Baubranche im Wandel

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Modulares Bauen

Bezahlbarer Wohnraum in hoher

Qualität durch Vorfertigung

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Baubegleitendes

Qualitätscontrolling

Mängel schon in der Bauphase vermeiden

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Der Ziegel

Ein qualitativ hochwertiges, innovatives und langlebiges Produkt

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BAUBRANCHE IM WANDEL

WIE KRISEN UND KONJUNKTUR AKTUELLE TRENDS FORMEN

BEAT.

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Jan Delay x Grünbeck

VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT IN DIESER AUSGABE JUNI 2024

Miriam Zaakane

In dieser Ausgabe diskutieren wir die spannende und wichtige Frage, wie sich innovative Lösungen für eine sowohl nachhaltige als auch effiziente Zukunft der Baubranche finden.

IN DIESER AUSGABE

Nachhaltigkeit im Bauwesen Innovative Holz-Hybrid- und Grüne Stahlbauweise

Leichtbau Innovationen des nachhaltigen Bauens mit Beton und Betonbauteilen

Senior Project Manager: Miriam Zaakane Geschäftsführung: Johan Janing (CEO), Henriette Schröder (Managing Director), Philipp Colaço (Director Business Development) Lea Hartmann (Head of Design), Cover © Shutterstock, 2447210361, Impressum © mitte: ALHO, unten: Shutterstock, 2307614477 Mediaplanet-Kontakt: de.redaktion@mediaplanet.com Alle Artikel, die mit “In Zusammenarbeit mit“ gekennzeichnet sind, sind keine neutrale Redaktion der Mediaplanet Verlag Deutschland GmbH. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m /w/d) verzichtet. Alle Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

„DER BAU STECKT IN DER KRISE“ – IST

DDAS WIRKLICH

ie Gewerkschaft hat in den Tarifverhandlungen den Arbeitgebern vorgeworfen, das sei alles nur vorgeschoben und es gehe der Bauwirtschaft in Wirklichkeit sehr gut. Also nur ein Sturm im Wasserglas? Nur eine Mitleidskampagne der Bauwirtschaft? Die Bauwirtschaft ist in Deutschland insbesondere der Baumittelstand. Was im Land gebaut wird, kommt überwiegend aus der Hand mittelständischer Unternehmen. Sie bilden engagiert und innovativ das Rückgrat des Bauens in Deutschland. Tatsächlich muss man die Krise am Bau etwas relativieren. Nicht überall geht es bergab. Es gibt Segmente, in denen es durchaus gut läuft – zum Beispiel im öffentlichen Tiefbau und im Energiebereich. Unternehmen, die nur oder schwerpunktmäßig im Wohnungsbau tätig sind, stehen dagegen vielfach am Rand des Abgrunds. Einen Mittelständler trifft das besonders hart: Er ist keiner, der eine Firma an die Wand fährt und die nächste gründet. Er lebt für sein Unternehmen und seine Mitarbeiter. Sie sind das höchste Gut für ihn. Und allein der Gedanke, Mitarbeiter und Fachkräfte zu verlieren, bereitet ihm schlaflose Nächte auch vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels.

Warum läuft es im Bau aktuell nicht rund? Als Spitzenverband der mittelständischen Bauunternehmen bekommen wir von unseren Mitgliedsbetrieben sehr intensiv und sehr nah mit, wo die Probleme liegen. Freilich schiebt man schnell die „Schuld“ der Politik zu. Aber in diesem Fall ist das tatsächlich nicht unberechtigt. Gerade die Politik der aktuellen Bundesregierung ist vielfach Gift für die Baukonjunktur. Förderprogramme, die von einem Tag auf den anderen überraschend aufhören, eine unprofessionelle Haushaltspolitik, immer höhere energetische Anforderungen, die das Bauen immer noch teurer und komplizierter machen – das ist nicht der Nährboden, auf dem Bauherren und Investoren bereit sind, zu investieren und zu bauen. Der Staat hat die Bauwirtschaft aktuell massiv im Stich gelassen. Dabei reden wir nicht von Subventionen – die Bauwirtschaft ist in der Lage, sich selbst zu tragen. Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit bei den Rahmenbedingungen – das sind zwei wesentliche Säulen, die aktuell komplett weggebröckelt sind. Das gilt auch für den Staat als Auftraggeber: Der Bund hat vollmundig angekündigt, allein 4.000 Brücken im Bereich der Fernstraßen zu sanieren oder neu bauen zu lassen und bringt keine Aufträge auf die Straße.

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Die Deutsche Bahn hat einen Investitionshochlauf versprochen. Jetzt steht auch der auf der Kippe, weil der Bund etliche Milliarden plötzlich gestrichen hat, obwohl vollmundig die Rede von der Verkehrswende ist. Die Bauministerin kündigt 400.000 neue Wohnungen pro Jahr an – aber die Bundesregierung tut nichts dafür. Nur Fordern und Reden reicht nicht. Gerade die Mittelständler sind ein verlässlicher Partner und haben Kapazitäten aufgebaut, um die angekündigten Aufträge zuverlässig abarbeiten zu können. Jetzt sitzen die Baufirmen sozusagen auf gepackten Koffern, und der Zug kommt nicht. Das ist schlecht für Deutschland und die Bauwirtschaft gleichermaßen.

Auch das Thema Nachhaltigkeit wird politisch und ideologisch intensiv gepflegt. Bei der Umsetzung hapert es aber auch hier. Der Staat selbst ist der größte öffentliche Auftraggeber – er kann doch bestimmen, wie nachhaltig gebaut wird! Er tut es aber nicht.

Gerade einmal 12,7 Prozent der aktuellen Ausschreibungen berücksichtigen Nachhaltigkeit. Es ist die Rede von einfacherem Bauen, das die Wohnungsnot und die Krise im Wohnungsbau abfangen könne – und die Politik erlässt gleichzeitig ein Gesetz nach dem anderen, das immer mehr Anforderungen stellt und das Bauen immer komplizierter und teurer macht. Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind wichtig – aber beides funktioniert nur mit Augenmaß. Wir brauchen eine realistische, verlässliche und kontinuierliche Baustrategie im Deutschland.

Wir brauchen eine realistische, verlässliche und kontinuierliche Baustrategie im Deutschland.

Michael Gilka Hauptgeschäftsführer der BVMB e. V.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit WOLFF & MÜLLER Holding GmbH & Co. KG entstanden.

„DER MODULBAU VERDIENT MEHR FÖRDERUNG“

Um den großen Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken, sollte die Politik die Vorfertigung in der Baubranche unterstützen, sagt Dr. Albert Dürr

Der hohe Grad an Vorfertigung macht den Erfolg des seriellen und modularen Bauens aus: Bauelemente oder gar ganze Wohnmodule werden industriell vorproduziert und auf der Baustelle nur noch zusammengefügt. So entsteht innerhalb kürzester Zeit dringend benötigter Wohnraum. Das Stuttgarter Bauunternehmen WOLFF & MÜLLER ist mit einer eigenen Unternehmenseinheit im Bereich des seriellen Bauens aktiv. Zudem beteiligt sich die Firmengruppe an aktivhaus und MOD21, zwei im Holz-Modulbau tätigen Firmen. Wie Deutschland die Chancen des Modulbaus besser nutzen kann, erklärt Dr. Albert Dürr, Geschäftsführender Gesellschafter des Familienunternehmens.

Herr Dr. Dürr, ist das modulare Bauen die Antwort auf die Krise im Wohnungsbau? Fakt ist: In Deutschland fehlen nach den neuesten Studien mindestens 800.000 Wohnungen. Der knappe Wohnraum gefährdet den sozialen Frieden, weil vor allem einkommensschwache Haushalte keine bezahlbaren Wohnungen finden. Wir sollten das Problem deshalb schnell angehen. Wenn wir bauen, sollten wir natürlich gut und nachhaltig bauen. Gleichzeitig gibt es immer weniger Fachkräfte, um diesen Wohnraum zu errichten und über den gesamten Lebenszyklus zu gestalten. Das modulare, serielle Bauen ist ein Lösungsansatz für all diese Herausforderungen.

Das Quartier ist besonderes nachhaltig: Die Module bestehen hauptsächlich aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz und lassen sich am Ende des Gebäude-Lebenszyklus wieder vollständig recyclen.

Wie unterscheidet sich das modulare vom konventionellen Bauen?

Die neue Herangehensweise führt weg vom hochgradig individualisierten Unikatdenken, hin zu einem stärkeren Produktdenken. Sprich: Gebäude sind Produkte, die man im Vorfeld ähnlich konfigurieren kann wie zum Beispiel ein Auto. Wir können viele Komponenten vorproduzieren – und eingespielte Teams setzen diese dann vor Ort zusammen.

Durch die industrielle, repetitive Fertigung ist die Qualität der Prozesse und Produkte sehr hoch. Hinzu kommt der große Zeitvorteil. Bei einem der größten Wohnprojekte in Holzmodulbauweise, dem Energiehaus-PlusQuartier in Stuttgart, dauerte es nur sechs Monate von der Anlieferung des ersten Moduls bis zur Fertigstellung der ersten drei Gebäude. Insgesamt sind dort im Auftrag der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft 330 Personalwohnungen für Mitarbeiter des Klinikums Stuttgart entstanden.

Würde ein Projekt dieser Größenordnung als konventioneller Stahlbetonbau realisiert werden, wäre die Bauzeit erheblich länger. Das Quartier ist besonderes nachhaltig: Die Module bestehen hauptsächlich aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz und lassen sich am Ende des Gebäude-Lebenszyklus wieder vollständig recyclen. Die Neubauten erfüllen den energetischen Standard eines KfW-Effizienzhauses 40 Plus. Sie produzieren zudem im Jahresmittel einen Energieüberschuss aus regenerativen Energiequellen und können nahezu energieautark genutzt werden.

Modulares Bauen kann also gut, schnell und nachhaltig sein, aber ist es auch günstiger? Der Preisvorteil kommt durch den Skaleneffekt zustande. Noch sind die Nachfrage und das Angebot nicht so stark, dass dieser Skaleneffekt deutlich zum Tragen kommt. Mein Wunsch an die Politik wäre, dass sie den Megatrend Vorfertigung in der Baubranche stärker unterstützt. Konkret gibt es zwei Punkte, an denen man ansetzen kann: die Nachfrage anregen, sprich Bauherren fördern, die mit Vorfertigung bauen – und die Produktion anregen, sprich Unternehmen fördern, die Vorfertigungs-Werke aufbauen.

Damit würde die Politik in einen Zukunftsmarkt investieren, der genau das bewirkt, was die Menschen erwarten: bezahlbarer Wohnraum in einer hohen Qualität und innerhalb kurzer Zeit. Die technologischen und prozessualen Voraussetzungen für das industrialisierte Bauen sind vorhanden: die digitale Planung mit BIM, Methoden des Lean-Managements und die neue Herangehensweise bei Planung, Vorproduktion und Baustellenmontage.

tdecken die Vorteile. Je mehr Beispiele es gibt, desto Individualität diese Art zu bauen bietet – wenn sie gut

Wer an monotone Siedlungen oder gar eine Neuauflage des Plattenbaus denkt, liegt falsch: Wir müssen an Modulbauprojekte mit einem hohen städtebaulichen, architektonischen und gestalterischen Anspruch herangehen. Dass uns das gelingt, zeigen verschiedene Auszeichnungen für unsere Projekte. Das Quartier in Stuttgart mit aktivhaus hat beispielsweise den 1. Preis beim IWS ImmobilienAward 2023 in der Kategorie Quartiersentwicklung gewonnen und wurde für den Bundespreis Ecodesign 2023 nominiert. Was für Bauherren ebenfalls eine große Rolle spielt, ist die Kostensicherheit. Sie können aus einer Vielzahl unterschiedlicher Modultypen, Fassaden, Materialien, Farben und Ausstattungen die Kombination wählen, die für sie am besten passt – eben wie beim Autokauf. Neben der Basisausstattung sind auch Sonderausstattungen wählbar, zum Beispiel mit Parkett oder einer Einbauküche. Weil alle Elemente vorab genau definiert sind, stehen auch die Kosten von Beginn an fest.

Text Heidrun Rau

MODULBAU ALS VORREITER FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT IM BAUWESEN: ALHO SETZT AUF INNOVATIVE HOLZHYBRID- UND GRÜNE STAHLBAUWEISE.

Der Klimawandel ist eines der dringlichsten Probleme unserer Zeit. Um den CO2-Ausstoß maßgeblich zu reduzieren, spielt der Gebäudesektor eine zentrale Rolle. Der Energieverbrauch von Gebäuden im Betrieb ist dabei nur ein Aspekt. Der weitaus größere Anteil am CO2-Ausstoß entfällt auf die Herstellung von Baumaterialien, das Errichten der Gebäude sowie deren Rückbau: Laut UN verursacht der Bausektor 38 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes und 60 Prozent des weltweiten Abfallaufkommens. Nachhaltiges Bauen bedeutet daher die Reduzierung von Emissionen und den bewussten Einsatz von Ressourcen. Vor diesem Hintergrund wurde die ALHO Holz-Hybridbauweise entwickelt.

Innovatives und intelligentes Holz-Hybrid-Bausystem ALHO hat sich intensiv mit dieser Thematik auseinandergesetzt und ein Holz-Hybrid-Bausystem entwickelt. Dieses Bausystem wurde mit dem Fokus auf einen hohen Vorfertigungsgrad, Digitalisierung und Optimierung des Bauprozesses entwickelt und setzt dabei auf eine intelligente Kombination der Baustoffe Stahl und Holz. So werden die Nachhaltigkeitsaspekte des Natur-Baustoffs Holz mit den technischen und konstruktiven Vorteilen des Recycling-Weltmeisters Stahl kombiniert: Im Holz werden große Mengen CO2 langfristig gebunden, mit Stahl können in relativ filigranen Profilen große Spannweiten überbrückt werden. Als erstes Projekt im neuen Bausystem realisierte ALHO im Auftrag der Duisburger Baugesellschaft GEBAG einen hochwertigen Kita-Neubau. Für die Stadt Duisburg und die GEBAG ist dieses Pilotprojekt ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit beim Bauen.

