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Geschlechter: die neue Ausstellung

In der neuen Ausstellung im Stapferhaus Lenzburg geht es um das Thema Geschlecht. Sie läuft bis Ende Oktober 2021.

«EIN ERLEBNIS, DAS DIE HERZEN ÖFFNET»

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Beschränkte Besucherzahl, Maskenpflicht, ungewisse Zukunft – auch Museen gehen durch eine schwierige Zeit. Im Stapferhaus in Lenzburg trotzt man der Krise aber mit viel Kreativität: Die neue Ausstellung zum Thema Geschlecht spricht alle an.

Text: Stephan Santschi Bilder: zVg.

«Geschlecht. Jetzt entdecken.» So heisst die neue Ausstellung, die es seit dem 1. November im Stapferhaus zu sehen gibt. Trotz Einschränkungen durch die Coronamassnahmen erstellte das Team um Museumsleiterin «Das Geschlecht betriff t uns alle, Sibylle Lichtensteiger und das Kurationsduo Alain Gloor/ Sonja Enz eine vielfältige Schau, die das Thema Gevon der Geburt bis zum Tod. schlecht von verschiedenen Seiten her ausleuchten und nicht polarisieren soll. «Das Geschlecht betrifft uns alle, Mit allen Menschen ergeben sich von der Geburt bis zum Tod. Mit allen Menschen ergeben sich darüber spannende Diskussionen, auch mit darüber spannende Diskussionen» jenen, die zunächst sagen, dass sie mit diesem Thema eigentlich nichts anfangen können», berichtet LichtenSibylle Lichtensteiger, Museumsleiterin Stapferhaus Lenzburg steiger. Doch dazu später mehr.

Zunächst sei ein Rückblick erlaubt, und zwar auf die Vorgängerin, die Ausstellung mit dem Namen «Fake. Die ganze Wahrheit.» Sie war die erste im neuen Stapferhaus, welches im Oktober 2018 beim Bahnhof in Lenzburg eröffnet wurde. Der Erfolg war derart gross, dass es zu einer Verlängerung kam, ehe die Coronakrise für einen abrupten Unterbruch sorgte und die Bilanz bis zur Finissage Ende Juni 2020 trübte. «Uns fehlten letztlich etwa 300'000 Franken. Diese hätten geholfen, die Finanzierungslücke zu verkleinern, die sich in der Zukunft auftut», erklärt Sibylle Lichtenstei-

ger. Trotz des Lockdowns überwiegt aber die Freude über die Beliebtheit der Ausstellung, welche Besucher aus der ganzen Schweiz angezogen hat. Aufgrund der Aktualität mit Corona waren die Abteilung Faktencheck und die inspirierende Lügensammlung noch aktualisiert worden. Das «Amt für die ganze Wahrheit» ist sogar heute noch aktiv – nicht nur auf der Webseite des Stapferhauses, sondern auch in Form von Workshops für Schulklassen

Mann in Jeansrock wird positiv überrascht Recherchiert wurde auch für die neue Ausstellung wieder fleissig, eineinhalb Jahre dauerte die Vorlaufzeit, dreieinhalb Monate die Aufbauzeit. «Unser Ziel ist es, dass sich die Menschen mit dem eigenen Geschlecht und dem der anderen auseinandersetzen. Es geht nicht um richtig oder falsch. Das Projekt will den Horizont erweitern, überraschen und zum Staunen bringen», erklärt Lichtensteiger. Gesprochen habe man unter anderen mit einem Taxifahrer, der seit Jahren einen Jeansrock trage. «Er tut dies, weil es so bequemer ist, weil die Hose beim Sitzen zwickte. Erstaunlicherweise erhielt er dafür viele Komplimente. Der Mann dachte, er würde mehr anecken.» Mit solchen Beispielen gehen die Aussteller auf die Normen ein, die gerade für Männer in der äusseren Erscheinung als sehr beschränkt gelten. «Eine Frau kann mit kurzen Haaren und Nadelstreifenhose ausgehen und wird nicht als männlich wahrgenommen. Ein Mann hingegen sollte sich nicht die Nägel anmalen.» Oder vielleicht doch? Das Beispiel mit dem Taxifahrer zeigt, dass der Spielraum der Geschlechter grösser sein könnte als gemeinhin angenommen.

