Lebens.Lust Sommer 2020

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das lustenau magazin

Lustenau bringt’s Innovative Entwicklungen Die Natur blüht auf Kräuter, Blüten & Bäume

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inhalt NATUR.LUST 04 Frühlingszauber

ENTWICKLUNGS.LUST 08 Millennium Park 10 Gless Hub 14 Vorarlberger Schutzmasken 17 Ein Blick in die Nähwerkstatt 20 Lustenau bringt’s 28 Gemeinschaftsprojekt: Desinfektionsmittel 30 Woran arbeitest du gerade…?

NATUR.LUST 38 Kräuterfachfrau Margrit Hofer 40 Jede Blüte zählt 42 2.500 neue Obstbäume und mehr Gutes

GENUSS.LUST 46 Ab Hof und am Markt 48 Sauergemüse, Kombucha und Miso

KULTUR.LUST 50 Wunderkammer 52 Neues aus dem Freudenhaus

BEWEGUNGS.LUST 56 Olympiahoffnung 58 Erinnerungen an Olympia 60 Radeln ist ein Gewinn

LUST.ENAUER 64 Kantinen-Revoluzzer

Simon Fitz ist das aktuelle Lebens.Lust-Titelmodel und täglich bei Biofitz im Einsatz, um seine KundInnen mit frischen Bioprodukten zu versorgen.

IMPRESSUM: Verleger, Medieninhaber und Herausgeber: Ortsmarketing Lustenau GmbH, Schillerstraße 2, 6890 Lustenau, +43 (0)5577 8181-1400, marketing@lustenau.at, www.lustenau.at/marketing Für Konzeption und Inhalt verantwortlich: Ortsmarketing Lustenau GmbH Grafische Gestaltung und Um­setzung: chilidesign, www.chilidesign.at Anzeigenberatung: Patrizia Pozzera, +43 (0)5577 84526, marketing@lustenau.at Druck: Buchdruckerei Lustenau GmbH Erscheinungstermin: Mai 2020 Auflage: 25.000 Stück

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EDITORIAL

Welt im Wandel Die Corona-Krise hat die Welt in den letzten Wochen lahmgelegt. Und gleichzeitig gewandelt. Text: Alexandra Ender; Foto: Marcel Hagen

Die ungewohnte Pause der letzten Wochen hat vieles bewegt. Bei den Menschen persönlich, aber auch im Kollektiv. Lustenau hat gezeigt, dass im Gemeinsamen so viel Gutes entstehen kann. Nach dem Motto „luschnouhebtzämmo“ wurden innert kürzester Zeit Initiativen gestartet, die große Beachtung gefunden und Hoffnung gegeben haben. Sowohl menschlich als auch wirtschaftlich. Zur gleichen Zeit war die Natur für viele ein wichtiger Ankerpunkt. Pflanzenund Tierwelt haben aufgezeigt, wie wunderbar der Wandel sein kann. Wie heilsam die Ruhe ist. Ein wundervoll sonniger Frühling hat das satte Grün und eine unglaubliche Farbenpracht hervorgezaubert. Dass wir in einem Natur­ idyll leben, ist in den letzten Wochen vielen bewusst geworden. Auch im Kleinen, im Persönlichen, ist der Wandel stetig. Ich darf mich aus meiner Position als Geschäftsführerin verabschieden und an Nathalie Roithinger übergeben. Ich wünsche ihr und dem wundervollen Team alles Gute. Ich bin mir sicher, dass sie gemeinsam die Kraft aus der aktuellen Situation für Lustenau nutzen werden.

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Die CARINI Jubilare des Jahres 2019

Nachhaltiges Wachstum bei CARINI Der Etiketten-Hersteller aus Lustenau freut sich über eine nach wie vor hohe und weiterhin wachsende Kundenzufriedenheit, mehr Produktionsfläche und eine Rekordzahl an Betriebsjubilaren.

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Nachdem Etiketten CARINI im vergangenen Jahr sein 80-jähriges Firmenjubiläum feiern konnte, stehen die Zeichen beim Lustenauer Familienunternehmen auch im Hinblick auf die Zukunft klar auf Wachstum – und das nicht nur in quantitativer, sondern vor allem qualitativer Hinsicht. „Erst vor kurzem haben wir unsere Produktionsflächen in Lustenau um 300 Quadratmeter erweitert. Aber noch wichtiger ist für uns, dass wir bei der letzten Kundenzufriedenheitsbefragung erstmals einen „Net Promoter Score“ von +60 erreicht haben“, erläutert Geschäftsführer Edgar Sohm. „Das ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals eine deutlich Steigerung und zeigt, dass unsere Kunden das Unternehmen CARINI außergewöhnlich oft und gerne weiterempfehlen.“ Den entscheidenden Grund für dieses ausgesprochen positive Ergebnis sieht der CARINI Chef im Engagement und Können seines Teams. „Über 150 Mitarbeitende kümmern sich quasi rund um die Uhr um das Wohl unserer Kunden. Und wir arbeiten bereits seit vielen Jahren mit großer Leidenschaft für die kontinuierliche Verbesserung unserer Leistungen. Denn Business Excellence ist unser Antrieb und die Basis für zukünftige Erfolge – auch in einem nach wie vor schwierigen Marktumfeld. Umso mehr freut es uns natürlich, dass wir mittlerweile auf über 1.400 aktive Kundenbeziehungen bauen können, bei denen nicht nur der monetäre Aspekt im Mittelpunkt steht, sondern vor allem das partnerschaftliche Miteinander.“

Wenn es um CARINI Produkte geht, kommen nachhaltige EtikettenLösungen – wie z. B. ein neuer kompostierbarer Kleber-Papier-Haftverbund – bei der Kundschaft aktuell besonders gut an. „Aber wir sollten auch die Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen Sinne nicht vergessen“, so Edgar Sohm. „Denn eines hat uns die aktuelle Corona Krise verdeutlicht: Nur wer auf einen stabilen Zusammenhalt innerhalb der Mitarbeiter zählen kann, wird erfolgreich am Markt agieren und damit langfristig Arbeitsplätze in der Region sichern.“ Und die Arbeitsplätze bei CARINI erfreuen sich seit jeher großer Beliebtheit. Das zeigt nicht nur die TatsaEtiketten CARINI GmbH che, dass die Lustenauer immer wieder zu einem der beliebtesten Arbeitgeber in Vorarlberg gewählt werden, sondern Edgar Sohm auch die zahlreichen Mitarbeiter, die dem Geschäftsführung / CEO Unternehmen über Jahrzehnte hinweg Industrie Nord, 6890 Lustenau die Treue halten. „Im letzten Jahr konnT: +43 (0) 5577 68989 ten wir sage und schreibe 22 FirmenjuE: edgar.sohm@carini.at bilare feiern, die schon seit mindestens zehn Jahren zum CARINI Team gehören, so viele wie noch nie zuvor“, freut sich Edgar Sohm. „Und ich finde, das sagt in der heutigen Zeit der schnellen Jobwechsel doch einiges aus über CARINI und unsere Unternehmenskultur.“

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ENTWICKLUNGS.LUST

Millennium Park Unternehmerisches Zentrum für Innovation und Technologie. Text: Alexandra Ender; Foto: Lukas Hämmerle Der Millennium Park ist Ausgangspunkt für verschiedenste Innovationen. Die Kraft, die in diesem Vorzeigewirtschaftspark entstehen kann, wurde in den letzten Wochen und Monaten eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Das im Millennium Park 6 beheimatete Smart Textiles Lab war Zentrum des bundesweit viel beachteten Vorarlberg-Masken-Projekts. Aber auch sonst tummeln sich an diesem gefragten Standort erfolgreiche lokale und internationale Unternehmen, die in einer hochklassigen Infrastruktur Partnerschaften anstreben, Synergien nutzen und so von der guten Nachbarschaft mit den umliegenden Firmen im attraktiven Ambiente profitieren.

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3.200 Quadratmeter für die digitale Innovation Wie der Millennium Park 6 zum Start-up-Zentrum und digitalen Innovation-Hub wurde. Text: Veronika Mennel; Fotos: Marcel Hagen

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as gläserne Gebäude sticht schon von Weitem ins Auge. Elegant und modern empfängt es seine Besucher im lichtdurchfluteten Eingangsbereich mit plätschernder Wasserwand und noblem Ambiente. Ein Eigentümerwechsel im Jahr 2019 brachte auch ein überarbeitetes Nutzungskonzept mit sich. Auf 3.200 Quadratmetern arbeiten hier Start-ups Seite an Seite mit weltweit agierenden Großunternehmern. Alles ist darauf ausgelegt, einen eigenen Kosmos für innovatives, kreatives Schaffen zu gestalten: Licht, Umgebung, Akustik und Konzept. Individuen und Organisationen bekommen hier die besten Voraussetzungen, um Ideen für die Zukunft zu entwickeln, neue Lösungswege zu entdecken und zukunftsweisende Geschäftsmodelle zu leben. Das Gebäudekonzept fügt sich somit weiterhin perfekt in die hochwertige Ausrichtung des gesam­ ten Betriebsgebiets ein. Gemeinsam innovativ: Office, Coworking und Events Der Millennium Park 6 besteht aus elf Office Spaces, vier Seminarräumen und dem Coworkingspace GLESS HUB. Unter anderen ist im Erdgeschoss die IoT-Smart Textiles Plattform angesiedelt. „Wir unterstützen innovatives Unternehmertum und lokale Pioniere“, erklärt Initiator und Inhaber Christian Bickel. In der kreativen und lichtdurchfluteten Atmosphäre gedeihen nicht nur Start-ups, auch lokale Unternehmen sind dazu eingeladen, ihre Meetings, Workshops und Vorträge in die topmodernen Seminarräume zu verlagern und damit einen innovativen Raum für neue Ideen zu nutzen. „Dieses Gebäude ist dafür geschaffen, sich bis ins Kleinste auf alle Anforderungen anzupassen. Wir haben

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doppelte Böden und können ruckzuck Kabel verlegen, die Raumgröße lässt sich durch ein Schiebewandsystem zwischen 30 und 600 m2 variieren und in den Seminarräumen haben zwischen 10 und 140 Personen Platz.“ Die neue Spielwiese der Ideen Die Welt ist ständig im Wandel und noch nie haben sich die Herausforderungen so schnell verändert wie heute. Im Millennium Park 6 wird die Kraft der Gemeinschaft zum Antrieb von Innovationen genutzt, ganz nach dem Credo „miteinander arbeiten, antreiben und entwickeln“. Der Vorteil für alle, die hier ein Office haben, ist der unkomplizierte Austausch mit Gleichgesinnten, Querdenkern und Vorreitern. „Alle Unternehmen und Coworker sind aus der digitalen Ecke. Da kann das zufällige Treffen an der Kaffeemaschine schon mal zum kurzen Brainstorming oder Troubleshooting werden“, erklärt Christian. Die 100 m2 große Cafeteria steht allen zur freien Verfügung, genau wie die verschiedenen Meetingräume und der einladende Außenbereich. Dieser besondere Gemeinschaftsgedanke wird zwischendurch mit Veranstaltungen bestärkt: „In der Weihnachtszeit gab es ganz spontan ein gemeinsames Christbaum-Schmücken mit Keksen. Im Sommer wird draußen der Grill angeschmissen und wer will, kommt auf ein Feierabendbier vorbei. Ganz unkompliziert.“ Trending Topics auf die Bühne Der Millennium Park 6 ist aber nicht nur Working Space, in dem man vorwiegend auf Freelancer, Social-Entrepreneure und Pioniere der Digital-Szene trifft. Er ist zugleich Veranstaltungsraum und EventBereich für alle zeitgenössischen Arten von Wissensvermittlung und Erfahrungsaustausch. Bei diesen Veranstaltungen verbindet der Millennium Park 6 alle, die da sind. Egal, ob sie gekommen sind, um sich die Arbeitsfläche zu teilen, an Meetings teilzunehmen oder um

Informationen aufzusaugen. In erster Linie dient die gläserne Location als Brutstätte für neue Ideen und den Austausch. Christian: „Eingemietete und externe Unternehmer haben in den Seminarräumen bereits Jahreshauptversammlungen, den Neujahrsempfang und die unterschiedlichsten Kurse ausgerichtet.“ So arbeitet es sich im Millennium Park 6 Besonders die Office Spaces sind sehr beliebt. „Die grenznahe Lage, die topmoderne Ausstattung und das innovative Ambiente machen die Location für Unternehmen sehr interessant.“ Dasselbe gilt für das Coworking GLESS HUB, benannt nach dem schottischen Ausdruck für „Glas“. Es gibt die Coworking-übliche Wahl zwischen Flexund Fixdesk. Ab drei Mitarbeitern werden die Private-Offices mit 28 bis 52 m2 Millennium Park 6 interessant. Highspeed WLAN, Klimaanlage, Büroreinigung und Parkplätze sind inklusive. Für kreative Schaffenspausen Event, Coworking & Office steht der Kicker im Gang bereit, InspiraSpaces tion zum Durchblättern gibt’s im gemein6890 Lustenau samen Bücherregal und Kaffee, CapT +43 5577 90800 puccino sowie Latte Macchiato fließen www.glesshub.at sowieso in unbegrenzten Mengen.

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Made in Vorarlberg Die erste zertifizierte Schutzmaske kommt aus Vorarlberg. Text: Veronika Mennel; Fotos: Marcel Hagen, Marktgemeinde Lustenau

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n Zeiten von Corona sind Schutzmasken rar geworden. Nachschub aus dem Ausland? Schwierig. Ein Konsortium aus Vorarlberger Unternehmen reagiert rasch und innovativ mit eigenen Masken.

