MEDI-LEARN Zeitung 02/2013

Page 1

Themen-Spezial „Abenteuer Zahnmedizin“

Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte

Auf geht‘s ins Studium der Zahnmedizin: Für einen guten Start bekommst du im neuesten Buch des MEDI-LEARN Verlags eine geballte Ladung Praxiswissen aus vielen Semestern an der Uni, den Behandlungskursen und dem zahnmedizinischen Berufsalltag.

ZEITUNG

Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7

Ausgabe 02/13 ∙ Mai/Juni 2013 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 €

Medizin am Wüstenrand

Digitaler Durchblick

„Abenteuer Ausland“

In Beersheva, der viertgrößten Uni-Stadt des Landes und Eingangstor zur NegevWüste, absolvierte eine deutsche Jungmedizinerin einen Teil ihres PJ. Neben fachlichen Aspekten hatte sie sich auch mit den politischen Realitäten im Nahen Osten auseinanderzusetzen.

In den Präpariersälen des Instituts für Anatomie der Universität Heidelberg sorgen „virtuelle Seziertische“ für eine bessere Orientierung der Studierenden am menschlichen Körper. Es ist das erste Lehrangebot dieser Art an einer deutschen Hochschule.

Oft genug reicht das Schulenglisch nicht aus, um sich in einer fremden Kultur zurechtzufinden. Wir haben ein paar praxisbezogene Tipps für dich zusammengestellt, damit nach der Ankunft die sprachliche Verständigung mit den Menschen im Gastland klappt.

Zweimonatiger PJ-Aufenthalt in Israel

03

Computermodelle ergänzen Präparierkurs

08

Neue Konzepte für die „Generation Y“ Heutige Jungmediziner zeigen sich selbstbewusster von Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)

D

as Thema Ärztemangel ist in aller Munde. Bis 2020 gehen Hochrechnungen von 56.000 fehlenden Ärzten aus. Umso wichtiger wird es für die Krankenhäuser, Arbeits- und Weiterbildungsbedingungen zu schaffen, die für die sogenannte Generation Y attraktiv sind. Rund um dieses Thema drehte sich ein Symposium des Marburger Bundes unter dem Titel „Weiterbildung für Generation Y“, das in Berlin stattfand. Der Begriff „Generation Y“ bezeichnet die nach 1980 Geborenen. Er stammt aus dem Englischen: Generation „why“, die alles hinterfragt und daher hohe Erwartungen an den Arbeitsplatz hat. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gehört dazu, aber auch Verbindlichkeit, Struktur, Anleitung und ein regelmäßiges Feedback über das eigene Fortkommen. All diese Punkte werden häufig im Zusammenhang mit der ärztlichen Weiterbildung diskutiert und kritisiert. So ist die Absolvierung der gesamten Weiterbildungszeit an einem Haus davon abhängig, ob der dortige Chefarzt die volle Weiterbildungsberechtigung hat. Ist das

nicht der Fall, muss der Assistenzarzt sich für den entsprechenden Weiterbildungsteil ein anderes Krankenhaus suchen. Einige Jungmediziner beklagen, dass im Alltag die eigentliche Weiterbildung neben den zahlreichen Routineaufgaben zu kurz komme. Die von der Ärztekammer vorgesehenen Feedback-Gespräche fänden oftmals nicht statt, sodass ein aktueller Stand der eigenen Ausbildung aus Sicht des Vorgesetzten nicht in Erfahrung gebracht werden kann.

anreGunGen aus Den nachBarlÄnDern Auf dem Berliner Symposium wurden die Weiterbildungsmodelle europäischer Nachbarländer wie Schweden, Großbritannien, Frankreich oder der Schweiz angeschaut, um von dort Anregungen für die Weiterbildungsverbesserung hierzulande zu gewinnen. Aus deutscher Perspektive wurden aktuelle Konzepte zur Novellierung der Muster-Weiterbildungsordnung erörtert, die 2014 oder 2015 beschlossen werden soll. Am Beispiel der Anästhesie und der Kardiologie wurden

2000-Seelen-Gemeinde in Niedersachsen wird zur Universitätsstadt erklärt MediMeisterschaften Team m vergangenen Jahr haben die MediMeisterschaften in Kiel alle Rekorde gebrochen, als mehrere Tausend Teilnehmer die Hafenstadt im Norden zur Party-Zone machten. Damit hatte diese Veranstaltung aber zugleich eine Dimension erreicht, die jedes ehrgeizige und kreative Vorbereitungsteam vor Probleme stellt: Wohin mit den ganzen Leuten? Wie können wir als Privatpersonen so hohe Risiken tragen? Wie sehen Offizielle und Anwohner am Veranstaltungsort die Sache? Schließlich wollt ihr nicht um 2 Uhr nachts gesagt bekommen, dass ihr jetzt das Licht ausmachen und schlafen gehen müsst! Deshalb haben wir uns auf die Suche nach dem perfekten Veranstaltungsort gemacht und wurden etwa 40 Kilometer nördlich von Hannover fündig: in Rodewald, einer kleinen Gemeinde mit rund 2000 Einwohnern, nur 20 Minuten von der A7 entfernt. Für die MediMeisterschaften 2013 vom 30. Mai bis 2. Juni wird Rodewald von uns kurzerhand zur Universitätsstadt erklärt, und auch sonst gehen wir in die-

sem Jahr ganz neue Wege: Das Großereignis beginnt bereits am Donnerstag, sodass ihr drei Tage und Nächte zum Feiern habt. Damit nach eurer Ankunft gleich die Party starten kann, wurde der Einlass komplett neu gestaltet: Statt langem Warten gibt es digitale Tickets, mit denen ihr schneller auf den Platz kommt. Eure Getränke könnt ihr dieses Jahr getrost zu Hause lassen, denn wir werden die ganze Nacht Bier, Shots und Mixgetränke zu günstigen Preisen verkaufen. Die 0,5Dose Bier kostet 1,50 Euro und es stehen genügend Paletten für jeden bereit. Eine große Felderlandschaft, weit entfernt von ruhebedürftigen Nachbarn, bietet an diesem Wochenende Platz für eure eigene kleine Stadt rund um das Partyzelt, wo wir alle gemeinsam auf mehreren Dancefloors bis in die Morgenstunden mit fetter Open-Air-Musik den Rodewalder Nachthimmel zum Leuchten bringen können. Von der Party geht’s auf Wunsch direkt zum großen Frühstücksbuffet mit mehr Auswahl, mehr Kaffee und mehr

12

Möglichkeiten und Grenzen einer kompetenzorientierten Weiterbildung dargestellt. Ergänzt wurde die Diskussion um Beiträge aus dem Publikum, das überwiegend aus jungen Medizinern bestand. Die angehenden Ärzte der Generation Y haben sehr gute Chancen, dass sie sich mit ihren Forderungen durchsetzen. Nicht nur, weil inzwischen immer mehr Fachgesellschaften Vertreter der jungen Generation in ihre Weiterbildungsgremien berufen haben, sondern auch, weil die Krankenhäuser offene Stellen besetzen müssen – für die Jungmediziner ihre Bedingungen nennen können. Auf diese Weise tragen sie schon heute dazu bei, bessere Ausbildungsund Arbeitsbedingungen auch für künftige Generationen schaffen.

MediMeisterschaften 2013 gehen völlig neue Wege I

Sehr gute Sprachkenntnisse sind unerlässlich

Sitzplätzen als früher – alles schon im Eintrittspreis enthalten! Auch das weitere Essensangebot kann sich sehen lassen: Neben Wurst und Steaks wird es lecker belegte Baguettes, hausgemachte Erbsensuppe, Kuchen und vieles andere zu studentenfreundlichen Preisen geben. Die sportlichen Rahmenbedingungen sind ebenfalls so günstig wie nie zuvor. Auf bis zu 13 Feldern wird das Turnier der Uni-Mannschaften ausgerichtet. Es gibt ein großes Stadion mit Flutlichtanlage, das uns erlaubt, auch im Dunkeln Fußball zu spielen. Wer zwei linke Füße hat, kann bei „Fifa 13“ und Kicker-Turnieren sein Talent unter Beweis stellen und saftige Preise abräumen. Jede Uni soll außerdem mit einem humanitären bzw. medizinischen Projekt (zum Beispiel DKMS oder DSO) im Rücken um den Fanpokal streiten. Die Sieger erhalten einen Spendenbetrag zugunsten ihres Projekts. Die Bewertungskriterien sind während des Turniers jederzeit online einsehbar. Extra für euch haben wir das ganze Wochenende einen Sanitätsdienst plus

Inhalt Für dich gelesen

Notarzt vor Ort, damit ihr euch während des Sports und auch während der Feierei keine Sorgen machen müsst. Warteschlangen vor den Duschen und Toiletten soll es nicht mehr geben, stattdessen einen 24-Stunden-Putzservice und Warmwasser satt. Zurzeit sind 80 Toiletten und 40 Duschen geplant. Für jene, die sich noch mehr Luxus wünschen, wurde als V.I.P.-Bereich ein Ruhe-Zelt-Platz vorbereitet, wo ihr von einer Servicekraft rund um die Uhr versorgt werdet, eigene Toiletten habt und euch an einem riesigen Frühstücksbuffet satt essen dürft. Auf chilligen Sofas könnt ihr abseits des Trubels mal ein paar ruhige Momente genießen und seid danach in wenigen Gehminuten schon wieder mittendrin im Geschehen. Wir planen, dass ihr das ganze Wochenende freien Eintritt ins gegenüberliegende Naturbad bekommt, und bereits bei der Ankunft gibt’s ein kleines Schmankerl. Kosten soll der ganze Spaß mit den vielen neuen Specials im Vorverkauf gerade einmal 39 Euro (im V.I.P.-Bereich 99 Euro). Zusätzlich hat sich der Sponsor MEDI-LEARN bereit erklärt, einen Teil des Eintrittspreises zu übernehmen: Wer eine kostenlose Mitgliedschaft im MEDI-LEARN Club vorweisen kann, zahlt nur 35 Euro. Bei Anreise am Donnerstag werden fünf Euro extra fällig. Viele weitere Informationen findest du unter www.medimeisterschaften2013.de

In dieser Ausgabe stellen wir dir drei Lehrund Fachbücher aus dem klinischen Fachbereich Chirurgie vor: Neben dem „Klinikleitfaden Chirurgie“ aus dem Elsevier-Verlag, der „Dualen Reihe Chirurgie“ aus dem GeorgThieme-Verlag haben wir auch die „Chirurgie“ von Springer rezensiert. Seite 04

Engagiert

Mediziner reden Klartext Längst nicht alle Patienten verstehen das in Befunden gebräuchliche „Ärzte-Latein“. Drei Jungmediziner gründeten daher im Januar 2011 unter dem Namen „Washabich.de“ einen kostenlosen Service im Internet, der Fachsprache in einfaches Deutsch übersetzt. Mittlerweile beteiligen sich Studierende aus der ganzen Bundesrepublik. Seite 05

Recht & Geld

Risikomanagement im PJ Spätestens mit Beginn des Praktischen Jahres wird die rechtliche Absicherung gegen die Haftung bei eventuellen Fehlern relevant. In seinem Artikel gibt Rechtsanwalt Weidinger Tipps zum persönlichen Risikomanagement sowie Hinweise zum möglichen Versicherungsschutz. Seite 10

Preisrätsel

Fragen zur Neuerscheinung Rund um das im MEDI-LEARN Verlag demnächst erscheinende Cartoon-Buch „vier“ gilt es in unserem Rätsel ein paar verschwundene Wörter herauszufinden. Unter allen Teilnehmern verlosen wir insgesamt 15 Human Project Poster – fünf in Größe A0, zehn in Größe A2. Seite 11


Seite 2

Medizin aktuell

MEDI-LEARN Skriptenreihe Anatomie ISBN-13: 978-3-938802-82-3 Umfang: 7 Bände Preis: 39,99 €

Mai/Juni 2013

Häkchen für mehr Patientensicherheit Chirurgische Kliniken nutzen Checkliste nach Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation von Petra Schultze, Universitätsklinikum Ulm

W

urde der Patient Herr Meier über die anstehende OP aufgeklärt? Trägt er eine Zahnprothese? Ist er nüchtern? Ist er der richtige Herr Meier? Sind alle Röntgenbilder vorhanden? Diese Fragen klingen banal, sind aber wichtige Informationen, die zum Zeitpunkt einer Operation vorhanden sein müssen. Natür-

zung dieser Checkliste die Komplikationsraten bei Operationen erheblich senkt. Bevor ein Patient tatsächlich operiert wird, kümmern sich viele Menschen um ihn: Der Hausarzt führt Voruntersuchungen durch, die Klinikverwaltung erhebt bei der Aufnahme wichtige Daten, Ärzte führen Gespräche und veranlassen

Narkose, vor dem ersten Schnitt und nach Abschluss der Narkose bei den verschiedenen Beteiligten die wichtigsten Punkte noch einmal abfragt und von den verantwortlichen Ärzten und Pflegekräften abzeichnen lässt“, erläutert Professor Michael Georgieff, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesie.

Florian Gebhard, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Chirurgie. „Die Check­liste hat sich auch in der Zeit der Inbetriebnahme des Neubaus der Chirurgie bewährt, da sie unabhängig von neuen Organisationsformen die für eine OP wichtigen Voraussetzungen noch einmal überprüft.“

lich liegen sie alle in der Krankenakte vor. Zusätzlich arbeiten die chirurgischen Kliniken für eine erhöhte Patientensicherheit aber mit einer Checkliste nach Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, die vom Aufbruch in den OP bis zum Abschluss der Operation alle wichtigen Fragen noch einmal aktuell überprüft. Studien zeigen, dass die Nut-

weitere Untersuchungen, Röntgenbilder werden angefertigt, die Kliniklabore erstellen ein Blutbild, die Stationsschwestern beobachten den Gesamtzustand. „Alle gesammelten Informationen und Vorbereitungen müssen zum OP-Termin einfach abrufbar sein, die wichtigsten Voraussetzungen noch einmal geprüft werden. Das leistet die Checkliste, die vor dem Aufbruch von der Station, vor der

Eine große Studie in Krankenhäusern weltweit zeigt, dass nach Einführung der Checkliste die Komplikationsrate bei Operationen von elf auf sieben Prozent, die Todesrate von 1,5 auf 0,8 Prozent sank. „Wir haben die von der WHO empfohlene Checkliste den Anforderungen unserer chirurgischen Kliniken angepasst und jetzt nochmals aktualisiert“, erläutert Professor Dr.

