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Gina leidet an Morbus Crohn. Warum Harald ihr das Leben gerettet hat, erzählt sie im Interview.
NICHT VERPASSEN:
Jeder von uns sollte sich solidarisch gegenüber den vulnerablen Gruppen verhalten! Holger von Lila Hoffnung im Interview.
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Kraft, Mut und Ausdauer Eva von CHRONISCH GLÜCKLICH über ihr Leben mit Morbus Crohn. Seite 04 – 05
Drei Säulen für ein besseres Leben mit CED Dominika über achtsame Essgewohnheiten.
Miriam Hähnel
Wir stecken noch mitten in der Pandemie. Daher sind Vorsorge und Therapietreue wichtiger denn je! Und an gesunde Menschen möchte ich
IN DIESER AUSGABE
einen Appell richten: Zeigen Sie sich solidarisch mit der Risikogruppe! 09
Neuer Therapieansatz bei Reizdarm: Probiotika mit Myrrhe-Arznei kombinieren. 10
Darmkrebsvorsorge:
So schützen Sie Ihren Po!
Dr. Dagmar Mainz
Verbandssprecherin des Berufsverbandes Niedergelassener
Gastroenterologen
Deutschlands e. V.
Was ist das denn? Eine medizinische Beilage und es geht nicht um Corona? Nein. Die aktuelle Ausgabe der Magen-und-DarmBeilage widmet sich den Themen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Darmkrebs.
Warum eigentlich? Wir sind doch gerade mitten in der zweiten Welle der CoronaPandemie, und das ist doch schließlich das Wichtigste. Oder? Als es losging im März, da waren wir alle verunsichert. Nicht nur Sie, die vielleicht eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung haben und auf regelmäßige Arztbesuche angewiesen sind. Oder Sie, die bereits einen Termin zur Darmkrebsvorsorge hatten und diesen aus Angst, die Arztpraxis aufzusuchen, abgesagt haben. Auch wir Ärztinnen und Ärzte waren verunsichert. Nur wirklich dringende Darmspiegelungen sollten durchgeführt werden, wenn Leib und Leben bedroht erschienen. Welche Behandlungen können wir noch durchführen bei unseren Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa? Viele von uns verfügten nicht über die empfohlene persönliche Schutzausrüstung. Noch nicht einmal das Gesundheitsministerium konnte ausreichend Masken und Kittel besorgen.
Keine chronischentzündliche Darmerkrankung legt eine Pause ein, nur weil Corona ist.
Hygienekonzepte und unseren Praxisablauf so eingerichtet, dass Sie, die Sie unsere Praxen besuchen, möglichst sicher sind. Man braucht keine Angst mehr zu haben, wenn man zu einem Termin in eine MagenDarm-Praxis geht. Mit einer groß angelegten Umfrage unter den niedergelassenen Magen-Darm-Ärzt(inn)en in Deutschland haben wir ausreichend Daten gesammelt, die belegen, dass der Besuch in der Praxis kein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung mit COVID-19 darstellt.
facebook.com/MediaplanetStories
@Mediaplanet_germany
Mittlerweile wissen wir, dass die CoronaPandemie natürlich eine sehr ernste Angelegenheit ist, die bereits viele Menschenleben gefordert hat. Wir wissen aber auch, dass unsere Patientinnen und Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa nicht notwendigerweise ein erhöhtes Risiko haben, sich mit Corona anzustecken oder besonders schwer zu erkranken. Die Risiken der immunsuppressiven Therapie, insbesondere der Behandlung mit Cortison, waren zu vermuten und sind unterdessen bewiesen. Wir Fachärztinnen und Fachärzte können gut abschätzen, welche Therapien wir risikofrei durchführen können. Mittlerweile sind wir in den Praxen in der neuen Normalität angekommen. Wir verfügen aktuell glücklicherweise über die notwendigen Schutzmaterialien. Wir haben
Keine chronisch-entzündliche Darmerkrankung legt eine Pause ein, nur weil Corona gerade das alles bestimmende Thema ist. Und Darmkrebs – der wartet auch nicht. Wussten Sie, dass jährlich viel mehr Menschen an Darmkrebs versterben als an einer Corona-Infektion? Deswegen ist die Darmkrebsvorsorge immer noch genauso wichtig. Wir haben in den letzten 18 Jahren viel erreicht. Mehr als 200.000 Fälle von Darmkrebs wurden durch die Früherkennungsmaßnahmen, insbesondere die Vorsorgedarmspiegelung, verhindert. Bleiben Sie also in Kontrolle, wenn Sie an der chronisch entzündlichen Darmerkrankung leiden, unterbrechen Sie nicht die so wichtige remissionserhaltende Therapie. Und wenn Sie vorsorgeberechtigt sind, dann nehmen Sie Ihre Chance wahr!
0,4%
der Deutschen leiden unter einer CED.
Jeder von uns sollte sich solidarisch gegenüber den vulnerablen Gruppen verhalten!
Holger Busse ist Gründer des Vereins „Lila Hoffnung e. V.“ und hat es sich zur Aufgabe gemacht, über Darmerkrankungen wie CED oder Darmkrebs aufzuklären und eine Anlaufstelle für Betroffene zu schaffen. Warum Aufklärung rund um diese Themen so wichtig ist, erzählt er uns im Interview.