Verantwortungsvoller Umgang mit dem Baustoff Holz Der Nachhaltigkeitsgedanke hat zu einem Umdenken in der Baubranche geführt. Holz ist eine wertvolle, endliche Ressource, mit der maßvoll umgegangen werden muss. ALHO hat sich bei der Entwicklung des Holz-Hybrid intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt. Daher bildet der ALHO -Stahlrahmen das Rückgrat der Konstruktion und sorgt für Stabilität und Flächeneffizienz. Holz wird gezielt in Boden-, Wand- und Deckenkonstruktionen eingesetzt und trägt so zu einem gesunden Raumklima bei. ALHO-Geschäftsführer Peter Orthen fasst zusammen: “Mit der neuen Holz-Hybridbausystem gehen wir einen innovativen Schritt hin zu einer langlebigen, nachhaltigen und emissionsarmen Bauweise mit ausgewogenem Materialeinsatz und vielfältigen bauphysikalischen, statischen und technischen Qualitäten. Gebäude im ALHO HolzHybrid-Bausystem erreichen einen Holzvolumenanteil von ca. 70 Prozent, wobei 30 Prozent Stahl für die Trag konstruktion verbleiben. Bei der Errichtung der Städtische K indertageseinrichtung Herkenweg konnten so 76,6 Tonnen CO 2-Einsparung im Vergleich zur Errichtung als Massivbau mit Betonfertigteilen eingespart werden.“

"Grüner Stahl" als Baumaterial

Stahl ist der weltweit am häufigsten recycelte Werkstoff. Allein in Deutschland werden durch Stahlrecycling jährlich über 20 Millionen Tonnen CO 2 vermieden. Als weiterer Schritt zur CO2-Reduzierung wird seit 2023 bei ALHO verstärkt „grüner“ Stahl eingesetzt. Mit dem Heisenberg Gymnasium in Dortmund baut das Unternehmen das erste Modulgebäude in Deutschland, bei dem dieses umweltfreundliche Material zu Einsatz kommt.

„Der Holz-Fertigbau ist Pionier für nachhaltiges, serielles Bauen“

Herr Schäfer, wie hat sich die Situation im Bereich Hausbau in Deutschland in den letzten Jahren verändert, insbesondere in Bezug auf die Fertigbauweise?

In den letzten Jahren sind Fertighäuser zur ersten Wahl von immer mehr Bauherren geworden. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern entscheidet sich jeder Vierte für die Vorteile der modernen Fertigbauweise mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz als wichtigstem Baumaterial und mit geprüften Anbietern, die sich im BDF zusammengeschlossen haben.

Auf der anderen Seite sieht sich unsere Branche, wie der gesamte Bausektor, mit erschwerten Rahmenbedingungen konfrontiert: gestiegene Bauzinsen, Inflation und Förderchaos, dazu eine behäbige und wenig verlässliche Politik aus Berlin haben zuletzt viele Menschen verunsichert, die von einem Eigenheim träumen.

Was muss die Politik aus Ihrer Sicht denn anders oder besser machen?

Bauen und Wohnen ist ein Megathema für die Menschen in unserem Land und maßgeblich für eine erfolgreiche Gegenwart und Zukunft. Diesen Stellenwert muss die Politik dem Baubereich und dem privaten Häuslebauer auch endlich wieder einräumen und dafür entschlossen an den richtigen Stellschrauben drehen. Es braucht mehr Verlässlichkeit und Klarheit, eine bessere Förderpolitik und steuerliche Vorteile für Baufamilien sowie weniger Bürokratie und baurechtliche Hürden für die Unternehmen. Ein eigenes Haus mit Garten ist weiter die beliebteste Wohnform, ist sicherer Rückzugsort und krisensichere Altersvorsorge. Und es lässt sich auch unter ökologischen Gesichtspunkten, nachhaltig und ressourcenschonend realisieren, ganz besonders mit einem Haus in Holz-Fertigbauweise.

Inwiefern bietet ein Fertighaus aus ökologischer Sicht Vorteile?

Fertighäuser werden energie- und ressourceneffizient mit starker Ökobilanz hergestellt. Das hängt mit dem klimafreundlichen Baumaterial Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft und mit einer stetigen Prozessoptimierung der Hersteller zusammen. Fertighäuser werden von der Gebäudehülle bis zur verbauten Haustechnik ganzheitlich geplant und erfüllen dabei höchste Qualitätsund Nachhaltigkeitsstandards. Das gilt ganz besonders für Häuser, die das QDF-Siegel der Qualitätsgemeinschaft Deutscher Fertigbau tragen, denn sie sind von A bis Z an den Grundsätzen der Nachhaltigkeit ausgerichtet und bei verantwortungsvoller Pflege ein sicheres und gemütliches Zuhause für locker 100 Jahre und mehr.

Wie können Fertighäuser dazu beitragen, bezahlbaren Wohnraum bereitzustellen?

Kosten- und Planungsvorteile entstehen bei Fertighäusern gerade durch das serielle Bauen von vorgefertigten Bauteilen, zudem geben die Fertighaushersteller unseres Verbandes eine Festpreisgarantie. Für noch größere Skaleneffekte durch unsere seriell gefertigten Hauselemente muss allerdings der baurechtliche Rahmen angepasst werden. So lange in jedem Bundesland unterschiedlich gebaut und genehmigt werden darf, bleiben viele Einsparpotenziale auf der Strecke. Und das gilt für das Einfamilienhaus ebenso wie für große Wohnungsund Objektbauten in serieller Holz-Fertigbauweise.

Was macht Ihnen Hoffnung, dass sich die Lage in der Baubranche bald besser darstellt?

Wir nehmen bereits leichte Signale der Besserung wahr. Das gilt für unser Kerngeschäft, den Ein- und Zweifamilienhausbau, in dem wir ein immer größeres Stück vom allerdings kleiner werdenden Kuchen bekommen.

Die Zahlen sprechen für sich: Wäre das Gebäude in Massivbauweise erstellt worden, hätte die CO2 Emission beim Bau rund ca. 1.086,7 t betragen. Mit Verwendung von herkömmlichem Stahl in der ALHO-Modulbauweise hätte sich die CO 2-Emission in der Errichtungsphase bereits um rund 200 t (882,6 t CO2 e) reduziert. Beim Bau in Stahlmodulbauweise mit Green Steel, wie geschehen, konnte eine Emission von 770,8 t CO2 e errechnet werden – also noch einmal mehr als 300 Tonnen CO2 weniger und damit eine Einsparung von 30 Prozent. Peter Orthen betont die Bedeutung nachhaltigen Handelns im Bausektor. „Die Modulbauweise bedient den Ansatz der Kreislaufwirtschaft optimal. Mit einer Recyclingquote von bis zu 99 Prozent ist die Modulbauweise nachhaltiger als konventionelle Bauweisen. Durch den Einsatz von grünem Stahl und der sinnvollen Verwendung von Holz leisten wir einen entscheidenden Beitrag für mehr Nachhaltigkeit im Bausektor. Für diese Innovationskraft steht ALHO als Pionier des seriellen Bauens seit fast 60 Jahren.“

Weitere Informationen: www.alho.com

Und das gilt auch für neue Geschäftsfelder: Denn unsere Branche ist Pionier für nachhaltiges, serielles Bauen und bringt ihre jahrzehntelang bewährten Konzepte und Prozesse aus dem Familienhausbau auch immer öfter beim mehrgeschossigen Wohnungs- und Objektbau sowie bei der innerstädtischen Nachverdichtung, bei der Quartiersentwicklung und beim seriellen Sanieren ein. Deutschland braucht dringend neuen Wohnraum, der im Einklang mit dem Klimaschutz geschaffen wird. Unsere Vision lautet, nachhaltiges Bauen noch mehr in der Breite zu etablieren und für Bauherren, Investoren und Entscheider erschwinglicher zu machen. Wir sind guter Hoffnung, denn das Interesse und die Nachfrage am Bauen mit Holz nehmen immer weiter zu. Ich bin sogar überzeugt, dass wir ohne mehr Holzbau keine Chance haben, die Klimaschutzziele zu erreichen, weswegen wir in Zukunft sicher noch wichtiger werden.

Prof. Dr. Mathias Schäfer Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau e.V. (BDF)

Der Bundesverband Deutscher Fertigbau e.V. (BDF) mit Sitz in Bad Honnef bei Bonn besteht seit 1961. Er ist der Zusammenschluss der 50 führenden industriellen Hersteller von Häusern in Holz-Fertigbauweise. Zudem sind dem BDF rund 120 Zulieferer und Partner des Industriezweigs als fördernde Mitglieder verbunden. Der Verband ist Interessenvertretung auf der einen und Bindeglied zwischen Unternehmen, Kunden, Bauinteressierten und öffentlichen Institutionen auf der anderen Seite.

Text Charlie Schröder
Text Fabian Tews

Dieser

DER HEUTIGE MODULBAU IST EINE INNOVATIVE

LÖSUNG

FÜR ZEITGEMÄSSES BAUEN

Der Bundesverband Bausysteme e. V. vertritt die Interessen der führenden deutschen Hersteller von Bauprodukt- und Raumsystemen. Er fördert innovative Baukonzepte und dient als Ansprechpartner für Fachinstitute, Kooperationspartner, Politik und Gesellschaft. Jörg Bauer, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes, spricht im Interview mit uns über Herausforderungen und Stärken der Modulbauweise.

Kaum eine Branche ist aktuell mit so vielen Herausforderungen konfrontiert wie die Baubranche. Was sind aus Ihrer Sicht die größten und welche Lösungsansätze gibt es hierfür?

Zuerst muss man festhalten, dass der dreidimensionale Raummodulbau die größte Innovation dieses Jahrhunderts in der Bauwirtschaft ist. Eine der größten Herausforderungen der Baubranche ist die notwendige Absenkung des Treibhausgasausstoßes in der Bau- und Gebäudewirtschaft. Dieser Sektor schlägt mittlerweile mit 38 % der globalen Co2 Emissionen zu Buche. Die Zukunftstechnologie beim Bauen mit modularen Raummodulsystemen trägt wesentlich zur Reduktion der Emissionswerte bei. Neben der deutlich nachhaltigeren Produktion der Raummodule im Werk möchte ich in diesem Zusammenhang auch auf die Reduktion der Emissionen auf einer Baustelle hinweisen. Dort werden bei einer konventionellen Bauweise wesentlich öfter Transporte zur Baustelle durchgeführt, wohingegen bei der Nutzung modularer Raumsysteme viele Transportfahrten eingespart werden.

Auch dem Fachkräftemangel, der für die Baubranche ein großes Problem ist, kann mit modularen Raumsystemen entgegengewirkt werden. In den Modulfabriken unserer Mitgliedsunternehmen ist bei konstanten Arbeitsbedingungen ohne die äußeren Einflüsse von Wind, Sonne, Schnee oder Regen eine deutlich bessere Qualität in der Ausführung gewährleistet. Hinzu kommt, dass durch diese witterungsunabhängige Produktion das ganze Jahr über gefertigt werden kann. Wir verspüren zunehmend, dass gerade ältere Mitarbeiter, die über Jahre auf der Baustelle gearbeitet haben die besseren Arbeitsbedingungen in der Werkhalle sehr schätzen. Und auch hier gilt der alte Spruch, der Jüngere mag schneller sein, dafür kennt der Erfahrenere die Abkürzung.

Wie wird die Branche zukunftsfähig und welche Rolle spielt die Politik dabei?

Vollkommen unverständlich war zum Beispiel der abrupte Stopp der KFW40-Förderung für Wohngebäude durch das Bundeswirtschaftsministerium. Dieses Vorgehen hat einen wesentlichen Anteil am Rückgang der Schaffung neuen Wohnraumes. Besonders problematisch ist gerade die Streichung dieser Subvention, da dieses Förderinstrument ganz wesentlich zu einem positiven Bewusstsein über notwendiges, nachhaltiges und klimaschonendes Bauen beigetragen hat und heute eher auf die höheren nachhaltigen Standards aus Kostenzwängen wieder

verzichtet wird. Dieser Negativentwicklung muss zwingend politisch wieder entgegengewirkt werden. Wenn wir über den verstärkten Einsatz von Raummodulsystemen sprechen, kommen wir zwangsläufig auf die derzeit eingeschränkte Beschaffungsfreiheit für Bauleistungen durch die öffentliche Hand. Es gilt als Grundsatz bei der Vergabe von Bauleistungen die Losweise Vergabe nach Einzelgewerken. Nur mit erschwertem Begründungsaufwand kann hiervon abgewichen werden. In der Ver gangenheit war dieser Grundsatz richtig, heute im Wandel der Zeit müssen Erleichterungen für die Auftraggeber geschaffen werden, die hiervon abzuweichen. Modulares Bauen mit Raumsystemen funktioniert nur ohne die Losweise Vergabe, das heißt, wir brauchen den verstärkten Einsatz von Funktionalausschreibungen, dies ist nicht nur begründet durch den hohen gewerkeübergreifenden Vorfertigungsgrad der Raummodulsysteme, sondern bringt darüber hinaus den Vorteil der Kosten-, und besseren Terminsicherheit für die Auftraggeber.

Die Zukunftstechnologie beim Bauen mit modularen Raummodulsystemen trägt wesentlich zur Reduktion der Emissionswerte bei. Neben der deutlich nachhaltigeren Produktion der Raummodule im Werk möchte ich in diesem Zusammenhang auch auf die Reduktion der Emissionen auf einer Baustelle hinweisen.

Jörg Bauer

Vorstandsvorsitzender Bundesverband Bausysteme e. V.

Stichpunkt Wohnungsbau und Wohnungsnot in Deutschland: Inwiefern spielt der serielle Modulbau eine wichtige Rolle bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums?

