Leben & Gesundheit® Ausgabe Sonne Juli/August 2014

Page 1


Leben Gesundheit &

Gesundheit

Gesundheit, Glück und Wohlbefinden hängen nicht einfach vom Zufall oder von den Genen ab. Sie gründen auf dem Zusammenwirken verschiedener Faktoren und Prinzipien. Die meisten davon können wir aktiv und massgeblich beeinflussen. NewstartPlus, ein modernes, international bekanntes, wissenschaftlich bewährtes und ganzheitlich angelegtes Gesundheitskonzept, fasst sie anschaulich zusammen. Jeder ein-

Prioritäten

Priorities

zelne Buchstabe von Newstart Plus steht für ein Prinzip, das einen entscheidenden Einfluss auf Gesundheit, Glück und Lebensqualität hat. NewstartPlus entfaltet seine volle Kraft im Zusammenwirken aller zwölf Prinzipien. In jeder Ausgabe beleuchtet «Leben und Gesundheit» eines davon. NewstartPlus lädt Sie ein, neu zu starten und das Plus für Ihr Leben zu entdecken.

Optimismus

Mässigkeit

Beziehungen Social support

Ernährung Nutrition

Bewegung Exercise

Wasser Water

Die Natur bewahren und genießen!

Umweltverschmutzung, Ozonloch, Klimaerwärmung, Überschwemmungen, Dürreperioden, Hungerkatastrophen, Erdbeben – häufige Schlagzeilen unserer Zeit. Die Welt scheint aus den Fugen zu geraten. Die Sonne, Energiequelle des Lebens und Symbol der Urkraft unserer Existenz, wird zur Bedrohung. Ohne gesunde Umwelt ist alles Leben beeinträchtigt. Der Natur und uns selbst zuliebe ist es wichtig, sorgsam mit der Umwelt umzugehen. Im Sommer die Haut vor zu

viel Sonnenlicht schützen beugt braunem Hautkrebs vor, während im Herbst und Winter die genügende Aufnahme von Sonnenlicht vor saisonalen Depressionen schützt. Sonnenlicht ist für die Produktion von aktivem Vitamin D nötig, welches regulierende Effekte auf den Knochenstoffwechsel, auf das Immunsystem und auf die Psyche ausübt. In Harmonie mit der Schöpfung zu leben steigert die Lebensqualität und das Wohlbefinden.

Texte: Dr. med. Ruedi Brodbeck; © Grafik: AdventVerlag Zürich, designed by mapro.ch
Sonne Sunshine

«Zeig mir den Platz

an der Sonne ...»

Wir alle kennen Redewendungen wie «Auf der Sonnenseite des Lebens stehen» oder «Dieses Mädchen trägt die Sonne im Herzen». Was aber meinen wir damit? 1971 veröffentlichte Udo Jürgens einen Song mit dem Titel «Zeig mir den Platz an der Sonne». Sein Liedtext liefert treffende Antworten auf diese Frage. Jürgens beschreibt in diesem Lied seine Sehnsucht nach einem Land, in dem bestimmte Umgangsformen gepflegt werden:

«Wen kümmern noch des Nachbarn Schmerzen, wer hilft dem Nächsten durch die Tat? Wir haben Riegel vor den Herzen und um die Seele Stacheldraht. Ich such' ein Land, es liegt noch weit, wo Friede wohnt und Menschlichkeit. Zeig mir den Platz an der Sonne, wo alle Menschen sich versteh’n.»

«Ein Platz an der Sonne» meint demnach, die Menschen um mich wahrzunehmen und für ihre Nöte offen zu sein. Ist das nur ein unrealistischer Wunsch? Ist er zu erfüllen? Wenn ja, wie? Materiell gesehen leben wir in unseren Breitengraden tatsächlich «auf der Sonnenseite», wie

aber steht es «mit der Sonne in unseren Herzen»? Was von beiden ist wichtiger? Ist das eine vom anderen abhängig?

Mich motivieren die tiefsinnigen Worte von Udo Jürgens, «die Riegel vor meinem Herzen» zu öffnen und «den Stacheldraht um meine Seele» zu entfernen. Dies geschieht, indem ich für «des Nachbarn Schmerz» aufmerksam bin und aktiv Anteil daran nehme, indem ich dort, wo es mir möglich ist, «zu meinem Nächsten» hingehe und «ihm helfe»; indem ich mit meinem Denken und Handeln bewusst nach «Frieden und Menschlichkeit» trachte.

Natürlich verstehen wir uns nicht mit allen Menschen gleich gut, aber «wenn wir die Sonne im Herzen tragen», besitzen wir die Kraft und empfinden den Ansporn, verständnisvoll und wohlwollend mit unserem Nächsten umzugehen. Das verändert mein eigenes Empfinden und Wahrnehmen. So sagte einst Georg Hauer, katholischer Theologe: «Wem wir Gutes tun, der wird uns lieber». Oder wie Sokrates zu sagen pflegte: «Das wahre Glück ist: Gutes tun».

In diesem Sinne wünsche ich mir und Ihnen, dass wir «die Sonne im Herzen tragen» und damit täglich ein Stück dazu beitragen, dass die Menschen in unserem Umfeld einen «Platz an der Sonne» finden.

Sommerliche Grüße und viel Freude mit unserer «Urlaubsausgabe» zum Schwerpunktthema Sonne wünscht Ihnen im Namen des Redaktionsteams

Inhaltsverzeichnis

Editorial «Zeig mir den Platz an der Sonne …» 3

Schwerpunkt: Sonne

Mosaik

Kurz und aktuell informiert

Familie und Erziehung Mangel an Selbstwert?!

