MEDI-LEARN Zeitung 04/2006

Page 5

MLZ

September/Oktober 2006

Seite 5

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Berufsunfähigkeitsversicherung ein „Muss“ für den Mediziner!

kurz notiert

25 Mio. Tote

Doch: Worauf muss ich bei meiner Vorsorge achten? von Peter Dahlhausen

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ittlerweile ist sie längst zu einer Art von „Pflichtversicherung“ geworden: Die private Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV). Was Fachleute seit vielen Jahren empfehlen, wird heute von den meisten Ärzten genauso gesehen: Fast jeder Mediziner schließt, zumeist schon mit dem Berufsstart, eine Versicherung gegen die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit ab. Neben der KfZ- und der Berufshaftpflicht zählt die Vorsorge bei Berufsunfähigkeit (BU) zu den unverzichtbaren Versicherungen.

NICHT DAS „OB“ IST DIE FRAGE, SONDERN DAS „WIE“ Die private Vorsorge ergänzt dabei in idealer Weise die Grundversorgung der Mediziner über das berufsständische Versorgungswerk. Leistet das Versorgungswerk i.d.R. erst dann, wenn der Arzt gar nicht mehr in der Lage ist, ärztlich tätig zu sein und seine gesamte ärztliche Tätigkeit einstellt, so springt die BUV bereits bei einer Teil-Berufsunfähigkeit von z.B. 50% ein. Angesichts dieser „Verzahnung“ von gesetzlicher und privater Vorsorge erübrigt sich die Frage, ob ein Berufsstarter überhaupt eine BUV abschließen sollte. Die Frage lautet viel mehr, wie diese BUV gestaltet sein muss, um den Bedarf eines Arztes genau zu treffen.

Risiko oder Kapital? Eine grundsätzliche Frage bei Vertragsabschluss ist die Entscheidung der Tarifform, mit der die BUV abgesichert werden soll. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen 3 Varianten: • Selbständige BUV - hierbei wird ausschließlich das BU-Risiko versichert. Tritt ein Leistungsfall ein, wird die vereinbarte BU-Rente fällig, tritt kei-

ne BU ein, wird - auch bei Ablauf des Vertrages - keine Leistung fällig. • BUV in Verbindung mit einer Risiko-Lebensversicherung - hier ist gleichzeitig auch ein Todesfallschutz vorgesehen, dadurch lassen sich die existentiellen Risiken BU und Tod zu preisgünstigen Konditionen absichern. • BUV in Verbindung mit einer Rentenversicherung - hier wird die BUV mit einem Sparvorgang kombiniert, der dem Arzt am Ende der Vertragslaufzeit eine zusätzliche Altersversorgung bringt, unabhängig davon, ob BU bestand oder nicht. Ein genauer Vergleich dieser Tarifformen empfiehlt sich, um deren Vor- und Nachteile zu kennen. Die meisten Abschlüsse erfolgen trotz der im Vergleich zunächst höheren Beiträge in der Kombination mit einer Rentenversicherung - ausschlaggebend hierfür ist der Bedarf für eine eigenständige private Altersversorgung. Mit dieser Tarifform kann nebenbei sogar steuerlich gefördertes Vermögen gebildet werden. Spezialversicherer bieten diese Kombination aus Altersversorgung und BU-Schutz für angehende Mediziner in sogenannten „Berufseinsteigermodellen“ an, die ein Maximum an Leistung zu einem verträglichen monatlichen Aufwand ermöglichen. Mindestens genauso wichtig wie der Preis ist allerdings die Leistungsstärke eines solchen Vertrages.

der „Teufel im Detail“ – genauer gesagt in den Versicherungsbedingungen. Unabhängige Institute wie z.B. Finanztest, Morgen & Morgen oder Franke & Bornberg haben deshalb die BUV-Bedingungen der Versicherer unter die Lupe genommen und bewertet. Diese Ratings sollten als Entscheidungshilfe ebenso berücksichtigt werden wie die Empfehlungen z.B. von Berufsverbänden für ein bestimmtes Produkt.

Rechtzeitig einsteigen „Eine Scheune, die brennt, kann man nicht mehr gegen Feuer versichern“ - das leuchtet ein und gilt auch für die BUV.

Die Versicherer sind daran interessiert, möglichst „gute, gesunde Risiken“ in das Versichertenkollektiv aufzunehmen. In jungen Jahren ist die Gesundheit normalerweise noch am besten erhalten. Dies spiegelt sich sowohl in den Beiträgen, als auch in der Annahmepolitik der Unternehmen wider. Je älter ein Kunde ist, desto teurer wird der Vertrag und desto eher greifen Ausschlüsse oder gar Beitragszuschläge bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Es empfiehlt sich also, frühzeitig an eine Absicherung zu denken. Vielleicht sogar schon als Student. Informieren kostet in jedem Fall nichts.