Text Hanna Sinnecker
Holger, du bist Vorsitzender des Vereins Lila Hoffnung e.V. und ihr beschäftigt euch mit Themen, über die man eher ungern spricht. Was denkst du: Warum ist der Darm nach wie vor ein solches Tabu?
Körpergefühl inklusive aller Körperausscheidungen kommen. Je mehr wir darüber reden, desto schneller bauen sich solche Hemmungen ab.
Viele Menschen mit einer chronischen Erkrankung müssen häufiger zum Arzt, sei es zur Durchführung der Therapie oder zur Vorsorge. Kann und sollte man in diesen Zeiten denn eigentlich überhaupt zum Arzt gehen?
Hier mein ganz klarer Appell: Wenn ihr Bauchschmerzen oder Blut im Stuhl oder am WC-Papier habt, dann wartet bitte nicht, bis die COVID19Pandemie vorbei ist und geht zum Arzt! Erkrankungen warten nicht! Man kann sie aber aufhalten oder sogar verhindern, wenn man rechtzeitig zur Untersuchung geht.
Vorsitzender bei Lila Hoffnung zufrieden mit der Solidarität gegenüber Menschen, die an einer solchen Erkrankung leiden?
Das Thema „großes Geschäft“ ist tatsächlich noch immer ein Tabu. Ich kämpfe mit meinem Team seit über vier Jahren für mehr Offenheit, wenn es um den Pups, Durchfall oder um Darmerkrankungen geht. Dabei haben wir immer ein offenes Ohr für Betroffene und versuchen zu helfen. Wichtig ist es uns für mehr Aufklärung und Präventionsstrategien zu sorgen. Stuhlgang, Blähungen, Einläufe und Co.: Niemand spricht gerne darüber, aber alle gehen wir mehrmals wöchentlich auf die Toilette. Es ist genauso natürlich wie die Atmung. Dennoch fällt es uns um so vieles schwerer, einen gesunden und natürlichen Umgang damit zu finden und über die eigenen Ausscheidungen zu sprechen. Daher unser Appell: Wir müssen Hemmungen abbauen und zurück zu einem gesunden und natürlichen
Holger Busse Gründer des Vereins „Lila Hoffnung e. V.“ Weitere Informationen unter: lilahoffnung.de
Jetzt haben wir fast ein ganzes Jahr hinter uns, in dem die Pandemie große Teile unseres Lebens bestimmt. Menschen mit einer CED oder Darmkrebs gehören zum Teil zur Risikogruppe. Bist du als
Jeder und jede muss sich fragen: „Was kann ich zusätzlich tun, um mich und andere zu schützen?“ Wir sind dem Virus nicht schicksalhaft ausgeliefert. Es liegt an jedem einzelnen, zu handeln –Ziel muss es sein, die Infektionszahlen so schnell wie möglich zu senken und auf niedrigem Niveau zu halten. Jeder von uns sollte sich solidarisch gegenüber den vulnerablen Gruppen verhalten! Hier gibt es definitiv Nachholbedarf!
Was wünschst du dir für das neue Jahr, sowohl für die Zeit, in der uns die Pandemie weiter beschäftigt, als auch danach?
Wir werden diese Krise überwinden, da bin ich mir sicher. Ich wünsche es mir, dass wir auch dann wieder mehr Präsenz in der Öffentlichkeit zeigen können, um das Thema Darmerkrankungen weiter zu enttabuisieren. Weil das Leben Spaß macht!
Vor acht Jahren bekam Eva die Diagnose Morbus Crohn. Seit fünf Jahren bloggt sie über ihr Leben mit Morbus Crohn, 2017 gründete sie ihren eigenen
Verein: CHRONISCH GLÜCKLICH e. V. Im Interview spricht sie über ihre Arbeit, Scham und Tabuisierung und sie verrät den Schlüssel zu einem glücklichen Leben – trotz chronischer Erkrankung.
Eva, du hast Morbus Crohn und hast direkt deinen eigenen Verein „CHRONISCH GLÜCKLICH e. V.“ gegründet, um anderen Betroffenen Hilfestellung zu geben. Was war deine Motivation, gab es ein Schlüsselerlebnis?
Es war ein Prozess. Nach der Diagnose habe ich wirklich schwere Jahre erlebt, die ich gebraucht habe, um meinen neuen Flow mit der Erkrankung zu finden. Dabei habe ich selbst gemerkt, dass die Patienten leider alleingelassen werden. Es besteht eine Lücke zwischen Gesundheitssystem und Pflege, in Bezug auf die mentale Unterstützung, die es braucht, um mit dieser Diagnose zurechtzukommen. Diese Lücke möchte ich schließen. Ich wollte eine Lösung schaffen, dass sich niemand mehr so schlecht fühlen muss, wie ich mich in der Anfangszeit der Erkrankung gefühlt habe. Ich wollte etwas schaffen, um Betroffenen auf ihrem Weg, besonders kurz nach der Diagnose, Hilfestellungen zu geben, die Erkrankung anzunehmen und einen glücklichen Alltag wiederzufinden. Aus diesem Grund auch der Name, chronisch glücklich. Allein die Tatsache mit der chronischen Erkrankung konfrontiert zu sein, ist schon hart. Betroffene brauchen viel Mut, Kraft und Ausdauer, darum wollte ich etwas gründen, das anderen Betroffenen das Leben mit einer CED wirklich leichter macht.