Der serielle Modulbau hat immer noch mit einem Negativ-Image zu kämpfen. Er wird immer wieder mit Plattenbauten verglichen, obwohl er genauo individuell hergestellt wird wie ei konventionellen Bauweisen. Modulare Gebäude passen sich in die städtebauliche Planung hervorragend ein. Das wird zunehmend von den Architekten und ausschreibenden Stellen erkannt, sodass wir im Wohnungsbau einen stärkeren Stellenwert bekommen. Zudem ist modulares Bauen durch die Kostensicherheit, durch niedrigere Baunebenkosten und deutlichen Reduzierung der Bauzeit günstiger und trägt somit wesentlich zur Schaffung bezahlbaren Wohnraumes bei.

Der heutige Modulbau bietet eine Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten und innovative Lösungen für zeitgemäßes Bauen. Wie schätzen Sie das Wachstumspotenzial dieser Art des Bauens ein?

Hier braucht es Lösungen im Rahmen der Beschaffungsfreiheit für die öffentlichen Auftraggeber mit einer grundlegenden Novellierung des Vergaberechtes. Wenn dieser Punkt nicht umgesetzt wird, ist die Unterstützung des modularen Bauens nur ein politisches Lippenbekenntnis.

Wenn wir den Bau von Sozialwohnungen wieder aktiv befördern wollen, reichen die derzeitigen Förderprogramme bei weitem nicht aus. Unser Ansatz wäre es, die Umsatzsteuer gerade für geförderten Wohnraum signifikant zu reduzieren. Ich bin davon überzeugt, dass diese Maßnahme zu keiner Belastung des Haushaltes führen würde, da die Mindereinnahmen durch Mehreinnahmen mehr als ausgeglichen werden würden.

Im Moment hat der Modulbau einen Marktanteil von etwa 4 Prozent. Das serielle Bauen mit Raummodulen wird natürlich das konventionelle Bauen nicht verdrängen. Beide Bauweisen haben auch künftig ihre Berechtigung im Nebeneinander. Mit unserem noch geringen Marktanteil haben wir noch viel Potenzial nach oben, wir sind jedoch sehr zuversichtlich diesen signifikant zu steigern. Unsere Mitgliedsunternehmen sind jedenfalls bereit und in der Lage dazu ihren Beitrag zu leisten.

Wie ist Ihre Branchenprognose für 2024/2025?

Wir können tatsächlich nicht klagen: Unsere Mitgliedsunternehmen sind in diesem Jahr auftragsmäßig gut bestückt. Wir spüren allerdings bereits einen Rückgang für das kommende Jahr, weshalb es der angesprochenen Kurskorrektur in der Wirtschafts- und Baupolitik dringend bedarf. Bauen muss wieder attraktiv gestaltet werden. Dabei unterstützen wir gerne die Verantwortlichen mit unserer Expertise.

Weitere Informationen: www.bv-bausysteme.de

„BAUPOLITIK IST

AUCH SOZIALPOLITIK“

VERNETZUNG UND DIGITALISIERUNG SIND FÜR DIE ZUKUNFT DER BAUBRANCHE WICHTIG, SAGT TIM-OLIVER MÜLLER, HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER DES HAUPTVERBANDES DER DEUTSCHEN BAUINDUSTRIE (HDB). ER WÜNSCHT SICH AUCH: MEHR MACHER-MENTALITÄT.

Was sind derzeit die größten Herausforderungen der Baubranche?

Demografischer Wandel und Fachkräftemangel. Die Branche besteht aus rund 930.000 Mitarbeitenden – hier erwarten wir eine Lücke: 130.000 Arbeitskräfte fehlen voraussichtlich in wenigen Jahren. Wir müssen nicht nur die Ausbildung modernisieren, sondern auch das Bauen neu denken.

Wie wird die Branche zukunftsfähig?

Das Bauen im digitalen Raum und der Einsatz von Robotik und KI sind wichtige Zukunftsthemen. Es gilt, die Produktivität zu steigern, gerade weil uns künftig weniger Fachkräfte zur Verfügung stehen. Digitalisierung und Lean Management sind zentrale Hebel und wir müssen die Schnittstellen im digitalen Raum aufeinander abstimmen, um Brückenbau, Autobahnbau, Schienenwege und Wohnungsbau ganzheitlich zu denken und die Planung zu optimieren. Mithilfe der Digitalisierung bringen wir Disziplinen zusammen, können klimaverträglicher bauen und vermeiden Fehler, die zum Stocken im Bauprozess führen. Es gibt in vielen Branchen gute Ansätze für Datentransparenz, das brauchen wir auch im Baubereich in Deutschland. Standardisierte und industrialisierte Lösungen, etwa der serielle Bau, können den Wohnungsbau enorm beschleunigen und um bis zu 20 Prozent vergünstigen. Das entlastet Mieter.

Führt das nicht zum Plattenbau 2.0?

Nein. Moderne Planung kann sehr ansprechend sein, mit Plattenbauten hat das heute nichts mehr zu tun. Es geht um die Vereinfachung des Prozesses.

Warum ist so viel Infrastruktur marode?

Die öffentliche Hand hat über einen langen Zeitraum nicht genug investiert und Deutschland kommt nicht mit der Instandhaltung hinterher. Zur Veranschaulichung: Die öffentliche Hand beschließt, 15 Millionen in ein bestimmtes Projekt zu investieren. Dieses hat aber bereits einen Sanierungsrückstau und wir hatten Preissteigerungen von bis zu 30 Prozent in zwei Jahren. All dies führt dazu, dass sich weniger umsetzen lässt als geplant. Aktuell erleben wir zudem eine fehlgeleitete Investitionspolitik. Erhaltung findet nicht statt, Aufträge fehlen; viele Unternehmen beklagen mangelnde Planungssicherheit.

Thema Nachhaltigkeit: Wie schätzen Sie hier die Entwicklung im Baubereich ein?

Wir stehen uns in Deutschland oft mit unserer Perfektion im Weg und kommen zum Teil nicht über die Evaluierungs- und Planungsphase hinaus, anstatt einfach loszulegen und zu machen. Dabei ist gerade jetzt eine Zeit, in der es enorm wichtig ist, etwas zu tun. Nachbarländer zeigen, dass es geht – mit weniger strengen Vorgaben, die aber im Endeffekt den gleichen Nutzen in Bezug auf Klimafreundlichkeit bringen. Unsere Ingenieurinnen und Ingenieure haben das Know-how, klimafreundlich zu bauen, unsere Bauunternehmen müssen aber entsprechend beauftragt werden.

Welche Lösungsansätze sehen Sie? Solange wir öffentliche Projekte nach Preis vergeben, wird innerhalb dieser Projekte gespart, so kann sich keine Innovation entfalten.

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit FBF Betondienst GmbH entstanden.

TRANSFORMATION GESTALTEN: Vorfertigung & Leichtbau mit Beton –Die Zukunft des nachhaltigen Bauens

Der konjunkturelle Sturm in der Baubranche lässt aktuell wenig Raum für Summer-Vibes, wir erleben herausfordernde Zeiten: von Krieg über Inflation, Stornierungen von Bauvorhaben oder Rückgängen von Baugenehmigungen und Auftragseingängen bis hin zu den hohen Baukosten und den durch den Klimawandel bedingten Starkregenereignissen, deren Fluten unsere gebaute Umwelt stark beanspruchen.

Vieles ist im Umbruch, vieles muss – im Stil einer Renais sance – von Grund auf neu gedacht werden und wiede rentstehen: Nimmt die ökologische und die soziale Nach haltigkeit in unseren Betrieben schon ihre rechtmäßige Position ein? Wie produzieren wir? Und mit wem bei einer überalternden Gesellschaft und gleichzeitigem Arbeitskräftemangel?

Die Antworten auf diese Fragen werden untrennbar mit der digitalen Disruption verbunden sein. Die Digitalisierung, Kernthema des 21. Jahrhunderts und Worthülse zugleich, bekommt mit unseren KI-Avataren nun zuneh mend ein Gesicht und die Stimme einer vertrauten Person, die uns schon jetzt besser kennt, als wir uns selbst. Natürlich wird Big Data auch in der Bauwirtschaft, speziell in der Betonfertigteilbranche, ein immer wichtigeres Thema werden. Wir befinden uns mitten in einer umfassenden Transformation und das serielle modulare, und vor allem das nachhaltige und innovative „Um-Bauen“ unserer Umwelt spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Transformation zu gestalten, bedeutet für uns zum Beispiel auch, konkrete Lösungen zur deutlichen Reduktion des CO2-Fußabdrucks im Bauen zu präsentieren. Spätestens mit der Carbon Management-Strategie der Bundesregierung und aktuell auch der Befürwortung durch die namhaften Umweltverbände, dass Carbon Capture – Storage and Use – ein wichtiges Instrument

auf dem Weg zur KIimaneutralität darstellt, ist klar, dass die Zement- und Betonherstellung klimaneutral erfolgen kann. Auf dem Weg dahin werden vorgefertigte Betonbauteile eine besonders prominente Rolle spielen: Ihre systemimmanenten Potenziale wie alternative Bewehrungen oder schlanke Strukturen und vieles mehr sind schon jetzt verfügbar und werden genutzt, wie im seriellen und modularen Bauen für den Wohnungsbau. Daneben treiben uns speziell die Fortschritte im Leichtbau an.

Auch im nächsten Jahr werden im März alle Stakeholder der Branche wieder auf den BetonTagen zusammenkommen, um darüber zu sprechen, wie wir Nachhaltigkeit neu denken können.

Dr. Ulrich Lotz Geschäftsführer FBF Betondienst GmbH

Leichtbaukonstruktionen verwenden weniger Material und Ressourcen als andere Bauweisen. Durch die Reduktion der Betonmenge in den Konstruktionen wird deutlich weniger Zement benötigt, was zu geringeren CO2-Emissionen und Energieverbrauchen führt. Durch ihr geringeres Gewicht sind sie zudem einfacher und kostengünstiger zu transportieren, was für eine Reduktion der Transportkosten und der mit dem Transport verbundenen Emissionen sorgt.

Stattdessen wäre es sinnvoll, den Unternehmen den Auftrag zu erteilen, die den überzeugendsten Lösungsweg präsentieren. Auch das serielle, modulare Bauen birgt Lösungen. Das Konfigurieren von Modellen für ideale Gebäude im digitalen Raum ermöglicht eine optimale Planung. Wenn man dann in die industrielle Vorfertigung geht, gibt es weniger Verschnitt. Das ist insgesamt viel effizienter. So lassen sich nicht nur Bauzeiten enorm verkürzen, sondern auch bessere Bedingungen für Arbeitnehmer schaffen und Kosten reduzieren. Der Ansatz lässt sich auf alle Bereiche übertragen, ob Brücken- oder Wohnungsbau und führt letztlich auch zu niedrigeren Mieten.

Braucht es dafür ein Sondervermögen?

Ein Sondervermögen allein reicht nicht. Immer mehr Geld in ein nicht-agiles, behäbiges und dysfunktionales System zu pumpen, mindert den Schmerz, heilt aber nicht die Krankheit. Wir müssen auch über Strukturveränderungen sprechen, um langfristig etwas zu verändern. Wichtig ist, dass wir keine Zeit verlieren und mal anfangen. Denn Baupolitik ist auch Sozialpolitik. Je vernetzter und mobiler wir sind, je besser und funktionstüchtig unsere Infrastruktur, desto mehr Vertrauen schaffen wir in unser Gesellschaftssystem und desto weniger extreme Tendenzen gibt es.

Außerdem ist hier die Entwicklung innovativer Designs möglich, die höhere Tragfähigkeiten bei geringerem Eigengewicht bieten. Seine Vorteile machen den Leichtbau in Beton also zu einer attraktiven Option für die Bauindustrie, die zunehmend auf umweltfreundliche und effiziente Lösungen setzt.

An vielen Projektbeispielen wird auf unseren Veranstaltungen sichtbar, dass die Industrie hinsichtlich der Treibhausgasemissionen, auch und gerade im Gebäudebereich, ihre innovativen Anstrengungen intensiviert –zunehmend flankiert durch eine anwendungsorientierte Forschung. Dies ist auch im Sinne des Expertenrats für Klimafragen, der im Juni 2024 ein durch die Bundesregierung beauftragtes Sondergutachten zur Prüfung der Projektionsdaten 2024 vorgelegt hat, welches die zukünftige Entwicklung der Treibhausgasemissionen in Deutschland beschreibt. Als Veranstalter der BetonTage sehen wir es seit 68 Jahren als unsere Aufgabe, Entwicklungen und Vorteile wie die des Leichtbaus zu verfolgen und dem Potential der Branche insgesamt auf Europas größtem Fachkongress eine Plattform zu bieten. Mit jährlich restlos ausgebuchten Ausstellungen und einem praxisorientiertem Fachprogramm mit Vertreter:innen aus Wissenschaft und Forschung, Produktion, der Zulieferindustrie und der Start-up-Szene ist die Veranstaltung zentraler optimistischer Impulsgeber für die Innovationen des nachhaltigen Bauens mit Beton und Betonbauteilen. Und auch im nächsten Jahr werden, vom 11. bis zum 13. März, alle Stakeholder der Branche wieder auf den BetonTagen zusammenkommen – dann, um darüber zu sprechen, wie wir Nachhaltigkeit neu denken können.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.betontage.de www.betonservice.de

Text Miriam Rauh
Text Dr. Ulrich Lotz, Geschäftsführer FBF Betondienst GmbH

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Bauindustrieverband e.V. entstanden.

BAUEN FÜR DIE ZUKUNFT

Krise am Bau? Andererseits: Zu wenig Wohnungen und eine marode Infrastruktur in Deutschland. Herr Schmid, wie geht es der bayerischen Bauindustrie?

In der Krise ist der Wohnungsbau. Bei den derzeitigen Baulandpreisen, den stark gestiegenen Materialkosten sowie den geltenden Anforderungen und Regulierungen ist es einfach nicht möglich, bezahlbaren Wohnraum in den Städten zu schaffen.

Wie geht es weiter im Wohnungsbau?

Der Bedarf nach Wohnraum ist hoch und er nimmt noch zu, insbesondere in den Städten. Besonders gebraucht wird mehr bezahlbarer Wohnraum.

