Männer bleibt gesund

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MÄNNER, BLEIBT GESUND!

„Männer, seid nicht zu stolz. Traut euch, sprecht mit den Ärzten, denn sie sind Vertrauenspersonen.“

NDR-Moderator Hinnerk Baumgarten spricht mit uns über die Themen Vorsorge und Potenzprobleme. Seite 08

„Männer, es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke, über Gefühle zu sprechen.“

Schauspieler Simon Licht im Interview über mentale Gesundheit.

Seite 14–15

EINE UNABHÄNGIGE KAMPAGNE VON MEDIAPLANET Lesen Sie mehr auf www.gesunder-koerper.info

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT IN DIESER AUSGABE

Sarra Gläsing Männer, geht nicht erst zum Arzt, wenn es zu spät ist. Vieles ist vermeid- und behandelbar. Netter Nebeneffekt: Ihr bleibt uns Frauen länger erhalten.

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Sexuellen Problemen auf der Spur mit Prof. Dr. Sommer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V.

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Hartmann (Layout and Design), Cover: Hinnerk Baumgarten Fotograf: Sebastian Roland Koch Simon Licht, Fotograf: Alexander Hörbe

Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com

Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich & divers (m/w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Text Anne-Cécile Berthier

Ermutigen wir Männer dazu, etwas für ihre Gesundheit zu tun

Weltweit sterben Männer 4,5 Jahre früher als Frauen, und zwar aus größtenteils vermeidbaren Gründen. Wir können alle etwas tun, um glücklicher, gesünder und länger zu leben.

Es gibt heutzutage kein einziges Land auf der Welt, in dem Männer länger leben als Frauen. In den meisten Ländern – darunter Deutschland – haben Männer eine schlechtere Gesundheit als Frauen und sterben früher. Im Durchschnitt haben deutsche Männer ein höheres Risiko als Frauen, lebensbedrohlich zu erkranken, u. a. an Herzerkrankungen und einigen Krebsarten. Weltweit könnten sieben der zwölf häufigsten Todesursachen bei Männern durch Lebensstiländerungen, wie das Rauchen aufzugeben, eine bessere Ernährung, regelmäßige Bewegung und eine frühere Inanspruchnahme ärztlicher Hilfe, verringert werden. Einige Gesundheitsprobleme von Männern sind jedoch komplexer, werden schlecht verstanden und benötigen ein anderes Vorgehen.

Drei von vier Suiziden werden von Männern verübt Suizide sind komplex und es gibt nicht nur einen Grund dafür, warum jemand beschließt, sich das Leben zu nehmen. Wir wissen jedoch, dass Männer überpropotional davon betroffen sind. In Deutschland werden drei von vier Suiziden von Männern verübt – 2020 nahmen in sich in Deutschland 7015 Männer das Leben. Zu den Risikofaktoren, die die Suizidgefährdung eines Mannes erhöhen, zählen akuter Stress, eine schlechte Stimmung, soziale Isolation sowie der Glaube, dass man nicht offen über seine Gefühle sprechen sollte. Dies kann sie davon abhalten, sich Hilfe zu suchen und eine Behandlung zu erhalten. Und das kann dazu führen, dass Männer im Stillen mit sich kämpfen, bis es zu spät ist.

Prostata- und Hodenkrebs nehmen zu In Deutschland ist Prostatakrebs die bei Männern am häufigsten diagnostizierte Krebsart, bei jüngeren Männern (20-39 Jahre) ist es der Hodenkrebs.

Seit Movember 2003 seine Aktivitäten aufgenommen hat, sind die Investitionen in biomedizinische Studien enorm gestiegen. Doch trotz der wichtigen Durchbrüche, die erzielt wurden, gibt es immer noch offene Fragen zur besten Art der Diagnose und Behandlung dieser Krebsarten.

Wir können es uns nicht leisten zu schweigen Männer-Krebserkrankungen und psychische Probleme treffen den Kern dessen, was es bedeutet, ein Mann zu sein. Es sind die zentralen Gesundheitsprobleme, über die sich Männer Gedanken machen, aber über die sie nur schwer offen sprechen können und zu denen sie nur ungern Hilfe suchen. Obwohl wir in den letzten Jahren große Fortschritte darin gemacht haben, über unsere Gefühle zu sprechen, ist die psychische Gesundheit immer noch mit einem großen Stigma behaftet, und viele haben Angst davor, dass ihre psychischen Probleme bekannt werden, insbesondere am Arbeitsplatz. Bei vielen Männern lösen urologische Symptome immer noch Scham und Verlegenheit aus, was sie davon abhält, Hilfe zu suchen – selbst wenn sie lebensbedrohlich sein könnten.

Niemand behauptet, dass es für Männer leicht ist, über ihre Sorgen zu sprechen, wenn wir aber diese überholten Einstellungen und Verhaltensweisen angehen, können wir dafür sorgen, dass sich Männer nicht davor scheuen, sich Hilfe zu holen, wenn sie sie brauchen.

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Anne-Cécile Berthier Country Director - UK and Europe bei Movember IN DIESER AUSGABE Was Da Vinci mit der Prostata zu tun hat Urologe und Autor Dr. Volker Wittkamp
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Oft ist es das Leben, das einem eine Entscheidung aufzwingt – manche ist unwiderruflich.

„Sie haben Prostatakrebs.“ So lautete die Botschaft, die ich von meinem Urologen 2010, wenige Tage vor Weihnachten und nur einen Tag vor meinem 62. Geburtstag, erhielt.

Er gab mir noch mit auf den Weg, mich zeitnah zwischen Operation und Bestrahlung zu entscheiden. Viel konnte ich damit nicht anfangen. Mir war bewusst, nicht der einzige Mann zu sein, dem dies widerfahren ist. Ich machte mich auf die Suche nach Gleichbetroffenen.

Ich stieß auf einen Bundesverband, der mir Informationen und Hilfe zu geben versprach. So lernte ich den Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe kennen. Den ersten Kontakt hatte ich mit einem Berater der BPS-Beratungshotline. Die ruhige und sachliche Stimme meines Gesprächspartners am anderen Ende der Leitung flößte mir Vertrauen ein. Er bestärkte mich, meine Entscheidung für eine Therapie in Ruhe zu treffen. Einen Rat erhielt ich noch für den Fall, dass ich mich für eine radikale Prostatektomie entscheiden würde: „Lassen Sie sich in einem zertifizierten Prostatakrebszentrum operieren, dort sind Sie in den besten Händen.“

Danach nahm ich Kontakt zu der Selbsthilfegruppe am Ort auf. Auch diese Gespräche waren hilfreich, mich für die Operation zu entscheiden. Heute liegt mein PSA-Wert, nunmehriger Tumormarker, konstant unter der Nachweisgrenze. Habe ich also dank Früherkennung richtig gehandelt? Begleiterscheinungen der Operation habe ich akzeptiert, schließlich hatte ich eine unwiderrufliche Entscheidung getroffen. Sie nachträglich infrage zu stellen, machte weder Sinn, noch

hätte sich dadurch an meiner Situation etwas geändert. Hilfreich für mich war der frühe, noch vor dem Termin der Ersttherapie erfolgte Kontakt mit anderen Betroffenen. Ich bekam Hilfe von den Männern in der Selbsthilfegruppe, die mich 2011 aufnahm und die ich seit 2013 leite. Sie gaben mir Halt und Perspektive.

Heute bin ich Leiter einer Selbsthilfegruppe und Vorsitzender des am 15. September 2000 gegründeten BPS. Ich will damit etwas von dem zurückgeben, was ich erfahren habe, als ich eine, mein Leben nachhaltig verändernde, Entscheidung treffen musste. Wann immer ich um Rat gefragt werde, schildere ich, wie es mir vor Jahren erging und wie es mir heute geht. Wo immer es mir möglich ist, werbe ich für die Früherkennung. Mein Appell an Sie: „Gehen Sie hin“.

Finden Sie eine Selbsthilfegruppe auch in Ihrer Nähe:

www.prostatakrebs-bps.de/gruppensuche

Wenn Sie keine Gruppe finden konnten, rufen Sie uns unter 0228-33889500 an!

Wo immer es mir möglich ist, werbe ich für die Früherkennung. Mein Appell an Sie: Gehen Sie hin.

15. September –Europäischer Prostata-Tag

Im Jahr 2005 haben Urologen und Patientenverbände am 15. September erstmals den Europäischen Prostata-Tag ausgerufen. Ziel ist es das Thema Männergesundheit und damit verbunden auch Erkrankungen der Prostata in die Öffentlichkeit zu rücken. Schließlich ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Obwohl Prostatakrebs in der Regel langsam wächst und bei vielen Betroffenen nicht zum Tod führt, gilt auch hier wie bei allen Krebserkrankungen: Je früher erkannt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er noch nicht gestreut hat und daher gut therapierbar ist. Daher ist die Früherkennung von Prostatakrebs für Männer (über)lebenswichtig!

Bei Beschwerden und einem Verdacht auf Erkrankungen der Prostata nehmen Sie frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch. Bei Fragen zur Früherkennung, zu den Untersuchungsmöglichkeiten und/oder Behandlungen steht die BPS-Beratungshotline allen Interessierten, Betroffenen und Angehörigen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr unter der kostenfreien Servicenummer 0800-7080123 zur Verfügung.