Du hast über CHRONISCH GLÜCKLICH Kontakt zu vielen CED-Patienten. Was sind die größten Herausforderungen Betroffener im Alltag?
Das Leben steht nach der Diagnose plötzlich Kopf. Da ist zum einen die Akzeptanz, jetzt eine Erkrankung zu haben, die einen das ganze Leben begleiten wird. Und zum anderen, den richtigen Umgang selbst damit zu finden. Aber auch der schubweise Verlauf stellt viele vor Herausforderungen. Es gibt Tage, an denen man sich gut fühlt, und dann kommt wieder der Hammer. Das ist enorm schwer zu verkraften, vor allen Dingen, wenn man sich gegen die Erkrankung wehrt, was viele Betroffene
Ich habe gemerkt, dass es für mich keinen anderen Weg gibt, als offen zu kommunizieren.
am Anfang tun. Das ist ein ganz typisches Verhalten: Man möchte nicht krank sein, man möchte diese Erkrankung nicht haben.
Doch ändern kann man es ja leider nicht.
Daher ist diese Denkweise auch kontraproduktiv. Die Erkrankung anzunehmen und zu schauen, was man selbst für einen positiven Einfluss nehmen kann, ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Man muss schauen, den Alltag und die Routinen, die man auch vorher hatte, neu zu definieren. Erschwerend kommt hinzu, dass der Körper nicht mehr die Ressourcen und die Kraft hat, die er vor der Erkrankung hatte. Hier stößt man bei seinem Umfeld dann häufig auf Unverständnis. Auch, weil Darmerkrankungen und die CED teilweise noch recht unbekannt sind. Das wird zwar besser und auch die Sensibilität nimmt zu, aber generell ist es häufig ein Kampf für die Patienten und auch mit Scham belegt. Viele ziehen sich leider lieber zurück, als offen mit der Erkrankung umzugehen und sich zu outen. Die Sensibilisierung in der Gesellschaft für solche Erkrankungen ist enorm wichtig, damit es Betroffenen so leichterfällt, ein verständnisvolles Umfeld zu schaffen. Gerade in Schubphasen, wenn man schwach ist und viele Durchfälle hat, dann ist es so wichtig, sich nicht alleingelassen zu fühlen. Die mentale Belastung ist durch die dann vielleicht gefühlte Isolation im Badezimmer, in der Klinik oder den eigenen vier Wänden, sehr hoch. Deshalb ist es so wichtig, ein verständnisvolles Umfeld zu haben und sich mit weiteren Betroffenen dazu auszutauschen. Der Austausch mit anderen Menschen mit
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Janssen-Cilag GmbH entstanden.
einer CED kann enorm helfen, sein eigenes Verhalten zu reflektieren, sich Tipps zu holen und sich nicht allein mit der Erkrankung zu fühlen.
Alles rund um den Darm ist nach wie vor ein großes Tabuthema. CED-Patienten müssen sich aber jeden Tag zwangsläufig mit diesen Themen auseinandersetzen. Wie wird man, wie du, zum Tabubrecher?
Tatsächlich habe ich gemerkt, dass es für mich keinen anderen Weg gibt, als offen zu kommunizieren. Mit Lügen kann ich nicht umgehen und ich bin der Meinung, man kann über diese Themen sprechen, ohne provokant zu sein. Man kann Tabus brechen, indem man offen damit umgeht. Einen Verdauungstrakt haben wir alle und bei Menschen mit einer CED ist eben genau da eine Problematik. Und es ist noch schlimmer für einen Patienten, wenn er sich noch dafür schämen muss. Das sollte nicht sein. Auch das ist ein Grund, warum ich über das Thema öffentlich spreche. Das darf einfach kein Tabu sein.
Welche Rolle spielt dabei für dich das informiertsein über die eigene Erkrankung? Das ist das A und O und jeder Betroffene kommt irgendwann an diesen Punkt. Diese Erkrankung ist wie eine Reise mit unterschiedlichen Stationen. Am Anfang ist alles zu viel, man muss sich selbst wiederfinden. Dann fängt man jedoch an, sich zu informieren, man möchte verstehen, was im eigenen Körper passiert, verstehen, was der Arzt einem sagt, und schauen, was man selbst proaktiv tun kann, um seinen Allgemeinzustand zu verbessern. Dafür ist Wissen einfach der Schlüssel.
Weitere Informationen zu CHRONISCH
GLÜCKLICH e. V.: chronischgluecklich.de
Hier wird Klartext geredet: Im Podcast zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Der CED-Klartext-Podcast ist Teil der Aufklärungskampagne „Klartext reden - Einfach sagen, was dahintersteckt“ der Janssen-Cilag GmbH.
