Leben & Gesundheit® Ausgabe Beziehungen | November/Dezember 2015

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Gesundheit, Glück und Wohlbefinden hängen nicht einfach vom Zufall oder von den Genen ab. Sie gründen auf dem Zusammenwirken verschiedener Faktoren und Prinzipien. Die meisten davon können wir aktiv und maßgeblich beeinflussen. NewstartPlus, ein modernes, international bekanntes, wissenschaftlich bewährtes und ganzheitlich angelegtes Gesundheitskonzept, fasst sie anschaulich zusammen. Jeder ein­

zelne Buchstabe von NewstartPlus steht für ein Prinzip, das einen entscheidenden Einfluss auf Gesundheit, Glück und Lebensqualität hat. NewstartPlus entfaltet seine volle Kraft im Zusammenwirken aller zwölf Prinzipien. In jeder Ausgabe beleuchtet «Leben und Gesundheit» eines davon. NewstartPlus lädt Sie ein, neu zu starten und das Plus für Ihr Leben zu entdecken.

Bewegung

Mässigkeit Temperance

Vertrauen Trust Ernährung

Beziehungen Social support

Beziehungen

Social support

Beziehungen pflegen – glücklich leben

Keiner schafft es alleine. Nicht einer. Die ersten Tage und Wochen unseres Daseins überleben wir nur mit der Hilfe anderer Menschen. Menschen sind Beziehungswesen, voneinander abhängig, aufeinander angewiesen. Oft ist uns das nicht bewusst, denn Beziehungen werden unbemerkt immer anonymer.

Man kennt sich kaum, es geht nur noch um die Funktion, nicht mehr um die Person. Jeder ist ersetzbar, austauschbar. Viele leben allein, einsam in der Masse.

Prioritäten Priorities

Optimismus Living optimistically

Integrität Up with integrity

Die Forschungsergebnisse sind eindeutig. Gesunde Beziehungen beeinflussen unsere Lebensqualität und -dauer, stärken die Gesundheit und tragen zu einem reichen und lebenswerten Leben bei. Gesunde Beziehungen sind kein Zufall, sie wollen gebaut und gepflegt sein. Dies kann man lernen.

Echte Liebe – die höchste Form der Beziehung – schaut dabei nicht nur auf sich selbst, sondern immer auch zum anderen hin und findet sich dabei reich beschenkt.

Texte:
Dr. med. Ruedi
Brodbeck; © Grafik: Advent-Verlag
Zürich, designed by querfeld1.ch

Liebe, die wertvollste Gabe!

Stephan Freiburghaus, Chefredaktor «Leben & Gesundheit»

An der Küste Chinas, in der Region um Wuchuan, lebte ein betagter Chinese. Auf einer Anhöhe oberhalb eines kleinen Fischerdorfes unterhielt er seine Reisfelder. Eines Tages beobachtete er, wie sich das Meer langsam, aber stetig vom Strand zurückzog. Kein Zweifel, ein Tsunami war im Anzug. Um ins Dorf hinunterzulaufen und die Menschen zu warnen, blieb keine Zeit mehr. Blitzschnell griff er zu einem Benzinkanister und rannte zu seinen Reisfeldern. Im Nu standen diese in loderndem Feuer, sodass der aufsteigende Rauch den Himmel verdunkelte. Erschrocken und ohne zu zögern machte sich Jung und Alt aus dem Dorf eiligst auf den Weg, um dem Alten beim Löschen seiner Felder zu helfen. Unterdessen brach eine 12 m hohe Flutwelle über den Strand und die einfachen Holzhütten des kleinen Fischerdorfes herein. Die hingebungsvolle und selbstlose Liebe des alten Zang war es, die an jenem Tag die Menschen rettete.

«Liebe ist geduldig und freundlich. Sie kennt keinen Neid, keine Selbstsucht, sie prahlt nicht und ist nicht überheblich. Liebe ist weder verletzend noch auf sich selbst bedacht, weder reizbar noch nachtragend. Sie freut sich, wenn die Wahrheit siegt. Diese Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles und hält allem stand.»

Damit Beziehungen tatsächlich gelingen, ist die oben beschriebene Liebe unabdingbar. Die Er­

kenntnis, dass wir zu solch wahrer Liebe nicht imstande sind, bildet die Grundlage zur positiven Veränderung.

In der vorliegenden Ausgabe von «Leben & Gesundheit» erhalten wir neben einigen weiteren Gedanken zu dieser Liebe, unter dem Motto: «In Verbindung», zahlreiche, von Herzen kommende Anregungen, wie Beziehungen besser gelingen können und durch unsere Hingabe diese Welt ein besserer Ort wird.

Lesen Sie ab Seite 12: «Die Krux mit dem Selbstwert» von Psychotherapeut Daniel Zwiker. «Meine Würde oder mein Wert hängt nicht an Leistungen»!

Freundschaft will gepflegt werden. Was dazu nötig ist, erfahren Sie in einem weiteren praktischen Bericht von Judith Fockner ab Seite 32.

Flüchtlinge und Asylanten – sie sind in aller Munde! Margarita Windisch greift das Thema «In Verbindung mit Menschen, die mich brauchen» ab Seite 8 gekonnt auf.

Allan Guggenbühl, der bekannte Zürcher Psychologe, geht ab Seite 16 im Interview auf interessante Fragen in Bezug auf Gewalt und Probleme rund um unsere Gesellschaft ein. Erfahren Sie u. a., woran es laut Guggenbühl liegt, dass Männer in einer Identitätskrise stecken.

Dies und viel Exklusives und Wertvolles mehr warten auf den folgenden Seiten auf Sie. Viel Spaß und Gewinn beim Lesen und Anwenden wünscht Ihnen

Schwerpunkt:

In Verbindung mit Menschen, die mich brauchen Menschen in Not begegnen

In Verbindung mit sich selber Die Krux mit dem Selbstwertgefühl und wie es Beziehungen beeinflusst

In Verbindung mit der Familie Großfamilie? Familie? Festhalten –es gelingt!

In Verbindung bleiben mit Freunden Dranbleiben zahlt sich aus

In Verbindung mit Facebook

Es gibt auch

Mosaik

Kurz und aktuell informiert

Nebenbei erzählt

«Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt …»

Interview

Im Gespräch mit Allan Guggenbühl –Psychologe, Psychotherapeut und Experte für Jugendgewalt

ADRA

Thailand: «Ich möchte einen Laden für Hochzeitskleider»

Alltagstipps

«Bäuchlein tut weh!» Erste Hilfe für Kinder mit Bauchschmerzen

Erziehung

Dankbar und zufrieden –Gemeinsam wertvoll leben

In Verbindung bleiben mit Freunden Dranbleiben zahlt sich aus

In Verbindung mit der Familie Großfamilie? Familie? Festhalten – es gelingt!

S. 26
S. 35 Winterfreuden einmal anders! Facebook & Co.

Staunen und entdecken

Winterfreuden einmal anders!

Rezepte

Gesunde Weihnachtsleckereien

Fitness

Vorbereitung auf den Wintersport

Fokus Krankheit

COPD – eine Erkrankung, die sich schleichend entwickelt

Praxisfenster

Liebe – einmal ganz anders!

Unsere Heilpflanzen

Rooibos – Eine gesunde Alternative zu Schwarztee oder Kaffee

In Verbindung mit sich selber Die Krux mit dem Selbstwertgefühl

Denksport

Preisrätsel

Kinderseite

«Ich hab dich lieb!»

Körperwunder

Faszination des Lebens

Rezepte

Gesunde Weihnachtsleckereien

Kursangebote – Vorträge

Impressum

Kolumne

Die Kunst des Liebens Vorschau

S. 40
S. 16 Rooibos Interview mit Allan Guggenbühl

Buchtipp

DER Tipp

«A lemon a day ...»

Der Spruch «An apple a day keeps the doctor away» (beim täglichen Genuss eines Apfels erübrigt sich der Arztbesuch) lässt sich auch auf die Zitrone anwenden!

Eine mittelgroße Zitrone (ca. 150 g) deckt den Tagesbedarf an Vitamin C (ca. 60 mg) eines erwachsenen Nichtrauchers (Raucher benötigen etwa 50 % mehr von diesem Vitamin).

Trinken Sie am Morgen, vor dem Frühstück, den Saft einer Zitrone in lauwarmem Wasser. Damit decken Sie nicht nur Ihren täglichen Bedarf an Vitamin C, sondern stärken auch Ihr Immunsystem, und Sie sind gegen Viren und Bakterien gewappnet. Gleichzeitig regt der kostbare Saft die Verdauung an und wirkt regulierend. Außerdem wirkt diese Frucht stark harnsäureausscheidend. Überschüssige Harnsäure, ein Abfallprodukt unseres Körpers, wird üblicherweise in den Gelenken abgelagert und verursacht dort Arthritis und rheumatische Schmerzen. Es kann dadurch auch zu Nierenentzündungen kommen.

Zitronenkur:

Am ersten Tag trinkt man den Saft einer Zitrone –mit Wasser verdünnt – eine halbe Stunde vor dem Frühstück. Jeden Tag nimmt man eine Zitrone dazu, bis man bei sieben ankommt. Dann geht es wieder zurück, bis man bei einer Zitrone angelangt ist. (Kinder, ältere Menschen, Personen mit Kalziummangel, Niereninsuffizienz oder Blutarmut sollen diese Kur nicht durchführen. Sie dürfen nicht so viele Zitronen zu sich nehmen.)

red/sf/Heilkräfte der Nahrung

Die kühle Jahreszeit naht. Damit einhergehend mehren sich auch die Stunden im gemütlich warmen Wohnzimmer. Handarbeiten wie Nähen, Häkeln und Stricken sind nicht nur für den Empfänger der mit Fleiß und Geduld erarbeiteten «Ware» etwas Besonderes. Jedermann erfreut sich an der Atmosphäre, welche sich durch gemütlich verrichtete Handarbeit im Wohnzimmer breitmacht. In diesem Sinn präsentieren wir Ihnen einige kostbare «Handarbeit­Buchtipps» für die kalten Wintermonate.

• Nähen für absolute Anfänger – Mit 16 einfachen Projekten nähen lernen, ISBN 978-37724-6391-4

Mosaik

Die Rubrik «Mosaik» in «Leben und Gesundheit» ist eine Plattform für kurze interessante Texte, Bilder und Informationen. Auch Sie als Leserin oder Leser können zu Wort kommen bzw. Bilder einsenden. Nutzen Sie die Kontaktadresse: «Leben und Gesundheit», Mosaik, Leissigenstr. 17, CH­3704 Krattigen oder die E­Mail­Adresse: redaktion@lug­mag.com

• Für mich genäht – Individuelle Lieblingsstücke nähen und besticken, ISBN 978-37724-6792-9

• Norgestrikk – Pullover & Accessoires in traditionellen Mustern, ISBN 978-3-77246369-3

• Mach was Kuscheliges –Stricken, Häkeln, Nähen und Sticken, ISBN 978-3-77246420-1

Alle Bücher sind im «Frechverlag GmbH» Stuttgart erschienen.

Mädchen achten auf Gewicht, Knaben auf Muskeln

In Bezug auf die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper wurde in einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft (ZHAW) und der «Gesundheitsförderung Schweiz» festgestellt, dass Knaben ein gesünderes Körperbild haben als Mädchen. Bei den Mädchen ist vor allem das Gewicht im Zentrum, wobei 60 % der Mädchen schlanker sein möchten und gleich viele bereits eine Abmagerungskur gemacht haben. Mit 77 % möchte ein Großteil der Knaben dagegen mehr Muskeln, aber nur 54 % gaben an, wirklich auch etwas dafür zu tun. Vergleiche mit älteren Studien lassen vermuten, dass die Zufriedenheit der Jugendlichen mit ihrem Körper über die letzten Jahre abgenommen hat. Der Leiter dieser Studie, Dr. Marcel Schär, führt aus: «Viele Jugendliche sind mit ihrem Körper nicht zufrieden, und 5–20 % der befragten Jugendlichen könnten gar als besonders vulnerabel (verletzlich) eingeschätzt werden.»

Humor

Der lange Weg

Eine positive Einstellung zum eigenen Körper ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Maßnahmen für eine gesunde Ernährung und mehr Bewegung bei Kindern und Jugendlichen greifen.

Je mehr die Jugendlichen einen expliziten Druck der Eltern verspüren (z. B. «Du solltest abnehmen») und je weniger sie sich gegen die durch die Medien vermittelten Körperideale abgrenzen können, desto schlechter ist ihr Körperbild. Diese beiden Faktoren scheinen noch relevanter zu sein als beispielsweise der Druck, den die Jugendlichen in der Schule verspüren, gut auszusehen, damit sie dazugehören. Das heißt, den Medien und den Eltern kommt eine besondere Verantwortung in Bezug auf ein gesundes Körperbild zu.

Gesundheitsförderung Schweiz

Ein Mann will die Katze seiner Frau heimlich loswerden und beschließt, sie auszusetzen. Er nimmt sie mit ins Auto, fährt 20 Häuser weit, setzt die Katze aus und fährt heim.

Zehn Minuten später ist die Katze auch wieder da.

«Na gut», denkt sich der Mann, «war vielleicht ein wenig zu kurz – die Strecke». Er setzt sich wieder mit der Katze ins Auto, fährt 5 Kilometer weit und setzt sie aus. Zwanzig Minuten später ist die Katze wieder zu Hause.

«Jetzt reicht’s!», denkt sich der Mann, nimmt die Katze mit ins Auto und fährt 20 Kilometer, dann durch den Wald, über eine Brücke, rechts, links, rechts und setzt die Katze dann schließlich mitten im Wald auf einer Lichtung aus. Eine halbe Stunde später ruft der Mann zu Hause an.

«Ist die Katze da?», fragt er seine Frau.

«Ja, warum?»

«Hol sie mal ans Telefon, ich hab‘ mich verfahren.» von Jasmine

In Verbindung mit Menschen, die mich brauchen

MARGARITA WINDISCH

Lehrerin, Braunau, A

Menschen in Not begegnen

Noha

«Hallo, wie geht’s?» Die freundliche Stimme gehört Noha. «Komm, komm!» Sie freut sich darüber, dass ich heute Vormittag mit ihr gemeinsam kochen werde. Als Ägypterin koptischen Glaubens fühlt sie sich in Österreich oft sehr einsam. Sie spricht Arabisch, sucht jedoch keinen Kontakt zu Muslimen, da diese dafür verantwortlich sind, dass sie ihr vergangenes Leben vollständig hinter sich lassen musste. Einige nahe Verwandte ihres Mannes wurden ermordet. Ihr Mann und sie kamen mit

dem Leben davon, während sie mit einem Schlepperschiff über das Mittelmeer setzten. Zu dieser Zeit war Noha hochschwanger. Ihre Tochter Maria ist in Österreich geboren und nun fast zwei Jahre alt.

Nohas Familie gehört zu den Glücklichen, die bereits einen positiven Asylbescheid und damit auch eine Arbeitserlaubnis erhalten haben. Ihr Mann ist Architekt, der in Ägypten eine Firma führte und viel Geld verdiente. Nun arbeitet er als Schichtarbeiter und kann sich gerade das Notwendigste für

seine Familie leisten. Aber die beiden schätzen die Sicherheit und den Frieden unseres Landes.

Jetzt ist alles anders geworden

Ich setze mich auf die Couch, während die kleine Maria mich misstrauisch beäugt. Im Hintergrund läuft eine Kindersendung im Fernsehen. «Was machst du den ganzen Tag?» Sie antwortet höflich lachend: «Ich sitze zuhause mit Maria, ich koche, ich putze. Wenn Maria schläft, lege ich mich auch zum Schlafen hin. Ich bin immer müde.» «Warum gehst du nicht spazieren?» Daraufhin antwortet sie mit einem resignierten Schulterzucken. Während sie mir Fotos aus ihrer Heimat zeigt, entspannt sich die Atmosphäre. Sie zeigt mir ihre Hochzeitsbilder, ihre schönen, teuren Schuhe, die sie damals getragen hat. Jetzt ist alles anders geworden.

«Komm bald wieder!»

Ich versuche, ihre Gedanken auf die Zukunft zu richten, erzähle ihr ein wenig aus meinem Leben. Dann sprechen wir über die Kochrezepte, die ich für heute ausgewählt habe. Es sind typisch österreichische Kürbisspeisen. Sie kennt das Gemüse, jedoch nicht die Art der Verwendung. Gemeinsam kochen wir für Mittag. Wir reden auf Deutsch und Englisch. Ich lerne einiges auf Arabisch und sie auf Deutsch. Dann essen wir gemeinsam mit Maria.

Der Mann wird erst am späten Abend nach Hause kommen. Ob er die vegetarischen Speisen schätzt, bleibt abzuwarten. Bestimmt jedoch schätzt er meinen Besuch. Ohne seine Erlaubnis hätte ich gar nicht kommen können. Er ist informiert und ruft auch zwischendurch an, weil er wissen will, was wir machen und was wir kochen.

Nach drei Stunden muss ich gehen. Sie versucht mich zu bewegen, noch ein wenig zu bleiben. Schließlich verabschieden wir uns endgültig. «Komm bald wieder! Sag mir, was du zum Kochen brauchst, ich besorge es!» Ja – es gibt ein nächstes Mal.

Eine von vielen

Noha ist eine von vielen Frauen, die in den letzten Jahren nach Österreich gekommen sind. Genau wie sie bringen auch alle anderen ihre Kultur, die Erinnerung an ihre Familien und leider auch böse Erlebnisse mit. Das Erlernen der für sie schwierigen und harten deutschen Sprache bedarf einer großen Willensanstrengung und Disziplin. Manchen fehlt die Kraft dazu, speziell in den schwierigen Anfangsmonaten in einem fremden Land. Auch wenn es ihnen körperlich in den meisten Fällen an nichts mangelt, habe ich noch keinen einzigen Asylbewerber getroffen, der nicht tief in seinem Herzen verletzt und traurig war. Die Freude, in einem sicheren Land angekommen zu sein, weicht sehr rasch dem Erkennen der eigenen Perspekti­

ve: Nicht jeder wird es schnell genug schaffen, die neue Sprache so gut zu beherrschen, dass er sie für seinen erlernten Beruf nützen kann. Viele werden ihr Leben lang auch als Akademiker eine Hilfsarbeitertätigkeit verrichten.

Freundschaft und Respekt als Ziel

Aus der Sicht eines modern denkenden Westeuropäers mögen manche Verhaltensweisen der Leute aus anderen Kulturkreisen nicht immer verständlich und nachvollziehbar erscheinen. Aber eine Diskussion darüber zu führen erscheint müßig. Vergleiche führen zu keinem Ziel. Wer einem anderen helfen will, darf sich nicht über dessen Denkweise und Lebensstil ärgern und ihn zu verändern suchen. Das Ziel der Hilfe kann nur sein, dem Menschen in seiner Not zu begegnen und ihm das zu geben, was er in seiner besonderen Lebenslage braucht. Dies ist in den meisten Fällen Respekt, Annahme und Verständnis.

schaft, die aufgebaut wird, ist von unschätzbarem Wert. Was ich gebe, bekomme ich vielfach wieder zurück. Auch wenn es Enttäuschungen gibt und Sorgen, auch wenn manche Nächte keinen Schlaf zulassen, würde ich doch jederzeit wieder die Entscheidung für meinen Nachbarn in Not treffen.

Menschsein verbindet

Das Ziel der Hilfe kann nur sein, dem Menschen in seiner Not zu begegnen und ihm das zu geben, was er in seiner besonderen Lebenslage braucht.

Manchmal ertappe ich mich beim Gedanken, dass ich ein Recht auf meinen Wohlstand habe, weil ich österreichische Staatsbürgerin bin, weil ich eine gute Ausbildung habe, weil meine Familie Deutsch spricht, weil ich eben hierher gehöre, von hier bin, alles darstelle, was einen Österreicher verkörpert. Diese Leute hingegen kommen von fernen Ländern, sie «dringen in meine Heimat ein» – als Flüchtlinge, als Obdachlose, als Bedürftige. Sie bedrohen mein ruhiges und schönes Leben, das Leben, auf das ich einen Anspruch zu haben meine.

Angesichts der enormen Flüchtlingswelle, die zurzeit Europa überrollt, stellt sich die Frage: Wo fangen wir an und wo hören wir auf? Ich habe diese Frage für mich selbst im März des Vorjahres beantwortet. Da habe ich begonnen, einen Teil meiner Freizeit mit Menschen aus anderen Kulturen zu verbringen. Ich habe es mir zur persönlichen Aufgabe gemacht, Kontakte zwischen Österreichern und Menschen mit Migrationshintergrund zu vermitteln.