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Wenn sich jahrzehntelang aufgebautes Know-how, eine intelligente Stickerei-Technologie und innovativer Pioniergeist zusammentun, ist heute möglich, was gestern noch undenkbar war. In der CoronaKrise ist das Wissen der Vorarlberger Textilindustrie wertvoller denn je, das nutzen die Unternehmer, um im Kollektiv Atemschutzmasken zu produzieren und das Ländle von Lieferungen aus dem Ausland unabhängiger zu machen. Unter der Leitung der WISTO und der Smart Textiles Plattform, welche im Millennium Park beheimatet ist, haben sich einige Textilunternehmen schon früh an einem Tisch versam-


melt, um einen Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus zu leisten. Das Konsortium ist mittlerweile gewachsen und leitet die Produktion von Mund-Nasen- und Atemschutzmasken, unterstützt von über 500 Näherinnen, der WKV und anderen Unternehmen, die helfen möchten. Neben der Textilveredelung Grabher und der Stickerei Harald Hämmerle sind auch andere Lustenauer Betriebe vorne mit dabei: Die Halo GmbH kümmert sich um die Warenwirtschaft, außerdem sind die Egon Hollenstein Stickerei, Grabher & Vetter Ausschneiderei OG, Carini Etiketten und Bayer Kartonagen beteiligt. Drei Masken für alle Lebensbereiche Durch die spezielle Außenschicht schützen die Masken aus Vorarlberg auch von außen. Zum Vergleich: Herkömmliche Masken schützen in erster Linie nicht den Träger selbst, sondern verringern nur das Risiko, andere anzustecken. Derzeit sind in den Vorarlberger Unternehmen drei verschiedene Qualitäten in Produktion und Vorbereitung: Die „Mehrweg Mund-Nasen-Schnellmaske“ besteht aus reinem Baumwollgewebe mit einer Filterleistung von 70 % und ist durch eine spezielle Plasmabeschichtung hydro- und oleophober, sprich wasser- und ölabweisend. In der „zertifizierten medizinischen Mehrweg Mund-Nasen-Schnellmaske“ ist zusätzlich ein Filtervlies eingestickt, das 95 % der Viren filtert. Sie hat österreichweit als erste medizinische Atemschutzmaske das Zertifizierungsverfahren bestanden und wird über das Rote Kreuz an medizinisches Personal ausgegeben. Für die Personen an vorderster Front sind außerdem „Atemschutzmasken der Schutzklassen FFP2 und FFP3“ in Produktion. „Diese Atemschutzmasken sind komplexer aufgebaut und haben mehr Bestandteile“, so Günter Grabher, Geschäftsführer der Textilveredelung Grabher. „Unser Vorteil ist aber, dass wir das gebündelte Know-how und die gesamte Wertschöpfungskette vor Ort in Vorarlberg haben. Der Zertifizierungsprozess läuft bereits.“ Weltweit einzigartige Qualität In einer Pressekonferenz Anfang April betonte Landesrat Marco Tittler, man müsse sich bewusst sein, dass es sich bei den Vorarlberger Schutzmasken um kein einfaches Produkt handle. Es stecke sehr viel Forschung darin und diese Masken gäbe es in dieser Qualität kein zweites Mal auf der Welt. „Die Krise hat vielleicht auch ihr Gutes und zeigt, dass wir in Vorarlberg Produkte herstellen können, die von einer enormen Innovationstiefe sind“, so Tittler. Dass die Schutzmasken echte Unikate sind, liegt an verschiedenen Komponenten, wie Günter Grabher erklärt: „Wir haben eine hydrophobe Außenschicht, die durch eine weltweit einzigartige Niederdruck-Plasmatechnologie in unserem Unternehmen entsteht. Andere Faktoren sind zum Beispiel der dicht-

geschlagene Baumwollstoff der Firma Getzner, der alleine schon eine Filterleistung von 70 % hat, sowie die Baumwollbänder der Firma Bandex, welche die Leckage gering halten. Das bedeutet, dass die Ränder der Maske abschließend auf dem Gesicht liegen, sodass von außen keine Viren eindringen können.“ Vorbereitung zahlt sich aus Ein Schlüsselfaktor ist die Stickerei-Technologie, mit der die Einzelteile zusammengeführt werden. Als das Projekt noch in seinen Kinderschuhen steckte, stellte genau diese Aufgabe das Konsortium vor eine komplexe Herausforderung. Die Produktion der Materialien schien nie das Problem, stattdessen warf die effiziente Konfektion der Einzelteile Fragen auf. Die Lösung: In der Stickerei Hämmerle laufen derzeit vier Stickmaschinen mit jeweils 360 Nadeln auf Hochtouren und führen hochautomatisiert einen Teil der Konfektion durch. Die Maschinen führen Außenstoff, Filtervlies und Innenstoff zusammen, gleichzeitig geben sie die Form der Maske vor. Seit über acht Jahren arbeitet die Stickerei Hämmerle bereits mit der Textilveredelung Grabher an intelligenten Textilien. Das können u.a. T-Shirts sein, die Herzfrequenzen

Harald Hämmerle

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Günter Grabher

messen, oder Betteinlagen, die bei Nässe automatisch Alarm schlagen. „Diese technische Seite der Stickerei hat großes Zukunftspotenzial und da wir seit Jahren zusammenarbeiten, hatten wir in diesem Fall das Glück, schnell auf die Krise reagieren zu können“, so Geschäftsführer Harald Hämmerle. „Die Abwicklung lief einwandfrei. Jeder hat sein Fachwissen eingebracht und seinen Part übernommen.“ Ein Rad greift ins andere Günter Grabher ist begeistert von dem großen Interesse aus den unterschiedlichsten Branchen: „Es sind sehr viele Unternehmen, die dabei helfen, das Ganze so schnell zu realisieren – dafür meinen Dank an ganz Vorarlberg und die Unternehmen, die das Projekt unterstützen.“ Dieser Dank gilt u.a. der Firma Bandex, deren Baumwollbänder eine der wichtigsten Aufgaben erfüllen und die Leckage gering halten. Der hochwertige Stoff kommt von der Firma Getzner, die Textilveredelung Grabher übernimmt die Plasmabeschichtung und die Stickerei Hämmerle einen Teil der Konfektion. Die Firma Wolford liefert elastische Filter-Gestricke und die Masken-Umformung, während Tecnoplast an den Kunststoff-Atemventilen und Verschlussteilen für die Atemschutzmasken FFP2 und FFP3 arbeitet. Für den Versand und Transport hat die Firma Kapsch in Rekordzeit ein intelligentes Logistik- und Prozesskontrollsystem auf die Beine gestellt. Die engagierten NäherInnen kümmern sich um den Zuschnitt, das Bügeln und Zusammennähen der Mund-Nasen-Schutzmasken. Das Partnernetz wächst ständig und immer mehr Unternehmen schließen sich der Initiative an.

Lagebesprechung im Millennium Park 6: Benjamin Poredos (Smart Textiles LabLeiter), Günter Grabher, Jimmy Heinzl (Wisto) mit Bürgermeister Kurt Fischer

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Produktion verdoppelt sich Zurzeit entstehen pro Woche rund 100.000 Schutzmasken, doch schon in zwei bis drei Wochen soll sich diese Zahl verdoppeln. „Wir suchen österreichweit nach NäherInnen und arbeiten intensiv mit dem Wirtschaftsministerium an einer Werksvertragslösung“, so Günter Grabher. Das Konsortium konzentriert sich parallel auf die Herstellung der Atemschutzmasken FFP2 und FFP3 sowie auf die kontinuierliche Produktion der CPA-zertifizierten MNS-Masken für das Gesundheitswesen. Die Nachfrage nach Schutzmasken ist weltweit riesengroß, vorerst bleiben die „Ländle“-Masken aber in der Heimat und werden da eingesetzt, wo sie am dringendsten benötigt werden. „Es flattern zwar täglich Anfragen aus Italien, Spanien und der Welt herein, doch erst mal haben wir alle Hände voll zu tun, den Bedarf in Öster­reich zu decken.“ Weitere Informationen zu dieser Initiative sind unter schutzmasken-vorarlberg.at zu finden. Kleinmengen sind im BOTTA erhältlich.


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Engagement, mit Gold nicht aufzuwiegen Edle Bekleidungsstoffe aus Naturfasern und Mund-Nasen-Schutzmasken – wer hätte vor wenigen Wochen gedacht, dass beides so nah beieinander liegen kann? Werfen wir einen Blick in Alexandras Herzstück. Text: Veronika Mennel; Fotos: Marcel Hagen

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lexandra Grabher ist eine von über dreitausend Näherinnen, die sich dazu bereit erklärt haben, bei der Produktion der Vorarlberger Schutzmasken mitzumachen. Obwohl sie nebenbei ihren Webshop führt und trotz Krise für ihre Kunden da ist, nimmt sie sich die Zeit, zu helfen und steht damit für viele andere selbständige KollegInnen. Alexandra Grabher verkauft in ihrem Herzstück sonst edle Stoffe für Damenbekleidung, gibt Farb- und Stilberatungen sowie Nähkurse. Heute steht neben ihrer Singer-Maschine ein Karton mit eher schlichtem Erscheinungsbild: das Material für die Schutzmasken. Damit die Einzelteile der Atemschutzmasken „made in Vorarlberg“ ihren Zweck überhaupt erfüllen können, braucht es das Engagement der NäherInnen. Im Karton befindet sich neben Stoffteilen, Bändern, Fäden und Nasenteilen auch eine Mustermaske. Mit flinken Händen schneidet Alexandra die Schnittteile von der Stoffbahn ab, bügelt sorgsam die Falten ein und bearbeitet das Stoffstück dann routiniert mit ihrer Nähmaschine. Die exakte Anleitung hat sie längst im Kopf und nach nur sechs Minuten ist die Schutzmaske fertig und bereit, das Herzstück wieder zu verlassen.

Ärmel hochkrempeln! „Natürlich waren die COVID-19-Maßnahmen erstmal ein Schock. Aber was mich in der Krise sehr positiv überrascht hat, ist der Zusammenhalt unter uns KollegInnen und vor allem die Solidarität der Menschen. Ich bekomme täglich neue Bestellungen über meine Webseite und über die Plattform ‚Lustenau bringt’s‘. Gerade wenn man selbständig ist, ist man auf die Treue seiner Kunden angewiesen und unendlich dankbar für ihre Unterstützung.“ Für die taffe Unternehmerin war von Anfang an klar, die Ärmel hochzukrempeln und optimistisch durch die schwierige Zeit zu gehen. Neben der Aufrechterhaltung ihres Geschäfts opfert Alexandra so viel Zeit wie möglich für das Nähen der Schutzmasken. „Immerhin kann man damit Gutes tun.“

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Ein Einkaufsbummel im Netz, aber sinnvoll und lokal „Lustenau bringt’s“ ist für alle, die die Vielfalt im Ort lieben, die regionale Qualität zu schätzen wissen und ihren Lieblingsbetrieb unterstützen möchten. Text: Veronika Mennel; Fotos: Marcel Hagen

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ie Corona-Krise betrifft nicht nur die Gesundheit der Menschen, sondern auch die wirtschaftliche Existenz der kleineren Unternehmen. Während sich Onlinegiganten auf ein Umsatzplus freuen, mussten viele kleine Betriebe die Pforten schließen und um ihren Fortbestand bangen. Doch die LustenauerInnen blieben den den klein- und mittelständischen Händlern im Ort treu und nutzen dafür die Plattform „Lustenau bringt’s“. Sie ist die digitale Markthalle für Lustenau und innerhalb weniger Wochen haben rund 80 Betriebe die Chance genutzt, ihre Produkte auf der Plattform anzubieten. Sommerschuhe für die Kinder, Kaffeenachschub fürs Homeoffice oder Deko fürs Urlaubsfeeling – alles ist da. Die Resonanz ist großartig und die Händler sind außerordentlich dankbar für die Unterstützung, die Solidarität und die Treue ihrer KundInnen. „Lustenau bringt’s“ – so einfach, wie’s klingt Onlineshopping geht auch lokal. Auf www.lustenau.at/ lustenaubringts wählt man, was man braucht und lässt es sich bequem vor die Haustüre liefern. Wer etwas Spezielles sucht, schickt über das Kommentarfeld eine Anfrage oder stellt dort seine Fragen. Versand und Zahlung vereinbart man direkt mit den Händlern, fast wie im Normalbetrieb. In Zukunft soll man beim Onlinekauf auch Treuepunkte sammeln können. Dafür werden die Betriebe ins Loja-System integriert und die Treue der Kunden wird bei jedem Kauf mit Punkten belohnt. Denn jeder Einzelne trägt dazu bei, die Vielfalt, das Miteinander und Arbeitsplätze im Ort zu erhalten. Ein großes DANKE an alle LustenauerInnen fürs Zämmoheba!

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Birgit Hagen, dar Zäodl In solch einer schwierigen Zeit rücken wir wieder näher zusammen und schätzen viel mehr, was eigentlich wichtig ist im Leben. Für uns war es am Anfang etwas komisch, aber dann haben meine Tochter Jasmin und ich uns gut eingespielt. Super, dass diese Onlineaktion so schnell gestartet wurde, das hat uns sicher geholfen. Die Kunden sind sehr froh über diesen Service und oft überrascht, wie schnell wir sind. Dieses Jahr wird wirtschaftlich eine große Herausforderung für uns. Trotz des regen Zuspruchs unserer Kunden haben wir nur ca. 10 % des Umsatzes gemacht, den wir sonst vor Ostern erreicht hätten. Darum hoffen wir, dass unsere Kunden uns nach der Krise wieder fleißig besuchen. Aber mit unserem Team und vielen treuen und vielleicht auch neuen Kunden kämpfen wir um den Erhalt unseres Geschäftes. Chantal Hagen, Blumen Hagen Man sagt, „Blumen sind das Lächeln der Erde“ und speziell in dieser schwierigen Zeit der Unsicherheit freuen sich unsere Kunden sehr, wenn wir ihnen ein „Lächeln“ ins Haus bringen. Wir haben schon vor der Krise Blumen zugestellt, z.B. um jemanden mit einem Blumengruß zu überraschen. Seit Corona bestellen viele auch Blumen für sich selbst. Durch „Lustenau bringt‘s“ und unseren Online-Shop ist die Anzahl der Lieferungen stark gestiegen und wir werden den unkomplizierten Lieferservice mittel Onlinekauf weiter ausbauen. Das Positive, das ich aus der Krise mitnehme, ist, dass man viele Dinge wieder schätzen lernt, die man vorher als selbstverständlich erachtet hat. Man richtet den Blick wieder mehr auf das Wesentliche und freut sich wieder über „Kleinigkeiten“. Ich hoffe, wir erhalten uns das auch nach der Rückkehr in die Normalität. Christoph Piringer, Der Vorkoster Die Rückmeldungen unserer KundInnen sind sehr gut! Wir bekommen viel gutes Feedback in diversen Social Media-Portalen, aber auch persönlichen Zuspruch, was uns wirklich sehr freut. Viele sprechen uns Mut zu, das stimmt uns sehr positiv. Ich finde es bemerkenswert, wie die Menschen auch in dieser Zeit zusammenhalten und uns die Treue halten. Blumen Hagen

Danilo, Der Vorkoster

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Reini‘s Bike Shop

Reini Hämmerle, Reini‘s Bike Shop Lustenau rückt zusammen. Ma hilft anand, darf man getrost sagen. Bemerkenswert finden wir die vielen positiven Rückmeldungen auf unsere Anstrengungen, die Werkstatt offenzuhalten. Die Kunden sind begeistert von unserem All-Inclusive-Service. Online oder telefonische Beratung, Probefahrt, Finanzierung, Abwicklung, Übergabe und Einschulung, kostenlose Erstinspektion, Abhol- und Zustellservice bei Service und Reparaturen, ... das kommt super an. Die Krise trifft uns alle, wir lassen den Kopf trotzdem nicht hängen und werden alles tun, um unsere Kunden weiterhin zufriedenstellen zu können. Zufriedene Kunden sind unser größtes Kapital. Wir haben schon vor der Krise ausgeliefert mit unserem eigenen Zustellbus und werden das natürlich weiterhin tun.

Schuhhaus Günter

Sabrina Günter, Schuhhaus Günter Unsere Kunden freuen sich sehr über den Service und schätzen ihn auch. Vor allem bei den Kinderschuhen, da der Winterschuh zu warm und die meisten aus dem Herbstschuh rausgewachsen sind. Grundsätzlich haben wir wieder geöffnet, aber trotzdem liefern wir weiterhin an Kunden, die sich im Moment noch schützen sollten und zu Hause bleiben möchten. Krisenzeiten muss man auch als Chance sehen. Die Zeit positiv nutzen, Zeit für sich zu haben und zur Ruhe kommen. Im Alltag jagt oft ein Termin den nächsten. Terminkalender sind leer und das genießen viele. Vielleicht kann der ein oder andere in die Zukunft mitnehmen, dass man sich selber nicht ständig diesem Freizeitstress aussetzt. Ursula Fitz, Biofitz Ich freue mich, dass unsere KundInnen Vertrauen in unser Geschäft haben und unsere Produkte sehr schätzen. Alle sind froh, dass wir trotz Krise und erschwerter Arbeitsbedingungen geöffnet haben und ich selbst bin meinen treuen Kundinnen und Kunden sehr dankbar. Auch nach der Krise werden wir weiterhin an alle ausliefern, die unsere Hilfe benötigen. Es ist toll, dass alle gewissenhaft die Corona-Regeln einhalten und achtsam miteinander umgehen. Trotz längerer Wartezeiten. Allgemein macht es mich sehr froh, dass niemand angsterfüllt oder panisch reagiert und alle besonnen und geduldig zum Überstehen dieser Krise beitragen. Ich möchte auch allen für die zahlreichen und ermunternden Rückmeldungen danken, die uns viel Energie geben.