Verdauungsstörungen wie Durchfall, Bauchweh oder Erbrechen sind ziemlich mies. Was aber, wenn Menschen regelmäßig darunter leiden, weil sie an einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa erkrankt sind?
Eva, selbst Morbus Crohn-Betroffene, bespricht in dieser Podcast-Reihe mit ihren Gästen unterschiedliche Themen. Sie tauschen sich im Gespräch offen zu ihren jeweiligen Erfahrungen aus, die sie mit der Erkrankung gemacht haben. Dabei werden Fragen besprochen wie: Diagnose CED – wie geht es jetzt weiter? Wie spreche ich das Thema bei der Familie oder Freunden an? Vor welche Herausforderungen kann man durch eine CED im Arbeitsalltag gestellt werden?
Der Klartext-Podcast ging vor kurzem bei Spotify online. Bisher wurden acht Folgen veröffentlicht. Im nächsten Jahr wird die Reihe um weitere Themen ergänzt. Die Gespräche sollen über die Erkrankung aufklären und zeigen, vor welchen Herausforderungen Betroffene im Alltag oft stehen. Dies soll Verständnis im Umfeld schaffen und Erkrankten den Mut geben, offener mit ihrer CED-Erkrankung umzugehen.
Weiterführende Informationen zum Thema chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Tipps, Rezepte und vieles mehr gibt es auch auf der Webseite www.meineced.de
Gina war 17, als sie die Diagnose Morbus Crohn erhielt. Nach einer Notoperation wachte sie mit einem Stoma auf. Wie sie damit lebt, erzählt sie im Interview.
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Gina, du hast Morbus Crohn, eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Wann hast du das erste Mal gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt?
Da war ich 17 Jahre alt, das war circa ein halbes Jahr vor der Diagnose. Ich hatte vermehrt Bauschmerzen und Durchfall.
Damals wog ich noch 40 Kilo mehr als jetzt, und mein Gewicht ging plötzlich immer weiter runter. Das war schon sehr auffällig. Ich bin dann zum Arzt gegangen, der einen Reizdarm vermutete. Er verschrieb mir Kapseln, die es aber nicht besser machten. Es folgte eine Magen-Darm-Spiegelung und danach war ganz klar, dass ich Morbus Crohn habe.
Ein halbes Jahr zwischen ersten Beschwerden und Diagnose – das ging recht schnell. Oft dauert es Jahre, bis Betroffene wissen, was der Grund für ihre Beschwerden ist.
Stimmt, da habe ich Glück gehabt. Der lange Leidensweg, den viele Betroffene gehen müssen, blieb mir erspart.
Wie sah dein Leben nach der Diagnose aus, was hat sich geändert?
Ich muss ehrlich sagen, dass mir das am Anfang mit der Diagnose noch gar nicht richtig bewusst war. Ich habe es ein bisschen auf die leichte Schulter genommen, mich mit dem Thema auch nicht weiter beschäftigt. Mein Leben ging anfangs für mich ganz normal weiter. Ich denke, ich habe es einfach verdrängt.
Leider rächt sich das oft.
Ja, das war auch bei mir so. Ein halbes Jahr später musste ich dann ins Krankenhaus. Da wurde mir klar: „Scheiße, du hast eine chronische Krankheit, die nie wieder weggeht, und das wird nicht der letzte Krankenhausbesuch gewesen sein.“
Wie bist du damit umgegangen? Ich habe begonnen, mich bewusst mit dem Thema auseinanderzusetzen, habe viel im Internet nachgelesen und irgendwann hat es klick gemacht und ich habe verstanden, was mit meinem Körper los ist.
Es war unglaublich schwer, das zu akzeptieren. Ich wollte es lange nicht wahrhaben.
Vor einem halben Jahr hast du dann aufgrund deiner Erkrankung einen künstlichen Darmausgang, ein sogenanntes Stoma, bekommen. Von leichten Durchfällen bis zum Stoma – was ist passiert?
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Seit der Diagnose sind vier Jahre vergangen. Ich hatte gute Zeiten, aber leider seit etwa einem Jahr eine sehr schlechte Zeit. Ich habe viele Medikamente bekommen, die aber nicht geholfen haben. Mir wurde dann eine Drainage gelegt, die mir eigentlich helfen sollte. Aber sie hat sich in den Bauchraum gebohrt und mir ist Stuhl in den Bauchraum gelaufen. Von jetzt auf gleich hieß es Not-OP – und als ich aufgewacht bin, war das Stoma da.
Wie hast du darauf reagiert?
Es war unglaublich schwer, das zu akzeptieren. Ich wollte es lange nicht wahrhaben. Ich wollte mir das nicht angucken, mich damit gar nicht auseinandersetzen.
Was ist dann passiert?
Irgendwann musste ich zwangsläufig damit klarkommen. Ich habe mir gesagt, dass ich das Stoma aus einem bestimmten Grund habe und es mir das Leben gerettet hat. „Sei froh, dass du noch da bist, auch wenn du jetzt einen Beutel am Bauch hast“ – diese Einstellung hat mir sehr geholfen.
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Das erfordert eine Menge Stärke! Es blieb mir nichts anderes übrig. Ich habe natürlich auch schlechte Tage, an denen ich auch mal im Bett liege und weine, weil ich das alles nicht verstehen kann, warum gerade mir das passiert ist. Aber dann wische ich mir die Tränen weg und bin wieder stark.