Die Zeit, die ich mit Menschen aus aller Herren Länder verbringe, um Integration zu fördern, ist für mich die Zeit, der ich noch niemals nachgetrauert habe. Ob beim Deutschlernen, bei Ausflügen in die Umgebung, beim gemeinsamen Kochen oder beim Sport: Die Freund­

Tatsache ist, dass ich nur so lange Rechte und Ansprüche geltend machen kann, wie

sie mir meine Umwelt zuspricht. Würde ein Krieg, wie z. B. in Syrien, meine Heimat überziehen und ich alles verlieren, was mir gehört hat, was würde ich dann tun? Wäre ich nicht auch froh, wenn ich in einem friedlichen Land überleben könnte? Wäre ich nicht auch erleichtert, wenn mir dann jemand helfen würde? Bis hierher sind wir bei der humanitären Pflicht der westlichen Staaten mit dabei. Doch ich möchte noch eine dritte Frage stellen: Würde ich mich dann nicht auch darüber freuen, wenn Einheimische da wären, die sich für mich, meine Kultur und mein Leben aufrichtig interessieren und mich als Freund und gleichwertigen Partner schätzen? Woher wir auch kommen, wir fühlen und denken als Menschen. Wir sind verletzliche und emotionale Wesen. Dies macht uns angreifbar, aber auch einmalig. Andere Menschen zu «entdecken» bedeutet für mich keine Bedrohung, sondern ist eine unglaubliche Bereicherung.

Initiative

Als Lehrerin stehe ich immer wieder vor der Herausforderung, den Weg zum Anderen, zum Schüler, zu den Eltern, zu den Kollegen gehen zu müssen, weil nur dann ein harmonisches Miteinander auf Dauer gewährleistet ist und eine konstruktive Zusammenarbeit gelingt. Ich

sehe unser aller Leben als vielfältiges Netzwerk, das uns zum einen Teil bei der Geburt mitgegeben wurde. Zum anderen Teil bauen wir es selbst im Laufe unseres Lebens auf. Diese menschlichen Verbindungen beeinflussen und prägen uns, sie machen einen Teil unserer Persönlichkeit aus. Nur die wenigsten leben als Einsiedler.

Es gehört jedoch Mut und Initiative dazu, sich immer wieder neuen Bekanntschaften zu stellen. Es ist eine Entscheidung, Menschen nicht als Bedrohung, sondern als Chance anzusehen.

Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten Gerade der Umgang mit Menschen anderer Kulturen erfordert einen entschiedenen Willensakt. Diese Menschen sprechen eine andere, fremde, für uns «exotische» Sprache. Sie pflegen andere Lebensgewohnheiten. Doch ehrlich gesagt gibt es auch in unseren Mutterländern nur wenige Menschen, die genau so denken und sind wie wir selbst. Wir schätzen natürlich Gleichgesinnte. Aber gerade die Andersartigkeit von Menschen ist es doch, die in uns Anregungen und Reaktionen auslösen kann, die uns letztendlich reifen lassen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich durch Offenheit und Toleranz den Weg zu den Herzen anderer

Menschen gehen kann und dadurch selbst bereichert werde.

Verantwortung übernehmen

Es gehört ein Maß an gesundem Selbstvertrauen dazu, wenn ich Vertrauen in andere investiere. Menschen können auch enttäuschen und belasten. Gerade davor fürchten wir uns. Wir fühlen uns sicher mit denen, die wir schon gut kennen.

Würden wir ehrlich sein und einen Blick hinter die Kulissen wagen, würden wir entdecken, dass jeder von uns seine Schattenseiten hat. Dass jeder andere Menschen von Zeit zu Zeit belastet und enttäuscht. Ich spreche hier aus persönlicher Erfahrung. Wie froh bin ich jedes Mal, wenn mir Menschen, vor denen ich mich schuldig gemacht habe, vergeben und mich mit Liebe behandeln, als wäre nichts gewesen!

Dieses Recht möchte ich gerne allen Menschen zugestehen. Ich möchte ihnen gestatten, dass sie wiederholt fehlerhaft und nervig sind. Trotzdem will ich mich für sie entscheiden und für sie da sein, wenn sie mich brauchen. Ich will entschlossen auf sie zugehen.

Jeder von uns hat nur ein beschränktes Maß an Zeit und Kraft zur Verfügung. Umso wichtiger ist es, dieses Grundmaterial unseres Lebens nicht nur für selbstsüchtige Dinge zu verwenden, sondern sich bewusst zu machen, dass jeder von uns Nachbarn, Freunde, Arbeitskollegen, Asylbewerber, Obdachlose, «schwierige» Jugendliche und Familie hat, die uns brauchen.

Gute Beziehungen unter Menschen fördern nicht nur die psychische und physische Gesundheit, sondern auch das Gemeinwohl der Gesellschaft. Sie stärken den, der gibt, sowie den, der nimmt. Den Platz, den du für dein Beziehungsnetzwerk einnimmst, kann kein anderer Mensch auf dieser Welt ersetzen.

Schriftstellerin, Alsbach, D

«Ein Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt …»

Fast 800 Freunde auf Facebook, hm … wie viele davon kenne ich? Dem Namen nach vielleicht. Aber was weiß ich schon über sie? Was wissen sie über mich? Sind das wirklich «Freunde»?

Einer hat «Freundschaft» so beschrieben: Du wachst mitten in der Nacht in einem Hotelzimmer auf. Es riecht nach Rauch. Der Flur steht schon in Flammen, du musst also aus dem Fenster flüchten. Die Feuerwehr ist da, aber es fehlen Leute, die dein Sprungtuch halten könnten. Wie viele könntest du mobilisieren, die sofort kämen und das Sprungtuch für dich festhielten? (Entfernung ist unwichtig, Familienangehörige zählen nicht).

Bei meinem Gewicht müssten es schon 6-8 kräftige Sprungtuchhalter sein. Aber selbst bei angestrengtem Nachdenken komme ich nur auf 3 Freundinnen, die alles stehen und liegen lassen würden, um mein Leben zu retten. Warum sind es nicht mehr? Habe ich nicht im Laufe des Lebens bei vielen Ortswechseln eine Menge wunderbarer Menschen kennengelernt? Warum sind daraus keine echten Freundschaften erwachsen?

In meinem Fall lag es an der wenigen Zeit, die wir füreinander freischaufeln konnten. Immer waren andere Anliegen dringlicher, und weil ich obendrein noch mit einem Helfertick belastet bin, blieb nur der «Apfelgrips» an Lebenszeit und Energie für Menschen übrig, zu denen ich mich von Herzen hingezogen fühlte, die ich bewunderte, großartig fand. Den «Apfel» meiner Zeit und Kraft hatten schon die anderen verspeist, die mich «brauchten». Kennen Sie so etwas auch?

Helfen wir vielleicht, weil wir gern wichtig für andere sind?

Tut es den anderen wirklich gut, wenn sie von uns Helfern abhängig werden? Helfen wir vielleicht, weil wir gern wichtig

für andere sind? Oder steht das Wohl des anderen wirklich im Vordergrund? Ich habe mich einmal hingesetzt und innerlich «Inventur» gemacht. Ich stellte fest, dass es ein ziemlich gutes Gefühl ist, von anderen gebraucht zu werden. Mein Fazit: Ich will meine Zeit und Kraft klüger einteilen. Ein Teil für Leute, die wirklich in Not sind und mein Verständnis, meine Anteilnahme benötigen. Aber es muss auch genügend übrig bleiben für echte Freundschaft auf Augenhöhe – bei der das Geben und das Nehmen einigermaßen ausgeglichen sind und in der wir uns gegenseitig bereichern. Wie freuen wir uns, wenn die Augen eines anderen strahlen, sobald er uns sieht! Und wie tut das gut, wenn wir uns ohne Worte verstehen! Entdecken, was der andere mag. Unsere Vorlieben und Hobbys einander schildern, die Gedanken des Freundes, der Freundin nach­denken. Miteinander teilen, was uns wichtig ist. Ich bin davon überzeugt, dass es sich lohnt, solche Freundschaften aufzubauen und zu pflegen. Nicht nur für den Fall eines Hotelbrandes …

In Verbindung mit sich selber

DANIEL ZWIKER

M.A., Psychotherapeut ASP mit eigener Praxis Gümligen, CH

Die Krux mit dem Selbstwertgefühl und wie es Beziehungen beeinflusst

Wer bin ich? Was kann ich? Was bin ich wert? Wie schätzen andere mich ein? Wie sehe ich mich im Vergleich zu anderen? Was schätze ich an mir? Was ist das Besondere an mir? Wo liegen meine Fähigkeiten und Begabungen? Wo habe ich auch Grenzen? Empfinde ich meine eigene Würde? Wie gehe ich mit ihr um? Das Selbstwertgefühl hat einen großen Einfluss auf unsere Befindlichkeit und darauf, wie wir Beziehungen zu anderen gestalten und mit uns selbst umgehen.

Zwischen Hochstapeln und Tiefstapeln

Das Bild, das wir von uns entwickeln, hängt von unserem Selbstwertgefühl ab. Wir Menschen pendeln gerne zwischen etwas übertriebener Selbst­

erhöhung und schmerzhaften Selbstzweifeln. Wir schwanken zwischen Hoch­ und Tiefstapeln. Zu viel und zu wenig Selbstwertgefühl über- oder unterschätzt die Realität. Nur – wie finden wir die realistische Mitte? Viele

kämpfen gegen Selbsteinschätzungen, die sich im Laufe ihres Lebens oft zur tiefen Überzeugung eingebrannt haben, «nicht genug» oder «wertlos» zu sein. Dementsprechend lassen sie sich von anderen abwertend

Wir schwanken zwischen Hochund Tiefstapeln.

behandeln, gehen weniger fürsorglich mit sich selbst um und zweifeln an ihren Fähigkeiten. Wer kein ausgeprägtes Gespür für sich selbst, für seine Identität, seine Kompetenzen, seinen Wert und seine Würde entwickelt, hat in turbulenten Zeiten schlechtere Voraussetzungen, um Herausforderungen zu begegnen und sich etwas zuzutrauen. Personen machen sich so angreifbarer und verletzbarer. Auch eine zu stark ausgeprägte Beachtung des eigenen Selbst kann zu erheblichen Problemen führen – zu Selbstüberschätzung, mangelnder Sympathie, mangelndem Verantwortungsgefühl bis zu aggressivem Einfordern von Beachtung, wodurch das Geltungsbedürfnis zu Selbstsucht und Selbstgefälligkeit ausartet. Eine Welt, in der sich alles um sich selbst dreht, ist sehr klein und letztlich arm und eng. Das Gegenüber fühlt sich dabei nicht geachtet und zieht sich zurück.

Wie Frauen und Männer ihr Selbstwertgefühl aufbauen

Männer nähren ihr Selbstwertgefühl oft dadurch, dass sie sich mit anderen vergleichen. Oft genügt es ihnen auszuloten, ob sie besser sind als andere. Dann sind sie mit sich selbst zufrieden. Der soziale Vergleich scheint ihnen sehr wichtig zu sein, d. h. Männer sind eher zufrieden, wenn sie sehen, dass sie höhere Kompetenzen haben oder zu besseren Lösungen kommen als andere. Frauen werden in Beziehungen viel stärker von Rückmeldungen berührt. Für sie ist es wichtig, anerkannt und verstanden zu werden. Daraus schöpfen Frauen Energie, was sie mit sich selbst zufrieden macht.

Beide Strategien haben ihre Tücken und Grenzen. Obwohl soziale Vergleiche in unserer Gesellschaft unvermeidlich sind und ständig stattfinden, sind sie dennoch problematisch

und müssen immer wieder bewusst in Frage gestellt werden. Beide Strategien machen von der Anerkennung anderer oder von Vergleichen abhängig. Wenn ich meinen Selbstwert daraus ziehe, attraktiver, erfolgreicher oder sportlicher als andere zu sein, werde ich mit zunehmendem Alter verunsichert, und die Verarbeitung eines Misserfolgs wird schwieriger. Scheitern wird sehr bitter und bringt tiefe Selbstzweifel. Zudem können Selbstwertschwache einen Erfolg oft kaum genießen. Sie entwickeln eine vermeidende Strategie, die größeren Herausforderungen aus dem Weg geht. Das Scheinwerferlicht wird gemieden und das eigene Licht unter den Scheffel gestellt. Sie fühlen sich wohler im Hintergrund, im Schatten oder hinter dem Vorhang. Den Selbstwert von Komplimenten oder der Anerkennung abhängig zu machen bringt ebenfalls Nachteile. Menschen mit starken Selbstzweifeln sind unsicher. Sie sind auf ständige Bestätigung angewiesen, die auch als fordernd erlebt werden kann. Dies belastet Partnerschaften und Freundschaften. Was passiert, wenn sich Freunde zurückziehen, wenn eine Partnerschaft zerbricht oder es zu Konflikten in der Familie oder mit Nahestehenden kommt? Selbstwertschwache

Scheinwerferlicht wird gemieden und das eigene Licht unter den Scheffel gestellt.

können sich oft nicht vorstellen, dass jemand sie wirklich liebt und wertschätzt. Sich auf Nähe einzulassen birgt das erhöhte Risiko in sich, abgelehnt zu werden. Also gehen sie Kompromisse ein, die sich längerfristig für sie negativ auswirken, statt in einen Konflikt einzutreten. Übrigens haben auch Selbsteinreden, sogenannte «selbstaffirmative Formeln» wie: «Ich bin toll, ich bin stark, ich bin etwas Besonderes», eine begrenzte Wirkung. Selbstsichere fühlen sich dadurch noch stärker, Selbstwertschwache aber noch schlechter, wenn die Einreden nicht ihren Gefühlen entsprechen und sie sich dadurch zusätzlich Schuldbzw. Schamgefühle aufhalsen. Sie kommen sich als Versager vor, wenn sie etwas erleben, bei dem sie diesen Selbsteinreden aus eigener Sicht nicht entsprechen. Diesen direkten Methoden, über Lob, Vergleichen und Selbsteinreden das Selbstwertgefühl zu heben, sind deutliche Grenzen gesetzt.

Das Selbstwertgefühl als eine Art «Baseline» Damit kommen wir zur Frage, ob es ein positives Selbstwertgefühl, eine Art Baseline des Selbstwertgefühls, das über Lob oder Kritik, Erfolg oder Scheitern, Bewunderung oder

Überzeugungen bei geringem Selbstwertgefühl1

Ich fürchte mich, sichtbar zu sein, also mache ich mich unsichtbar – und leide dann, weil niemand mich sieht.

Wer bin ich denn, um anzunehmen, ich könnte …

… denken, selber spüren und empfinden.

… wählen und entscheiden.

… die Behaglichkeit des Vertrauten verlassen.

… angesichts von Hindernissen durchhalten.

… für meine Werte kämpfen.

Wenn die Idee von mir ist, wie gut kann sie dann schon sein?

Ablehnung steht, überhaupt gibt. Psychologen sprechen vom Selbstwertgefühl eher als einer grundlegenden Fähigkeit, sich selbst zu mögen, so wie man ist – mit den eigenen Möglichkeiten und Grenzen, mit den eigenen Erfolgen und Misserfolgen, den Kompetenzen und Schwächen. Damit kann das Annehmen von Grenzen Ausdruck eines positiven Selbstwertgefühls sein. Ich muss sie nicht leugnen, weil sie mir zu bedrohlich würden, sondern kann dazu stehen und allenfalls daran arbeiten. Aber meine Würde und mein Wert hängen nicht von Leistungen ab. Ich liebe andere nicht aufgrund ihrer Leistungen, sondern «unbedingt», d. h. als das, was sie sind. Sie dürfen sein –und ich darf sein.

Wie ein positives Selbstwertgefühl entsteht

Ein relativ stabiles Selbstwertgefühl erwächst aus einer sicheren Bindung zu Mutter, Vater und weiteren wichtigen Bezugspersonen, die dem Kind unbedingte Zuwendung schenken. Frühe positive Erfahrungen sind die Grundlage für ein stabiles Selbstwertgefühl. Dieses beruht vor allem auf 3 Säulen:

• Ich werde geliebt, so wie ich bin, d. h. ich muss mir Liebe und Zuwendung nicht über Leistung verdienen.

• Ich kann etwas. Hierzu sind ehrliche Rückmeldungen von Eltern oder Bezugspersonen hilfreich, ebenso die Förderung von Kompetenzen.

• Ich entwickle ein differenziertes Bewusstsein für Werte, die mir zeigen, was richtig oder falsch ist, was sich konstruktiv oder destruktiv auswirkt.

Und wie kann ich als Erwachsener ein positives Selbstwertgefühl entwickeln? Wir haben gesehen, dass die direkten Versuche mit Selbsteinreden, Selbstbekräftigungen, Vergleichen sowie die Ausschau auf Anerkennung zwar etwas beitragen, jedoch ihre klaren Grenzen haben. Ein erster Schritt besteht darin, sein Problem und dessen Dynamik zu erkennen. So erweitern sich die Möglichkeiten, anders mit den negativen Gedanken umzugehen. Oft hilft es, Situationen mit Aufmerksamkeit zu beobachten. Was läuft ab? Wie meinte der andere eine Aussage wirklich? Damit werden selbstabwertende Annahmen

überprüft. Das führt zu neuen, realistischeren Einsichten. Nicht alles ist persönlich gegen mich gerichtet. Gibt es Persönlichkeitsmerkmale, die negative Auswirkungen haben, geht es erst einmal darum zu verstehen, was da bei mir abläuft, welche Geschichte diese Eigenschaft hat. Dann überlege ich, wie ich mit den damit verbundenen Herausforderungen besser umgehen kann. Vielleicht lohnt es sich, Unterstützung bei guten Freunden zu suchen. Die Devise lautet: «Less hoping, more coping», d. h. weniger hoffen, dafür aber Herausforderungen annehmen und Bewältigungsstrategien entwickeln. Indirekt wird sich das auf das Selbstwertgefühl auswirken.

Die Forschung zeigt, dass zwar ein geringes Selbstwertgefühl belastend ist und die Befindlichkeit beeinträchtigt, dass es sich jedoch nicht so negativ auf den Lebenserfolg auswirkt, wie früher angenommen wurde. Es braucht psychische Kraft, negative Gedanken zu unterbrechen und sich nicht in eine Abwärtsspirale verwickeln zu lassen. Es ist also eine indirekte Bewältigung der Selbstabwertung in den täglichen Herausforderungen gefragt. Es kommt darauf an, dies wenigstens so gut in den Griff zu bekommen, dass man die Zeit, in der man sich überflüssige Sorgen macht und sich minderwertig oder zurückgewiesen fühlt, möglichst verkürzt. Ein Gedankenstopp kann helfen, aus der Spirale mit Grübeln, Selbstzweifeln und Selbstkritik auszusteigen und dann seine Aufmerksamkeit auf etwas Positives zu richten – z. B. auf positive Erfahrungen, die auch zum Leben gehören.

Auf einem College wurden zwei Selbstwertzweifler im Internat in einem Zimmer untergebraucht. Einer der beiden bekam die Aufgabe, sich bewusst vorzunehmen, den Mitbewohner in seinen Herausforderungen zu unterstützen, zu ermutigen und ihm zu helfen. Sehr

bald unterstützten beide einander. In kurzer Zeit verbesserte sich das Selbstwertgefühl beider Jugendlichen deutlich. Aktives Helfen erwies sich als starke Medizin gegen Selbstzweifel.

Zudem ist es hilfreich, Selbstmitgefühl und Selbstnachsicht durch Achtsamkeit zu kultivieren, d. h. mit sich selbst zu sprechen wie mit einem Freund: ehrlich, unterstützend, hilfreich, nachsichtig und verständnisvoll. Im inneren Dialog gibt es manchmal einen äußerst

strengen Richter. Es gilt, seinen Einfluss zurückzustutzen, aufmerksam zu beobachten, was im Selbstgespräch vor sich geht, und eine Haltung des Nichtwertens, des Verstehens von Gedanken und Gefühlen einzunehmen. Es geht darum, wohlwollend zu beobachten, wie ich Situationen erlebe.

Zum Schluss möchte ich etwas mit Geldnoten illustrieren. Welche Note hat mehr Wert? Ob die Note frisch von der Pres-

Auswirkungen des Selbstwertgefühls1:

Hohes Selbstwertgefühl

Die Freude ist mein Motor.

se kommt oder zusammengedrückt wurde – sie haben beide den gleichen Wert. Auf den Selbstwert übertragen heißt das: Auch wenn Sie sich gedrückt in ihrem Selbstwertgefühl vorkommen – Ihr Wert als Mensch bleibt gleich!

Geringes Selbstwertgefühl

Die Angst ist mein Motor.

Ich kann mich über Erreichtes freuen. Ich kann mich über Erfolg nicht freuen.

Es ist auch mal genug.

Fehler machen ist menschlich.

Ich bin im Einklang mit dem Leben.

Ich passe in dieses Leben.

Es ist nie genug.

Fehler sind eine Demütigung.

Es stimmt etwas nicht mit meinem Leben.

Ich passe als Person nicht in dieses Leben.

Ich schätze mich selbst realistisch ein. Ich über- und unterschätze mich häufig.

Ich bin offen für Veränderungen.

Ich traue meiner Intuition.

Ich halte Schwierigkeiten stand.

Ich habe Ambitionen.

Ich traue mich.

Ich habe öfter Erfolg.

Veränderungen sind etwas Beängstigendes.

Ich traue meiner Intuition nicht.

Ich gebe auf.

Ich habe kaum Ambitionen.