Jetzt informieren: www.deine-manndeckung.de Aufklärung zur Früherkennung Prostatakrebs DEINE-MANNDECKUNG.DE Eine Initiative der Janssen-Cilag GmbH EM-138750 ANZEIGE
Werner Seelig
Text
Werner Seelig, Vorsitzender des Bundesverbands Prostatakrebs Selbsthilfe
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Moderne Diagnostik und Therapie bei Prostatakrebs

Links: Eines von fünf da Vinci®-Operationssystemen im St. Antonius-Hospital Gronau. Von der Konsole aus (im Bildhintergrund) werden die Arme des Roboters sehr präzise ferngesteuert. Mehr als 20.000 Roboter-assistierte Operationen hat das Team der Klinik für Urologie, Urologische Onkologie und Roboterassistierte Chirurgie seit dem erstmaligen Einsatz im Jahr 2006 durchgeführt. Damit gehört die Klinik weltweit zu den größten und renommiertesten Zentren für Roboter-assistierte Chirurgie.

Unten: Experten für die Diagnose und Behandlung von Prostatakrebs und anderen urologischen Erkrankungen: Dr. med. Jörg Zinke, Dr. med. Andreas Schütte, Dr. med. Christian Wagner und Bernhard Fangmeyer (v. l.) leiten als Chefärzte im Kollegialsystem die Klinik für Urologie, Urologische Onkologie und Roboter-assistierte Chirurgie am St. Antonius-Hospital Gronau sowie das angegliederte Prostata Centrum Gronau.

Ein Gespräch mit den Chefärzten der Klinik für Urologie, Urologische Onkologie und Roboter-assistierte Chirurgie am St. Antonius-Hospital Gronau über aktuelle Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten von Prostatakrebs und anderen urologischen Erkrankungen. Text

Herr Dr. Wagner, die Klinik für Urologie in Gronau genießt national und international einen hervorragenden Ruf. Insbesondere Ihre Expertise im Bereich der Roboter-assistierten urologischen Operationen fällt im weltweiten Vergleich aus dem Rahmen.

Dr. Christian Wagner: Ja, das kann man bei aller Bescheidenheit so sagen. Wir operieren jeden Tag bis zu 10 Patienten mit Unterstützung eines OPRoboters, das sind hochgerechnet rund 1.800 Operationen pro Jahr.

Zur Einordnung dieser Zahlen muss man sich vor Augen führen, dass in den meisten deutschen Kliniken pro Woche nur 1-2 dieser Eingriffe auf dem OP-Plan stehen. Dabei sind Know-how und Erfahrung des Chirurgen und des Teams von entscheidender Bedeutung für ein optimales Behandlungsergebnis. In diesem Sinne sind wir sehr stolz auf unseren Erfahrungsschatz aus über 20.000 Roboter-assistierten urologischen Operationen seit 2006, davon mehr als 19.000 Prostatakrebsoperationen. Die Patienten kommen dabei natürlich nicht nur aus unserer Region, sondern von überall her. Eines ist mir aber noch wichtig zu betonen: Das da Vinci®-Operationssystem ist kein Automat, sondern nur ein (nahezu perfektes) Werkzeug. Erst in den Händen eines erfahrenen Chirurgen wird mit gutem Werkzeug auch gute Arbeit möglich. Wir nutzen den Roboter im OP nicht zum Selbstzweck - das Ziel sind optimale Behandlungsergebnisse. Die durch die Roboter-assistierte Technik ermöglichte schonendere OP, verbunden mit besserer Lebensqualität unserer Patienten, ist das, was uns am Ende des Tages wirklich begeistert.

Welche Operationen werden in Ihrer Klinik denn mit Roboter-Unterstützung durchgeführt, Herr Dr. Schütte?

Dr. Andreas Schütte: Bei urologischen Krebsoperationen setzen wir nahezu vollständig auf Roboter-Assistenz im OP – bei Prostatakrebsoperationen sogar ausschließlich. Denn es geht darum, auf kleinstem Raum so filigran und exakt wie möglich zu

operieren. Durch die außergewöhnliche Präzision, die von unseren erfahrenen Chirurgen mit der Roboterassistierten Operationstechnik erreicht wird, können die für die Kontinenz und Potenz entscheidenden Gewebestrukturen häufig erhalten werden. Außerdem wird die Belastung für den Patienten, zum Beispiel durch geringeren Blutverlust während der OP und erheblich reduzierte Komplikationsraten, insgesamt deutlich minimiert. Hinzu kommen normalerweise weniger Schmerzen, kaum sichtbare Narben, eine schnellere Erholung und folglich ein kürzerer Krankenhausaufenthalt. Unsere Patienten können in der Regel relativ schnell wieder ihrem normalen Alltag nachgehen. Aufgrund der überzeugenden Vorteile führen wir andere komplexe urologische Operationen, zum Beispiel Nieren- und Blasentumoroperationen mit Blasenersatz, ebenfalls nahezu ausschließlich Roboter-assistiert und damit sehr schonend für den Patienten durch.

Herr Fangmeyer, in einem zertifizierten Prostatazentrum weiß man, wie man dem Prostatakrebs am besten auf die Spur kommt. Welche Diagnostik würden Sie im Verdachtsfall Ihrem besten Freund empfehlen?

Bernhard Fangmeyer: Die Diagnose Prostatakrebs wird immer durch die Untersuchung einer Gewebeprobe unter dem Mikroskop gestellt. Um diese Probenentnahme so zielgenau und sicher wie möglich vorzunehmen, bieten wir eine Vielzahl innovativer Verfahren an. Die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT) der Prostata ermöglicht es, Veränderungen im Prostatagewebe sehr genau zu erkennen und zu lokalisieren. Die Bilder kann man dann als Navigationshilfe nutzen. Wir haben in Gronau bereits 2012 die MRT-gestützte Fusionsbiopsie (PFB) eingeführt. Dabei werden MRT-Bilder mit Hilfe einer speziellen Software mit Ultraschallbildern am Computer „fusioniert“. Auffällige Areale können dann vom Damm aus („perineal“) gezielt biopsiert werden. Dabei zeigt diese Methode eine sehr hohe Erfolgsquote bei gleichzeitig niedrigerem Infektionsrisiko. Mit dem PSMA-PET/CT steht uns in Gronau darüber hinaus das derzeit genaueste bildgebende Verfahren zum Aufspüren bzw. Ausschließen von Metastasen bei der Diagnostik des Prostatakrebses zur Verfügung.

Stichwort Früherkennung: Herr Dr. Zinke, was empfehlen Sie unseren Lesern?

Dr. Jörg Zinke: Prostatakrebs hat leider die Eigenschaft, erst in einem späten Stadium Beschwerden zu verursachen. Im Anfangsstadium zeigen sich in der Regel keinerlei Symptome. Und genau das macht eine Früherkennung so wichtig, denn je früher Prostatakrebs entdeckt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Eine Früherkennungsuntersuchung wird ab dem 45. Lebensjahr, bei familiärer Vorbelastung ab dem 40. Lebensjahr empfohlen. Sie findet in der Regel beim niedergelassenen Urologen oder beim Hausarzt statt. Üblicherweise wird die Prostata abgetastet und der Wert des prostataspezifischen Antigens im Blut ermittelt – der sogenannte PSA-Wert. Es gibt absolut keinen Grund, weshalb wir Männer eine Früherkennungsuntersuchung fürchten müssten. Eine rechtzeitige Prostatakrebs-Diagnose kann aber den entscheidenden Unterschied für unser weiteres Leben bedeuten!

Im bisherigen Gespräch ging es fast ausschließlich um Prostatakrebs. Dabei decken Sie in Gronau ein viel breiteres Diagnose- und Behandlungsspektrum ab.

Dr. Jörg Zinke: Das ist richtig. In Gronau haben wir uns in gleichem Maße auch auf die Therapie anderer urologischer Erkrankungen wie Blasentumoren oder Harnsteine mittels möglichst schonender Verfahren (z.B. Laser) spezialisiert. Ein weiterer Schwerpunkt im Prostata Centrum Gronau (PCG) ist die Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung. Wir setzen innovative Technik und Operationsverfahren ein, um überschüssiges Prostatagewebe, welches Probleme beim Wasserlassen verursacht, möglichst schonend und effektiv zu entfernen, unter anderem die Wasserdampfablation (Rezum®) und die Thulium-Laser-Enukleation der Prostata (ThuLEP).

Weitere Informationen: www.urologie-gronau.de

FOTO: ST. ANTONIUS-HOSPITAL GRONAU
Monika Philipps-Herrmann
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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der St. Antonius-Hospital Gronau GmbH entstanden.

Kontinuierliches Engagement für Krebspatient:innen

Joe Dunford, Vice President for Speciality Brands bei Accord Healthcare, ist für neue Markenmedikamente und die Einführung innovativer Behandlungen zuständig. Hier erläutert er, wie das Unternehmen Fortschritte in der Behandlung von Krebs unterstützt.

Welche Rolle spielt die Accord Healthcare im Kampf gegen

Als großes Onkologieunternehmen haben wir eine große Verantwortung, den Patienten zu helfen. Investitionen in die Krebsbekämpfung sind etwas, dem wir uns bei Accord verpflichtet fühlen. Wir haben bereits über 40 verschiedene Krebsmedikamente in unserem Portfolio. In ganz Europa liefern wir ein Drittel aller injizierbaren onkologischen Behandlungen und sind einer der größten Anbieter von Chemotherapien. Darüber hinaus sind wir dabei, ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in Großbritannien zu eröffnen. Damit wollen wir unser Wissen und unsere Kompetenzen weiter ausbauen.

Zu unserem Engagement gehört ein ständiger und aktiver Dialog.

Wie entwickelt sich das bestehende Angebot von Krebsbehandlungen weiter?

Wir werden auch weiterhin unsere Produktpalette mit differenzierten, aber auch zugänglichen und bezahlbaren Medikamenten erweitern, um Patient:innen und medizinisches Fachpersonal dabei zu unterstützen, den Umgang mit Krankheiten und die Behandlungsergebnisse zu verbessern. Unser Ziel als Unternehmen ist es, es für Patient:innen und Ärzt:innen „besser zu machen“, und das treibt uns täglich an.