Mittlerweile gehst du sehr offen mit deiner Erkrankung und auch deinem Stoma um, du hast ihm sogar einen Namen gegeben. Wie heißt er oder sie denn?
Er heißt Harald, den Namen hat er von meiner Freundin Jasmin bekommen. Sie hat am Anfang versucht, mich so aufzumuntern und mich zum Lachen zu bringen, als es mir noch so schlecht ging. Und dann nannte sie das Stoma dann einfach Harald. Seitdem heißt er so, und das hilft mir tatsächlich auch sehr im Alltag.
Inwiefern?
Ein Beispiel: Manchmal pupst er, und das hört man dann ja auch. Und dann
gehen muss. Niemand sollte die Krankheit verheimlichen müssen oder sich dafür schämen!
Fühlst du dich sicher im Umgang mit Harald?
Mittlerweile schon. Früher nicht so. Anfangs habe ich den Stomabeutel immer durch eine Bekannte, die Krankenschwester ist, wechseln lassen. Im Laufe der Zeit störte es mich aber mehr und mehr, immer auf andere angewiesen zu sein. Dann habe ich einmal die Augen zusammengekniffen, mich zusammengerissen und den Beutel einfach selbst gewechselt. Das hat super funktioniert. Seitdem mache ich das allein und bin auch sehr froh darüber.
war das eben Harald, der sich nicht zusammenreißen konnte. Mir hilft das sehr und ich kann jedem Betroffenen nur raten, das Gleiche zu tun!
Warum ist es dir so wichtig, über solche Themen zu sprechen?
Weil es noch immer ein extremes Tabuthema ist, einfach weil es mit Körperausscheidungen wie Kacke zu tun hat. Es gibt niemanden, der gern darüber spricht. Aber es ist so normal wie atmen. Wir gehen alle zur Toilette, ob das auf natürlichem Weg ist oder wie bei Menschen wie mir, die mit einem Beutel am Bauch leben. Das gehört dazu und ich finde, da sollte man auch offen drüber sprechen können. Gerade für Menschen mit Morbus Crohn oder mit Stoma ist es ein Thema, das jeden Tag dazugehört. Für uns macht es das Leben viel leichter, wenn man offen darüber reden kann, wenn man zum Beispiel „schon wieder“ zur Toilette
Gibt es Hilfsmittel, auf die du nicht verzichten kannst?
Empfehlen kann ich auf jeden Fall Hautschutzringe, auf die kann ich niemals verzichten! Dann ist die Haut schön geschützt und man vermeidet sehr starke Entzündungen. Für alle, die im Liegen das Stoma wechseln: Stellt einen kleinen Spiegel auf den Oberschenkel, so sieht man alles und kann den Beutel super auf das Stoma setzen.
Zu guter Letzt: Pflasterentferner-Spray! Das hilft mir sehr, um den Beutel schmerzfrei zu entfernen.
Was würdest du Stoma-Neulingen mit auf den Weg geben?
Egal wie traurig oder erschöpft man mal ist durch diese ganze Situation: Das Leben geht weiter und das Leben ist schön! Und auch wenn es vielleicht mal Menschen gibt, die dich so nicht akzeptieren, sollte man immer dazu stehen, man sollte immer zu sich selbst stehen – stark sein. Am Ende lebt man für sich und man kann froh sein, dass man lebt. Also: Lasst den Kopf oben und gebt niemals auf!
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der St. Georg Klinikum Eisenach GmbH entstanden.
Mehr über Gina erfahren Sie auf: instagram.com/ ginamariak_
Aktuelle Medizin bedeutet Teamarbeit. Deswegen arbeitet die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie Hand in Hand mit den Kliniken für Gastroenterologie und Onkologie, um Patienten die bestmögliche Diagnostik und Therapie bei einer Erkrankung der Bauchorgane zu ermöglichen. „Das Team unserer Klinik verfügt über umfassende Erfahrungen im gesamten viszeralchirurgischen Spektrum. Besonders bei bösartigen Eingeweidetumoren des Verdauungstraktes gehören präzise, funktionsschonende Operationen beginnend an der Speiseröhre bis hin zum Anus und unter Einbeziehung der Metastasenchirurgie zu unserer Spezialität“, erläutert Univ.Prof. Dr. med. Werner Kneist, Chefarzt der Klinik und international anerkannter Experte für minimalinvasive onkologische Chirurgie und Robotik. Er etablierte in Eisenach insbesondere das intraoperative Neuromonitoring, das auch bei robotisch assistierten Eingriffen
eingesetzt wird. Diese nervenerhaltende Operationstechnik bei Eingriffen an den Beckenorganen ermöglicht die kontrollierte Schonung der Beckennerven und hilft dadurch, Sexual- und Blasenfunktionsstörungen sowie Stuhlinkontinenz und künstliche Darmausgänge zu vermeiden. Schwerpunkte seiner Klinik sind Operationen bei bösartigen Tumorleiden des gesamten Verdauungstraktes (inkl. Leber und Bauchspeicheldrüse), bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sowie bei chirurgisch behandelbaren funktionellen Störungen (z. B. Schluckstörungen, Beckenbodenfunktionsstörungen). Hinzu kommen Eingriffe bei Erkrankungen der Hormondrüsen (Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Nebenniere, Bauchspeicheldrüse). Die Behandlung von Krebserkrankungen erfolgt interdisziplinär im onkologischen Zentrum des St. Georg Klinikums Eisenach.