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ENTWICKLUNGS.LUST

Eine gute Schnapsidee Lustenauer Destillerie Freihof verarbeitete Alkoholspenden zu Desinfektionsmittel. Text: Angelika Grabher-Hollenstein; Fotos: Lukas Hämmerle, Marktgemeinde Lustenau

E

s gibt sie auch in der Krise: Gute Aktionen, die Hoffnung machen. Die Destillerie Freihof, Austria Lustenau und der Liechtensteiner Unternehmer Florian Fritsch haben mit ihrer Initiative, aus Spirituosen Desinfektionsmittel herzustellen, österreichweit für Aufsehen gesorgt. Nach Liechtensteiner Vorbild traten die drei Partner gemeinsam dem Engpass bei Desinfektionsmittel in der Coronakrise entgegen. Die Vorarlberger Bevölkerung war via Zeitung, sozialen Medien und EMail aufgerufen, ihre Keller nach H o c h p ro ze n -

tigem zu durchforsten und die Spirituosen vom 23. bis 25. März als Spende zu Freihof zu bringen. Dort wurde aus Rum, Schnaps, Whiskey und Gin 85-prozentiger Alkohol, der dann nach WHO-Rezept zu Desinfektionsmittel weiterverarbeitet wurde. Bei Personen der Risikogruppe übernahmen Austria Lustenau-Spieler die Abholung, gut hundert Haushalte im ganzen Land wurden dazu abgeklappert. Die Aktion fand große Zustimmung in der Bevölkerung, aus allen Landesteilen trafen Alkoholspenden in Lustenau ein. Viele der Spender zeigten sich froh, wenigstens einen kleinen Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten zu können. „Wir wollten einfach etwas unternehmen“, so Freihof-Chef Johann Drexel über die Initiative. Insgesamt kamen laut Drexel über 8.800 Liter Alkohol zusammen. Daraus wurden mehr als 3.000 Liter Desinfektionsmittel. Dieses wurde in Lustenau und weiteren beteiligten Gemeinden an Arztpraxen, Krankenpflegevereine und Pflegeheime verteilt. Alkohol ist manchmal eben doch die Lösung.

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Bernd Schneider

Investieren mit gutem Gewissen W

as man sich erarbeitet hat, soll Früchte tragen. Erspartes soll aber auch in Unternehmen investiert werden, die nachhaltig agieren. Laut einer aktuellen Umfrage ist das für vier von zehn Österreichern ein wichtiges Kriterium. Raiffeisen bietet ein Dutzend Fonds an, die diesen Anspruch bestens erfüllen.

Die Auszeichnung von elf Fonds mit drei Sternen bei der Vergabe des FNG-Siegels (Forum Nachhaltige Geldanlagen) im November 2019 dokumentiert die Erfüllung dieses hohen Anspruchs. Damit ist die Raiffeisen KAG der erfolgreichste Manager nachhaltiger Assets im deutschsprachigen Raum. Mit 6,5 Milliarden Euro investierten Raiffeisenkunden 2019 mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr.

Wer will schon, dass sein eigenes, hart erarbeitetes Geld in Unternehmen fließt, die bei Themen wie Kinderarbeit, Atomenergie, Korruption oder Waffen anstreifen? Viele wollen dort investieren, wo aktiv für eine bessere Zukunft gearbeitet wird – also in nachhaltig wirtschaftende Qualitätsunternehmen.

Ein Dutzend nachhaltige Fonds „Nachhaltig wirtschaftende Qualitätsunternehmen gehen sparsam mit Ressourcen um und setzen auf zufriedene Mitarbeiter als Erfolgsrezept. In solche Unternehmen zu investieren kann daher langfristig besonders interessant sein“, erklärt Wertpapierexperte Bernd Schneider von der Raiffeisenbank Im Rheintal. Es wird erwartet, dass der Green Deal der EU dem Trend noch weitere Dynamik verleiht. Die Raiffeisen KAG hat zwölf nachhaltige Fonds im Angebot. Etwa den nach strengen ESG-Kriterien gemanagte Raiffeisen NachhaltigkeitMix, der mit 1,7 Milliarden Euro Volumen der größte Publikumsfonds einer österreichischen Fondsgesellschaft ist.

Das bestätigt eine im Jänner bei 2.229 Österreichern von 19 bis 65 Jahren durchgeführte Umfrage, die von der Raiffeisen Kapitalanlage-GmbH (KAG) in Auftrag gegeben wurde: Besonders wichtig war den Befragten, in Unternehmen zu investieren, die besonders umwelt- und klimaschonend handeln (55 Prozent) sowie faire Arbeitsbedingungen vorweisen (53 Prozent).

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Zertifizierter nachhaltiger Investmentprozess Um zu gewährleisten, dass ausschließlich in nachhaltig agierende Unternehmen investiert wird, haben die Fondsmanager der Raiffeisen KAG die ESG-Scorecard entwickelt. ESG steht für Environment (Umwelt), Social (Sozial) und Governance (Unternehmensführung).

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Sanfter Einstieg bei Wertpapierfonds Das tägliche Auf und Ab der Börsen hinterlässt nicht nur im Geldbeutel der Anleger seine Spuren, es strapaziert auch ihr Nervenkostüm. Wer einen größeren Betrag zu veranlagen hat, plagt sich besonders mit der Frage: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Kauf von Wertpapieren? Oder soll ich noch ein paar Wochen oder Monate warten? „Ob man sich richtig entschieden hat, weiß man leider immer erst im Nachhinein“, bedauert Bernd Schneider, Wertpapierexperte bei der Raiffeisenbank Im Rheintal. Der Profi kennt das Problem – und hat die richtige Lösung: Raiffeisen Fonds-Step-Invest. Damit erfolgt eine Veranlagung in mehreren Schritten, ganz nach Kundenwunsch. Wird zum Beispiel ein Zeitraum von zwölf Monaten


vereinbart, investiert die Bank monatlich immer denselben Teilbetrag. Fallen die Kurse, erhält der Anleger entsprechend mehr Fondsanteile. Steigen sie, erhält er weniger. Cost-Average-Effekt heißt das im Fachjargon. „Das gleicht die Schwankungen aus, das Risiko verteilt sich“, erklärt Schneider. Natürlich ist eine Veranlagung am Kapitalmarkt immer mit Risiken verbunden, bis hin zum Kapitalverlust. „Mit Fonds-Step-Invest bietet Raiffeisen seinen Kunden jedoch ein Plus an Sicherheit, das vielen unserer Kunden sehr willkommen ist.“

www.rcm-international.com in englischer (gegebenenfalls in deutscher) Sprache bzw. in Ihrer Landessprache zur Verfügung. Die steuerliche Behandlung hängt von den persönlichen Verhältnissen des Kunden ab und kann künftigen Änderungen unterworfen sein. Hinweis für Anleger mit anderer Heimatwährung als der Wertpapierwährung: Wir weisen darauf hin, dass die Rendite infolge von Währungsschwankungen steigen oder fallen kann. Die angeführten Informationen sind unverbindlich und ersetzen kein Beratungsgespräch. Sie dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen weder ein

WERBUNG. Hierbei handelt es sich um einen Querverkauf. Weitere Informationen hier-

Angebot, eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung noch eine Finanz-/Anlageanalyse dar.

zu finden Sie im Informationsblatt, welches bei Ihrem Wertpapierberater erhältlich ist.

Die Verbreitung dieser Marketingmitteilung sowie der Vertrieb bzw. der Erwerb der da-

Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Veranlagungen in Fonds dem Risiko von

rin beschriebenen Produkte können in bestimmten Rechtsordnungen beschränkt oder

Kursschwankungen bzw. Kursverlusten ausgesetzt sind. Auch bei Einhaltung der emp-

gänzlich verboten sein. Personen, die einer solchen Rechtsordnung unterliegen, haben

fohlenen Behaltedauer können Kapitalverluste oder der Totalverlust nicht ausgeschlos-

sich über solche Beschränkungen und Verbote eigenverantwortlich zu informieren und

sen werden. Die veröffentlichten Prospekte bzw. die Informationen für Anleger gemäß §

diese einzuhalten. Die hier enthaltenen Informationen sind nicht an Personen in Ländern

21 AIFMG sowie die Kundeninformationsdokumente (Wesentliche Anlegerinformationen)

gerichtet, in denen die Verteilung solcher Informationen rechtswidrig wäre.Es wird kei-

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verbundenen Chancen und Risiken bei Ihrem Wertpapierberater. Stand: März 2020

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ENTWICKLUNGS.LUST

Woran arbeitest du gerade …? In dieser Serie schauen wir Lustenaus Kreativen und Kunstschaffenden über die Schulter und erfahren dabei nicht nur, woran sie aktuell arbeiten, sondern auch, was sie inspiriert, fasziniert und motiviert. Text: Simone Fürnschuß-Hofer; Fotos: Marcel Hagen

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Ulrike Hagen Köchin, Kochbuchautorin, Foodkolumnistin Woran arbeitest du gerade? Ulrike Hagen: Wie immer an mehreren Sachen gleichzeitig: An meinen Kolumnen für die Neue am Sonntag, an den Kochseiten für die Spar-Heimat und ein neues Kochbuch habe ich auch im Hinterkopf. Das wäre dann Numero vier ... Kannst du uns mehr darüber verraten? Ulrike Hagen: Nur so viel: Damit würde ich mir meinen Traum von einem Weihnachtskochbuch erfüllen. Aber bis es soweit ist, geht es sicher noch zwei Jahre. Deine Bücher verkaufen sich sensationell. Dein Erfolgsgeheimnis? Ulrike Hagen: Vermutlich kommen sie so gut an, weil ich keine Profiköchin bin. Weil ich dadurch vielleicht einfachere Rezepte kreiere, die jeder leicht nachkochen kann und die gelingen. Und ich lege sehr viel Wert auf die Gestaltung der Bücher, da bringe ich mich von A-Z ein, von der Rezeptauswahl über die Dekoration und Fotografie-Redaktion bis hin zu grafischen Fragen. Außerdem wird alles bei mir zuhause gekocht und fotografiert. Du hast dein erstes Buch ganz auf eigene Faust gemacht, alles selber finanziert. Wie viel Mut hat es dich gekostet, es durchzuziehen? Ulrike Hagen: Natürlich musste ich die Idee erst etwas gären lassen. Das finanzielle Risiko war beim ersten Buch enorm, weil ich alles, sei es Fotografie oder Grafik, selber finanzieren musste und nicht wusste, ob ich je ein Buch verkaufen werde. Weil mein erstes Buch „Kochen aus Leidenschaft“ auf die Jahreszeiten ausgerichtet ist und auch die Fotoshootings dementsprechend übers Jahr verteilt werden mussten, habe ich auf gut Glück mit dem ersten Frühjahrs-Shooting begonnen. Unterm Motto: Ausprobieren und weitersehen. Und dann ist es so schön geworden, dass ich einfach dranbleiben musste! Inzwischen hast du mit einem Verlag zwei weitere Bücher umgesetzt, du bist für die „Spar-Heimat“ im Einsatz und jeden Sonntag finden wir von dir ein Rezept in der „Neuen“. Fehlt nur noch eine eigene Kochsendung ... Ulrike Hagen: Nein, ganz und gar nicht. Ich habe vor längerer Zeit ein paar Videos für vol.at gemacht, aber ich fühl mich überhaupt nicht wohl vor der Filmkamera. Aber umso wohler beim Kochen. Was ist es, was du daran so liebst? Ulrike Hagen: Alles. Ich mag es, Gemüse klein zu schneiden, ich habe eine Freude, wenn es in der Pfanne brutzelt ... Beim Kochen brauchst du alle Sinne,

das macht es aus. Du tust den Menschen etwas Gutes. Und auch das Essen ist etwas Schönes. Dazu kommt diese Rezeptvielfalt durch die vielen verschiedenen landestypischen Küchen – du kannst immer wieder Neues aus der ganzen Welt entdecken und ausprobieren. Und was würdest du jemandem sagen, der von sich behauptet, nicht kochen zu können? Ulrike Hagen: Dass es eine Frage des Willens ist. Wer kochen will, kann es auch. Er – oder sie – muss sich halt anfangs penibel genau ans Rezept halten. Kochen ist eigentlich eines der einfachsten Dinge zum Erlernen. Aber es ist auch legitim, wenn jemand sagt, nicht kochen zu wollen. Wir freuen uns jedenfalls auf mehr von dir und sagen Danke fürs Gespräch!

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Zeit noch einmal verzieht. Erst dann wird er in seine endgültige Form gebracht, geschliffen und geölt. Jedes Stück ist ein Unikat.

Hubert Kremmel Drechsler sam.kremmel@aon.at, www.sam-drechselwerk.at Woran arbeitest du gerade? Hubert Kremmel: Jetzt in diesem Moment gerade an einem Rohling für eine Schale. Kannst du uns den Weg vom Baum zur Schale kurz beschreiben? Hubert Kremmel: Zuerst wird ein Stück vom Baumstamm dickwandig vorgedrechselt, dann lass‘ ich den Rohling mindestens zwei bis drei Jahre trocknen und bearbeite ihn dann weiter. Nachher bleibt er zwei bis drei Wochen liegen, da er sich in dieser

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Da steckt ganz schön viel Zeit drin in all diesen wunderbaren handgedrechselten Schalen, Vasen, Dosen, Pfeffermühlen ... Hubert Kremmel: Ja, oft allein schon bis du überhaupt einen Rohling hast. Manche Rohlinge in meinem Lager sind sechs Jahre alt oder noch älter. Manchmal passiert es, dass sie während des Trocknens Risse bekommen und dadurch unbrauchbar werden. Trotzdem finde ich Holz als Material genial für Gebrauchsgegenstände, die ihren Dienst zum Teil über Generationen erfüllen, da für ihre Herstellung wenig Energie und Ressourcen verbraucht werden und sie die Umwelt nicht belasten. Wie bist du auf das Drechseln gekommen? Hubert Kremmel: Das Drechseln hat mich immer schon fasziniert. Ich erinnere mich, dass ich als Bub auf dem Schulweg oft beim „Radatz“ – damals dem einzigen Drechsler im Ort – vorbeigelaufen bin und mich gefreut habe, wenn ich ihm in der Werkstatt zuschauen durfte. Dennoch bist du erst Tischler geworden? Hubert Kremmel: Ja, da der Drechslerberuf durch die Automatisierung nicht mehr wirklich konkurrenzfähig war und der Tischlerbe-


ruf, bei dem ich ja auch mit Holz gearbeitet habe, mehr Zukunft hatte. Heutzutage gibt es nur ein oder zwei Drechsler im Land, die im Hauptberuf davon leben, aber viele, die in ihrer Freizeit drechseln. Worauf legst du besonders Wert beim Drechseln? Hubert Kremmel: Auf die Form, das Filigrane, auf schöne Proportionen und Eleganz. Im Einfachen liegt sehr viel Schönheit. Führst du auch Auftragsarbeiten durch? Hubert Kremmel: Ja, wenn mir die Arbeit reizvoll erscheint und es in meiner Werkstatt möglich ist. Ich könnte mir aber nicht vorstellen, Aufträge anzunehmen, die von mir verlangen, ganz oft dasselbe zu machen. Das wäre wirklich eine Strafe für mich. Hingegen sieht man den Unikaten von dir an, dass sie mit viel Liebe gemacht wurden ... Hubert Kremmel: Ja, weil sich meine Arbeit, die ich jetzt seit fünf Jahren hier mache, nie wie Arbeit anfühlt. Was ich tue, tue ich einfach nur gerne. Ich achte immer darauf, genug Zeit am Stück zu haben, damit ich die Arbeit nicht unterbrechen muss. Mir selber keinen Zeitdruck zu machen, musste ich erst lernen. Das ist auch eine Art der Entschleunigung, die ich als Hochgenuss empfinde. Lieben Dank fürs Gespräch. Handgedrechselte Unikate von Hubert Kremmel sind im BOTTA sowie in seiner Werkstatt in der Staldenstraße 41b erhältlich!