Wie können Innovationen dazu beitragen, die Behandlung von Krebspatient:innen zu verbessern?

Wir forschen in vielen Bereichen nach Innovationen zur Erleichterung der Behandlung von Patient:innen. Das kann bedeuten, dass wir versuchen, Behandlungen weniger invasiv zu gestalten und sie so besser in das

Leben der Menschen zu integrieren. Zum Beispiel, indem man sie zu Hause oder in der Nähe des Wohnortes durchführt, was die Therapie für die Patient:innen vereinfacht und auch die Nebenwirkungen reduziert.

Letztendlich wollen wir, dass die Menschen ihre Medikamente wie erforderlich einnehmen, und wenn man ihnen das erleichtern kann, dann sollten auch die Ergebnisse positiver ausfallen. Wir konzentrieren uns derzeit besonders auf Prostatakrebs, da es sich hierbei um die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland und in ganz Europa handelt und dieser mit zunehmendem Alter der Bevölkerung immer häufiger auftritt. Daher sehen wir hier einen echten Patientenbedarf für weitere Innovationen.

Was befindet sich momentan in der Produktentwicklung?

Die Onkologie ist unser am schnellsten wachsender Bereich in Bezug auf Generika und Markenmedikamente.Wir haben 15 weitere Wirkstoffe für die Onkologie in der Entwicklung, die sich auf die wichtigsten Tumorarten wie Brustkrebs, Prostatakrebs und Blutkrebs sowie auf die Supportivtherapie konzentrieren. Unser Ziel ist die Unterstützung der Patient:innen in jeder Phase der Behandlung ihrer Krebserkrankung.

Woher kommt dieser Wunsch, bei der Bekämpfung von Krebs zu helfen?

Die meisten von uns werden jemanden kennen, der an Krebs erkrankt ist. Auch mir geht es so. Unser Ziel ist es daher, weiterhin Innovationen voranzutreiben und den aktuellen Versorgungsstandard zu verbessern, um Menschen mit Krebs und ihren behandelnden Ärzt:innen zu helfen, sei es durch die Entwicklung neuer Produkte oder im Bereich digitaler Gesundheitstools.

Unser Ziel ist die Unterstützung der Patient:innen in jeder Phase der Behandlung ihrer Krebserkrankung.
Wir sind sehr stolz auf das, was wir tun, aber wir sind auch ständig bestrebt, mehr zu tun.
Joe Dunford Vice President for Speciality Brands bei Accord Healthcare

Wie gehen Sie mit Herausforderungen im Innovationsprozess um?

Teil unseres Engagements ist ein kontinuierlicher und aktiver Dialog: Gespräche mit medizinischen Teams, Gesundheitsexpert:innen, Ärzt:innen und Pflegepersonal sowie mit relevanten Patientengruppen, die die Stimme und die Erfahrungen der Patient:innen direkt vertreten können. Gemeinsam mit ihnen können wir herausfinden, wo die Herausforderungen oder Grenzen der aktuellen Therapien liegen und was wir tun und entwickeln können, um die Patientenversorgung oder den Therapieverlauf zu erleichtern. Unsere Aufgabe ist es, zuzuhören und Probleme zu lösen.

Wie arbeiten Sie mit Patientengruppen zusammen?

Wir sind immer offen für die Zusammenarbeit mit Patientenberatungsgruppen in verschiedenen Bereichen. Sie leisten großartige Arbeit und spielen eine wichtige Rolle dabei, das Bewusstsein für Krebs zu schärfen, indem sie die Menschen für Risiken oder Symptome sensibilisieren und sie ermutigen, mit ihrem/r Ärzt:in über ihre Bedenken zu sprechen. Auch bei der praktischen und psychologischen Unterstützung von Menschen, bei denen Krebs diagnostiziert wurde, sind diese Gruppen unglaublich hilfreich.

Es ist sehr wichtig, dass die Betroffenen eine/n vertrauenswürdige/n und informierte/n Partner:in an ihrer Seite haben, der versteht, was sie durchmachen und an den sie sich in dieser oft sehr beängstigenden und einsamen Zeit wenden können.

Original Interviews Mark Nicholls Aus dem Englischen übersetzt von Georg Sandmann den Krebs?
Diese Artikel sind in Zusammenarbeit mit Accord Healthcare GmbH entstanden.
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Männer sollten nicht zögern, bei ersten Anzeichen eines möglichem Prostatakrebses einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen

Während der Corona-Pandemie gingen die Überweisungen für Prostatakrebs und Krebsvorsorgeuntersuchungen zurück. Viele Krebserkrankungen blieben in dieser Zeit folglich unentdeckt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte daher vor einer regelrechten „Krebsepidemie“, geschuldet durch den Rückgang der medizinischen Versorgung während der Pandemie. 1

„Dies hing wahrscheinlich damit zusammen, dass Männer seltener ihre/n Urolog:in aufsuchten, weil sie Angst hatten, das Haus zu verlassen, sich durch den Besuch einer Arztpraxis Covid-19 auszusetzen oder ein überlastetes Gesundheitssystem nicht belasten wollten. Es ist wichtig, dass Männer jetzt die Gewissheit haben, das es so wichtig ist wie immer schon, ihre/n Hausärzt:in oder Urologen:in aufzusuchen, wenn sie Anzeichen oder Symptome haben, die sie beunruhigen, insbesondere wenn sie andere Risikofaktoren für Prostatakrebs haben“, sagt Simon Cheesman, Head of Medical Affairs bei Accord Healthcare.

Aufklärungsprogramme wie die Movember Foundation hatten vor der Pandemie zu einem Anstieg der Zahl der Männer geführt, die sich beraten ließen und bei denen eine Diagnose gestellt wurde. Prostatakrebs war damals die am häufigsten diagnostizierte Krebsart bei Männern. Es besteht jedoch die Befürchtung, dass die Pandemie diesen Fortschritt wieder rückgängig gemacht hat.

Risikofaktoren für Prostatakrebs Cheesman, ein früherer Apotheker, der zwei Jahrzehnte lang in der Krebsversorgung gearbeitet hat, sagt, dass etwa jeder achte Mann an Prostatakrebs erkrankt, und die Zahlen steigen. Das liegt vor allem daran, dass die Menschen immer älter werden und die Früherkennung und Diagnose verbessert wurde.

Das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter, wobei die meisten Neu- erkrankungen in Deutschland ab einem Alter von über 65 Jahren auftreten. Hinzu kommt eine genetische Komponente, d.h. wenn ein Mann einen Verwandten ersten Grades - einen Vater oder Bruder - hat, bei dem Prostatakrebs diagnostiziert wurde, erhöht sich sein Risiko ebenfalls.

Zu den Frühsymptomen gehören häufigerer Toilettengang und schwacher Urinfluss. Spätere Symptome sind Blut im Urin oder Sperma, Rückenschmerzen, Gewichtsverlust

oder Erektionsstörungen. Obwohl einige Männer mit Prostatakrebs im Frühstadium möglicherweise keine anfänglichen Symptome haben, ist es dennoch wichtig, sich der Risikofaktoren bewusst zu sein.

Wann sollte man Hilfe suchen?

Männer scheuen möglicherweise davor zurück, frühe Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil sie Angst vor der Diagnose und belastenden Vorsorgeuntersuchungen haben oder weil es generell tabu ist, über Prostatakrebs zu sprechen. Simon Cheesman betonte die entscheidende Rolle von Aufklärungskampagnen bei der Bewältigung dieses Problems. Indem sie die Symptome, auf die man achten sollte noch einmal hervorheben, Hochrisikogruppen warnen und sowohl Männer, als auch ihre Partner darauf aufmerksam machen, wann sie zum/zur Hausärzt:in und Urologen:in gehen sollten. In Deutschland beginnt das bundesweite Früherkennungsprogramm für Krebserkrankungen im Alter von 45 Jahren. Männer haben ab dann Anspruch auf eine jährliche Vorsorgeuntersuchung, bei der ihr/ihre Ärzt:in nach Symptomen fragt und ihre äußeren Geschlechtsorgane untersucht, sowie Tastuntersuchung der Prostata durchführt.

Um Prostatakrebs früh zu erkennen, kann in Deutschland jeder krankenversicherte Mann ab 45 Jahren jährlich eine Tastuntersuchung der Prostata durch den Enddarm in Anspruch nehmen. Der PSA-Test ist eine weitere Untersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs. Er misst den Wert des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut. Patienten müssen diesen Test selbst bezahlen, da er nicht zum gesetzlichen Früherkennungsprogramm gehört.

Trotzdem sollten Männer proaktiv Hilfe suchen, wenn sie Symptome bemerken, insbesondere wenn sie aufgrund ihres Alters, ihrer Familiengeschichte oder ihrer ethnischen Zugehörigkeit zu einer höheren Risikogruppe gehören.

Unterstützung durch den/die Partner:in "Manche Männer zögern, sich untersuchen zu lassen, und sind bereit, lästige Symptome zu ignorieren oder in Kauf zu nehmen. Ein/e Partner:in, der die Risikofaktoren kennt und weiß, auf welche Anzeichen und Symptome man achten sollte, kann dazu beitragen, den Mann zu ermutigen, sich von seinem/r Hausärzt:in oder Urologen:in untersuchen zu lassen", sagt er. "Es ist doppelt wichtig, Hilfe zu suchen: zum einen, um das Schlimme frühzeitig zu erkennen, und zum anderen, um Sicherheit und Rat für die Behandlung zu bekommen, wenn es eine harmlosere Ursache für die Symptome gibt". Für Männer, bei denen Prostatakrebs diagnostiziert wurde, betonte er, wie wichtig die Unterstützung durch den/die Partner:in ist, wenn es darum geht, Entscheidungen über die Behandlung zu treffen und mit Gefühlen der Angst oder Depression umzugehen, die mit der Diagnose einhergehen können.

bei Männern in Deutschland.