Lebensweisheiten

Ein paar Tropfen Lebensweisheit

Kreative Landwirtschaft Heidelbeeren selber pflanzen

Nebenbei erzählt Gut belichtet?

Rezepte frisch, knackig, sommerlich

Interview «Mein Leben geht nicht ohne Orientierungslauf weiter»

Haut und Sonne
Sommer, Sonne, schwanger
S. 16
S. 22 Mangel an Selbstwert?! Sonnenlicht – Elixier für die Seele

Praxisfenster

Abschied nehmen …

Alltagstipps

Geliebt und gehasst – Insekten, Würmer, Käfer

Unsere Heilpflanzen

Arnika – hilfreich gegen Entzündungen

Denksport

Preisrätsel und Sudoku

Kinderseite

Mein kleiner Kressegarten

Körperwunder

Unser Auge – ein Meisterwerk der Natur und das Wunder des Sehens

Fitness

Beinachsen-Stabilität

Kursangebote – Vorträge

Impressum

Kolumne

Mut zur Liebe

Vorschau

DER Tipp die Moorpackung

Nicht jeder hat, wie manche Kurhäuser, frisches Moor für einen Wickel zur Verfügung. Darum empfehlen wir jedem Haushalt, eine sogenannte «Moorpackung» (in Kunststoff eingeschlossenes Moor) anzuschaffen. Achten Sie beim Kauf auf eine gute Qualität. Dieses «Moorkissen» kann in einem Topf mit Wasser auf dem Herd langsam erhitzt werden. Das Wasser darf nicht kochen. Der mit Naturmoor gefüllte Wärmeträger speichert die Wärme besonders lange, gibt sie langsam und schonend an den Körper ab und passt sich dem zu behandelnden Körperteil ideal an.

Sonnenstrahlen und Augenschutz

Wer seine Augen nicht richtig vor der Sonneneinstrahlung schützt, setzt sich der Gefahr aus, dass die UV-Strahlen die Netzhaut irreparabel beschädigen. Damit Sie die Sonnenstunden auch in Zukunft noch genießen können, gilt es beim Kauf einer guten Sonnenbrille Folgendes zu beachten:

• Suchen Sie nach der Bezeichnung «UV 400». Denn die Gläser sollten vor UV­Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometer schützen.

• Generell schützen braune Gläser besser als blaue. Nicht geeignet sind helle Gläser wie orange, hellgrün oder hellblau.

• Die Sonnenbrille sollte bis zu den Augenbrauen reichen und seitlich mindestens bis zum Gesichtsrand. Im Wasser ist ein Seitenschutz oder ein breiter Bügel notwendig.

Die Moorpackung fördert nicht nur die Durchblutung und beschleunigt den Regenerationsprozess, sondern wirkt sich positiv auf den gesamten Organismus aus – bis tief ins Innere des Körpers. Sie regt den Stoffwechsel an und entspannt die Muskulatur. Sie ist besonders zur Unterstützung der Behandlung von Gelenkerkrankungen, Erkrankungen oder Verletzungen an Sehnen, Bändern, Meniskus, Muskeln und Knochen wie auch nach Knochenbrüchen oder Verstauchungen zu empfehlen. Zu Gelenkerkrankungen zählen ebenso Arthrose, Gicht, Entzündungen im Schultergelenk, im Knie oder Knöchel. Auch bei Rheuma, bei verspannter, schmerzender Muskulatur oder bei Menstruationsschmerzen ist eine Moorpackung sehr wohltuend. Sie ist auch ein guter Ersatz für die altbewährte Bettflasche. Ob auf dem Bauch, im Nacken oder an den Füßen – alle Körperteile freuen sich über diese angenehme Wärme. Probieren Sie es aus!

red/sf

Kinder und Jugendliche müssen gut geschützt werden, da ihre Netzhaut besonders gefährdet ist. Deshalb ist ein Schutz mit der richtigen Sonnenbrille und einer Baseballmütze zu empfehlen. Besondere Vorsicht ist am Meer und in den Bergen geboten. www.suva.ch

Mosaik

Die Rubrik «Mosaik» in «Leben und Gesundheit» ist eine Plattform für kurze interessante Texte, Bilder und Informationen. Auch Sie als Leserin oder Leser können zu Wort kommen bzw. Bilder einsenden. Nutzen Sie die Kontaktadresse: «Leben und Gesundheit», Mosaik, Leissigenstr. 17, CH-3704 Krattigen oder die E­Mail­Adresse: redaktion@lug-mag.com

Forscher rütteln

erneut am gesunden

Image des Rotweins

Rotwein in Maßen soll durchaus gesund sein, hieß es lange. Eine neue Studie zweifelt diese Annahme nun erneut an. Lange gingen Wissenschaftler davon aus, dass Resveratrol, ein bestimmter sekundärer Pflanzenstoff, der unter anderem in Rotwein, Beeren und dunkler Schokolade vorkommt, gut für die Gesundheit sei. Es soll helfen, Entzündungen, Herz­Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs vorzubeugen. Eine neue Langzeitstudie mit knapp 800 älteren Menschen konnte diese Effekte jedoch nicht nachweisen. Es gebe keine Anzeichen für eine lebensverlängernde Wirkung von Resveratrol, schreibt ein Forscherteam um Richard Semba von der Johns-Hopkins­Universität in Baltimore (US­Staat Maryland) in der Fachzeitschrift «JAMA Internal Medicine». www.stern.de