30 Häkchen sorgen so für mehr Patientensicherheit. Der Patient bestätigt seine Identität, der Anästhesist weiß ganz sicher von möglichen Allergien, der Chirurg, dass genug passende Blutkonserven vorhanden sind. Die Verschiebung von OP-Terminen wegen eines fehlenden Aufklärungsbogens oder einer vergessenen Zahnprothese wird so auch möglichst ausgeschlossen.

Biologie ISBN-13: 978-3-938802-84-7 Umfang: 2 Bände Preis: 17,99 €

Histologie ISBN-13: 978-3-938802-86-1 Umfang: 3 Bände Preis: 24,99 €

Physiologie ISBN-13: 978-3-938802-89-2 Umfang: 6 Bände Preis: 34,99 €

Biochemie

O H3C

C

CoA

S

Der Citrat-Zyklus

Acetyl-CoA H2 O

O

NAD+ HO

HC 2C

8

C

COO–

H2 C

COO–

Oxalacetat MalatDehydrogenase

CoA 1 CitratSynthase

H2C HO

COO–

C

COO–

H2C

COO–

Citrat 2

COO–

Aconitase

COO– H2C

L-Malat

HC

COO– COO– –

Isocitrat Isocitratdehydrogenase

H2C

COO–

NAD+ 3

CO2

CH2 O

ISBN-13: 978-3-938802-89-2 Umfang: 6 Bände Preis: 34,99 €

C

COO–

α-Ketoglutarat

4

Chemie ISBN-13: 978-3-938802-85-4 Umfang: 2 Bände Preis: 17,99 €

Mathe/Physik ISBN-13: 978-3-938802-87-8 Umfang: 2 Bände Preis: 17,99 €

Neues Register soll Versorgung im intensivmedizinischen Bereich optimieren

Psychologie ISBN-13: 978-3-938802-90-8 Umfang: 4 Bände Preis: 29,99 €

Kerndatensatz macht den direkten Vergleich mit Stationen anderer Kliniken möglich von Larissa Vogt, Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin

In 30 Tagen durchs schriftliche und mündliche Physikum

www.medi-learn.de/verlag

Wissen, worauf die Chefärzte achten. Bewerber-Workshop

aerzte-finanz.de/seminare

49x32_MLZ-sw 1

M

it ihrem Projekt DIVI-REVERSI setzt die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) in der Versorgungsforschung der Intensivmedizin neue Maßstäbe. Das neue „Register Versorgungsforschung“ soll den Wissens­transfer fördern und damit eine verbesserte und effizientere Versorgung der Patienten gewährleisten. Die heutige Intensivmedizin ist ein hochspezialisierter Bereich mit immer komplexeren und schwierigeren Behandlungsoptionen. Bei Schwerverletzten und Risikopatienten, bei Menschen mit Mehrfacherkrankungen sowie bei Neugeborenen, Säuglingen und hochbetagten Senioren geht es manchmal um Sekunden, in denen Ärzte die richtigen und nicht zuletzt auch lebensrettenden Entscheidungen treffen müssen. Dabei kommt hochmoderne Medizintechnik zum Einsatz, die zusammen mit dem personellen Aufwand erhebliche Kosten verursachen kann. Ärzte und Pflegekräfte müssen Hand

04.05.12 08:37

in Hand zusammenarbeiten, sich bestenfalls sogar blind verstehen. „Denn nur dann können wir allen Patienten die optimale Versorgung gewährleisten“, sagt Professor Michael Quintel, Präsident der DIVI. Neben dem Entstehen einer umfassenden Datenbank wird DIVI-Reversi den teilnehmenden Einrichtungen mit Intensivstationen Feedback geben und den Vergleich mit den Leistungen anderer Stationen außerhalb des eigenen Hauses ermöglichen. „Mit diesem Programm ist erstmals eine systematische Versorgungsforschung in diesem so vielschichtigen und hochdifferenzierten Feld der Medizin möglich“, erklärt Professor Tobias Welte, Direktor der Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover. Grundlage der Analyse ist ein Kerndatensatz, den die Mitglieder der DIVI seit 1999 in aufwändiger Kleinarbeit entwickelt haben. Die fünf Fachgruppen der Intensivmedizin betreibenden Fächer

– Anästhesie, Chirurgie, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin sowie die Neuromedizin und die Neurochirurgie – konnten sich nach Vorarbeiten vor allem durch die Deutsche Gesellschaft für Anästhesie (DGAI) einigen. „Nach dem erfolgreichen Probebetrieb im letzten Quartal diesen Jahres können ab sofort alle Intensivstationen daran teilnehmen“, sagt Professor Quintel, der auch Leiter der Anästhesiologie am Universitätsklinikum Göttingen ist. Auf einem Kongress der DIVI in Hamburg wurden Interessenten in die Materie eingeführt, sodass bei ausreichender Teilnehmerzahl nach einjähriger Praxis dieses Verfahrens im Jahre 2014 Vergleichsdaten vorliegen könnten. „Für alle Beteiligten, und dazu gehören die DIVI-Fachgesellschaften, die Berufsverbände und die persönlichen Mitglieder, ist dieses neue Projekt ein Aufbruchssignal in eine Zeit verbesserter Transparenz der medizinischen Leistun-

gen und Kompetenz der einzelnen Intensiveinheiten“, freut sich die DIVI. Die 1977 gegründete DIVI ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von mehr als 1500 Anästhesisten, Neurologen, Chirurgen, Internisten, Kinder- und Jugendmedizinern sowie Fachkrankenpflegern und entsprechenden Fachgesellschaften: Ihre fächer- und berufsübergreifende Zusammenarbeit und ihr Wissensaustausch machen im Alltag den Erfolg der Intensiv- und Notfallmedizin aus. Insgesamt bündelt die DIVI damit das Engagement von mehr als 30 Fachgesellschaften.

MEDI-LEARN Special Anästhesie Wir bieten dir online in Kooperation mit dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA e.V.) im Rahmen der Aktion „Anästhesist werden“ umfassende Infos zu diesem Tätigkeitsfeld mit Zukunft. Mehr gibt es online unter www.medi-learn.de/bda


Mai/Juni 2013

Intensive Gespräche über Krieg und Frieden im Heiligen Land Rückblick auf einen zweimonatigen Aufenthalt in der israelischen Stadt Beersheva MEDI-LEARN Redaktion

I

m Rahmen meines Praktischen Jahres (PJ) war ich mit Unterstützung der Hans-Böckler-Stiftung zwei Monate in Israel. Ich hatte Beersheva, viertgrößte Unistadt des Landes und Eingangstor zur Negev-Wüste, als Praktikumsort gewählt, weil dort Lehrveranstaltungen auf Englisch stattfinden. Es gibt einen englischsprachigen Studiengang, der vor-

Seite 3

Lernen im Ausland

Ich konnte viel im Operationssaal assis­tieren und habe einige Operationen sehen können, die ich in Deutschland bisher nicht gesehen hatte. Das Spektrum entsprach dabei weitestgehend dem, das ich in den ersten Wochen meines PJ-Tertials in der Viszeralchirurgie in Flensburg kennengelernt hatte. Wir operierten oft maligne Tumoren im Gastrointesti-

bus Hirschsprung operierten, was selten vorkommt. Hier konnte ich eine ganze Menge Eindrücke sammeln und bin dankbar für die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen einen Einblick erhalten zu haben. Neben den fachlichen konnte ich auch viele Eindrücke über Land und Leute und ihren Umgang miteinander im Kranken-

sam am Küchentisch und unterhielten uns über Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Kulturen und Glaubensgemeinschaften. Dieser Austausch war sehr bereichernd. An den Wochenenden war ich viel im Land unterwegs: erlebte Jerusalem in seiner Vielfalt, aber auch mit seinem zunehmenden orthodoxen Einfluss. War an christlich wichtigen Orten wie Nazareth, dem See Genezareth und Bethlehem. Lernte das Leben in einem Kibbuz und in der Wüs­te kennen. Wohnte mit Beduinen in einer Höhle in Jordanien und war immer wieder in der Westbank, wo ich mit vielen Palästinensern in Kontakt kam. Einige von ihnen wohnten in Flüchtlingslagern, andere mussten große Umwege um die jüdischen Siedlungen fahren, um sich in der Region zu bewegen.

in der letzten Intifada aktiv gewesen waren und lange in israelischen Gefängnissen gesessen hatten. Mit diesen Eindrücken kehrte ich zurück in das Leben in Beersheva, das so ganz anders war als das in palästinensischen Gebieten und oft eher meinem Alltag in Deutschland ähnelte. Doch auch hier führte ich intensive Gespräche über Krieg und Frieden und über Erfahrungen mit beidem. Beersheva ist überdies dafür bekannt, dass dort viele Veranstaltungen, Diskussionen und Informationen über die aktuelle Lage Israels stattfinden. So konnte ich an UniVeranstaltungen teilhaben und auch in diesem Rahmen viel diskutieren. Alles in allem war dies ein sehr lehrreicher, interessanter und vielseitiger

Foto: Dani Machlis/BGU

wiegend für jüdische Amerikaner angeboten wird, und Englisch ist als Sprache in Israel sehr verbreitet: Viele Medien sind englischsprachig, sowie die gesamte medizinische Fachliteratur und teilweise der Unterricht für die israelischen Studenten. In meiner allgemeinchirurgischen Abteilung am Krankenhaus „Soroka Medical Center“ in Beersheva hatte ich trotzdem sprachliche Schwierigkeiten. Es gab viele Ärzte, die aus Russland stammten und die, wenn überhaupt, nur sehr schlechtes Englisch sprachen. Auch mit den restlichen Ärzten fiel die Kommunikation leider nicht selten schwer, was ich jedoch mehr auf die Tatsache bezie­he, dass manche nicht sonderlich an Lehre interessiert waren. Natürlich gab es viele Situationen, in denen dies anders war. Der Chirurg Dr. Pinsk beispielsweise hatte einige Jahre in Kanada gelehrt, und ich konnte viel bei ihm lernen. Außerdem hat eine aus Äthiopien stammende jüdische Ärztin mir in Visiten und bei Besprechungen vieles simultan aus dem Hebräischen übersetzt, sodass ich am Stationsalltag teilnehmen konnte. In der Notaufnahme traf ich ab und an auf sehr interessierte und motivierte junge Assistenzärzte, die mit mir zusammen Anamnese und Untersuchung der aufzunehmenden Patienten durchführten und im Anschluss gemeinsam mit mir die Patienten besprachen.

nal-Trakt, an der Schilddrüse, in Leber und Lunge, außerdem viele Gallenblasen und Leistenhernien. Fachlicher Höhepunkt meiner Zeit in Beersheva war sicherlich eine Nierentransplantation, an welcher ich teilnehmen konnte. Auch die Mammachirurgie, die in Deutschland in der Gynäkologie zu finden ist, wurde in Israel von den Allgemeinchirurgen operiert. Die zuständige Ärztin Dr. Ravit führte mich sehr gut ein, und so war ich bald ihre erste Assistenz bei den wöchentlichen Operationen. Außerdem war ich oft in der „Outpatient Clinic“ zur Nachbetreuung der operierten Patienten. In Beersheva wurde viel Adipositaschirurgie operiert, was in Deutschland selten zu sehen ist. Generell wurde bei allen Operationen ein hoher Standard angelegt. Ein weiterer deutscher Medizinstudent war zu dieser Zeit in der plastischen Chirurgie tätig, und so lernte ich bald seine betreuenden Ärzte kennen. Ich konnte in unseren OP-Pausen auch viele Fälle aus diesem Bereich sehen, beispielsweise Narbenkorrekturen und die Therapie von Verbrennungsopfern. Es sprach sich bald herum, dass ich auch an anderen Fachgebieten interessiert sei. Daher wurde ich von den Herz- und Neurochirurgen in ihre Operationssäle eingeladen und konnte dort assistieren. Ein weiteres Highlight für mich waren einige Tage bei den Kinderchirurgen, die neben Standardoperationen einen Mor-

haus aufnehmen. Als Patienten kamen viele Menschen aus der Stadt, den umliegenden Kibbuzim und Ortschaften – Juden ebenso wie Muslime. Aber auch viele Beduinen, die kein Hebräisch sprachen, kamen aus der angrenzenden Negev-Wüste. Patienten aus dem Gazastreifen, der nur 40 Kilometer entfernt lag, wurden bei Überschreiten der örtlichen Möglichkeiten an unser Krankenhaus verwiesen. Außerdem hatten wir Patienten, die auf der Flucht aus Krisengebieten in Nord­ afrika von ägyptischen Soldaten am ägyptisch-israelischen Grenzübergang angeschossen wurden. So vermischte sich Medizin mit Politik. Tagespolitik war zudem ständig Thema in den Personalräumen und in Besprechungen. Beersheva wurde während meines Aufenthalts mehrfach vom Gazastreifen aus beschossen. Das Krankenhaus war zwar sicher, aber im Wohnheim mussten wir dann in einen Bunker laufen. Die Israelis waren wenig beunruhigt, da die Stadt mit einem modernen Raketenabwehrschirm ausgestattet ist. Für mich jedoch war die Gefahr sehr real. Auch Religion war als Thema immer präsent. Im Krankenhaus wurde koscher gegessen, und auch viele Studenten im Wohnheim folgten den religiösen Essensgeboten des Judentums. Zwei meiner Mitbewohnerinnen waren jüdisch, eine andere arabische Israelin. Oft saßen wir gemein-

Wieder andere kämpften aktiv gegen die „Mauer“, die Gebiete unter palästinensischer Verwaltung vom israelischen Kernland trennt. Und ich traf auch solche, die

Foto: Dani Machlis/BGU

Auslandsaufenthalt, der mir oft die Augen geöffnet hat. Auch, aber nicht nur in medizinischer Hinsicht waren die Eindrücke bleibend und lehrreich.