Was kann die Bauindustrie dazu beitragen? Bauindustrielle Methoden können massiv dazu beitragen, dass der Wohnraumbau kostengünstiger wird. Vorgefertigte Bauteile oder vorfabrizierte Module ermöglichen niedrigere Baukosten und zugleich eine präzisere Bauweise. Außerdem ist die Baustelle weniger aufwändig und sie ist schneller wieder weg. Davon profitieren die Anwohner.

Serielles Bauen – ist das nicht monoton und langweilig? Nein, eher das Gegenteil. Serielles Bauen betrifft einerseits die nicht sichtbaren Bauteile und zum anderen ermöglichen die bauindustriellen Produktionsmethoden einen großen und sehr individuellen Gestaltungsspielraum. Außerdem lässt sich dadurch der Materialverbrauch minimieren. Das spart auch Gewicht, was wiederum bei der Nachverdichtung in den Städten sehr bedeutsam ist. Durch ein zusätzliches oberes Geschoß oder den Umbau überflüssig gewordener Hotels, Fabriken oder Bürogebäude entsteht so zusätzlicher Wohnraum. Dazu reicht die bestehende Infrastruktur. Zudem werden keine unverbrauchten Naturflächen beansprucht.

Holz oder Beton? Wie stehen Sie dazu?

Für jeden Zweck muss jeweils der beste Baustoff verwendet werden. Das ist unser Credo. Wir haben vor kurzem für unser Bauindustriezentrum Nürnberg-Wetzendorf ein modernes Parkdeck in innovativer Hybridbauweise erstellt. Holz und Beton ergänzen sich dort. Wir fordern nicht nur moderne Bauweisen und die freie Wahl der Baustoffe, wir bauen auch selbst so.

Bild: Das neu gebaute Parkdeck im Bauindustriezentrum NürnbergWetzendorf in innovativer Hybridbauweise

Immer wichtiger werden auch die Recyclingbaustoffe. Was sagen Sie dazu?

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Recyclingbaustoffe sollten viel mehr als heute eingesetzt werden. Gerade die

öffentlichen Auftraggeber müssen hier vorbildlich vorangehen. Sie müssen diese zulassen, wo immer es möglich ist, und bei Ausschreibungen ausdrücklich darauf hinweisen. Das ist praktizierter Umweltschutz. Denn die mineralischen Bauabfälle haben den größten Anteil an den Abfällen, sowohl in Bayern als auch in Deutschland insgesamt. Eine höhere Recyclingquote hat eine starke Hebelwirkung auf die CO2-Bilanz, sie vermeidet, dass diese wertvollen Stoffe auf den knappen Deponien „entsorgt“ werden müssen. Letztlich wird das öffentliche Bauen damit auch kostengünstiger. So werden weniger Steuermittel benötigt.

Welche Rolle spielt die Digitalisierung am Bau? Digitales Bauen bedeutet das Planen, das Bauen und das Betreiben eines Bauwerkes mithilfe digital-vernetzter Methoden. Ziel ist es, eine optimale Koordination der Informationen und Prozesse zu bewirken, und zwar über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Dafür erhält das Bauwerk einen Digitalen Zwilling. Das ist ein virtuelles Modell, das alle Informationen schon von der Planung an enthält. Erst wenn das Bauwerk virtuell optimal geplant ist, wird real gebaut. Das ist effizient und auch ressourcenschonend. In Zukunft kann die Digitalisierung am Bau eine noch größere Rolle spielen.

Woran denken Sie da konkret?

Welchen Beitrag kann die Bauindustrie außerdem zum Thema bezahlbarer Wohnraum leisten?

Eine gut ausgebaute Verkehrsinfratruktur und gleichwertige Lebenserhältnisse auch im ländlichen Raum sind wichtig. Ein gut funktionierendes Mobilitätssystem entlastet nämlich den Wohnungsmarkt in den Städten. Und wenn es auch gute Arbeitsplätze im ländlichen Raum gibt, hilft das zusätzlich. Dadurch gewinnen alle, die Städte und das Land.

Der Bedarf nach Wohnraum ist hoch und er nimmt noch zu, insbesondere in den Städten. Besonders gebraucht wird mehr bezahlbarer Wohnraum.

Thomas Schmid, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Bauindustrieverbandes, München

„Gebaut wird immer“ – das wird sicherlich weiterhin gelten. Die meisten uns schon heute beschäftigenden großen Herausforderungen – Stichworte dazu: der Klimawandel, die Nachhaltigkeit, die Energie- und Verkehrswende, bezahlbarer Wohnraum, werden uns auch mittelfristig „beschäftigen“ – im doppelten Sinn dieses Wortes. Die Bauindustrie ist und bleibt gefragt, der Grad ihrer Systemrelevanz wird vermutlich sogar noch zunehmen. Wie aber die benötigten Baulösungen künftig innovativ und effizient umgesetzt, also geplant und gebaut werden können, ist für uns eine spannende Frage. 2023 haben wir daher dafür einen verbandsinternen Think Tank gegründet. Der Name dafür, Zukunftswerkstatt BAU, ist zugleich unser Programm.

Was ist damit konkret gemeint?

In der Zukunftswerkstatt Bau erarbeiten unsere Mitgliedsunternehmen zusammen mit dem Bayerischen Bauindustrieverband und externen Experten, wie sich ausgewählte zukünftige Megathemen auf die Bauwirtschaft, die Bauunternehmen und das Bauen insgesamt auswirken. Unser Ansatz ist, systematisch mit verbandsinternen und externen Fachleuten, ausgewählte Zukunftsthemen detailliert zu erörtern und ihr Potenzial für die Bauindustrie zu eruieren. Gestartet sind wir mit zwei Themen: Serielles und modulares Bauen einerseits und andererseits die Künstliche Intelligenz. Wir sind selbst auf die Ergebnisse gespannt.

Soll die Bauindustrie damit auch innovativer werden?

Die Bauindustrie ist selbst bereits sehr innovativ. Moderne Baumaschinen sind HighTech. Einige fahren autonom oder bohren, baggern und planieren mit GPS-gesteuerter Präzision. Ebenso sind viele Bauverfahren sehr innovativ. Aber, und das ist ein ganz wichtiger Punkt, das Bauen insgesamt muss noch innovativer werden. Das kann es auch. Gefordert sind hier die Baustoffhersteller und genauso die Bauauftraggeber, die Innovationen annehmen müssen, aber auch der Staat, der sie zulassen muss. In Innovationen stecken viele Chancen, aber dazu braucht es Mut und Zuversicht.

In welchem Zustand ist aber die Verkehrsinfrastruktur heute tatsächlich?

Weder gut ausgebaut noch im guten Zustand, jedenfalls nicht überall. Auch in Bayern gibt es erhebliche Mängel, sogar auf den Autobahnen, für die Deutschland früher gelobt wurde. Heute drosselt man die erlaubte Geschwindigkeit wegen der Schlaglöcher, statt die Fahrbahn auszubessern. Das ist doch ein Skandal!

Was muss passieren?

Wir brauchen mehr Mittel im Bundeshaushalt, und zwar real mehr, nicht nur nominal. Denn das Bauen ist teurer geworden. Die Kosten steigen zwar nicht mehr so rasant wie zuletzt, aber sie bleiben hoch. Außerdem besteht gerade bei der öffentlichen Infrastruktur ein erhebliches Erhaltungsdefizit. Dieser Sanierungsstau muss beseitigt werden. Abwarten und Nichtstun verschlimmert alles noch. Hier dürfen wir keine Zeit mehr verlieren.

Reicht das?

Nein, natürlich nicht. Wir müssen auch die Verkehrsinfrastruktur für die Anforderungen der Zukunft ausbauen, und zwar jetzt. Eine Verkehrswende, die diesen Namen verdient, ist nur realisierbar, wenn das Schienennetz in Deutschland dafür auch die Kapazitäten zur Verfügung hat. Ebenso gilt das für den Ausbau des Radwegenetzes. Gerade für die künftigen Radschnellwege sind eigene, meist neue Trassen notwendig. Auf den derzeitigen Radwegen ist das nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Die Mobilität der Zukunft braucht eben die dafür geeigneten Verkehrswege.

Text Dr. Josef Wallner

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. entstanden.

Deutschland steckt mitten in einer Wohnraumkrise

Bereits heute liegt der Wohnungsleerstand in zahlreichen Städten bei unter einem Prozent. Das bedeutet, dass für die Menschen, die verzweifelt nach einer Wohnung suchen, dort nichts mehr geht. Die Baugenehmigungszahlen sinken seit Monaten ins Bodenlose, ohne Aussicht auf Besserung. Das sind die einbrechenden Fertigstellungszahlen von morgen. Schon jetzt liegt der Wohnungsmangel auf einem Rekordniveau von mehr als 800.000 Wohnungen. Das ist sozialer und politischer Sprengstoff, denn die Unzufriedenheit in der Bevölkerung wächst verständlicherweise.

Die Volkswirtschaft erleidet durch die Abwärtsspirale beim Wohnungsbau Milliarden-Verluste gepaart mit erheblichen Rückgängen bei den Steuereinnahmen für den Staat. Die Krise droht so einen fatalen Dominoeffekt und massiven Schaden für weite Teile der Wirtschaft auszulösen. Denn angesichts des Fachkräftemangels und der Überalterung der Gesellschaft brauchen wir in den kommenden Jahren mehr Zuwanderung – und deshalb auch mehr Wohnraum. Diese Situation verlangt nach politischen Lösungen, die nicht nur kurzfristig Abhilfe schaffen, sondern auch langfristig das Menschenrecht auf Wohnen sichern. Das Geschäftsklima im Wohnungsbau ist zum Jahresbeginn 2024 auf den niedrigsten jemals gemessenen Wert gefallen. Mehr als die Hälfte der Wohnungsbauunternehmen klagte am Jahresanfang über einen Auftragsmangel, zeitgleich wurden immer noch Bauprojekte storniert. Die schwierigen Rahmenbedingungen für den Neubau – massiv gestiegene Zinsen und Baukosten – haben sich weiterhin kaum geändert. Diese toxische Mischung führt zu Mieten, die sich die breite Masse der Bevölkerung nicht leisten kann.

WOHNUNGSBAU

Wir laufen sehenden Auges in eine immer dramatischere Situation des Wohnraummangels hinein. Und das führt nachvollziehbar bei immer breiteren Bevölkerungskreisen zu Ärger und Zweifeln am System.

Wir benötigen deshalb dringend eine zuverlässige und langfristige Unterstützung des bezahlbaren Wohnungsneubaus. Das betrifft die soziale Wohnraumförderung, die der Bund bereits fördert. Das betrifft aber auch die sogenannte "Dritte Säule". Das ist das Segment mit Neubaumieten jenseits der Fördermieten im Segment von 10 bis 12 Euro für die Mitte der Gesellschaft. An einem groß angelegten Zinsförderprogramm für bezahlbaren Wohnungsbau führt in der krisenhaften Situation kein Weg vorbei.

IN DER SACKGASSE:

WIE WIR DEN STILLSTAND ÜBERWINDEN KÖNNEN

H underttausende Wohnungen fehlen in Deutschland. Während Investoren und Hausbauer gerne mehr bauen würden, werden weniger Wohnungen fertig. Und die Durststrecke kommt erst noch. Was ist da los?

Vor Kurzem sind die Baufertigstellungszahlen veröffentlicht worden. Fast 295.000 neue Wohnungen haben wir 2023 gebaut – mehr als erwartet. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren also kaum gestiegen, aber auch nicht wesentlich gefallen. Bundesbauministerin Klara Geywitz nennt die Lage stabil. Das ist so wenig überraschend wie einseitig. Denn die 295.000 Wohnungen sind die Projekte, die in guter alter Zeit unter besseren Bedingungen begannen. Sie sind Vorkrisenprojekte – bevor Russland die Ukraine überfiel, bevor die Zinsen plötzlich kletterten, bevor die Wirtschaft stagnierte. Entscheidend sind aber die Baugenehmigungen, ohne die Hausbauer und Investoren unsere Firmen nicht beauftragen können. Und da sieht es seit zwei Jahren überhaupt nicht gut aus. 2023 sind die Genehmigungen für neue Wohnungen um 27 Prozent eingebrochen, das sind rund 100.ooo weniger als im Vorjahr. Und die fehlenden Genehmigungen von heute sind die fehlenden Wohnungen von morgen. Ein ähnliches Bild bei den Aufträgen. Fast 20 Prozent weniger waren es vergangenes Jahr. Im ersten Quartal 2024 dann noch einmal minus 6 Prozent.

Dauerbaustelle Wohnungsbau

In anderen Bereichen läuft es immerhin besser. Im Wirtschaftstiefbau beispielsweise kamen in letzter Zeit mehr Aufträge rein, was an vielen Großprojekten der Energie- und Mobilitätswende liegt. Auch der Ausbau der Schiene erreicht jetzt unsere Baustellen. Das ist höchste Zeit. Gerade erst haben arbeitgebernahe und arbeitnehmernahe Wissenschaftler gemeinsam den öffentlichen

Investitionsbedarf taxiert. In den kommenden zehn Jahren sind 600 Milliarden Euro nötig, um das Bildungssystem zu verbessern, den Investitionsstau in den Kommunen zu beseitigen, den Straßen und Schienenausbau voranzutreiben – und die Dekarbonisierung zu ermöglichen. Dass aber bei all den vielen Aufgaben so wenige Wohnungen in Deutschland entstehen, hat mehrere Gründe.

Was kann man tun?