1 von 8 Häufigste Krebserkrankung

Männern muss im Verlauf des Lebens damit rechnen, die Diagnose Prostatakrebs zu erhalten.

68.600 Männer

erkranken jährlich daran.

Das Risiko

an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit dem Alter. Statistisch gesehen erkrankt innerhalb der nächsten 10 Jahre:

1 von 4.800 Männern im Alter von 35 Jahren, 1 von 43 Männern im Alter von 55 Jahren, 1 von 17 Männern im Alter von 75 Jahren.

ca. 15.000 Männer

versterben jährlich in Deutschland an einem Prostatakarzinom.

Das Prostatakarzinom steht an zweiter Stelle bei den zum Tode führenden Krebserkrankungen.

2/3

der Tumoren werden in einem frühen Stadium (UICC I/II) diagnostiziert.

Leitsmann M, Uhlig A, Aksoy C, Boehm K. Auswirkung der COVID-19-Pandemie auf die Urologie. Uro-News. 2021;25(10):14–9. German. doi: 10.1007/s00092-021-4693-0. Epub 2021 Oct 11. PMCID: PMC8489974. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8489974/pdf/92_2021_Article_4693.pdf Quellen Infografik: Robert Koch-Institut, Zentrum für Krebsregisterdaten, 2019, Stand 30.09.2022. Prostatakrebs. dkfz Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholz-gemeinschaft. Krebsinformationsdienst: Prostatakrebs (Prostatakarzinom) Letze Aktualisierung: 09.05.2023.
Simon Cheesman Head of Medical Affairs bei Accord Healthcare
DE-02823 7 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info

Hinnerk Baumgarten –Moderator und Autor mit Leidenschaft für das Leben!

Ehrlichkeit und Offenheit sind von unschätzbarem Wert im Umgang miteinander. Hinnerk Baumgarten, der selbst gesundheitliche Herausforderungen wie Potenzprobleme meisterte, hat bewundernswert Tabus gebrochen. In Interviews teilt er wertvolle Ratschläge und Tipps und appelliert dabei an die Männerwelt, offen über ihre Gesundheit zu sprechen und Unterstützung zu suchen.

Männer gehen statistisch bewiesen seltener zum Arzt als Frauen. Was denkst du, was ist der Grund dafür und wie kann man sie ermutigen, ihre Gesundheit ernst zu nehmen?

Im Grunde ist es ganz logisch: Solange bei Männern nichts gefunden wird, sind sie auch nicht krank. Daher geht Man(n) einfach nicht zum Arzt. Doch die Intensität und der Verlauf von Krankheiten können durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beeinflusst werden. Auch wenn manche Untersuchungen nicht die angenehmsten sind, so ist es doch ein gutes Gefühl, nach der Untersuchung die Gewissheit zu haben, dass alles in Ordnung ist. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen werden oft vernachlässigt. Welche wichtigen Gesundheitschecks sollten Männer in verschiedenen Altersstufen nicht vergessen?

Ab dem 40. Lebensjahr sollte dann eine Prostatauntersuchung durchgeführt werden, bei der es sich um eine Tastuntersuchung handelt. Auch wenn diese Erfahrung neu und befremdlich ist, ist es einfach wichtig, sich untersuchen zu lassen. Einfach zu merken: Ab dem 40. Lebensjahr einmal im Jahr zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Auch eine Darmspiegelung, die im ersten Moment eklig oder unangenehm klingt, ist nicht schlimm und unter Narkose gut auszuhalten. Und wenn zum Beispiel Polypen im Darm entdeckt werden, dann werden sie gleich entfernt und wachsen nicht weiter. Durch Vorsorge kann man viel tun, und das tut nicht weh und ist auch nicht unangenehm!

Du hast offen über deine Potenzprobleme gesprochen. Welche Erfahrungen hast du damit gemacht? Welche Ratschläge würdest du anderen Männern geben, die sich in einer ähnlichen Situation befinden?

Durch die Veröffentlichung meines Buchenwelches mein Leben beschreibt- war es mir wichtig, diesen Teil nicht auszulassen. Ich habe mich selbst psychisch unter Druck gesetzt, weil ich ein Potenzproblem hatte. Das kann natürlich auch an körperlichen Problemen liegen, aber bei den meisten Männern spielt sich die Blockade hauptsächlich im Kopf ab. Man muss versuchen, sich aus dieser Gedankenspirale zu befreien – am besten gemeinsam mit der Partnerin. Natürlich können Medikamente wie Viagra helfen, sich in eine sichere Komfortzone zu begeben und den Kopf auszuschalten. Aber wenn

man sich zum Beispiel mit Freunden unterhält, merkt man, dass jeder schon ein-mal in so einer Situation war. Das ist wichtig und zeigt wieder, wie wertvoll es ist, über Schwächen zu sprechen. Ich habe auch viele Mails von Paaren oder Einzelpersonen bekommen, die sich bedankt haben, dass ich darüber gesprochen habe und wie ich damit umgegangen bin. Viele haben auch erzählt, dass sie Ähnliches beim Liebesspiel ausprobiert haben.

Männer, geht raus, redet darüber –holt euch Hilfe, holt euch Sicherheit.

Warum ist es deiner Meinung nach wichtig, offen über dieses Thema zu sprechen?

Eine Lösung kann nur gefunden werden, wenn man sich nicht ins stille Kämmerlein zurückzieht und alles mit sich selbst ausmachen will. Verdrängen führt nur dazu, dass, wenn der Wunsch nach Sex wieder auftaucht, die gleiche Situation wieder eintritt. Männer, geht raus, redet darüber - holt euch Hilfe, holt euch Sicherheit.

Und was ich noch ganz wichtig finde zu erwähnen: Nicht jeder Mann ist ein toller Liebhaber, aber ihn dauernd zu kritisieren, hilft niemandem weiter. Durch Lob und gemeinsame Lösungsfindung kann man viel mehr erreichen und die Beziehung wachsen lassen.

Wie können Männer und ihre Partnerinnen am besten damit umgehen und wie können sie sich gegenseitig unterstützen?

Der erste Schritt, überhaupt darüber zu sprechen, ist von entscheidender Bedeutung. Es erfordert Mut und Vertrauen, sich mit dieser intimen Geschichte zu öffnen. Doch wenn in einer Beziehung wahre Liebe und Vertrauen existieren, sollte auch eine offene Kommunikation möglich sein. Der Partner selbst kann eine entscheidende Rolle spielen, indem er den Erwartungsdruck nimmt und einfühlsam neue kreative Ideen einbringt, um gemeinsam alternative Wege zum Ziel zu finden.

Welche wichtige Botschaft möchtest du allen Männern hinsichtlich ihrer Gesundheit übermitteln?

Männer, seid nicht zu stolz. Traut euch, sprecht mit den Ärzten, denn sie sind Vertrauenspersonen. Es ist wichtig, sich zu öffnen und darüber zu reden. Das Gefühl, gesund und fit zu sein, ist unbezahlbar. Und wenn doch etwas sein sollte, ist es wichtig, rechtzeitig etwas dagegen zu tun. Nehmt euch die Zeit, auf euch zu achten und eure Gesundheit zu schätzen.

Text Alexandra Lassas
BUCHTIPP Instagram @ hinnerk.baumgarten
Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 8 FOTO: SEBASTIAN FUCHS
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Cholesterin im Griff behalten

Cholesterin ist lebenswichtig für unseren Körper. Jede Zelle benötigt diese fettähnliche Substanz als Baustein für Zellmembranen und zur Hormonproduktion. Aber ein zu hoher Cholesterinspiegel im Blut kann gefährlich sein. Hohe Cholesterinwerte führen zur Arteriosklerose, auch bekannt als Arterienverkalkung. Diese wiederum verursacht Herzinfarkte, Schlaganfälle und andere Probleme wie Durchblutungsstörungen in Armen, Beinen und sogar im Gehirn.

Ein hoher Cholesterinspiegel kann mit Medikamenten gesenkt werden, ebenso wie ein hoher Blutdruck. Dennoch bleiben Herz-KreislaufErkrankungen weltweit die häufigste Todesursache. Viele dieser Todesfälle könnten vermieden werden, wenn Cholesterin und Blutdruck besser kontrolliert würden. Die Hauptzielsetzung bei cholesterinsenkenden Therapien sind die "schlechten Cholesterine" oder LDL (Low Density Lipoproteine). Ein hoher LDL-Spiegel im Blut erhöht das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Umgekehrt reduziert ein niedriger LDL-Blutspiegel dieses Risiko. Es ist daher entscheidend, einen hohen LDL-Spiegel frühzeitig zu erkennen und individuell zu behandeln. Bei der Behandlung von erhöhtem Cholesterin spielen Statine eine wichtige Rolle. Diese Medikamente senken das schädliche Cholesterin im Körper. Man kann sie zusammen mit anderen Mitteln wie Ezetimib, Bempedoinsäure oder PCSK9-Hemmern verwenden, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Statine wirken, indem sie den Cholesterinstoffwechsel beeinflussen. Dadurch wird der Spiegel des schlechten LDL-Cholesterins gesenkt. Das ist gut für unsere Blutgefäße und hilft, Verkalkungen zu verhindern.

Neben der medikamentösen Therapie spielt auch die individuelle Ernährung und der Lebensstil eine entscheidende Rolle im Management von Cholesterin. Eine ausgewogene Ernährung, reich an Ballaststoffen, kann dazu beitragen, Cholesterinspiegel zu kontrollieren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.