Stillen im Job

wird attraktiver

Stillpausen während der Arbeitszeit müssen unabhängig vom Ort des Stillens und nach einheitlichen Mindestregeln entlohnt werden. Dies hat der Schweizer Bundesrat mit einer entsprechenden Änderung der arbeitsrechtlichen Bestimmungen beschlossen. Die Schweizerische Stiftung zur Förderung des Stillens begrüßt diese Neuerung als wichtigen Schritt zur Erleichterung des Stillens im Job. Sie hofft, dass durch die klare Regelung der Entlohnung künftig mehr erwerbstätige Mütter ihre Babys länger stillen. Gestillte Kleinkinder sind weniger oft krank und verursachen somit weniger Absenzen der Eltern vom Arbeitsplatz. Die Stiftung ist deshalb überzeugt, dass die Förderung des Stillens während der Arbeitszeit auch den Arbeitgebern Nutzen bringt.

www.stiftungstillen.ch

Humor

Er: Wirfst du gerade Steine an mein Fenster?!

Wozu gibt›s Handys?

Sein Freund: Ja, tut mir leid, warte mal kurz!

Er: Hast du grad dein Handy an mein Fenster geworfen?!

Zecken im Vormarsch

Die Zahl der schweren Hirnhautentzündungen wegen Zeckenstichen hat gemäß Bundesamt für Gesundheit stark zugenommen. Gesamtschweizerisch hat sich die Zahl der Hirnhautentzündungen mehr als verdoppelt. Das muss nicht sein! Obwohl ein hundertprozentiger Schutz gegen zeckenübertragene Krankheiten nicht möglich ist, kann das Risiko eines Zeckenstiches schon mit einfachen Verhaltensweisen vermindert werden:

• Im Wald, in Gärten und an Wegrändern Gestrüpp und Unterholz meiden, um keine Zecken abzustreifen.

• Geschlossene Kleidung von heller Farbe tragen (so können Zecken entdeckt und entfernt werden, bevor sie auf die Haut gelangen).

• Zeckenschutzmittel für Haut und Kleider benutzen.

• Nach Aufenthalt im Wald oder im Garten Körper nach Zecken absuchen.

• Falls eine Zecke gefunden wird: So schnell wie möglich mit einer spitzen Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange entfernen.

www.suva.ch

Menschen, die in einem «Frühsommer-Meningoenzephalitis» (FSME) Gebiet leben, sollten sich bei ihrem Hausarzt eine Empfehlung einholen, ob eine Impfung zum Schutz vor FSME-Erkrankung (Hirnhaut oder Hirnentzündung) ratsam wäre.

PROF. DR. MED. DETLEF I. LANG

Facharzt für Innere Medizin, Nephrologie, Hypertensiologie, Ärztlicher Leiter Nierenzentrum Nordhorn, Nordhorn, D

Vitamin D

Die medizinische Bedeutung des Sonnenlichtes für den menschlichen Organismus am Beispiel des Vitamins D

Sonne tut gut

Die Sonne, ihr Licht und ihre Wärme tun uns Menschen gut. Das spürt jeder. Warum also einen Artikel über die medizinische Bedeutung des Sonnenlichtes schreiben? Vielleicht deshalb, weil wir in einer Zeit leben, in der wir für alles gerne Beweise haben wollen. Braucht es neue wissenschaftliche Belege, um der positiven Bedeutung des Sonnenlichtes mehr Gewicht zu verleihen? Wohl kaum.

Trotzdem ist es gut zu wissen, was in unserem Körper abläuft.

Sonnenlicht und Körper

Hiermit möchte ich Sie als Leserin und Leser einladen, sich mit der Bedeutung des Sonnenlichtes für Ihre körperliche Gesundheit auseinanderzusetzen. Bereits Thomas Mann hat im «Zauberberg», wo die Behandlung der Tuberkulose in Davos an der frischen Luft und in der Sonne beschrieben wird, be-

richtet, wie wichtig Sonne und frische Luft für die Genesung sein können. Dieser Einblick in die heute verstandenen Zusammenhänge von Gesundheit und Krankheit, unter dem Einfluss von Sonnenlicht, soll für Sie persönlich gewinnbringend sein. Ein Schwerpunkt ist die Wirkung von Vitamin D unter dem Einfluss der Sonnenstrahlen. Nicht nur weil Vitamin D aktuell in aller Munde zu sein scheint, sondern weil es wirklich viele wich-

tige Funktionen dieser Substanz gibt. Hier spielt das Immunsystem hinein, aber vor allem auch die Regulation des Calcium- und Phosphathaushaltes im Knochenstoffwechsel.