Als Branche müssen wir stärker in immaterielle Vermögenswerte investieren, um effizienter bauen zu können. Die demografische Entwicklung wird dazu führen, dass wir dauerhaft weniger Personal haben. Rund 120.000 Beschäftigte verlassen in den kommenden zehn Jahren altersbedingt die Branche. Wir investieren in Digitalisierung, Robotik und immer mehr Vorfertigung. Die Herausforderung heißt: mit weniger Menschen mehr bauen. Und das, obwohl die baugewerblichen Unternehmen immer noch die Ausbildungsmeister sind, stellen sie doch rund 80 Prozent aller Branchenlehrlinge. Das allein wird aber nicht reichen, damit wieder mehr gebaut wird. Denn viele Menschen schaffen es nicht mehr, sich den Traum der eigenen vier Wände zu erfüllen. Die Kosten sind der Hauptgrund. Einer der besten Hebel ist eine bessere Zinsstütze. Bei den hohen Bauzinsen, den Materialpreisen und den energetischen Anforderungen ist eine Zinsstütze für viele Bauherren die einzige Möglichkeit, überhaupt noch zu bauen. Wir sehen aber seit Monaten, wie die Zinsen in den Förderprogrammen angehoben werden. Sie liegen jetzt nahe 3 Prozent und damit nur noch einen halben Prozentpunkt unter dem Marktniveau. Böse Zungen könnten behaupten, hier sollen Fördermittel gestreckt werden. Man darf nicht vergessen: In der vergangenen Legislaturperiode gab es 10 Milliarden für die Neubauförderung und es wurden rund 300.000

Eine Zinssubvention auf ein Prozent wäre für den Staat durch Steuermehreinnahmen infolge der dann wieder auflebenden Baukonjunktur ein Nullsummenspiel. Kombiniert mit innovativem Wohnungsbau aus der GdW-Rahmenvereinbarung für serielles und modulares Bauen wären dann wieder Neubaumieten von rund 12 Euro pro Quadratmeter – statt aktuell 18 bis 20 Euro –möglich.

Neben einer auskömmlichen Förderung muss der Staat aber auch kräftig an den Stellschrauben bei den baulichen Standards drehen. Viele Normen, Vorgaben und Auflagen sind überzogen und nicht mehr bezahlbar. Alles, was die Kosten beim Neubau nach oben treibt, gehört deshalb auf den Prüfstand. Dabei wird vieles mit höchsten Standards gebaut, weil es sonst keine Förderung gibt. Anderes, weil es ökologisch oder mit Blick auf den Wohnkomfort vermeintlich ein Optimum bietet. Hier brauchen wir ein neues Augenmaß für das, was wirklich Sinn macht und auch noch bezahlbar ist.

Um bezahlbares Wohnen und klimaneutrale Gebäude zu realisieren, ist ein gemeinsamer Kraftakt erforderlich. Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, die Investitionen in bezahlbaren Wohnraum und klimagerechte Sanierungen fördern. Die Bauindustrie und die Wohnungswirtschaft müssen innovative und kosteneffiziente Lösungen entwickeln. Und letztlich müssen auch die Mieter in den Prozess einbezogen werden, um eine breite Akzeptanz und Unterstützung zu gewährleisten.

Es ist höchste Zeit, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und Lösungen finden, die sowohl ökonomisch und ökologisch als auch sozial gerecht umsetzbar sind. Denn nur so kann das Menschenrecht auf Wohnen für alle Menschen in unserem Land verwirklicht werden.

Axel Gedaschko Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft - GdW

Wohnungen gebaut. Jetzt sind die energetischen Anforderungen schärfer und es gibt nur 2,9 Milliarden Euro Förderung. Hier muss dringend etwas geschehen. Früher oder später kommt die Bundesregierung um eine Entscheidung nicht herum. Entweder erhöht sie die Förderungen für den Neubau – oder sie senkt die Anforderungen und macht die Regeln einfacher. Deutsche Bauvorgaben sind häufig kompliziert und verteuern das Bauen. Dass Bauen größtenteils Ländersache ist, macht die Sache nicht besser. Aktuelle Pläne zur Beschleunigung, beispielsweise die Stärkung der Typengenehmigung, die Angleichung der Landesbauordnungen oder die Digitalisierung des Genehmigungsprozesses, müssen daher von den politischen Akteuren endlich angegangen werden. Die Branche braucht einen gesetzlichen Rahmen dafür, nicht immer nur das technisch (absolut) Machbare bauen zu müssen, sondern auch mal das technisch Notwendige genügen zu lassen. Die Menschen müssen die Freiheit bekommen, das zu bauen, was sie wollen und bezahlen können. Für die Politik bedeutet das: Wer sich den Bau von 400.000 Wohnungen vornimmt, der muss, gerade in unserer heutigen Zeit multipler Krisen, auch für die richtigen Bedingungen sorgen. Wir leben in einer Zeitenwende, wie es der Kanzler nannte. Dazu gehört, sich den Problemen und Aufgaben zu stellen. Zu lange hatte das Land versucht, von der Globalisierung zu profitieren, aber zugleich ein vom Weltgeschehen unbelästigtes Leben zu führen. Diese Zeiten sind vorbei. Mehr denn je braucht es weniger politisches Dogma und stattdessen mehr Pragmatismus. Damit wirtschaftliches Wachstum gelingt, muss es Entfaltungsmöglichkeiten geben. Ist das erreicht, haben Staat und Bürgerinnen und Bürger verlässliche Unternehmerinnen und Unternehmer an ihrer Seite, die Wohlstand erwirtschaften und Arbeits- und Ausbildungsplätze garantieren. Dann können wir als Bauunternehmerinnen und Bauunternehmer weiterhin unsere ganze Stärke ausspielen und bauen – für die Menschen, für die Zukunft.

Text Felix Pakleppa

MEHR SCHOTTER

DURCH DIGITALISIERUNG

IN DER KRISE LIEGT DIE CHANCE.

Kein anderer Sektor verbraucht so viele Ressourcen und produziert so viel Abfall wie der Bau. Er ist für 40 Prozent aller CO2-Emissionen sowie zwei Drittel des Abfallaufkommens in Europa verantwortlich. Politisch haben EU-Kommission und Bundesregierung mit zahlreichen Verordnungen und Beschlüssen inzwischen die Weichen für mehr CO2- und Ressourceneffizienz in der Baubranche gestellt. Im Fokus steht dabei die digitale Optimierung von Stoffströmen und bessere Vernetzung aller Beteiligten in der Wertschöpfungskette, um den Recyclinganteil zu erhöhen und Transporte zu minimieren. Hier macht Schüttflix schon heute den Unterschied.

Denn, wenn beispielsweise in Berlin eine Straße gebaut wird, wird der Schotter, der als sogenannte Schotter-Tragschicht notwendig ist, in den meisten Fällen noch immer als Primärbaustoff aus der Lausitz angeliefert. Aus dem Stein gesprengt, über 150 Kilometer angeliefert. Im schlimmsten Fall fahren so hunderte Transporte voll beladen in die Hauptstadt - und leer wieder zurück. Dabei bietet Schüttflix als digitale Logistikdrehscheibe längst Abhilfe. Zum einen durch das Netzwerk, das beispielsweise die Rückbaumaßnahme eines Gebäudes gleich um die Ecke als Quelle für recycelten Schotter identifiziert, zum anderen mit seinem digitalen Tourenplaner, der dafür sorgt, dass alle Transporte möglichst jederzeit voll fahren. Das spart CO2, schont Straßen und die natürlichen Ressourcen und somit die Umwelt. Digital, effizient - und transparent.

Denn Ziel von Schüttflix ist es, als digitale Logistikdrehscheibe eine vollumfängliche Kreislaufwirtschaft für Baustoffe aller Art zu ermöglichen, um die Branche auf ihrem Weg zur Klimaneutralität zu begleiten.

Im Jahr 2023 erzielte das Scale-Up-Unternehmen, das seit 2022 auch in Österreich, Polen und der Tschechischen Republik aktiv ist, einen Gesamtumsatz von etwa 125 Millionen Euro. Aktuell geht Schüttflix den nächsten Schritt in Richtung Zukunft: Durch die Integration von Abbruchund Entsorgungsunternehmen versetzt sich Schüttflix in die Lage, mit intelligentem Stoffstrommanagement und Recycling-Baustoffen die allseits propagierte Kreislaufwirtschaft in Schwung zu bringen. Für 2024 peilt Schüttflix einen Umsatz von einer viertel Milliarde Euro an

Im Interview erläutert CEO und Mitbegründer Christian Hülsewig die Herausforderungen der Branche und die Chancen durch Digitalisierung und vollständige Wertschöpfungsketten.

Vor der Gründung von Schüttflix sammelte Hülsewig als Top-Manager bei Microsoft und Arvato bereits wichtige Erfahrungen in der IT- und Logistikbranche. Er ist bekannt für seinen innovativen Ansatz und seine Fähigkeit, traditionelle Branchen durch Digitalisierung und Technologie zu transformieren. Seine Führungskompetenz und sein umfassendes Verständnis im Bau, in der Logistik und der IT haben Schüttflix zu dem Vorreiter in der Baustellenlogistik gemacht.

Herr Hülsewig, wie fühlt es sich an, die Baustoffbranche zu revolutionieren?

Gut. Wir bieten mit unserem Unternehmen innovative Möglichkeiten, grüner, kostensparender und digitaler mit Baumaterialien umzugehen. In diesen Zeiten ist das sicher notwendig, denn wer Bau-, und damit einhergehend, Entsorgungskosten im Blick hat, kann nicht nur Kosten sparen, sondern leistet auch einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz. Wir haben nur diesen einen Planeten.

Schüttflix hat in kurzer Zeit viel Aufmerksamkeit in der Branche erregt. Können Sie uns einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen geben? Und was haben eigentlich Lukas Podolski und Sophia Thomalla damit zu tun? Natürlich! Im letzten Jahr haben wir bei Schüttflix einige spannende Neuerungen eingeführt. Seit Januar 2023 bieten wir eine umfassende Entsorgungslösung für Bau- und Abbruchabfälle an. Abfallerzeuger können ihre Entsorgungsprozesse dadurch selbstständig und digital über die Schüttflix App steuern. Außerdem nutzen wir Künstliche Intelligenz, um analoge Prozesse zu digitalisieren. Mithilfe von OCR-Technologie (Optical Character Recognition) können beispielsweise gedruckte oder manuelle Wiegescheine automatisch in unsere Plattform integriert werden. Der LKW-Fahrer scannt einfach den Wiegeschein mit der App, und alle relevanten Daten werden automatisch digitalisiert. So haben unsere Kunden jederzeit einen Echtzeit-Überblick.

Welche politischen Maßnahmen würden Sie sich wünschen, um die Kreislaufwirtschaft in der Baustoffindustrie effektiv umzusetzen?

Ein Großteil der Bauabfälle kann heute aufbereitet und CL wiederverwendet werden. Der Rückt quasi der Steinbruch des nächsten Bauprojekts. Die Ersatzbaustoffverordnung hat jedoch im vergangenen Jahr in der Branche, insbesondere auf den Recyclinghöfen, für Verwirrung gesorgt, da sie die Aufbereitung vor Ort erheblich erschwert hat. Dort sollte nachgebessert werden. Außerdem sollte Kreislaufwirtschaft nicht nur in Berlin diskut und beschlossen, sondern auch bundesweit umgesetzt wird. Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge wird, insbesondere auf kommunaler Ebene, immer noch oft Naturstein verlangt. Hier wünsche ich mir ein Umdenken hin zur echten Kreislaufwirtschaft. Zudem sind wir jederzeit digital und transparent - eine bessere Lösung für Kunden, sei es aus Wirtschaft oder öffentlicher Hand, sehe ich sonst nicht am Markt.

Zu Ihrer Frage nach Sophia Thomalla und Lukas Podolski: Die beiden sind unsere Testimonials und identifizieren sich mit unseren Zielen. Beide eint Authentizität, Bodenständigkeit - und sicher auch eine Art von Hands-on-Mentalität. Ein Perfect Match.

Welche Rolle spielt Schüttflix bei der Kreislaufwirtschaft, insbesondere im Bereich Abfall- und Materialrecycling?

Wir betrachten alle Baustellen ganzheitlich, sowohl beim Bau als auch beim Rückbau. Unser Konzept der Ver- und Entsorgung versetzt uns in die exklusive Lage, den Stoffstromkreislauf einer Baustelle ressourcenschonend zu verwalten. Wir bereiten sowohl mineralische als auch nichtmineralische Abfälle auf, um sie wieder dort einzusetzen, wo sie benötigt werden. Das ist echte Kreislaufwirtschaft mit dem Ziel, Materialien so lange wie möglich im Kreislauf zu halten und den Ressourcenverbrauch zu minimieren.

Welche nicht-mineralischen Abfallströme werden von Schüttflix wieder in den Materialkreislauf als sekundäre Rohstoffe integriert?

Materialien wie Holz, Gips oder KMF-Wolle werden sorgfältig geprüft und entweder entsorgt oder wieder in den Kreislauf zurückgeführt, um eine ressourcenschonende Bauweise zu fördern.

Wie tief greift Schüttflix in die Sekundärstoffaufbereitung ein? Können die Materialien auch zerkleinert oder sortiert werden?

Durch unser Netzwerk bieten wir die gesamte Wertschöpfungskette an. Der Einsatz mobiler Brechanlagen ist möglich, lohnt sich jedoch meist nur bei großen Baustellen mit hohem Volumen, da die EBV hier komplexere Abläufe erfordert. Kleinere Mengen transportieren wir zu Wertstoffzentren, wo sie vor Ort aufbereitet werden.

Wie beurteilen Sie die zukünftige Entwicklung von Schüttflix und der Bauwirtschaft insgesamt? Natürlich wollen wir die Digitalisierung aber auch die Nachhaltigkeit der Baubranche weiter vorantreiben. Wir haben bereits große Fortschritte erzielt, stehen aber immer noch am Anfang. Künftig konzentrieren wir uns verstärkt auf Kreislaufwirtschaft und Emissionsreduzierung. Was die Bauwirtschaft angeht, so steht diese insbesondere im Wohnungsbau derzeit vor erheblichen Herausforderungen durch die veränderte Zinspolitik. Hier können nur sinkende Zinsen oder andere Förderprogramme Abhilfe schaffen. Die EZB hat durch die erste Zinssenkung seit Jahren einen ersten Impuls gesetzt. Bleibt zu hoffen, dass sie diesen Weg beibehält. Wir richten unseren Fokus auf Infrastrukturthemen wie Straßenbau, Schienenverkehr und die Energiewende, da es hier auch in diesem nach wie vor relativ hohen Zinsumfeld genügend zu tun gibt. Es ist unser erklärtes Ziel, uns nachhaltig unter den Topanbietern der Branche zu etablieren.