Ich misstraue mir.

Ich scheitere häufiger.

Ich möchte mich zum Ausdruck bringen. Ich muss mich beweisen.

Ich möchte meine Möglichkeiten leben. Ich muss mich rechtfertigen.

Ich kommuniziere offen und ehrlich. Ich kommuniziere unklar und ausweichend.

Ich pflege fruchtbare Beziehungen.

Ich verstricke mich in Beziehungen.

Ich begegne anderen mit Wohlwollen. Ich empfinde andere als Bedrohung.

Andere begegnen mir respektvoll. Andere begegnen mir mit wenig Respekt.

Ich möchte Glück erfahren.

Ich möchte Leid vermeiden.

Ich empfinde persönliches Glück. Ich fühle mich tendenziell unglücklich.

1 Branden, N. (2007) Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls. Erfolgreich und zufrieden durch ein starkes Selbst. München: Pieper Verlag GmbH.

STEPHAN FREIBURGHAUS

Chefredaktor «Leben und Gesundheit»

Im Gespräch mit Allan Guggenbühl –Psychologe, Psychotherapeut und Experte für Jugendgewalt

Ihren «bewegten» Werdegang betrachtend, frage ich mich: «Was macht Guggenbühl wohl am liebsten»?

Was mich am meisten interessiert, sind Menschen, ihre Motive, Träume und Schattenseiten.

Eigentlich mache ich immer dasselbe. Ich interessiere mich für das Leben in all seinen Facetten und für Klänge und Töne. Darum mache ich gerne Musik und habe Freude an Sprachen. Was mich jedoch am meisten interessiert, sind Menschen, ihre Motive, Träume und Schattenseiten. Eigentlich habe ich die Themen aufgegriffen, die in meiner Familie gelebt wurden – meine Mutter war schottische Folksängerin und mein Vater jungianischer Psychiater.

Wovon träumen Sie?

Mehr Freizeit zu haben –Auszeiten. Diese erlebe ich, wenn ich mit dem Fahrrad in den Bergen unterwegs bin, mit meiner Familie etwas erlebe oder lese. Ich träume davon, mehr Zeit für diese Tätigkeiten zu haben.

Was führte Sie 1995 dazu, das «Institut für Konfliktmanagement» (IKM) zu gründen?

Damals gab es sehr viele Anfragen in Bezug auf Interventionen. Das Thema Gewalt in der Schule war plötzlich in aller Munde. Um diesem «Anfragen­Bombardement» gerecht

zu werden, gründete ich das IKM. Dadurch wurde ich entlastet, und alle Anfragen konnten berücksichtigt werden.

Was führt die Menschen derzeit am meisten dazu, Ihre Dienste im IKM in Anspruch zu nehmen?

Die meisten Anfragen stehen im Zusammenhang mit Konflikten, herausfordernden Situationen am Arbeitsplatz oder Kommunikationsproblemen. Man wendet sich ans IKM, wenn man etwas anderes als «den Standard» sucht. Ich glaube, sagen zu können, dass wir sehr praxisnahe Unterstützung anbieten, nicht nur gescheit reden. Wir können das, was man in der Wissenschaft erkennt, sehr gut in die Praxis umsetzen und mit unseren eigenen Erfahrungen verbinden. Ich glaube, das merken und schätzen die Personen, die unsere Dienstleistungen beanspruchen.

Hat die Gewaltbereitschaft bei Kindern in den vergangenen 20 Jahren weiter zugenommen?

Das ist gar nicht so einfach zu sagen. Die Einschätzung des Ausmaßes der Gewalt hat viel mit unserer Wahrnehmung zu tun. Je älter man wird, desto eher fürchtet man sich vor Gewalt. Wenn in einer Gesellschaft die Anzahl der «Alten» jene der Jugendlichen übertrifft,

wird das Verhalten der Jugendlichen eher als problematisch oder gar pathologisch erlebt. Es wird dann leicht vergessen, dass sich das Jugendalter schon immer durch eine gewisse Unruhe ausgezeichnet hat. Streiche spielen, Grenzüberschreitungen, doof tun gehören zu dieser Altersphase. Es ist Aufgabe der Alten, zu reagieren, sich zu empören, doch wenn die Alten in der Überzahl sind, gibt es ein Problem. Die Alten drohen zu übertreiben und überall Fehlentwicklungen zu vermuten. Es wird dann bei kleinsten Zwischenfällen heftig reagiert, Therapie und Sanktionen werden angeordnet. Viele Jugendliche flüchten dann in mediale Wirklichkeiten, gruppieren und sozialisieren sich übers Internet; virtuell. Dort kommunizieren sie eifrig miteinander, so wie wir es früher über das Telefon gemacht haben.

Welches ist das «Hauptproblem» , mit dem Sie heute konfrontiert werden?

Das Gefühl, vom eigentlichen Leben ausgeschlossen zu werden. Keine Verantwortungen, keine Macht zu haben und damit nutzlos zu sein. Jugendliche fragen sich dann: «Warum sind wir eigentlich da?»

Für viele dauert die Schulausbildung zu lange – sie haben das Gefühl, sie seien ewig in einem «Ausbildungsstatus».

In der tertiären Ausbildung gibt es zudem die Tendenz zur «Akademisierung». Nicht Menschen vermitteln den jungen Menschen persönliches Wissen und Können, sondern man richtet sich nach einem wissenschaftlich abgestützten, unpersönlichen Programm.

Weiter fällt mir auf, dass viele Erwachsene nicht zu ihrer Rolle stehen. Sie haben immer noch das Gefühl, auf der Höhe der Zeit, also progressiv zu sein. Die Qualität der Alten wäre jedoch, aus der Vergangenheit zu berichten. Stattdessen meinen sie die Herausforderungen der Zukunft zu kennen. Wichtig ist jedoch, dass sich junge Menschen mit Erwachsenen auseinandersetzen, mit ihnen diskutieren, streiten, von ihren Vergangenheiten hören und dass sich Erwachsene mit der Jugend konfrontieren, sich deren Ideen anhören, deren Naivität kritisieren und die Überheblichkeit bekämpfen. Es ist wichtig, dass man ein aufrichtiges Interesse an der Jugend zeigt und sie nicht nur vor sich selber und dem Leben schützen will.

Sie beschäftigen sich täglich vor allem mit männlichen Jugendlichen. Es scheint, als ob die Männer in einer Identitätskrise steckten. Woran liegt das? Was raten Sie?

Männliche Jugendliche haben es heutzutage tatsächlich sehr, sehr schwer. Das Problem liegt daran, dass männliche Eigenschaften heute abgewertet werden: Risikofreude, Provokationen als Mittel der Kommunikation, Grandiosität, Sachorientierung, Eigenständigkeit. Junge Männer gehen gerne ihren eigenen Weg, wollen sich nicht einer Ausbildung «unterwerfen», verstehen sich als Unternehmer für die eigene Sache. Es ist nicht klar, was «Mann sein» überhaupt bedeutet. Was im Vordergrund steht, ist jedoch eine eher weibliche Auslegung der sozialen Kompetenzen: pünktlich sein, hinhören können, Aufträge ausführen, fleißig sein und in einem System nach Vor­

gaben funktionieren. Das alles ist ja nichts Schlechtes, aber es lässt einfach keinen Raum mehr, um klassisch männliche Verhaltensweisen auszuprobieren. Der «existentielle Kick» fehlt – mit den eigenen Händen für das Leben sorgen, selber entscheiden und Verantwortung übernehmen. Das hat in unserer «organisierten» Welt keinen Platz mehr. «Macher» sind nicht gefragt. Die kreative Energie wird nicht mehr wirklich freigelegt.

Dahinter steht eine falsche Auslegung der Gleichberechtigung. Frau und Mann müssen nicht gleich werden, um gleichberechtigt zu sein. Es gibt nun mal zwei Geschlechter auf dieser Welt, und dies ist nicht nur schlecht! Sie haben zum Teil verschiedene Aufgaben, Interessen und Denkweisen. Wir sollten daran arbeiten, zu einem natürlichen Verständnis von Frau und Mann zurückzukehren.

Zum Schluss: Welche drei Dinge würden Sie den Lesern von «Leben & Gesundheit» in Sachen gelingende Beziehungen (Familie und Partnerschaft) mit auf den Weg geben? Beziehungen brauchen Zeit. Man kann sie nicht organisieren oder per Dekret herstellen. Sie brauchen Begegnungen, und diese Begegnungen sind nur möglich, wenn man sich die Zeit dafür nimmt. Zweitens müssen wir lernen, die Widersprüchlichkeit des Partners zu akzeptieren – ihn annehmen, wie er ist, und ihn nicht grundlegend ändern wollen. Drittens sollte man zu einer gewissen Form der Auseinandersetzung fähig sein. Konflikte müssen möglich sein. Wir müssen lernen, sie auszutragen. Damit dies gelingt, hilft es, wenn man:

1. Differenzen zivilisiert ansprechen und austragen kann.

2. Streiten kann, ohne sich zu verletzen.

3. Sich bewusst ist, dass es Konflikte gibt, die unlösbar sind.

4. Sich eine gewisse Gelassenheit aneignet. Scheitern gehört auch zum Leben. Die erfolgreichsten Beziehungen sind jene, die sich eingestehen, dass sich nicht alles so entwickelt hat, wie man sich das gewünscht hatte.

Allan Guggenbühl

Allan Guggenbühl wurde 1952 in Zürich geboren. Nach einer Ausbildung zum Primar­ und Realschullehrer ließ er sich 1974/75 in Mexiko­Stadt zum klassischen Gitarristen ausbilden. Danach arbeitete er als Gitarrenlehrer und Musiker, bevor er an der Universität Zürich Psychologie studierte und 1981 mit dem Lizenziat abschloss. Am C. G. Jung­Institut Küsnacht wurde er zum analytischen Psychotherapeuten ausgebildet und erhielt 1994 das Diplom. 1997 promovierte er an der Universität Zürich.

Guggenbühl ist seit 1984 Leiter der Abteilung für Gruppenpsychotherapie für Kinder und Jugendliche an der kantonalen Erziehungsberatung der Stadt Bern und Direktor des Instituts für Konfliktmanagement (IKM) in Zürich. Daneben ist er seit 1996 analytischer Psychotherapeut mit eigener Praxis und seit 2002 als Professor an der Pädagogischen Hochschule Zürich tätig.

Allan Guggenbühl ist Referent, Ausbildner und Autor zahlreicher Fachbücher und Artikel über die Themen Konfliktmanagement, Gewaltprävention, Bildung sowie Jungen- und Männerarbeit. Er ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Kinder.

In Verbindung mit der Familie

Großfamilie? Familie? Festhalten – es gelingt!

Familie ist ein vielschichtiges Wort, spricht es doch die verschiedensten Bereiche des Lebens (Psychologie, Soziologie, Recht u. v. a) und jeden von uns persönlich an. Alle haben oder hatten Familie. Sie mag groß oder klein, traditionell oder progressiv gewesen sein. Mögen wir sie gut oder weniger gut erlebt haben – sie wird als Geschichte ein Teil von uns. So geprägt entwickeln wir von der Familie Idealvorstellungen, denen wir vielleicht nacheifern, um irgendwann mehr oder weniger in ihr die Erfüllung zu finden oder hin und wieder auch enttäuscht zu werden

Aufgewachsen in einer Großfamilie

Geboren wurde ich in der Slowakei. Das Besondere in unserer Familie war, dass wir mit den Großeltern sowie mit mei­

ner Tante und deren Familie zusammen in einer großen Wohnung lebten. Von klein auf erlebte ich also drei Generationen und hatte damit immer eine Ansprechperson – das war herrlich. Ich konnte entweder mit meiner Cousine (17 Tage jünger) oder mit meinem Cousin (vier Jahre älter) oder mit meinem vier Jahre jüngeren Bruder spielen. Auch bei den Erwach­

NORA JUNOD
Sprachlehrerin, Mutter und Großmutter
St. Gallen, CH
Die Fotos dieses Artikels zeigen nicht die Familie der Autorin.

senen konnte ich auswählen. So genoss ich beispielsweise, zum Leidwesen meiner Mutter, die Kochkünste meiner Tante oder meiner Großmutter. Mein Großvater wiederum erzählte die spannendsten Geschichten, sodass wir wie gebannt an seinen Lippen hingen.

Abruptes Ende

Diese Familienidylle fand 1968 nach dem Einmarsch der Warschauer­Pakt­Truppen und nach unserer Emigration nach Basel ein jähes Ende. Plötzlich fand ich mich in einer fremden Umgebung, in einer «Kleinfamilie» – Vater, Mutter und Bruder – wieder. Ich erinnere mich noch gut daran, wie sehr ich die Großfamilie, meine Großeltern und all die anderen Verwandten, vermisste.

Ich wollte auch eine eigene Großfamilie, so wie damals.

Diese Kindheitserfahrungen prägten meine Vorstellungen und meine Sicht auf das Leben. Ich wollte eine möglichst gute Ausbildung absolvieren, um auf unvorhergesehene Situationen vorbereitet zu sein. Und ich wollte auch eine eigene Großfamilie, so wie damals. Auch sensibilisierte mich mein Einleben in der Schweiz für Minderheiten.

Familienplanung ...

Als ich meinen Mann kennenlernte, war ich 18 Jahre alt und stand vor der Matura. Er plante ein Studium in England, ich ein Heilpädagogikstudium in Fribourg. Wir bemerkten und spürten, dass uns vieles verband, und begannen eine gemeinsame Zukunft zu planen: Wir wollten Lehrer werden und vier Kinder haben. Er wechselte sein Studienfach und wir verlegten unseren Studienort gemeinsam nach Bern. Zwei Jahre später, mitten im Studium, heirateten wir.

Ein Jahr später kam unsere Tochter Corinne zur Welt. Und obwohl ich die Idee hatte, eine richtige Vollzeitmutter und ­hausfrau zu werden, musste ich meine Vorstellungen der Reali­

tät anpassen. Darum brachten wir zweimal wöchentlich unsere Kleine in die Studentenkinderkrippe. An einem weiteren Nachmittag hütete eine gute Freundin unseren Schatz, und während des Abschlusspraktikums konnten meine Großmutter und meine Mutter auf unsere Tochter aufpassen.

Kurz nach dem Abschluss unserer Ausbildung fand mein Mann eine Stelle als Lehrer an einem Internat. Wir zogen in die Ostschweiz, wo unsere zweite Tochter Fabienne zur Welt kam. Die Umstellung von der Stadt aufs Land fiel mir nicht leicht, zumal mein Mann durch seine Arbeit im Internat nicht nur während der Woche, sondern oft auch am Wochenende eingespannt war. Wir freuten uns sehr, als er eine Stelle an der Berufsschule in einer Kleinstadt erhielt. Die Freude wuchs, denn ich erwartete unser drittes Kind.

In dieser Phase lernten wir, ganz bescheiden zu leben, auf Ferien, Einkaufsbummel und Ausgang zu verzichten, Prioritäten zu setzen und uns an Kleinem zu erfreuen. Wir hatten keine fixen Vorstellungen bezüglich Arbeitsstelle und Wohnort, sondern waren bereit, dorthin zu gehen, wo sich uns Türen öffneten.

Nicolas

kam nach einer problemlosen Schwangerschaft ohne jegliche Komplikationen zur Welt. Viele freuten sich mit uns über unseren kleinen Sohn. Einen Tag nach der Geburt nahm uns im Krankenhaus der Kinderarzt zur Seite. Er erklärte, dass er bei Nicolas einen Verdacht auf Trisomie 21 – Down-Syndrom – hege. Diese Diagnose traf uns wie ein Erdbeben. Es war ein Schock, der meinen Mann und mich im Innersten traf! Wir stützten uns gegenseitig und schafften es, ehrlich über das zu sprechen, was in uns vorging. Wir sprachen offen über unsere Erwartungen und darüber, wie sehr es schmerzte, diese fahren zu lassen. Sehr geholfen haben uns auch manche Freunde, welche

die richtigen Worte fanden und sich nicht scheuten, uns in unserer Trauer zu besuchen. Auch für unsere kleinen Mädchen, die sich rührend und so natürlich um ihr Brüderchen kümmerten, waren wir dankbar.

Wir spürten, wie wichtig Kinder als Hoffnungsträger sind und wie dies Nicolas leider von der Gesellschaft verwehrt bleiben würde. Wir wollten gegensteuern. Ich begann mich in Fachliteratur zu vertiefen. Es gab noch kein Internet. Darum war es gar nicht einfach, an geeignete Bücher und positive Berichte heranzukommen. Als ich mich in der Thematik rund um das Down-Syndrom zu verlieren drohte, schlug mir mein Mann vor, doch ein wenig zu unterrichten. In seiner Schule war ein Minipensum offen – ich wollte es versuchen. Langsam fingen wir uns auf.

Schon sehr bald erkannten wir, wie froh wir sein konnten, dass Nicolas‘ Besonderheit nicht schon während der Schwangerschaft erkannt worden war und wir dadurch vor eine noch schwierigere Entscheidung gestellt worden wären. Durch Nicolas haben wir so viel gelernt, er hat unser Leben und unsere Familie so stark geprägt, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie es ohne dieses Down-Syndrom gewesen wäre. Seine Besonderheit ließ uns reifen. Wir konnten uns von gesellschaftlichen Klischeevorstellungen lösen und den Blick auf das Wesentliche richten.

Das Leben geht weiter

Obwohl unser Leben mit Nicolas nicht leicht begonnen hat, haben wir zur Lebensfreude zurückgefunden. Nicolas machte es uns leicht. Er war ein sehr liebes, sonniges und problemloses Kerlchen. Trotz seines großen Herzfehlers entwickelte er sich stetig, wuchs und nahm zu, lächelte uns an, «griff nach den Dingen». In der Frühförderung wurde unsere Wahrnehmung bestätigt. Als Nicolas ein Jahr alt war, wurde die Operation am offenen Herzen durchgeführt. Sie half, seine Lebenserwartung zu verbessern. Wir waren sehr dankbar, dass alles wunderbar geklappt hatte und sich Nicolas nach einer längeren Rekonvaleszenz wieder weiterentwickelte. Unermesslich dankbar waren wir auch, dass unser viertes Kind, Yannick, kurz darauf gesund auf die Welt kam. Die Komplikationen drei Wochen nach seiner Geburt – es war ein Stück der Plazenta in der Gebärmutter zurückgeblieben – stürzten mich in große Todesangst. Ich drohte zu verbluten. Mich erfasste die verzweifelte Angst, meinen Mann und meine Kinder vorzeitig verlassen zu müssen. Wie wunderbar, dass ich in der heutigen Zeit lebe und man mich retten konnte!

Seit dieser Nahtodeserfahrung erlebe ich jeden einzelnen Tag als Geschenk. Es vergeht kein Tag, an dem ich mich nicht mit meiner eigenen Endlichkeit auseinandersetze. Nicht, dass ich traurig bin, aber ich lebe bewusster und dankbarer, ganz wie die Römer sagten: «Memento mori» – bedenke, dass du sterben musst.

«Auf» und «Ab» in der Familie

Danach ging unser Familienleben in ruhigere Gewässer über. Wir engagierten uns für unsere Kinder und förderten sie, wo wir nur konnten. Die Kinder kamen in den Kindergarten und wurden eingeschult. Daneben trieben sie Sport und machten Musik. Sehr wichtig war uns

auch, unseren Kindern moralische und religiöse Werte zu vermitteln. Wir besuchten regelmäßig Gottesdienste und setzten uns für unsere Kirche ein. Wir freuten uns mit­ und aneinander. Dieses aktive und anregende Familienleben gefiel uns. Doch schon war Änderung in Sicht. Die «Loslösung» kam nicht über Nacht. Und doch überraschte es uns, als unsere Älteste in ein Austauschjahr einwilligte und beide Töchter nach der Matura in entfernten Städten studieren wollten. Unser Jüngster fing mit einer Lehre an und brach diese unerwartet ab. Düster färbte sich unser Familienhimmel – schwierige Zeiten kamen auf. Vieles schien aus dem Ruder zu laufen. Immer wieder überkamen uns Selbstzweifel. Wir scheuten uns nicht, Hilfe von außen zu beanspruchen. Erneut lernten wir loszulassen, im Wissen, dass wir den Kindern unser Bestmögliches gegeben hatten. Wir hatten ihnen «Wurzeln» gegeben, «fliegen» mussten die drei nun alleine – um das Bild des bekannten Sprichworts zu verwenden. Wir Eltern blieben als «Zuschauer» zurück. Leicht war es nicht, den Irrungen und Wirrungen unserer Kinder zusehen zu müssen. Aber Kinder haben ein Anrecht, etwas auszuprobieren und Fehler zu machen. Es hat uns sehr geholfen, dass wir als Paar auch in dieser Phase miteinander reden konnten. War ich einmal voller Sorgen, ermutigte mich mein Mann – und umgekehrt.