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Helga Hagen

Manufaktur-Betreiberin und Künstlerin helga.hagen-w@iplace.at, www.helgahagenw.at Woran arbeitest du gerade? Helga Hagen: Intensiv an Musterzeichnungen und Farbdesigns für die neuen Kollektionen sowie an einem Landwirtschaftsschulprojekt in Nepal, das in die Umsetzungsphase kommt. Gleichzeitig versuche ich einen Weg zu finden, die wirtschaftliche Situation meiner Firma wieder in Balance zu bringen. Die Corona-Ausnahmesituation hat mich, wie auch viele andere Betriebe, in eine große Existenzsicherheitsfrage gebracht. So bemühe ich mich einerseits durch mein Tun Menschen in Nepal zu unterstützen, andererseits mein eigenes Bestehen zu sichern. Die HELGA HAGEN W Manufaktur ist also eng verknüpft mit Entwicklungshilfe? Helga Hagen: Unsere bisherigen Trinkwasserprojekte, das Dhulikhel Hospital und auch das genannte Schulprojekt sind klassische Hilfsinitiativen, für die sich mein Mann Elmar vorwiegend verantwortlich

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zeigt. Ich persönlich bin vor allem für die Werkstätten zuständig, habe zum Beispiel eine Filzwerkstatt aufgebaut, in der mittlerweile 43 Frauen arbeiten. 43 Frauen, die nicht ins Ausland müssen, um Sklavenarbeit zu verrichten oder sich zu prostituieren. Ist der Begriff der „Social Entrepreneurin“ für dich zutreffend? Helga Hagen: Ja, mein Idealismus ist in erster Linie darauf ausgerichtet, den Menschen in Nepal wirtschaftlich zu helfen. Ein Projekt aufzubauen, das sich multiplizieren kann im eigenen Land und ihnen den Mut gibt, sich auf den Weg zu machen zur Selbstständigkeit und nicht von mir alleine abhängig zu sein. Kaufst du nur die Rohware in Nepal ein oder auch das fertige Endprodukt? Helga Hagen: Sowohl als auch. Alle HELGA HAGEN W Papierprodukte fertige ich in meiner Manufaktur in Lustenau. Filz- und Silberdekorprodukte werden fast zur Gänze in Nepal endgefertigt. Man muss wissen: In diesem Land wird viel Massenware produziert. Ich arbeite genau in die Gegenrichtung, es geht mir um Qualität statt um Quantität. Qualität, die dann auch sehr gut bezahlt wird. Deshalb ist es auch wichtig, dass ich regelmäßig vor Ort bin, um die Qualität sicherzustellen.


Angefangen hat ja ursprünglich alles mit eurem wunderschönen Himalaya-Papier, nicht wahr? Helga Hagen: Ja, in meiner Begeisterung für die alten Lagerbestände aus früheren Unternehmungen meines Mannes habe ich schnell erkannt, wie wunderbar sich dieses Papier mit Filz, Wolle, Silber und Ton zu Unikaten veredeln lässt: Zu Windlichtern und Lampen, Alben, Leporellos, kreativen Schreibsets und vielem mehr. Wer sind deine Kunden? Helga Hagen: Alle, die einzigartige Produkte mit einer Geschichte, die das Schöne und den Wert echter Handarbeit schätzen. Dann die Hotellerie, der Fachhandel und Unternehmen mit dem Wunsch nach maßgeschneiderten Kundengeschenken, Weihnachtskarten usw. Und sehr gerne realisiere ich für Hochzeiten und Veranstaltungen durchgängige Gestaltungskonzepte. Was macht dir am meisten Freude? Helga Hagen: Ich liebe es einfach, in der Manufaktur zu sein – oft bis zu sieben Tage in der Woche! Die Gewissheit, dass es Sinn hat, was ich tue, gibt mir Energie. Eben, weil jeder Artikel im Grunde auch Hilfe zur Selbsthilfe in Nepal bedeutet. Sollte ich einmal nicht mehr in der Lage sein nach Nepal zu reisen, hoffe ich, dass sie dort ihre Geschäfte dennoch weiter betreiben können. Wir wünschen dir, dass dir deine Tatkraft und dein Engagement noch lange erhalten bleiben und sagen Danke fürs Gespräch! Die Produkte von Helga Hagen sind im BOTTA sowie im Schauraum in der Pontenstraße 1 erhältlich!

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Mutter Erde tief verbunden Kräuterfachfrau Margrit Hofer über Zeitgeist-Pflanzen und heimisches Powerfood. Text: Simone Fürnschuß-Hofer; Fotos: Marcel Hagen

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ie steht für „Gutes vom Eichelehof“ und hat mit dem ersten Vorarlberger Heilpflanzen-, Lehr- und Schaugarten ein großes Stück Kräuterkultur nach Lustenau gebracht. Als versierte Naturexpertin setzt Margrit Hofer gerade auch in Zeiten von Covid-19 auf Immunstärkendes aus der Hausapotheke. Kräuterfachfrau Margrit Hofer hat sich einen wahren Fundus an alternativen Hausmitteln und „Grüner Kosmetik“ angelegt. Ihre Küche gleicht stellenweise einem Labor für allerlei Kostbares aus der Schatzkammer Natur. Hier finden sich Reihen von Apothekerfläschchen, gefüllt mit heilsamen Kräutertinkturen und Blütenessenzen, in Öl und Weingeist konser-

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vierte Elixiere. Im Schützengarten hat Margrit Hofer 1990 den ers­ ten Vorarlberger Heilpflanzen-, Lehr- und Schaugarten angelegt und zwei Jahre später eröffnet. Über 200 Kräuterpflanzen umfasst er aktuell. Zeitgleich hat sie als Ortsgruppenleiterin des Vereins „Freunde naturgemäßer Lebensweise“ (FNL) einen Trupp Gleichgesinnter für die Gartenpflege und zur Herstellung einfacher Kräuterprodukte aufgestellt. Außerdem organisiert sie Vorträge, bietet Kräuterführungen und Workshops an. Natur als Spiegel „Pflanzen und Menschen stehen im Kosmos als Ganzheit. Durch die Schulmedizin ist das Wissen über die Natur verdrängt worden“, will Margrit Hofer eine Lanze brechen für das große Potenzial der Naturheilkunde. Viele Zeitgeist-Pflanzen sieht sie als eine Reaktion der Schöpfung auf sich ausbreitende Krankheiten. „Die Natur ist unser Spiegel, mit den Krankheiten wachsen auch die entspre-


chenden Pflanzen“, so die Kräuterexpertin. Der Storchschnabel würden beispielsweise den Boden entgiften, Mädesüß helfe bei Rheuma und Gicht, die Mistel bei Krebs. Oder die Vogelmiere: „Sie ist voller Chlorophyll, hält dich frei von Viren, regeneriert die Haut und würde dich ein paar Tage ohne Nahrung so versorgen, dass du keinen Mangel erleidest.“ Margrit Hofers Wissen ist gefragt – und ein Reservoir an einfachen Rezepten, die kaum etwas kosten. Die Nadeln der Tanne, Fichte oder Kiefer etwa würden Heilsames wie Chlorophyll, Polyphenole, BioAntibiotika, Bitter-, Schleim- und Gerbstoffe, Saponine und Vitamin C enthalten. Ein regelrechtes Powerfood sei das für das Immunsystem – gerade in Zeiten von Corona. Dazu müssen man lediglich die Triebspitzen trocknen, im Mixer pulverisieren und jeden Tag ein bis zwei Teelöffel davon einnehmen. Auch von der angstlösenden und stimmungsaufhellenden Wirkung von Sonnenbädern und „Waldkuren“ ist Margrit überzeugt: „Bereits zwei Tage im Wald verringern Stress und Angstzustände, die zu den Hauptursachen für ein geschwächtes Immunsystem gehören. Zudem spendet der Wald kostenlos Bio-Antibiotika. Und die Sonne ist überhaupt eines der wichtigsten antiviralen Mittel.“ Grüne Kosmetika Die Lieblings-Heilpflanze von Margrit ist die Ringelblume: „Sie wirkt sehr schnell entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, wundheilend und pflegt die Haut von Kopf bis Fuß.“ Sie sei eine der wirksamsten Heilpflanzen der Hausapotheke – egal ob als Tinktur, Zusatz für Tee und Kräutersalz, als Ringelblumenbutter oder als Blütenöl in einer Heilsalbe. „Mich haben Kräuter seit jeher interessiert, immer schon habe ich irgendwelche Sälble selber gemacht“, so die Verfechterin der Naturheilkunde, die selbst seit rund 50 Jahren keine handelsübliche Gesichtscreme mehr gekauft hat. Ja, das habe durchaus einen Grund: „Ich hatte gerade mein erstes Baby bekommen, als ich damals im Radio hörte, dass man in Frankreich Fernzüge mit abgetriebenen Embryos, die an Kosmetikfirmen geliefert werden sollten, beschlagnahmt hat. Was daran wahr war, weiß ich nicht mehr, aber seitdem mixe ich aus wenigen, aber wertvollen Zutaten meine eigenen Kosmetika.“ Kein Kraftfutter auf Knopfdruck Am Schauplatz Bauernhof plädiert die pensionierte Eichelehof-Bäuerin ebenso für Naturrhythmus und Einfachheit: „Bei uns sind die Kühe von Frühjahr bis zum Wintereinbruch draußen. Die Weidemilch ist eine ganz andere Milch. Und wozu brauchen Kühe Wellness mittels künstlicher Kratzbürsten, wenn sie dazu echte Böschen haben?“ Das Prinzip „schneller und einfacher“, das sei nicht im Sinne der Landwirtschaft, ist Margrit Hofer überzeugt. Am Eichelehof würde deshalb auch unter der Führung von Sohn Martin auf automatisierte Landwirtschaft weitgehend verzichtet. Da gäbe es kein Kraftfutter auf Knopfdruck. Natürlich sei das arbeitsintensiver, sprich zeitaufwändiger, aber man habe dadurch einen viel besseren Kontakt zu den Tieren. Mit 28 Kühen, 30 Rindern und ein paar Kälble läge der Haupterwerb in der Milchproduktion. Tochter Ulli Hofer ist für ihre veredelten Milchprodukte und

Spezialitäten schon mehrfach prämiert worden, so mancher Gastronomiebetrieb am Arlberg hat ihre Produkte auf der Speisekarte. Weil das Regionale wieder im Trend liegt. Und das Gute doch so nah. Erholungsraum bewahren Eben, das Gute. Das braucht Zeit und Muße. Den Zeitgeist beobachtet Margrit Hofer jedenfalls kritisch: „Heute muss alles schnell und bequem gehen, die Gesetze werden von den Konzernen bestimmt. Man baut zu viel und fördert das Falsche. Doch ich sage immer, auf der Erde reicht es für je­

1. Vorarlberger Heilpflanzen-, Lehr- & Schaugarten Schützengartenstraße (Seniorenhaus) 6890 Lustenau T +43 650 23 28 678 hofer.margrit@outlook.com www.kraeutergarten-lustenau.com

dermann, aber nicht für jedermanns Gier. Mich wundert es nicht, dass es so viele Krankheiten gibt, so entfremdet wie heute viele Menschen leben. Alles ist kühler, digitaler geworden, aber der Mensch ist doch Immunstärkendes aus ein soziales Wesen. Wir brauchen der Hausapotheke das Grün und die Nahversorgung und auch die Tiere brauchen ihren Antibiotisches Thymian Oxymel Platz.“ Margrit Hofer fühlt sich Mutter Erde tief verbunden und wür1 EL Thymianblätter de sich wünschen, dass sich der 150 g Honig Mensch wieder mehr der Schön50 g Essig heit der Natur bewusst wird, statt Thymian mit Honig und Essig überdie Naturgesetze zu missachten. gießen und gut mixen. In eine FlaDie Augen dafür zu öffnen, welche sche füllen und zur Stärkung des Kostbarkeiten uns umgeben, ist ihr Immunsystems täglich 3 EL mit ein echtes Anliegen. Denn: „Die warmem Wasser oder im Tee 1/2 Natur kann ohne uns leben, aber Stunde vor dem Frühstück trinken. wir nicht ohne sie.“

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NATUR.LUST

Jede Blüte zählt … … aber die Masse macht‘s - Bio-Imker Bernd Schneider über das, was Bienen wirklich brauchen. Text: Angelika Grabher-Hollenstein; Fotos: Marcel Hagen

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ass es Bienen, allgemein Insekten, in unseren Gärten und Feldern nicht gerade leicht haben, dürfte bekannt sein: Pestizide, schwindende Lebensräume und Schädlinge setzen den Nektarsammlerinnen, ob Honig- oder Wildbienen, zu. Viele GartenbesitzerInnen wollen Bienen unterstützen. Aber welche Maßnahmen helfen wirklich? Der Lustenauer Bio-Imker Bernd Schneider klärt auf. Rund 250 Honigbienenvölker gibt es in Lustenau, jedes Volk wächst im Laufe des Jahres von rund 5.000 auf bis zu 40.000 Individuen an. 25

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dieser Völker fliegen aus, um Bernd Schneiders Bio-Honig zu produzieren, den er über Bio-Läden und das BOTTA vertreibt. Der Lustenauer kennt die Imkerei von Kindesbeinen an, eigene Bienen hält er seit 2008. Über den Herbst und Winter sowie im Frühjahr summen Bernd Schneiders Honigbienen in seiner Heimatgemeinde, danach zieht er mit ihnen auf 800 Meter Höhe nach Sulzberg. „Wenn in Lustenau die Obstbäume, die innerorts immer weniger werden, und der Löwenzahn verblüht sind, finden die Bienen in unserer Gegend kaum mehr genügend Futter. Spätestens nach der ersten Mahd bleibt auf den Wiesen oft nur noch eine Graswüste“, bedauert Bernd Schneider.