ÜBER SCHÜTTFLIX

Seit 2018 ist das in Gütersloh ansässige Scale-up Schüttflix die digitale Anlaufstelle für die Ver- und Entsorgung der Baustelle. Dabei vernetzt die Plattform mehr als 15.000 registrierte Bauunternehmen, Speditionen, Erzeuger und Entsorger sowie mehr als 30.000 Fahrzeuge an einem Ort. Dank des intelligenten Stoffstrom-Managements beinhalten heute mehr als 40 % aller Schüttflix-Transporte Recyclingmaterial –Tendenz steigend. Schüttflix generierte 2023 über 125 Mio. € Umsatz und ist in Deutschland, Österreich, Polen und Tschechien vertreten.

Weitere Informationen: www.schuettflix.com

PFUSCH AM BAU? NICHT MIT TÜV NORD!

Wer baut, muss heute auf vieles achten. Lale Jawanbakht und Dr. Alexander Wiegand von TÜV NORD berichten, wie TÜV NORD Bauherren mit Qualitätscontrolling unterstützt.

Was sind die Aufgaben von TÜV NORD im Baubereich?

Dr. Alexander Wiegand: Das Thema Schadensbegrenzung rückt zunehmend in den Fokus – wir versuchen, Mängel schon in der Bauphase zu vermeiden und bieten seit Anfang der 1990er Jahre baubegleitendes Qualitätscontrolling an. Dafür sind wir mit unseren Sachverständigen deutschlandweit tätig. Während des Baufortschritts begutachten wir die Arbeiten auf der Baustelle zu bestimmten Zeiten. Auch die Abnahme begleiten wir. Darüber hinaus ermitteln wir den Wert von Immobilien und Grundstücken, beispielsweise nach einer Erbschaft, und wir beraten, wenn es um die Themen Kauf oder Sanierung geht.

Woran liegt es, dass das Qualitätscontrolling eine wachsende Rolle spielt?

Dr. Alexander Wiegand: Zum einen werden die Bauweisen komplizierter. Heute gibt es am Bau immer mehr zu beachten und auch mehr Vorschriften. Parallel haben wir einen Fachkräftemangel, das heißt, wir bedienen immer höhere Anforderungen mit weniger gut ausgebildetem Personal. Unserer Erfahrung nach schleichen sich durch diese Kombination vermehrt Fehler ein.

Lale Jawanbakht: Hier setzen wir an. Wir machen keine klassische Bauleitung, aber wir begleiten das Bauvorhaben nach dem Vier-Augen-Prinzip.

Wer kann von Ihrem baubegleitenden Qualitätscontrolling profitieren?

Dr. Alexander Wiegand: Alle, ob Privatperson, Unternehmen oder öffentliche Hand. Unser Service ist sehr

gefragt. Wir begleiten den Bau oder Sanierungen von Wohngebäuden von Privatpersonen; Wohnungsbaugesellschaften oder Investoren begleiten wir auch bei sehr großen Bauvorhaben mit unserem Qualitätscontrolling.

Mit welchen Kosten muss man rechnen?

Dr. Alexander Wiegand: Unser Honorar beträgt bei einem Einfamilienhaus etwa ein Prozent der Bausumme. Das rechnet sich sehr schnell, wenn man bedenkt, dass wir Bauherren mit dieser vergleichsweise geringen Investition entlasten: Wir ersparen ihnen Qualitätsmängel und andere teure Überraschungen im Nachgang der Bauphase.

Haben Sie ein Beispiel?

Lale Jawanbakht: Kellerabdichtungen sind immer wieder Thema. Wenn wir einen Mangel feststellen, bevor die Baugrube verfüllt wird, lässt er sich meist vergleichsweise unkompliziert beheben. Wurde bereits das Erdreich aufgefüllt, ist das ungleich komplizierter und es ist in der Regel auch mit hohen Folgekosten und Nutzungseinschränkungen verbunden. Eine fachgerechte, effektive Dämmung prüfen wir ebenfalls, um das Entstehen von Wärmebrücken zu verhindern. Zudem führen wir Schadstoffprüfungen durch, untersuchen zum Beispiel Asbest oder Schimmel. Dafür haben wir eigene Labore. Wenn man sich entscheidet, TÜV NORD zur Inspektion der Baustelle zu buchen. Wie läuft das ab?

Lale Jawanbakht: Wir lassen uns zunächst die Planungsunterlagen zusenden, sichten sie und machen uns dann auf den Weg, um das Objekt zu begehen. Es gibt bestimmte Bereiche, die erfahrungsgemäß besonders

Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. entstanden.

DIE ALLGEMEIN DÜSTERE KONJUNKTUR MACHT SICHER

NICHT VOR DER ZIEGELINDUSTRIE HALT. VOR WELCHEN HERAUSFORDERUNGEN STEHT SIE AKTUELL?

Allerdings. Die Lage ist angespannt, die Herausforderungen sind vielseitig. Stark gestiegene Bauzinsen, Überregulierung, hohe Grundstückspreise und politisches Förderchaos führten zu allgemeiner Investitionszurückhaltung, insbesondere bei Privatpersonen. Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen fiel im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 26,7 % auf 259.600. Der Einbruch bei Genehmigungen von Einfamilienhäusern (-39,1 %) und Zweifamilienhäusern (-48,3%) war besonders hoch - beides Gebäudearten, bei denen die Ziegelindustrie stark vertreten ist.

Nachhaltigkeit ist im Bauen das Gebot der Stunde. Welchen Beitrag kann der Ziegel hier leisten? Die kurze Antwort ist: Wir produzieren qualitativ hochwertige, innovative und langlebige Produkte, die bewiesenermaßen so solide sind, dass sie Jahrhunderte überstehen. Eine Studie des FIW München hat jüngst ergeben, dass mehr als zwei Drittel der über 50 Jahre alten Wohngebäude in Deutschland aus Ziegel erbaut wurden. Wir Ziegler bauen mit einem regional gewonnenen Naturprodukt, das mit durchschnittlich 120 Kilometern von Werk bis Baustelle vergleichsweise kurze Transportwege aufweist. Darüber hinaus lassen sich aktuelle Nachhaltigkeitsstandards, die den Förderkriterien zugrunde liegen, mit Ziegelarchitektur problemlos erfüllen. Klimabewusstes Bauen bildet die Ziegel-DNA.

Welche Trends beobachten Sie in Ihrer Branche? Wir blicken auf über 4.000 Jahre Bauen mit Ziegel zurück und konnten uns nur so lange behaupten,

weil wir unseren Baustoff stetig weiterentwickeln. Im Allgemeinen fordert der Markt das serielle Bauen. Je öfter ein Ziegelhaus gebaut wird, desto geringer ist der Planungsaufwand. Dies spart Zeit und Geld. Auch beim modularen Bauen bietet der Ziegel arbeits- und zeitsparende Lösungen. Moderne hochwärmedämmende Hintermauerziegel sind einfach und effizient zu verarbeiten und können ganze Rohbauten in nur wenigen Tagen hochziehen. Bei den Dachzieglern ist außerdem eine Entwicklung vom Schutzdach zum Nutzdach zu sehen. In Kooperation mit dem Dachdeckerhandwerk entwickelt die Ziegelindustrie integrierte Solar-Lösungen für den Dachziegel – den Solarziegel. Dies verhindert die Beschädigung des Ziegeldachs durch nachträglich aufgesetzte Solarsysteme.

Die Vormauerziegler setzen sich vor allem mit Möglichkeiten der Dematerialisierung – also dem minimierten Ressourceneinsatz - auseinander und haben zum Bespiel den „Sparverblender“ entworfen. Dies sind Klinker oder Vormauersteine, die mit rund 50 mm Tiefe nur etwa halb so breit sind wie übliche Mauersteine. In der Pflasterklinkersparte gewinnen aufgrund zunehmenden Starkregens versickerungsfähige Flächenbefestigungen an Bedeutung. Hier kommt uns die Materialität des Tons sehr zugute. Klinkerpflaster mit speziell aufgeweiteten Fugen oder Rasen-Gitterziegel sorgen für die Versickerung des Niederschlagswassers. Neben diesen spartenbezogenen Trends ist das Thema Lehm als Ergänzungslösung zum gebrannten Ziegel in punkto Nachhaltigkeit von steigender Bedeutung.

fehleranfällig sind und kostenintensive Mängelbeseitigungen auslösen können. Wir gehen kritische Punkte mit den einzelnen Gewerken durch und prüfen, ob die Arbeiten fachgerecht ausgeführt wurden. Dies dokumentieren wir in einem Inspektionsbericht.

Und wenn ein Bauträger Insolvenz anmeldet? Können Sie Bauherren auch hier unterstützen?

Dr. Alexander Wiegand: Ja, dann erstellen wir einen Bautenstandsbericht. Das ist wichtig, um das investierte Vermögen zu sichern. Damit kann geprüft und dokumentiert werden, ob die Zahlungen, die bereits geleistet worden sind, dem Stand der ausgeführten Leistungen entsprechen. Wenn eine Überzahlung vorliegt, besteht ein Anspruch auf Erstattung. Gleichzeitig bildet der Bautenstandsbericht die Grundlage für die Vergabe der verbleibenden Leistungen an einen neuen Bauträger.

Das Thema Photovoltaik ist aktuell wie nie. Auch hier gibt es allerdings für Bauherren einiges zu beachten Lale Jawanbakht: Manchmal sogar an möglicherweise unerwarteten Stellen, zum Beispiel wenn Nachbarn sich durch Lichtreflexe einer Photovoltaikanlage gestört fühlen. Wir unterstützen unsere Kunden, ihre PV-Anlage so zu bauen, dass sie reibungslos in Betrieb genommen werden kann. Das schließt neben Statik und Bautechnik auch Aspekte der Platzierung ein. Darüber hinaus prüfen wir, ob sie den Vorgaben zur Unfallverhütung entspricht, funktionsfähig ist und natürlich auch ihren Zweck, die Abhängigkeit von der zentralen Stromversorgung zu reduzieren, erfüllt.

Weitere Informationen unter: www.tuev-nord.de/bautechnik

Was wünschen Sie sich von der Politik?

In den fünfziger Jahren warb Ludwig Erhard als Gesicht des Wirtschaftswunders für den Erwerb von Wohneigentum. Ein Eigenheim war damals Ausdruck von wirtschaftlichem Aufschwung, Selbstbestimmtheit und finanzieller Eigenverantwortung. Diesen Gedanken müssen wir wiederbeleben. Gerade in herausfordernden Zeiten muss die Politik verlässliche Anreize setzen, damit Wohneigentum wieder für mehr Menschen finanzierbar wird. Klimabewusstes, langlebiges und erschwinglicher Wohneigentum ist ein wichtiger Stabilitätsfaktor für sozialen Frieden, der politisch wieder mehr Rückendeckung benötigt. Dafür steht der Ziegel. Die Grundvoraussetzung ist eine gesicherte Versorgung mit sauberer Energie, hierfür muss die Politik heute schon die Weichen stellen – und dabei auch kleinere Industriezweige bedenken.

Wie lautet Ihre Branchenprognose für die kommenden Jahre?

Für die Bauwende brauchen wir technologieoffene Lösungen – wir Ziegler haben bezahlbare, ressourcenschonende und klimabewusste Produkte, die hervorragende Brand-, Schall-, und Wärmeschutzwerte erzielen. Wir sind unerlässliche Wegbereiter zukünftiger Wohnkultur. Am Ende bewährt sich Qualität, daher bin ich zuversichtlich, dass die Talfahrt – wenn auch nicht unmittelbar – für die Ziegelindustrie enden wird.

Stefan Jungk ist Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie (BVZi). Der BVZi vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von knapp 80 Herstellern von Pflasterklinkern, Vormauer-, Hintermauer- und Dachziegeln in Deutschland. Die Branche hat im Jahr 2023 mit etwa 8.500 Beschäftigten einen Umsatz von 1,35 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Text Interview mit Stefan Jungk
Foto:Walter
Dieser
Text Miriam Rauh

GEMEINSCHAFT STATT INDIVIDUELLE EINSAMKEIT

Titelbild: Hier vereinen sich modernes Design und zeitloser Charme zu einer Wohlfühlatmosphäre für jeden Besucher

Das sofort bebaubare Freiraum Quartier in Altheim (Alb) bietet eine nachhaltige Bauweise statt Beton und Stein. Auf einem malerischen Plateau in der Alb schaffen wir ein harmonisches Wohnumfeld mit einem starken Gemeinschaftsgefühl. Es entstehen 26 kompakte und ästhetisch ansprechende Wohneinheiten. Unsere Quartiersansprechpartner leben und arbeiten vor Ort, um eine lebendige Gemeinschaft zu fördern. Dabei konzentrieren wir uns auf die Reduktion auf das Wesentliche, um ein bewusstes und erfülltes Leben zu ermöglichen.

Freiraum Quartier Altheim:

Ein Beispiel für nachhaltiges Wohnen Im Zentrum des Quartiers steht das Gemeinschaftshaus, das als Treffpunkt für alle Bewohner dient. Hier können Sie sich mit Nachbarn austauschen, an gemeinsamen Aktivitäten teilnehmen und neue Freundschaften schließen. Das Gemeinschaftshaus ist der ideale Ort für gesellige Abende, kreative Workshops und gemeinsame Feierlichkeiten. Unsere modernen, barrierefreien Wohneinheiten bieten den Komfort und die Sicherheit, die Sie sich für Ihren Lebensabend wünschen. Erleben Sie das harmonische Zusammenspiel von Natur, Architektur und einer lebendigen Gemeinschaft im Freiraum Quartier Altheim Alb. Nehmen Sie dazu am besten via Zoom an unserer Informationsveranstaltung teil und stellen Sie dabei auch gerne Ihre Fragen.

Heise Haus steht für modernes, nachhaltiges und zukunftsweisendes Bauen. Unsere Wohnkonzepte sind ästhetisch extrem ansprechend und funktional, weil sie mit raumhohen Fenstern und Innentüren den Wohnraum größer erscheinen lassen und damit weniger Quadratmeter benötigen.