Seite 4

Für dich gelesen

Ratgeber bei jedem chirurgischen Einsatz

Blick in die Foren

Welcher Facharzt soll es sein?

satz sein. Auf gut 800 Seiten im Kitteltaschen-Format wird das gesamte Fach einschließlich Traumatologie behandelt. Dazu zählen Leitsymptome, prä- und postoperative Maßnahmen ebenso wie die chirurgischen Arbeitstechniken. Neu in der 5. Auflage ist unter anderem das Thema Adipositaschirurgie.

Bereits vor dem Medizinstudium machen sich viele angehende Ärzte Gedanken über ihren späteren Berufsalltag. Ob Notarzt im Hubschrauber, Lebensretter im OP oder Mannschaftsarzt in der Bundesliga – besonders zu Beginn ihrer Ausbildung träumen viele Studenten von der einen besonderen Facharztstelle. Was sich zukünftige Ärzte von ihrer Weiterbildung erhoffen (und erträumen), kannst du im MEDI-LEARN Forum nachlesen: www.medi-learn.de/MF81209

Wissenslücken in den Naturwissenschaften

Das Medizinstudium gilt als schweres Studium, das vor allem gute Kenntnisse in den Naturwissenschaften fordert. Doch wie ergeht es Studenten, die mit Physik, Chemie und Co. wenig am Hut haben? Und wie schwer ist es für diejenigen, die zum letzten Mal vor ein paar Jahren in ein Lehrbuch geschaut haben, weil sie z. B. eine Ausbildung gemacht haben? Schau einmal unter www.medi-learn.de/MF81189 – hier wirst du interessante Antworten finden.

Titel: Klinikleitfaden Chirurgie Autoren: H.-R. Nürnberger, F.-M. Hasse, A. Pommer Verlag: Elsevier Urban & Fischer ISBN: 978-3-437-22452-2 Preis: 49,95 Euro

Kurzbeschreibung Der „Klinikleitfaden Chirurgie“ will ein Ratgeber bei jedem chirurgischen Ein-

www.medi-learn.de/MF81080

Die letzten Stunden vor der Prüfung

Wie verbringen andere Prüflinge die letzten Stunden vor der mündlichen Prüfung? Was ist sinnvoller: in aller Frühe noch schnell die letzten Fakten zu pauken oder auszuschlafen? Und nicht nur die weiblichen Studenten stellen sich die Frage: Was soll ich eigentlich anziehen? Sollten Frauen in Rock und Bluse und Männer im Anzug zur Prüfung antreten? Antworten auf solche speziellen Prüfungsfragen findest du in keinem Lehrbuch – aber in unserem Forum:

Zielgruppe „Der Siewert“ begleitet Medizinstudenten während des gesamten klinischen Studiums. Auch Zahnmediziner finden im Buch mit den Kapiteln Allgemeine Chirurgie sowie Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie ein für sie relevantes Kapitel.

Titel: Chirurgie Autoren: Siewert, Stein Verlag: Springer ISBN: 978-3-642-11331-4 Preis: 74,95 Euro

Kurzbeschreibung Das gesamte Gebiet der Chirurgie in einem Buch möglichst komplett abzubilden, ist das Ziel der Autorengruppe um Rüdiger

Ein Tipp speziell für Zahnmediziner: Im Zahnmedizin-Forum bieten Nutzer immer wieder günstig Artikulatoren und andere Materialien an.

Didaktik Alle Seiten wurden durch farbige Überschriften, unterlegte Raster und Listenelemente stark durchstrukturiert. Fast die Hälfte der Seiten ist durch Zeichnungen, Diagramme, Fotos bzw. Röntgenaufnahmen oder zumindest durch Tabellen grafisch aufgelockert. Der Schreibstil ist im Interesse des „Kitteltaschenformats“ telegramm- oder stichwortartig. Aufbau Die Darstellung der durch chirurgische Intervention behandelbaren Sachverhalte ist in Unterabschnitte wie Definition, Ätiologie, Klinik, Diagnostik bzw. Differenzialdiagnose und Therapie einschließlich OP-Techniken sowie Nachbehandlung

gegliedert. Ergänzend zum gedruckten Buch stehen online exklusive Inhalte bereit, z. B. über Computertomografie und Herzchirurgie, Referenzbereiche von Laborparametern und anderes mehr. Preis Die knapp 50 Euro für das Buch im flexiblen Kunststoff-Einband, der trotz seiner geringen Größe etwa ein Pfund eng bedruckte Seiten umfasst, dürften sich auf jeden Fall lohnen. Fazit Die Taschenbuch-Reihe der „Klinikleitfäden“ aus dem Hause Elsevier hat den Anspruch, medizinisches Wissen auf den Punkt zu bringen. Dem wird auch die 5. Auflage des Chirurgie-Bandes ohne Einschränkung gerecht. Von diesem Buch verlosen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292 www.medi-learn.de/gw436

Inhalt Mit dem ersten Kapitel „Allgemeine Chirurgie“ erhält der Student einen Einblick in die Arbeitswelt des Chirurgen. Die weiteren Kapitel sind jeweils einzelnen Organen bzw. Organgruppen gewidmet, z. B. Neurochirurgie und Herzchirurgie. „Spezialthemen“ wie Chirurgie der Verbrennungen und Kinderchirurgie schließen das Inhaltsspektrum ab. Didaktik Dieses Lehrbuch richtet sich in erster Linie an den chirurgisch noch unerfahrenen Stu-

denten und erklärt daher auch alle Grundlagen.Der Autor erklärt, dass das Lehrbuch für die neunte Auflage komplett neu konzipiert und zum Teil neu geschrieben worden ist: Das Lernen soll damit angenehmer gestaltet werden. Gleichzeitig wird Wert darauf gelegt, stets den aktuellen Stand der Wissenschaft wiederzugeben. Die Inhalte orientieren sich zudem an der aktuellen Approbationsordnung.Der Siewert wartet zudem mit einem umfangreichen „Fallquiz“ auf: Anhand einer Begebenheit aus dem Klinikalltag soll der Student Fragen beantworten. Aufbau Eine klare übersichtliche Gliederung und knappe Texte liefern die nötigen Informationen. Die Kernaussage jedes Textes wird in Form eines farblich abgesetzten Merksatzes hervorgehoben, zusätzlich gibt es „cave-Sätze“, die vor mitunter schwerwiegenden Behandlungsfehlern warnen. So genannte Praxisboxen geben nützliche Tipps für den Berufsalltag. Die Bebilderung reicht von Schemazeichnungen und Diagrammen über Röntgen- und CT-Aufnahmen bis zu

detaillierten Farbfotos. Fallbeispiele sorgen für den nötigen Praxisbezug. Preis Der Student muss 74,95 Euro beim Buchhändler lassen, um dieses Buch sein Eigen nennen zu dürfen. Damit liegt der Siewert im oberen Preisbereich der Chirurgie-Lehrbücher, bietet aber auch deutlich mehr Umfang als die zahlreichen Kurz- und Basislehrbücher zum Thema. Preis fair bemessen. Fazit Dieses Springer-Lehrbuch eignet sich weniger für die schnelle Prüfungsvorbereitung. Als kontinuierlicher Begleiter während der gesamten chirurgischen Ausbildung bietet es aber einen großen Wissensschatz. Von diesem Buch verlosen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292 www.medi-learn.de/gw437

Umfassende Hilfe im gesamten Studium men. Auf über 1300 farbig gegliederten Seiten wird das Gebiet der Chirurgie verständlich für alle fachlich Interessierten erörtert und ist somit ein verlässlicher Begleiter selbst über das Studium hinaus. Zielgruppe In erster Linie ist die „Duale Reihe Chirurgie“ für Studierende der klinischen Semester interessant, sowohl zur Vorbereitung von Klausuren als auch von Examina. Darüber hinaus ist sie ein hilfreiches Nachschlagewerk in Famulaturen und im Praktischen Jahr sowie zum Nachlesen von Details in der Weiterbildungszeit zum Facharzt der Chirurgie.

Anschaffungen zu Studienbeginn

www.medi-learn.de/MF80591

Inhalt Im Zentrum des Bandes steht das praktische ärztliche Tun. Auf viele Tipps zum Beispiel für die Patientenaufnahme und den Stationsalltag folgen die Beschreibung der eigentlichen chirurgischen Arbeitstechniken, Kapitel über das Anfertigen von Gutachten, die apparative Diagnostik und das Umge-

Siewert. In elf Kapiteln, die ganze 1000 Seiten füllen, erhält der Leser eine Einführung in alle chirurgischen Teildisziplinen.

www.medi-learn.de/MF79973

Lehrbücher, Laborkittel, Präp-Besteck … – die Einkaufsliste zu Studienbeginn scheint lang zu sein. Doch was wird zum Start ins Medizinstudium wirklich benötigt? Im Forum erfährst du auch, welche Utensilien du gebraucht kaufen kannst und bei welchen Dingen sich die Neuanschaffung lohnt. Empfehlungen für deine Einkaufsliste zum Semesterstart findest du unter:

Zielgruppe Studierende ab dem Beginn der klinischen Semester profitieren bereits von dem handlichen Werk. Nach Auffassung der Herausgeber wendet es sich aber vor allem an die Jungmediziner in der Weiterbildung. Es soll sie bei der täglichen Stationsarbeit und im Bereitschaftsdienst unterstützen.

hen mit Infektionen. Den Darstellungen der operativen Eingriffe, geordnet nach Organen bzw. Körperregionen, ist jeweils eine „Checkliste Anatomie“ vorangestellt. Eigene Kapitel sind außerdem der Kinderchirurgie, der Organspende und den Problemfällen bei der Arzneitherapie gewidmet.

Kontinuierlicher Begleiter in der Ausbildung

Angst vor der Rechtsmedizin?

Als „Normalbürger“ beziehst du dein Wissen zum Thema Rechtsmedizin in erster Linie aus entsprechenden Fernsehserien. Mit kühler Professionalität obduzieren hier die TV-Doktoren Mordopfer oder untersuchen Wasserleichen. Manch einen packt beim Gedanken daran die Angst. Wie die Realität im Fach Rechtsmedizin an deutschen Unis aussieht und wie andere Mediziner mit emotional belastenden Erfahrungen aus der Leichenschau umgehen, erfährst du hier:

Mai/Juni 2013

Titel: Duale Reihe Chirurgie Autoren: Henne-Bruns, Barth Verlag: Thieme ISBN: 978-3-131-25294-4 Preis: 69,99 Euro

Kurzbeschreibung Dieses Werk bietet anschaulich und umfassend den gesamten prüfungsrelevanten Stoff aller wichtigen chirurgischen The-

Inhalt In dem Lehrwerk findet sich alles, was mit dem chirurgischen Fachgebiet in Zusammenhang steht. Angefangen bei den Voraussetzungen für operative Eingriffe sowie alle Formalitäten und Vorgehensweisen rund um eine Operation werden die Themenfelder der Infektiologie, des Schocks und der chirurgischen Onkologie erörtert. Im zweiten Teil werden dann die einzel-

nen chirurgischen Fachgebiete und ihre Besonderheiten behandelt, wobei selbst die Mund-, Kiefer- und Gesichts- sowie die Neurochirurgie nicht fehlen. Didaktik Zahlreiche Definitionskästen, Merksätze und praktische Tipps lockern den Lerntext auf und fassen die wichtigsten Informationen kurz und prägnant zusammen. Klinische Fallbeispiele ermöglichen praxisbezogenes Lernen und helfen, das theoretische Wissen in klinisch-praktisches Denken zu übertragen. Unterstützt wird dies durch einprägsame Grafiken und Abbildungen mit klinischen und diagnostischen Sachverhalten. Aufbau Jedes Kapitel beginnt mit einem kurzen Inhaltsverzeichnis, in dem die Unterüberschriften aufgeführt sind. Diese gliedern den Fließtext in übersichtliche Abschnitte. Am äußeren Seitenrand finden sich die relevantesten Informationen in der gewohnt rosa unterlegten Spalte, die so als Kurzrepetitorium zur Prüfungsvorbereitung ge-

nutzt werden kann. Wichtige Schlüsselbegriffe sind durch Fettdruck hervorgehoben. Preis Die knapp 70 Euro für das mehr als 1300 Seiten starke Werk sind eine gute Investition, denn es begleitet einen durch das gesamte Studium inklusive des PJ und bei Bedarf ebenso durch die Facharztzeit. Fazit Bei der Dualen Reihe Chirurgie handelt es sich um ein klassisches Lehrbuch, das sowohl zum vertieften Lernen als auch zur schnellen Wiederholung des Stoffes geeignet ist und selbst nach dem Studium gute Dienste leistet. Die enthaltene DVD mit einem Videofilm zum Verhalten im OP bereitet zuverlässig und gut auf die ersten Aufenthalte dort vor. Insgesamt eine runde Sache. Von diesem Buch verlosen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw292 www.medi-learn.de/gw438


Mai/Juni 2013

„Was hab‘ ich?“ Medizinstudenten und Ärzte übertragen medizinische Befunde in allgemeinverständliche Sprache „Die kortikale Defektbildung an der ventralen Zirkumferenz sowie das Knochenmarködem in der dorsalen Zirkumferenz des Glenoids sind MR-morphologische Hinweise auf eine hintere Schulterluxation.“ Die meisten Patienten verstehen so gut wie nichts von dem, was in ihrem Befund steht. „Zwar ist die medizinische Fachsprache absolut notwendig, da sie komplizierte Sachverhalte unmissverständlich beschreibt“, meinen drei junge Dresdner – aber das Kauderwelsch der Ärzte kann bei Patienten häufig zusätzliche Unsicherheiten und unbegründete Ängste auslösen. Die folgende Idee entstand, als Anja Kersten einer Bekannten half, deren Brustkrebsbefund zu verstehen. Sie übersetzte den Arztbrief in verständliches Deutsch. Gemeinsam mit ihren Freunden Johannes Bittner und Ansgar Jonietz wurde ihr klar, dass jeden Tag viele Patienten dieses Pro-

blem haben müssten. Das Trio erfand einen Service für die Übersetzung von Ärzte-Latein. Es war der 11. Januar 2011, und vier Tage später stand die Website im Netz. Sie nannten sie „Was hab‘ ich?“. „Erst haben wir versucht, alle Befunde allein zu übersetzen“, sagt Anja, inzwischen Ärztin, „nach einer Woche haben wir gemerkt, dass das nicht zu schaffen ist. „Was hab‘ ich?“ traf den Nerv des Publikums. Auf washabich.de übersetzen inzwischen Medizinstudis aus ganz Deutschland ärztliche Befunde in eine für Patienten leicht verständliche Sprache. Damit soll nicht nur ein Zeichen gesetzt werden für ein Umdenken in der Beziehung zwischen Arzt und Patient – es soll gleichzeitig eine neu entstandene Lücke in dieser Beziehung geschlossen werden, um unser Gesundheitssystem spürbar und an grundlegender Stelle zu verbessern. Von der Übersetzung und Erläuterung der ärzt-