Effekte des Sonnenlichtes

Sonnenstrahlen (UV-Strahlen) werden nicht nur mit positiven, sondern auch mit negativen Wirkungen in Verbindung gebracht. Ob positive oder negative Einflüsse überwiegen, hängt von der Menge («Die Dosis macht das Gift», Paracelsus) der Vitamin D-Aufnahme und von individuellen Faktoren wie z. B. der Hautpigmentierung ab. Die möglichen negativen Effekte sind relativ klar und gut bekannt. Hier muss die Entwicklung von Melanomen, also des schwarzen Hautkrebses, genannt werden. Das kann mit der Häufigkeit von Sonnenbränden zusammenhängen. Aber auch die Entwicklung eines grauen Stars, also der Linsentrübung des Auges, Augentumore und auch z. T. eine reduzierte Immunabwehr mit Aktivierung von schlummernden Viren können Folgen von zu viel Sonnenbestrahlung sein. Sehr häufig und sicher von vielen Lesern schon selbst erlebt, ist die – letztlich harmlose –Entwicklung eines Herpes labialis mit seinen typischen Lippenbläschen, die zwar unangenehm sind, aber folgenlos ausheilen. Viele Jahre lang hat man besonders auf diese problematischen Effekte der Sonnenstrahlen geachtet und entsprechende Warnungen ausgesprochen. Tatsächlich gibt es erste Daten, die belegen, dass strenge Sonnenschutzprogramme eine positive Wirkung auf die Entwicklung von Melanomen haben können. Allerdings ist die Verzögerungszeit bis zum Auftreten eines solchen Hautkrebses sehr lang, sodass es viele Jahre dauern wird, bis die Effekte von solchen Schutzprogrammen wirklich zu beweisen sind. In jedem Fall gehört die Vorbeugung vor einem Sonnenbrand unbedingt zu einem sorgfältigen Umgang

mit dem Sonnenlicht.

Mangel an Sonnenlicht Umgekehrt ist klar, dass durch einen Mangel an Sonnenlicht viele Krankheiten erst entstehen. Viele Probleme hängen unmittelbar mit dem Vitamin D zusammen. Am berüchtigtsten ist die Rachitis (Knochenerweichung), die sogenannte englische Krankheit – bei einfacher Betrachtung ein deutlicher Beleg dafür, dass das Arbeiten im Dunkeln krank machen kann. Erstmals beobachtete man diese Knochenerkrankung bei Kindern, die in England im Bergbau arbeiten mussten und kaum dem Sonnenlicht ausgesetzt waren.

Ferner wird der Vitamin DMangel inzwischen als wichtiger Risikofaktor betrachtet – für Herz ­ Kreislauf ­ Erkrankungen und das metabolische Syndrom mit seinen vier Komponenten Bluthochdruck, atherogene Fettstoffwechselstörung (die Folge davon ist Arteriosklerose, im Volksmund Arterienverkalkung), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) und Adipositas (Übergewicht). Sogar die Entstehung von Krebs, von autoimmunologischen Erkrankungen wie z. B. Allergien, aber auch verschiedene Infektionen und die Gesamtsterblichkeit scheinen vom Vitamin D­Mangel beeinflusst zu sein.

Bildung von Vitamin D

Bei strenger Definition ist das Vitamin D kein echtes Vitamin, da es sich dabei um Substanzen handelt, die lebenswichtig sind, vom Körper allerdings nicht selbst in ausreichender Menge hergestellt werden können. Beim Vitamin D gibt es zwei Hauptformen: Vitamin D3 oder Cholecalciferol, welches in der Haut nach Sonnenlicht- oder UV-Licht-Einwirkung gebildet wird, und Vitamin D2 oder Ergocalciferol, welches über die Nahrung aus Pflanzen aufgenommen werden kann.

Vitamin D wird zu 90 % vom Organismus selbst in der

Haut während der Sommermonate hergestellt. Der Rest wird über Nahrungsquellen aufgenommen, wobei besonders fetthaltiger Fisch wie Hering und Makrele zu nennen ist. In manchen Ländern werden auch künstlich angereicherte Nahrungsmittel als Vitamin D­Quelle zur Verfügung gestellt. Aus meiner Sicht kann nach der aktuellen Datenlage keine generelle Empfehlung für Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D erteilt werden. Bei ausgewogener Ernährung und regelmäßiger Aufnahme von Sonnenlicht erscheint dies für gesunde Personen nicht erforderlich.

Schwäche oder Mangel an Vitamin D

Heute muss zwischen echtem Vitamin D-Mangel mit konkreten Krankheitssymptomen und einer «Vitamin D­Schwäche» unterschieden werden. Ein echter Mangel geht mit Muskelschwäche, Knochenschmerzen und einer Neigung zu Knochenbrüchen einher. Eine «Vitamin D­Schwäche» zeigt zunächst keine klinischen Symptome. Risikofaktoren für einen Vitamin D-Mangel sind eine stark pigmentierte Haut, zu geringe Sonnenschein-Einwirkung, Adipositas (Übergewicht), Malabsorption (schlechte bzw. gestörte Nahrungsaufnahme im Darm) und fortgeschrittenes Alter – da die ältere Haut deutlich weniger Vitamin D produziert als die Haut jüngerer Menschen.

Die Tuberkulose

Wir erleben sie unter guten hygienischen Bedingungen in diesem Jahrhundert nur noch selten. Trotz moderner Antibiotika bleibt die Erkrankung eine Herausforderung, da die Resistenzentwicklung Anlass zur Sorge gibt. Um die Jahrhundertwende waren Sonnenlicht und Luft die wesentlichen und nahezu einzigen Therapiegrundlagen für diese Krankheit, so wie es Thomas Mann im «Zauberberg» eindrücklich beschrieben hat. Dass pharmakologische Sub-

Unter dem Einfluss von Sonnenlicht wird in der Haut 90% des Vitamin D3 Vorläufers Cholecalciferol gebildet

Starke Knochen und ein gestärktes Immunsystem

Dieses aktive Vitamin D Calcitriol stimuliert die Kalziumund Phosphataufnahme aus dem Darm und baut Kalzium in den Knochen ein. Ein Mangel führt zur Erweichung der Knochen (Rachitis, Osteomalzie).