Wir Eltern blieben als «Zuschauer» zurück. Leicht war es nicht, den Irrungen und Wirrungen unserer Kinder zusehen zu müssen.

heftig. Zum Glück rauften wir uns immer wieder zusammen, fanden zu unseren offenen und ehrlichen Gesprächen zurück und erinnerten uns an unsere Liebe zueinander. Es war uns bewusst, dass Kinder unsere Gäste sind: Sie werden uns geschenkt und sie verlassen uns wieder. So wie die Ankunft des Geschenks nicht einfach ist, kann auch das Weiterziehen dieser so wertvollen Gäste Schwierigkeiten bereiten. Sehr hilfreich war der Gedanke, dass Probleme nicht monokausal (haben nur einen Grund), sondern meistens multikausal (viele Ursachen) sind. Dies befreite uns von der Suche nach Fehlern in der Vergangenheit, die wir sowieso nicht mehr ändern konnten, und öffnete unseren Blick für die Zukunft.

Großeltern

Während dieser langen Zeitspanne setzten wir uns von ganzem Herzen und mit all unseren Kräften für unseren Nachwuchs ein. Manchmal bestand die Gefahr, dass wir uns als Paar aus den Augen verloren. Unsere Konflikte lösten wir leider manches Mal nicht ruhig und verständnisvoll, sondern laut und

Und wieder sind wir in einem neuen Abschnitt angelangt – die Kinder meistern ihr Leben, und wir sind Großeltern geworden. Wir haben Freude an unseren fünf Großkindern, sind ewig dankbar für alles, was wir auf unserem Lebensweg lernen konnten, und froh, dass wir bis jetzt am Leben unserer Kinder Anteil nehmen dürfen. Wir hoffen, dass auch Nicolas seinen Lebensplatz findet. Wie schön ist es, wenn wir alle zusammenkommen und Großfamilie erleben können! Wir lieben diesen «Trubel», sind aber auch immer wieder froh, wenn Ruhe einkehrt. Erst jetzt kann ich ein wenig nachfühlen, wie es für meine Großeltern gewesen sein muss, ständig Kinder um sich zu haben. Den Einsatz meiner Eltern habe ich in seinem Umfang auch erst erkannt, als ich selbst Mutter wurde. In der Familie lernen wir die Tiefe und Breite des Lebens zu erfassen – wenn wir uns darauf einlassen.

SIBYLLE SCHUPPLI

Thailand: «Ich möchte einen

Laden für Hochzeitskleider»

Menschenhandel und Prostitution von Kindern sind in Thailand eine traurige Realität – trotz der Tatsache, dass das Land die UN-Konvention für Kinderrechte unterschrieben hat. Ein großes Problem ist die Armut, ein anderes die fehlende Bildung.

Schon seit einigen Jahren unterstützt ADRA Schweiz in Thailand den Zufluchtsort (das Heim) «Keep Girls Safe». Mädchen, welche Gefahr laufen, von Menschenhändlern mitgenommen zu werden, finden in diesem Haus Schutz. Außerdem erhalten sie zu essen und können zur Schule gehen. Auf diese Weise haben die Mädchen die Chance auf ein anderes Leben, als es ihre Eltern führen.

Yok ist schon seit vier Jahren im Heim. Ihr Vater gab jahrelang seinen ganzen Lohn für Alkohol und Zigaretten aus. Die Mutter musste daher mit ihrem mickrigen Einkommen die sechs Kinder ernähren. Wenn sie Glück hatten, aßen sie Reis mit Chilipaste und etwas Gemüse. An schlechten Tagen gab es nur Reis

Die Welt verändern, ein Leben nach dem anderen.

mit Salz und Chili. Um die Kinder vor ihrem aggressiven Vater zu schützen, schliefen die Kinder mit der Mutter oft bei Verwandten in der Nähe. Am Morgen gingen sie fürs Frühstück zurück. Eines Abends verlor ihr Vater komplett die Beherrschung, er wollte Yok umbringen. Er lief hinaus, um das Messer zu wetzen. Alle Kinder ergriffen durch eine andere Tür die Flucht.

Die Dorfbewohner machten die Angestellten des Heims auf Yoks missliche Lage aufmerksam. Diese kamen, um sich Yok näher anzuschauen. Schnell war klar, dass der Vater Yok schon seit langem und wiederholt körperlich missbrauchte. Somit war der Entscheid einfach.

Jeden Tag im Heim war sich Yok bewusst, welches Glück sie

hatte. Sie hatte richtige Mahlzeiten, keine Angst mehr vor ihrem Vater und eine Chance auf eine Schulbildung. Heute ist sie eine junge Frau, die eine Berufsausbildung als Schneiderin macht. Die meisten ihrer Freundinnen aus dem Dorf arbeiten auf dem Feld oder haben sogar schon Kinder. Sie sei die Erste und Einzige ihrer Familie, die einen Beruf erlerne. Sie habe ihre Wut und ihr Leid in Motivation umgewandelt. Ihre Mutter soll auch bald ein besseres Leben führen. Yok möchte für alle ein Haus kaufen – auch ihre Geschwister haben einen Platz in Yoks Plänen. Mit einem strahlenden Lachen sagt sie: «Ich möchte mein eigenes kleines Geschäft für Hochzeitskleider eröffnen.»

Sagen Sie nein zu Menschenhandel und unterstützen Sie das Projekt “Keep Girls Safe”. Vermerk “Keep Girls Safe”. Vielen Dank.

ADRA Schweiz Gubelstrasse 23 8050 Zürich

+41 44 515 03 10

www.adra.ch

info@adra.ch PC 80-26526-3

Fachfrau Gesundheit, Gesundheitsberaterin, Krattigen, CH

«Bäuchlein tut weh!»

Erste Hilfe für Kinder mit Bauchschmerzen

Wenn Kinder durch Schreien, einen geplagten Gesichtsausdruck, durch Händchen auf dem Bauch oder mit Worten melden, dass ihr Bäuchlein wehtut, stehen Eltern und Betreuer oft hilflos da. Hier erhalten Sie Tipps, was zu tun ist.

Bauchschmerzen ...

... gehören zu den häufigsten Symptomen im Kindesalter, bei Säuglingen sind sie gar der häufigste Anlass, um Hilfe bei einem Arzt zu suchen. Sie können ein Indiz für lebensbedrohliche Erkrankungen oder auch völlig harmlos sein. Im Folgenden werden einige Ursachen und einfach anzuwendende Hilfen besprochen.

Als chronisch werden Bauchschmerzen bezeichnet, die länger als zwei Monate bestehen und häufiger als einmal pro Woche auftreten. Eine gründliche Abklärung durch den Arzt ist dann notwendig.

• Bewusste Mahlzeiten –genießen und nicht ständig futtern.

• Extrem kalte oder heiße Speisen vermeiden.

Angst oder Reaktion auf Gewalt

«Das schlägt auf den Magen». Kinder sind besonders empfindlich, wenn sie Gewalt erleben oder sehen. Oft können sie ihre Ängste nicht verbal ausdrücken, und die belastenden Erlebnisse äußern sich in diffusen Bauchschmerzen.

Hilfen

• Das Kind darf sich aufs Sofa legen, in eine Kuscheldecke wickeln und bekommt eine warme Bettflasche auf den Bauch.

Mögliche Ursachen von Bauchschmerzen bei Kindern

• Zu viel und zu schnell essen

• Angst oder Reaktion auf Gewalt

• Verstopfung

• Lebensmittelunverträglichkeit

• Vergiftung

• Kolik

• Blinddarmentzündung

Zu viel und zu schnell essen

Manche Kinder futtern schnell und viel in sich hinein. Sie haben Angst, zu kurz zu kommen, sind durch Filme, Musik und anderes abgelenkt oder reden ununterbrochen beim Essen.

Hilfen

• Geben Sie dem sehr hungrigen Kind eine Karotte oder einen Apfel vor der eigentlichen Mahlzeit zum Knabbern.

• Servieren Sie 15–30 Minuten vor dem Essen Wasser zum Trinken und verzichten Sie auf Getränke während der Mahlzeiten.

• Achten Sie auf eine ruhige, entspannte Atmosphäre am Familientisch.

• Richten Sie nicht zu viele verschiedene Nahrungsmittel auf einmal an.

• Helfen Sie dem Kind durch feinfühliges Erfragen des Erlebten und begleiten Sie es beim Verarbeiten von starken Eindrücken.

• Sorgen Sie für Ruhe, nehmen Sie Ängste ernst und wiegeln Sie diese nicht ab.

Verstopfung

Besonders übergewichtige Kinder und viele Jugendliche leiden an Verstopfung, d. h. sie können ihren Darm nicht oft genug entleeren (weniger als dreimal pro Woche), und der Stuhl ist hart. Dies ist keine Krankheit, sondern ein Symptom. Eine natürliche Regulierung ist einfach zu erreichen und sehr wichtig, damit nicht schon in jungen Jahren eine Gewöhnung an Abführmittel erfolgt.

Hilfen

• Für genügend Bewegung sorgen, um den Tonus der Bauchmuskeln zu stärken und Darmbewegungen anzuregen.

• Mehr Nahrungsfasern essen. Der tägliche Genuss von Früchten, Gemüse und Vollkornprodukten sorgt für eine schnellere Passage durch den Darm und beugt damit vielen Krankheiten vor.

• Genug trinken, damit der Stuhl nicht hart wird.

2 – 3 Liter Leitungswasser pro Tag.

• Milde Abführmittel wie Sauerkraut, Rhabarber, Ananas, Feigen, Pflaumen, Melonen oder Dörrfrüchte einsetzen.

Lebensmittelunverträglichkeit

Die Laktose­Intoleranz oder Milchallergie äußert sich durch Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen. Oft fehlt schon von Geburt an ein spezielles Enzym, um die Laktose, den Milchzucker, in seine Bestandteile zu spalten. Es sind auch Unverträglichkeiten auf Fruchtzucker oder Gluten bekannt.

Hilfen

• Ein Ess-Symptom-Tagebuch führen, um herauszufinden, was für eine Unverträglichkeit besteht.

• Die entsprechenden Lebensmittel meiden (inzwischen sind viele Alternativen auch im Detailhandel erhältlich).

Vergiftung

Bauchschmerzen, Erbrechen oder plötzliche Müdigkeit können Anzeichen einer Vergiftung sein. Auslöser bei Kindern sind am häufigsten Reinigungsmittel, Medikamente und Giftpflanzen. 80 % der Fälle, die telefonisch Hilfe suchen, können durch Beratung gelöst werden. Für eine schnelle Einschätzung über Notfallnummern (z. B. 145 Tox Info Suisse) sind folgende Angaben nötig:

• Menge des Giftes (eine halbe Packung, eine Beere ...)

• Art des Giftes (Name des Medikaments, des Mittels, Beschreibung der Pflanze)

• Symptome (Verhalten, Schmerzen, Erbrechen)

• Zeitpunkt der Einnahme (wie viel Zeit ist inzwischen vergangen?)

• Gewicht und Alter des Kindes

Hilfen

• Ruhe bewahren (tödliche oder lebensgefährliche Vergiftungen sind selten, über-

triebene Maßnahmen sind schlimmer).

• Erbrechen vermeiden bei Lampen-Öl, Petroleum, Grillanzünder, Waschbenzin, Nagellackentferner etc. (können in die Lunge gelangen und dort schwerste Schäden auslösen).

• Vorbeugen durch gründliches Kennenlernen der Pflanzen.

• Medikamente, Reinigungsmittel sicher aufbewahren.

Kolik

Alle Säuglinge erleben Koliken. Dabei schreien sie, ziehen die Beine an den Bauch, drücken den Rücken durch und sind sehr schwer zu beruhigen. Nach den genauen Ursachen wird noch immer gesucht. Oft sind Koliken eine Reaktion auf bestimmte Substanzen in der Muttermilch oder der Säuglingsnahrung. Der Zeitplan von Schlafen und Trinken ist durcheinandergeraten. Das Kind und seine Eltern sind Stress ausgesetzt.

Hilfen

• Ruhe, Wärme, Körperkontakt vermitteln, Reize ausschalten.

• Ernährung umstellen. Stillende Mütter verzichten auf Kuhmilch, Schokolade, Alkohol, Kohlgemüse, Bohnen, Zwiebeln oder starke Gewürze und Zigaretten.

• Sanfte Massage.

• Hilfe beim Aufstoßen (über die Schulter, mit dem Gesicht nach unten auf den Schoß legen, Rücken tätscheln).

• Darauf achten, dass das Baby beim Trinken nicht zu viel Luft schluckt.

• In keinem Fall das Kind Zigarettenrauch aussetzen!

Blinddarmentzündung

Eine Entzündung des Wurmfortsatzes tritt bei Kindern unter zwei Jahren sehr selten auf. Am häufigsten wird die Diagnose bei Kindern zwischen 10 und 15 Jahren gestellt. Klagt Ihr Kind über plötzliche, krampfartige Schmerzen im rechten Unterbauch, ist die Region berührungsempfindlich und leidet das Kind unter Übelkeit und

Erbrechen oder leichtem Fieber, ist eine Konsultation bei einem Arzt angebracht. Die Symptome sind häufig diffus, und die Erkrankung wird dann spät erkannt. Dies kann zu Komplikationen führen.

Allgemeine Tipps, um Bauchschmerzen vorzubeugen

• Gut und gründlich kauen.

• Rohe Früchte und Gemüse knabbern.

• Vollkornprodukte in die Ernährung einbeziehen.

• Nicht zu viel, zu fett, zu süß, zu spät (kurz vor dem Schlafengehen) essen.

• Kinder sollen weder Alkohol, Kaffee noch Schwarztee trinken.

• Cola- und «Energy»-Getränke meiden oder auf ein Minimum reduzieren, Kleinkinder nicht an Süß-Getränke gewöhnen.

• Frische Ananas liefern Enzyme für die Verdauung von Eiweiß.

• Avocados helfen bei Magenschleimhautentzündung durch ihre alkalische Reaktion. Ihre Fette beruhigen und schützen die Schleimhäute.

Allgemeine Tipps, um Bauchschmerzen zu lindern

• Eine warme Bettflasche auf den Bauch legen (unbedingt auf guten Verschluss achten und nie kochendes Wasser einfüllen).

• Tee aus zerstoßenen Fenchel­, Dill­, Kümmel­ und oder Anissamen trinken.

• Kamillentee zubereiten.

• Sanfte Massage durch die mittleren Finger beider Hände im Halbkreis von rechts nach links.

• Embryonalstellung einnehmen, indem das Kind auf dem Boden kniet und sich nach hinten auf die Waden setzt. Der Oberkörper wird dann vornüber gebeugt. Diese Position entspannt die Bauchmuskeln und regt die Darmbewegung an.

Erziehung

ANNIKA LOOSER GRÖNROOS

Psychosoziale Beraterin, Theologin, Ehefrau und Mutter Aarau, CH

Wie man Kindern Werte vermittelt –Teil 2 – Zufriedenheit und Dankbarkeit

Dankbar und zufrieden –Gemeinsam wertvoll leben

«Geistige Werte müssen uns ansprechen wie Könige. Sie dürfen nicht aufgedrängt werden.»

(Arthur Schopenhauer)

Ich stimme wohl den wenigsten Aussagen dieses deutschen Philosophen zu, aber mit diesem Satz hat er meiner Meinung nach den Nagel auf den Kopf getroffen. Wertevermittlung in der Erziehung hat mit Perspektive zu tun. In welche Richtung möchte ich mich weiterentwickeln? Was schätze ich im Leben? Was erachte ich als wichtig? Wohin soll die Reise gehen?

Mir selber klar werden

Zuerst muss ich mir über die oben genannten Fragen klar werden. Nur so bin in der Lage, Werte zu vermitteln – denn diese werden nicht nur gelehrt, sondern vor allem gelebt. Werte sollen greifbar werden, sie müssen erlebt werden, und mein Gegenüber muss sie übernehmen können. Wenn meine Werte den Praxistest des Alltags bestehen, ist es für das Kind einfacher, den Sinn meiner Einstellungen zu erkennen. Etwas, was attraktiv ist, ist nicht schwer in das eigene Leben zu integrieren.

Dankbar und zufrieden gehören zum Grundwortschatz der deutschen Sprache. Diese Wörter versteht jeder, der Deutsch spricht. Doch wie definiere ich den Inhalt dieser Begriffe für mich persönlich?

Bewusst hinsehen

«Dankbarkeit ist die Fähigkeit zu echter Wertschätzung und die Anerkennung dessen, was uns an Gutem wiederfährt.» (Eutonia Wertemanagement)

Manchmal kann es hilfreich sein, sich einer Sache von einer etwas ungewohnten Seite zu nähern. Wenn es also darum geht, Dankbarkeit zu konkretisieren, könnten wir uns auch fragen: Was ist das Gegenteil von Dankbarkeit? Als Erstes fällt uns vermutlich die Undankbarkeit ein. Doch welche weiteren und vielleicht treffenderen Synonyme gibt es? Mir fällt Neid ein. Der Stachel des Neides entspringt oftmals einem grundsätzlichen Benachteiligungsverdacht. Worauf richte ich meinen Blick? Auf das, was mir versagt bleibt, auf meine unerfüllten Wünsche

oder auf das, was alle anderen um mich herum angeblich haben? Erachte ich Gutes in meinem Leben als selbstverständlich oder entscheide ich mich dafür, es bewusst wahrzunehmen?

Vor einigen Jahren kursierte eine E­Mail, die mit folgenden Worten begann: «Wenn man die Weltbevölkerung auf ein 100 Seelen zählendes Dorf reduzieren würde ...» Als ich die Zeilen dieser Mail las, wurde ich daran erinnert, dass es nicht selbstverständlich ist, dass ich lesen und schreiben kann, dass ich Essen in meinem Kühlschrank aufbewahre und zu den privilegiertesten Menschen auf diesem Planeten gehöre, wenn ich über Geld in meiner Tasche oder sogar auf meinem Bankkonto verfüge. Zugegeben: Wenn ich morgens aufwache, komme ich mir eher durchschnittlich vor, doch es liegt in meiner Macht zu entscheiden, worauf ich meinen Blick im Laufe des Tages richte.

Erwartungen

«Zufriedenheit ist der Stein der Weisen. Zufriedenheit wandelt in Gold, was immer sie berührt.» (Benjamin Franklin)

Praxistipps für die Erziehung

Wie baue ich nun diese Werte in den Erziehungsalltag ein? Ein großer Teil unserer Kommunikation geschieht auf der nonverbalen Ebene, also ohne Worte. So auch bei der Vermittlung von Werten. Das, was ich als Erziehungsperson lebe, prägt mein Gegenüber. Wenn ich davon überzeugt bin, dass mich eine dankbare und zufriedene Einstellung weiterbringt, muss ich keine komplizierten Konzepte umsetzen, um meine Überzeugung zu vermitteln.

Dennoch kann es eine hilfreiche Ergänzung sein, mit dem Kind über Dankbarkeit und Zufriedenheit ins Gespräch zu kommen. Hier einige Tipps dazu:

• Schauen Sie gemeinsam ein paar Werbeclips an und tauschen Sie sich anschließend darüber aus! Was vermitteln diese Botschaften über Glück und Lebenszufriedenheit?

• Erzählen Sie dem Kind, wofür Sie dankbar sind! Lassen Sie es daran teilhaben, wie Sie das Dankbar- und Zufriedensein erlernt haben. Erzählen Sie auch von Ihren Herausforderungen mit diesem «Geschwisterpaar».

• Lernen Sie vom Kind! Nehmen Sie sich bewusst Zeit, um zu hören, wie das Kind über Dankbarkeit und Zufriedenheit denkt.

• Lesen Sie gemeinsam die Biographie einer außergewöhnlichen Persönlichkeit, die Ihnen als Vorbild für das Ausleben dieser Werte dient.

• Erweitern Sie Ihre Bibliothek um ein Buch über wertorientierte Erziehung.

• Schreiben Sie gemeinsam alle Dinge auf, für die Sie dankbar sein können.

• Reden Sie darüber, wie Sie Dankbarkeit und Zufriedenheit ganz konkret in Ihren Alltag einbauen wollen.

• Gestalten Sie gemeinsam ein Plakat mit den Werten, die Ihre Beziehung prägen sollen.

Wie wirkt diese Aussage auf mich? Ist sie nur eine nette Lebensweisheit oder kann ich diesem Satz aufrichtig zustimmen?

Der Sohn eines wohlhabenden Mannes sagte einmal: «Ich glaube, alles, was einen innen drin froh macht, macht wirklich reich.» In der Tat hat die Glücksforschung, «Positive Psychologie» genannt, wissenschaftlich belegen können, dass es nicht äußere Umstände wie Reichtum, Erfolg oder Gesundheit sind, die über Lebenszufriedenheit entscheiden. Meine Zufriedenheit muss tiefer verwurzelt sein.

«Zufriedenheit bringt auch in Armut Glück; Unzufriedenheit ist Armut, auch im Glück.» (Konfuzius)

Glück ist lernbar

Für mich persönlich bedeutet Dankbarkeit, bewusst hinzusehen, die Dinge wahrzunehmen und das Gute in meinem Leben nicht als selbstverständlich zu erachten. Und Zufriedenheit wiederum baut auf dem Fundament meiner Erwartungen. Für mich heißt dies ganz konkret: Das, was ich habe, genügt, und ich schätze all diese Dinge. Das Geschwisterpaar «dankbar» und «zufrieden» erinnert mich daran, dass mein Glück nichts Schicksalhaftes ist. Es ist erlernbar.