300.000 Blüten für ein Kilo Honig Für ein Kilogramm Honig müssen die Bienen rund 300.000 Löwenzahnblüten anfliegen – kein Wunder, dass die Insekten als fleißig gelten. Diese große Zahl an Flügen verdeutlicht, dass unsere viel zu aufgeräumten Gärten für die Bienen längst kein ausreichendes Angebot zur Verfügung stellen, auch wenn man bienenfreundliche Pflanzen in seine Rabatten und Staudenbeete setzt. „Man kann nicht sagen, dass das nichts nützt, denn jede Blüte, die Nahrung für Insekten bietet, zählt. Aber die Honigbienen brauchen eben eine Massentracht, also ergiebige Nahrungsquellen, die sie dann bevorzugt anfliegen“, sagt Bernd Schneider, der unter anderem Trachtwart des Lustenauer Bienenzüchtervereins ist. Unter „Tracht“ versteht der Imker das gesamte Angebot an Nektar, Pollen und Honigtau, das die Bienen aus bis zu drei Kilometern Entfernung in ihren Stock tragen.

Alleen Sommer-, Winter- und Silberlinden pflanzen würde, die jeweils um ein, zwei Wochen versetzt blühen, schafft man ein Angebot für Insekten in einer Zeit, in der Futter sonst knapp ist“, erklärt Bernd Schneider.

Buffet und Unterkunft Das soll aber nun bienenfreundliche HobbygärtnerInnen nicht entmutigen, da auch Wildbienen, die nur einen Flugradius von wenigen hundert Metern haben, und andere Insekten sowie Vögel sehr von blühenden und gerne etwas „unaufgeräumten“ Gärten profitieren. Besonders wertvoll sind Pflanzen, deren Knospen dann aufgehen, wenn die große Frühlingsblüte im Mai und Juni vorüber ist. Sonnenhut, Fetthenne und Astern blühen beispielsweise im Sommer und Herbst und werden dann gut besucht von hungrigen Insekten. Allerdings sollte sichergestellt sein, dass im Garten ein Blühangebot durch die ganze warme Jahreszeit hindurch gewährleistet ist. Ein Nützlingshotel wird dann gerne angenommen. Denn es ist bei Bienen, wie bei Menschen: „Ein tolles Hotel allein reicht eben nicht, wenn die Verpflegung schlecht ist“, macht Bernd Schneider klar. Bei HobbygärtnerInnen gefragt wäre zudem Mut zur Faulheit, denn ein liegengelassener Haufen Steine, altes Holz und Strauchschnitt bietet Krabblern und Summern Unterschlupf und Kinderstube. Das Rasenmähen könnte öfter mal ausfallen, auch der Verzicht auf Spritzmittel hilft. „Für beides gilt: Je weniger, desto besser“, sagt Bernd Schneider.

Kein leichtes Leben Nach der Zukunft der Bienen gefragt, wird Bernd Schneider nachdenklich. „Die Varroamilbe ist immer ein Thema“, sagt er und meint damit den eingeschleppten Parasiten, der zur größten Bedrohung für die heimische Honigbiene geworden ist. Wenig Freude haben die Lustenauer ImkerInnen zudem mit dem häufigen Mähen und dem Maisanbau, der allzu oft mit entsprechendem Pestizideinsatz verbunden ist. Und dann ist da noch das Auftreten des Beutenkäfers. Dieser neue, parasitäre Schädling, der durch Warenverkehr und Klimawandel begünstigt eingewandert ist, kann ein Bienenvolk binnen kurzer Zeit zerstören. Während sich afrikanische Honigbienen gegen den Käfer aktiv zur Wehr setzen, haben das die heimischen Bienenvölker noch nicht gelernt. „Das wird eine Herausforderung für die Bienen und für uns ImkerInnen“, meint Bernd Schneider, der sich über das steigende Interesse in der Bevölkerung an der Imkerei freut. Nachwuchssorgen hat das Bienenhalten darum nicht. „Es sollte einem aber schon bewusst sein, dass Imkern Arbeit bedeutet. Das wird oft unterschätzt. Wie jedes andere Schneiders Bio-Imkerei Nutztier hat die Biene Bedürfnisse, die zu beachten sind“, betont Bernd Bernd Schneider Schneider an die Adresse angehender Negrellistraße 24a JungimkerInnen. 6890 Lustenau T +43 680 238 56 19 M bernd.schneider@gmx.at

Pflanzt Nektarbäume! Was kann man sonst noch tun? Bernd Schneider richtet seinen Appell nicht nur an GartenbesitzerInnen, auch an LandschaftsplanerInnen, GärtnerInnen und kommunale Verantwortliche: „Wir sollten mehr Bäume setzen, und zwar solche, die den Bienen etwas nützen. Denn auch Bäume blühen und viele davon sind eine gute Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Hier fehlt es noch immer an Bewusstsein und Wissen.“ „Wenn man zum Beispiel in

Blüte ist nicht gleich Blüte Dasselbe gilt für Hausgärten. „Allein dass dort etwas blüht, bedeutet nicht automatisch, dass Futter für die Bienen da ist. Viele wissen nicht, dass manche Blüten für Bienen kaum verwendbar sind“, erklärt der Bienenzüchter. Viele Gartenpflanzen werden mit dem Ziel einer möglichst schönen Optik gezüchtet. Ob ihre Blüten Nektar enthalten, ist zweitrangig. Das Innere der Blüten ist oft aufgrund der Form oder Beschaffenheit, zum Beispiel wenn die Blüten gefüllt sind, für die kurzen Rüssel der Insekten nicht zu erreichen.

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NATUR.LUST

Im Einklang mit der Natur Landwirt und Allrounder Andreas Krammel bringt das Beste vom Baum in die Flasche. Text: Angelika Grabher-Hollenstein; Foto: Lukas Hämmerle

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ie Coronakrise führt uns die Bedeutung der regionalen Versorgung mit Lebensmitteln deutlich vor Augen. Auch dank des Gutshofs Heidensand sind in Lustenau die Voraussetzungen dafür gewährleistet, denn dort bauen auf großen fruchtbaren Flächen Lustenauer Bauern Obst und Gemüse an. Einer davon ist Andreas Krammel.

mens beschloss, sein Hobby zum Beruf zu machen. Heute betreibt die Familie Krammel mit ihren Mitarbeitern neben dem Gewerbebetrieb auch eine Bio-Landwirtschaft, in dem Dinkel, Kartoffeln und auf einem Hektar am Heidensand Obst angebaut werden, sowie einen konventionellen Betrieb für Vieh und Obstbau mit rund zehn Hektar, der weitgehend ebenfalls nach den Grundsätzen des biologischen Anbaus bewirtschaftet wird.

Landwirtschaft und die Schnapsbrennerei waren seine Leidenschaften, schon lange bevor er 2000 als Abteilungsleiter eines internationalen Unterneh-

Geschlossener Kreislauf Dabei bemüht sich Familie Krammel um einen geschlossenen Kreislauf: Vom Setzen und Pflegen des Obstbaums bis hin zur Verarbei-


tung seiner Früchte, die dann als regionaler Apfelsaft, als traditioneller Most oder feinwürziger Essig in der Flasche landen und verkauft werden, kommt alles aus einer Hand. Doch alte Hochstammbäume vergreisen, die Streuobstwiesen werden immer stärker verbaut und viele haben keine Lust mehr, das Obst von der Wiese aufzulesen. Familie Krammel hat sich entschlossen, gegenzusteuern. „Wir konnten für die Zukunft nicht garantieren, dass wir weiter genug regionales Obst zur Verfügung haben“, erklärt Andreas Krammel. 2.500 neue Obstbäume Also pflanzte Familie Krammel 2.500 Obstbäume, zumeist im Ried und im Gutshof Heidensand. Bei den zukünftigen Obstlieferanten handelt es sich allesamt um alte Sorten, etwa Rote Sternreinette, Maicher, Kohlenbacher, Boskoop, Hauxapfel oder Schweizer Wasserbirne und viele mehr. „Die halten Klimaschwankungen und Pilzdruck besser stand, ihre Früchte sind gut lagerfähig“, berichtet Andreas Krammel über die Vorteile. Er hat sich größtenteils für Spätblüher entschieden, um die Gefahr zu verringern, dass die Apfel- und Birnenblüten bei Frost abfrieren. Noch mehr Obstbäume zu pflanzen, ist für ihn nicht ausgeschlossen. Die schönsten Früchte könnten dann ausgepflückt und als regionales Tafelobst angeboten werden – aber so weit ist es noch nicht, denn die Natur muss als Mitspieler berücksichtigt werden. „Wir müssen die Entwicklung der Bäume abwarten. Sie sollten im Endausbau 200 bis 250 Tonnen Obst bringen“, hofft Andreas Krammel. „Anderswo als im Ried sind kaum mehr Flächen zu bekommen, die wirtschaftlich zu betreiben sind. Dabei ist der Obstanbau im Ried eine Herausforderung. Beispielsweise müssen die vielen Mäuse händisch bekämpft werden, also ohne Gifteinsatz, um Greifvögel, Störche und andere Tiere nicht zu gefährden.“ Herausforderung Klimawandel Dabei sind gefräßige Mäuse längst nicht das Einzige, was einem Landwirt derzeit Sorgen machen kann. „Das Klima spielt verrückt. Als Folge schlägt das Wetter vom einen Extrem ins andere. Das gefährdet sichere Ernten, zumal meist ganz Europa betroffen ist, etwa von Dürreperioden oder Spätfrost“, so Andreas Krammel über das aus seiner Sicht größte Problem. Dazu kommen mehr und immer neue eingeschleppte Schädlinge, die sich in unseren wärmer werdenden Gefilden wohlfühlen bzw. die milden Winter überstehen. „Diese in Schach zu halten, geht ins Geld und ist schwierig“, weiß der Unternehmer, zumal wenn man nach biologischen Prinzipien wirtschaften möchte. Abwehrkräfte stärken Im Kampf gegen Schädlinge und Pilze setzt Familie Krammel, wo immer es geht, auf Pflanzenstärkung statt auf klassische Spritzmittel. „Unser Ziel sind robustere Bäume, die Schädlinge und Pilze selbst abwehren können. Wenn man uns in unseren Anlagen also mit der

Spritze sieht, sind das meistens biologische Blattdünger. Spritzmittel vermeiden wir zu 90 Prozent. Ganz ohne kann man leider eine Landwirtschaft nicht wirtschaftlich betreiben“, erläutert Andreas Krammel. Transparenz ist ihm dabei ein wichtiges Anliegen. Es gibt bei Krammels daher Überlegungen, wie man Landwirtschaft und die Verarbeitung von Feldfrüchten besser erlebbar machen könnte. CO2-Neutralität als Ziel Mit der Natur, nicht gegen sie, zu arbeiten, ist Andreas Krammel ein wichtiges Anliegen. Ziel ist es, ein CO2-neutraler Betrieb zu werden. So erzeugt die Familie inzwischen mit zwei Photovoltaikanlagen den Strom für den Betrieb in der Dornbirner Straße und für das Wirtschaftsgebäude in der Flurstraße weitgehend selbst. Dort hält die Familie im Nebenerwerb Rinder und Schafe, um regionales Rind- und Lammfleisch zu produzieren. „Wir bewahren die Kälber damit vor einem Transport ins Ausland“, so Andreas Krammel. Du hast das Obst, wir die Technik Im Geschäft in der Dornbirner Straße ist neben Most, Essig, Säften, Edelbränden und Likören alles erhältlich, was man zur Haltbarmachung von Obst braucht. „Es sind 400 Sorten Gläser und Flaschen samt Deckel, Verschlüssen und Korken vorrätig. Dazu kommt Brennereizubehör, generell alles für die Weiterverarbeitung von Wein und Most. Wir haben viel Praxis in der Obstverarbeitung und können daher praxisnah und kompetent beraten“, so Andreas Krammel. In zwei 600 Liter fassenden Anlagen stellt er unter anderem auch Essig imLohnverfahren her, was zahlreiche regionale Obstbauern zu schätzen wissen. Dass die Krammel-Produkte was Gutes sind, hat man auch bei Sutterlüty erkannt, wo 19 der Lustenauer Erzeugnisse gelistet sind. Wer eigene Obstbäume besitzt, kann deren Ernte bei Krammel zu Most oder zu Saft verarbeiten und abfüllen lassen. Gentechnikfreies Futter Als weiteres Standbein vertreibt Familie Krammel Futtermittel und Einstreu für Tiere. „Bei uns ist alles gentechnikfrei. Dafür sind wir vor einigen Jahren noch belächelt worden“, erzählt Andreas Krammel. Das Angebot ist groß, nur Reptilienfutter ist nicht im Sortiment. „Wir führen Futter für alle Heimtiere, von der Maus bis zum Kanarienvogel, aber Andreas Krammel auch für alle Nutztiere, vom Pferd bis zum Strauß“, sagt der Unternehmer. Seine Kunden sind dementsprechend Kellereiartikel, Futterhandel, sowohl Kleinkunden, die Einstreu für Mosterei, Lohnbrennerei und ihr Meerschweinchen kaufen, als auch Getränkehandel Landwirte, die palettenweise Futter Dornbirner Straße 16a bestellen. Als Futtermittelbetrieb hielt 6890 Lustenau man auch während des Lockdowns in T +43 5577 82925 der Coronakrise unter den geltenden M andreas@krammel.co.at Auflagen geöffnet, denn es gilt: „Meor www.krammel.co.at heband zemo!“

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Am Markt und ab Hof Duftende Frühlingsblumen für den Tisch, frische Milch vom Hof und Gemüse von hier – was es nun wieder auf dem Wochenmarkt gibt, haben die Markthändler vorübergehend auch ab Hof zur Selbstabholung angeboten. Text: Veronika Mennel; Fotos: Marcel Hagen, Miro Kuzmanovic

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ber den Luschnouar Markt zu schlendern, ein Pläusch­chen mit den Verkäufern zu halten und Gutes für zuhause zu kaufen. Seit Ende April ist dies unter Einhaltung der Vorsichtsmaßnahmen wieder möglich. Auf die Köstlichkeiten mussten die LustenauerInnen trotz COVID-19-Schließung nicht verzichten, denn die Markthändler haben sich etwas für die Marktbesucher einfallen lassen. Und auch jetzt sind diese Angebote teilweise noch aufrecht.

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Zweimal in der Woche, am Donnerstag und am Samstag, wird der Kirchplatz zum Umschlagplatz für Frisches, Regionales und Selbstgemachtes. Seit der Lockerung der Maßnahmen sind die Marktfah­ rerInnen auch wieder vor Ort für ihre KundInnen im Einsatz. Donnerstags und samstags werden die beliebten regionalen Lebensmittel angeboten. Die COVID-19-Eindämmungen sorgten zwar dafür, dass der Kirchplatz vorerst leer blieb, aber die Markthändler setzten auf Direktvermarktung, um ihre Kunden weiterhin mit Produkten zu versorgen: Vor den geschlossenen Türen der Geschäftslokale und Höfe haben sich originelle Marktstände, kleine Hofläden und praktische Selbstbedienungsshops aufgetan. Wer die Möglichkeit hatte, verkaufte im Geschäft, wie z.B. die Bäckereien Wund und Dorfbeck.


