stirbt ab. Bleibende, irreparable Schäden bis hin zum Tod können die Folge sein. Bei einem Schlaganfall zählt also wortwörtlich jede Sekunde. Mithilfe des aus dem englischen Sprachraum stammenden FAST-Tests kann man wichtige und typische SchlaganfallSymptome schnell überprüfen und richtig handeln. Die Buchstaben stehen für: Face (Gesicht) – Arms (Arme) – Speech (Sprache) – Time (Zeit).
Besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall, lassen Sie den Betroffenen Folgendes tun: lächeln, beide Arme gleichzeitig heben, einen Satz nachsprechen. Wenn der Betroffene mit einer Aufgabe Probleme hat, besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall – wählen Sie sofort den Notruf 112, denn nun zählt noch die Time, also die Zeit!
Lähmungen der oberen und unteren Extremität sind häufig Folgen eines Schlaganfalls. Sie können zu massiven Beeinträchtigungen im täglichen Leben und zu einer dauerhaften Behinderung führen. Ein frühzeitiger, interdisziplinärer Therapiebeginn kann dazu beitragen, verlorengegangene Funktionen bestmöglich zu rehabilitieren. Die Versorgung mit funktionellen Hilfsmitteln ist dabei ein wichtiger Bestandteil. Für die motorische Rehabilitation gilt grundsätzlich, dass sich schmerzhafte Strukturen und Bewegungen schlecht trainieren lassen. Daher ist es wichtig, die Gelenke so lange zu schützen und funktionell zu unterstützen, bis die Muskulatur diese Funktionen wieder eigenständig übernehmen kann.
Bandagen und Orthesen ermöglichen therapeutische und alltagsrelevante Bewegungen und verhelfen so zu einer verbesserten Lebensqualität. Sie fördern den Gebrauch der Extremitäten und können schmerzhafte Bewegungseinschränkungen sowie Schwellungen reduzieren. Auch können sie helfen, Lähmungserscheinungen wie beispielsweise die Fußheberschwäche zu kompensieren.
Gerade leichte Fußlähmungen werden häufig nicht ausreichend versorgt und führen zu einem erhöhten Sturzrisiko. Dynamische Strickbandagen ermöglichen ein Training der geschwächten Muskulatur mit jedem Schritt und reduzieren die Sturzgefahr. Bei hochgra-
digen Lähmungen der Fußhebermuskulatur kann hingegen eine starre Schienenversorgung notwendig sein.
Das selbstständige Anlegen von Orthesen bereitet oftmals Probleme, wenn eine Hand gelähmt ist. Viele Patienten können die Vorteile dynamischer Orthesen ohne Hilfe Dritter nicht nutzen. Orthesen wie z. B. NEURODYN® COMFORT (Fa. Sporlastic) berücksichtigen die Bedürfnisse dieser Patienten und können dank eines Einhandverschlusses zur Förderung der Selbstständigkeit von Patienten mit Halbseitenlähmung aktiv beitragen.
Bis zu 30 % aller Schlaganfallpatienten entwickeln eine schmerzhafte Schulter als schwerwiegende Komplikation einer Lähmung der Schulter-Arm-Muskulatur. Akute Schmerzen können den Rehabilitationsprozess behindern und das Ergebnis schmälern. Orthesen, wie z. B. die NEURO-LUX® II (Fa. Sporlastic), ermöglichen eine Sicherung des Schultergelenks bei gleichzeitig freier Armfunktion. Der betroffene Arm kann so schmerzfrei trainiert werden. Nicht eine Ruhigstellung, sondern die Funktionssicherung bei erhaltender Beweglichkeit steht im Mittelpunkt. Mehr Informationen unter www.sporlastic.de/produkte/ neuro-sortiment/
Alle fünf Sekunden erkrankt ein Mensch an MS
Von einem Tag auf den anderen werden Lebensentwürfe zerstört, geraten Zukunftspläne ins Wanken. Multiple Sklerose verändert das Leben – nicht nur für die Menschen mit dieser chronischen Erkrankung, sondern auch für deren Umfeld. Daran nicht zu verzweifeln, sondern neuen Mut zu fassen, dazu trägt die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) bei.
Du bist nicht allein!
Laut der bisher umfangreichsten globalen Studie, dem Atlas der MS, gibt es heute weltweit 2,8 Millionen Menschen mit MS. In Deutschland liegt die Zahl der MS-Erkrankten im Jahr 2020 bei geschätzt 252.000. Das heißt: Eine(r) von 300 hat MS.
In Deutschland erhalten jedes Jahr etwa 15.000 Menschen die Diagnose MS.
Ein Schock, der für jeden Betroffenen eine große Herausforderung darstellt. Wie soll es jetzt weitergehen? Die DMSG hilft, informiert und berät.
Die DMSG Community stärkt und verbindet
Leben mit MS wirft viele Fragen auf – nach der Diagnose, im weiteren Verlauf der Krankheit, im Beruf, bei der Familiengründung oder bei den Angehörigen, Chefs und Kollegen. Darüber zu sprechen, hilft. Erfahrungen zu teilen und vom Expertenrat zu profitieren, gibt Sicherheit.
Der DMSG-Bundesverband ist auf www.dmsg.de, Facebook, Instagram, Twitter, einer großen Community auf YouTube und im geschützten
Rahmen der Kommunikations-Plattform MS Connect ein verlässlicher Ansprechpartner.
Noch ist MS unheilbar, aber in den letzten Jahren hat sich viel getan. Zu verdanken ist dieser Fortschritt auch der Forschungsförderung durch die DMSG. Nur durch intensive Erforschung der Mechanismen der Erkrankung, ihrer endogenen und exogenen Faktoren, kann die Situation der MS-Erkrankten weiter verbessert werden.
Darüber hinaus unterstützt die DMSG MS-Erkrankte in Notlagen und vertritt deren Interessen auf politischer Ebene.
Helfen Sie mit! Bei uns können Sie viel bewirken!
Mit Ihrer Unterstützung können wir MS-Erkrankten und ihren Familien neue Perspektiven eröffnen.
Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V.
Krausenstr. 50 · 30171 Hannover
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