Die Gebäude leisten auch einen positiven Beitrag zur Umwelt: Wir setzen auf hochwertige und umweltfreundliche Materialien vor allem auf Holz, eine energieeffiziente Bauweise und erneuerbare Energien, die die Nebenkosten erheblich senken sollen. So vereinen wir nachhaltiges Bauen und luxuriöses Wohnen perfekt.

Innovative Wohnkonzepte für eine bessere Zukunft Unser Konzept „buy a house like a car“ revolutioniert den Hausbau, indem es ermöglicht, ein Haus so einfach und flexibel zu erwerben wie ein Auto. Dieses Modell bietet maximale Geschwindigkeit - die Häuser werden in drei Monaten in der Fabrik gebaut und an einem Tag aufgebaut - und Planungssicherheit, ohne Kompromisse bei Qualität und Komfort. Unsere modular aufgebauten Häuser sind auf die unterschiedlichen Raumbedürfnisse optimiert und bieten viele sinnvolle Ausstattungsmerkmale. Besuchen Sie unsere Website, um mehr über unsere förderfähigen Kompakthäuser und aktuellen Projekte zu erfahren. Lassen Sie sich von unseren innovativen Wohnkonzepten inspirieren und entdecken Sie, wie wir nachhaltiges Bauen und luxuriöses Wohnen vereinen. Kontaktieren Sie uns, um mehr über das Freiraum Quartier Altheim und andere Projekte zu erfahren. Wir freuen uns darauf, Ihnen bei der Verwirklichung Ihres Traumhauses zu helfen.

Bild Terrasse: Mit raumhohen Terrassentüren erleben Sie ein unvergleichliches Raumgefühl.

Informationsveranstaltung

über Zoom zu unserem Neubauprojekt am 10. Juli um 19.30 Uhr.

Alle Informationen und den Link finden Sie auf unserer Webiste:

www.heisehaus.de/altheim

26 barrierearme Wohneinheiten | inkl. Grundstück I inkl. Caport I inkl. PV Anlage und Speicher

Heise Haus GmbH Bussardweg 5 91096 Mörendorf info@heisehaus.de

Weitere Informationen: www.heisehaus.de

Text Jennifer Riedel
Bild Wohnzimmer: Wenn Möbel sich dezent zurückhalten und kaum auffallen, entsteht mehr Raum für das Leben.

Klimakrise und Umweltziele machen

Jobs in der Baubranche heute attraktiver denn je

Deutschland baut! e.V. mit einzigartigem Traineeprogramm

Die Initiative Deutschland baut! e.V. wurde von Vertretern der Wertschöpfungskette Bau gegründet mit dem Ziel, das Image der Branche national und international zu stärken und gleichzeitig die Attraktivität sämtlicher Berufe im Baubereich zu steigern. Deutschland baut! hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Fachkräftemangel innerhalb der Bauwirtschaft aktiv entgegenzuwirken. Mit dem 18-monatigen Traineeprogramm ist es der Initiative gelungen, ein innovatives Produkt für die Baubranche zu etablieren, das in Deutschland einzigartig ist. Durch die Trainees, von denen ein Großteil im Anschluss an das Programm bei Mitgliedsunternehmen von Deutschland baut! bleibt und durch Arbeitskreise zu Personal-, Marketing- und Nachhaltigkeitsthemen werden Netzwerkaufbau und Wissensmanagement branchenweit gefördert. Deutschland baut! Deckt dabei die Belange der gesamten Wertschöpfungskette ab und adressiert Planungsbüros, bauausführende Unternehmen und Handwerksbetriebe sowie den Baustoffhandel. Zu den Mitgliedsunternehmen zählen Unternehmen aller Größenordnungen: Vom Start-up bis hin zum international operierenden Großkonzern.

Dr. Peter Ramsauer, Mitglied des Deutschen Bundestages, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung a.D., vertritt die Initiative als Schirmherr. „Mit der Gründung unserer Initiative wollten wir erreichen, dass junge Menschen wieder gerne einen Bauhelm tragen und stolz sind, etwas zu schaffen“, konstatiert der ehemalige Bundesminister. Dr. Ramsauer ist überzeugt, dass Deutschland sehr gut baut und beispielsweise in Fachbereichen wie dem Spezialtiefbau oder dem Tunnelbau zu den weltweiten Vorreitern zählt.

Bewältigung der Klimakrise als Aufgabe für die Bauwirtschaft

Insbesondere die Klimakrise bietet Chancen für das

Bauen. Denn zur Erreichung der Umweltziele sind Bauleistungen unerlässlich. Die bestehenden Herausforderungen sind bekannt: Überlandleitungen für Stromtrassen, Photovoltaik- oder Windparks, der Umbau ganzer Industrieanlagen, etwa in der Stahlindustrie. „Beispiele für Bauaufgaben im Zusammenhang mit dem Klimawandel gibt es reichlich“, erklärt Michael Halstenberg, Leiter des Verbands- und Kooperationsmanagements Bau bei der VHV Allgemeine Versicherung AG und Vorstandsmitglied der Initiative Deutschland baut! e.V. Nach seiner Meinung bietet die Baubranche zudem neue hochinteressante Aufgaben mit Zukunftspotenzial. Denn das Bauen ist für rund 50 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Daher gibt es entsprechend große Potenziale, für deren Realisierung innovative Lösungen und Produkte und auch neue Strategien benötigt werden

Das Bauen ist für rund 50 Prozent des weltweiten CO2- Ausstoßes verantwortlich.

Michael Halstenberg Leiter des Verbands- und Kooperationsmanagements Bau bei der VHV Allgemeine Versicherung AG und Vorstandsmitglied der Initiative Deutschland baut! e.V.

Die Wertschöpfungskette Bau braucht Lösungen für resiliente Bauwerke Bedarf für Innovationen besteht überall. Die Infrastruktur muss an den Klimawandel angepasst werden. Hier nennt Halstenberg die Resilienz von Gebäuden. Als Profi aus der Versicherungsbranche kennt er die Anforderungen für Gebäude in möglichen Überschwemmungsgebieten und weiß um die baulichen Details, die es zu er-

Mit der Gründung unserer Initiative wollten wir erreichen, dass junge Menschen wieder gerne einen Bauhelm tragen und stolz sind, etwas zu schaffen.

Dr. Peter Ramsauer ehemaliger Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und Schirmherr der Initiative Deutschland baut! e.V.

füllen gilt, damit der erforderliche Versicherungsschutz gewährleistet werden kann. „Wir sind gut beraten, die bauliche Anpassung unserer Gebäude und Verkehrsinfrastruktur an die Folgen des Klimawandels zügig und flächendeckend anzugehen, um größere Schäden zu vermeiden.“

Zukunftsthema Renaturierungsmaßnahmen Aus Gründen des Klimawandels ist auch die Wasserwirtschaft ein wichtiges Zukunftsthema der Baubranche. Das Hochwasserrisiko muss durch Deichbaumaßnahmen, Gewässerrenaturierung und die Wiedervernässung von Flächen minimiert werden. Durch die Renaturierung von Mooren wird ein Beitrag zur Reduktion des CO 2-Ausstoßes geleistet. Umweltschutz und Bauen sind kein Widerspruch. Kurzum: Die Baubranche ist attraktiver denn je. Und vielleicht sind es ja die Trainees von Deutschland baut! e.V., die diese Projekte in die Umsetzung bringen und konkret neue Innovationen entlang der Wertschöpfungskette Bau schaffen werden? Die Initiative mit ihren zahlreichen Mitgliedsunternehmen bietet hier ausgezeichnete Rahmenbedingungen.

Text Verena Mikeleit

Artikel ist in Zusammenarbeit mit der KAMPA GmbH entstanden.

NACHHALTIGES BAUEN: SO GESTALTEN WIR

DIE ZUKUNFT UNSERER STÄDTE UND GEBÄUDE

In einer Welt, die mit den Folgen des Klimawandels, Ressourcenknappheit und Umweltverschmutzung konfrontiert ist, ist nachhaltiges Bauen keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit. Es ist die Schlüsselkomponente, um Städte und Gebäude zu schaffen, die im Einklang mit der Natur stehen, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen fördern und gleichzeitig die langfristige Lebensfähigkeit unseres Planeten gewährleisten.

Mehr als nur ein Trend: Die Prinzipien des nachhaltigen Bauens

Nachhaltiges Bauen, auch als grünes oder ökologisches Bauen bezeichnet, geht weit über einen kurzlebigen Trend hinaus. Es umfasst eine umfassende Philosophie und einen Satz von Prinzipien, die den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigen – von der Planung und Materialauswahl über die Konstruktion und Nutzung bis hin zum Rückbau oder der Wiederverwendung.

Im Kern des nachhaltigen Bauens stehen folgende Ziele:

• Umweltfreundliche Materialien: Die Verwendung von Materialien mit geringer Umweltbelastung, wie Holz, Lehm, recycelte Baustoffe und biobasierte Materialien, reduziert den Ressourcenverbrauch und die CO2-Emissionen während der gesamten Lebensdauer eines Gebäudes.

Energieeffizienz: Moderne Gebäudetechnologien wie das Plusenergiehaus, intelligente Steuerungssysteme und erneuerbare Energiequellen durch den Einsatz von Wärmepumpen und Solaranlagen minimieren den Energiebedarf und senken die Betriebskosten.

• Ressourcenschonung: Nachhaltige Baupraktiken zielen darauf ab, den Wasserverbrauch zu reduzieren, Abwasser wiederzuverwenden und Abfall zu vermeiden. Regenwassernutzungssysteme, Grauwassersysteme und Gründächer tragen dazu bei, wertvolle Ressourcen zu schonen.

• Gesundheit und Wohlbefinden: Natürliche Materialien, gute Belüftung, effiziente Wärmerückgewinnung und ausreichend Tageslicht schaffen ein gesundes Raumklima und fördern das Wohlbefinden der Bewohner. Barrierefreie Gestaltung und soziale Aspekte sorgen dafür, dass Gebäude für alle Menschen zugänglich und nutzbar sind.

Vorteile, die über Umweltfreundlichkeit hinausgehen

• Nachhaltiges Bauen bietet weit mehr als nur ökologische Vorteile. Es zahlt sich sowohl für die Umwelt als auch für die Menschen aus, die in diesen Gebäuden leben, arbeiten und lernen.

Wirtschaftliche Vorteile: Langfristig gesehen führen energieeffiziente Gebäude zu deutlich niedrigeren Betriebskosten und keiner Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.

• Verbesserte Gesundheit: Ein gesundes Raumklima und die Verwendung schadstofffreier Materialien wirken sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bewohner aus.

• Höhere Lebensqualität: Nachhaltige Gebäude bieten oft attraktive Außenbereiche, Grünflächen und Gemeinschaftsräume, die die Lebensqualität in urbanen Umgebungen verbessern.

• Gesteigerte Produktivität: In energieeffizienten und gut beleuchteten Gebäuden mit gesunder Raumluft sind Menschen konzentrierter und produktiver.

Nachhaltiges Bauen bietet weit mehr als nur ökologische Vorteile. Es zahlt sich sowohl für die Umwelt als auch für die Menschen aus, die in diesen Gebäuden leben, arbeiten und lernen.

Herausforderungen und Chancen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft

• Der Umstieg auf nachhaltiges Bauen erfordert ein Umdenken und eine gemeinsame Anstrengung aller Akteure in der Bauindustrie. Herausforderungen wie höhere Anfangskosten, fehlende Standardisierung und komplexe Regularien müssen angegangen werden.

INKL. INSTALLATIONSEBENE UND HINTERLÜFTETE FASSADE

INKL. SMARTE ENERGIE- UND KLIMALÖSUNG MIT KÜHLUNG & FEUCHTERÜCKGEWINNUNG

Förderung durch die Politik: Nachhaltiges Bauen muss durch politische Maßnahmen wie gesetzliche Vorgaben, Förderprogramme und Steueranreize aktiv unterstützt werden.

• Innovation und Forschung: Die Entwicklung neuer Materialien, Technologien und Bauweisen spielt eine Schlüsselrolle, um nachhaltiges Bauen wirtschaftlicher und effizienter zu machen.

• Bewusstseinsbildung und Ausbildung: Architekten, Ingenieure, Bauherren und Verbraucher müssen über die Vorteile und Prinzipien des nachhaltigen Bauens informiert und geschult werden.

Zusammenarbeit für eine nachhaltige Zukunft des Bauens

Nachhaltiges Bauen ist keine isolierte Aufgabe, sondern erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. Architekten, Ingenieure, Bauunternehmen, Immobilienentwickler, Stadtplaner und Politiker müssen gemeinsam innovative und nachhaltige Lösungen entwickeln und umsetzen.

Verbraucher und Bauherren spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle, indem sie sich für nachhaltige Bauweisen entscheiden und nach energieeffizienten und umweltfreundlichen Gebäuden Ausschau halten.

Nachhaltiges Bauen ist die Zukunft

Die Zukunft unserer Städte und Gebäude liegt in einem nachhaltigen Ansatz, der die Umwelt schont, die Gesundheit fördert und Lebensqualität schafft. Indem wir heute in nachhaltiges Bauen investieren, gestalten wir eine lebenswerte Zukunft für uns und nachfolgende Generationen.

Mit vereinten Kräften und innovativem Denken können wir die Herausforderungen meistern und die Transformation der Bauindustrie zu einer nachhaltigen Zukunft vorantreiben. Das freut nicht nur die Umwelt, sondern führt auch zu einer langfristigen Kostenersparnis der Eigentümer.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.kampa.de

Individuelle Wohnträume

Informieren Sie sich: www.kampa.de/Sommerspecial

Mit uns bauen Sie mit Holz –dem besten Baumaterial der Natur. Schaffen Sie sich ein Zuhause, das so einzigartig ist wie Sie und nicht nur ästhetisch beeindruckt, sondern auch von steigenden Energiekosten unabhängig macht. Werden Sie zum energetischen Selbstversorger und gestalten Sie Ihre Zukunft nachhaltig.