stanzen wirksamer sein können, ist unbestritten. Nichtsdestoweniger konnte bereits in einer sehr alten Studie aus dem Jahr 1848 aus London nachgewiesen werden, dass Lebertran bei Patienten mit Tuberkulose einen positiven Effekt auf das Überleben der Patienten hatte. Wie in Davos bestand ansonsten die einzige Therapie darin, die Tuberkulose-Patienten dem Sonnenlicht auszusetzen. Gemeinsam ist beiden Therapieformen, dass die Patienten mehr Vitamin D zugeführt bekommen – einmal in Form des Lebertrans, zum anderen durch die Bildung von Vitamin D in der Haut durch das Sonnenlicht. Bis heute bleibt umstritten, ob der nachgewiesene Vitamin D-Mangel bei der Tuberkulose die Ursache oder Wirkung der Infektionserkrankung ist. Offensichtlich verbessert aber das Ansteigen der Vitamin D­Konzentration die Heilungsaussichten der Patienten. Studien scheinen inzwischen auch zu belegen, dass Vitamin D den Immunzellen helfen kann, Tuberkulose-Erreger zu töten.

Auch grippale Infekte

Aber nicht nur die Tuberkulose, die in unseren Breiten derzeit eher von untergeordneter

Vitam D, ein Allzweckvitamin?

Über die Ernährung erfolgt die Aufnahme (max. 10%) des Vitamin D2 Vorläufers Ergocalciferol

In der Leber werden diese Vorläufervitamine in Calcidiol umgewandelt

In den Nieren wird Calcidiol zum aktiven Vitamin D3 Calcitriol verstoffwechselt

Bedeutung ist, wurde als Infektionserkrankung in Abhängigkeit von Vitamin D untersucht. Bei japanischen Schulkindern wurde 2010 festgestellt, dass jene, die Vitamin-D verabreicht bekamen, seltener an einem grippalen Infekt litten. Bei Kindern in der Mongolei wurde nachgewiesen, dass einige, die mit Vitamin D angereicherte Milch erhielten, nur halb so häufig erkältet waren wie Kinder der Kontrollgruppe. Dieser Effekt kann auch eine Erklärung für unsere alltägliche Beobachtung sein, dass Erkältungen vor allem in der kalten Jahreszeit auftreten, in der wir aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung über niedrigere Vitamin-D-Spiegel verfügen.

Es gibt eine wachsende Anzahl von Forschern, die den Eindruck erwecken, Vitamin D könne eine Art Allzweckvitamin sein, das auch vor Asthma und Diabetes schützt und Krebs, Multiple Sklerose und Herz­Kreislauf­Erkrankungen verhindert. Jedes Jahr könnten 100’000 Fälle von Brust- und Darmkrebs allein in den USA und Kanada durch die Sonnenscheinsubstanz verhindert werden. Diese Berechnun-

gen wurden 2009 in den Annals of Epidemiology angestellt. Drei Viertel der Todesfälle durch diese Erkrankungen ließen sich vermeiden, wenn die Menschen genügend Vitamin D besitzen würden, sei es durch Zusatz von speziellen Nahrungsmitteln oder durch ausreichende Sonnenbestrahlung.

Studien ...

Meist werden in Studien zwei Gruppen – Menschen mit einem hohen und solche mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel – untersucht. Dabei zeigt sich immer wieder, dass kranke Menschen weniger Vitamin D in ihrem Blut aufweisen. Ursache und Wirkung sind dadurch aber noch nicht definiert. Kranke Menschen sind sportlich nicht aktiv und damit weniger an der frischen Luft bzw. an der Sonne. Außerdem ist Vitamin D fettlöslich und wird deshalb im Fettgewebe gespeichert. Übergewichtige haben daher meist weniger freies Vitamin D zur Verfügung. Somit muss ein Vitaminmangel nicht die Ursache, sondern kann das Symptom schlechter Gesundheit sein. Nur wenn sehr viele Menschen über viele Jahre nachbeobachtet werden, können

verlässliche Aussagen zu Vitamin D­Effekten in Abhängigkeit vom Sonnenlicht getroffen werden. In Harvard wurde kürzlich die «Vital Study» begonnen, an der 20’000 gesunde US-Amerikaner teilnehmen. Fünf Jahre lang erhalten sie jeden Tag 2’000 Internationale Einheiten (UI) Vitamin D oder ein Placebo. Ähnliche Studien sind in Europa begonnen worden. Die Studien sind teuer. Derzeit läuft die «DoHealth-Study» in acht europäischen Städten mit mehr als 2’000 Über­70­Jährigen. Dabei wird die Wirkung von Vitamin D auf Brüche, Blutdruck, Infektionen und die geistige Leistungsfähigkeit untersucht werden. Bis die Studien gegen Ende des Jahrzehnts abgeschlossen sind, wird weiter darüber gestritten werden, wie viel Vitamin D dem Menschen wirklich nützt.

Schlussgedanken

Sollten alle Menschen in unseren Breiten, besonders im Winter, wenn es zu wenig Sonneneinwirkung gibt, Vitamin D zugeführt bekommen? Aus meiner Sicht erscheint es sinnvoll, dass alle Menschen mindestens 50 Nanomol pro Liter

(nmol/l) Vitamin D aufweisen. Vitamin­D­Enthusiasten finden das zu niedrig. Es wird argumentiert, dass die aktuell gemessenen Normwerte durch Kleidung, Nutzen von Sonnencreme und den Aufenthalt in geschlossenen Räumen viel zu niedrig seien. Tatsächlich gibt es Daten von afrikanischen Stämmen in der Nähe des Äquators mit durchschnittlichen Werten von 115 nmol/l. Allerdings könnte zu viel davon auch schaden.