Auch ein gesunder Lebensstil, der regelmäßige körperliche Aktivitäten und das Vermeiden von Rauchen beinhaltet, trägt dazu bei das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren. Die Kombination aus medikamentöser Therapie und einem gesunden Lebensstil bietet eine ganzheit-liche Herangehensweise an die Kontrolle von Cholesterinwerten und die Förderung der Herzgesundheit. Es ist wichtig, dass Patienten gemeinsam mit ihren Ärzten individuelle Ansätze entwickeln, um hohe Cholesterinspiegel zu senken.

Sexuellen Problemen auf der Spur

Für Männer spielt ihre sexuelle Potenz eine wichtige Rolle. Nicht nur, dass sie ein erfülltes Sexualleben ermöglicht, Probleme können sich unmittelbar auf das Selbstwertgefühl des betroffenen Mannes auswirken. Daher werden Erektionsstörungen und Libidoverlust nach wie vor eher verschwiegen. Es gibt allerdings wichtige Gründe, sexuelle Beschwerden frühzeitig anzusprechen – etwa ihre Rolle als mögliche Vorboten für einen Herzinfarkt.

Einer groß angelegten Studie der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V. zufolge ist in Deutschland jeder fünfte Mann zwischen 20 und 80 Jahren von Erektionsstörungen betroffen. Dabei muss kein Mann mehr an sexuellen Problemen leiden – zu gut sind inzwischen die Diagnoseund vor allem die Behandlungsmöglichkeiten.

Körperliche Ursachen: Der häufigste Grund für Erektionsstörungen ist eine Verminderung der Durchblutung. Das heißt, dass während der sexuellen Erregung nicht mehr genügend Blut in die Schwellkörper des Penis gelangt. Zudem fließt es eventuell zu schnell wieder hinaus, es wird also nicht genug Blut im Penis gehalten. Das liegt in den meistens Fällen daran, dass sich die gewebliche Zusammensetzung, also quasi die Infrastruktur, des Penis verändert hat. Darüber hinaus können neurologische Veränderungen eine Rolle spielen sowie Störungen der Potenzmuskulatur. Ist sie schwächer geworden, kann keine ausreichend harte Erektion mehr erfolgen. Und: Auch das „Königshormon“ des Mannes, das Testosteron, hat einen entscheidenden Einfluss auf die sexuelle Gesundheit. So kann eine Abnahme des Hormons – sei es krankheits- oder altersbedingt – zu einer deutliche Reduktion der Libido, also der sexuellen Lust, sowie zu Problemen mit der Erektion führen. Das liegt daran, dass Testosteron ebenfalls an einen direkten Effekt auf den Penis, wie die gewebliche Zusammensetzung, hat.

Individuelle Therapie: Bei den meisten Männern liegen mehrere Gründe für ihre Sexualprobleme vor. Daher sollten sich Betroffene generell einer ausführlichen Diagnostik unterziehen, aufgrund derer eine individuelle Therapie erfolgen kann – sei es u.a. mit Medikamenten in Kombination mit apparativen Übungen oder mittels eines speziellen körperlichen Trainings, um defekte Strukturen wieder

aufzubauen. Grundsätzlich gilt, dass mit einer effektiven Behandlung der Ursachen sogar eine Heilung von Erektionsstörungen möglich ist.

Frühwarnsystem nutzen: Und noch etwas ist wichtig: Wenn Mann unter Erektionsstörungen leidet, können sich dahinter auch beginnende generalisierte Gefäßerkrankungen verstecken. Das heißt, eine nachlassende Erektionsfähigkeit kann im Frühstadium ein Hinweis auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, also auf einen drohenden Schlaganfall oder Herzinfarkt sein – und das etwa vier bis achte Jahre vorher. Umso wichtiger ist es, sexuellen Beschwerden auf den Grund zu gehen.

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Grundsätzlich gilt, dass mit einer effektiven Behandlung der Ursachen sogar eine Heilung von Erektionsstörungen möglich ist.

Text Prof. Dr. Frank Sommer
ANZEIGE Text Prof. Dr. Ulrich Laufs
Prof. Dr. Frank Sommer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V. und der weltweit erste Professor für Männergesundheit in Deutschland Professor Dr. Ulrich Laufs, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Herzstiftung und Direktor der Klinik und Poliklinik für Kardiologie an der Universitätsklinik Leipzig.
Herz-Spezialisten informieren umfassend über Ursachen und Folgen hoher Cholesterinwerte und über die aktuellen Therapiemöglichkeiten. Ihr kostenfreies Exemplar: Bestellen Sie noch heute! Telefon: 069 955128-400 herzstiftung.de/bestellung Hohes Cholesterin: Was tun? Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 10

Dieser

Kein Tabu: Erektile Dysfunktion

Etwa 50 Prozent der Männer über 40 Jahren leiden an einer Erektilen Dysfunktion (ED)1, doch nur etwa die Hälfte der Betroffenen sucht ärztliche Hilfe2 . Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen: Von einer Entlassung aus der Verschreibungspflicht könnten sowohl die Betroffenen als auch das Gesundheitssystem profitieren.

Text Miriam Rauh

Eine ED hat Auswirkungen auf den Körper und die Psyche, denn Sexualität erfüllt eine Reihe von persönlichen und sozialen Bedürfnissen. Entsprechend unangenehm sind die Konsequenzen, wenn sich der Wunsch nach Sex aus körperlichen Gründen nicht mehr verwirklichen lässt – nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für deren Partner:innen. Eine ED wirkt sich auch auf das Berufsleben aus: Betroffene berichten von einem Verlust der Produktivität und eingeschränkter Aktivität; die verminderte Lebensqualität macht ihnen zu schaffen.

Seit vielen Jahren bewährt Medikamente, deren Wirkstoff zur Gruppe der gefäßerweiternden PDE-5-Hemmer (Phosphodiesterase-5Hemmer) gehört, verhelfen bereits seit 25 Jahren Millionen Männern mit ED zu einem unbeschwerten und erfüllten Sexualleben. Wirksamkeit und Sicherheit des Wirkstoffs sind gut untersucht und werden von Fachleuten als ein Präparat mit gutem Sicherheitsprofil eingestuft. Auch die öffentliche Wahrnehmung hat sich durch diese Medikamente verändert und weiterentwickelt. Heute weiß man, dass ED ein medizinisches Problem und kein persönliches Versagen ist – und man spricht offen über Sex. Anders als noch vor wenigen Jahrzehnten ist das Thema ED in den Medien präsent. Menschen, die bislang aus Scham geschwiegen haben, erfahren so, dass sie mit ihrem Leiden nicht allein sind und dass ihnen geholfen werden kann. Medikamente können die Behandlung einer ED auf verträgliche und wirksame Weise ermöglichen und so die Lebensqualität von Betroffenen und ihren Partner:innen steigern. Allerdings sind PDE-5-Hemmer in Deutschland – anders als in einigen europäischen Nachbarländern – noch immer verschreibungspflichtig. Nur wer zum Arzt oder zur Ärztin geht, bekommt ein Rezept. Dies erschwert den Zugang für viele, insbesondere im ländlichen Raum.

Viatris hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Tabu der Erektilen Dysfunktion zu brechen. Männer sollen dazu ermutigt werden, sich behandeln zu lassen, um ihre sexuelle Gesundheit zu verbessern und sich selbst und ihren Partner:innen mehr sexuelle Zufriedenheit zu ermöglichen.

Gute Erfahrungen in Nachbarländern

In Ländern wie Norwegen, dem Vereinigten Königreich und Irland hingegen setzt man mittlerweile für Medikamente zur Behandlung einer ED auf Beratung in Apotheken. Ziel ist es, den illegalen Handel einzudämmen und möglichst vielen Menschen einen sicheren und einfachen Zugang zu ermöglichen. Denn ein Problem des illegalen Handels ist es, dass gefälschte Medikamente beispielsweise einen zu hohen oder zu niedrigen Wirkstoffgehalt haben und damit eine entsprechende Qualitätskontrolle fehlt. Der Ansatz geht auf: Insbesondere das Vereinigte Königreich, wo die Abgabe von Arzneimitteln an eine Beratungspflicht gekoppelt ist es, macht gute Erfahrungen damit. In Abgrenzung zum Over-the-Counter-Konzept (OTC), also der direkten Abgabe über den Ladentisch in der Apotheke, wird die Beratungspflicht durch die Apotheker:innen vor Abgabe auch als Behind-the-Counter-Konzept (BTC) bezeichnet. Die Analyse der Daten gibt gute Hinweise, dass sowohl Patienten als auch das Gesundheitssystem von einer Entlassung von Sildenafil aus der Verschreibungspflicht profitieren.

Das niederschwellige Angebot in der Apotheke kann beispielsweise ein Türöffner sein, das Thema Erektile Dysfunktion anzusprechen, wodurch eventuell zu Grunde liegende Erkrankungen erkannt werden können.

OTC-Switch auch in Deutschland?

Auch für Deutschland kann ein OTC-Switch einen Vorteil für alle Beteiligten bringen3. Innerhalb des Gesundheitssystems sind Apotheken schon jetzt für viele Menschen eine zentrale Anlaufstelle für Gesundheitsfragen. Selbst bei sensiblen Krankheitsbildern sind Apotheker:innen gut gerüstet und genießen das Vertrauen ihrer Kunden. Ein weiteres Plus: Im Gegensatz zur ärztlichen Versorgung in strukturschwachen Regionen ist eine gute Beratung in der Apotheke oft wohnortnah und niedrigschwellig gewährleistet.