Wahlfach im PJ? Interesse als wichtiges Entscheidungskriterium MEDI-LEARN Redaktion

L

etzte Klausuren, Informationsveranstaltungen, Klärung der Formalitäten für das Praktische Jahr – wenn das Studium sich nach zehn Semestern dem Ende zuneigt, gibt es viel zu tun. Und es stellt sich die Frage, in welchem Fach du dein Wahltertial absolvieren möchtest. Wenn du bereits deine Traumfachrichtung gefunden hast – herzlichen Glückwunsch! Solltest du dir aber auf der Suche nach einer Antwort den Kopf zerbrechen, können dir die folgenden Überlegungen und Denkanstöße möglicherweise bei der Entscheidungsfindung helfen. Die Qual der Wahl bleibt allerdings bei dir. Interessiert sich ein späterer Chef dafür, mit welchem Fach du dein Wahltertial verbracht hast? Könnte ein anderer Bewerber vorgezogen werden, gerade weil er das entsprechende Fach im Wahltertial kennengelernt hat? Die Befürchtung mag gerechtfertigt erscheinen. Allerdings kann es genauso gerechtfertigt sein, dich nach dem Wahltertial ganz bewusst für eine andere Fachrichtung zu bewerben. Eine gute Begründung überzeugt einen skeptischen Personalchef ohne Weiteres. Ein wichtiger, aber nicht im Ganzen vorhersehbarer Aspekt ist das Arbeitsklima auf der Station. Schließlich kann die interessanteste Fachrichtung der Welt nicht über einen rauen Umgang oder fehlende Anleitung hinweg trösten. Gibt es Arbeitszeitregelungen, sind die Kollegen nett, wie selbständig darfst du als PJler arbeiten und wofür bist du überhaupt zuständig, gibt es PJ-Unterricht – der Katalog ist vermutlich erweiterbar. Die von Kommilitonen bereits gemachten Erfahrungen können hilfreich sein, sind aber nicht immer der Weisheit letzter Schluss. Dennoch lohnt sich ein Blick beispielsweise in die Klinikwahrheiten auf den MEDI-LEARN Webseiten. Ausgangspunkt verschiedener Überlegungen ist dein eigenes Interesse an einem Fach. Es mag verlockend erscheinen, dir dein Wahltertialfach nach dem dazugehörigen Lernaufwand auszusuchen – Pädiatrie ist deutlich umfangreicher als Urologie. Allerdings wäre dann zu bedenken, ob du dich für ein Fach motivieren kannst, das dich nicht besonders interessiert. Immerhin arbeitest du vier Monate in diesem Fach und musst dabei jede Menge Inhalt für die Prüfung lernen. Ganz ähnlich sieht es aus, wenn

Leben und Arbeiten

Seite 5

lichen Befunde profitiert zwar in erster Linie der Patient, aber auch für Studierende ist dieses Engagement von Vorteil, denn sie werden auf den späteren Arbeitsalltag vorbereitet und können sich durch die Übersetzungen neues medizinisches Fachwissen aneignen. Aktuell engagieren sich 500 Studierende und Ärzte bei „Was hab‘ ich?“ als Übersetzer, Supervisor oder beratende und unterstützende Konsiliarärzte. Wenn also bei der Arbeit an einem Befund mal eine Frage auftaucht, kann direkt im Chat oder durch ein eigenes Netzwerk professioneller Rat herangezogen werden. In zwei Jahren wurden so mehr als 11.000 Befunde übersetzt, und damit vielen Patienten und deren Angehörigen geholfen. Zweitmeinungen oder Therapieempfehlungen sind dabei natürlich außen vor. Das überragend positive Feedback der Nutzer spiegelt sich nicht nur in vielen Kommentaren und persönlichen Danksagungen, sondern auch durch zahlreiche Spenden wider. Das Team von engagierten und motivierten Medizinstudis wächst dabei kontinuierlich weiter, denn auch wenn das Angebot in erster Linie den Patienten zugute

kommt, profitieren angehende Mediziner Berufsunfähigkeitsschutz in vielerlei Hinsicht. Im Mediziner-Netzmit Bestnoten – DocD’or. werk ist niemand auf sich alleine gestellt. Von Berufsverbänden Jedem steht ein Supervisor zur Seite, der inempfohlen aerzteversicherung.de haltlich und technisch berät – und bei besonders kniffligen Herausforderungen kann der Rat von über 200 Assistenz- und Fachärzten im Netzwerk eingeholt werden. Mit jeder Befundübersetzung eignen sich die Mitarbeiter neue Fachkompetenz an, sam49x32_MLZ-sw 7 Kurz notiert 08.05.12 meln Erfahrung, medizinisch komplexe Sachverhalte patientengerecht aufzuarbeiten und bekommen diese Skills auch über Intensive Betreuung ein Zertifikat für Bewerbungen bescheinigt. vor und nach dem PJ Auch wenn die verantwortungsbeDamit PJler nicht einfach ins sprichwusste und fachlich korrekte Übersetzung wörtliche kalte Wasser springen medizinischer Befunde bei „Was hab‘ müssen, bereitet die Medizinische ich?“ an erster Stelle steht, soll das ehrenFakultät der Uni Bonn sie mit einer amtliche Engagement Spaß machen. So Einführungswoche auf ihren Einsatz können Übersetzer Badges als Auszeichvor. Geübt wird dort zum Beispiel das nungen sammeln, haben exklusiven ZuSchreiben von Arztbriefen. In einer gang zu Gutscheinaktionen und Kursanweiteren Woche gegen Ende können geboten und können sich über potenzielle die Jungmediziner dann an einem InArbeitgeber informieren und austauschen. tensivtraining für das bevorstehende Examen teilnehmen. In kleinen GrupDein Mediziner-Herz schlägt für Patipen werden sie unter realen Bedinenten? Dann bist du bei uns genau richgungen auf die Prüfungen vorbereitet tig: washabich.de und erhalten von Dr. Déirdre Mahkorn Tipps für den Ernstfall. Die Oberärztin an der Bonner Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist du aber nicht, wenn du dich mit der Wahl Initiatorin der bundesweit bekannten des „richtigen Fachs“ schwer tust. Inte„Lampenfieber-Ambulanz“. ressante Erfahrungen kannst und wirst du unabhängig von der Fachrichtung machen. Und das ist selten falsch. Fußballer setzen auf

deutlich mehr interessierst als für andere. Gleichzeitig gehört zu einem gelungen Tertial ja doch mehr als befriedigtes Fachinteresse. Ein bisschen Glück ist also meis­tens mit dabei. Verzweifeln brauchst

du mit dem Gedanken spielst, dich einfach an einen langjährigen Lernpartner zu hängen. Wenn seine größte fachliche Leidenschaft dich kalt lässt, könnte das gemeinsame Lernen anstrengend werden. Wenn du dir gut vorstellen kannst, später einmal in die Chirurgie zu gehen, liegt ein zweites Chirurgie-Tertial nahe. Was aber, wenn du dir keine weiteren vier Monate hakenhaltend im OP vorstellen kannst? Nun, es lässt dich sicherlich nicht ungeeignet sein, wenn du dich für ein rückenfreundlicheres Fach entscheidest. Selber operieren ist aufregend und interessant, acht Monate Haken halten ist anstrengend und macht nicht unbedingt jedem Spaß. Zudem kann es nicht schaden, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Wahrscheinlich ist die Entscheidung einfacher, wenn du ein besonderes Lieblingsfach hast oder dich für einen Bereich

medizinstudenten erklären patienten ihre befunde. sei dabei. dein mediziner-herz schlägt für patienten? dann bist du bei uns genau richtig! Im Team von „Was hab‘ ich?“ arbeiten engagierte und motivierte Medizinstudenten. Ihre Aufgabe ist es, Befunde aller Art patientengerecht aufzuarbeiten und in eine verständliche Sprache zu übersetzen. Ärzte stehen bei fachlichen Schwierigkeiten mit Rat und Tat zur Seite. Das ehrenamtliche Engagement ist für alle eine Bereicherung: Neben der Anwendung und Aneignung von fachlichem Wissen bereitet die Befund-Erklärung gut auf das spätere Berufsleben vor. Denn spätestens dort muss man als Arzt in der Lage sein, komplizierte Sachverhalte in einfachen Worten mitzuteilen.

melde dich jetzt an unter

washabich.de/mitmachen

Wirkung feiner Nadeln

Immer mehr Athleten bauen auf das Wissen um die therapeutischen Möglichkeiten der Akupunktur. Auch Spitzensportler wie die Spieler des Fußballvereins Werder Bremen setzen auf Behandlung mit Akupunkturnadeln. Die Bremer werden seit Kurzem vom Japaner Tomoki Suzuki, selbst ehemaliger Fußballspieler, betreut. Zusammen mit Ärzten und Therapeuten kümmert er sich um das Wohlbefinden der Erstligisten. Ziel ist es, durch die Behandlung Schmerzen zu lindern und Spannungen zu lösen, um so die körperliche Leistungsfähigkeit zu fördern.

Studierende gegen „Deckelung“ des PJ

Neun von zehn Medizinstudierenden sprachen sich in einer Umfrage gegen die Begrenzung der Aufwands­ entschädigung für ein Praktisches Jahr (PJ) im Ausland aus. Bisher hatte es kein Limit gegeben. „Die neue PJ-Vergütungsregelung hingegen, die zum 1. April für PJ-Tertiale in Deutschland sowie innerhalb der EU und in der Schweiz gelten soll und die neben der vorgesehenen Höchstgrenze von monatlich 597 Euro bei einem Auslandsaufenthalt lediglich Zuschläge zur Deckung von Studiengebühren sowie Reisekosten beinhaltet, reicht von vorn bis hinten nicht“, meint Kris­ tian Otte, Vorsitzender der Medizinstudierenden im Hartmannbund.

Furcht vor Abmahnung wegen Praxis-Website

Knapp die Hälfte der niedergelassenen Ärzte in Deutschland verzichtet auf eine Website für die eigene Praxis. Fast ein Viertel der Mediziner nennt rechtliche Unsicherheiten als Grund für die Internet-Abstinenz. Das ergab die Studie „Ärzte im Zukunftsmarkt Gesundheit 2012“ der Stiftung Gesundheit. Jeder elfte Arzt mit Website gab an, wegen dieser schon einmal abgemahnt worden zu sein. Trotzdem legte das Internet als wichtigstes Marketing-Instrument um rund sechs Prozent zu. Alle Ergebnisse der Studie unter www.stiftung-gesundheit.de

12:54


Themen-Spezial „Abenteuer Zahnmedizin“

Seite 6

Mai/Juni 2013

Abenteuer Zahnmedizin Neuen MEDI-LEARN Studienführer erschienen

MEDI-LEARN möchte dir mit dem vorliegenden Studienführer den Start in das spannende Zahnmedizinstudium erleichtern. Dort erfährst du, was dich im Zahnmedizinstudium erwartet und was du beachten solltest – von den Grundlagen bis zur Prüfungsordnung. Jede Menge Erfahrungen von Studenten und praktizierenden Zahnärzten gewähren dir vielfältige, authentische Einblicke in all jene Dinge, die du im Laufe deines Studiums theoretisch und praktisch lernen wirst.

Die Vorklink des Zahnmedizinstudiums (1. – 5. Semestter)

TPK (Technisch-propädeutischer Kurs)

Auch Theorie ist gefragt

Offiziell heißt er „Kursus der technischen Propädeutik“, den meisten Studenten ist der technisch-propädeutische Kurs aber nur als „TPK“ bekannt. Das Wort Propädeutik hat seinen Ursprung in der griechischen Sprache und bedeutet übersetzt „Einführung in eine Wissenschaft“. In diesem praktischen Kurs, der in der Regel im ersten, zweiten oder dritten Semester stattfindet, wirst du in die Grundkenntnisse der Zahntechnik und der Zahnmedizin eingeführt. Hier machst du dich mit typischen zahnmedizinischen Materialien wie Gips, Wachs oder Kunststoff vertraut und lernst zahlreiche zahntechnische Verarbeitungstechniken kennen.

In der den TPK begleitenden Vorlesung lernst du alles Wichtige über den Aufbau der Zähne und Zahnreihen sowie die Bewegungsfunktion des Kauorgans. Um den Kurs zu bestehen, musst du außer den praktischen Übungen eine schriftliche Klausur bestehen. Diese umfasst meist nicht nur die Themen des Kurses, sondern auch die Werkstoffkunde. Es lohnt sich also, Details zu Zusammensetzung, Eigenschaften und Verarbeitung von Gipsen, Wachsen, Kunststoffen etc. genauestens zu kennen! An einigen Unis werden zusätzlich Arbeitsproben durchgeführt. Das heißt, Arbeiten, die du vorher über mehrere Wochen hinweg erstellt hast, müssen jetzt innerhalb weniger Stunden gefertigt werden. Das Ergebnis fließt dann ebenfalls in die Benotung ein.

