34 | 9.5.2022 | TIERE
Schlangenland Schweiz Gelbgrüne Zornnatern, Aspisvipern, Kreuzotter: Schlangen kommen bei uns häufiger vor, als man meint. Wo sie leben, wie gefährlich sie sind und welches ihr Lieblingswetter ist. Text: Dario Aeberli
Welche Schlangen gibt es in der Schweiz?
Wie gross können sie werden? Die Äskulapnatter sowie die Gelbgrüne Zornnatter können über 150 Zentimeter lang werden. Die Vipern sind viel kleiner. Kreuzotter und Aspisvipern sind meistens zwischen 50 und 65 Zentimeter lang und erreichen vereinzelt eine Maximallänge von etwa 80 Zentimetern.
Wo finden wir hierzulande Schlangen? Die wärmsten Regionen sind die schlangenreichsten, vor allem das Tessin, die Bündner Südtäler und das Wallis, sagt Andreas Meyer, Fachbereichsleiter Reptilien bei der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz. Auch im Engadin und im Genferseegebiet gibt es relativ viele Schlangen. Seltener findet man sie im Jura oder am Alpennordhang. Im dicht besiedelten Mittelland kommen in Feuchtgebieten und an Gewässern Ringelnattern vor, am Zürichsee trifft man auf die Würfelnatter, ganz selten begegnet man einer Schlingnatter.
Schlangen mögens warm, und sie lieben Verstecke. Lärm hingegen stört sie nicht.
Welche Standorte mögen sie? Schlangen lieben wilde, sonnige, versteckreiche Orte. Im Gebirge sind es meist steinige und felsige Stellen. Die heimischen Schlangen fühlen sich auch in menschgemachten Lebensräumen wohl. Dazu gehören Weiden, Wiesen, Äcker und Rebberge, wenn es dort Gestrüpp, Steinhaufen oder Trockenmauern hat. Auch an Böschungen kann man Schlangen finden, etwa entlang von Bächen, Bahnlinien oder Strassen. Der Lärm stört die Tiere nicht, und sie gewöhnen sich an den Verkehr. Auch Verbauungen an Seen werden gern besiedelt,
Bilder: Keystone
Hierzulande leben neun Schlangenarten – sieben Natternund zwei Vipernarten. Die Nattern sind ungiftig, die Vipern hingegen giftig. Zu den Nattern gehören Barrenringelnatter, die Nördliche Ringelnatter, die Würfel- und Vipernatter, die Schlingnatter, die Äskulapnatter und die Gelbgrüne Zornnatter. Zu den Vipern zählen die Kreuzotter und die Aspisviper.