Alpe Adria Magazin (AAM 8) 8. Oktober 2009

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25.09.2009

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kärntner genüsse

Luxus? Låxus? Ohne die Fischzüchter in Malta, Sirnitz und Feld am See wäre der Kärntna Låxn, einst König der heimischen Seen, nur noch verschwommene Erinnerung. Die große Seeforelle ist ein lachsartiger Fisch, wurde früher während der Laichzeit in den Flüssen gefischt und in „Låxn“, na ja, umdefiniert. Unter Luxusbedingungen wächst er nun in der „Genuss Region Kärntna Låxn“ entspannte zweieinhalb Jahre lang zur Portionsgröße heran: Naturteiche mit kristallklarem Wasser und viel Platz – „quasi Freiwasserhaltung“, sagt Fischermeister Andreas Hofer. Der Fisch hat einen mineralisch-frischen Eigengeschmack, sein Fleisch ist kompakt und durch Karotinfütterung lachsähnlich rosa. Er ist fürs Braten prädestiniert, wird lebend, küchenfertig filettiert, geräuchert oder gebeizt verkauft. Bei Fischereibetrieben ab 10,80 Euro/Kilo für Frischfisch erhältlich. Kärnten Fisch, Andreas Hofer, Feld am See, Millstätter Straße 77, (0 67 6) 35 46 998, www.laxn.at

Unterkärntens Ölbaron Ausschließlich heimisches, keimfähiges Saatgut lässt Gottfried Hudl in die im Schneckentempo mahlende Schneckenmühle rieseln. Tröpfchenweise heraus kommt natives Öl mit wenigen gesättigten Fettsäuren, aber besonders wertvollen Inhaltsstoffen. Die Spezialität des Unterkärntner Ölbarons ist das extra native, aus selektierten Samen gepresste Hanföl. Grasig-nussartig frischt es Jogurt oder Topfen auf. Köstlich geschmacksklar auch das Leinöl (zudem Blutdruck senkend), Nuss- und Kürbiskernöle und das in Kärnten typische Leindotteröl. Direkt am Bio-Hof (Hanföl 7 Euro/0,25l), donnerstags und samstags auch bei „bio-logisch“, Kaufmanngasse am Klagenfurter Benediktinermarkt. Gottfried Hudl, Eberndorf, Gablern 18, (0 42 36) 27 60

Kostbar – mostbar Am Anfang war der Apfel, dann folgte der Most. Die Lavanttaler „Mostbarkeiten“-Bauern verwandeln regionales Streuobst wie den Lavanttaler Bananen-Apfel gleich in eine Vielzahl an Qualitätsprodukten. Apfelsaft (sehr gut von Dominikus Spendel), Apfelwein (prämierter „Maschanska“ von Willi Napetschnig), Schnaps, Likör und natürlich mild-säuerlichen Most gibt’s am Zogglhof in St. Paul zu verkosten. Dort werden auch Qualitätsessige gebraut. Lustig machen vor allem die Fruchtessige mit schön eingebundener Frucht (Birne, Apfel, Himbeere und Ribisel (!). Zwei Jahre reift der Balsamico aus Birnenmost und Birnensaft, Ingwer- Safran- und andere Gewürzessige (Kooperation mit Kotanyi) sind intensiv-würzig – vorsichtig dosieren. Interessant: Obstbaumuseum im ersten Stock. Mostbarkeiten, Zogglhof, Hans Köstinger, St. Paul, Hundsdorf 2, (0 43 57) 31 41, www.mostbarkeiten.at Willi Napetschnig, St. Georgen im Lavanttal, Herzogberg 2, (0 66 4) 38 57 533 Dominikus Spendel, St. Paul im Lavanttal, Legerbuch 30, (0 43 57) 39 32, www.spendel-schnaps.at

Kräuteraromenkäs

Sau-mäßig gut Wo grün oder rot plombiert „Gailtaler Speck“ drauf steht, ist ausschließlich Gailtal drin. Von den Ferkeln übers Futter bis hin zum fertigen Traditionsprodukt ist alles original regional: „Bis zur Muttersau nachvollziehbar und EU-weit geschützt“, betont Albert Janz von der „Genuss Region Gailtaler Speck“. Die sau-mäßig gute Spezialität wird geräuchert, reift bis zu sechs Monate lang und sollte einen blütenweißen Speckrand haben. Traditionell ist’s der Seitenspeck (Karree und Bauch), für den sich Reisende bei Gailtaler Bauern und Fleischern anstellen. Aber auch der Schinkenspeck gelingt kirschrot, würzig und mit mildem Räuchergeschmack. Zehntausende feiern jedes Jahr Anfang Juni das Speckfest in Hermagor. In vielen Höfen oder z. B. in der Fleischerei Kastner in Kötschach-Mauthen erhältlich. Genusstipp: In Meersalz eingesurter, saftig roter Schinkenspeck vom Lerchenhof, 24 Euro/Kilo. Gailtaler Speckgemeinschaft, Obmann Albert Janz, Götzing, Egg, (0 65 0) 42 82 000, www.gailtalerspeck.at Fleischerei Kastner, Kötschach-Mauthen 286, (0 47 15) 323. Biedermeierschlössl Lerchenhof, Hermagor, Untermöschach 8, (0 42 82) 21 00, www.lerchenhof.at

Auf vierzehn Gailtaler Almen tummeln sich im Sommer Rinder, die kräuterwürzige Almmilch geben, und Senner, die daraus Gailtaler Almkäs machen. Mindestens sechs Wochen reift der Rohmilch-Hartkäse in der „Genuss Region Gailtaler Almkäs“, am besten schmeckt er vor Ort mit Weitblick. Im Tal liefert jeden zweiten Samstag der Hermagorer Bauernmarkt (Wulfeniaplatz) Nachschub. Neben dem Almkäs (ab 12 Euro/Kilo) gibt’s auch Camembert - hervorragend auf Watschinger und der Tressdorfer Alm mit eigener Schaukäserei. Der beliebte „Kräuterschotten“ (Bischofsalm) erinnert an geräucherte Ricotta. Gemeinschaft der Gailtaler Almsennereien, Hermann Lackner, Jenig 1, (0 42 85) 532, www.almkaese.at Schaukäserei Tressdorfer Alm, Sonnenalpe Nassfeld, Hermagor, (0 42 85) 81, www.tressdorferalm.at Watschinger Alm, Watsching 1, Hermagor, (0 42 85) 72 28; Bischof Alm, Kötschach-Mauthen, Würmlach 24, (0 47 15) 319

Süßes Rosental Die autochthone, sanftmütige und fleißige Carnica Biene fühlt sich im naturbelassenen Rosental wie im Paradies. Beste Voraussetzungen für die 270 Traditionsimker der „Genuss Region Rosentaler Carnica Honig“. Abhängig von der Botanik gibt’s Wald- oder Blütenhonig, beide in flüssiger, kristalliner oder cremiger Form. Der Waldhonig ist bernsteinfarben, herb-würzig und weniger süß als Blütenhonig. Goldgelb, mit Wiesensalbei- und Löwenzahnaromen durchzogen, ist dieser aber seltener. Die beste Art, Honig lange zu lagern? Einfrieren! Honig, Gelée Royal und Propolis sind ab Hof oder im Regionalladen zu beziehen. Hervorragender dunkel-intensiver Waldhonig von Ingo Schwarz um 11 Euro/ Kilo. Carnica-Region Rosental, Ingo Schwarz, Ferlach, Sponheimer Platz 1, (0 42 27) 51 19, www.carnica-rosental.at


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