In Deutschland erreichen nach Informationen der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) nur 40 Prozent aller Menschen überhaupt das Minimum von 50 nmol/l. Im Sommer würden einige Minuten in der Mittagssonne ausreichen, um diesen Mindestwert zu erreichen. Eindeutig zu empfehlen ist, dass sich jeder regelmäßig an der frischen Luft mit Sonnenbestrahlung bewegen sollte. Dies wird der Oste-

Im Sommer würden einige Minuten in der Mittagssonne ausreichen, um diesen Mindestwert zu erreichen. Eindeutig zu empfehlen ist, dass sich jeder regelmäßig an der frischen Luft mit Sonnenbestrahlung bewegen sollte.

oporose vorbeugen und vielleicht sogar vor der nächsten Erkältungskrankheit bewahren. Kurze Hosen, um mehr Haut den Sonnenstrahlen auszusetzen, sind dabei durchaus vernünftig. Es gibt klare Beweise dafür, dass ein ausgewogener Lebensstil – mit einer höheren Sonnenbestrahlung und damit höheren Vitamin D-Pegeln – für ein längeres und gesünderes Leben bürgt. Genießen Sie die Sonnenstrahlen jeden Tag, gegebenenfalls auch einmal eine UV-Dosis im Winter von der Sonnenbank –aber nicht regelmäßig zur Bräunung. Denn die vermehrte Pigmentierung verringert die Vitamin D-Bildung, und die Nebenwirkungen von zu viel UV-Bestrahlung müssen bedacht werden.

Gehen Sie wieder öfter an die Sonne! Sie werden sich wohl fühlen und unterstützen damit Ihren Organismus ganz wesentlich.

Vitamin D im Blut messen

Den Vitamin-D-Status bestimmt man über die Konzentration im Blut. Als Blutwert verwendet man die Speicherform des Vitamin-D, das 25-Hydroxy-Vitamin-D (auch als 25-OH-D oder 25OHD abgekürzt). Diese Speicherform ist der beste Repräsentant der Vitamin­D­Versorgung des Körpers. Sie hat eine Halbwertszeit von fast 3 Wochen und zeigt damit die Vitamin-D-Versorgung des Körpers der vergangenen Monate. Würde man andere Vitamin­D­Formen messen, hätte man nur eine Auskunft über die Versorgung der letzten Stunden oder Tage.

Es wäre sinnvoll, wenn alle Menschen mindestens 50 nmol/l 25OHD aufweisen würden. Manche Experten tendieren sogar zu einem «optimalen» Wert von 100 nmol/l 25OHD.

DR. MED. KERSTIN HAUFE

Hautärztin, Schwyz, CH

Haut und Sonne

Was Sie tun können, um Ihre Haut jung und gesund zu halten.

Wer mag es nicht, wenn Sonnenstrahlen die Nase kitzeln und unsere Gedanken an erholsame Urlaubstage in der freien Natur abschweifen? Sonnige Tage und Zeiten sind oft der Inbegriff von Lebensfreude, Entspannung und Glücksgefühl.

Die Sonne hat viele positive Eigenschaften. Sie erhellt unsere Tage, ermöglicht das Leben auf der Erde, erwärmt unsere Glieder und unser Gemüt. Doch wie so oft im Leben gibt es auch hier «Schattenseiten». Wie schon Paracelsus formu-

lierte: «Alle Ding’ sind Gift und nichts ohn’ Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.» Was bedeutet das nun im Zusammenhang mit der Sonne?

Das Sonnenlicht besteht aus sichtbarer und unsichtbarer Strahlung, die im Verlauf des Tages in unterschiedlich hoher Dosis auf unsere Haut trifft. Je nach Hauttyp (siehe Tabelle) reagiert die Haut unterschiedlich empfindlich auf Sonnenstrahlen. Während z. B. Menschen mit Hauttyp I nach 5-10 Minuten in der prallen Sonne mit Sonnenbrand rea-

gieren, insgesamt jedoch kaum einmal bräunen, können sich Personen mit dem Hauttyp IV ohne Probleme 40 Minuten der Sonne aussetzen und werden dabei nicht rot, sondern braun. Zu beachten ist, dass auch bei bewölkter Wetterlage 60-80 % der maximalen Sonnenstrahlung unsere Haut erreichen und auch Glas (Fenster- oder Autoscheiben) keinen ausreichenden Schutz vor UVA­Licht bietet. Natürlich ist die Intensität der Sonneneinstrahlung an jenen Orten der Erde höher, die der Sonne näher liegen. Je höhere Ber­

ge wir erklimmen und je näher wir dem Äquator kommen, desto wichtiger ist ein guter Schutz vor der Sonne.

Warum sollten wir uns vor zu intensiver Sonneneinstrahlung schützen?

Wie wahrscheinlich die meisten von uns schon einmal erlebt haben, ist eine sehr schnell auftretende, unerwünschte Wirkung der Sonne an der Haut der sogenannte «Sonnenbrand».

