EINBLICK | 23.5.2022 | 35
Was machen Sie da, Herr Zehr?
Ich bin für die 170 Tiere auf dem Signal de Bougy verantwortlich. Neben Ziegen, Damhirschen und Pfauen kümmere ich mich auch um exotischere Arten im «Haus der magischen Tiere», das im vergangenen Jahr eröffnet wurde. Hier kann man während der warmen Jahreszeiten eintrittsfrei Tiere beobachten: zum Beispiel Gespenstschrecken – wahre Profis in Sachen Tarnung – oder Nymphensittiche – grosse Opernsänger – sowie ausgefallene Amphibien wie den Axolotl, einen e ntfernten Verwandten des Feuersalamanders. Und natürlich die freundliche Kornnatter namens Bob (Bild) – getauft von einem der Kinder, das an einem m einer Workshops teilgenommen hat. Meine Aufgabe mit den Tieren ist es, die kleinen Entdecker im spielerischen Umgang anzuleiten, aber auch zu beruhigen. Es ist für mich eine wahre Freude, neugierigen B esucherinnen und Besuchern diese oft völlig un bekannten Tiere zeigen zu können. Ich versuche, bei Menschen das Bewusstsein für die regionale Tierwelt zu schärfen. So wird man im Park Insektenhotels, Vogelhäuschen oder Igelhäuser entdecken können, die ich aus Abfallmaterialien gebaut habe: alles Beispiele für einfache Bauprojekte, die man daheim durchführen kann und die sich positiv auf die Biodiversität auswirken. Zum Glück habe ich eine Geschäftsleitung, die mir bei meinen Alltagstätigkeiten und bei jedem Projekt, das ich umsetze, vertraut. Zurzeit denke ich darüber nach, Bienenstöcke aufzustellen, um die Besucherinnen und Besucher für die Bedeutung unserer heimischen Wildbienen zu sensibilisieren. Und warum nicht eines Tages Honig made in Signal de Bougy geniessen?
Jean-Baptiste Zehr (28) ist Tierpfleger im Freizeitpark Signal de Bougy in Bougy-Villars VD. Text: Pierre Wüthrich Bild: Nik Hunger