Betroffene und Gesundheitswesen profitieren Durch die Abgabe in Apotheken wird das Medikament nicht nur für einen größeren Kreis von Betroffenen leichter zugänglich; die niedrigschwellige Beratung in der Apotheke sorgt auch dafür, dass Männer, die von einer medizinischen Versorgung profitieren würden, leichter erkannt und einer solchen zugeführt werden können. Das frühzeitige Erkennen von Grund- oder Folgeerkrankungen wiederum führt oft zu weniger schweren Krankheitsverläufen und dementsprechend zu geringeren Behandlungskosten – ein wertvoller Beitrag für die Gesunderhaltung der Bevölkerung (Public Health).

Das Gesundheitsunternehmen Viatris entstand im November 2020. Zur Viatris-Gruppe Deutschland gehören die Viatris Healthcare GmbH, Viatris Pharma GmbH, Mylan Germany GmbH sowie MEDA Pharma GmbH & Co. KG mit Sitz und Niederlassungen in Troisdorf, Bad Homburg v. d. Höhe sowie Hannover, der Viatris Collaboration Hub Berlin und die Produktionsstätte der Madaus GmbH in Troisdorf. Das Portfolio umfasst in Deutschland mehr als 500 Produkte, darunter Originale und (Marken-) Generika. Sowohl verschreibungspflichtige als auch rezeptfreie Präparate decken ein breites Spektrum an Therapiegebieten ab.

Interview mit Prof. Dr. Frank Sommer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e.V.

Ist aus Ihrer Sicht eine Entlassung aus der Rezeptpflicht für Medikamente gegen Erektile Dysfunktion auch in Deutschland denkbar?

In einigen europäischen Ländern wie Polen, Norwegen, UK und Irland sind PDE-5-Inhibitoren ohne Rezept in den Apotheken erhältlich. Auch wenn dort ein anderes Gesundheitssystem besteht als in Deutschland, wäre die rezeptfreie Medikamentengabe gegen Erektile Dysfunktion unter der Einbeziehung von Ärzt:innen und Apotheker:innen aber sicher auch hier in Deutschland denkbar. Dafür sollten betroffene Patienten initial einmal von den Ärzt:innen untersucht werden, um die genauen Ursachen der Erektionsstörung herauszufinden und dann gezielt eine „heilende“ Therapie initiieren. Sollten hier PDE-5-Hemmer angeraten sein, kann die Behandlung dann auch unter der Betreuung von erfahrenen Apotheker:innen erfolgen. Bei diesem Szenario sind eine rezeptfreie Abgabe der Präparate und damit eine eventuell schnellere Behandlung der Patienten durchaus möglich.

Wie sieht es hierbei mit der Patientensicherheit aus? PDE-5-Inhibitoren sind seit mehr als 25 Jahren auf dem Markt. Das heißt, es gibt zu ihnen auch viele Daten und Erfahrungen im Umgang mit den Präparaten. Immer vorausgesetzt, dass nach der ärztlichen Diagnose die Apotheker:innen darauf achten, dass keine zusätzlichen Nebenerkrankungen auftreten oder Arzneien eingenommen werden, die mit den PDE-5-Inhibitoren interagieren können, besteht für die Patienten kein erhöhtes Risiko. Ansonsten ist gegebenenfalls ärztliche Rücksprache notwendig. Das Gleiche gilt bei unerwünschten Nebenwirkungen. Hierzu sollte eine regelmäßige Kommunikation mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin sowie dem Apotheker oder der Apothekerin erfolgen.

Was gibt es noch zu tun, um die Versorgung zu verbessern?

Generell sollten Patienten auch immer Hilfestellungen zum Lebensstil erhalten – sei es zu Ernährung, zu körperlicher Aktivität oder auch zum Stressmanagement. Das kann sich ebenfalls positiv auf die ED auswirken. Zudem können breit angelegte Kampagnen zum Thema Männergesundheit den Männern helfen, langfristig gesund und fit zu bleiben. So bietet u.a. der neue Podcast "Mann, ey!" (Podcast von Professor Sommer und Sebastian Sonntag, siehe S. 10) zahlreiche wichtige und interessante Informationen – zu PDE-5-Inhibitoren und vielen weiteren spannenden Themen.

Artikel ist in
Zusammenarbeit mit der Viatris-Gruppe Deutschland entstanden.
Quellen: Feldman H, et al. Impotence and its Medical and Phycological Correlates Results of the Massachusetts Male Ageing Study. The Journal of Urology, 1994;151: 54-61. 2 Corona G et al. EDEUS, a Real-Life Study on the Users of Phosphodiesterase Type 5 Inhibitors: Prevalence, Perceptions, and Health Care-Seeking Behavior Among European Men with a Focus on 2nd-Generation Avanafil. The Journal of Sexual Medicine, 2018;6(1):15-23. 3 https://www.viatris.de/-/media/project/common/viatrisde/pdf/themenund-positionen/viatris_praesentation-marnold_erektile-dysfunktion-und-otc-switch-sildenafil_15062023.pdf (Zugriff September 2023)
Quelle: Basierend auf Arnold M, Rottenkolber D. Public-Health-Impact eines möglichen OTC-Switches von Sildenafil 50 mg. https://inav-berlin.de/wp-content/uploads/2023/06/inav_Gutachten_Sildenafil-OTC-Switch.pdf (Zugriff September 2023) 11 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info

Wissen Sie, wo die Prostata liegt und welchen Zweck sie hat?

Wenn Nein, haben sie etwas mit Leonardo Da Vinci gemeinsam. Der Universalgelehrte und Anatom verzichtete in seinen Zeichnungen nämlich auf die Darstellung dieses Organs im männlichen Unterleib. Wahrscheinlich, weil er nicht wusste, wofür die Prostata überhaupt da ist. Klären wir ihn und vielleicht auch Sie in den nächsten Zeilen darüber auf.

Die Prostata befindet sich unterhalb der Harnblase und umschließt die Harnröhre. Als Drüse produziert sie circa 70 Prozent des Ejakulats und innerhalb der Prostata kommt es zur Vereinigung der restlichen 30 Prozent, bestehend aus Spermien und Samenblasenflüssigkeit. Kommt es zum Orgasmus, wird das Sperma durch Muskelkontraktionen der Prostata in die Harnröhre katapultiert und eine Ejakulation ist die Folge. Somit ist die Prostata wesentlich an unserer Fortpflanzung und unserem Sexleben beteiligt. Klingt eigentlich recht simpel, Herr Da Vinci, oder?

Im Laufe der Jahre vergrößert sich allerdings die Prostata, teilweise genetisch bedingt, aber auch unterstützt durch mangelnde Bewegung und ungesunde Ernährung. Diese gutartige Vergrößerung der Prostata (benigne Prostatahyperplasie) macht sich durch die ungünstige Anatomie des Organs recht schnell bemerkbar. Denn wächst die Prostata, wird die durch sie verlaufende Harnröhre eingeengt und es kommt zu Beschwerden wie häufigem Harndrang, nächtlichen Toilettengängen, langes Warten auf den Harnstrahl und der Harnfluss ist nicht mehr so stark wie früher.

Früh erkannt sind die Heilungschancen bei Prostatakrebs sehr hoch.

Gefährlich wird diese Erkrankung zwar erst, wenn sich die Blase nicht mehr vollständig entleert oder es zu einem Harnverhalt kommt und die Prostata den kompletten Weg dicht macht. Vorher kann es allerdings zu Einschränkung der Lebensqualität kommen. Bemerken Sie solche Beschwerden, schadet es nicht, sich einer urologischen Praxis anzuvertrauen. Behandelt wird solch eine Prostatahyperplasie entweder medikamentös, oder mittels endoskopischer Operation über die Harnröhre.

Befinden Sie sich in dem Alter, in dem diese Beschwerden in der Regel entstehen können, ungefähr mit 50 Jahren, sollten Sie idealerweise bereits öfters, zwecks Prostatakrebsvorsorge, die Schwelle einer urologischen Praxis überwunden haben. Im Gegensatz zur gutartigen Vergrößerung der Prostata, macht sich dieser leider erst in spätem Stadium bemerkbar, da er sich häufig im Randbereich und nicht in der Nähe der Harnröhre befindet. Im Rahmen der Vorsorge, welch 1–2-Jährig ab einem Alter von 45 Jahren erfolgen sollte, wird unter anderem ein Blutwert bestimmt (PSA), welcher in vielen Fällen bei Prostatakrebs erhöht ist.

In der Regel wird die Prostata zusätzlich über den berühmten Finger im Po abgetastet, wodurch allerdings häufig erst Tumore in späteren Stadien entdeckt werden. Neuere Studien zeigen, dass auf diese Untersuchung auch verzichtet werden kann und die Bestimmung des PSA- Wertes der deutlich wichtigere Aspekt der Vorsorge ist. Wer also aus Angst vor der Hafenrundfahrt bis jetzt den Urologenbesuch gescheut hat, darf nun gerne einen Termin vereinbaren und mich zitieren.

Früh erkannt sind die Heilungschancen bei Prostatakrebs erfreulicherweise sehr hoch. In vielen Fällen erfolgt heute die Entfernung der Prostata minimalinvasiv und roboterunterstützt. Und wissen Sie wie dieser Operationsroboter heißt? Da Vinci! Aber keine Sorge der Operateur, der das Gerät steuert kennt sich in der Regel bestens mit der Anatomie der Prostata aus.

Wer aus Angst vor der Hafenrundfahrt bis jetzt den Urologenbesuch gescheut hat, darf nun gerne einen Termin vereinbaren und mich zitieren.

Leiden Sie unter den Symptomen einer gutartigen Prostatavergrößerung?

Mit Aquablation zurück ins aktive Leben!