Luschnou bleibt kreativ Der eine nutzte das digitale Schaufenster, um Produkte zu präsentieren, wie zum Beispiel Anjas Gewürzeshop und „Doris si Lädle“, andere haben den Vorplatz zum Marktstand umfunktioniert: Beim Eichelehof empfing der altbekannte Marktanhänger Kunden vor dem Hof und bot wie immer „Gutes vom Eichelehof“. Bei Familie Alge und beim Mahlerhof stehen auch noch heute Obst und Gemüse vor dem Hof zur Selbstabholung bereit. Artepasta Lorenzo brachte auch ohne Marktgeschehen weiterhin italienischen Genuss nach Lustenau – für ein kleines bisschen Urlaubsfeeling zuhause. Wer zwischendurch mal keine Lust mehr zum Kochen hatte, holte sich bei Sigi’s Spezialitäten-Stand vor dem Café König frisch gemachte Knödel oder bestellte feine Oswald Suppen bei Harald Hölzl, mit kostenloser Zustellung. Frische Blumen gab es ganz unkompliziert via SB-Verkauf bei Müllis Blumenshop.

Eichelehof

Gemeinsam nun wieder vor Ort Mit der Lockerung der Maßnahmen sind die MarktfahrerInnen mit ihrem Sortiment nun wieder regelmäßig am Kirchplatz. Sie genießen, genauso wie die KundInnen, nun wieder das Markttreiben. Dass dieses in einer etwas adaptierten Form stattfindet, daran haben sich alle rasch gewöhnt. Weiterhin bestehen folgende Selbstbedienungsangebote: Eichelehof: Wo? Automat am Wiesenrain Wann? 24/7 Automatenverkauf Das gibt’s: frische Milchprodukte, Käse, KässpätzleMischungen, hausgemachtes Joghurt, Streichwurst, Würste und vieles mehr

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Obst & Gemüse Alge Wo? Kapellenstraße 48, Ab-Hof-Verkauf Wann? Dienstag und Freitag 8 bis 13 Uhr Das gibt’s: Obst und Gemüse vom Hof

Verhalten am Luschnouar Markt Wir alle tragen Mitverantwortung für das erfolgreiche Stattfinden des Wochenmarktes. • Mund-Nasen-Schutz verpflichtend. • Halten Sie 2 Meter Abstand zu anderen MarktbesucherInnen und MarktfahrerInnen. • Treten Sie einzeln an den Marktstand und warten Sie mit Abstand. • Keine Selbstbedienung – ausschließliche Bedienung durch die StandbetreiberInnen. • Verwenden Sie das zur Verfügung gestellte Desinfektionsmittel. Außerdem können Sie Ihre Hände an der Hygiene­ station waschen. • Rasch einkaufen! Bitte erledigen Sie Ihre Einkäufe zügig und verweilen Sie nicht.

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Artepasta Lorenzo

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GENUSS.LUST

Was lange gärt, wird endlich gut Sanjay Bösch produziert Sauergemüse, Kombucha und Miso. Text: Angelika Grabher-Hollenstein; Fotos: Marcel Hagen

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as Wissen um Mikroorganismen und was sie Gutes mit Lebensmitteln anstellen können, hat sich Sanjay Bösch mithilfe von Literatur und im Experiment selbst beigebracht. 2013 kam er an ein Buch über die Kunst der Fermentation und war fasziniert. Heute ist er ein gefragter Referent und Produzent von Sauergemüse, Kombucha und Miso, denn Bakterien können weit mehr herstellen als nur das gute, alte Sauerkraut. Lebensmittel zu verschwenden widerstrebt Sanjay Bösch. „Wir suchten in meiner Zeit als Mitarbeiter am Vetterhof nach einer Möglichkeit, das Gemüse, das für den Verkauf nicht geeignet war, zu verwerten. Und das Fermentieren hat sich da angeboten“, erklärt er. Jeder kennt Sauerkraut - früher hatte jede Familie ein Fass oder Bacteriosapiens einen Topf mit eingelegtem, gehobelten Kraut oder „Räba“ Sanjay Bösch im Keller vorrätig. Die vitaminWeiherstraße 22 und mineralstoffreiche Ernte 6890 Lustenau halt- und genießbar zu halten, T +43 680 2079297 war vor allem für die Winter​M bacteriosapiens@protonmail.com monate eine Notwendigkeit. www.bacteriosapiens.com So begleitete die Fermentation die Menschheit seit jeher.

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Uraltes Wissen Doch das alte Wissen um die Produktion von Sauergemüse ist in heutigen Zeiten mit modernen Kühlmöglichkeiten bei größtmöglicher Sterilität in der Lebensmittelverarbeitung zusehends verloren gegangen. „Dabei ist Fermentation das Einfachste der Welt: Es funktioniert ohne Kühlung und ohne jede Technik, denn Bakterien sind ja einfach überall. Jeder Mensch ist ein Ökosystem. Alles beeinflusst sich gegenseitig“, sagt Sanjay Bösch, der darum sein Unternehmen auch „Bacteriosapiens“ genannt hat. Der Unternehmer, dem ganzheitliches, achtsames Handeln generell ein wichtiges Anliegen ist, teilt sein Wissen um die Herstellung von Sauergemüse auch in Workshops mit Interessierten. Und so geht’s! Das zerkleinerte, gesalzene Gemüse, im eigenen Saft oder unter Salzwasser stehend, wird möglichst dicht in ein Gefäß geschlichtet und beschwert. Der luftleere Raum und in den ersten Tagen zimmerwarme Temperatur schaffen ideale Bedingungen für die Vermehrung von Milchsäurebakterien, was wiederum Verderbnis verursachenden Mikroorganismen keine Chance lässt. „Die Bakterien fressen die Kohlehydrate im Gemüse und scheiden Milchsäure aus, die das Gemüse dann konserviert. So entsteht ein probiotisches Lebensmittel. Es enthält wertvolle B-Vitamine und gut aufgeschlüsselte Mineralstoffe“,


beschreibt Sanjay Bösch den Prozess und die gesundheitlichen Vorteile, „Die Wissenschaft ist erst dabei zu erkennen, welche große Bedeutung Bakterien für uns haben, etwa für das Immun­system. Das Mikrobiom ist ja heute in aller Munde.“ „Koreanisches Sauerkraut“ Mit der Entdeckung der asiatischen Küche, die noch eine weit größere Palette an Sauergemüsen kennt, erlebt Fermentiertes auch hierzulande eine Renaissance. In Korea heißt es „Kimchi“ und gilt als Herz und Seele der koreanischen Küche. Für Kimchi wird traditionell vor allem Chinakohl verwendet. „Kimchi in seinen hundertfachen Variationen gehört in Korea zu jedem Essen dazu. In seiner simpelsten Form wird dieses Sauergemüse mit Salz, Ingwer, Chili und Paprikapulver eingelegt. Ich verwende für mein Kimchi Chinakohl, Rettich und viel Paprikapulver, es ist also nur angenehm pikant. Die Koreaner mögen es lieber mit ein bisschen mehr Chili-Pep“, sagt Sanjay Bösch. In Korea treffen sich Familien, ja ganze Nachbarschaften, zu Gemüseeinlege-Festen, „Kimjang“ genannt. Kombucha - Gesunde Tee-Limonade Ein weiteres fermentiertes Produkt aus dem Hause „Bacteriosapiens“ ist „Kombucha“. Dabei wird gezuckerter Tee, vor allem Grünoder Schwarztee, aber auch Kräutertee, in sieben bis zehn Tagen durch eine Bakterien-Hefen-Symbiose, die Kombucha-Kultur, zu einer erfrischenden, leicht prickelnden Limonade vergoren. „Die Kombucha-Kultur ähnelt einer Essigmutter und verwandelt den Zucker im Tee in organische Säuren und Enzyme, die wichtige Funktionen im Körper übernehmen. Zu den Inhaltsstoffen gehört unter anderem das wertvolle B12-Vitamin“, so Sanjay Bösch. Das süß-säuerliche Getränk wird seit Jahrtausenden in China, Japan, aber auch in Russland und Korea getrunken. „Hausgemachter Kombucha ist dabei nicht mit dem zu vergleichen, was die Industrie als Kombucha verkauft. Die Sterilisation zur Haltbarmachung tötet alle wertvollen Mikroorganismen ab“, erklärt der Lustenauer. Er versetzt seinen lebendigen Kombucha gerne mit natürlichen Zutaten, um neue Aromen zu kreieren, etwa Kräutern, Zitrusschalen oder im Sommer Himbeeren.

Miso - Japanische Würzpaste Miso war lange nur Kennern der japanischen Küche bekannt. Diese lang reifende Würzpaste wird in einem aufwändigen Prozess aus fermentierten Sojabohnen und Getreide hergestellt, der gleichen Grundmasse wie für Sojasauce. Mikrobiologischer Helfer ist im Fall von Miso „Koji“, eine Edelschimmelkultur. „Der Pilz wird auf Getreide gezüchtet und erzeugt Enzyme, die die Proteine der Sojabohne in Aminosäuren aufspalten, etwa Glutaminsäure, die als natürlicher Geschmacksverstärker wahrgenommen wird. Das steckt übrigens auch in Parmesan. In Japan nennt man den Geschmack „umami“, so Sanjay Bösch, der drei Monate lang in Japan verbrachte, um die traditionelle Sojasauce- und Miso-Produktion am Land zu studieren. „Die Verwertbarkeit des Soja-Eiweiß für unseren Körper wird durch die Fermentation von 60 auf 80 Prozent gesteigert“, erklärt er. Sein Miso, das aus österreichischem Soja und Getreide gemacht wird, wird in alten Sauerkrautfässern gelagert, was zusätzlichen Geschmack verleiht. Anders als das Turbo-Miso der herkömmlichen Industrie hat Sanjay Böschs Sojapaste Zeit, zu reifen. „Das ist vergleichbar mit einem guten Wein oder Käse. Ich gebe mein Miso eigentlich nicht unter neun Monaten Reifezeit in den Verkauf“, sagt er. Langsames Vermehren Dank der großen Nachfrage nach seinen Erzeugnissen hat der Lustenauer mit seiner 2017 gegründeten Firma „Bacteriosapiens“ bereits gut Fuß gefasst. Sein Kimchi, Kombucha und seine Miso­paste sind bei ihm direkt und im BOTTA erhältlich. „Wir wachsen stetig, aber mit Bedacht“. Gut Ding braucht eben Weile.

Misosuppe mit Kimchi und Tofu Pro Person: 1 - 2 EL Miso 1 - 2 EL Kimchi 100 g Tofu, natur oder geräuchert 100 g Nudeln (Ramen oder Glasnudeln, alternativ Bandnudeln) 100 g Gemüse (z.B. Karotten, Lauch, Pastinake, Kohlsorten, Kürbis, Shiitake oder andere Pilze etc.) ca. 500 ml Wasser Etwas Sesamöl Gemüse und Tofu mundgerecht kleinschneiden. Die Nudeln kochen und mit kaltem Wasser abspülen. In einem großen Topf das Sesamöl erhitzen und das Gemüse anbraten. Mit Wasser aufgießen und aufkochen lassen. Hitze reduzieren und dann Tofu und Nudeln beigeben. Nur mehr vorsichtig rühren, damit der Tofu nicht zerfällt. Kurz vor dem Servieren das Kimchi beigeben und die Miso­ paste einrühren. Itadakimas! (Japanisch: „An Guotö!“)

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KULTUR.LUST

Die Wunderkammer Kunst und Handwerk aus Lustenau im BOTTA.

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as BOTTA im Zentrum ist ein Raum für Originelles und Originales – made in Lustenau. Die Wunderkammer im Eingangsbereich präsentiert viermal jährlich Projekte aus Kunst und Handwerk. „Die Idee für die Wunderkammer entstand aus den räumlichen Gegebenheiten“, erklärt Patricia Almer vom BOTTA. „In dem Raum war früher der Bankomat untergebracht und er ist etwas abgekapselt vom restlichen Verkaufsraum, weswegen er sich nicht optimal als Verkaufsfläche eignet.“ So entstand die Idee, verschiedene Lustenauer Projekte vorzustellen und sie in einem eher untypischen Rahmen – nämlich in einem Geschäft – für alle zugänglich zu machen. „Wir möchten zeigen, was in der Gemeinde alles passiert. Viele wissen gar nicht, was im Bereich Kunst in Lustenau geschieht und so be-

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Text: Caroline Begle; Fotos: Marcel Hagen

kommen sie einen Einblick oder können bei den Veranstaltungen die Personen dahinter kennenlernen“, freut sich Patricia Almer. Bilder, Skulpturen, Installationen Den ausstellenden Künstlerinnen und Künstlern steht es frei, die Wunderkammer zu nützen und gestalten, wie sie möchten. Es müssen nicht Bilder an die Wand gehängt werden, es kann auch eine Skulptur oder eine andere Arbeit sein. Außerdem findet ­– in normalen Zeiten – jeweils eine Veranstaltung mit den Kunstschaffenden statt. Für all jene, die die Person dahinter kennenlernen oder einfach mehr zum Thema erfahren wollen. „Das kann beispielsweise eine Wunderkammerbesichtigung sein, aber wir haben auch mal eine Matinee veranstaltet oder einen Workshop, zu denen Interessierte herzlich eingeladen sind.“ Made in Lustenau Die Auswahl erfolgt auf Empfehlung der Galerie Hollenstein. „Wir bekommen Unterstützung von Claudia Voit und Daniela Fetz und sind sehr froh, dass sie uns da an die Hand nehmen”, so Almer. In der


Wunderkammer präsentieren sich aktuell Künstlerinnen und Künstler, die in Lustenau ihre Kunst schaffen, das heißt sie kommen aus, leben oder arbeiten in Lustenau. „Dabei ist es offen, welches Material sie verwenden oder welche Themen sie verarbeiten“, so die Mitarbeiterin von Lustenau Marketing. Es ist aber auch angedacht, den Raum Galerien, Museen, Handwerkern etc. zur Verfügung zu stellen. Hier werden jährlich wechselnde Schwerpunkte gesetzt. Abwechslungsreiche Projekte Noch bis Ende Juni sind Werke von Mario Meusburger in der Wunderkammer zu sehen. Der in Lustenau lebende Künstler arbeitet bevorzugt mit Ton und ist vor allem von der Raku-Technik fasziniert. Dabei lässt er sich gerne von der Natur inspirieren. In seinem Atelier

bietet er auch Kurse für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Von Juli bis September stellt Miro Kuzmanovic seine Fotografien aus, anschließend zeigt Zeichner und Maler Franz Gassner einen Auszug seiner Arbeiten. „Wir freuen uns auf noch viele spannende und unterschiedliche Projekte, die in der Wunderkammer einen temporären Platz finden“, so Patricia Almer.