Zum Nachklingen

• «Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens.» (Jean-Baptiste Massillon)

• Schaue ich mehr auf das, was ich habe, oder auf das, was mir fehlt?

• In welchen Lebenslagen bin ich froh und zufrieden?

• Decken sich meine inneren Werte mit meinem Handeln?

• Bin ich überzeugt davon, dass mich meine Werte weiterbringen?

ANNA-DORA SARTORIO

Hobby-Fotografin, Diemtigtal, CH

Haben Sie sich, liebe

Leserin, lieber Leser, auch schon beim Gedanken ertappt, wie herrlich ein immer nur prächtiges, wolkenloses und angenehm warmes Wetter wäre?

Heute zeige ich Ihnen ausschließlich Fotos, die bei unangenehm kaltem und trübem Wetter entstanden sind. Diesem Wetter entsprechend gut eingehüllt, bin ich mit meiner Kamera losgezogen. Die Entdeckungen dieses Tages haben mich selber sehr überrascht und begeistert. Ich habe daraus Schlüsse für mein tägliches Leben gezogen. Wenn ich in allen Situationen, ob sie mir nun gefallen oder nicht, mutig und mit offenen Augen und Sinnen durchs Leben gehe, werde ich immer wieder und ganz unerwartet reich beschenkt!

Probieren Sie es aus! Stellen Sie sich scheinbar widerwärtigen Lebenssituationen, auch wenn Ihnen die Bedingungen dazu nicht zusagen, und entdecken Sie dabei, wie viel Freude und Genugtuung dabei erlebt werden kann!

Von Herzen wünsche ich Ihnen die wohltuende Erfahrung, reich beschenkt zu werden, weil Sie es gewagt haben, sich dem zu stellen, was nun einmal nicht zu ändern war!

Eine erfüllte und angenehme Winterzeit!

Vorbereitung auf den Wintersport

Wenn Leute aus dem Ausland über typische Merkmale der Schweiz reden, findet man unter den ersten drei Antworten neben Schokolade und Käse die Alpen. Die Vorstellung, dass jeder Schweizer und jede Schweizerin Ski fährt, schrammt jedoch leicht an der Realität vorbei. Und doch kann man die Schweiz als ein Land des Wintersports bezeichnen. Unsere Spitäler spiegeln im Winter die dunkle Seite davon wider.

Vorsicht Unfall!

Jeder vierte Schweizer fährt Ski oder Snowboard. Die SUVA-Statistik zeigt, dass davon 65´000 Personen pro Jahr verunfallen. Bezogen auf alle Sportunfälle im Jahr machen die Wintersportunfälle 28 % aus (Fußball 26 %). Die jährlichen Kosten dafür belaufen sich auf 321 Millionen Franken, die von den Unfallversicherungen gedeckt werden müssen (inklusive Lohnersatz). Prävention kann hier somit einen wesentlichen wirtschaftlichen Einfluss ausüben!

kann man mit entsprechender Vorbereitung das Verletzungsrisiko senken. Eine gute Vorbereitung kann nicht früh genug beginnen.

Körperliche Vorbereitung

Prävention lohnt sich Vorbeugen ist natürlich immer besser als sich im Nachhinein operieren lassen zu müssen. Leider denken wir in der Phase, in welcher die Prävention sinnvoll wäre, meist nicht daran, dass wir uns verletzen könnten. Dadurch haben wir einen bedeutend geringeren Beweggrund, uns vorbeugend zu betätigen. Selbstverständlich umfasst Prävention im Wintersport viel mehr als die reine körperliche Vorbereitung. Und doch ist es eben dieser Punkt, bei dem man ansetzen und beginnen sollte. Korrekte Verhaltensweisen während des Ski- oder Snowboardfahrens bieten viele zusätzliche Möglichkeiten, Unfällen vorzubeugen.

Wenn wir die Art der häufigen Verletzungen betrachten, erkennen wir, dass bei Skiunfällen meistens die Beine betroffen sind, davon besonders oft die Kniegelenke (z. B. Kreuzbandriss, Meniskus­ oder sonstige Bänderverletzungen). Bei Snowboardern sind dagegen Verletzungen der Arme (v. a. der Schultern) häufiger der Fall. Natürlich können nicht alle Unfälle verhindert werden, dennoch

Eine gute technische Schulung der Fahrweise und ein angepasster Fahrstil gehören zum selbstverständlichen Fundament im Wintersport. Da der Schnee gewöhnlich erst mit dem Winter kommt, verbringen die meisten Leute drei Viertel des Jahres ohne Skisport. Körperlich unvorbereitet loszufahren stellt ein erhebliches Risiko dar. Bei der Vorbereitung geht es nicht nur um die bloße «Rohkraft» der Beine, sondern auch um eine gute muskuläre Kontrolle im Sinne der Koordination, Kraftausdauer und Beinstabilität sowie der Rumpfkraft. Wer sich «auf die Bretter stellt», muss hohen Anforderungen gerecht werden! Im Folgenden finden Sie sechs Übungen, mit denen Sie sich auf Elemente des Wintersports vorbereiten können. Nehmen Sie sich zwei­ bis dreimal die Woche Zeit dafür, damit Sie einen nachhaltigen Effekt verspüren. Allen Ski­ und Snowboardfahrern wünsche ich eine sichere Fahrt!

1. Einbein-Stand und «Acht malen»

• Ausgangslage: Stand auf einem Bein.

• Ausführung: Mit dem Fuß in der Luft eine große Acht malen.

• Variante: eine kleine schnelle Acht malen oder die Übung während des Zähneputzens ausführen.

• Wiederholungen: mindestens 3 Mal 30 Sekunden.

SIMON

2. Sitzen an der Wand

• Ausgangslage: Sich an eine Wand setzen. Die Beine sind hüftbreit auseinander. Sich so tief wie möglich setzen (max. 90° Winkel in den Knien).

• Ausführung: Diese Position so lange halten, bis eine Ermüdung in den Oberschenkeln spürbar wird. Dies kann von 30 Sekunden bis zu mehreren Minuten dauern.

• Wiederholungen: 1–3 Mal.

3. Beinstabilität

• Ausgangslage: Auf einem Bein stehend, das Knie leicht gebeugt. Bei Bedarf mit einer Hand leichtes Abstützen an einer Wand. Wenn möglich, ohne Abstützen.

• Ausführung: Das Bein, das nicht auf dem Boden steht, mit gebogenem Knie aus der Hüfte heraus abspreizen. Der Oberkörper darf sich dabei auch etwas ausdrehen, solange sich das auf dem Boden stehende Bein nicht bewegt und die Kniescheibe nach vorne ausgerichtet bleibt.

• Wiederholungen: 10–20 Mal, 2–3 Serien.

4. Kniebeugen einbeinig

• Ausgangslage: Auf einem Bein stehend, bei Bedarf mit einer Hand an der Wand abstützend.

• Ausführung: Eine Kniebeugung mit dem Standbein ausführen, ohne dabei das andere Bein abzusetzen. Zu Beginn nur kleine Beugung durchführen, mit Übung und Sicherheit kann diese vergrößert und somit erschwert werden.

• Wiederholungen: 10–15 Mal, 2–3 Serien.

5. Sprung-Squats

• Ausgangslage: Hüftbreiter Stand, leichte Hocke-Position.

• Ausführung: Kleiner Strecksprung (Sprung in die Luft, wobei sich die Knie und Füße vollständig strecken).

• Wiederholungen: 10–15 Mal, 2–3 Serien.

6. Seitstütz

• Ausgangslage: Seitlich liegend (nicht zu weiche Unterlage, Teppich oder Matte ideal) mit aufgestütztem Ellbogen, die Beine sind nach Möglichkeit gestreckt aufeinander oder leicht in den Knien gebeugt (einfachere Variante).

• Ausführung: Anheben des Beckens.

• Wiederholungen: 10–15 Mal, 2–3 Serien.

Allgemeine Tipps:

• Beginnen Sie mit den Übungen 1–2 Monate im Voraus.

• Führen Sie die Übungen 2–3 Mal pro Woche durch.

• Trainieren Sie nebenbei Ihre Ausdauer (Fahrrad fahren, joggen, walken, schwimmen).

• Aufwärmen vor dem Losfahren: Dies wird leider nur selten gemacht, was eine große Verletzungsgefahr mit sich bringt.

COPD – eine Erkrankung , die

sich schleichend entwickelt

Kaum eine Erkrankung entwickelt sich so langsam und ist über viele Jahre für den Betroffenen fast unsichtbar wie die COPD. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) ist eine Erkrankung der tiefen Atemwege (Bronchien) und der Lungenbläschen und hat sich mittlerweile zu einer globalen Herausforderung entwickelt. Nach aktuellen Schätzungen sind ca. 10–25 % der Menschen von dieser Erkrankung betroffen. Die Hälfte davon bedarf einer Therapie.

Übersicht

Über viele Jahre bleibt es Betroffenen verborgen, dass sich die Bronchien langsam verengen und sich die Lungenbläschen, über welche die Sauerstoffaufnahme erfolgt, auflösen. Bei vielen kommt es zu einem morgendlichen Husten. Beim Treppensteigen wird die Atmung allmählich knapper. Anfangs wird hierfür oft eine mangelhafte Kondition verantwortlich gemacht. Spätestens wenn sich Husten mit Atemnot paart, sollte eine Lungenfunktionsanalyse durchgeführt werden. Nicht selten erfolgt die Diagnosestellung leider erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Krankheit. Im weiteren Verlauf ist es oft eine ausgeprägte «Verkühlung» (akuter COPD-Krankheitsschub, meist durch Viren ausgelöst) mit Atemnot, Husten und Auswurf, die den Patienten letztendlich zum Arzt führt.

Eine einfach durchzuführende Lungenfunktionsanalyse (Spirometrie) kann die Verdachtsdiagnose COPD stellen. Die weitere Abklärung erfolgt üblicherweise beim Lungenfacharzt.

Eine andere Erkrankung der Bronchien ist das Asthma bronchiale, das im Gegensatz zur COPD meist in der Kindheit und Jugend beginnt. Die ersten Symptome der COPD zeigen sich erst ab dem 40. Lebensjahr. Durch die steigende Anzahl jüngerer Raucher werden aber die COPD-Patienten immer jünger. Frauen sind besonders betroffen.

Ursachen und Entstehung

Nach wie vor ist Rauchen die wichtigste vermeidbare Ursache der COPD, wobei jedoch nur jeder fünfte Raucher eine COPD entwickelt und 10 % aller COPD-Patienten nie geraucht haben. Andere mögliche Ursachen sind Feinstaub, Rauchbelastung durch Öfen oder Kamine und chemische Belastungen am Arbeitsplatz. Eine genetische Vorbelastung spielt eine wesentliche Rolle. In seltenen Fällen (1-3 %) kann als alleinige Ursache für eine COPD ein angeborener Mangel eines Enzyms (Alpha-1-Antitrypsin-Mangel) verantwortlich gemacht werden. Im Krankheitsverlauf führt die chronische Entzündung in den Bronchien zu einer zunehmenden Bronchialeinengung durch Bindegewebsvermehrung und Schleimproduktion. Die Symptome sind anfangs ein morgendlicher Husten, später auch ein solcher tagsüber. Die Bronchialeinengung und der Lungenbläschenverlust (Emphysem) führen schließlich zur langsam zunehmenden Atemnot – anfangs beim Laufen und Treppensteigen – später beim Gehen – letztendlich sogar in Ruhe.

Erscheinungsbilder der COPD und Diagnose Viele Erkrankungen präsentieren sich dem Arzt unterschiedlich. Das heißt, die Symptome, Befunde und der Krankheitsverlauf sind oft sehr verschieden. Dieses ungewöhnliche Erscheinungsbild – auch als Phänotyp einer Erkrankung bezeichnet – hat ganz einschneidende Konsequenzen für die Therapie und Prognose des Betroffenen.

Erst seit Kurzem (2013), im Zusammenhang mit der Erkenntnisflut an wissenschaftlichen Daten, versucht man, COPD-Patienten ganzheitlich zu betrachten. Die aktuelle Therapie erfolgt nicht mehr nur basierend auf der Lungenfunktion, sondern auch nach dem Ausmaß der Atemnot und der Häufigkeit der Krankheitsschübe (Exacerbationen).

Die COPD wird nach GOLD (Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease) in vier Stadien eingeteilt:

A sehr leichte Symptome;

B Atemnot bei stärkerer Anstrengung. Zunehmender Husten; C Atemnot bei mittlerer bis leichter Anstrengung;

D Atemnot bei leichter Anstrengung bzw. bereits in Ruhe.

Die Stadieneinteilung hilft dem Arzt, die individuelle COPD-Therapie aufzubauen. Wichtig sind hierbei entsprechende Untersuchungen. Routinemäßig wird bei COPD-Patienten eine Spirome-

trie (Lungenfunktion im Sitzen) durchgeführt. Der Patient atmet durch ein Mundstück. Gemessen werden die Gesamtmenge an Luft, die ein­ und ausgeatmet werden kann, und die Geschwindigkeit, mit der die Luft in einer Sekunde ausgeatmet wird. Die Verlangsamung der Ausatmungsgeschwindigkeit korreliert mit dem Ausmaß der Bronchialeinengung. Die Bodyplethysmographie (Ganzkörperlungenfunktionsmessung in einer Kabine) ist eine weiterführende Lungenfunktionsanalyse.

Ein Brustkorbröntgen (Thorax Röntgen) im Stehen, eine Blut-Sauerstoffbestimmung in Ruhe und unter Belastung und eine Computertomographie helfen, das Ausmaß des Lungenbläschen-Verlustes (Empyhsem) zu bestimmen. Wenn erforderlich, werden zusätzliche Untersuchungen durchgeführt.

Begleiterkrankungen

Noch vor wenigen Jahren wurde die COPD nur als Erkrankung der Lunge angesehen. Aktuell weiß man, dass die COPD oft mit Funktionsstörungen anderer Organe verbunden ist. Somit wird bei den Verlaufs-Kontrollen besonderes Augenmerk auf begleitende Herzkreislauferkrankungen gelegt. Bei Herzerkrankungen wirkt sich die eingeschränkte Lungenfunktion ungünstig auf die Prognose der Herzerkrankung aus.

Eine weitere Herausforderung bei der Betreuung von COPD-Patienten stellt der Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) dar. Mit dem Fortschreiten der COPD steigt auch das Risiko, an einem Lungenkrebs zu erkranken, unabhängig davon, ob der Patient raucht oder nicht raucht. Hervorzuheben ist, dass aktives Rauchen das Risiko für ein Lungenkrebs erheblich steigert.

Therapie der stabilen COPD

Die COPD ist leider nicht heilbar. Umso wichtiger ist es, möglichst früh die Diagnose zu stellen und gegebenenfalls eine

Nikotinentwöhnung einzuleiten. Ein Nikotin­Stopp wirkt immer bremsend auf den Verlauf. Mit Hilfe von meist inhalativen bronchialerweiternden Medikamenten (Bronchodilatatoren) wird die Lungenfunktion verbessert und das Voranschreiten der COPD verlangsamt. Verfügbar sind unterschiedliche Substanzgruppen, die sich durch die Geschwindigkeit des Wirkeintrittes, die Wirkdauer und die Intensität unterscheiden. Inhalative Corticosteroide (ISC) werden bei gehäuften Krankheitsschüben (Exacerbationen) zusätzlich zur Basistherapie eingesetzt.

Die Handhabung der Medikamente sollte gründlich geübt werden. Hier bieten sich sogenannte Atemschulen an, die beim Lungenfacharzt oder in Lungenabteilungen angeboten werden.

Eine weitere Herausforderung in der Therapie der COPD ist der langsame Verlust der aeroben Leistungsreserve (Kondition). Durch den zunehmenden Lungenfunktionsverlust mit Atemnot meiden die Patienten eine körperliche Belastung. Diese Schonhaltung führt zum Abbau der Kondition und der Muskelkraft, was die Belastbarkeit zusätzlich einschränkt.

Zur Verbesserung der Belastbarkeit und Lebensqualität bei der COPD wird schon lange körperliches Training in der Rehabilitation angeboten. Darüber hinaus konnte in den letzten Jahren durch zahlreiche Studien belegt werden, dass sich ein körperliches Training sehr günstig auf den Krankheitsverlauf auswirkt. Ähnlich wie eine medikamentöse Therapie reduziert eine bessere «Kondition» die Häufigkeit von Krankheitsschüben (Exacerbationen) und das Risiko für eine Spitalsaufnahme bei gleichzeitiger Anhebung der Lebensqualität und der körperlichen Belastbarkeit.

Belegt ist, dass auch ein Krafttraining eine wesentliche Bedeutung in der pulmonalen

Rehabilitation hat – in Analogie zum Ausdauertraining. Das spezifische Atemmuskelkrafttraining wird beim fortgeschrittenen COPD-Stadium D empfohlen.

Eine Langzeit­Sauerstofftherapie, bei der mit Geräten dem Körper über eine Nasenbrille Sauerstoff zugeführt wird, kommt bei einem sehr weit fortgeschrittenen COPD-Stadium D zum Einsatz und verbessert sowohl die körperliche Belastbarkeit als auch die Lebenserwartung. Schwerkranke COPD-Patienten mit ermüdeter Atemmuskulatur werden zu Hause mit mobilen Beatmungsgeräten versorgt. Chirurgische Verfahren zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit bzw. Reduktion der Atemnot werden nur sehr restriktiv eingesetzt, da ihr Nutzen nur für wenige ausgesuchte Patientensubgruppen von Vorteil ist.

Zusammenfassung:

Die COPD ist nicht heilbar, aber sie lässt sich gut behandeln. In der Therapie spielen neben der bronchialerweiternden medikamentösen Behandlung die Nikotinentwöhnung und das körperliche Training mit Ausdauer und Kraft eine wesentliche Rolle zur Verbesserung der Belastbarkeit und auch des Krankheitsverlaufes. Ein körperliches Training sollte möglichst früh zum Einsatz kommen.

In Verbindung bleiben mit Freunden

Religionspädagogin in Elternzeit, Alsbach-Hähnlein, D

Dranbleiben zahlt sich aus

Klassentreffen!?

«Soll ich? Soll ich nicht?»

Die Einladung zum Klassentreffen lächelt mich freundlich an. Kann es wirklich sein, dass ich die Mädchen 20 Jahre lang nicht mehr gesehen habe? Nur drei Jahre haben wir miteinander verbracht, aber ich hatte nie eine so wundervolle Klassengemeinschaft – weder in den zwölf Jahren Schule davor, noch in den fünf Jahren Studium danach. Was trennt mich also von einem nostalgischen Nachmittag bei Schokokuchen und tausend Erinnerungen? Nun ja. 800

km, 250 Euro Flugkosten und ein fehlender Babysitter.

Wie entscheiden?

Das Leben nötigt mich also zur unangenehmen Frage, wie viel mir diese Freunde wert sind. Und eine klare Stimme sagt mir: Vergiss das Treffen, du hast doch Facebook! Du weißt doch alles. Meli hat mittlerweile drei erwachsene Jungen und ein Pony, Susanne eine eigene Praxis und Mona läuft immer noch Marathon. Tine hat doch noch geheiratet und Carmens Töchter modeln beide – oder stre­

ben es sichtlich an. Du bist sowieso immer auf dem neuesten Stand. Dieses «soziale Medium» ist doch die Einrichtung, um im 21. Jahrhundert Freundschaften zu pflegen.

Die andere Stimme erinnert mich daran, dass ich vor kurzem einem jungen Politikwissenschaftler beim Philosophieren über Freundschaft zugehört habe. Was er zu sagen hatte, gefiel mir sehr – gleichzeitig fühlte ich mich wie in einem Nacktscanner. Denn seine Rede beleuchtete mein Freundschaftsverhalten auf durchdrin­

gende Weise – und was da an Substanz zum Vorschein kam, gefiel mir weniger.

Alte Weisheiten

Schon Aristoteles, so wurde ich nämlich belehrt, unterschied 350 v. Chr. drei Qualitäten von Freundschaft. Die Zweckfreundschaft, die Lustfreundschaft und die Tugendfreundschaft. Von außen sehen diese Verbindungen mitunter ganz ähnlich aus: Menschen kommen zusammen, verbringen Zeit miteinander und scheinen das auch zu genießen. Freunde eben. Die innere Stabilität so einer Beziehung kann aber ziemlich unterschiedlich sein – je nach Beweggrund. Eine Zweck freundschaft wird dadurch zusammengehalten, dass sie beiden Seiten nützt. Enge Geschäftspartner, zum Beispiel, oder Lerngruppen im Studium. Man pflegt Bekanntschaft und ist zuvorkommend zueinander, weil man die gegenseitige Unterstützung schätzt.