Sicher durch die

Humangenetik

„TESTURTEIL GUT“ - DENN DIE LEISTUNG MUSS STIMMEN Wie bei vielen Versicherungen zeigt sich auch bei der BUV die wirkliche Stärke des Vertrages erst im Leistungsfall, d.h. wenn etwas passiert ist. Und hier steckt

Herausgeber: MEDI-LEARN, ISSN 1860-8590 Bahnhofstraße 26b, 35037 Marburg/Lahn Tel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29 E-Mail: redaktion@medi-learn.de, www.medi-learn.de

4. Aufl. 2006. 448 S. 246 Abb. 162 Tab. Brosch. € 39,95; sFr 68,00 ISBN 3-540-32677-4

Redaktion: Jens Plasger (Redaktionsleitung), Christian Weier (V.i.S.d.P.), Angelika Lehle, Trojan Urban, Marlies Lehmkuhl, Lilian Goharian, Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller, Thomas Brockfeld Lektorat: Jan-Peter Wulf Layout & Graphik: Angelika Lehle, Daniel Lüdeling (Cartoons)

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Berichte: Fabienne Koos, Peter Dahlhausen, Jan-Peter Wulf, Alenka Vogel, Meike Luttenberger, Sylvia Zayer, Tonja Burkhard, Dr. Michael Schwarz Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/Lahn Tel: 0 64 21/17 32 60, Telefax: 0 64 21/17 32 69 Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Olbrichtweg 11, 24145 Kiel Tel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29 E-Mail: christian.weier@medi-learn.de. - Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005. Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu, Photos Messe Bremen, Artikelautoren, Universität Heidelberg

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Heute hü, morgen hott Anfangs ist die Begeisterung groß: will ich auch haben, bei der Mode mitmachen, meinem Partner einen Wunsch erfüllen, „IN“ sein - doch kaum ein paar Jahre später kann sich Begeisterung in Abneigung wandeln: wer sich zu einem Tattoo oder Piercing entschließt, sollte dies und die Knappheit öffentlicher Kassen in seinen Entscheidungen berücksichtigen. Denn die Folgekosten für ein Entfernen entzündeter Tattoos oder Piercings werden Informationen der MH Hannover zu Folge in Zukunft von den Krankenkassen nicht mehr übernommen, sondern müssen aus der Privatschatulle bezahlt werden. Und das kann mit 300 bis 5.000 € recht teuer werden.

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Pressestimmen zu den Vorauflagen: Hamburger Ärzteblatt Das Buch ist Studenten sehr zu empfehlen… Ärztliche Praxis Ein exzellentes Werk in ansprechender Aufmachung und mit solidem Preis

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Die Zahl der in den letzten 25 Jahren Infizierten erreicht mit etwa 65 Mio. Menschen die Bewohnerzahl der ehemaligen Bundesrepublik vor der Wiedervereinigung. Die Zahl der bereits Gestorbenen ist mit 25 Mio. Menschen größer als die Einwohnerzahl von New York. Und mit rund 38 Mio. Menschen weltweit sind ebenso viele Menschen HIV-positiv, wie Tokio Einwohner hat: die Rede ist von der Bilanz des HIV-Virus. Nach anfänglichem Rätselraten konnten immer bessere Therapien entwickelt werden. Dennoch müssen die Forscher bislang noch die Waffen strecken, wenn es darum geht das Virus endgültig zu besiegen. Auf dem Welt-AIDS-Kongress in Toronto standen aber nicht nur statistische Auswertungen, sondern auch Defizite in der Versorgung auf dem Diskussionsplan: Nur ein Fünftel der Menschen in Risikoländern hat Zugriff auf Präventionsmaßnahmen oder Medikamente. Und die Pandemie breitet sich weiter aus.

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ABC

Hochrisikopatienten mit Lungenkrebs könnten in Zukunft von einem neuartigen Gen-Test profitieren, den Forscher der University of Durham nun veröffentlichten: der Lung Metagen Predictor weist auf die erhöhte Wahrscheinlichkeit hin, dass ein Lungenkrebs nach initialer Operation wieder aufflackern könnte und erleichtert die Entscheidung zu einer nachfolgenden Chemotherapie. Anwenden lässt sich der Test bei Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs, deren Überlebenswahrscheinlichkeit dadurch erhöht werden könnte.

Wunden brauchen Licht Schon die Oma sagte: Licht und Luft heilt Wunden besser als manche Salbe. Die Gültigkeit dieser alten Volksweisheit wurde nun auch bei Patienten mit Magen-Darm-Operationen in einer wissenschaftlichen Studie der Uni Heidelberg nachgewiesen: Patienten nach Operationen im MagenDarm-Trakt, deren Wunden mit Infrarot-Licht bestrahlt wurden, zeigten einen verbesserten Heilungsverlauf. Als Ursache wird eine verbesserte Durchblutung des Wundgewebes vermutet, die Schmerz erzeugende Substanzen vermehrt wegspült und die Wundregion mit erhöhten Sauerstoffmengen versorgt.


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