Im Rahmen der modernen ganzheitlichen Therapie chronischer Darmerkrankungen wie Reizdarm erfreuen sich nicht nur pflanzliche Arzneimittel wachsender Beliebtheit – auch werden zunehmend Probiotika eingesetzt: Das sind „gute“ Bakterien, die geschluckt werden, sich im Darm ansiedeln und für mehr Gesundheit sorgen sollen. Ihre Effekte hängen dabei unter anderem von der Stabilität der Darmbarriere ab. Denn: Eine intakte Darmbarriere ist essenziell für eine erfolgreiche Ansiedlung der Probiotika und eine gesunde Mikrobiota (früher „Darmflora“, die Mikroorganismen im Verdauungstrakt). Zur Stabilisierung der Darmbarriere haben sich pflanzliche Arzneimittel bewährt, die die Arzneipflanze Myrrhe enthalten. Vor der Einnahme probiotischer Kulturen sollte daher sichergestellt sein, dass die Darmbarriere stabil und dicht ist.
Wir sprachen mit dem Magen-Darm-Facharzt Prof. Dr. med. Martin Storr, Zentrum für Endoskopie, Starnberg, über Bedeutung und Zusammenhänge von Darmbarriere, Probiotika und pflanzlichen Mitteln.
Welche Bedeutung hat die Darmbarriere bei Darmerkrankungen wie Reizdarm oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED)?
Die Darmbarriere hält das Gleichgewicht im Verdauungstrakt aufrecht, indem sie unter anderem die „Darmflora“ und die menschlichen Immunzellen voneinander trennt. Ihre Funktionsstörung kann dazu führen, dass Darmbakterien in die Darmschleimhaut eindringen und übermäßige Immunreaktionen auslösen. Bei vielen chronischen Darmerkrankungen gilt eine gestörte Darmbarriere heute als maßgeblicher Faktor, der zu Fehlfunktionen führt, die Entzündungen und Bewegungsstörungen im Darm bewirken. Beim weitverbreiteten Reizdarmsyndrom sprechen aktuelle Studien ebenfalls dafür, dass kleine Entzündungen, sogenannte „Mikroinflammationen“, eine wichtige Rolle als Auslöser oder Verstärker (Trigger) spielen.
Welche pflanzlichen Mittel empfehlen Sie in diesen Fällen?
Zur Erreichung der daraus resultierenden Therapieziele wie Entzündungshemmung und Stabilisierung der Darmbarriere können, besonders bei Durchfallsymptomatik, pflanzliche Arzneimittel mit Myrrhe eingesetzt werden – denn deren Wirksamkeit bei diesen beiden zentralen Angriffspunkten ist wissenschaftlich gut belegt. Diese „Phytotherapeutika“ sind auch aufgrund ihrer Mehrfachwirkung (Multi-Target-Effekt) empfehlenswert, weil sie die komplexen Krankheitsmechanismen auf verschiedenen Ebenen beeinflussen – und so einen wichtigen Beitrag zur Genesung der Patienten leisten.
Bei welchen Darmerkrankungen und Symptomen werden Probiotika sinnvoll eingesetzt?
Die kleinen „Helferlein“ werden vielfach bei Blähbauch sowie Durchfall und Verstopfung eingesetzt, wenn deren Ursache unklar ist. Auch bei chronischen Darmerkrankungen zur Linderung von Symptomen wie Stuhlunregelmäßigkeiten, Bauchkrämpfen oder Blähungen werden sie verwendet. Die Auswahl des Bakterienstammes erfolgt je nach stärkstem Symptom. Patienten mit Schmerzen und Blähungen scheinen nach bisherigen Erkenntnissen vor allem von Bifidobakterien und Laktobazillen zu profitieren. Aktuelle Untersuchungen
zeigen, dass die erfolgreiche Besiedlung durch die probiotischen Keime auch von der Funktion und Zusammensetzung der individuellen Mikrobiota abhängt.
Wieso ist eine stabile Darmbarriere Voraussetzung für eine erfolgreiche Probiotika-Therapie?
Um eine bestmögliche Therapie mit Probiotika zu gewährleisten, sollte eine intakte, also stabile und dichte Darmbarriere vorliegen. Nur dann kann sich die wichtige schützende Schleimschicht ausreichend aufbauen - was dazu führt, dass sich sowohl die individuelle Mikrobiota als auch die zugeführten probiotischen Keime bestmöglich ansiedeln können. Darüber hinaus ist eine „starke“ Darmbarriere essenziell für eine gesunde Darmflora. Denn sowohl die Fehlbesiedlung als auch durchlässige Darmbarriere werden heute mit einer Vielzahl von Darmfunktionsstörungen und -erkrankungen assoziiert, beispielsweise Reizdarm, Glutenunverträglichkeit oder Colitis ulcerosa.