Stunde der Wahrheit

Welche Freundschaft ist nun welche? Um das herauszufinden, muss man nur kurz- oder längerfristig zum Problemfall werden. In ein Stimmungstief geraten oder in Schulden, an einem chronischen Leiden erkranken, was auch immer. In so einer Lebensphase nämlich – wo man selbst um die Existenz kämpft und wenig Positives zu bieten hat – wird man für viele Zeitgenossen schlichtweg unattraktiv. Den Nutzfreunden ist man zu wenig nützlich und den Lustfreunden zu wenig lustig.

Schon Aristoteles unterschied drei Qualitäten von Freundschaft.

Lustfreundschaften dagegen bringen den Beteiligten keine gezielten Vorteile im Leben, entstehen aber durch eine gemeinsame Leidenschaft und verschaffen allen Beteiligten ein ähnliches Vergnügen. «Gleich und Gleich gesellt sich gern», sagt man. Spielen, Sport treiben, Shoppen, Ausgehen, sich über die Bildungsferne der sozialen Unterschicht entrüsten – vieles erlebt sich in Gemeinschaft einfach doppelt so schön. Was nun ist der Unterschied zur Freundschaft der dritten Art? Sie beschreibt Freunde, die bedingungslos füreinander da sind. Ihre Vertrautheit ist über die Jahre durch Höhen und Tiefen gewachsen. Vielleicht brachte eine große Sympathie die beiden zueinander. Zusammengehalten wird ihre Beziehung aber laut Aristoteles durch ein festeres Band – ihre Charakterstärke.

Schmerzhaft deutlich musste das zum Beispiel Catalina, 17, erfahren. An einem typischen Mädchenabend – Musik hören, Geheimnisse austauschen, Nägel lackieren, träumen – schwor ihr ihre beste Freundin die ewige Treue – was das Leben auch so bringen würde. Ironischerweise vergingen nur Stunden, bevor Catalina einem Arzt gegenüber saß, der sie mit einer Blutkrebs­Diagnose konfrontierte. Mitten im Strudel aus Angst und Ungewissheit, in dem sie sich wiederfand, sah sie sich an der Chemotherapie­Infusion hängen und einen Menschen ihre Hand halten: Ihre Freundin. Bis heute fällt es ihr schwer, zu erzählen, dass schon wenige Wochen nach dieser «Stunde der Wahrheit» der Kontakt weniger wurde und das Mädchen aus ihrem Leben verschwunden war, bevor Catalina die volle Wucht der Krankheit und Behandlung zu spüren bekam.

Kopfschüttelnd hörte ich ihre Erzählung und musste mich wundern, wie das wirkliche Leben manchmal jedes Filmdrama übertrifft. Kopfschütteln konnte ich, weil ich mich zu diesem Zeitpunkt natürlich für eine gute Freundin hielt, fähig, mit meinen Vertrauten durch dick und dünn zu gehen. Zu meinen Freunden zählte ich Menschen, mit denen

mich eine große Ähnlichkeit im Denken oder Fühlen verband, deren Gesellschaft ich unheimlich schätzte, die mein Leben bereicherten. «Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern» (Aristoteles).

Eine Menge Arbeit

Es ist nicht selbstverständlich, Menschen zu kennen, die einen mögen, wie man ist. Die treu sind und Tiefgang haben. Das wusste ich. Deshalb war ich auch bereit, um Freundschaften zu kämpfen. Manchmal wurde ich davon überrascht, dass mich Lebensumstände von lieben Menschen so entfremdet hatten, dass wir uns nicht mehr selbstverständlich beieinander wohlfühlten. Die beiden Rabauken zum Beispiel, die mich überallhin begleiten, weil sie meine Söhne sind, bedeuten für Jörg und Silvia immer großen Stress – obwohl sie sich redlich bemühen, sich nichts anmerken zu lassen. Auch bei Ingrid hatte ich von Zeit zu Zeit ein «ungutes» Gefühl, bis es einmal deutlich aus ihr herausbrach, dass sie meine Erziehungsmethoden unangemessen finde. Gerade Ingrid, bei der ich früher auf stundenlangen Spaziergängen mein ganzes Inneres ausbreiten konnte, um Verständnis zu finden. Die ideale Freundschaft lebt also tatsächlich nicht nur von natürlicher Seelenverwandtschaft – so wie ich mir das naiv erträumt hatte. Ehrlich sein, Konflikte lösen, Rücksicht nehmen – daraus müssen wir Brücken bauen, wenn die Beziehung den Boden unter den Füßen verliert. Das alles hatten mir meine Freunde schon beigebracht.

Neue Freunde?

Die meisten von ihnen sah ich seit unserem Umzug höchstens einmal im Jahr. Die Menschen, mit denen ich seither meine Zeit verbrachte, waren mir nicht durch Sympathie «zugeflogen». Uns verband nur ein gemeinsames Interesse: Die

Versorgung unserer Kleinen mit gleichaltrigen Spielkameraden. Sandkastentreffen also. Sicherlich hatte ich mich instinktiv mit Müttern verabredet, die ähnliche Werte schätzten. In Alter, Temperament, Gewohnheiten und beruflicher Orientierung waren wir allerdings ziemlich verschieden. Simone, Kati und mich hätte man wahrscheinlich nie zusammen im Café angetroffen, wären wir kinderlos geblieben. Nun aber saßen wir mindestens einmal wöchentlich am Schwimmbeckenrand oder auf dem Spielteppich. Es ist nicht schwer zu erraten, wie der gute Aristoteles unsere Beziehung definiert hätte. Wir führten eine Zweckfreundschaft, und ich schämte mich nicht dafür. Ich war ihnen dankbar dafür, dass sie mir und meinen Jungs zweimal pro Woche Gesellschaft leisteten. Mehr erwartete ich nicht. Mehr investierte ich auch nicht. Bis ich Rory Varrato, diesem Politikwissenschaftler, zuhörte, wie er den Kern der echten Freundschaft hervorhob: Sich mit den anderen identifizieren. «Ihre Freude ist deine Freude. Ihre Traurigkeit ist deine Traurigkeit. Ihre Probleme sind deine Probleme. Ihr Wohl ist dein Wohl.» Offensichtlich fehlte mir diese Einstellung

zu meinen neuen Freundinnen. Ich fühlte mich nicht für sie verantwortlich und war ihretwegen nicht sonderlich zu Opfern bereit.

Echter Einsatz

«Der Kern echter Freundschaft?
Sich mit anderen identifizieren.»

War es nicht so, dass Simone jeden Montag noch im Detail wusste, was ich über meine Wochenendpläne erzählt hatte? «Wie war euer Zoobesuch? Seid ihr vom Gewitter überrascht worden? Ich musste an euch denken.» Außerdem versorgte sie mich reichlich mit Schätzen aus ihrem Garten, weil sie wusste, dass ich frisches Gemüse liebe. Und Kati? Wenn sie merkte, dass es bei mir zeitliche Engpässe gab, bot sie mir jedes Mal an, meine Jungs zu beaufsichtigen. Auch meinen Geburtstag hatte sie heimlich herausgefunden. Beschämt stellte ich fest, dass ich zwei echte Freundinnen gefunden hatte. Tugendfreundinnen. Und Charakterfreundinnen, die nicht aus Gefühl, sondern aus Prinzip für mich da waren. Es gibt also Menschen, so erkannte ich, die für jeden, der sie näher kennenlernt, auf eine Art zum Freund werden. Einfach durch die Liebe, die sie verbreiten. Klar, dass es immer den Unterschied geben wird: Von manchen werde ich mich auf Anhieb angezogen und in der Tiefe ver­

standen fühlen, andere werden mich hingegen anfänglich fremd fühlen lassen oder anstrengen. Aber zu jedem Menschen einen Zugang finden, das Etwas, das ihn liebenswert macht – das könnte doch ein vielversprechendes Hobby werden!

Reicher Lohn

Ach ja, die Einladung zum Klassentreffen. Langsam siegt in mir die Gewissheit, dass mir die Frauen, die aus den hoffnungsvollen Mädchen von damals geworden sind, am Herzen liegen. Was weiß ich schon wirklich über sie? Ob sie von den letzten 20 Jahren verwöhnt oder enttäuscht wurden? Ob sie in ihrer Berufung glücklich sind?

Die 800 km lassen sich schließlich überwinden, mit einem Sparticket der Bahn und einem großzügigen Ehemann, der den Babysitter macht. Mit feuchten Augen falle ich den fremdgewordenen Damen um den Hals, die mir nach zwei Stück Kuchen so vertraut sind, als hätten wir gestern Diplom gefeiert. Es wird ein langer Abend.

Ich erzähle aus meinem Leben. Wie sie mir zuhören, so mitfühlend und anerkennend! Das lässt mich wieder wissen, warum ich mich damals so wohlgefühlt habe. Und genau dieses Geschenk habe ich auch als einzige Gabe mitgebracht. Ich bin weit gereist, um sie zu sehen, wie sie wirklich sind, und um sie wertzuschätzen.

Sechs Stunden später wandle ich glückselig zu meinem geliehenen Wagen, immer noch beeindruckt davon, wie Susanne ihr Burnout gemeistert hat. Sie erzählte von Angstzuständen und einer Fehldiagnose, ihrem holprigen Weg aus dem Job und wieder hinein, und ihrer neuen Taktik, Arbeit und Ausgleich auszubalancieren. Sie glaubt wieder an ihren Beruf, aber mit mehr Distanz. Sie ist ruhig und reif. Man konnte es in ihren Augen und ihrer Stimme lesen, nicht aber auf Facebook.

Susan Chiang, scyther5

In Verbindung mit Facebook & Co.

Es gibt auch Vorteile

Am 24. August 2015 waren erstmals an einem einzigen Tag eine Milliarde Menschen bei Facebook aktiv. Das ist praktisch jeder siebente Mensch dieser Erde, der an diesem Tag über Facebook Informationen gelesen, Bilder und Videos ins Internet gestellt und allerlei Beiträge ge-«liked» oder kommentiert hat. Soziale Netzwerke verbinden heute mehr Menschen, als es jemals in der Geschichte der Menschheit der Fall war. Längst ist es nicht mehr nur eine technik-begeisterte Generation von Jugendlichen, sondern eine solide Mischung aus allen Generationen und Gesellschaftsschichten, die da mitmacht.

Vernetzt um jeden Preis?

Seit die Schwiegermutter (73) mein letztes Smartphone übernommen hat, ist sie kaum noch zu bremsen und verschickt fleißig Bilder und Videos um die ganze Welt. Sie hält so quasi Kontakt zu Familie und einem großen weltweiten Bekanntenkreis. Sie kennen be­

stimmt auch solche Beispiele, ja, höchst wahrscheinlich gehören Sie selbst zur schnell wachsenden Gruppe von Nutzern der sozialen Medien.

Einfach mal schnell schauen, was die alten Schulkameraden von damals so treiben: Facebook macht’s möglich.

Wenn Milliarden von Men­

schen etwas tun, heißt das aber noch lange nicht, dass man dazu keine kritischen Fragen stellen sollte. Was sind denn die Schattenseiten dieser Angelegenheit? Verarmen die Beziehungen der Menschen heute dadurch, dass sie Kontakte auch virtuell pflegen?

MANFRED SENN
Werber und Gestalter Winterthur, CH

Echte oder virtuelle

Freunde?

Ich persönlich beobachte in meiner Umgebung bei Studenten und Lehrlingen keine Abnahme der sozialen Interaktion. Trotz virtueller Vernetzung treffen sich Freunde zu gemeinsamen Unternehmungen.

Selbst Kinder beginnen schon sehr früh, diese Technologien zu verinnerlichen. Trotzdem treffen sie sich mit anderen Kindern – einzig der Zeitpunkt wird per WhatsApp vereinbart. Sie sind zwar mit mehr als 150 Leuten virtuell befreundet, aber im Alltag zählt trotzdem der echte Mensch. Die gemeinsam verbrachte Zeit wird in Fotos und Videos festgehalten, die wiederum über die sozialen Netze sofort verschickt werden. Die virtuellen Freunde erhalten also nur den Abklatsch der realen Erlebnisse, die sie keinesfalls ersetzen können. Ich glaube daher nicht an eine Verarmung der Beziehungen.

«Kategorien von Netzwerken»:

Blitzschnell informiert sein

Noch während die Flüchtlinge vom Flugzeug, das im Januar 2009 auf dem Hudson River notwassern musste, geborgen wurden, twitterte Janis Krums: «Da ist ein Flugzeug im Hudson River. Bin auf der Fähre, die versucht, die Leute einzusammeln. Verrückt.» Zusammen mit dem Foto ging dieser Tweet (so heißt eine Nachricht bei Twitter) um die Welt. Die sozialen Netzwerke machen praktisch aus jedem einen möglichen Reporter. Natürlich kommt das nicht in jedem Fall der journalistischen Qualität zugute, aber es hat unseren Umgang mit Neuigkeiten verändert.

Der Mensch ist gläsern geworden. Er selbst gibt Informationen über sich preis, indem er über Instagram Bilder versendet oder in Tripadvisor seinen letzten Restaurant­Besuch bewertet. Ein Teil der Faszination der sozialen Netzwerke scheint zu sein, sich selber über die Schulter schauen zu lassen, sich selbst zu inszenieren. «Seht her, was ich Tolles erlebt habe!»

Alle Macht dem Konsumenten

Weil andere ganz gerne darauf vertrauen, was ich über meine Erfahrungen mit einem Hotel oder einem Produkt zu berichten weiß, bilden die sozialen Netze eine wahre Fundgrube an Empfehlungen. Kon­

Social Network Sites lassen sich in fünf Kategorien einordnen:

sumenten müssen nicht mehr dem Marketing­Blabla glauben, sondern informieren sich über ihren virtuellen Freundeskreis, was wirklich empfehlenswert ist. Das führt zu einer Verbesserung der allgemeinen Service­Qualität von Firmen. Vielleicht wird die Welt dadurch ja ein kleines Stückchen besser ... Schließlich hätte es den arabischen Frühling ohne Twitter und Facebook auch nicht gegeben.

Hilfe zur Selbsthilfe

Social Media bieten Menschen in Not auch durch Selbsthilfe neue Möglichkeiten. Viele Selbsthilfevereinigungen, die im Web mit einer eigenen Seite präsent sind, bieten Betroffenen auf ihrer Internetseite die Möglichkeit, mit anderen Menschen Verbindung aufzunehmen, sich untereinander auszutauschen, Rat zu geben und Trost zu spenden.

Fazit

Für Menschen jeglichen Alters und ungeachtet der Herkunft ist es heute viel leichter geworden, mit anderen in Beziehung zu treten und Kontakte auch über Zeit und Distanz zu pflegen. Soziale Netze ersetzen keine echten Beziehungen, helfen aber, dabei in Verbindung zu bleiben.

Die meisten Menschen haben sich damit abgefunden, dass die Unternehmen die Dienste mit Werbung finanzieren und dazu Profile von jedem von uns erstellen.

Am Ende ist es ein Geben und Nehmen: Wir bekommen kostenlos die gewünschten Dienste, kommunizieren grenzenlos und quasi kostenlos, im Gegenzug lassen wir uns Angebote anzeigen.

Es gibt so viele verschiedene soziale Netzwerke, dass jeder diejenigen aussuchen kann, die ihm Spaß machen und am meisten entsprechen. Die Entwicklung all dessen ist noch lange nicht am Ende. Ich beobachte sie weiterhin neugierig und bin gespannt, wohin die Reise geht.

Kurzerklärung der vier wichtigsten Social Media:

Facebook

Gegründet 2004. «Die Mission von Facebook ist es, den Nutzern die Möglichkeit des Teilens zu geben sowie die Welt offener zu machen und die Menschen besser miteinander zu verbinden. Nutzer verwenden Facebook, um mit Freunden und Familie verbunden zu bleiben, um zu entdecken, was in der Welt los ist, und um mitzuteilen, was ihnen wichtig ist.» (Zitat Facebook.com) Ca. 1,5 Milliarden aktive Nutzer im Monat.

Twitter

Twitter (engl. «Gezwitscher») ist ein Dienst, der es Freunden, Familie und Mitarbeitern ermöglicht, durch den Austausch von zahlreichen kurzen Antworten zur Frage «Was tust du gerade?» miteinander zu kommunizieren und in Kontakt zu bleiben.

Gründung 2006. Juni 2015: 316 Millionen Nutzer monatlich. 500 Millionen Tweets pro Tag.

YouTube

Gegründet 2005. Ermöglicht, selbsterstellte Videos zu entdecken, anzusehen oder mit anderen zu teilen. Die Anzahl der Stunden, die Nutzer jeden Monat auf

YouTube verbringen, steigt jährlich um 50 % im Vergleich zum Vorjahr. Pro Minute werden 300 Stunden Videomaterial auf YouTube hochgeladen.

WhatsApp

WhatsApp ist abgeleitet von What's Up (Was ist los? Was geht ab?)

WhatsApp Messenger ist eine Nachrichten­App, die es einem erlaubt, Nachrichten auszutauschen, ohne für SMS zahlen zu müssen.

Zusätzlich können WhatsApp-Nutzer Gruppen erstellen und sich gegenseitig unbegrenzt Bilder, Videound Audiodateien zuschicken.

Aktuell hat WhatsApp (das Facebook gehört) eine halbe Milliarde Nutzer. Jeden Tag werden mehr als 700 Millionen Bilder und 100 Millionen Videos verschickt.

Lebensweisheiten

Ein paar Tropfen Lebensweisheit

«In Beziehungen, in denen nichts mehr läuft, läuft der Fernseher.»

Unbekannt

«Beziehungen münden immer in einer Wechselwirkung zwischen Festhalten und Loslassen.»

Unbekannt

«Der Reichtum des Lebens liegt in unseren Beziehungen, auch wenn wir gerade dort oft sehr schmerzlich unsere Armut zu spüren bekommen.»

Ernst Ferstl

«Wo es keine Liebe und kein Wohlwollen gibt, fehlt dem Leben alle Wärme.»

Samuel Friedländer

Liebe – einmal ganz anders!

«Was ist das nur für ein hübscher kleiner Junge!» Zärtlich streichelte ich ihm übers weißblonde Haar und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. Es tat so gut, ihn im Arm zu halten. Wir hatten uns in den Tagen, die er hier war, so aneinander gewöhnt. Wenn ich ins Kinderzimmer kam und er meine Stimme hörte, war er sofort «da» und wollte aufgenommen werden. Selten hatte sich ein Kind in so kurzer Zeit einen so großen Platz in meinem Herzen erobert.

Was war passiert?

Nur fünf Tage zuvor hatte mich das Telefon um Mitternacht aus dem Bett gerissen. «Gabi, wir haben soeben ein Baby aus der Babyklappe geholt. Kannst du kommen?» Auf der Wickelauflage im Kinderzimmer des Krankenhauses lag das entzückendste Baby, das man sich nur denken konnte. Was hatte die Eltern bewogen, es zu uns zu bringen? Die Not muss wohl groß gewesen sein! Es klopfte ganz leise an meine Bürotür. Das mussten sie sein! Gestern Nacht hatte der Chefarzt der Geburtshilfeabteilung, Herr Dr. Siegbert Heck, einen Anruf erhalten. Völlig aufgelöst waren die Eltern des kleinen Jungen, den wir Thomas genannt hatten, am Apparat: «Wir möchten Sie bitten: Dürfen wir unseren kleinen Sohn wieder haben? Wir halten es ohne ihn nicht mehr aus! Bitte …!» Und nun, keine 12 Stunden später, standen sie vor meinem Büro. Als Dr. Heck die Tür öffnete, standen eine hübsche blonde Frau und ein Mann, beide sehr jung, in der Tür. Sie zitterten. Die Frau hatte ein völlig verweintes Gesicht, der junge Mann lächelte verlegen und richtete seine

Der kleine Thomas einen Tag nach seiner Geburt. Heute ist aus dem süßen Baby ein aufgeweckter, 13 jähriger Junge herangewachsen.

Auf der Wickelauflage im Kinderzimmer des Krankenhauses lag das entzückendste Baby, das man sich nur denken konnte.

Augen auf den Boden. Es waren freundliche, sympathische Gesichter. «Nette junge Leute», schoss es mir durch den Kopf, als ich sie bat, Platz zu nehmen. Doch beide schienen sich ihrer Lage, die mehr als ungewöhnlich war, äußerst bewusst zu sein. So begann die junge Frau zu erzählen: «Wir hatten erst drei Tage vor der Geburt erfahren, dass ich schwanger war. Das Baby sollte Ende Januar auf die Welt kommen, und wir dachten uns, dann hätten wir noch genug Zeit, über alles nachzudenken. Dann aber brachen die We­

hen mit großer Heftigkeit über mich herein, und ich gebar ihn ganz alleine zu Hause in unserem Badezimmer. Es war so furchtbar! Mein Freund kam am Abend nach Hause. Wir wussten nicht, was wir tun sollten, und trauten uns nicht, irgendjemandem etwas davon zu erzählen. Wir schämten uns so sehr! Da fiel mir ein, was ich vor einiger Zeit im Radio gehört hatte: die Babyklappe im Krankenhaus Waldfriede. Wenn Mütter nicht wissen, wohin mit ihrem Baby, ist das eine Möglichkeit! Wir brachten ihn hierher, weil wir in unserer Angst keinen anderen Ausweg sahen – aber jetzt … wir können ohne ihn nicht leben! … Wir lieben ihn so sehr!»