Zentraler Kurs des Semesters Ablauf und Anforderungen im TPK variieren von Uni zu Uni stark. Am ersten Kurstag wird dir ein Laborplatz zugewiesen, für den du in der Regel eine Kaution von ca. 200 Euro hinterlegen musst. Dann geht’s an die Praxis: Unter den wachsamen Blicken eines Assistenten, also eines fertigen Zahnarztes, stellst du Gipsmodelle, Goldkronen und Prothesen her. Der Zeitdruck in diesem Kurs ist nicht unerheblich – für jede Arbeit muss eine bestimmte Frist eingehalten werden. Mit ca. 20–40 Semesterwochenstunden ist der TPK zentraler Kurs des jeweiligen Semesters. Es müssen jedoch nicht alle Arbeitsschritte im Labor durchgeführt werden: Das zeitaufwendige Aufwachsen von Zähnen beispielsweise darf häufig auch in Ruhe zu Hause erledigt werden.

Tipp: In fast jedem UNSER TIPP Semester gibt es einen oder mehrere Zahntechniker fragen ausgebildete Zahntechniker, die gerne Trau dich, die Zahntechniker in deinem Sebereit sind, wertvolmester zu fragen – sie geben dir gerne den le Tricks und Kniffe einen oder anderen praktischen Tipp. weiterzugeben! Zu Anfang fällt der TPK vielen Studenten schwer, besonders wenn sie noch zweifeln, ob Zahnmedizin wirklich das richtige Studium für sie ist. Durch anfängliche Schwierigkeiten solltest du dich aber keinesfalls entmutigen lassen. Mit der Zeit kommt die Routine und dadurch wächst der Spaß an zahntechnischem Arbeiten. Nach deinem ersten bestandenen Testat wirst du dich sehr viel sicherer fühlen!

Damit dein Werkstück am Ende richtig gut wird, ist die Arbeit in viele kleine Testatschritte gegliedert. Jeder dieser Schritte muss von einem leitenden Assistenten „abgesegnet“ werden – so wird einerseits sichergestellt, dass er gewissenhaft ausgeführt wurde, andererseits kann sich der Assistent sicher sein, dass nicht ein professioneller Zahntechniker die Arbeit übernommen hat. Ein solcher Betrug würde dich nämlich den Kursschein kosten! Die einzelnen Arbeiten sind aufeinander aufbauend konzipiert und steigern sich in ihrem Schwierigkeitsgrad. Zu Beginn stehen Übungen für den Umgang mit zahnärztlichen und zahntechnischen Werkstoffen im Vordergrund, später werden die neu erlangten Kenntnisse in Form zahntechnischer Arbeiten angewandt und umgesetzt. Im Laufe des Kurses werden auch anhand von Demonstrationen zahntechnische und werkstoffliche Grundlagen zum Erstellen einfachen Zahnersatzes vermittelt, außerdem finden Einweisungen an den verschiedenen zahntechnischen Geräten wie z. B. Poliermotoren, Vorwärmöfen oder Tiegelschleudern statt. Im TPK geht es um das Zusammenspiel von klinischen und technischen Arbeitsabläufen – als Zahnarzt sollst du später in der Lage sein, zahntechnische Arbeiten zu bewerten. Ziel des Kurses ist, dass du dich frühzeitig im Studium mit den spezifischen Anforderungen des zahnmedizinischen Berufes vertraut machst. Außerdem kannst du hier noch einmal deine manuelle Geschicklichkeit testen und so feststellen, ob du wirklich den richtigen Studiengang gewählt hast.

DRE I C HA

NCEN AU

F EINEN S

TUDIENPL

Ein teurer Spaß Spätestens beim TPK wirst du feststellen, dass das Zahnmedizinstudium verhältnismäßig teuer ist. Zu Beginn des Kurses erhältst du eine Liste der Instrumente und Materialien, die in deinem sog. Vorklinik-Koffer bzw. „Erstikoffer“ enthalten sein müssen. Neu kostet so ein Koffer etwa 1000 Euro. Außerdem benötigst du ein Gerät zur Simulation der Kiefergelenksbewegung, den sog. Artikulator. Darin werden später Gipsmodelle des Ober- und Unterkiefers eingespannt. Anschließend kann die Bewegung der Kiefer zueinander simuliert werden, was für die Herstellung der meisten Schienen und von Zahnersatz unerlässlich ist. Mit 600 Euro ist der Artikulator eine weitere große Anschaffung – hier lohnt es sich, zu Beginn des Semesters gemeinsam mit Kommilitonen eine Sammelbestellung aufzugeben! Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, die benötigten Instrumente gebraucht zu kaufen. Jedes Semester wollen viele ältere Studenten ihre Koffer loswerden. Außerdem können sie dir aus Erfahrung sagen, was du wirklich brauchst und was eher nicht. Schau einfach mal aufs Schwarze Brett der Zahnklinik! Neben den großen Anschaffungen kommen während des Semesters monatlich noch etwa 100 Euro laufende Kosten für Verbrauchsmaterial wie z. B. Alginat für Kieferabformungen, Gips zur Modellherstellung oder Wachs zum Aufwachsen von Zähnen auf dich zu.

ATZ DURCHBLI

Abiturnote 20 %

Auswahlv erfahre Hochschule n der n (AdH) 60 %

Wartezeit 20 %

CKEN ...


Mai/Juni 2013

Themen-Spezial „Abenteuer Zahnmedizin“

Ausführlich stellen wir dir sämtliche Fächer und Kurse vor – von der Anatomie über die Phantomkurse bis zu den Behandlungskursen am Patienten. In vielen Bereichen des Buches lassen wir immer wieder Zahnmedizinstudenten, also die „Zahnis“, selbst zu Wort kommen, und zusätzlich sind jede Menge eigener Erfahrungen und Erlebnisse mit eingeflossen. Das praxisorientierte Studium der Zahnmedizin gehört zweifellos zu denjenigen Studienfächern, die dir viel abverlangen. Hier sind nicht nur Fingerfertigkeit und gute Augen gefragt, sondern auch ein hohes Maß an Disziplin und Verantwortung. „Abenteuer Zahnmedizin“ will dich bei dieser Herausforderung begleiten und dir zeigen, dass Zahnmedizin ein wirklich toller und interessanter Studiengang mit Zukunft ist, der weit über die Grenzen der Mundhöhle hinausreicht.

Uni-Städte

Heidelberg

>> BAföG-Amt

>> Universität

Studentenwerk Heidelberg Abteilung Studienfinanzierung Marstallhof 1, 69117 Heidelberg Internet: www.stw.uni-heidelberg.de E-Mail: foe@stw.uni-heidelberg.de Telefon: 06221 545404 Fax: 06221 543524

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg >> Adresse Grabengasse 1, 69117 Heidelberg Telefon: 06221 54-0 Fax: 06221 54-2618 Postfachanschrift: Postfach 10 57 60, 69047 Heidelberg

STUDENTENMEINUNG >> Heidelberg

Einwohnerzahl: 140.000 Zahnmedizinstudenten: ca. 446 Gesamtzahl Studenten: ca. 24.000 Studienbeginn: WiSe Zulassungszahl je Semester: 81 Studienplätze Studiengebühren: nein

Was gefällt den Studenten an Heidelberg?

>> Dekanat

Was gefällt den Studenten nicht?

Im Neuenheimer Feld 672, 69120 Heidelberg E-Mail: Dekanat@med.uni-heidelberg.de

„super viele junge Leute, viele Studis“, „wunderschöne Stadt am Neckar mit altem Schloss“, „typische Unistadt mit Charme“, „idyllisch und international zugleich“

„die Touristenströme“, „sehr hohe Mietpreise“, „ab 3 Uhr nachts ist wegen Sperrstunde nichts mehr los“, „wenig Ausgehmöglichkeiten“

>> Studienberatung

Freizeittipps:

Seminarstr. 2, 69117 Heidelberg Telefon: 06221 54-5454 Telefonzeiten: Mo, Do 9 – 16 Uhr, Fr 9 – 13 Uhr Fax: 06221 54-3850 E-Mail: studium@uni-heidelberg.de

„Neckarwiesen“, „der Schwimmbad-Musikclub“, „die Kultkneipe Großer Mohr“, „zum Königsstuhl mit der Bergbahn hochfahren oder wandern“, „in umliegende Großstädte fahren“

>> Fachschaft Studierende der Zahnheilkunde an der Ruperto-Carola Heidelberg e. V. Im Neuenheimer Feld 400, 69120 Heidelberg E-Mail: fachschaft@zahnmedizin-heidelberg.de Telefon: 06221 546304

ABENTEUER ZAHNMEDIZIN Mit System zum Erfolg im Zahnmedizinstudium Dieser Studienführer ist mehr als nur ein Leitfaden mit Studienmöglichkeiten, Studienplatzvergabe-Verfahren, Studienverlauf und Kontaktadressen. Für einen guten Start in das Studium bekommst du hier – von Zahnis für Zahnis – die geballte Ladung Praxiswissen aus vielen Semestern an der Uni, aus den Behandlungskursen und aus dem zahnmedizinischen Berufsalltag. Erfahrungsberichte und Interviews, eine detaillierte Beschreibung der Studieninhalte, Tipps und Tricks für die ersten Wochen und „Überlebensstrategien“ für das gesamte Studium: Das „Abenteuer Zahnmedizinstudium“ liefert dir Infor mationen aus erster Hand! Zu diesen und weiteren Themen erhältst du Informationen und Ratschläge: • • • • • • • • • •

Pro und Contra Zahnmedizinstudium Studienplatzvergabe und SfH Wohnungssuche und Umzugstipps Studienfinanzierung Jobs und Versicherungen Fächer und Lehrveranstaltungen Vorklinik und Klinik Lernen und Prüfungsvorbereitung Studienaufbau und Studienordnung Umfangreiche Infos zu allen Unis

NEUGIERIG? Hier gibt es mehr Pro

beartikel Ausschnitte aus dem Wenn dich diese zwei t haben, findest du Buch neugierig gemach weitere Probekaiten sse lag Ver n auf unsere hnis, Vor klinizeic ver alts Inh pitel (Vorwort, nabschnitt : die Stu her scher Abschnitt, Klinisc ). I+II tik the Pro III, Phantomkurs alles weitere unter: Schau ein fach vorbei – e/MLZ-AZ rn.d -lea htt p:// ww w.medi Aut oren: Weier, Jens Plasger Frederick Frank, Christian -5 ISBN: 978 -3- 938 802-91 Preis: 19, 99 Euro g ww w.medi -learn.de/verla

Seite 7


Seite 8

Forschen & Heilen

MAXIMAL

INVASIVER

HUMOR mit den MEDI-LEARN Cartoonbüchern „eins“ , „zwo“, „drei“

und „vier“

Mai/Juni 2013

„Virtueller Seziertisch“ sorgt für Durchblick beim Präparieren Lebensgroße, dreidimensionale Computermodelle ergänzen die Kurse und Tutorien von Dr. Annette Tuffs, Universitätsklinikum Heidelberg

I

n den Präpariersälen des Instituts für Anatomie der Universität Heidelberg verhelfen jetzt zwei „Virtuelle Seziertische“ Medizinstudenten zu einer besseren Orientierung im menschlichen Körper: Die High-Tech-Geräte zeigen die lebensgroße, dreidimensionale Darstellung eines Menschen, die an beliebigen Stellen geschnitten und – anders als bei der realen Präparation – von allen Seiten betrachtet werden kann. Die verschiedenen Organe lassen sich isoliert oder mit anderen Strukturen zusammen darstellen. Die Medizinstudenten erhalten so, parallel zum Präparieren der Leichen, am tischgroßen, horizontalen Bildschirm einen hervorragenden Überblick über die Lage von Organen, Blutgefäßen oder Nervenfasern. Zum Einsatz kommen die virtuellen Seziertische als Ergänzung im Präparierkurs und bei Tutorien. Die Darstellungen des Virtuellen Seziertisches basieren unter anderem auf realen Schnittbildern, Daten der 3D-Computertomographie (CT) sowie grafischer Abbildungen der Strukturen, die mit bildgebenden Verfahren nur schwer zu erkennen sind: So können zum Beispiel CTAufnahmen der inneren Organe und des Skeletts um exakte Zeichnungen des Gefäß- und Nervensystems ergänzt werden. Auch Kombinationen mit Röntgenbildern oder Aufnahmen aus dem Magnetresonanztomographen (MRT) sind möglich. „Die Studierenden wechseln zwischen den verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten, kombinieren sie und erhalten so einen sehr guten Überblick“, erklärt Sara Doll, die als präparationstechnische Assistentin der Fachrichtung Medizin den Präparierkurs betreut. Eine umlaufende Kamera am Rand des Tisches registriert Bewegungen auf der

Am neuen Virtuellen Seziertisch erhalten Heidelberger Medizinstudenten, parallel zum „realen“ Präparieren der Leichen, einen hervorragenden Überblick über die Lage von Skelett, Organen, Blutgefäßen oder Nervenfasern. Zum Einsatz kommen die beiden Geräte als Ergänzung im Präparierkurs und bei Tutorien.