Im Stapferhaus will man nun die Chance nutzen und die überhitzte Gender-Debatte etwas abkühlen. Nicht selten sind die Fronten nämlich verhärtet. Den einen ist jeder Satz zur Geschlechterfrage mit all ihren Zwischentönen zu viel, für die anderen kann nicht genug darüber gesprochen werden. Im Vorfeld der Ausstellung habe man 60 Personen befragt, wie weiblich sie sich selbst sehen, erzählt Sibylle Lichtensteiger, «auch Männer selbstverständlich». Nur wenige sähen gar nichts Weibliches an sich, diese Frage habe zum Nachdenken angeregt. In verschiedenen Räumen können sich die Besucher mit dem Thema auseinandersetzen. Wie entsteht das Geschlecht? Was macht uns zur Frau, zum Mann oder zum Genderqueer? Welche Bedeutung haben «Macht und Ordnung», «Arbeit und Rolle», «Körper und Schönheit», «Liebe und Sexualität»? Die Ausstellung lädt Singles, Paare und Familien zum lebensfrohen Dialog ein und gibt Anregungen in Erziehungs-, Beziehungs- und Liebesfragen. Dies geschieht mitunter auf amüsante Weise, beispielsweise da, wo der Mann seinen Gang in Stöckelschuhen üben oder die Frau im Macho-Stil posieren kann. Sogar die Geschlechtsteile kommen als Herr Pe(nis) und Frau Vu(lva) zu Wort…

«Wie bei einem Spaziergang durch den Park» «Fake. Die ganze Wahrheit» hat gezeigt, dass nicht wenige Besucher ein zweites Mal vorbeikommen, die durchschnittliche Verweildauer beläuft sich auf zweieinhalb Stunden. «Es ist wie beim Spaziergang durch einen Park. Mal setzt man sich dort

«Unser Ziel ist es, dass sich die Menschen mit dem eigenen Geschlecht und dem der anderen auseinandersetzen. Das Projekt will den Horizont erweitern, überraschen und zum Staunen bringen»

Sibylle Lichtensteiger, Museumsleiterin Stapferhaus Lenzburg

Infos

Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag, 9-17 Uhr; Donnerstag bis 20 Uhr.

Eintrittspreise Erwachsene 21 CHF I Lernende und Studierende bis 25 Jahre 13 CHF I Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre 8 CHF Kinder bis 6 Jahre gratis; Familienkarte 35 bis 45 CHF

www.stapferhaus.ch

hin, mal an einen anderen Ort», erläutert Sibylle Lichtensteiger das Verhalten der Museumsgäste. Auch das Geschlechterthema dürfte zum Wiederkommen anregen, glaubt sie, schliesslich sei die Betrachtungsweise je nach Begleitung verschieden. «Es ergeben sich andere Gespräche, wenn ich die Ausstellung mit meiner Mutter, meinem Freund oder der Enkelin besuche.» Angesprochen sei die ganze Gesellschaft. Jene, die von #MeToo und gendergerechter Sprache nichts mehr hören wollen, jene, denen es noch lange nicht genug ist – und schliesslich auch alle, die noch nie davon gehört haben.

Aufgrund der aktuellen Bundesratsbeschlüsse herrscht im Museum eine Maskenpflicht, am Eingang erhält jeder eine Tasche mit Desinfektionsmittel und Taschentüchern, die Besucherzahl ist begrenzt. Der Einlass wird mit der Hilfe eines Online-Reservierungssystems mit klaren Ankunftszeiten geregelt, auch War-

«Die Ausstellung ist wie beim Spaziergang durch einen Park. Mal setzt man sich dort hin, mal an einen anderen Ort», so Museumsdirektorin Sibylle Lichtensteiger.