Wunderkammer im BOTTA Schillerstraße 2 6890 Lustenau T +43 5577 8181-1400 www.botta.shop botta@lustenau.at Öffnungszeiten: Di bis Fr, 9 bis 12.30 Uhr, 14.30 bis 18 Uhr Sa, 9 bis 12.30 Uhr

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KULTUR.LUST

Frischer Wind im Freudenhaus Bewährt gutes Programm und neue Leitung beim Freudenhaus. Text: Caroline Begle; Fotos:Marcel Hagen, Peter Rigaud

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004 wurde das nostalgisch anmutende Freudenhaus zum ersten Mal aufgebaut. Seither zeigt es ein Programm, das seinesgleichen sucht: zeitgenössisches Circustheater, Kabarett und Musik auf höchstem Niveau. Das Kulturschaffen in Vorarlberg ist meist eher traditioneller Natur: Ausstellungen, Konzerte, konventionelles Theater, Musical und Oper. Spezielle Formen der darstellenden Kunst wie Performance, Circus-, Tanzoder Körpertheater sind stark unterrepräsentiert. Mit dem Programm im Freudenhaus versucht Veranstalter Willi Pramstaller einmal mehr, dieses Defizit ein wenig auszugleichen und das kulturelle Angebot des Landes zu „durchlüften“. Aufgrund der Einschränkungen für Veranstaltungen, die voraussichtlich bis Sommer gelten, wurde das Frühlingsprogramm des Freudenhauses auf Herbst und Frühjahr 2021 verschoben. Bezaubernd und amüsant Ab September ist wieder mal die Welt zu Gast in Lustenau: Künstlerinnen und Künstler aus Finnland, Belgien, Mexiko, Italien, Argenti-

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nien, Frankreich, Deutschland und Österreich zeigen beeindruckende Performances und atemberaubendes Circustheater. In „Battement de Peur“ etwa tritt im September der belgische Zauberkünstler Laurent Piron mutig seinen Ängsten entgegen. Die Körper­theaterPerformances des Italieners Ennio Marchetto sowie der südameri­ kanischen Truppe Maraña lassen das Publikum garantiert amüsiert und sprachlos zurück. Musik, Theater, Kabarett Auch das Kabarett kommt im Freudenhausprogramm nicht zu kurz: nach Alfred Dorfer, der voraussichtlich im August den Anfang macht, sorgen Roland Düringer, Andreas Vitásek sowie Stermann & Grissemann garantiert für Lacher. Natürlich gibt es auch musikalische Highlights: Lerchenberg & Hecker widmen im Dezember dem großen Karl Valentin einen Abend mit Texten und Musik. „The Yellowjackets“ aus den USA, die seit fast 40 Jahren eine treibende und kreative Kraft in der Jazzszene sind, stehen im Frühjahr 2021 auf der Freudenhaus-Bühne. Und ebenfalls im nächsten Jahr legt die EggBigBand beim Sommer-


nachtsball einen swingenden und groovenden Soundteppich für Tanzbegeisterte im edlen Zwirn. Frauen vor! Das Freudenhaus setzt diesmal den Schwerpunkt auf zeitgenössischen Frauencircus. Das Duo Ariane & Roxana beeindrucken im Oktober in „Play nice“ mit beeindruckender Fußjonglage und Circustheater. An zwei Abenden in 2021 zeigen die Frauen von „Collectif À Sens Unique“ und dem „Galapiat Cirque“ in ihren Österreichpremieren großartige Akrobatik und außergewöhnliche Performances. Außerdem bringt das Freudenhaus Musik von Frauen nach Lustenau: Mit „Gap“ zeigt die österreichische Cello-Virtuosin Marie Spaemann, was mit einem einzigen Instrument, einer Loop-Station und ihrer eindringlichen Stimme alles möglich ist. Zudem ist die bezaubernde und einzigartige Gabby Young zurück auf der Freudenhaus-Bühne und beweist, dass sie noch immer der Inbegriff von Show auf einer Bühne ist, sowohl musikalisch als auch visuell.

Alfred Dorfer

Wegen der Corona-Pandemie musste das Frühjahrsprogramm abgesagt werden. Wir hoffen, dass die Veranstaltungen im Herbst wie geplant stattfinden können: 13./14.8. 30.8. 3./4./5.9. 10./11./12.9. 16.9. 17./18.9. 25.9. 30.9. 1.10. 2.10. 4.10. 8./9.10. 10.10. 16./17.10. 22.10. 23.10. 24.10. 27.10. 28.10. 1.–6.12. 16.12.

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Einzigartigkeit bewahren Willi Pramstaller steht dem neuen Obmann noch als Kurator zur Seite: „Ich werde mich die nächste Zeit noch um die verschiedenen Arten von Performance, nonverbalem Theater und Circustheater kümmern. Dies ist ein Alleinstellungsmerkmal des Freudenhauses und ich denke, die neue Crew ist gut beraten, diese Spezialität auch in Zukunft zu pflegen.“ Über die Wahl des neuen Obmanns ist Pramstaller glücklich: „Roman ist schon seit den 90er-Jahren dabei und teilt meine Vorliebe für außergewöhnliche Inszenierungen mit Circus und Performance abseits des konventionellen Theaterbetriebs. Er ist umsichtig, bewahrt auch in stressigen Situationen stets die Ruhe und ist ein Teamplayer, der die bestehende Freudenhaus-Crew leiten und wo nötig erneuern kann.“ Wehmütig ist Willi Pramstaller nicht. „Ich habe jetzt mehr Zeit für andere Dinge und muss nicht mehr so viel an Schreibtisch und Computer sitzen“, freut er sich.

Circus, Theater, Kabarett & Musik Millennium Park Lustenau

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Wechsel der Spitze Das neue Programm des Freudenhauses beweist einmal mehr dessen Einzigartigkeit. Circustheater und spezielle Performances auf diesem Niveau finden sich sonst nirgends – und das soll so bleiben, auch wenn es an der Spitze des Vereins zu einem Wechsel kommt. Roman Zöhrer, Geschäftsführer bei der Offenen Jugendarbeit Lustenau, übernimmt von Willi Pramstaller den Vorsitz und leitet von nun an die Geschicke. An der programmatischen Ausrichtung möchte er allerdings nichts ändern: „Es ist ein wundervolles Erbe, das ich mit Samthandschuhen anfassen werde“, erklärt Zöhrer. „Es soll bleiben, was es ist: einzigartige Kunst und Kultur, die sonst nirgends gezeigt wird.“

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Auf einen Sprung bei Lustenaus Olympiahoffnung 19 Staatsmeistertitel und 4 Weltcup-Medaillen hat sie schon. Bei der Weltmeisterschaft 2019 sicherte sich Elisa Hämmerle ihr Ticket für Olympia. Text: Veronika Mennel; Fotos: Marcel Hagen, handout

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ur wenige Monate vor dem ursprünglichen Termin im Juli und August 2020 musste das größte Sportereignis der Welt verschoben werden. Olympiateilnehmerin Elisa Hämmerle erklärt, was der COVID-19 Ausnahmezustand für die Sportwelt bedeutet. Elisa Hämmerle ist von Natur aus Optimistin. Sie steckt sich ihre Ziele hoch und hat vor zehn Jahren bei der Jugendolympiade zum ersten Mal Olympia-Luft geschnuppert. Sie wird damals Zwölfte und beweist, dass sie im Weltvergleich ganz oben mitspielen kann. Die folgenden Jahre verbringt Elisa

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jede freie Minute in der Trainingshalle und kämpft für ihr neues Ziel: Die großen olympischen Sommerspiele. Für London reichte es 2012 knapp nicht und 2016 verletzte sie sich völlig unerwartet beim Podiumstraining des Test-Events an der Achillessehne. Eine Qualifikation? Unmöglich. Aus der Traum? Natürlich nicht. Einmal mehr beweist die Sportlerin, aus welchem Holz sie geschnitzt ist und dass sie sich nicht so schnell aus der Bahn werfen lässt. Das verheißungsvolle Comeback Ein Jahr nach ihrer Achillesverletzung legt Elisa bei den Staatsmeisterschaften 2017 in Mattersburg ein bravouröses Comeback hin


und holt am Stufenbarren den Sieg nachhause. Bei der Staatsmeisterschaft 2018 in Wolfurt legt sie mit zwei weiteren Einzeltiteln am Stufenbarren und am Balken nach. Spätestens jetzt ist klar: Elisa ist zurück. Und Olympia wieder in Reichweite. Das nächste Ziel steckt bereits: Der Olympia-Quotenplatz bei der Weltmeisterschaft 2019. Elisa und ihre Trainer arbeiten intensiv an einer anspruchsvollen Kür, mit der die damals 23-Jährige eine dementsprechend starke Mehrkampf-Leistung präsentieren kann. „Olympia ist jahrelange Vorbereitung. Ein Ziel, auf das man unzählige Stunden lang hintrainiert und für das man sein Können ständig weiterentwickeln muss. Die meisten trainieren ihr Leben lang für einen Startplatz.“ Der Kampf um das Olympiaticket 4. Oktober 2019, Weltmeisterschaft in Stuttgart. Die Spannung ist förmlich aus der Luft zu greifen. Elisa atmet tief durch. Es geht los. Bodenkür, Schwebebalken, Barren. Insgesamt holt sie 50.532 Punkte. Elisas stärkste Leistung bei einem Großereignis seit ihrer Verletzung, doch sie muss weiter zittern. Erst um 22 Uhr wird sie wissen, ob es für Olympia gereicht hat. „Ich bin mit den anderen aufs Volksfest neben der WM-Halle und habe alle paar Minuten die Ergebnisse gecheckt. Als dann feststand, dass nichts mehr dazwischenkommen kann, konnte ich es gar nicht glauben!“ Elisa fährt zu Olympia. In fast jeder Sportart ist die Olympia-Teilnahme der ultimative Traum, der über allen Wettkampfsiegen schwebt. Elisas Ehrgeiz hat sich ausgezahlt, für sie geht dieser Traum in Erfüllung und obwohl die Teilnahme selbst ein enormer Erfolg ist, setzt sie sich weiter hohe Ziele: „Ich würde mich unglaublich gerne für das 24-Mehrkampffinale qualifizieren. Das hat vor mir noch keine Österreicherin geschafft.“ Olympia wird erstmals verschoben Auf dieses Ziel hinzuarbeiten bedeutet für Elisa täglich mehrere Stunden Training, um an Tag X in mentaler sowie körperlicher Bestform zu sein. Dafür zog sie extra nach Holland und verbrachte die letzten Wochen und Monate mit intensiver Vorbereitung, schließlich war es vor COVID-19 nicht mehr lang bis zum Startschuss der Spiele. „Anfangs war ich noch sehr optimistisch und hatte gehofft, dass sich die Situation schnell wieder bessert. Dann wurden die Maßnahmen und Reisebeschränkungen immer schärfer. Als die Terminverschiebung auf 2021 dann offiziell feststand, war ich erstmal wie vom Zug überfahren.“ Obwohl der Schock und die Enttäuschung tief sitzen, beweist Elisa Sportsgeist: „Viele Sportler hatten noch keine Chance, sich für Olympia zu qualifizieren, weil die Wettkämpfe abgesagt wurden. Die Verschiebung ist nur fair. Außerdem steht die Gesundheit der Athleten, des Organisationsteams, der freiwilligen Helfer und der Zuschauer an erster Stelle. Die Entscheidung, das komplexeste Sportereignis überhaupt zu verschieben, ist keine leichtfertige. An ihr hängen unzählige Verträge, Organisationsschritte und das Olympische Dorf, das nach den Spielen hätte vermietet werden sollen.“ Profisport im Wohnzimmer Damit die intensive Vorbereitung trotz allem nicht umsonst war, ver-

sucht Elisa sich so gut wie möglich fit zu halten. Doch wie geht das, wenn die Elisa Hämmerle Türen zum Arbeitsplatz alias Turnhalle geschlossen sind? „Ich habe natürlich Kunstturnerin keinen Barren im Wohnzimmer stehen, 10.12.1995 in Lustenau Motto: Work so hard, that one aber ich versuche so viel wie möglich zuhause zu trainieren.“ Das ersetzt day your signature will be called an autograph. nicht die reguläre Trainingssituation, hilft der jungen Sportlerin aber den Rückschlag ein wenig zu kompensieren. Fällt das Training nur zwei Wochen aus, brauche es vier ganze Wochen, um den Verlust aufzuarbeiten. Durch das zusätzliche Jahr steigt zudem das Risiko einer Verletzung, doch Elisa versucht das Positive aus der ungewohnten Situation zu ziehen: „Die ein oder andere Übung wird jetzt wohl noch perfektioniert oder verändert. Wir planen erstmal von Woche zu Woche und sehen, was passiert.“ Olympia vs. Studium Bevor COVID-19 die Sportwelt lahmlegte, hat Elisa alles ihrem Lebenstraum untergeordnet: Wohnort, Alltag, Studium. Neben ihrer Sportkarriere studiert sie Sportmanagement und Wirtschaftswissenschaften in Innsbruck. „Ich möchte auch später mein Know-how weitergeben und beruflich in der Sportbranche bleiben.“ Für Olympia hat sie die Kurse hintenangestellt. Der Plan hat sich geändert. „Das Sommersemester hat zwar schon begonnen, aber ich durfte aufgrund der Situation noch nachträglich in einige Kurse einsteigen.“ Mit Lehrbuch statt Barren hat sich Elisa vorerst ein sinnvolles Alternativprogramm geschaffen, trotzdem bremst das ihre Vorfreude auf Olympia nicht. „Trotz Neuorientierung habe ich hier in Holland ein super Umfeld, in dem das Training extrem motivierend ist.“ Neben ihren Trainingskolleginnen und Trainern gibt es auch eine Besonderheit aus dem Ländle, die Elisas Trainingsalltag sehr erleichtert: Das Autohaus Walter stattete sie mit einem nagelneuen Auto aus. „Ich weiß das sehr zu schätzen, denn meine Wegzeiten verkürzen sich dadurch enorm. Von meiner Wohnung in die Trainingshalle würde ich mit den holländischen Öffis sehr viel Zeit verlieren, die ich so in Regeneration oder anderes investieren kann. Ich bin wirklich froh, hier in Holland mobil zu sein.

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Empfang für Skigesamtweltcupsieger Marc Girardelli

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Mission Gold Lustenau zieht Olympia-Bilanz. Text: Veronika Mennel; Fotos: Historisches Archiv Lustenau, Peter Laurin

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m Lustenauer Sport steckt Olympia-Potenzial: Schon vor über 80 Jahren fuhren die ersten Lustenauer zur Olympiade und legten den Grundstein für eine vielversprechende Erfolgsgeschichte. Viele große Namen der Sportwelt haben ihre ersten Sprünge, Schwünge und Übungen in Lustenauer Vereinen gemacht. Marc Girardelli, Barbara Gasser, Elisa Hämmerle und Co. machen Lustenau zu einer der erfolgreichsten Gemeinden Vorarlbergs, wenn es darum geht, Olympia-Bilanz zu ziehen.