Bildschirmoberfläche und erlaubt die Bedienung per Fingerzeig: Mittels Handbewegung lassen sich die virtuellen Körper beliebig drehen, quer oder längs schneiden, Gewebsschichten entfernen, Organe von allen Seiten betrachten und einzelne Bereiche vergrößern. Darüber hinaus sind CT-Aufnahmen von Menschen mit verschiedenen Erkrankungen abrufbar. So lernen die Erstsemestler am dreidimensionalen Modell bereits krankhafte Veränderungen wie z. B. Tumoren kennen, die an den Leichen selten zu sehen sind oder weggeschnitten werden. Für den Einsatz im Präparierkurs überspielt Sara Doll CT-Daten von den Körperspendern, die in dem jeweiligen Kurs seziert werden, auf den Anatomage-Tisch. „Ich zeige anhand der 3D-Aufnahmen meiner Demonstrations-Leiche, worauf es bei der realen Präparation am Nachbartisch ankommt,“ erklärt sie. „Die Studierenden können direkt zwischen CT-Aufnahme und Situation im Körper vergleichen, das prägt sich besonders gut ein und ist später nicht mehr möglich. Außerdem macht die Virtuelle Präparation sie schon in der Vorklinik mit radiologischer Bildgebung vertraut.“ In dieser Hinsicht ist der Tisch eine hervorragende Ergänzung zum Seminar „Virtuelle Anatomie“, welches das Institut für Anatomie als einziges Lehrinstitut in Deutschland in dieser Ausführung anbietet. Im Seminar arbeiten die Studierenden in der Vorklinik mit Programmen, die Radiologen ursprünglich für die Klinik, unter anderem zur Vorbereitung schwieriger Operationen, entwickelt haben. Dabei vertiefen sie ihre Anatomiekenntnisse und lernen, klinische Schnittbilder verschiedener radiologischer Verfahren wie der Computer- oder Magnetresonanz-Tomographie richtig einzuordnen, zu interpretieren und zu bearbeiten. „Dozenten wie Studierende sind begeistert“, so Doll, die die Anschaffung der Geräte mit anregte. Weitere Informationen: www.ana.uni-heidelberg.de

Foto: Universitätsklinikum Heidelberg

Medizinische Schätze kehren nach Jahrzehnten zurück in den Übungssaal Studierende helfen bei der Restaurierung von Exponaten der pathologischen Lehrsammlung von Blandina Mangelkramer, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

M

Jetzt bestellen www.medi-learn.de/cartoonbuch www.medi-learn.de/cartoonbuch2 www.medi-learn.de/cartoonbuch3 www.medi-learn.de/cartoonbuch4

Wissen, was der Berufseinstieg mit sich bringt. Berufsstarter-Workshop aerzte-finanz.de/seminare

49x32_MLZ-sw 2

04.05.12 08:35

edizinische Schätze in Ethanol und Formalin beherbergt die Pathologische Sammlung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU): Mehr als 1000 Organe sind als Feuchtpräparate konserviert. Seit Jahrzehnten ruhten sie im Depot. Das soll sich nun ändern. Mit Unterstützung der Mercator-Stiftung will die FAU die Exponate bei der Ausbildung angehender Mediziner einsetzen. Dafür erhält die Universität für ein Jahr rund 50.000 Euro und gehört damit zu den nur neun Universitäten in Deutschland, die von der Stiftung im Rahmen der Initiative „SammLehr – an Objekten lehren und lernen“ gefördert werden. Bis in die 1960er Jahre war die Pathologische Sammlung ein Kernstück bei der Ausbildung der Medizinstudenten. Dann fanden die Dias ihren Weg in die Hörsäle und die Präparate wanderten ins Depot. „Heute sehen die Studierenden in ihren Kursen mehr und mehr digitale Aufnahmen und Animationen und entfernen sich so immer stärker vom eigentlichen Lerngegenstand, dem menschli-

chen Organismus“, sagt Dr. Tilman Rau, Oberarzt am Pathologischen Institut der FAU. „Dabei ist der direkte Kontakt mit einem Organ oder Gewebe viel eindrücklicher als ein Foto“, findet Rau. Deshalb möchte der Oberarzt den Studierenden die Präparate aus der Pathologischen Sammlung der Universität zugänglich machen.

Die meisten Exponate der Sammlung sind mehr als 100, einige sogar mehr als 150 Jahre alt. Dennoch – oder gerade deshalb – sind die Exponate bedeutsame Hilfsmittel für die Lehre, meint Rau. „So können wir unseren Studierenden zum Beispiel Krankheitsbilder zeigen, die man heute nicht mehr oder kaum noch findet“, erklärt Rau. Eine

von Tuberkulose stark geschädigte Lunge zum Beispiel oder riesige – da unbehandelte – Tumoren. Eine Besonderheit der Erlanger Sammlung: Die Herkunft der Organe ist in den meisten Fällen eindeutig zu klären. Katalognummern führen zu Sektionsbüchern und zu Krankenakten, die noch immer im Archiv der Universität aufbewahrt werden. Die Krankengeschichten lassen sich also nachvollziehen, wie beim Präparat eines Halswirbelsäulenbruchs von einem jungen Mann nach dem Sprung in den Dechsendorfer Weiher. An solchen Präparaten können die Studierenden üben, Befunde zu erheben – durch exakte Begutachtung und Beschreibung des Präparats hinsichtlich Form, Farbe, Struktur, Konsistenz und Haptik. Fortsetzung im Digitalen Nachschlag Das 3B-Scientific Anatomie-Special Dieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir dir in Kooperation mit 3B Scientific in der MLZ ausführlich vorstellen.

Vorher (li.) und nachher: Das Präparat eines Herzens mit Herzklappenentzündung haben Studierende der FAU in aufwändiger Arbeit rekonstruiert und aufgefrischt. Foto: Philip Eichhorn

Weitere Infos auch online unter www.medi-learn.de/anatomie


Mai/Juni 2013

Seite 9

Leben & Lernen

Akupunktur bei chronischen Schmerzen wirksamer als Placebo

Blick in die Foren

Erste Bilanz der vorklinischen Semester

Daten aus 29 Studien mit insgesamt fast 18.000 Patienten wurden ausgewertet von Tanja Schmidhofer, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München

E

ine große internationale Untersuchung zeigt, dass Akupunktur bei chronischen Rücken-, Schulter-, Kniegelenks- und Kopfschmerzen nicht nur wirksamer als eine Routinebehandlung ist, sondern auch besser hilft als eine so genannte Scheinakupunktur. Einer der Autoren der Untersuchung ist Professor Klaus Linde vom Institut für Allgemeinmedizin am Klinikum rechts der Isar der TU München. Für die so genannte „individual patient data“ Meta-Analyse unter der Federführung von Andrew Vickers vom Memorial Sloan Kettering Cancer Centre in New York wurden die individuellen Daten von 17.922 Patienten aus insgesamt 29 Studien in einer großen Datenbank zusammengeführt. Dies lässt besonders genaue statistische Analysen zu. Berücksichtigt wurden ausschließ-

lich Studien, in denen die Patienten in angemessener Weise strikt zufällig einer Akupunktur- oder einer oder zwei Kontrollgruppen zugeteilt worden waren. In einem Teil der Studien wurde Akupunktur mit Scheinakupunktur – meist eine oberflächliche Nadelung außerhalb bekannter Akupunkturpunkte –, in anderen Studien mit einer Gruppe, die keine Akupunktur erhielt, verglichen. Manche Studien verglichen alle drei Optionen miteinander. Bei allen vier untersuchten Indikationen schnitt die Akupunktur statistisch signifikant besser ab als die Kontrollgruppen. Laut Klaus Linde vom Klinikum rechts der Isar sind die Ergebnisse für die Diskussion zur Wirksamkeit der Akupunktur von erheblicher Bedeutung: „Bisherige Untersuchungen haben wiederholt gezeigt, dass die Gesamtef-

fekte einer Akupunkturbehandlung klinisch relevant sind; ob die richtige Wahl der Punkte eine Rolle spielt, war jedoch bisher umstritten. Unsere Analyse zeigt nun, dass die Punktwahl ebenfalls eine Rolle spielt. Die Unterschiede im Vergleich zur Scheinakupunktur sind zwar klein, aber sehr konsistent, das heißt die Studienergebnisse passen gut zusammen.“ Linde weist darauf hin, dass die vorhandenen Daten dafür sprechen, dass eine Scheinakupunkturbehandlung zumindest in der Schmerztherapie häufig mit erheblichen Effekten einherzugehen scheint und somit entweder gar nicht als Placebo oder als besonders potentes Placebo zu interpretieren ist. Die zwar signifikanten, aber doch kleinen Effekte der Akupunktur über die Schein­ akupunktur hinaus werfen die Frage auf,

Stundenlanges Zuhören ist nicht jedermanns Sache Der Lerneffekt traditioneller Uni-Vorlesungen hält sich oft in Grenzen MEDI-LEARN Redaktion

Z

u jedem Studium gehören Vorlesungen. Die Medizin macht da keine Ausnahme. In (fast) jedem Fach gibt es eine entsprechende Vorlesung. Allerdings ist es nicht jedermanns Sache, einem Vortragenden eineinhalb Stunden zuzuhören. Doch selbst wer damit kein Problem hat, sieht sich mit Schwierigkeiten konfrontiert: übervolle und unübersichtliche Folien, einschläfernder Tonfall, Gedankensprünge, die außer dem Vortragenden niemand versteht ... Vorlesungen können recht anstrengend sein und ein Lerneffekt ist nicht immer gegeben. Wenn du beim Zuhören die Fakten aufnimmst und dich freust, dass dir später beim Lernen alles bekannt vorkommt und schon „sitzt“, dann bist du in einer Vorlesung sicherlich richtig. Wenn du nach der Vorlesung genau so schlau bist wie vorher und dich nicht daran erinnern kannst, worum es ging, bist du vielleicht kein Vorlesungstyp. Denn nicht jeder profitiert vom vorgetragenen Stoff, manch einer lernt besser gleich für sich in der Bibliothek.

MEDI-LEARN wollte von euch wissen, wie es sich bei euch mit Vorlesungen verhält und startete deshalb eine Umfrage. Forennutzer antworteten auf die Frage, ob sie regelmäßig zu Vorlesungen gehen oder diese eher meiden und diskutierten anschließend ihre Erfahrungen, besonders mit der Qualität der Veranstaltungen. Grundsätzlich halten sich beide Parteien die Waage, die der Vorlesungsbesucher und die der Vorlesungsverweigerer.

Die meisten Forennutzer Gründe

nennen sachliche

Von einer eher kleinen Gruppe einmal abgesehen, die ihren Vorlesungsbesuch rein terminlich begründet – also im Prinzip alle Vorlesungen besucht, außer solche am Freitag Nachmittag und Montag Morgen sowie diejenigen, die in die Mittagszeit fallen – nennen die meisten Forennutzer sachliche Gründe dafür oder dagegen.

Als entscheidendes Kriterium wird die Qualität der Vorlesung genannt. Ein Professor kann auf seinem Gebiet absolute Spitzenklasse sein, ist aber nicht in der Lage, dieses Wissen auch an Studenten zu vermitteln. Nutzer berichten, dass sie sich jedes Semester einige Vorlesungen anschauen um herauszufinden, ob der Besuch sich lohnt. Ist die Vorlesung spannend, besuchen sie sie regelmäßig. Ansonsten setzen sie sich in der Zeit lieber selber mit dem Stoff auseinander. Zudem besuchen sie Vor-

ob in der Theorie der Akupunktur die Relevanz der genauen Punktwahl überbetont wird. Linde ergänzt: „In der Praxis stellt sich für einen Akupunkteur allerdings die Frage nicht, ob er nun an den richtigen oder an falschen Punkten behandeln soll.“ Das vom National Center for Complementary and Alternative Medicine in den USA geförderte Projekt wird weitergeführt, sodass auch Patientendaten neuerer Studien berücksichtigt und die Ergebnisse überprüft und aktualisiert werden können. ®

Das SEIRIN -Akupunktur-Special Dieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Akupunktur, den wir dir in Kooperation mit 3B Scientific und SEIRIN in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Inhalte findest du online unter www.medi-learn.de/akupunktur

lesungen dann wieder, wenn der Professor wechselt. Wenn der neue es besser macht als der alte, nehmen diese Studenten auch wieder regelmäßig teil. An einigen Unis ist der Begriff „Vorlesung“ scheinbar sehr wörtlich zu nehmen: Diskussionsteilnehmer berichten, dass ihre Professoren aus Lehrbüchern vorgelesen haben. Mehr nicht. Wenn Vorlesungen spannend gestaltet sind, bringen sie einen Nutzen und die Studenten gehen gerne hin. Wird dagegen nur vorgelesen oder der Stoff nicht hilfreich vermittelt, bleiben die Studenten fern. Ein schlechtes Gewissen musst du also nicht haben, wenn du dich nicht aufraffen kannst, weil die Vorlesung in deinen Augen nichts bringt. Viele deiner Kommilitonen tun es dir gleich und erarbeiten sich den Stoff selbständig. Am Ende fragt keiner, woher du dein Wissen hast. Also nimm dir die Freiheit, es auf die für dich passende Weise zu erwerben.

IMPRESSUM Herausgeber: MEDI-LEARN Verlag GbR, ISSN 1860-8590 Elisabethstraße 9, 35037 Marburg/Lahn Telefon 04 31/780 25-0, Fax 04 31/780 25-262 E-Mail: redaktion@medi-learn.de, www.medi-learn.de Redaktion: Christian Weier (V.i.S.d.P.), Jens Plasger, Philipp Dahm, Dipl.-Päd. Kare Ahlschwede (Chef vom Dienst), Dr. med. Marlies Weier, Ines Behlert, Nina Dalitz, Miriam Goss, Thomas Brockfeld, Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller Layout & Grafik: Kristina Junghans Berichte: MEDI-LEARN Redaktion, Dr. Annette Tuffs, Tanja Schmidhofer, Blandina Mangelkramer, Rechtsanwalt Patrick Weidinger (Deutsche Ärzteversicherung), Petra Schultze Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/Lahn, Telefon 0 64 21/17 32 60, Fax 0 64 21/17 32 69 Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Dorfstraße 57, 24107 Ottendorf bei Kiel Telefon 04 31/780 25-0, Fax 04 31/780 25-262 E-Mail: christian.weier@medi-learn.de. – Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005. Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu,, Dani Machlis/ BGU, www.pixelquelle.de, Artikelautoren, www.flickr.com, Thomas Stoffels, baek.de Erscheinungsort: Marburg Die MEDI-LEARN Zeitung erscheint viermal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zu­stimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter redaktion@medi-learn.de. Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist am 31. Juli 2013. Die Gewinner werden regelmäßig im Internet unter www.medi-learn.de/gewinner bekannt gegeben. Dein Artikel bei MEDI-LEARN? Wir freuen uns über die Zusendung von Erfahrungs­ berichten und anderen Artikeln und belohnen die Autoren mit Fachbüchern. Alle weiteren Infos findest du unter www.medi-learn.de/artikel.