„Die Aquablation-Therapie hat mein Leben verändert und mir meine Freiheit zurückgegeben. Ich habe die richtige Entscheidung getroffen.“

Bei der Aquablation-Therapie handelt es sich um eine roboter-gestützte BPH Therapie für Patienten, die ihre sexuellen Funktionen und ihre Kontinenz erhalten4 wollen. Es kommen Bildgebung, Robotertechnik und ein hitzefreier Wasserstrahl zum Einsatz, um eine lang anhaltende Linderung der Beschwerden bei geringer Komplikationsrate zu erzielen.1,2,3 BESUCHEN SIE AQUABLATION.DE

Volker Wittkamp Facharzt für Urologie, Sachbuchautor und Kolumnist BUCHTIPP Instagram @ docintro TikTok @ doktorsex
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1. Gilling P. et al. Three-year outcomes after Aquablation therapy compared to TURP: results from a blinded randomized trial. Can J Urol. 2020 Feb 2. Zorn K. et al. Aquablation therapy in large prostates (80–150 cc) for lower urinary tract symptoms due to benign prostatic hyperplasia: WATER II 3-year trial results. BJUI Inter. 2021 Oct 3. Elterman D. et al. Meta-analysis with individual data of functional outcomes following Aquablation for lower urinary tract symptoms due to BPH in various prostate anatomies. BMJ Surg Interv Health Technologies. 2021 June 4. Bhojani N, et al. Aquablation Therapy in Large Prostates (80-150 mL) for Lower Urinary Tract Symptoms Due to Benign Prostatic Hyperplasia: Final WATER II 5-Year Clinical Trial Results. Urol. 2023 Jul;210(1):143-153 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 12

Ständiger Harndrang:

Wenn die Lebensqualität leidet

So alltäglich und banal sie auch erscheinen mögen, unsere Körperfunktionen spielen eine zentrale Rolle für unsere Lebensqualität und das damit verbundene Wohlbefinden.

Der Harndrang ist eine der natürlichsten Körperfunktionen, die oft als selbstverständlich angesehen und kaum beachtet wird. Wenn jedoch diese Funktion gestört ist und der ständige Harndrang zu einer täglichen Belastung wird, kann dies tiefgreifende Auswirkungen auf unser Leben haben. Hinter dem oft unbeachteten Empfinden des Harndrangs verbergen sich zahlreiche individuelle Herausforderungen, emotionale Belastungen und Bewältigungsstrategien, die es zu bewältigen gilt.

Eine mögliche Ursache für ständigen Harndrang bei Männern ist die benigne Prostatahyperplasie, auch als vergrößerte Prostata bekannt. Diese gutartige Vergrößerung der Prostata kann die Harnwege komprimieren und somit zu vermehrtem Harndrang führen. Die Auswirkungen dieser Erkrankung auf die Lebensqualität können beträchtlich sein, wobei sie nicht nur die physische Gesundheit beeinträchtigt, sondern auch soziale, berufliche und emotionale Bereiche. Die rechtzeitige Erkennung und Behandlung sind von entscheidender Bedeutung, um die Auswirkungen von ständigem Harndrang bei Männern zu minimieren. Männer sollten medizinische Fachleute konsultieren, um eine genaue Diagnose zu erhalten und angemessene Schritte zur Bewältigung dieser Probleme einzuleiten.

Mögliche weitere Ursachen:

1. Harnwegsinfektion (HWI): Harnwegsinfektionen können auch Männer betreffen. Symptome sind häufiger Harndrang, Brennen beim Wasserlassen, trüber Urin und Schmerzen im unteren Bauchbereich.

2. Prostataerkrankungen: Eine Prostatitis (Entzündung der Prostata) kann zu vermehrtem Harndrang führen. Andere Symptome können Schmerzen im Beckenbereich, Probleme beim Wasserlassen und häufiges nächtliches Aufstehen sein.

3. Diabetes: Ungleichgewicht im Blutzuckerspiegel, insbesondere unbehandelter Diabetes, kann zu übermäßigem Durst und häufigem Wasserlassen führen.

4. Harnblasenprobleme

5. Trinkverhalten

6. Medikamente

7. Angst oder Stress

8. Nervensystemstörungen

9. Harnsteine

Es gibt weitere Erkrankungen, die zu häufigem Harndrang führen können, wie z. B. neurologische Erkrankungen.

20 – 45 von 100

Männern sind im Alter von 50 bis 59 betroffen.1

Bei 150 – 250 ml

Blasenfüllung tritt in der Regel der erste Harndrang auf. Von starkem Harndrang spricht man ab 350ml. 2

11% der Männer

werden im Laufe ihres Lebens inkontinent. 3

Circa 1,5 Liter

Urin produziert ein Erwachsener am Tag. 4

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Text Larissa Xander
FOTO: SHUTTERSTOCK_1334533499 Gutartige Prostatavergrößerung. (n.d.). Retrieved August 30, 2023, from gesundheitsinformation.de website: https://www.gesundheitsinformation.de/gutartige-prostatavergroesserung.html 2 Harnflussmessung - Fassungsvermögen der Blase und Miktionsfrequenz - FARCO-PHARMA. (n.d.). Retrieved August 30, 2023, from www.farco.de website: https://www.farco.de/fuer-patienten/urologische-untersuchungen/harnflussmessung 3 Inkontinenz Zahlen und Fakten Infografik • INSENIO Ratgeber. (2017, July 5). Retrieved August 30, 2023, from INSENIO website: https://www.insenio.de/ratgeber/inkontinenz-zahlen-und-fakten/ 4 Schönemann, J. (2013, May 25). Urinmenge, veränderte. Retrieved August 30, 2023, from Apotheken Umschau website: https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/nieren-und-harnwegserkrankungen/veraenderte-urinmenge-was-das-bedeuten-kann-738927.html 13 Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info
„Ich habe dann intuitiv etwas getan, was ich heute
jedem rate […] Ich habe mir frühzeitig Hilfe geholt“

Simon Licht ist ein renommierter deutscher Schauspieler und erfolgreicher Unternehmensgründer. Zusätzlich setzt er sein Talent und seine Leidenschaft auch als Botschafter ein und nutzt seine Reichweite, um auf Themen der mentalen Gesundheit aufmerksam zu machen.

Als Schauspieler haben Sie einen anspruchsvollen Beruf. Welche Auswirkungen hat dieser auf Ihre mentale Gesundheit gehabt, und wie haben Sie gelernt, damit umzugehen?

Der Beruf des Schauspielers ist sehr herausfordernd, das heißt aber nicht, dass Künstler grundsätzlich anfälliger dafür sind an einer Depression zu erkranken. Dazu müssen immer individuelle Dispositionen berücksichtigt werden. Wobei Studien gezeigt haben, dass Künstler auf Grund spezifischer Belastungen durch die Rollen und des unsicheren Arbeitsumfeldes oft mit mentalen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Wir müssen als Künstler mit sehr viel Ablehnung leben. Viel öfter bekommen wir eine Rolle nach Castings nicht, als das wir für einen Film oder ein Theaterstück besetzt werden. Es gibt ja nur in seltenen Fällen objektive Kriterien, nach denen eine Rolle besetzt wird. Das ist auf der einen Seite immer eine persönliche Enttäuschung und Ablehnung, auf der anderen Seite aber schnell auch eine existenzielle Bedrohung. Wie soll ich meine Miete zahlen? Diese Enttäuschungen und Ängste zu verarbeiten und sich gleichzeitig immer frisch und neugierig für ein mögliches neues Projekt zu halten, bedeuten starke innere Konflikte und ist mental sehr anstrengend. Eine andere Schwierigkeit ist, sich nach intensiver langer Auseinandersetzung mit einer Rolle, gerade wenn man am Theater lange einen psychisch deformierten Charakter spielt, davon zu lösen. Das gilt bei Filmrollen natürlich auch. Mir ist

es selbst passiert, als ich einige Wochen einen solch deformierten Charakter gespielt habe. Abend für Abend, begann es mir schlecht zu gehen. Ich fühlte mich niedergeschlagen, seltsam zerrissen, habe schlecht geschlafen. Bis ich merkte, dass meine Rolle mit meinem eigentlichen Ich kämpft und ich dringend etwas dagegen tun muss. Konkret habe ich jeden Abend nach den folgenden Vorstellungen einen kleinen Stein genommen, meinen Rollennamen darauf geschrieben, mich für die Erfahrung und die schöne Vorstellung bedankt und diesen Stein dann in einen kleinen benachbarten See geworfen. Ich habe also diese Rolle jeden Abend von mir entlassen.

Es gibt unterschiedliche Techniken und Strategien in diesem Bereich eine mentale Hygiene zu betreiben und ich rate dringend dazu, sich mit diesen Techniken auseinanderzusetzen. Mich persönlich haben vor etwa 12 Jahren starke Panikattacken heimgesucht. Diese Angstzustände suchen sich ja oft den schwächsten Punkt zum Angriff und ich hatte meine größten Attacken im Zusammenhang mit meiner Arbeit. Zunächst am Theater, ich stand vor 500 Menschen auf der Bühne und merkte, wie ich plötzlich die Kontrolle verliere, sich der glühende Boden unter mir auftut und schiere Angst die Kontrolle übernimmt. Von da an hatte ich vor jeder Vorstellung und dann auch vor jedem Drehtag starke Angstzustände. Begleitend zu den Panikattacken kommen oft depressive Verstimmung.

Nicht nur reden, sondern aktiv etwas tun.