Natürlich bekamen sie ih­

Eltern, die nicht mehr ein noch aus wissen, können ihre Neugeborenen mittels dieser «Klappe» der Obhut und Fürsorge des Krankenhauses Waldfriede (Berlin) übergeben.

ren kleinen Thomas wieder zurück. Nachdem alle Formalitäten mit den Ämtern erledigt waren, wir ausreichend Unterstützung für die kleine Familie organisiert hatten und uns ganz sicher sein konnten, dass sie nun von den Menschen, die sie umgeben, umhegt, gefördert und getragen werden, konnten wir sie drei Tage später in ihr Zuhause entlassen. Sie strahlten beide über die Maßen, als sie ins Auto stiegen und nun zu dritt in ihr neues Leben starteten. «Eine ganz besondere Weihnacht steht für sie vor der Tür», schmunzelte ich in mich hinein, «ein ganz besonderes Fest der Liebe!»

Das Wertvollste und Wichtigste Wann immer ich Menschen frage, was wohl das Wichtigste in ihrem Leben gewesen sei, kommen Antworten wie diese: «Meine Familie, meine Freunde, mein Ehepartner. Die Menschen, mit denen ich zusammengelebt habe.» Menschen und die Liebe, die uns mit ihnen verbindet, sind das Köstlichste, das Wichtigste und das Schönste, was wir auf dieser Welt besitzen. Natürlich manchmal auch das Anstrengendste … Aber jede Anstrengung, jede Mühe, ja ganz sicher auch jede Träne ist die Menschen wert, die uns ans

Herz gelegt worden sind. Wir haben nichts Wertvolleres als sie. Es sind letztendlich allein die Beziehungen zu ihnen, die zählen, wenn wir am Ende auf unser Leben zurückblicken.

Der Aufgabe nicht gewachsen ... Es kommt vor, dass selbst eine innige Beziehung einer harten Prüfung unterzogen wird. Das wünscht sich keiner von uns, ist dies doch besonders schmerzhaft. Unter normalen Umständen gibt es keine engere und intensivere Beziehung als die zwischen einer Mutter und ihrem Kind – erst recht zu ihrem Neugeborenen. Aber was soll eine junge Frau tun, wenn sie dieser Aufgabe – aus welchen Gründen auch immer – nicht gewachsen ist? Wenn sie allein mit dieser riesigen Verantwortung dasteht und die Angst vor der Entdeckung ihrer Schwangerschaft sie lähmt und zu vernichten droht? Wenn sie selbst durch diese Situation in Gefahr gerät? Und wenn wir als Gesellschaft unserer Verantwortung diesen Menschen gegenüber nicht nachkommen

oder nachkommen können, weil wir nichts davon wissen oder schlimmstenfalls einfach die Augen davor schließen?

Nicht verstehen, um zu helfen!

Alles, was wir brauchen, um wirklich glücklich zu sein, glücklich zu werden und glücklich zu machen, ist ein liebevolles und liebendes Herz.

Ich durfte lernen, dass ich nicht erst verstehen muss, um helfen zu können. Dass ich nicht vorschnell urteilen darf, auch wenn scheinbar alles klar ist. Wie wenig wissen wir doch voneinander! Selbst dann, wenn wir jahrelang miteinander verheiratet sind … Alles, was wir brauchen, um wirklich glücklich zu sein, glücklich zu werden und glücklich zu machen, ist ein liebevolles und liebendes Herz. Es wird uns in jeder Lebenslage den besten Weg zeigen. «Wir lieben ihn so sehr!» Manches Mal sind es die einfachen Dinge des Lebens, die in der Not am besten helfen: Einfach da sein, nicht viel fragen, gut zuhören. Ein gutes Wort und eine tröstende Umarmung. Und zu wissen, dass nichts so wichtig und bedeutungsvoll ist wie eben dieser eine Mensch!

Infos und Daten zum Projekt «Babyklappe und anonyme Geburt», Krankenhaus Waldfriede: Eröffnet im September 2000.

Bis August 2015 haben 245 Frauen die angebotene Hilfe in Anspruch genommen. Ca. 10 % haben ihr Baby der Babyklappe anvertraut. 90 % der werdenden Mütter in Not wollten ihr Kind anonym entbinden. Es blieben nur etwa 5 % der Frauen namenlos.

Rund 30 % der Frauen haben sich letztendlich für ein Leben mit ihrem Kind entschieden; die anderen Babys sind in liebevolle Adoptionsfamilien gekommen, für welche diese Kinder absolute Wunschkinder sind.

Viele Kinder haben die Möglichkeit, ihre biologischen Mütter kennenzulernen. Sie haben eine «Bauchmama» und eine «Herzensmama». ALLE Kinder wissen von den besonderen Umständen ihrer Geburt. Die Wahrheit und viel Liebe machen sie zu fröhlichen und freien Menschen.

DR. MED. J. D. PAMPLONA-ROGER

Praktizierender Arzt und Autor, Vereinsmitglied der Schweizerischen Medizinischen Gesellschaft für Phytotherapie (www.smgp.ch)

Spanien / Schweiz

Generelle Informationen:

Im engeren Sinn bezeichnet das Wort «Tee» Abkochungen von Blättern des immergrünen Teebusches (Camellia sinensis), welcher das suchterzeugende Alkaloid Koffein enthält. Im erweiterten Sinn bezeichnet Tee jedoch auch jede Abkochung von anderen Kräutern, die keine Stimulanzien enthalten, wie z. B. Rooibos.

Rooibos­Tee ist seit Generationen bei den Einwohnern der Kap­Region in Südafrika bekannt. Die meisten Teesorten, die man dort erhält, sind fermentiert. Durch die Fermentation entsteht allerdings kein Alkohol. Die Blätter erhalten dadurch aber ihre charakteristische rötliche Farbe, und der Geschmack wird süßer und angenehmer. Der einzige Nachteil der Fermentation ist die Abnahme des bioaktiven Hauptwirkstoffes Aspalathin.

Hauptinhaltsstoffe:

• Polyphenole Antioxydantien wie Aspalathin und Nothfagin.

• Quercitin, Luteolin, Procyanide und andere Flavonoide.

• Phytoöstrogene von wesentlich geringerer Aktivität als Genistein aus Soja.

• Wesentlich weniger Tannine als in gewöhnlichem Schwarztee (Camellia sinensis).

• Eisen, Kupfer, Magnesium und andere Mineralien.

• (Kein Koffein).

Wirkungen:

• Antioxidativ – lediglich etwas geringer in der Wirkung als Schwarztee, aber trotzdem sehr effizient.

• Verdauungsfördernd

• Entzündungshemmend

• Krampflösend

• Krebshemmend (verhindert Mutationen)

Eine gesunde Alternative zu Schwarztee oder Kaffee

Generelle Hinweise:

Rooibos ist ungefährlich und wird gut vertragen.

Vorsichtsmaßnahmen:

• Schwangerschaft und Stillzeit: Da ausreichende wissenschaftliche Daten fehlen, wird von einer Verwendung während dieser Zeit abgeraten.

• Hormonbedingte Krebserkrankungen: Da Rooibos – theoretisch gesehen –östrogenaktiv ist, sind bei Brust- und Prostatakrebs Bedenken aufgekommen. Die Aktivierung von Östrogen durch Rooibos ist jedoch sehr schwach und bei der empfohlenen Dosis nicht von Bedeutung. So wie alle Pflanzen mit Phytoöstrogenen schützt auch Rooibos vor Krebs.

Ungünstige

Nebenwirkungen:

• Leberschädigung: Es wurde der Fall einer Lebervergiftung durch Rooibos-Tee publiziert. Es scheint aber ein spezieller Fall gewesen zu sein, der keine allgemein gültigen Schlüsse zulässt. Aus allgemeiner Vorsicht ist es aber ratsam, Rooibos bei Leberschäden zu meiden.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

• Es gibt dazu keinen Befund.

Kontraindikationen:

• Es sind keine bekannt.

Wissenschaftlicher Name: Aspalathus linearis

Anderer deutscher Name: Rotbusch

Familie: Hülsenfrüchtler, Fabaceae Botanische Beschreibung: Gelb blühender, ginsterähnlicher Strauch bis 1,50 m hoch, mit rötlichen oder braunen Zweigen. Seine Blätter sind nadelartig und 1 bis 4 cm lang. Geographische Verbreitung: Heimat in den Zedernbergen (Cederberg Mountains) in Südafrika.

Vorkommen:

Trockene Berggebiete Verwendete Pflanzenteile: Blätter und Zweige, vorwiegend fermentiert (ohne Bildung von Alkohol) und sonnengetrocknet.

Rooibos

Medizinischer Gebrauch von Rooibos

Magen-Darm-Störungen

Patienten mit Koliken, Darm­ und Magenkrämpfen erfahren durch den Genuss von Rooibos­Tee Entspannung. Auch bei Babys wirkt der Tee krampflösend.

Eisenmangel

Rooibos-Tee enthält nur wenige Tannine, daher kann er auch bei Eisenmangel getrunken werden. Grün­ und Schwarztee sowie andere an Tannin reiche Getränke binden das Eisen in der Nahrung, sodass es schlecht aufgenommen werden kann.

Bluthochdruck

Bestandteile im Rooibos­Tee vermögen das Angiotensin-Konversionsenzym (ACE) zu hemmen, ähnlich wie viele Medikamente, die zur Bluthochdruck­Therapie verwendet werden.

Diabetes

Einige Studien haben gezeigt, dass Rooibos­Tee die Insulinproduktion anregt, doch die Ergebnisse sind noch nicht endgültig belegt. Gleichwohl ist Rooibos­Tee für Diabetiker gut geeignet, da er auch ohne Zucker getrunken werden kann.

Allergien und Asthma

Rooibos­Tee kann die Immunfunktionen regulieren, die Histaminproduktion verringern und allergische Reaktionen und Entzündungen verlangsamen. Zusätzlich hat er eine bronchienerweiternde Wirkung (er öffnet die Atemwege), was Asthmatikern zugute kommt.

Krebsprävention

Rooibos­Tee kann die Mutation von Genen verhindern, wenn jemand gefährlichen Chemikalien oder Strahlen ausgesetzt war. Zusätzlich zu seiner Fähigkeit, die Zellen vor genetischen Schäden zu bewahren, aktiviert er auch Enzyme, die den Körper von krebserregenden Giftstoffen reinigen.

Ekzeme und Dermatitis

Rooibos verschließt die Haut und befreit vom Juckreiz. Man hat Rooibos auch schon benutzt, um Akne zu behandeln und Hautfalten zu vermeiden, obwohl hierzu ein klinischer Beweis noch aussteht.

Dosierung

Innerlich Kräutertee (Zubereitung ①), 3 bis 4 Tassen täglich.

Rooibos-Tee ist schmackhaft, natürlich süß und fruchtig. Seine Vorteile gegenüber gewöhnlichem Schwarz- oder Grüntee sind: Er ist frei von Koffein und anderen Stimulanzien, ist eine gute Eisenquelle, nicht bitter und muss nicht gezuckert werden.

Äußerlich Extrakt (Zubereitung ② ), auf die Haut aufgetragen.

② Extrakt

Zubereitungsarten

① Kräutertee (Aufguss) Man nimmt etwa 1 g der getrockneten Blätter für eine Tasse Tee. Man kann dazu fermentierte oder unfermentierte (grüne) Blätter verwenden.

In der Pharmazeutik werden Cremen und Kosmetika mit Rooibos­Extrakten hergestellt, um Ekzeme und Dermatitis zu behandeln.

Preisrätsel Nr. 16

Suchen Sie die Wörter von rechts nach links und umgekehrt und von oben nach unten und umgekehrt. Manche Buchstaben werden mehrfach verwendet. Wenn alle Wörter gefunden sind, sollen die noch freien Buchstaben von oben nach unten in die Tabelle 1–19 eingetragen werden (doppelte werden übersprungen). Tragen Sie die Buchstaben bei «Lösungssatz» ein.

• FREUND

• FRAU

• FAMILIE

• MANN

• FREMD

• PARTNERSCHAFT

• SOZIAL

• GEGENSÄTZE

• UNGLEICH

• GLÜCKLICH

• KINDER

Lösungssatz:

Lösungen:

Lösungssatz Preisrätsel Nr. 15: «Tugend und Integrität sind unabdingbare Voraussetzungen für wahres Glück. Daher sollten wir auf unsere Integrität ganz besonders achten.» Jack Kornfield Sudoku (von oben nach unten): 6 / 4 / 3

Gewinner:

Rätsel Nr. 14 (Juli/August): Frau E. Marino, Kreuzlingen. Frau L. Feser, Ettenheim (D).

Haben Sie den Lösungssatz dieses Rätsels erarbeitet? Wir verlosen unter den richtigen Einsendungen zwei Gutscheine im Wert von CHF 50,–, gültig zum Be­

• ZWISCHENMENSCHLICH

• BRIEFFREUNDSCHAFT

• KOMMUNIKATION

• SCHEIDUNG

• EHE

• TRENNUNG

• SEXUALITÄT

• INTERNATIONAL

• NACHBAR

• VERBINDUNG

• RELATION

• GESCHÄFTLICH

• STREIT

• ALTERSUNTERSCHIED

• ZUKUNFT

• STRATEGIE

• ARBEIT

• ENERGIE

• INVESTIEREN

• ZEIT

• INTERESSEN

• TREUE

• WIRTSCHAFT

• GEOGRAFIE

• WISSENSCHAFT

• HANDEL

• KULTUR

• RÄUMLICH

• INTEGRATION

zug von Artikeln aus dem Angebot des Advent-Verlages. Wenn Sie dazu auch das Sudoku lösen und uns die drei farbig hinterlegten Zahlen (von oben nach unten) nennen, erhöht sich Ihr Gewinn auf CHF 65,–. Bitte, senden Sie die Lösungen auf einer Postkarte bis zum 10. Dezember (Poststempel) an unsere Adresse:

Leben und Gesundheit Rätsel, Leissigenstr. 17 CH-3704 Krattigen

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Denksport!

Sudoku

HANNA FREIBURGHAUS

Kleinkind­ und Horterzieherin i.A.,

St. Peter, A

«Ich hab dich lieb!»

Freunde sind etwas Wichtiges. Freundschaften solltest du pflegen.

Bastle für jeden, den du lieb hast, einen «Freundschafts-Pompon».

Pompon- Freundschaftslesezeichen

Material:

� Karton

� Bleistift

� Zirkel/ Glas

� Schere

� Wolle

So wird es gemacht:

Als Erstes stellen wir eine Schablone her. Zeichne einen Kreis von etwa 6 cm Durchmesser auf einen Karton. Dazu kannst du entweder einen Zirkel oder ein Glas (auch andere runde Gegenstände sind möglich) mit diesem Durchmesser verwenden. In den Kreis zeichnest du einen kleineren Kreis mit dem Durchmesser von etwa 3 cm. Dann schneidest du beide Kreise aus. Dadurch entsteht ein Kreis, in dem ein Loch ist. Für jeden Pompon, den du herstellst, brauchst du zwei Schablonen, also fertigen wir noch einmal eine gleiche Schablone an. Nun hast du zwei Kartonschablonen hergestellt, und es kann losgehen. Du nimmst nun die Wolle und schneidest dir einige Stücke von ca. einem Meter ab. Dann legst du die beiden Schablonen übereinander und beginnst einen der zuvor zugeschnittenen Wollfäden um die Ringe zu wickeln.

Wenn der Wollfaden zu Ende ist, nimmst du einen neuen.

Wenn der innere Kreis völlig ausgefüllt ist, schneidest du mit einer Schere die Wollfäden am Rand auf.

Dazu kannst du die beiden Schablonen etwas auseinanderziehen und mit der Schere dazwischen entlangschneiden. Anschließend nimmst du einen Wollfaden von etwa 50 cm Länge, bindest ihn zwischen die beiden Schablonen und verknotest ihn kräftig.

Schön ist es, wenn der Wollfaden an beiden Enden gleich lang ist.

Dann ziehst du die Pappscheiben ab und «frisierst» deinen Pompon, indem du die überstehenden Wollfäden etwas abschneidest.

Das hergestellte PomponFreundschaftslesezeichen kann nun in ein Buch gelegt werden, sodass der Pompon oben herausschaut und der Wollfaden im Buch wie ein Lesezeichen liegt. Unten an den Faden kannst du eine persönliche Nachricht hängen. Diese kann z. B. sein: «Du bist ein super Freund!» oder «Ich mag dich!».

Tipp: Wenn du verschiedene Wollfarben benutzt, sieht der Pompon auch sehr lustig aus.

Liebe Kinder, einige von euch haben mir ihre «Grimassen­Gesichter» geschickt. Es sind sehr viele lustige Bilder darunter. Einige davon möchte ich euch auf Seite 49 zeigen.

Faszination des Lebens

Als Mann kann ich davon reden, aber in der Tiefe werde ich immer nur die Hälfte verstehen können: von der einzigartigen Beziehung zwischen einer Mutter und ihrem Kind.

Wunder – Geburt Vor ungefähr sechs Monaten hatte ich im Rahmen meines Medizinstudiums das große Vorrecht, eine Geburt «live» mitzuerleben. Ich war von der Menge an Eindrücken überwältigt. Nie zuvor hatte ich mich in einer Situation befunden, in der Wohl und Wehe, Schmerz und Schönheit so nahe beieinander lagen. Während der Ehemann geduldig die Hand seiner von den Wehen geplagten

Mein Studium hat mich darauf geschult, an Gefahren zu denken und frühzeitig darauf zu reagieren. Doch diese Situation hielt ich für ausweglos.

Frau hielt, erinnerte ich mich innerhalb kürzester Augenblicke an mögliche Komplikationen, die während einer Geburt entstehen können. Mein Studium hat mich darauf geschult, an Gefahren zu denken und frühzeitig darauf zu reagieren. Doch diese Situation hielt ich für ausweglos. Wem sollte außerdem zuerst geholfen werden? Der von Leid erfüllten Frau oder ihrem vor Mitleid erblassten Ehemann? Je stärker die Wehen wur-

den, für desto unmöglicher hielt ich einen positiven Ausgang. Lediglich die ruhige und sichere Art des Arztes und der Hebamme gaben mir etwas Zuversicht. Dann kam der Moment. Unbeschreiblich. Das Kind, ein süßes kleines Mädchen, erblickte zum ersten Mal das Licht der Welt. Und es schrie. Augenblicklich wich das Leid der Freude und der Kampf der Dankbarkeit. Übrig blieb allein das Staunen über die Faszination des Lebens.

Das Wunder: Eizelle Vermutlich können Sie sich, so wie ich, nicht mehr an die Zeit vor oder während Ihrer Geburt erinnern. Nichtsdestotrotz gewährt uns die heutige Wissenschaft viele atemberaubende Einblicke in Ihre und meine frühe Entstehungsgeschichte. Nehmen Sie zum Beispiel einen Stift mit feiner Mine zur Hand und drücken Sie mit der Spitze kurz auf ein weißes Blatt Papier. Der kleine Punkt, den Sie nun gerade noch mit freiem Auge erkennen können, entspricht ungefähr der Größe der Eizelle, aus der Sie entstanden sind. Diese Zelle vereinigte sich mit einer Samenzelle, und «zu zweit» haben sie sich im Laufe der Zeit zu ungefähr 100 Billionen, das bedeutet 1014, weiteren Zellen geteilt. Alle Informationen über die Entstehung sämtlicher Organe und über den reibungslosen Ablauf aller Körperfunktionen befanden sich ursprünglich in diesen ersten beiden Zellen.

Von der Zelle zum Embryo

Ich möchte Sie gerne mit auf eine Reise in Ihre früheste Vergangenheit nehmen. In der ersten Lebenswoche ab der Befruchtung befanden Sie sich als «Zellhaufen» auf dem Weg von einem Eierstock durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Ihre Zellzahl nahm rasant zu, und nach spätestens zehn Tagen haben Sie sich vollends gemütlich in die obere Hautschicht der Gebärmutter eingenistet. Sie wurden nun als Embryo (griech. für «neugeborenes Lamm») bezeichnet. Bereits nach der dritten Woche begann Ihr Herz zu schlagen, und in den nächsten fünf bis sechs Wochen entwickelten sich Ihre rudimentären Organanlagen.

Vom Fetus zur Geburt

• 8. Woche: Sie waren ungefähr so groß wie eine Kidneybohne und wurden nun bis zur Geburt «Fetus» (lat. für «Brut» oder «Nachkommenschaft») genannt.

• 8. – 15. Woche: Sie verdoppelten Ihr Gewicht wöchentlich und begannen sich zu bewegen, aber noch konnte Ihre Mutter nichts davon wahrnehmen.

• 3. Monat: Sie hatten die Größe einer halben Banane, wobei Ihr Kopf die Hälfte davon ausmachte. Ihr Geschlecht wurde zum ersten Mal durch eine Ultraschalluntersuchung bestimmbar.