Und welchen Stellenwert haben in diesem Therapiespektrum pflanzliche Arzneimittel?
Sowohl Untersuchungen an der Charité Berlin als auch der Universität Leipzig
Besonders bei chronischen Darmbeschwerden, die einfach nicht verschwinden wollen, sollte man am besten vor der Einnahme beim Arzt prüfen lassen, ob die Darmbarriere dicht und damit abwehrstark ist – sonst kann der „Schuss auch nach hinten losgehen".
konnten belegen, dass beispielsweise die Arzneipflanze Myrrhe zur Stabilisierung der Darmbarriere beiträgt und so vor einer Destabilisierung durch entzündungsfördernde Stoffe im Darm schützt. Durch die Kombination von Probiotika mit einer wirksamen Myrrhe-Arznei kann die Effizienz der Probiotika-Gabe gesteigert werden, da sich die Mikroorganismen erst bei intakter Darmbarriere bestmöglich ansiedeln können. Durch zusätzliche antientzündliche und entkrampfende Wirkungen von Phytotherapeutika wird darüber hinaus die Symptomvielfalt gerade bei chronischen Darmstörungen, die mit Durchfällen sowie Krämpfen und Blähungen einhergehen, positiv beeinflusst.
Was empfehlen Sie Patienten, die Probiotika einnehmen wollen? Besonders bei chronischen Darmbeschwerden, die einfach nicht verschwinden wollen, sollte man am besten vor der Einnahme beim Arzt prüfen lassen, ob die Darmbarriere dicht und damit abwehrstark ist – sonst kann der „Schuss auch nach hinten losgehen“. Dieser Nachweis erfolgt recht schnell mit einigen spezifischen Laborparametern wie z. B. Zonulin. Erst wenn das Ergebnis vorliegt und klar ist, die Darmbarriere „steht“, erst dann sollten Probiotika eingenommen werden.
Dominika Králová hat Morbus Crohn. Wie sie es geschafft hat, sich selbst aus nicht endenden Schüben herauszuholen, und warum sie heute anderen hilft, erzählt sie im Interview.
Text Benjamin PankDominika, du bist studierte Ernährungswissenschaftlerin, Yogalehrerin und Buchautorin, dein Fachgebiet sind „sensible Bäuche“. Wie kam es zu dieser Spezialisierung?
Ich habe mit 17 Jahren die Diagnose Morbus Crohn bekommen, hatte fünf Jahre durchgehend einen Schub, und keine Medikamente haben geholfen. Mein ganzes Leben drehte sich nur noch um die Erkrankung. Ich habe dann angefangen, selbst nach Möglichkeiten und Wegen zu suchen, wie ich aus meinem Schub rauskommen und wieder die Kontrolle über mein Leben übernehmen kann. Mir wurde sehr schnell bewusst, dass Ernährung beim Krankheitsmanagement eine zentrale Rolle spielt. Ich begann, mich sehr intensiv damit zu beschäftigen, habe schließlich die Entscheidung getroffen, Ernährungswissenschaften zu studieren, und habe den Bachelor und Master gemacht. Ich habe mich immer mehr spezialisiert, auch in die Richtung Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Auf Wunsch von Familie und Freunden habe ich dann angefangen, meinen Blog „Bauchgeschichten“ ins Leben zu rufen. Der Blog ist immer weiter gewachsen, ich habe außerdem die Möglichkeit bekommen ein Buch zu veröffentlichen, und war als Dozentin an der Hochschule Coburg tätig. Irgendwann wurde das neben meiner Vollzeitbeschäftigung zu viel und ich habe beschlossen, mich mit meiner ganzheitlichen Ernährungstherapie für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie CED selbstständig zu machen und ihnen damit zu helfen.
Welche Rolle spielt die Ernährung bei Menschen mit chronischen Erkrankungen wie zum Beispiel CED oder Lebensmittelunverträglichkeiten?
Bei Darmerkrankungen kommt der Darm ausschließlich über die Ernährung in Kontakt mit der Außenwelt. Also spielt die Ernährung natürlich eine sehr wichtige Rolle. Die Ernährung
hat Einfluss auf das Wohlbefinden, den Krankheitsverlauf und die damit verbundenen Darmbeschwerden. Es ist sehr schade, dass dieser Effekt in der klassischen Medizin immer noch belächelt wird. Häufig hören Betroffene „Iss das, was du verträgst“ oder „Iss wie gewohnt“. Aber das ist eben nicht so, weil die Ernährung den Verdauungstrakt passiert und dementsprechend einen Einfluss auf das Wohlbefinden hat. Ein Beispiel: CED-Patienten entwickeln durch die Entzündung im Verdauungstrakt häufig Unverträglichkeiten, dazu kann es zum einen durch die eingeschränkte physiologische Funktion des Darms und zum anderen durch die Abnahme der im Darm ansässigen Transporter und Enzyme kommen. Das Risiko kann zudem auch für Begleiterkrankungen wie Allergien, Rheuma, Neurodermitis oder Psoriasis steigen. Daraus ergeben sich verschiedene Empfehlungen im Hinblick auf die Ernährung: Bei Nahrungsmittelintoleranzen werden bestimmte Lebensmittelgruppen zwar vertragen, aber die Dosis macht das Gift. Bei Lebensmittelallergien sollten die Lebensmittel wiederum gänzlich gemieden werden. Diese Übeltäter finde ich mit meinen Patienten durch eine ausführliche Anamnese, Karenz- und Testphase heraus.