Der Beginn des Studiums ist eine aufregende Phase. Angehende Mediziner sind oft besorgt, ob sie den Anforderungen des Studiums gewachsen sind. Im MEDI-LEARN Forum ziehen Studenten eine erste Vorklinik-Bilanz. Ist es schlimmer als erwartet oder vielleicht sogar entspannter? Wie viel Freizeit bleibt am Ende des Tages übrig und wie hoch ist die Lernbelastung? Haben sich die Erwartungen an das Studium erfüllt? Bewerber um einen Studienplatz erhalten im Forum einen Einblick in das Studentenleben: www.medi-learn.de/MF80410

These boots are made for walking …

Doch die Arbeitsschuhe eines Medizinstudenten in der Klinik müssen noch andere Aufgaben erfüllen: Sie sollen bequem sein, auch nach langen Märschen durch die Klinikflure. Schweißfüße dürfen keine Chance haben – schließlich sollen die Patienten nicht schon kollabieren, bevor du ihnen Blut abnimmst. Und den Chefarzt sollten sie wegen auffälliger Musterung oder Form auch nicht erzürnen. Tipps für die passende Fußbekleidung findest du hier: www.medi-learn.de/MF36052

Erfahrungen in der Famulatur

Famulaturen sind für die meisten Studenten eine willkommene Möglichkeit, endlich einmal den Schreibtisch zu verlassen und einen ersten Eindruck von ihrem zukünftigen Beruf zu erhalten. Vorher hast du die Qual der Wahl: Welche Fachrichtung soll es sein? Wie finde ich die passende Stelle? Wo lerne ich am meisten? Welche Klinik empfehlen andere Famulanten? Und lohnt sich der Gang ins Ausland? Das persönliche Resümee anderer Medizinstudenten kannst du hier nachlesen: www.medi-learn.de/MF5489

Ein besonderer Patient

Als Zahnmediziner lernst du bereits im Studium die unterschiedlichsten Patiententypen kennen. Sei es der Desinteressierte, der stoisch eine stundenlange Behandlung über sich ergehen lässt oder der aufgeklärte Typ, der jeden Schritt kritisch hinterfragt und den Behandler mit Fachfragen löchert. Doch die richtige ArztPatienten-Kommunikation wird in der zahnärztlichen Ausbildung meist vernachlässigt. In unserem Zahnmedizin-Forum berichtet „zahnfeeglas“ von ihren Erfahrungen mit einem ganz besonderen Patienten: www.medi-learn.de/MF81227

Höflichkeit versus ­Infektionsgefahr

Foren-User ][truba[] wurde es als unverzeihlicher Fauxpas vorgeworfen: das Händeschütteln mit dem Patienten. Zu groß sei die Infektionsgefahr, tadelte der Oberarzt. Schließlich können von der Hand des Patienten Krankheitskeime in den eigenen Körper gelangen. Ist der Verzicht auf das Händeschütteln eine berechtigte Vorsichtsmaßnahme oder Zeugnis von Unhöflichkeit? Diskutiere im Forum mit: www.medi-learn.de/MF81245


Seite 10

Recht & Geld Kurz notiert

Personalmangel in Gesundheitsämtern

In den bundesweit rund 400 Gesundheitsämtern sind mehr als 200 Facharztstellen länger als sechs Monate unbesetzt. Dies ergab eine Umfrage des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) in Zusammenarbeit mit dem Marburger Bund, an der sich Mediziner aus 186 Gesundheitsämtern beteiligten. Als Hauptursache für den Ärztemangel in den Gesundheitsämtern ist ihren Angaben zufolge die niedrigere Bezahlung der Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst gegenüber ihren Kollegen in den Krankenhäusern zu nennen.

Initiative für soziales Engagement geehrt

Die studentische Initiative „Future Doctors Network“ an der Uni Witten/Herdecke hat doppelten Grund zur Freude: Das Projekt wurde mit dem Preis für besonderes soziales Engagement des Deutschen Studentenwerks ausgezeichnet. Zudem ist die Förderung durch die WalterGastreich-Stiftung gesichert, die bis 2014 sechs weitere Seminare in Albanien und das Sommerprojekt 2013 finanzieren wird. Ziel der Initiative ist es, das Medizinstudium an der Universität Tirana nachhaltig zu ergänzen und praktische Inhalte in das Studiensystem zu integrieren.

„Pharmazeutische Medizin“ studieren

Praxisnah und international will der Studiengang „Pharmazeutische Medizin“ an der Universität DuisburgEssen sein. Bereits 200 Absolventen haben die fächerübergreifende Ausbildung durchlaufen. Zwei Jahre dauert das berufsbegleitende englischsprachige Angebot. Es richtet sich an Mediziner, Pharmazeuten, Biologen und andere Naturwissenschaftler, die mindestens ein Jahr Berufspraxis haben. Vermittelt wird Wissen zu allen Bereichen der Arzneimittelentwicklung, außerdem zu BWL und Marketing. Weitere Informationen unter www.pme-institute.com

TMS für Zahnis in Erlangen

Wer an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg ab dem Wintersemester 2013/14 ein Studium im Fach Zahnmedizin im ersten Fachsemester aufnehmen möchte, kann seine Chancen auf einen Studienplatz künftig über den „Medizinertest“ vergrößern. Bisher war dies nur für angehende Humanmediziner möglich. Das Ergebnis des „Tests für Medizinische Studiengänge“ (TMS), wie er offiziell heißt, wird auf die Abiturnote angerechnet und kann dir einen Notenbonus von bis zu 0,8 verschaffen.

Deine Meinung ist uns wichtig! Wie gefällt dir diese Ausgabe unserer MEDI-LEARN Zeitung? Unter www.medi-learn.de/gw121 findest du einen kurzen Fragebogen mit drei Fragen zu dieser Ausgabe. Wir würden uns freuen, wenn du uns deine Meinung mitteilst. Mitmachen lohnt sich: Unter allen Teilnehmern verlosen wir Fachbücher im Wert von 300 Euro. Einfach Fragebogen ausfüllen und schon bist du dabei!

Mai/Juni 2013

Prüfungen können gerichtliches Nachspiel haben Vor allem Beurteilungsfehler lassen sich jedoch nur schwer beweisen

N

ahezu jeder hatte so im Laufe seiner Aus- und Weiterbildung schon einmal das subjektive Gefühl, unzutreffend benotet worden zu sein. Doch wann ist das subjektive Gefühl der Ungerechtigkeit auch justiziabel? Die Schwierigkeit, rechtlich gegen eine mündliche oder schriftliche Prüfung vorzugehen, besteht darin, dass Prüfungen zum Teil nur eingeschränkt vom Gericht überprüfbar sind. Zu unterscheiden sind zunächst Verfahrensfehler von Beurteilungsfehlern. Verfahrensfehler müssen grundsätzlich vom Gericht beachtet werden. Dies sind Fehler, die zum einen die äußeren Umstände der Prüfung betreffen, wie zum Beispiel Baulärm; aber auch unzulässige Prüfungsstoffe oder eine falsche Besetzung der Prüfungskommission sind als Verfahrensfehler zu bewerten. Den Prüfling trifft hinsichtlich äußerlich wahrnehmbarer

Fehler, wie etwa den oben genannten Baulärm, eine sogenannte Rügeobliegenheit, das heißt, er muss auf diesen Umstand während der Prüfung aufmerksam machen, um sich später auf diesen Fehler rechtlich berufen zu können. Jedoch reicht es aus, wenn ein einzelner Prüfling bereits auf den Umstand aufmerksam gemacht hat.

im Besten Fall WirD PrüFunG WieDerholt

Die

Weiterhin muss eine Kausalität gegeben sein, das heißt, dass es zumindest denkbar sein muss, dass der Verfahrensmangel sich negativ auf das Prüfungsergebnis ausgewirkt hat. Sofern der Prüfling sich auf einen Verfahrensfehler beruft, sollte ihm aber bewusst sein, dass die Feststellung eines Verfahrensfehlers nicht zu einer Notenanhebung durch das

Gericht führt, sondern die Prüfung wiederholt wird. Von den Verfahrensmängeln zu unterscheiden sind die Bewertungsfehler, wie etwa der Verstoß gegen allgemein anerkannte Bewertungsgrundsätze, die Gewichtung des Schwierigkeitsgrads bei einzelnen Prüfungsaufgaben und die Beurteilung der Stärken und Schwächen einer Bearbeitung. Die eigentliche Schwierigkeit bei Prüfungsanfechtungen besteht im gerichtlich nicht voll überprüfbaren Beurteilungsspielraum des Prüfers. Begründet wird dies mit der der gerichtlichen Kontrolle entzogenen persönlichen Erfahrung des Prüfers, die von Einschätzungen und Erfahrungen, die er im Laufe seiner Prüfungspraxis erworben hat, geprägt ist. Auch ist die konkrete Prüfungssituation vor Gericht nur schwer wiederholbar.

Selbstbewusst mit den eigenen Potenzialen umgehen von Rechtsanwalt Patrick Weidinger, Deutsche Ärzteversicherung anze Heerscharen von Trainern verdienen ihre Brötchen damit, Menschen das „Nein-Sagen“ beizubringen. Denn vielen fällt es schwer, Bitten abzulehnen. Wer hat auf einen Wunsch nicht schon einmal etwas getan, das man doch eigentlich hätte ablehnen wollen. Und wer hat im Nachhinein nicht schon einmal festgestellt, dass dies ein Fehler war. Im privaten Bereich wird ein solches Verhalten oft damit begründet, andere nicht verletzen zu wollen. Im Beruf spielt zusätzlich die Sorge um den Erhalt des Ausbildungs- oder Arbeitsplatzes eine Rolle. Analysiert man solche Situationen, stellen sich hehre Motive oft als vorgeschoben heraus. Stattdessen geht es um ein schwaches Ego, fehlende Konfliktbereitschaft und – gerade im beruflichen Bereich – auch um mangelndes Verantwortungsgefühl. Und dies kann dann durchaus zu einer persönlichen Haftung für Schadenersatzansprüche führen. So geschehen im Falle des jungen Assistenzarztes Dr. B., der von seinem Chef den Auftrag erhielt, am nächsten Morgen eine Lymphknotenextirpation im Schulter-Nacken-Bereich durchzuführen. Dr. B. operierte auftragsgemäß, leider mit dem Ergebnis einer vermeidbaren Accessoriusparese und folgender Berufsunfähigkeit des Patienten. Im anschließenden Schadenersatzverfahren versuchte Dr. B. sich damit zu entschuldigen, dass er aufgrund seines Ausbildungstandes für den Eingriff nicht qualifiziert gewesen sei; er habe aber nicht gewagt dem äußerst dominanten Vorgesetzten zu widersprechen. Diese Entschuldigung half natürlich nicht. Dr. B. hätte seine Bedenken offenlegen und bei fehlender Unterstützung den Eingriff ablehnen müssen. Er hat eine Aufgabe in dem Wissen übernommen, diese nicht zu beherrschen, und haftet aus sogenanntem „Übernahmeverschulden“ (neben seinem Vorgesetzten und neben der Klinik). Deshalb sollte man vor jeder Übernahme eines Auftrags hinterfragen, ob die eigene Qualifikation zur Erledigung ausreicht. Tut

sie das nicht, kann die Konsequenz nur sein um Anleitung und Hilfe zu bitten oder den Auftrag mit Begründung abzulehnen. Sonst wird im Schadenfall ein Vorgesetzter mit Sicherheit vorwurfsvoll fragen: „Warum haben Sie mir denn nichts gesagt?“ Fazit: Eine Haftung aus Übernahmeverschulden kann man vermeiden, indem man mit eigenen Potenzialen selbstbewusst und verantwortungsvoll umgeht. Aufgaben, die man nicht verstanden hat, sind zu hinterfragen. Für Aufgaben, die man sich nicht zutraut, ist Hilfe zu erbitten. In der Regel erhält man diese auch, zumal der Gebetene sonst selbst in die

Dieser Artikel erschien ursprünglich im „Hartmannbund Magazin“. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Redaktion.

Universität oder des Lehrkrankenhauses zu einem Wegfall einer solchen Betriebshaftpflicht führt, wenn ein Strafverfahren eingeleitet wurde und wenn im Schadenfall die Sachbearbeitung durch auf Arzthaftungsrecht spezialisierte Juristen des Versicherers erfolgen soll.

Wie man eine Haftung aus Übernahmeverschulden vermeidet

G

Sofern Sie zu dem Entschluss kommen, gegen Ihre Prüfung vorgehen zu wollen, müssen Sie zunächst binnen eines Monats Widerspruch bei der jeweiligen Prüfungsbehörde einlegen (bei der Facharztprüfung wäre dies die zuständige Landesärztekammer). Diesen Widerspruch sollten Sie begründen, müssen dies aber nicht. Der Prüfer wird dann vom Prüfungsamt aufgefordert, Stellung zu nehmen, und kann zu einer positiveren Bewertung kommen. Anderenfalls überprüft die Prüfungsbehörde auf Grundlage der Stellungnahme des Prüfers und der Einwände des Prüflings die Rechtmäßigkeit der Prüfungsentscheidung. Diese kann den Widerspruch je nach Ergebnis der Prüfung positiv oder negativ bescheiden. Sofern eine negative Entscheidung ergeht, hat der Prüfling dann die Möglichkeit, Klage beim Verwaltungsgericht zu erheben. Fazit: Insbesondere bei mündlichen Prüfungen ist die Prüfungsanfechtung schwierig. Bessere Chancen bestehen bei schriftlichen Prüfungen, die weniger stark von subjektiven Elementen geprägt und damit einer objektiveren Kontrolle zugänglich sind.

Haftung geraten kann. Erhält man ausnahmsweise keine Unterstützung, ist die Übernahme der Aufgabe abzulehnen. Gerät man als Medizinstudentin oder Medizinstudent aber doch einmal in die Haftung, ist wichtig, dass die finanziellen Folgen von jemandem übernommen werden. Dies kann durch eine Betriebshaftpflichtversicherung des Krankenhauses geschehen oder auch durch eine persönliche Berufshaftpflichtversicherung. Letztere ist empfehlenswert, wenn kein Versicherungsschutz über eine Betriebshaftpflichtversicherung des Krankenhauses oder der Universität besteht, wenn ein Wechsel der

- Produkttipp Neben den genannten Merkmalen kann der spezialisierte Versicherer noch viel mehr leisten. Die Deutsche Ärzteversicherung bietet hier unter anderem • weltweiten Versicherungsschutz inklusive USA und Kanada, • den Schutz der dienstlich veranlassten ambulanten und stationären Tätigkeiten (einschließlich Bereitschafts- oder Notdienste), • die Absicherung des Dienstschlüsselverlustes ohne Eigenbeteiligung, • eine Privathaftpflicht-Versicherung, • eine Beitragsübernahme zum Beispiel durch Landesverbände des Marburger Bundes bei Mitgliedschaft, bei welcher man natürlich auch von den vielen Verbandsleistungen profitiert.