• 6. Monat: Sie machten sich durch Ihre Bewegungen für die Außenwelt bemerkbar. Die Knochen verfestigten sich, und das Gesicht nahm seine typischen Formen an. In Ausnahmefällen und mit sehr großen Risiken konnten Sie ab jetzt eine verfrühte Geburt überleben.

• 7. Monat: Sie maßen bereits stolze 30 Zentimeter. Von nun an widmeten Sie die restliche Zeit bis zur Geburt vor allem dem Wachstum und der Reifung der inneren Organe.

Geburt

Im Idealfall kam es im achten Monat zu einer Senkung Ihres Kopfes in das Becken der Mutter.

Mit einem Gewicht von rund 2,5 bis 3 Kilogramm und einer Größe von 50 Zentimetern kommt das durchschnittliche Baby im neunten Monat zur Welt.

Die Geburt bedeutete großen Stress sowohl für die Mutter als auch für Sie. Innerhalb weniger Sekunden entfaltete sich zum ersten Mal Ihre Lunge, und Luft strömte durch die noch mit Fruchtwasser bedeckten Lungenkanäle. Der kindliche Blutkreislauf wurde mit der Durchtrennung der Nabelschnur unterbrochen. Die Druckverhältnisse in Ihren Blutgefäßen änderten sich schlagartig. Sie kamen nass zur Welt und erfuhren einen Temperatursturz von rund 20 Grad Celsius. Die Gefahr des Auskühlens war sehr groß. Mit allen diesen Faktoren mussten Sie rasch zurechtkommen. Aber schließlich waren Sie dabei nicht allein. Sie waren in guten Händen.

Faszination der Beziehung

In allen Entwicklungsstadien bis zur Geburt waren Sie zu 100 % von Ihrer Mutter abhängig. Neun Monate lang waren Sie sehr eng mit ihr verbunden. Erst nach Ihrer Geburt konnten Sie erstmalig selbstständig Ihren Kreislauf erhalten. Jahr für Jahr nahm Ihre körperliche Abhängigkeit stückweise ab, und heute können Sie autonom leben. Jedoch entstand in jenen ersten intensiven Wochen und Monaten eine faszinierende Beziehung: Jene zwischen Mutter und Kind. Wenn Sie Mutter sind, seien Sie dankbar für Ihr Kind. Wenn Sie Kind sind, seien Sie dankbar für Ihre Mutter. Denn die Faszination Ihres Lebens begann mit einer Beziehung.

UTE EGGLER

Gesundheitsberaterin, Wünnewil, CH

Gesunde Weihnachtsleckereien

Beeren-Pie

Teig

100 g Datteln, fein geschnitten

100 ml Wasser

40 g Cornflakes

50 g Mandeln, gemahlen

50 g Haferflocken

Füllung

500 g Tofu

490 g Ananas aus der Dose

100 ml Agave Sirup

40 g Maisstärke

1 Banane

1 TL Vanille

2 EL Zitronensaft

Topping (Sauce)

500 g Himbeeren oder Heidelbeeren, frisch oder gefroren

100 ml Ananassaft

30 g Maisstärke

1. Datteln mit Wasser in Topf kurz aufkochen und abgedeckt ca. 10 Min. köcheln lassen, bis Datteln weich sind.

2. Alle Zutaten für Teig im Mixer grob mixen. Evtl. noch etwas Wasser hinzufügen.

3. Kuchenform (24 cm Ø) mit Backpapier auslegen und Rand einfetten. Teig in Kuchenform pressen.

Beeren-Pie

Schokolade-Leckerbissen Früchtebrot

4. Zutaten für Füllung im Mixer fein mixen (da große Menge, evtl. in zwei Durchgängen).

5. Füllung über Teig gießen. Bei 180° ca. 40 Min. backen, bis die Füllung leicht braun und im Zentrum fest ist. Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.

6. Beeren mit 50 ml Wasser in Topf aufkochen und köcheln lassen, bis sie weich sind. Maisstärke und Ananassaft in einem Glas verrühren und zu Beeren geben. Kurz aufkochen.

7. Topping über Pie gießen.

8. Kühl servieren.

Schokolade-Leckerbissen

160 g Datteln, fein geschnitten

1 Bio-Orange, davon 80 ml Saft

140 g Rosinen

60 g Aprikosen

100 g Walnüsse

15 g Schokolade- oder Carob-Pulver

30 g schwarze Schokolade, grob geraspelt

1 TL Vanille

1 TL Orangenschale

½ TL Zimt Kokosflocken

1. Datteln und Orangensaft in Topf aufkochen und abgedeckt köcheln lassen, bis die Datteln weich sind.

2. Alle Zutaten in einen Mixer geben und mixen. Wenn zu flüssig, Kokosflocken hinzufügen.

3. Mischung in Schüssel füllen und im Kühlschrank oder in der

Gefriertruhe hart werden lassen.

4. Teelöffel große Portionen beliebig formen und evtl. in Kokosflocken rollen.

5. Kühl aufbewahren und kühl servieren.

Früchtebrot

1 kgTrockenobst (500 g Rosinen und Sultaninen, 500 g Aprikosen, Cranberries und Datteln)

100 g Mandeln, gehackt

250 g Apfelmus

450 ml Sojamilch, warm

1 ½ TL Trockenhefe

1 TL Zitronenschale

600 g Vollkornmehl

1 TL Zimt

¾ TL Ingwerpulver

¾ TL Anis, gemahlen

¾ TL Kardamom

½ TL Salz

1 Zitrone, Saft

1. Erste fünf Zutaten in Schüssel vermischen und halbe Stunde stehen lassen.

2. Zitronenschale, Vollkornmehl und Gewürze in anderer Schüssel gut vermischen und zu den ersten Zutaten hinzufügen.

3. Zitronenschale und ­saft hinzufügen, gut vermischen und abdecken. Mindestens eine Stunde stehen lassen.

4. Hände in warmes Wasser tauchen und mit feuchten Händen drei Früchtebrotlaibe formen.

5. Früchtebrotlaibe auf mit Backpapier belegtes Backblech legen und im vorgeheizten Backofen bei 180° 35–40 Min. backen.

Achtung: Das Früchtebrot brennt schnell an. Evtl. nach 20 Min. im Backofen mit Alufolie abdecken.

Kursangebote – Vorträge

Schweiz

Schweizerische Liga Leben und Gesundheit | www.llg.ch

Herbstliches und Festliches

Was: Kochkurs – vollwertig und auf pflanzlicher Basis

Referentinnen: Monika Röhlig und Katrin Altorfer

Wann: Sonntag, 15. November 2015, 11.00 bis 14.00 Uhr

Wo: Primarschule, Schulstrasse 7, 4450 Sissach

Kosten: CHF 45.–/Person; CHF 70.–/Paar

Anmeldung und Infos: Bitte, bis spätestens 7. November bei Monika Röhlig, +41 (0)79 340 99 41, monika.roehlig@llg.ch, www.llg.ch

Endlich gut schlafen

Was: Was Sie zu einem guten Schlaf beitragen können

Referent: Robert Pfandl, Psychologe

Wann: Montag, 23. November 2015, 19.30 – 21.00 Uhr

Wo: Stadthaus, Untere Gasse 2, 3800 Unterseen

Kosten: Eintritt frei!

Infos: Käthi Jaudas, +41 (0)34 495 56 77, k.jaudas@llg.ch

Nein zum Würgegriff der Angst!

Was: Wie aus Ängsten Chancen werden

Referent: Günther Maurer, LLG­Gesundheitsberater und Seelsorger

Wann: Dienstag, 24. November 2015, 19.00 Uhr

Wo: Seminarraum LLG, Rümelinbachweg 60, 4054 Basel

Kosten: Eintritt frei!

Infos: Elsbeth Schwyn, +41 (0)61 401 41 65, elsbeth.schwyn@llg.ch

Den inneren Garten stärken

Was: Der persönliche Weg zum Umgang mit Stress

Referent: Robert Pfandl, Psychologe

Wann: Dienstag, 1. Dezember 2015, 19.30 Uhr

Wo: Seminarraum LLG, Huttwilstrasse 58, 4932 Lotzwil

Kosten: Eintritt frei! Freiwilliger Unkostenbeitrag

Infos: Heinz Schenk, +41 (0)78 760 31 87, www.llg.ch

Frei von Diabetes

Was: Ein umfassendes Programm, das wirklich hilft! (Drei Termine zur Auswahl)

Referenten: Jenny Fischer, Pflegefachfrau HF, Remo Fischer, Gesundheitsberater

Termin 1: 06. – 17. Dezember 2015.

Termin 2: 10. – 21. April 2016

Termin 3: 04. – 15. September 2016.

Wo: Sonnmatt, Bergpension & Gesundheitszentrum, Schwand, 9642 Ebnat­Kappel, www.bergpension.ch

Kosten: Ab CHF 1930.–, Paarpreis 1830.– pro Person (inkl. Vollpension)

Anmeldung und Infos: Jenny Fischer, +41 (0)71 993 34 17, jenny.fischer@llg.ch, www.bergpension.ch

Atem-Pause ...

... eine Zeit und ein Ort der Begegnung! Eine Möglichkeit, gesunde Beziehungen aufzubauen und zu fördern.

Termin 1: Samstag, 13. Dezember 2015, 15.00 – 18.00 Uhr.

Termin 2: Samstag, 10. Januar 2015, 15.00 – 18.00 Uhr.

Wo: Familien­ und Gemeinschaftszentrum, Gigerstrasse 2a, 5734 Reinach AG

Kosten: Eintritt frei, kein Konsumzwang, keine Anmeldung erforderlich

Infos: Jane Sailer, +41 (0)62 773 25 58, Susanne Müller

+41 (0)62 773 17 66

Endlich frei – vom Rauchen

Was: Raucherentwöhnungskur

Referent: Remo Fischer, Gesundheitsberater

Wann: 07. – 18. Februar 2016

Wo: Sonnmatt, Bergpension & Gesundheitszentrum, Schwand, 9642 Ebnat­Kappel, www.bergpension.ch

Kosten: Ab CHF 2090.–, Paarpreis 1990.– pro Person (inkl. Vollpension)

Anmeldung und Infos: Sonnmatt Bergpension, +41 (0)71 993 34 17, remo.fischer@bergpension.ch

Weitere Informationen zu diesen und weiteren Angeboten finden Sie unter www.llg.ch und www.llg.at. Für Deutschland besuchen Sie www.dvg­online.de

Österreich

Österreichische Liga Leben und Gesundheit | www.llg.at

LLG-GesundheitsCLUBs an 11 Standorten

Was: Austausch, gemeinsames Lernen, geselliges Beisammensein

Themen: Vegane Küche, NewstartPlus©, Stressmanagement, Wandern, Wirbelsäule etc.

Wo: Braunau, Bödele, Feldkirch, Graz, Linz, Mistelbach, Salzburg, Tulln, Voitsberg, Wien

Weitere Infos: www.llg.at

NewstartprogrammeGesundheit erleben

Was: Newstart­Gesundheits­Programm mit persönlicher Betreuung, Gesundheitscheck, Workshops, Vorträge uvm.

Wo: Country Life Gesundheitszentrum Mattersdorferhof, Mattersdorf 10, A-9560 Feldkirchen/Kärnten Infos und Anmeldung: +43 (0)42 77 23 37, www.countrylife.at, office@countrylife.at

Mehr Veranstaltungen und Informationen zu Seminarangeboten in Österreich auf www.llg.at

Grimassen-Gesichter

In der Juli/August 2015 Ausgabe von «Leben und Gesundheit» bekamen die Kinder den Auftrag, vor dem Spiegel eine Grimasse zu ziehen und sich dabei zu zeichnen. Hier nun einige Bilder, welche Kinder eingesandt haben. Herzlichen Dank, liebe Kinder, für die lustigen Bilder!

Impressum Zweimonatliches Magazin für ganzheitliche Gesundheit nach dem NewstartPlus® Konzept 86. Jahrgang Nr. 6, Nov./Dez. 2015 www.lug­mag.com

Herausgeber und Verlag: Schweiz: Advent-Verlag Zürich, Zweigstelle Krattigen, Leissigenstr. 17, CH­3704 Krattigen, Tel. +41 33 654 10 65, Fax. +41 33 654 44 31, E­Mail: info@advent­verlag.ch, www.advent­verlag.ch, PC 30­19342­9 und Österreich: Top Life Wegweiser-Verlag, Prager Straße 287, A­1210 Wien, Tel. +43 (0)43 1 2294 000, E­Mail: info@toplife­center.com

Partnerorganisationen: Schweizerische Liga Leben und Gesundheit, www.llg.ch Deutscher Verein für Gesundheitspflege, www.dvg­online.de Österreichische Liga Leben und Gesundheit, www.llg.at

Redaktion: Chefredaktor Stephan Freiburghaus (SF), redaktion@lug­mag.com

Davin, 6 Jahre

Sophie, 8 Jahre

Im Gespräch – Ute und Theo Jäger Mit 25 Jahren erleidet Theo Jäger eine starke Gehirnblutung, von da an funktioniert sein Kurzzeitgedächtnis nicht mehr. Seine Frau Ute glaubt 25 Jahre lang unbeirrbar an die Heilung ihres Mannes. 11.11.2015 | 20:15 Uhr HOPE TV

Lebensbilder – Eine Freundschaft über Grenzen hinweg Andre Thäder und Andreas Jurke lernten sich 1982 auf einem kirchenhistorischen Ausflug kennen. Ein nicht-offizielles Treffen, bei dem Studenten aus der DDR auf westdeutsche Kommilitonen trafen. 8.11.2015 | 21:15 Uhr

Luana, 9 Jahre www.hope-channel.de

Emanuel, 8 Jahre

Redaktionsteam: Heidi Albisser, Christian Alt M.A., Dr. med. Ruedi Brodbeck, Dagmar Dorn, Christian Frei M.A., Dominik Maurer, Günther Maurer.

Layout: querfeld1 by rohnerspiller.ch | Ilona Würgler

Bezugsbedingungen:

Schweiz: Zweijahresabonnement, 12 Ausgaben: CHF 119.–www.lug­mag.com

Österreich: Zweijahresabonnement, 12 Ausgaben: € 99,–www.lug­mag.com

Deutschland: Zweijahresabonnement, 12 Ausgaben: € 99,–www.lug­mag.com

Alle Preise inklusive Versandkosten Schriftliche Bestellungen aus Deutschland und Österreich an: Advent-Verlag, Leissigenstr. 17, CH­3704 Krattigen Ausgabe für Sehbehinderte und Blinde in Audio: Blindenhörbücherei der Stimme der Hoffnung, Sandwiesenstr. 35, D-64665 Alsbach-Hähnlein, Tel. +49­6257­50653 35

Druck: Jordi Medienhaus, 3123 Belp, www.jordibelp.ch

Auflage: 11’000 Exemplare

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Kein Teil dieses Heftes darf ohne Einwilligung des Verlages in irgendeiner Form vervielfältigt werden. Die Artikel in Leben & Gesundheit® repräsentieren die Meinung der Autoren und spiegeln möglicherweise nicht in allen Details die Ansichten des Redaktionsteams wider.

Die Kunst des Liebens

Verliebt, verlobt, verheiratet – sind Sie dabei? Eines von den dreien? Oder wünschen Sie sich eine gute Beziehung? Haben Sie Sehnsucht nach «der großen Liebe»? Was meinen wir eigentlich mit der «Kunst des Liebens»? Den zehntausendsten Ratgeber für glückliche Beziehungen? Oder vielleicht gar ein superteures Seminar, eine exotische Studienrichtung oder die neuesten Ergebnisse der Biologie?

Wie denken Sie über die Liebe?

Es wäre schön, geliebt zu werden, nicht wahr? So angenommen zu werden, wie ich bin … Jemand, der GANZ «ja» zu mir sagt … Mich akzeptiert und wertschätzt … Zu mir steht in den Höhen und Tiefen des Lebens. Träume! Guten Morgen! Aufgewacht! Da hat sie uns wieder, die Realität.

Die Scheidungsraten steigen ständig. Familien zerbrechen. Paare gehen gar nicht mehr das Risiko einer Heirat ein. Man bleibt unverbindlich, in «Lebensabschnittspartnerschaften», und tauscht den Partner aus, wenn’s keinen Spaß mehr macht. Schon seltsam, nicht wahr? Alle träumen von der Liebe, alle reden davon, alle singen darüber – bloß leben kann sie keiner. Fragt sich bloß, warum? Was ist unser Problem damit?

Was ist Liebe?

Eine Frage, die schon viele Antworten hervorgebracht hat. Tatsächlich verstehen wir meistens darunter, geliebt zu werden. Und versuchen alles, um uns für den anderen, den Partner, die Umwelt möglichst liebenswert zu machen. Wer denkt

schon daran, dass Liebe eine Kunst ist, die das Einbringen der ganzen Persönlichkeit erfordert? Eine Kunst, die mich herausfordert, zu wachsen und zu reifen, zu lernen und zu üben? Nein, Liebe wird uns heute anders verkauft. Als ein Gefühl, dem man sich hingibt und das einen dann auf Wolke sieben davonträgt. Es braucht bloß «der Richtige» bzw. «die Richtige» zu kommen, dann wird es schon klappen! Und wenn es das nicht tut, muss eben der Partner ausgewechselt werden, um das Rad wieder in Schwung zu bringen! Merken Sie etwas? Wir sind zu vollkommen passiven Konsumenten geworden – auch/gerade in Sachen Liebe. Von klein auf werden wir darauf konditioniert, uns mit den passenden Produkten glücklich, satt und zufrieden zu machen. Muss doch in der Liebe auch so funktionieren! Dass eine gute, krisenfeste und glückliche Beziehung auch jede Menge Arbeit, Verzicht und Einsatz bedeutet, das «schmeckt» uns nicht. Lieber ein schnelles, leckeres «Fast Food»­Menü als ein ballast­

stoffreiches Vollkornbrot – Sie verstehen den Vergleich. Allerdings – von dem einen werden Sie wirklich satt, vom anderen nicht, das ist bloß süße, weiche Luft zum Runterschlucken.

Liebe, die alles gibt!

Wer denkt schon daran, dass Liebe eine Kunst ist, die das Einbringen der ganzen Persönlichkeit erfordert?

Haben Sie noch den Mut zu lieben? So, dass Ihr Herz dabei ist? Ihre Tränen, Ihre Mühe, Ihr Hoffen und Sehnen, Ihr ganzes Sein? Liebe, die sich nicht schont, die sich dem anderen hingibt und für ihn einsetzt, die alles schenkt und nichts verlangt, die warten kann und dennoch alles hofft, die sich nicht zu gut für Tränen und Schmerz ist, die zuerst an den anderen denkt und dann erst an sich selbst. Viele denken, dass es solch eine Liebe nicht gibt. In unserer trägen Konsumgesellschaft vielleicht nicht. Aber dort, wo Menschen Leben wagen, wird das Herz von einer echten und starken Liebe wieder gerührt. Von einer Liebe, die alles gibt!

Die nächste Ausgabe erscheint Mitte Januar 2016

Schwerpunkt: Ernährung

Alles eine Frage der Balance

Manuel Reinisch widmet sich in der kommenden Ausgabe unter der Rubrik «Körperwunder» vor allem dem «1x1 des Blutzuckers». Wozu braucht der Körper «Glukose»? Wie viel und welchen «Zucker» brauchen wir? Worauf gilt es bei der Zufuhr der «Süße» besonders zu achten? Was ist, wenn’s «zu viel» wird? Was, wenn «zu wenig» da ist? Was sind «Zuckerfallen»? Dies und manch Interessantes mehr in unserer nächsten Ausgabe von «Leben und Gesundheit».

Wunder Verdauungsapparat

Wer spricht schon gerne über seine Verdauung und darüber, «was am Ende dabei herauskommt»? Die Mehrheit der Bevölkerung hat sich damit abgefunden, dass es bei der «Verarbeitung» der Nahrungsmittel, sprich bei Magen und Darm, nicht so klappt, wie es klappen sollte. Erfahren Sie mehr über das «Wunder Verdauungsapparat» und lassen Sie sich dazu begeistern, «dem, was hinten herauskommt, wieder mehr Beachtung zu schenken» – Verdauung kann besser gelingen! Unser Cartoonist kann mehr als «nur» zeichnen

Audioausgabe für Sehbehinderte und Blinde:

Blindenhörbücherei der Stimme der Hoffnung, Sandwiesenstr. 35, D-64665 Alsbach-Hähnlein, Tel. +49­6257­50653­35

«Wilde» Tiere im Winter ...

Wildlebende Tiere im Winter – sie haben es nicht immer leicht! Sie müssen sich vor Feinden schützen, erleben Stürme, Schneegestöber, Lawinen, Kältewellen. Jedes Tier hat seine eigene Strategie, um genügend Nahrung zu finden und an einem angepassten Ort die harte Winterzeit zu überstehen. Ist das nicht ein Wunder?

Begleiten Sie Anna­Dora Sartorio durch winterliche Landschaften und betrachten Sie in Ruhe die großartigen Bilder, die dort entstanden sind.

«Der best e Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein.»
Ralph Waldo Emerson

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