Du sagtest bereits, dass die Dosis das Gift macht. Gerade bei CED denkt man direkt an lange Listen verbotener Lebensmittel. Ist der absolute Verzicht deiner Erfahrung nach notwendig?
Die Rückmeldung meiner Patienten ist: „Ich wusste gar nicht, dass ich so viel essen darf.“ Und das ist der Punkt: Absoluter Verzicht ist nicht notwendig, solange es auch dafür keine Notwendigkeit gibt. Im Gegenteil: Abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung ist für eine optimale Nährstoff- und Energiezufuhr sehr wichtig, da sie für viele Funktionen und auch Regenerationspro-
Über 60.000 Menschen erkranken jedes Jahr an Darmkrebs. Eine frühzeitige Erkennung kann die Erkrankung verhindern oder verbessert die Heilungschancen bei Darmkrebs erheblich – Früherkennung rettet also Leben! Alle Krankenkassen übernehmen die Untersuchungskosten zur Früherkennung von Darmkrebs für Versicherte ab 50 Jahren. Damit mehr Menschen zur Vorsorge gehen, bekommen seit dem 1. Juli 2019 alle gesetzlich Versicherten ab 50 Jahren von ihrer Krankenkasse per Post eine Einladung und Informationen zur Früherkennung.
Abführen ohne Reizung
Entscheidend für die Diagnostik ist, dass die Darmschleimhaut möglichst gut zu untersuchen ist. Daher müssen Patienten vor einer Darmspiegelung abführen. Dadurch wird der Darm möglichst sauber und frei von Stuhlresten.
Das Wichtigste im Überblick:
Die Darmreinigung beginnt ein bis zwei Tage vor der Darmspiegelung.
zesse im Körper verwendet und benötigt werden. Rutscht der Körper in einseitige Ernährung, zehrt er aus Energiereserven und Restreserven, man kommt in einen Teufelskreis mit Beschwerden und begünstigt das Risiko für Nährstoffmängel oder auch andere Begleiterkrankungen.
Welche Bausteine gehören neben der Ernährung zu einer ganzheitlichen Therapie, um den Alltag mit einer chronischen Erkrankung besser bewältigen zu können? Über meine ganzheitliche Ernährungstherapie nutze ich zusätzlich drei Säulen (Achtsamkeitstraining, Yoga und Meditationen) und versuche, darüber meinen Patienten den Stups in die richtige Richtung und ihnen verschiedene, hilfreiche Techniken zum Umgang mit der Erkrankung an die Hand zu geben. Das sind für mich die zentralen Bausteine in der Behandlung. Einige wertvolle Studien berichten bereits über den positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität der CED-Patienten genau bei dieser Kombination. Bewegung, Entspannung und Ernährung tragen dazu bei, die Lebensqualität der CED-Patienten zu erhöhen, und helfen im Umgang mit der Erkrankung. Das habe ich schließlich am eigenen Leib erfahren dürfen. Als Ernährungstherapeutin hatte und habe ich immer noch Respekt davor, ob und wie ich meinen Patienten helfen kann, denn schließlich ist jeder individuell. Aber mittlerweile habe ich so viele tolle Beweise dafür, dass die ganzheitliche Therapie aus Ernährung, Entspannung und Bewegung nicht unterschätzt werden sollte. Im Gegenteil: Früher oder später kommt man als CED-Patient nicht drumherum, sich mit diesen Säulen aktiv auseinanderzusetzen. Der wichtigste Baustein ist dennoch, dass Patienten sich selbst am besten kennen: Tu für dich das, was dir guttut und dich glücklich macht. Hör auf deinen Bauch.
Unmittelbar vor der Darmspiegelung sollte der Stuhl klar und flüssig sein und Farbe von Kamillentee aufweisen.
Zum Abführen gibt es Polyethylenglycol-Lösungen (PEG-Lösungen) und auf Salzen basierende, sogenannte salinische Lösungen.
Bereits drei Tage vor der Darmspiegelung sollten Patienten keine Körner mehr verzehren.
Das Abführprozedere im Vorfeld einer Darmspiegelung kann durch häufige Toilettengänge zu Reizungen am After führen. Dusch-WCs können helfen, diese zu minimieren oder gar zu verhindern. Denn die Po-Haut ist empfindlich. Sie ist dünn und besteht aus vielen Fältchen, in denen sich Rückstände schnell absetzen. Toilettenpapier reinigt die Haut nicht vollständig und mögliche Überreste können Juckreiz hervorrufen, den das trockene Material noch verstärkt. Die Reinigung mit einem Dusch-WC-Aufsatz gestaltet sich auch bei strapazierter Haut sanft und angenehm, sie kann sogar die Haut beruhigen – ideal für die Po-Gesundheit.
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