DocD‘or: Exklusive Altersvorsorge für Mitglieder von ärztlichen Berufsverbänden. DocD‘or ist ein Vorsorgekonzept, das von Anfang an alle Wechselfälle des Lebens mit einbezieht: Es kombiniert eine flexible Altersvorsorge mit einem außergewöhnlich leistungsstarken Berufsunfähigkeitsschutz. Was auch kommen mag – Sie sind goldrichtig abgesichert.

0% Über 5 re e niedrig für e g Beiträ er in einsteig ren! s f u r e B h sten Ja den er Sichern Sie Ihre Zukunft mit dem Sofortschutz von DocD‘or. Rufen Sie uns an unter: 02 21 / 14 82 27 00

www.aerzteversicherung.de

DocDor_Anzeige-SW_1645x1455_Medi-Learn_MLZ.indd 1

11.03.13 15:38


Mai/Juni 2013

Raten & Gewinnen

Seite 11

Cartoonbuch vier Das vierte Cartoonbuch steht in den Startlöchern, doch leider ist beim Drucken etwas schief gegangen und Wörter sind einfach verschwunden. Hilf uns, sie wiederzufinden und gewinne dabei tolle Preise. Schau dir dazu einfach die Cartoons an und ergänze die Sprechblasen an den lückenhaften Stellen. Zu dem Lösungswort gelangst du, indem du aus dem fehlenden Wort oder Wortteil die gesuchten Buchstaben unten einträgst.

A

B

C

Rippen spreizer .de . .LACHEN BIS DIE RIPPEN KRACHEN

D

Bild A: zweiter Buchstabe =

1

Bild B: dritter Buchstabe =

7

Bild C: dritter Buchstabe =

6

Bild D: vierter Buchstabe =

4

E

Bild E: achter Buchstabe = 5 erster und zweiter Buchstabe =

2

3

Diese und mehr als 600 weitere Cartoons gibt es in unseren Galerien unter:

Lösungswort

L

Wir verlosen: fünf Human Project Poster im Format A0 und zehn Human Project Poster im Format A2

1

2

3

4

U

5

6

7

L

Gewinnspiel:

Trage einfach unter diesem Link die Lösung ein: www.medi-learn.de/cartoonbuch-vier-quiz Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. Das Gewinnspiel läuft bis 31. Juli 2013. Wir verlosen insgesamt 15 Human Project Poster.

www.Rippenspreizer.de

In unserem Shop findest du zahlreiche Produkte rund um die Cartoons von Daniel Lüdeling und zusätzliche Gimmicks.


Seite 12

Tipps & Infos

Mai/Juni 2013

„Tattoos“ sind nicht immer gern gesehen Gerade ältere Patienten oder Vorgesetzte könnten Einwände gegen modischen Körperschmuck haben von Ines Behlert (MEDI-LEARN Redaktion)

D

ie Zeiten ändern sich. Waren es in früheren Jahren überwiegend Matrosen und Sträflinge, die tätowiert waren, so erfreut sich diese Form des Körperschmucks spätestens seit den 1990er Jahren zunehmender Beliebtheit in allen Bevölkerungsschichten. Damit hat sich zudem die Akzeptanz vergrößert, zumal viele Prominente in den Medien mit ihren Tattoos abgebildet wurden. Doch trotzdem stellt sich für einige Berufsgruppen die Frage, ob eine Tätowierung am Arbeitsplatz wirklich unproblematisch ist. Zu diesen Berufsgruppen gehören (Zahn-)Ärzte. Prinzipiell ist das Tragen von Tattoos für Angehörige medizinischer Berufsgruppen nicht verboten. Bei Krankenschwestern und -pflegern sieht man sie sogar recht häufig. Nicht weiter verwunderlich, wenn

man bedenkt, dass der Anteil der Tätowierten immer weiter zunimmt. Waren 2003 noch 22,4 Prozent der Männer und 13,7 Prozent der Frauen zwischen 25 und 34 Jahren mit einem Tattoo geschmückt, so waren es 2009 bereits 26 bzw. 25,5 Prozent. Hinter diesen Zahlen stecken auch Medizinstudierende und Ärzte. Die Stellen sind zahlreich, an denen eine Tätowierung am Körper platziert werden kann. Am beliebtesten sind die Arme und der Rücken. Um Probleme am Arbeitsplatz zu vermeiden, bietet es sich an, einen beim Tragen von Arbeitskleidung nicht sichtbaren Bereich zu wählen. Denn gerade ältere Patienten oder Vorgesetzte könnten Einwände haben und dem Körperschmuck weniger Akzeptanz entgegen bringen. Möglicherweise gibt es die Sorge, dass Patienten wegbleiben könnten, wenn

Sprachkenntnisse für deinen geplanten Auslandsaufenthalt Schulenglisch reicht für die Verständigung vor Ort oft nicht aus von Philipp Dahm (MEDI-LEARN Redaktion)

D

as „Abenteuer Ausland“ lockt viele Medizinstudenten. Wenn du ein Praktikum, eine Famulatur oder einen Teil deines PJ in einem fremden Land ableistet, kannst du einen Einblick in eine fremde Kultur gewinnen, deinen medizinischen Horizont erweitern, neue Freunde kennenlernen und deine Sprachkenntnisse verbessern. Gerade die fremde Sprache kann aber auch ein Problem sein. Reichen meine Sprachkenntnisse? Werde ich mich in der Klinik verständlich machen können? Wie lerne ich eine neue Sprache am leichtesten? Dies sind die häufigsten Fragen, die sich Studenten vor einem Auslandsaufenthalt stellen. Wer in Deutschland sein Abitur macht, hat in der Regel zwei Fremdsprachen erlernt – die Fähigkeit, diese Sprachen auch anzuwenden, ist jedoch oft sehr unterschiedlich ausgeprägt. Meist sind zwischen Abitur und geplantem Auslandsaufenthalt auch noch ein paar Jahre vergangen, in denen die Vokabeln der Fremdsprache für eine Unmenge medizinischen Wissens im Gedächtnis Platz machen mussten.

mÖGlichst Viele inFos üBer Das ziellanD sammeln Dennoch bleibt bei vielen Medizinern der Wunsch nach Auslandserfahrung bestehen. Du solltest dich informieren, ob an deiner Arbeitsstelle Kenntnisse in der lokalen Sprache von dir verlangt werden und ob du diese gegebenenfalls nachweisen musst. Beantragst du für deinen Auslandsaufenthalt finanzielle Unterstützung, zum Beispiel vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, wird in der Regel ein Sprachzeugnis von dir verlangt. Ohne den Nachweis, dass du die Sprache deines Gastlandes in ausreichendem Maße beherrschst, wirst du keinen Euro Unterstützung erhalten. Für viele Sprachen gibt es standardisierte Tests (z. B. den TOEFLTest für Englisch), die du ablegen kannst.

Organisierst du deinen Trip komplett auf eigene Faust und aus eigener Tasche, musst du in den meisten Fällen auch keinen Nachweis über deine Sprachkenntnisse vorweisen. Es obliegt deiner eigenen Einschätzung, ob du in deinem Zielland (sprachlich) zurechtkommst. Du solltest aber in jedem Fall auf Überraschungen gefasst sein. Auch wenn dein Schulenglisch ganz passabel ist, kannst du damit in einigen Fällen an sprachliche Grenzen stoßen. Ein sich vor Schmerzen krümmender alter Schotte, der dir im breiten Dialekt sein Leid klagt, ist selbst für Muttersprachler schwer zu verstehen. Ähnliche Situationen können dich überall auf der Welt erwarten. Neben der Fähigkeit zur alltäglichen Kommunikation wird von dir auch erwartet, dass du „medizinisch“ mitreden kannst. Ein paar solcher Grundbegriffe solltest du dir deshalb auch in der Landessprache einprägen.

Wenn jedoch die sprachliche Barriere zwischen dir und dem Klinikpersonal sehr hoch ist, wird man dir wahrscheinlich auch keine verantwortungsvollen Tätigkeiten übertragen.

„eXotische sPrachen“ WerDen selten anGeBoten

In vielen Ländern kommst du mit der englischen Sprache schon recht weit – zumindest in der Kommunikation mit dem Klinikpersonal. Du solltest dir aber im Klaren darüber sein, dass insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern große Teile der Bevölkerung ausschließlich ihre Muttersprache sprechen und verstehen. Die Planung deines Auslandsaufenthalts nimmt konkrete Formen an und du

willst deine Sprachkenntnisse verbessern? Viele Studenten melden sich zu diesem Zeitpunkt für einen Sprachkurs an. Die meisten Unis haben eine große Auswahl und bieten zudem die Möglichkeit, Nachweise über deine Fremdsprachenkenntnisse auszustellen und Tests abzunehmen. Auch an Volkshochschulen kannst du eine Sprache erlernen. Die rechtzeitige Anmeldung für einen der Kurse ist wichtig, denn gerade „exotische“ Sprachen werden selten und nur in kleinen Gruppen angeboten; die wenigen Kursplätze sind oft schnell belegt. Natürlich kannst du eine Sprache auch autodidaktisch lernen oder bestehende Kenntnisse auffrischen. Die Möglichkeiten hierfür sind vielfältig. Die „klassische“ Methode mit einem Lehrbuch oder Übungsheft setzt Selbstdisziplin und ein gewisses Sprachgefühl voraus. Eine Alternative ist das Lernen als „Zuhörer“ mit Hilfe von Lern-CDs. Auch im Internet findest du mittlerweile Angebote, die das Online-Lernen einer Sprache ermöglichen sollen. All diesen Angeboten ist gemein, dass sie meist nicht für lau zu haben sind. Bei der Planung für deinen Auslandsaufenthalt solltest du daher auch mögliche Kosten für einen Sprachkurs einkalkulieren. Doch es gibt eine sehr lehrreiche und meist auch kostenlose Alternative: das „Tandemlernen“. Wie beim Fahren auf dem gleichnamigen Zweirad ist hier Teamwork gefragt. Beim Tandemlernen bringen sich zwei Personen gegenseitig ihre Muttersprache bei. Die Vorteile liegen auf der Hand: Eine Sprache lernst du am effektivsten von einem Muttersprachler. In der Lernpartnerschaft motivieren sich die Tandempartner zudem gegenseitig. In Zeiten von Skype und Co. kannst du theoretisch auch mit einem Sprachpartner lernen, der sich Tausende Kilometer von dir entfernt befindet – idealerweise in deinem Zielland. Die Fremdsprache kann eine Hürde sein, aber überwindbar ist sie allemal. Mit etwas Vorbereitung steht einer erfahrungsreichen Zeit in einem anderen Land nichts im Wege.

eine Tätowierung als unhygienisch oder gar schmutzig empfunden wird. Wenn du dir selber sicher bist und weißt, dass der Arbeitgeber keine Probleme damit hat, spricht nichts gegen ein Tattoo in einem sichtbaren Bereich wie beispielsweise den Unterarmen oder dem Nacken. Allerdings solltest du im Zweifel in der Lage sein, mit „dummen Sprüchen“ klarzukommen und darauf sachlich zu reagieren. Trittst du selbstbewusst auf, verfügst über sehr gutes Fachwissen und eine angemessene Arbeitsmoral, sollte mit dieser Kombination kaum etwas schiefgehen können. Letztendlich ist entscheidend, wo du arbeiten möchtest – in einer Klinik verhält es sich anders als in einer Privatpraxis, auf dem Dorf wird das Thema anders gesehen als in der Großstadt – und wie dein Arbeitgeber gegenüber Tätowierungen und Tätowierten eingestellt ist. Solltest du bereits tätowiert sein und feststellen, dass potenzielle Arbeitgeber dies nicht gerne sehen, bleibt dir zur Not immer noch die Möglichkeit, einen langärmligen Kittel überzuziehen. Der könnte höchstens an warmen Sommertagen Probleme machen.

Online geht's weiter Wie immer gibt es auch zu dieser Ausgabe der MEDI-LEARN Zeitung wieder eine Extraportion für besonders MLZHungrige: Unser Digitaler Nachschlag präsentiert dir weitere spannende Artikel und die Fortsetzung eines Beitrags aus der gedruckten Version. All das findest du im Digitalen Nachschlag. Er steht kostenlos als PDF im Internet zur Verfügung. Einfach die folgende Seite aufrufen:

www.medi-learn.de /mlz-nachschlag

Nachschlag Die Extraportion Diese Artikel findest du unter anderem im Online-Teil unserer Zeitung: Studium

Schätze in neuem Glanz Die Pathologische Sammlung an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg (FAU) beherbergt eine große Anzahl an Medizinischen Schätzen. Diese werde jetzt mit Hilfe von Studierenden restauriert. Dies dient dazu, den Studenten den Bezug zum eigentlichen Lerngegenstand – dem menschlichen Organismus – wieder näher zu bringen, da sie sich aufgrund von zunehmender Digitaisierung der Materialien in Vorlesungen und Kursen mehr und mehr davon entfernt haben. Die Studenten lernen nicht nur Krankheitsbilder kennen, sondern erfahren auch, wie Präparate durch kontinuierliche Pflege erhalten werden.

Austausch

Forschung und Ausland Du befindest dich noch in der Vorklinik, interessierst dich aber bereits für die Forschung und würdest gerne ins Ausland? Der bvmd bietet dir diese Möglichkeit. Wie das Angebot des Famulantenaustausches für die Kliniker, so gibt es eine Möglichkeit für Studenten, die sich noch vor dem „Physikum“ befinden. Sie können an einem Forschungsprojekt teilnehmen, in dessen Rahmen die Studenten zwischen den Ländern „ausgetauscht“ werden. Mehr über dieses Thema im „Nachschlag“.


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.