Dieser
Text Charlie Schröder
„NACHHALTIGES BAUEN MUSS GANZHEITLICH UND LEBENSZYKLUSORIENTIERT BETRACHTET WERDEN“

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e. V. ist Europas größtes Netzwerk für nachhaltiges Bauen. Dass Nachhaltigkeit und Energieeffizienz mittlerweile die wichtigsten Leitlinien in der Planungs- und Baupraxis sind, steht außer Frage. Welche weiteren Faktoren eine tragende Rolle spielen, um die deutsche Bauwirtschaft zukunftsfähig zu machen, erklärt uns Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB im Interview.

Kaum eine Branche ist aktuell mit so vielen Herausforderungen konfrontiert wie die Baubranche. Was sind aus Ihrer Sicht die größten?

Der Zielkonflikt, der dem Bauen grundsätzlich immer innewohnt, verschärft sich gerade zunehmend: Es soll Wohnraum geschaffen werden, aber wir kämpfen mit höheren Baukosten und Zinssätzen. Zudem sollen Flächen entsiegelt und der CO2-Ausstoß reduziert werden, um die Klimaziele erreichen zu können. Das sind Faktoren, die sich auf den ersten Blick gegenseitig auszuschließen scheinen. In dieser Gemengelage ist Bauen derzeit eine große Herausforderung. Hinzu kommt das Thema der Instandhaltung der Infrastruktur. Hier ist in den vergangenen Jahren zu wenig passiert und es ist den wenigsten klar, dass auch das zum Bauprozess dazugehört und laufende Kosten verursacht.

Welche Lösungsansätze gibt es hierfür?

Ein Ansatz ist die Anpassung der übergeordneten Finanz- und Zinspolitik, wobei sich die Politik hier gerade sehr stark bemüht, um gegenzusteuern. Natürlich haben wir auch weiterhin das Vehikel der Förderungen, gerade im Wohnbau. Und natürlich muss man klug und nachhaltig planen und sich ehrlich damit auseinandersetzen, für wen man baut, welche Flächen und Gebäudetechnik im einzelnen Fall wirklich benötigt werden: So kann man ggf. schon entsprechend planen, kleiner bauen, Flächen- und Kosteneinsparungen vornehmen und zeitgleich den CO2-Aufwand reduzieren. Auch eine Offenheit bezüglich einer Gebäudeumnutzung ist ein wichtiger Punkt. In vielen Städten stehen Gebäudeflächen leer, hier muss man abwägen, wie man den Menschen diese Flächen zur Verfügung stellen kann. Wenn es um die Instandhaltung geht, benötigen wir verlässliche Daten und müssen monitoren, was unsere Gebäude tatsächlich verbrauchen. Im Grunde ist es verrückt, dass wir die tatsächlichen Energieverbräuche der Gebäude in Deutschland gar nicht kennen. Wenn man sich diese Daten aber genau anschaut, dann kommt man zu dem Schluss, dass Einsparungen oft auch ohne bauliche Maßnahmen möglich sind.

Wenn wir mit solchen Daten genauer und transparenter umgehen, kommen wir einen großen Schritt weiter und können auf dieser Grundlage auch entscheiden, wann Instandsetzungen unumgänglich sind. Dann kann genau abgewogen werden, was wirklich nötig ist und in welcher Tiefe saniert werden muss.

Hier in Deutschland können wir derzeit nur mit Hochrechnungen arbeiten, die oftmals die Realität nicht widerspiegeln. Eine aktuelle Studie aus Dänemark, in der 150.000 Gebäude analysiert wurden, belegt die Diskrepanz zwischen tatsächlichen Verbräuchen und denen, die rein rechnerisch entstehen sollten. Auch wir in Deutschland brauchen vielmehr reale Daten, denn die dänische Studie belegt, was wir schon lange

vermuten: Dass nämlich Gebäude, die laut Hochrechnungen den schlechtesten Energieverbrauchswert haben müssten, tatsächlich gar nicht so schlecht abschneiden. Neue Gebäude verbrauchen hingegen oft mehr Energie als sie es rein rechnerisch tun sollten. Das tatsächliche Nutzerverhalten ist hier ein entscheidender Einflussfaktor, denn keiner verhält sich normkonform. So zieht man sich in älteren Gebäuden im Winter vielleicht eher mal einen Pullover über, anstatt alle Räume auf 22 Grad aufzuheizen. Das ehrliche Messen, um zu sehen, wo wir stehen, ist meiner Meinung nach der Schlüssel, um sinnvolle bauliche Entscheidungen zu treffen. Wir müssen weg davon, blind irgendwelchen Sanierungsquoten hinterher zu hecheln und daten- und faktenbasiert mit den Gebäuden umgehen.

Welche Themen sind dabei für die Zukunft der Baubranche am bedeutendsten? Neben den höheren Ambitionen, die wir brauchen, um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssen wir uns dem Thema Klimaanpassung widmen. Was wir bereits jetzt sehen, ist, dass wir schon zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Überhitzungsproblem in unseren Gebäuden und Städten haben, das sich in den kommenden Jahren verschärfen wird. Allein im letzten Jahr sind in Europa 100.000 Menschen an Hitzefolgen gestorben. Unsere Regulatorik ist aber noch stark auf die Vergangenheit ausgerichtet. Es ging um Kälteschutz und darum, die Gebäude dicht zu bekommen, um die Wärme zu halten, obwohl wir uns jetzt vielmehr die Frage stellen müssen, wie ein resilientes Gebäude aussieht, in dem über passive Maßnahmen eine Überhitzung vermieden werden kann. Hier muss ein Umdenken stattfinden, um uns auch baulich für eine ungewisse Zukunft vorzubereiten.

Was sind die Themenfelder des nachhaltigen Bauens? Wir brauche Ausgewogenheit in den Planungsprozessen und eine Offenheit, sich mit den beschriebenen Zielkonflikten auseinanderzusetzen. Ökonomie, Ökologie und soziokulturelle Faktoren müssen als Einheit betrachtet werden. Wir bemühen uns als DGNB, diese Punkte in die Planungs- und Entscheidungsprozesse zu bringen. Nur so bekommen wir die nötige Transparenz in der Baubranche. Die Credos „Das haben wir schon immer/noch nie so gemacht“ müssen aus den Köpfen verschwinden. Jedes Projekt muss ganz individuell unter den drei genannten Gesichtspunkten angegangen werden.

Können Sie etwas zum Nachhaltigkeitsansatz der DGNB sagen?

Das schon genannte Gleichgewicht zwischen Ökologie, Ökonomie und Soziokultur ist uns sehr wichtig. Es ist nicht schwer, ein teures nachhaltiges Haus zu bauen. Wir müssen aber ein wirtschaftlich sinnvolles nachhaltiges Haus bauen, das der Gesellschaft Nutzen bringt. So wird der Prozess erst skalierbar. Wir müssen neue Prozesse etablieren und uns mit den Standorten auseinandersetzen.

Neben den höheren Ambitionen, die wir brauchen, um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssen wir uns dem Thema Klimaanpassung widmen.

Weiterhin beschäftigt uns der Lebenszyklus der Gebäude sehr stark, die 100 bis 200 Jahre halten sollten. Wir müssen uns also schon bei der Planung mit Themen wie Langlebigkeit, Umnutzungsfähigkeit, Schadstofffreiheit befassen. Dieser Ansatz zieht sich durch all unsere Zertifizierungen. Zudem setzen wir uns stark für Strategien zur Instandhaltung und Optimierung ein und arbeiten nach dem Prinzip einer freiwilligen Übererfüllung der gültigen Normen. Wir versuchen stets dazu zu motivieren, mehr zu tun als vorgeschrieben, da oft durch einfache Maßnahmen Optimierungspotenziale ausgeschöpft werden können. Das betrifft Nutzer, Bauherren, Planer, aber auch die Nachbarschaft. Wir zertifizieren zum Beispiel auch Stadtquartiere und haben eine Initiative für Städte und Gemeinden, in der es darum geht, was wir in den Kommunen leisten können und wie wir die Menschen erreichen können. Wir wollen das Bauen wieder mehr ins Bewusstsein holen und zeigen, was man in positiver Hinsicht bewirken kann, denn wir verbringen 90% unserer Lebenszeit in Gebäuden und Städten.

Ist es eine Herausforderung, die Prinzipien des nachhaltigen Bauens trotz erschwerter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen aufrecht zu erhalten? Wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht, sind sich immer alle einig, dass das nur teuer werden kann, ohne irgendetwas berechnet zu haben. Da wir im DGNB System auch ökonomische Faktoren bewerten, ist das aber nicht zwingend der Fall. Ein gutes, nachhaltiges, DGNBzertifiziertes Gebäude ist in der Regel kostengünstiger als ein schlechter bewertetes. Aber dafür muss man sich mit Daten und Fakten auseinandersetzen und konkret berechnen, was wirklich an Kosten für das jeweilige Gebäude entsteht. Denn wenn man es richtig angeht, hat man natürlich auch eine werthaltigere Immobilie mit geringeren Nebenkosten. Hier spielt wieder der Lebenszyklus-Ansatz eine tragende Rolle, den wir versuchen in die Branche zu bringen. Denn mittlerweile verlangen auch die Gebäudenutzer danach: Große Unternehmen legen zum Beispiel Wert darauf, nur noch nachhaltige Gebäude anzumieten.

Text Miriam Rauh
Foto: DGNB
Dr. Christine Lemaitre Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

FLÄCHEN UND RESSOURCEN SCHONEN?

Sinnvoll bauen: Nachverdichten. Anbauen. Aufstocken.

„Mut zur Lücke“ ist das Bau-Prinzip für mehr Wohnraum. Wo Grundstücke knapp und teuer sind, in der Stadt und auf dem Land, hilft nur: Augen auf und kreativ sein.

So entstehen Aufstockungen in bester Lage mitten in der Metropole, auf einem zuvor ungenutzten Dach. So wird das vergessene Hinterliegergrundstück zum begehrten Bauplatz. So ergänzt ein Anbau einen bestehenden Altbau. Immer mit einem Auge auf einen schonenden Umgang mit Ressourcen und nachhaltige Materialien. Für ein gesundes Lebensumfeld. So geht Bauen im Jahr 2024, wenn es nach Baufritz-CEO Dagmar Fritz-Kramer, Gewinnerin des Deutschen Umweltpreises der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, geht.

Beste Maßnahme gegen neue Flächenversiegelung

Nachverdichtung hat viele Vorteile: Zusätzlicher Wohnraum wird geschaffen. Die bestehende Infrastruktur kann genutzt werden. Die Zentren von Städten und Gemeinden bleiben lebendig und lebenswert. Und: Bauherren können mit einem Mehr an Fördermitteln für neu geschaffene Wohneinheiten und einem Mehr an Mieteinnahmen rechnen. Schließlich ist die Schaffung von Wohnraum großes Ziel unserer Politik. Weg von der Zersiedelung. Ja zu neuem Wohnraum.

Holzbau-Spezialist Baufritz aus Erkheim gilt als Experte im Neubau, aber eben auch bei Anbau und Aufstockung. Mit konkreten und innovativen Maßnahmen, der Erfahrung und dem eigenen Experten-Netzwerk. Denn bei Baufritz greift man auf das eingespielte Team aus Architekten, Statikern, Fachplanern, Ingenieuren und Inneneinrichtern, rund 54 Baubiologen im Haus und einem Montageteam von Spitzen-Handwerkern zu.

Spezialisiert ist man ebenso auf Nachverdichtungen, selbst wenn dem bauliche Herausforderungen entgegenstehen: eine scheinbar unzugängliche Baulücke, ungünstig geschnittene Restgrundstücke, Hanglagen oder enge Gassen. Auch in der Produktion und der Errichtung des Gebäudes ist man beim vielfach ausgezeichneten Haushersteller dank der perfektionierten Systembauweise mit Holzelementen besonders akkurat und schnell.

Das Ergebnis: ein harmonisches Ensemble, bei dem Bestand und Ergänzung sich als gelungene Einheit präsentieren. Die Architekten von Baufritz sind Experten in der Entwicklung von Lösungen, die Privatsphäre schaffen und gewachsene Umgebungen respektieren. Der Holzbau-Spezialist erweist sich als Experte für Nachverdichtung: Erleichterung dank Leichtbauweise.

Die Baufritz-Holzrahmenbauweise ist bei Nachverdichtung und Bestandsneubau, bei Anbauten und Aufstockungen mit immensen Vorteilen verbunden. Denn beim Bauen im Bestand sind die Anforderungen und Vorgaben oft vergleichsweise hoch. Bei Baufritz werden die Bauteile in der Manufaktur vorgefertigt.

Innerstädtische

Reihenendhaus. Charakter und Persönlichkeit auch auf kleiner Grundfläche.

Alle Teile kommen trocken und witterungsgeschützt an der Baustelle an und werden durch die Baufritz-Monteure schnell und routiniert aufgestellt und verbaut, mit der Maßgabe der sauberen Baustelle. Die Bauzeit ist im Vergleich zum Massivbau deutlich kürzer, das Raumklima im Holzbau nachhaltig gesund. Die Belastung für die Nachbarn in der gewachsenen Wohnumgebung? Äußerst gering. Die Wohnqualität? Maximal!

Baufritz-Häuser entstehen, bezogen auf das Baustoffvolumen, zu durchschnittlich 85 % aus Holz regionaler Wälder und nachhaltiger Forstwirtschaft. Mit der Holzständerbauweise werden im Vergleich fast 50 Prozent des wertvollen Rohstoffes eingespart. „Aus unserer Sicht sind die Klimaziele für das Jahr 2030 bereits heute erfüllbar, würden Politik und Wirtschaft hinsichtlich der angestrebten Klimaneutralität aktiv an einem Strang ziehen“, so Baufritz-CEO Dagmar Fritz-Kramer.

Klingt gut? Lassen Sie uns sprechen!

Telefon +49 (0) 83 36 - 900 150 energiewende@baufritz.com www.baufritz.com

Mittels Anbau und Aufstockung werden aus einer, zwei Wohneinheiten.
Nachverdichtung. Flexibel und schnell dank Holzrahmen- und Leichtbauweise.

WAHRER WEICHTUM

Weniger Kalk durch Enthärtungsanlagen

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