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Ein Hund, zwei Frauchen
Meins ist auch deins
Immer mehr Menschen teilen ihr Hab und Gut, anstatt alles selbst neu zu kaufen. Drei Beispiele zeigen, wie sich die Sharing Economy immer weiter ausweitet.
Text: Manuela Enggist Bilder: Christian Schnur
Ein Hund, zwei Frauchen
Matti ist verwirrt. Er springt auf der Waid am Zürcher Käferberg zuerst das blaue Hosenbein hoch, dann das schwarze. Dann fordert er auf dem Rücken Streicheleinheiten ein. Lachend kraulen ihn die schwarz und die blau behoste Frau: Sirin In Albon (20) und Marlies Seifert (38). «Er ist es nicht gewohnt, dass wir beide mit ihm unterwegs sind», sagt In Albon. Sie ist die Besitzerin des zweijährigen Border Collies. Seit vergangenem September ist er auch bei Seifert zu Hause. Die beiden teilen sich Matti. Seifert wünschte sich schon länger einen Hund: «Ich habe mir einige angesehen, war im Tierheim. Aber der passende war nicht dabei.»
Zu sensibel für die Herde Als Zwischenlösung erstellte sie auf der Dogsharing-Plattform Hundelieb ein Profil. Darauf kontaktierte sie Sirin In Albon und bat um ein Treffen. «Und die Chemie zwischen Matti und mir hat sofort gepasst.» Auch In Albon war erleichtert. Matti sei über Umwege zu ihr gekommen. Eigentlich hätte er als Hirtenhund bei ihrem Vater in Norwegen arbeiten sollen. «Aber dafür war er zu sensibel.» Also nahm In Albon ihn auf. Doch als sie im September 2021 ihr Studium in Agrarwissenschaften beginnt, braucht sie jemanden, der tagsüber zu ihm schaut. Sie meldet sich bei «Hundelieb» an und
Kommunikationsexpertin Marlies Seifert (38), neben Studentin Sirin In Albon (20), Zürich, mit Hund Matti
stösst sofort auf Seiferts Profil. «Sie suchte nach einem gut erzogenen Hund, der viel Auslauf braucht und gern draussen ist: die Kurzbeschreibung von Matti.» Zudem passe es super, weil sie in der Nähe der ETH wohnt. So bringt die Studentin den Hund meistens auf dem Weg an die Hochschule bei ihr vorbei.
Drei bis vier Tage pro Woche ist Matti bei Seifert, die als Kommunikationsspezialistin bei der Migros arbeitet und in der Mittagspause mit ihm joggen oder spazieren geht. Das Futter bezahlt und organisiert In Albon und bringt es abgepackt mit. Auch für die Arztkosten und Hundesteuer kommt sie auf. Es sei sinnvoll, wenn man zu Beginn darüber spreche, sagt Mattis Besitzerin. Auch über Erziehung hab en sie geredet. Als In Albon ihm das Hochspringen an Menschen abgewöhnen wollte, sprachen sie eine gemeinsame Taktik ab, um ihn nicht zu verwirren.
Mit der Anmeldung auf der Plattform übernehme man Verantwortung, sagt Seifert. «Ich finde es wichtig, dass Hunde Konstanz erleben.» Die beiden planen, Matti, so lange es geht, zu teilen. So wissen beide, dass Matti die aktive Betreuung erhält, die er verdient.

Hundelieb.de
Hundelieb heisst die erste und derzeit grösste Dogsharing-Plattform im ganzen deutschsprachigen Raum.
So funktioniert es:
Menschen, die ihre Hunde teilen wollen, melden sich auf der Homepage oder der App an und erstellen ein Profil von ihrem Hund. Wer interessiert, aber noch ohne Hund ist, erstellt ein Profil von sich selbst und seinem «Wunschhund». Die Anmeldung ist gratis. Wer andere aktiv anschreiben will, muss als Premium-Mitglied eine Gebühr bezahlen. Es empfiehlt sich, sich über Fragen der Versicherung untereinander abzusprechen.
«Das Ausleihen verlief stets unkompliziert.»
Pablo Kuhn (37), Basel, Laborant
Damit kein Werkzeug zu Hause vergammelt
Sharely.ch
Die grösste Schweizer Miet- und Vermietplattform für Alltagsgegenstände hat seit vergangenem Jahr eine PartMM nerschaft mit der Migros. So funktioniert es:
Wenn man etwas gefunden hat, das man mieten will, stellt man eine Mietanfrage mit der gewünschten Mietdauer. Nach der Bestätigung durch Vermieterin oder Vermieter werden die Details für Abholung und Rückgabe vereinbart. Will man etwas vermieten, lädt man neben einer Beschreibung kostenlos Bilder davon hoch und legt den Mietpreis pro Tag fest – automatisch mit einer Versicherung.