teschlangen können so vermieden werden. Mehr als 100 Menschen werden sich nicht gleichzeitig auf den 1200 Quadratmetern des Stapferhauses aufhalten, versichert die Museumsleiterin, Platz ist also genügend vorhanden. Das ist an einem Ort, der zu Spitzenzeiten bis zu 800 Leute begrüsst, selbstredend kein gutes Geschäft. «Vor allem die Schulklassen, denen derzeit Ausflüge verboten oder nicht empfohlen sind, fehlen uns unter der Woche.» Wie lange man den Betrieb auf diese Art und Weise stemmen könne, sei schwierig einzuschätzen. «Wird uns wieder eine Ausfallentschädigung oder Kurzarbeit bezahlt? Zu viele Fragen sind derzeit noch offen.» Wenn man die wirtschaftliche Situation indes ausser Acht lasse und sich auf die kulturelle Perspektive fokussiere, seien weniger Kunden immer noch besser als geschlossene Türen. «Wir ermöglichen ein sinnvolles, echtes Erlebnis, das die Herzen öffnet.»

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BADEN-CITY EINE WAHRE PIONIERFILIALE

Der umgebaute Migros-Supermarkt Baden-City eröffnete am 5. November mit einem neuen Ladenkonzept. Im erweiterten Daily findet man neben heissen Sandwiches, warmen Menüs oder frisch zubereiteten Birchermüesli auch Ladestationen und ein WiFi. Zudem gibt es an der neuen Abfüllstation Lebensmittel zum selbst Abfüllen für Kundinnen und Kunden, die nachhaltig und verpackungslos einkaufen wollen. Und sogar Markenbrillen und Hörgeräte kann man neuerdings im Supermarkt kaufen – professionelle Beratung gehört im «MiSENSO»-Fachgeschäft dazu.

Unverpackt liegt im Trend. Der umgebaute Supermarkt Baden-City geht mit der Zeit und bietet als erste Filiale im Wirtschaftsgebiet der Migros Aare eine Abfüllstation für Lebensmittel. Das freut nicht nur die Natur, sondern auch die Kundschaft. Ob Hülsenfrüchte, Teigwaren, Nüsse, Reis, Trockenfrüchte oder Getreideflocken – alles gibt es in Bio-Qualität. So können Leute, die Wert auf einen nachhaltigen Lebensstil legen, Artikel ohne Verpackung einkaufen.

In der Anfangsphase füllt man die Lebensmittel in Papiertüten aus nachhaltig hergestellten Materialien oder in Mehrwegbeutel und wägt sie danach. Ab 2021 soll auch das Abfüllen in selbst mitgebrachte Mehrwegbehälter möglich sein.

Auffüllen statt Wegwerfen gilt in Baden zudem bei Süssigkeiten. Auch Schokokugeln, Gummi-Colaflaschen oder weitere Leckereien können die Kundinnen und Kunden ab Januar selbst abfüllen. Die Automaten und Waagen befinden sich im jeweiligen Sortiment. Für den Durchblick Baden-City – eine Pionierfiliale. Neuerdings gibt es in der Migros auch Kontaktlinsen, Markenbrillen, Sonnenbrillen und moderne Hörgeräte zu fairen Preisen. Professionelle Beratung gehört bei «MiSENSO» dazu. Zudem kann die Kundschaft im Optik- und HörgeräteakustikFachgeschäft im Supermarkt Sehtests sowie einen Hörgeräte-Simulator buchen.

Frisch, frischer, Daily Die Marke «Daily» steht für Zwischenmahlzeiten, welche Mitarbeitende täglich mehrmals frisch zubereiten. Wer zum Morgenkaffee und Birchermüesli schon mal die ersten Mails checken möchte, findet in Baden neu Ladestationen und ein WiFi.

«Wir freuen uns, wenn möglichst viele Kundinnen und Kunden die neuen Angebote im umgebauten Laden ausprobieren», sagt Marktleiter Matthias Wolf. Und fügt an «Es ist schön, eine Filiale wiederzueröffnen, die so viel bietet.»

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