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Die Lustenauer Olympiateilnehmer von 1936

Dass Olympia in Lustenau Tradition hat, manifestiert das Jahr 1936, in dem Vorarlberg sechs Olympiateilnehmer stellte und fünf davon aus Lustenau anreisten: die Turner Pius Hollenstein und Adolf Scheffknecht, der Schütze Alfred Hämmerle, der Radrennfahrer Rudolf Huber und der Fußballspieler Ernst Künz. Es war schon damals eine beeindruckende Liste nationaler und internationaler Erfolge, auf die die Lustenauer Sportwelt verweisen konnte. Die sportliche Leistungsbilanz blieb auch nach dem Zweiten Weltkrieg hoch, trotz eingeschränktem Wettkampfgeschehen. Bei den Olympischen Spielen 1948 in London belegt der Lustenauer Ringer Anton Vogel im Bewerb Griechisch-Römisch den 7. Platz. Von der Sportwelt beinah unbemerkt, führte Kurt Baumgartner die Tradition 1968 fort, als er bei den Olympischen Spielen in Mexico City für den Boxclub Lustenau an den Start ging. Von Lustenau in die ganze Welt Damit der olympische Traum heutzutage wahr werden kann, müssen einige Faktoren zusammenspielen: Es braucht einen kompetenten Trainerstab, eine gute medizinische Betreuung, ein Ausrüsterteam, ein Management und vieles mehr. Ein anspruchsvolles Gesamtpaket, das nur die allerwenigsten Vorarlberger Vereine ihren Talenten bieten können, darum setzen sie auf enge Zusammenarbeit mit Dachverbänden und Institutionen wie z.B. den Vorarlberger Sportservice. Trotzdem zieht es viele Lustenauer Sporttalente in die Welt hinaus. Unter anderen auch Marc Girardelli, der dreimal bei Olympia war. Allerdings startete er nie für Österreich, sondern für den Luxemburger Schiverband. Auch bei den Spielen in London und Sotschi waren mit Barbara Gasser und René Swette zwei Sportler am Start, die ihre Karriere in Lustenauer Vereinen gestartet und sich dann auf in die Welt gemacht haben: Turnerin Barbara Gasser übersiedelte nach Kanada, Rene Swette zum Eishockeyclub Klagenfurt AC. Lustenaus jüngste Olympiahoffnung Elisa Hämmerle trainiert derzeit in den Niederlanden für die Sommerspiele 2021 in Tokio. Lustenau lockt Talente an Im Umkehrschluss ziehen die Lustenauer Sportvereine aber auch unterschiedlichste Talente an. Beispielsweise wurde der Boxer Kurt Baumgartner in Niederösterreich geboren, schloss sich aber später dem Boxclub Lustenau an. Auch Mike Shea verließ seine Heimat Kanada, um beim EHC Lustenau zu spielen und seine Wahlheimat bei den Olympischen Winterspielen zu vertreten. Ob zugezogen oder ausgewandert: Viele Lustenauer Sportler kamen auf internationaler Ebene zu Titelehren und machen Lustenau zur stolzen Heimat talentierter Olympioniken.

Marc Girardelli ist mit Abstand der erfolgreichste und bekannteste Sportler, den Lustenau hervorgebracht hat.

Marc Girardelli, Skirennläufer Mit zwei Silbermedaillen und vier Platzierungen unter den ersten Zehn ist der gebürtige Lustenauer bislang der erfolgreichste „Olympionike“ aus Lustenau. Weltweit zählt der Skirennläufer zu den wenigen Athleten, die Weltcup-Sieger in allen Disziplinen wurden. Barbara Gasser, Kunstturnerin Ihre Karriere startete mit sieben in der Turnerschaft Jahn. Als erste Österreicherin seit Henriette Parzer 1964 qualifizierte sich Barbara im Jänner 2012 für die Olympischen Spiele und schrieb damit österreichische Sportgeschichte. René Swette, Eishockeytorwart Der Hockeyprofi war bei den Winterspielen in Sotschi am Start. Er verbrachte einen Großteil seiner Eishockey-Karriere beim Klagenfurter AC, spielt seit April 2019 aber wieder für seinen Heimatverein EHC Lustenau in der Alps Hockey League.

Barbara Gasser

Elisa Hämmerle, Kunstturnerin Die gebürtige Lustenauerin lebt und trainiert in Holland, um sich für die Olympischen Spiele 2021 vorzubereiten. Bei der WM in Stuttgart konnte sie sich den 14. von insgesamt 20 Einzel-Mehrkampf-Startplätzen sichern. Kurt Baumgartner, Boxer 1968 ging Kurt Baumgartner bei den Olympischen Sommerspielen in Mexico City für Österreich an den Start. Er schied nach einer Disqualifikation auf dem 9. Rang aus den Spielen aus. Er hatte seinen Gegner mit einem regelwidrigen Tiefschlag getroffen. Mike Shea, Eishockeyspieler Der Austro-Kanadier wurde in Quebec geboren und zog für den EHC Lustenau nach Vorarlberg. Er nahm sowohl bei den Winterspielen 1988 als auch 1994 teil.

Kurt Baumgartner

Eine ausführliche Abhandlung über die Lustenauer Sportgeschichte ist im Buch „Sport in Lustenau – von den Anfängen bis 2014“ von Peter Laurin zu finden. Dieses ist im BOTTA erhältlich.

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Radeln ist immer ein Gewinn Kein anderes Verkehrsmittel ermöglicht es, so schnell, flexibel, umweltbewusst und krisensicher vorwärtszukommen. Text: Caroline Egelhofer; Foto: Lukas Hämmerle

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ie Gemeinde hat sich mit der Aktion „Rad. Lust“ zum Ziel gesetzt, das Fahrradfahren noch attraktiver zu machen. Der Erfolg lässt sich sehen: Zahlreiche Radlerinnen und Radler freuen sich über die ausgespielten Gewinne in Form von Lustenau Gutscheinen. Außerdem hat die sympathische Kampagne auch eine Auszeichnung des Landes „eingefahren“ und dabei 4.000 Euro gewonnen. Ohne erhobenen Zeigefinger ein gutes Lebensgefühl zu vermitteln, ist die Idee von „Rad.Lust“. Mit Gewinnspielen und einer Social-Media-Kampagne animiert die Gemeinde seit dem Sommer

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2019 die Lustenauerinnen und Lustenauer, so oft wie möglich auf das Fahrrad zurückzugreifen. Das Siegergeld, das Lustenau beim Ideenwettbewerb „Radkultur“ 2019“ gewonnen hat, wird – sobald der Aufenthalt im Freien wieder ohne Einschränkungen möglich ist – unter den Radfahrerinnen und Radfahrern in Lustenau ausgespielt. Geschäfte vom Fahrradsattel aus Das Fahrrad ist als Transportmittel auch in Zeiten von Corona eine gute Wahl. Das sieht man bei den Lustenauer Handelsgeschäften – für eine prompte Lieferung treten die Unternehmerinnen und Unternehmer kräftig in die Pedale. Statt der lästigen Parkerei und dem Herumkurven in den Straßen sieht man die ChefInnen oder MitarbeiterInnen mit Lastenrädern und Anhängern durch den Ort radeln – parken vor der Haustüre, Bewegung, frische Luft, sichere Straßen und kontaktlose


Rad.Lust Zustellung inklusive. Aber auch für den kurzfristig eingerichteten Botendienst der Gemeinde für ältere und besonders gefährdete Lustenauerinnen und Lustenauer ist das Fahrrad perfekt. Gemeindebedienstete – Lehrlinge, Zivis, Kindergartenpädagoginnen oder GemeindepolitikerInnen – schwingen sich dafür auf ihre Diensträder.

und Alt für die erste Winterfahrradparade. Bestens ausgerüstet mit Leuchtwesten, Reflektoren und Helm ging es zur Rundfahrt durch Lustenau, bevor man am Kirchplatz absattelte zur Premiere des Rad.Kinos.

Petrus muoch a Radlar sin Für eine kurzweilige und bewegungsintensive Abwechslung zu den eigenen vier Wänden ist das Fahrrad die ideale Wahl, um den Kopf durchzulüften, Lustenau neu zu entdecken und die wunderschönen Frühlingstage zu genießen. In Lustenau wird aber zu jeder Jahreszeit geradelt. So trafen sich Ende Februar, bei noch kühlen Temperaturen, Jung

Lustenau ist eine fahrradfreundliche Gemeinde. Mögen noch viele Rad.Lust-ige dazukommen und beim „Botta“, „Schaffa“ oder „Fuortgau“ den Fahrtwind genießen und die Pole Position beim Parken nutzen.

In Kürze startet wieder ein cooles #radlust-Gewinnspiel für alle PedalheldInnen. Informationen dazu gibt es rechtzeitig auf der Lustenauer Facebook-Seite, auf Instagram unter #radlust und im Gemeindeblatt. Also, Augen offen halten und nichts wie rauf auf den Sattel!

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LUST.ENAUER

Spitzenkoch, Unternehmer und Revolutionär Dietmar Hagen im Porträt Text: Veronika Mennel; Fotos: Marcel Hagen, handout

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er Kantinen-Revoluzzer. So betiteln große Zeitschriften Dietmar Hagen. Heute treffe ich ihn ganz privat in seinem Wohnzimmer, wo er mir bei einer Tasse Verbene-Tee von seinem Leben erzählt. Wie er als Gourmetkoch eine Unternehmung mit mittlerweile 250 Mitarbeitern gründete und warum der Grundstein für seinen Erfolg in Lustenau liegt. Dietmar ist mit seiner Familie zu Besuch in Lustenau, wären nicht gerade Ferien, würde er jetzt in seinem Büro in Hannover sitzen. Von dort koordiniert er mit seinen Teams zwei Dutzend Betriebsrestaurants. Mit ESSENSZEIT hat sich der Wahl-Hannoveraner der genussvollen Vollwertküche verschrieben: In 25 verschiedenen ESSENSZEIT-Betriebsküchen werden täglich zwischen 10.000 und 12.000 gesunde, mit i-Tüpfelchen angerichtete Essen frisch zubereitet. Ging es früher in den Kantinen darum, satt zu werden, haben Betriebsrestaurants heute eine ganz neue Bedeutung. Dietmar absolvierte die Hotelfachschule in Bludenz und hat in etablierten Gourmetküchen gekocht, wie bei Reinhard Gerer im Wiener Haubenlokal Korso, bis ihm die Position als Küchenchef im Sanatorium Dr. Felbermayer in Gaschurn angeboten wurde. Er sagte zu, nicht ahnend, dass diese Stelle der Schlüssel zu allem Weiteren sein würde. Im Dr. Felbermayer Gesund-

heitszentrum tauchte der passionierte Koch zum ersten Mal in die Welt des Heilfastens und vollwertigen Bioessens ein. Mit seinem eigenen hohen Anspruch an Genuss und Geschmack begeisterte er die Gäste, die es sich nicht nehmen ließen, den jungen Koch persönlich kennenzulernen und einen Blick in die Küche zu werfen. „Eine Zeit, in der ich wertvolle und spannende Kontakte geknüpft habe. Während der dreimonatigen Saisonpause war ich auf der ganzen Welt eingeladen, um Mitarbeiter in den Unternehmensküchen zu schulen.“ So kam auch das Kochprojekt in einer Behindertenwerkstatt in Dortmund zustande. Kochen im Knast und in Keksfabriken Eines Tages streckt Christian Pfeiffer seinen Kopf in die FelbermayerKüche, stellt sich als Professor am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen vor und fragt Dietmar, ob er nicht mit jungen Gefangenen kochen will. Er will. Im Gefängnis lernen die jungen Männer über das vollwertige Kochen mit Dietmar ein neues Bewusstsein kennen, einen ganz anderen Zugang zu der Frage „Was tut mir gut?“. „Mit dem Projekt «Essen soll nicht Teil der Strafe sein» wird der typischen Machokultur in Gefängnissen entgegengewirkt.“ Ein halbes Jahr lang kocht Dietmar hinter schwäbischen Gardinen und gründet zeitgleich seine Beratungsagentur. Bald flattert eine Anfrage von Werner M. Bahlsen ins Haus, Inhaber der vielleicht bekanntesten Keksfabrik unserer Zeit. „Das ist mittlerweile 25 Jahre her, denn so lange arbeiten wir schon zusammen. Damals, muss man sich vorstellen, waren Bioqualität und leichte Küche ein Novum. Unser Konzept brauchte schon immer Unternehmer, die Essen als Teil einer lebendigen Unternehmenskultur verstehen. Essen ist Chefsache, denn das Betriebsrestaurant ist ein Treffpunkt für Kommunikation, ein Ort der Erholung und des gesunden Genusses.“ Dafür muss die Umgebung stimmen, notfalls wird umgebaut. Sinneserlebnis statt Reizüberflutung Noch immer ist Dietmar ein Vorreiter seiner Branche, der das Thema „Mehr-Wert“-Küche in so ganzheitlicher Form umsetzt. Ein Großteil der Lebensmittel stammt aus kontrolliert biologischem Anbau, kei-

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nesfalls, weil es ein Trend ist, sondern weil saisonale, frische Bioprodukte aus der Umgebung geschmacklich einfach die Nase vorne haben. Fertigprodukte haben in diesem Konzept nichts zu suchen. Auf Saucen aus der Packung, Suppenpulver und Co. wird komplett verzichtet. „Dadurch gibt es bei ESSENSZEIT keinen Monogeschmack und die Gäste erleben jeden Tag echte kulinarische Abwechslung. Gesundes Essen muss nie auf Kosten des Genusses gehen. Die Sinne sollen nicht gereizt, sondern angeregt werden, dafür stellen wir die Produktqualität und das Kochhandwerk in den Mittelpunkt unseres Tuns. Wir schicken unsere Köche aufs Feld zu unseren Lieferanten und holen unsere Lieferanten zu uns in die Küche. Es geht ums Vernetzen und ein ganzheitliches Verständnis.“ Ein Konzept, das voll aufgeht, denn weder hat ESSENSZEIT je einen Kunden verloren, noch hat Dietmar Akquise oder Marketing betrieben. Das Gesamtkonzept spricht sich rum. Die einen Kunden wollen das eigene Team nach Dietmars Konzept schulen, die anderen möchten in ihrer Kantine ein ESSENSZEIT-Restaurant betreiben lassen. Kein Projekt ist wie das andere, doch gerade das macht den Alltag so spannend. Waren es früher die kulinarischen Kunstwerke auf den Tellern, die Dietmars Kreativität beflügelten, ist es heute die Aufgabe, alles in Bewegung zu halten. Dazu

gehören das interne Qualitätsmanagement, die Teamdynamik und die permanente Weiterentwicklung des Unternehmens. Hochgenuss aus Mamas Küche Die Konsequenz und Tiefe, mit der Dietmar sein Business führt, kommen nicht von ungefähr. Er blickt aus dem Fenster, zeigt auf das Haus gegenüber, sein Elternhaus. „Bei uns steht gutes und gesundes Essen schon immer im Mittelpunkt. Selbstgemachte Marmeladen statt Nutella und frisch gebackenes Brot aus selbst gemahlenem Dinkel – das ist die Art meiner Mama, Verantwortung für einen gesunden Lebensstil in der Familie zu übernehmen.“ Dieses Verantwortungsbewusstsein gegenüber Umwelt und Menschen gibt Dietmar heute seinen Kunden mit auf den Weg. Die Schwanenburg, sein Firmensitz in Hannover, ist gleichzeitig ESSENSZEIT-Akademie für Schulungen und Workshops als auch Restaurant und Veranstaltungszentrum für kulturelle Events und Vorträge. Die Wahrnehmung der Menschen und ihr Bewusstsein für den Zusammenhang von Essen, Wohlbefinden und Umwelt hat sich in den letzten 10 Jahren sehr verändert und das zeigt, dass Dietmar mit seinem Konzept schon vor einem Vierteljahrhundert auf die richtige Fährte gesetzt hat. In diesem Bereich einen konsequenten Qualitätsbegriff klar zu formulieren und Motivation bei seinen Mitarbeitern und Kunden zu schaffen, das ist und bleibt seine Mission. Ein Revolutionär steckt sich schließlich Dietmar Hagen hohe Ziele. ESSENSZEIT Gründer und Inhaber www.essenszeit.com revolutioniert die Gastronomie ca. 250 Mitarbeiter Wohnort: Hannover Ferienwohnsitz: Lustenau

Die Schwanenburg in Hannover – ist eines der Vorzeigeprojekte von Dietmar Hagen. Und Firmensitz von ESSENSZEIT.

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