Dieser kann sich als Rötung mit Spannungs- und Hitzegefühlen darstellen. Bei stärkerer Ausprägung sind sogar Blasen möglich. Doch leider bleibt es nicht bei dieser nur kurzzeitig anhaltenden Störung des Wohlbefindens. Auf längere Sicht summieren sich alle kleinen, einmal stattgefundenen Sonnenschäden an der Haut und können zu vorzeitiger Hautalterung und –teilweise erst nach Jahrzehnten! – zu Hautkrebs führen. So wurde z. B. in Deutschland zwischen 2005 und 2012 eine 68%ige Zunahme von schwarzem Hautkrebs (Malignes Melanom) und eine 50%ige von weißem Hautkrebs beobachtet. Die Schweiz führt jedoch einen traurigen Rekord an: Wir leben von allen europäischen Ländern im Land mit der höchsten Hautkrebsrate (im Verhältnis zur Einwohnerzahl)! Wahrscheinlich ist dies auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurückzuführen. Neben den hier häufig vorkommenden Hauttypen I-II und einer immer höheren Lebenserwartung spielen sicherlich auch Freizeitaktivitäten in der wunderschö-

nen freien Natur (z. B. in Umgebungen, wo Wasser, Schnee und Strand die Sonnenstrahlen stark zurückwerfen) und der hohe Lebensstandard mit der Möglichkeit häufiger Reisen in sonnenreiche Gebiete eine Rolle.

Insofern ist Hautkrebs ein deutlich unterschätztes Krankheitsrisiko mit einer glücklicherweise insgesamt guten Prognose. Wenn es jedoch erst einmal zu Hautkrebs gekommen ist, sind oft operative Eingriffe notwendig, die mit Narbenbildung einhergehen. Besser ist es somit, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen. Besonders gefährlich sind übrigens Sonnenbrände in der Kindheit, da die zarte Kinderhaut am meisten durch die Sonne geschädigt wird. Die Haut vergisst nichts!

Wie können wir uns vor zu viel Sonne schützen?

Der erste Schritt zu einem guten Schutz vor der Sonne ist, sich bewusst zu werden, dass unsere meist helle Haut nur sehr ungenügenden Eigenschutz vor der Sonne aufweist.

Haut extrem hell, oft Sommersprossen hell hellbraun olivenfarbig, braun

Haare rot bis hellblond blond bis hellbraun dunkelblond bis braun dunkelbraun, schwarz

Augen meist blau, grün, selten braun blau, grün, grau grau, braun braun

Sonnenbrand immer häufig selten kaum

Bräunung keine kaum durchschnittlich schnell, tief

Eigenschutzzeit in der Sonne 5-10 min 10-20 min 20-30 min 40 min

Hinzu kommt, dass die uns umgebende Ozonschutzhülle in den letzten Jahrzehnten immer dünner geworden ist und größere «Ozonlöcher» ausgebildet hat, die nun die Sonnenstrahlen relativ ungehindert auf die Erdoberfläche durchlassen. Dies stellt vor allem über dem australischen Kontinent ein großes Problem dar. Konsequenterweise sollte man deshalb Zeiten, in denen die Energie der Sonne am intensivsten wirkt, möglichst im Schatten oder in geschlossenen Räumen verbringen. In mitteleuropäischen Ländern ist dies von 11-14 Uhr empfehlenswert, in südeuropäischen oder tropischen Ländern sogar von 10­15 Uhr.

Ein weiterer wichtiger und einfacher Schutz vor der Sonne ist das Tragen von möglichst dichtgewebter oder spezieller UV­Schutz­Kleidung, kombiniert mit einer Kopfbedeckung (bevorzugt mit breiter Krempe) und einer Sonnenbrille. Die dann noch freiliegenden Hautareale sollten mit Sonnenschutzmitteln eingecremt werden.

Ein geringfügiger «interner» Sonnenschutz kann zusätzlich durch den Konsum von Beta­Carotin­haltigen Nahrungsmitteln (v. a. sind das gelb-orange Früchte und Gemüse sowie dunkelgrünes Blattgemüse) oder durch die Einnahme von Beta­Carotin­haltigen Kapseln erzeugt werden. Man erreicht damit jedoch maximal einen Schutzfaktor von 2-4. Deshalb ist dieser Sonnenschutz nur als ergänzende Maßnahme zu empfehlen und muss dafür mindestens 10 Wochen vor Sonnenkonsum begonnen werden. Raucher sollten auf dieses Ver-

fahren möglichst verzichten, da sonst ihr Herz­Kreislauf­ und Lungenkrebsrisiko steigen kann.

Was bei der Anwendung von Sonnenschutzmitteln zu beachten ist:

Zuerst einmal muss man wissen, dass Sonnenschutzmittel keinen unbegrenzten Schutz vor der Sonne bieten, sondern nur die Eigenschutzzeit der Haut gegenüber dem UVB-Licht um den Faktor verlängern, der auf der Verpackung vermerkt ist. Dabei ist jedoch zu beachten, dass dieser Faktor nur erreicht wird, wenn die Creme mindestens 20 Minuten vor dem Sonnenkontakt und mit mindestens 2 mg pro cm2 Körperhaut aufgetragen wird. Dies bedeutet bei einer normalgewichtigen, ca. 170 cm großen Person eine Menge von etwa 30 ml für eine Ganzkörperanwendung! Seien wir ehrlich: Wer trägt die Sonnenschutzlotion wirklich so dick auf? Bei Verwendung von nur der Hälfte der Menge sinkt die Schutzwirkung jedoch sehr stark ab. So bleibt von einem Sonnenschutzfaktor (SPF) von 50 bei einer Ganzkörperanwendung von 15 ml nur noch ein SPF von ca. 7 übrig! Deshalb empfiehlt es sich, ein Sonnenschutzmittel mit höchstmöglichem Faktor so dick wie möglich aufzutragen und dies nach mechanischer Belastung (z. B. Reibung), Wasserkontakt oder auch nach Schwitzen zu wiederholen. Bei Neigung zum Schwitzen oder Ausübung von Wassersport sollte ein wasserfestes Sonnenschutzmittel zum Einsatz kommen. Generell ist natürlich wichtig, ein zum Hauttyp (fettig/trockene Haut) passendes Produkt zu verwenden.