Keine klinischen Depressionen, aber doch auch starke mentale Tiefs. Ich habe dann intuitiv etwas getan, was ich heute jedem rate und was grundsätzlich auch das Credo der Stiftung Deutsche Depressionshilfe ist. Ich habe mir frühzeitig Hilfe geholt. Ein befreundeter Produktionsleiter kannte sich mit dem Thema aus, hat mich auf kurzem Wege zu einem Arzt geschickt. Ich habe eine Therapie begonnen und ich habe auch ein Medikament bekommen. Die schnelle Reaktion hat dazu geführt, dass ich insgesamt relativ schnell wieder aus diesem Kreislauf herausgekommen bin. Die Medikamente konnte ich nach 2 Jahren vollumfänglich absetzen und Panikattacken sind seitdem nicht wieder aufgetaucht. Insgesamt würde ich heute sagen, die Auseinandersetzung mit den Panikattacken hat mich positiv beeinflusst und mein Leben nachhaltig verändert. Ich betreibe weiter mentales Coaching, ich meditiere, ich treibe bewusst viel Sport und wenn spüre, dass mich etwas belastet kann ich den Ursprung relativ schnell identifizieren und entsprechend reagieren. Sicher sind Panikattacken nicht mit diagnostizierten Depressionen zu vergleichen, aber dass ich die mentalen Tiefs gespürt habe, gibt mir eine Ahnung, was diese Krankheit bedeutet, und hat am Ende dazu geführt, mich auch für die Betroffenen und Aufmerksamkeit für diese leise Krankheit einzusetzen.

Was man(n) gegen Burnout und Depression tun kann

„Nun reiß dich mal zusammen und sei ein Mann”, „Ein Indianer kennt keinen Schmerz”: Toxische Geschlechter-Klischees wie diese führen auch heute noch dazu, dass Symptome psychischer Erkrankungen bei Männern bagatellisiert und viel zu spät oder gar nicht behandelt werden. Die Verausgabung im Job wird zum Statussymbol, ein Gefühl der Überforderung zur Schwäche. Regeneration? Dafür bleibt keine Zeit – die Folge: Burnout-Symptome beim Mann äußern sich anderweitig und bleiben oft lange als solche unerkannt. Was typische Anzeichen für ein Burnout bei Männern sein können, wie man vorbeugen und was man(n) dagegen tun kann – die Privatklinik Jägerwinkel am Tegernsee ist für Sie da.

Ob schwere Erschöpfung, Burnout, Depression, Trauma oder chronische Schmerzen ohne erkennbare körperliche Ursache: Mit einem sorgfältig abgestimmten integrativen Behandlungskonzept erzielen wir bei psychosomatischen Krankheitsbildern nachhaltige Erfolge.

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Privatklinik Jägerwinkel am Tegersee

Jägerstraße 29, 83707 Bad Wiessee

T +49 8022 8564 9434

info@jaegerwinkel.de, www.jaegerwinkel.de

Eine Fachklinik der Oberberg Gruppe

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Text Sarra Gläsing
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FOTO: MARCUS NASS Lesen Sie mehr auf gesunder-koerper.info 14

Sie machen sich in vielen Bereichen für das Thema mentale Gesundheit stark. Sind unter anderem Botschafter der Stiftung Deutsche Depressionshilfe. Was machen Sie konkret?

Ich mache in erster Linie medial auf das Thema mentale Gesundheit aufmerksam. Als Schauspieler habe ich eine entsprechende Reichweite, die möchte ich nutzen. Ich spreche in Interviews, in Talk Show und Paneels über das Thema. Nun bin ich weder Arzt noch Betroffener. Aber aus meiner biografischen Erfahrung und aus meinem eigenen beruflichen und privaten Umfeld weiß ich, auf wie viel Unverständnis an Depression erkrankte Menschen nach wie vor stoßen. Depression ist eine Krankheit wie eine Blinddarmentzündung oder eine Schilddrüsenunterfunktion und kein Zeichen von Schwäche oder eine Reaktion auf widrige Lebensumstände. Und wir brauchen eine gesellschaftliche Atmosphäre, in der wir offen über diese Krankheit sprechen und in der es vollkommen normal ist sich professionelle Hilfe zu holen. Dazu braucht es noch viel Aufklärung. Hilfe und Anstoß auch für die Betroffenen selbst, für die Angehörigen.

Nochmal, frühzeitig zum Arzt gehen oder mit Hilfe von Freunden oder Angehörigen begleitet zu werden, wenn der eigene Antrieb krankheitsbedingt fehlt, hilft wahnsinnig und dann ist die Krankheit meist auch gut behandelbar. Ich bin Botschafter der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und der Green Actors Lounge. Da bin ich in unterschiedlichsten Aktivitäten eingebunden. Oft nehme ich das Thema Aufklärung und Aufmerksamkeit für mentale Gesundheit auch mit in eigene Projekte. Mit unserem Start-up KHULULA haben wir eine sehr erfolgreiche nachhaltige Sportserie für Kinder und Jugendliche im Bereich Segelsport ins Leben gerufen. Wir haben die Gesichter von Betroffenen und starke Botschaften auf Segel gedruckt und eine mobile Ausstellung konzipiert. Wir waren mit unserem EcoSportevent und der Ausstellung zum Beispiel auf der Travemünder Woche. Mit über 450.000 Besuchern in zehn Tagen ein riesiges Festival an der Ostsee und hier

sind wir mit Menschen ins Gespräch gekommen. Und kaum jemand ist dabei, der nicht sagt, „ja das kenne ich“ oder „ja, das kenne ich aus meinem Umfeld“. Diese persönlichen Begegnungen und eigene Projekte sind mir an der Stelle sehr wichtig. Nicht nur reden, sondern aktiv etwas tun.

Welche Symptome und Warnsignale sollten Männer ernst nehmen?

Das Thema Männergesundheit liegt mir sicher besonders am Herzen. Interessanterweise stellen Ärzte bei Frauen etwa doppelt so häufig die Diagnose Depression wie bei Männern. Für diesen Geschlechterunterschied gibt es unterschiedliche biologische und psychosoziale Erklärungen. Es wird bei Männern (leider) oft noch als Schwäche ausgelegt über Gefühle zu reden und zum Arzt zu gehen. Frauen sprechen eher über ihre Ängste und Stimmungsschwankungen und sind eher bereit, sich Hilfe zu suchen, sodass die Diagnose häufiger gestellt wird. Grundsätzlich sind Anzeichen wie sich eine Depression ankündigt aber bei Männern und Frauen ähnlich. Es wird eine Veränderung gespürt, man zieht sich zurück.

Männer, es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke, über Gefühle zu sprechen.

Viele Betroffene vernachlässigen ihre Hobbies, haben Schlafstörungen, ein permanentes Gefühl der Erschöpfung und der inneren Anspannung, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, um nur ein Beispiel zu nennen. Bei Männern ist eine Depression aber manchmal auch schwieriger zu erkennen, weil die typischen Merkmale bei ihnen oft weniger sichtbar sein können.

Bei Männern äußert sich eine mögliche Depression oft anders. Da spielen Symptome wie erhöhte Aggression und Gewaltbereitschaft eine Rolle. Oder körperliche Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Potenzstörungen stehen im Vordergrund. Oft wird eine große innere Unzufriedenheit empfunden und es werden hohe Risiken eingegangen, etwa beim Sport und beim Autofahren. Einige neigen zu Suchtverhalten, insbesondere zu übermäßigem oder unkontrolliertem Alkoholkonsum. Eine Erkrankung kann sich also bei Männern auch durch eine geringere Stresstoleranz und unpassendes soziales Verhalten andeuten. Diese Verhaltensweisen sind bei Frauen eher weniger ausgeprägt. Ich möchte natürlich ganz klar sagen, Männer, es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke, über Gefühle zu sprechen. Auch über negative Gefühle und Ängste. Das ist sehr stark. Sprecht darüber mit Freunden oder geht am besten gleich zum Arzt, wenn ihr die o.g. Veränderungen bei euch bemerkt. Holt euch frühzeitig Hilfe.

Gibt es spezielle Techniken oder Strategien, die Sie verwenden, um sich selbst zu stärken und Ihre mentale Gesundheit zu fördern?

Können Sie anderen Männern Tipps für eine gesunde Work-Life Balance geben?

Ich versuche einfach so „gesund“ wie möglich zu leben. Ich tue die Dinge, die ich tue, „bewusst“. Ich mache viel Sport, versuche mich bewusst zu ernähren, zu meditieren und gehe nach wie vor zum Coaching. Ich kann auch nicht immer Stress vermeiden oder habe manchmal Situationen, die mich aus der Balance bringen. Da geht es mir wie jedem anderen Menschen auch. Wichtig ist, denke ich, Routinen und Praktiken zu entwickeln, die einem guttun und diese immer wieder einzuüben und einfach regelmäßig zu machen. Dann kann ich frühzeitig erkennen, wo Schwierigkeiten entstehen können und dagegen steuern.

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Die Panasonic Lumix DC-S5 II stellt ein absolutes Kraftpaket innerhalb der LUMIX S-Serie dar, verpackt in einem kompakten und eleganten Design. Mit ihrem 24-Megapixel-Vollformat-CMOSSensor und dem fortschrittlichen Bildprozessor liefert diese Kamera eine atemberaubende Bildqualität. Der Hybrid-Autofokus mit Phasenerkennung sowie die aktive Bildstabilisierung machen sie zuverlässig und perfekt geeignet für dynamische Aufnahmen. Als Sahnehäubchen bietet die Kamera eine äußerst schnelle Serienbildgeschwindigkeit von 9 Bildern pro Sekunde (bei Verwendung des mechanischen Verschlusses) oder 30 Bilder pro Sekunde (bei Verwendung des elektronischen Verschlusses). Die S5 II ist sowohl für Profifotografen als auch für leidenschaftliche Videofilmer gleichermaßen ein Muss.

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