«Ich baue in Münchenstein BL ein altes Haus um, damit ich mit Frau und Tochter dort leben kann. Schon früher habe ich gewisse Dinge lieber geliehen als gekauft. So hatte ich beispielsweise nie ein eigenes Auto, sondern habe das immer über Sharing-Plattformen oder von Bekannten geborgt. Spätestens seit der Geburt meiner Tochter hat für mich das Thema Nachhaltigkeit an Wichtigkeit gewonnen. Ich musste schon frustrierende Erfahrungen mit der Kurzlebigkeit von günstigen Maschinen machen. Deshalb war für mich klar, dass ich beim Umbau nicht alles neu kaufe, sondern mir qualitativ hochwertiges Werkzeug ausleihen möchte. So habe ich mir etwa für einige Tage eine Bodenschleifmaschine ausgeliehen, um den alten Parkett abzuschleifen. Das hat sich total gelohnt. Hätte ich die Maschine neu gekauft,
hätte ich dafür mehrere Hundert Franken bezahlt. Der Mietpreis belief sich auf 34 Franken pro Tag. Nach der Renovation hätte ich eine solche Maschine nie mehr genutzt, und sie wäre im Keller vergammelt. Zudem macht es einen effizient, wenn man weiss, dass man das Gerät in einer Woche wieder zurückgeben muss. Ich setzte dafür auf die Plattform Sharely, auf die mich mein Bruder aufmerksam gemacht hatte. Er arbeitet dort.

Grösse erhöht die Qualität Das Ausleihen verlief stets unkompliziert. Ich habe im Suchfilter einen engen Radius eingegeben und nur nach in der Region Basel verfügbaren Maschinen gesucht. Je nach Grösse haben die Vermieter sie mir in den Briefkasten gelegt oder an der Haustür übergeben. Es war nicht immer einfach, das passende Werkzeug in der Nähe zu finden. Ich denke, die Plattform wird noch besser werden, wenn sich mehr Menschen daran beteiligen. Nur so wird die Auswahl grösser. Ich plane auch, meine eigenen Werkzeuge zu vermieten, sobald ich mit der Renovation fertig bin. Neben der Nachhaltigkeit erhoffe ich mir so, auch einen Teil der Kosten wieder hereinzuholen; zudem trage ich damit dazu bei, dass die SharelyCommunity weiterwächst.»
Nathalie Gföhler (29, links), Zürich, Product Manager für einen französischen Luxusbrand
Kleihd.ch
In der Mode-Leih-Boutique können online Kleider ausgeliehen werden. Die Firma wurde 2020 von Share a Look übernommen und um die heutige Mode-LeihPlattform erweitert. So funktioniert es:
Interessierte können in der Boutique Beratungstermine vereinbaren. Die Kleidungsstücke werden für eine beliebige Zeitspanne ausgeliehen. Es besteht auch die Möglichkeit, online oder in der Boutique eigene Kleidungsstücke zu verleihen. Die Gebühr legen die Eigentümerinnen fest.
Das Faible für Fashion ausleben
«Ich liebe Mode und setze mich oft und gern mit neuen Trends auseinander. Mit der Zeit kam in mir aber auch in diesem Bereich ein ökologisches Bewusstsein auf. Ich habe mich beim Einkauf immer öfters gefragt, ob ich dieses Kleid wirklich brauche. Oder ob es nach einmaligem Tragen nicht ein trauriges Dasein im Schrank fristet. Vor einem Jahr bin ich auf «Kleihd» aufmerksam geworden. Das Unternehmen bietet online und in der Zürcher Boutique Kleider zum Ausleihen an. Neben Abendkleidern haben sie auch Outfits für Meetings oder Vorstellungsgespräche.
Etwa 40 Franken mit Reinigung Das Angebot ist für mich ideal. Ich kann mein Faible für Fashion ausleben und leihe mir Outfits aus, die ich nie kaufen würde, weil ich Angst hätte, dass sie mir in einem halben Jahr nicht mehr gefallen könnten. Wenn ich mir für ein Wochenende ein Kleid ausleihe, bezahle ich je nach Designer oder Wert des Kleides um die 40 Franken pro Tag – inklusive Reinigung. Ich denke schon, dass ich mich damit ein Stück weit der Fast Fashion entziehen kann. Ich komme so gar nicht erst in Versuchung, mir auf die Schnelle ein Kleid zu kaufen, nur weil gerade ein wichtiger Event ansteht. Für mich fühlt es sich auch nicht wie ein Verzicht an. Ich setze mir dadurch keine Grenzen, sondern empfinde es eher als befreiend.» MM
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