Die teilweise großen Preis unterschiede zwischen den verschiedenen Sonnenschutzmitteln sind auf den unterschiedlich guten Schutz vor UVA-Strahlen (der nicht mittels SPF ausgedrückt werden kann) und teilweise durch die besondere Konsistenz oder Anreicherung mit zusätzlich schützenden oder pflegenden Substanzen zu erklären. Ihr Hautarzt kann Ihnen hierzu wahrscheinlich besonders hochwertige Produkte empfehlen.

Gern werden beim Eincremen Ohren, Nase und Lippen vergessen, obwohl gerade diese Regionen besonders sonnengefährdet sind.

Sonnenschutz von Babys und Kleinkindern sollte übrigens vor allem eines bedeuten: Vermeidung von direkter Sonne bzw. Bedecken der Körperoberfläche mittels Kleidung. Falls dies ausnahmsweise nicht vollständig möglich ist, ist die Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit rein physikalischen Filtern anzuraten, da diese nicht in die dünne Babyhaut eindringen können.

Was tun bei einem Sonnenbrand?

Sollte es trotz Vorsichtsmaßnahmen einmal zu einem Sonnenbrand gekommen sein, empfiehlt sich die Anwendung kühlender Gele z. B. aus Aloe Vera (siehe Foto) und leichter, feuchtigkeitsspendender Lotionen. Bei stärkeren Schmerzen und Schwellungen/Blasenbildungen der Haut kann auch die kurzzeitige Einnahme von entzündungshemmenden Medikamenten sinnvoll sein. Folgeschäden der Haut können damit

jedoch nicht vermieden werden. Deshalb besteht auch weiterhin die beste Lösung darin, jeden auch noch so leichten Sonnenbrand zu vermeiden.

Und zum Schluss noch ein paar Worte zu . . .

Solarien

Aus hautärztlicher Sicht ist von der Benutzung von Solarien abzuraten. Im Gegensatz zu der bei bestimmten Hautkrankheiten eingesetzten Lichttherapie wird hier das gesamte Lichtspektrum mit Betonung des besonders tief in die Haut eindringenden und dadurch besonders schädlichen UVA­Anteils in einer ungewissen, teilweise der mittäglichen Äquatorson-

ne entsprechenden hohen Dosis verabreicht. Besonders verschärft wird die Situation durch die hohen Unterhaltskosten der verwendeten Lichtröhren, die deshalb oft nicht häufig genug gewechselt werden. Legt man sich in eine entsprechende Kabine, begibt man sich sozusagen in eine «Black-Box» und mutet der Haut auch deutlich schädigende Sonneneinflüsse zu. Dies zeigt sich dann auch in einer höheren Hautkrebsrate bei Nutzern von Solarien. Besonders gefährdet sind Personen, die bereits vor dem 30. Lebensjahr Solarien aufsuchten. Nebenbei sei noch erwähnt, dass inzwischen eine suchtauslösende Wirkung von Solarien nachgewiesen worden ist.

Hautkrebs-Screening Um möglichst frühzeitig Hautkrebs sowie dessen Vorstufen zu entdecken, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durch den darauf spezialisierten Facharzt empfehlenswert. Dabei untersucht der Hautarzt die gesamte Haut auf Auffälligkeiten und setzt im Zweifelsfall ein Mikroskop zur genaueren Beurteilung ein.

NANCY VAN PELT

Schriftstellerin, Erziehungs- und Familienberaterin, 1934–2013, USA

Mangel an Selbstwert?!

Wer gute Frucht ernten will, muss während der Kindheit bewusst «gute Saat säen»!

Minderwertigkeitsgefühle tun weh!

Fast jeder Mensch kennt Minderwertigkeitsgefühle, und viele leiden darunter. Die Spuren dieser allgemeinen Not sehen wir überall. Obwohl sich Minderwertigkeitsgefühle bereits bei kleinen Kindern zeigen, treten sie doch besonders stark im Prozess des Erwachsenwerdens in den Vordergrund. Viele Teenager sind bitter enttäuscht von sich selbst, von ihrer Stellung, ihrem Aussehen und ihren Leistungen. Doch sie sind mit diesem Dilemma nicht allein. Menschen jeder Altersgruppe kämpfen mit Komplexen ihrer besonderen «Hausmarke». Ein Fünfjähriger kann noch damit prahlen, wie wichtig er seiner Familie ist. Viele Erwachsene dagegen leben sehr isoliert und fühlen sich häufig unwichtig und unfähig. Auch die Senioren spüren diesen Stachel in einer Welt, in der Jugend und Schönheit angebetet werden.

Herz­ und Kreislauferkrankungen sind heute die häufigsten Todesursachen in den zivilisierten Ländern. Daran sterben jährlich Millionen von Menschen. Und doch schleicht ein noch gefährlicherer Mörder in unseren Ländern umher: der Mangel an Selbstwert. Viele werden davon gequält, in ihrer Aktivität gehemmt und zur Untätigkeit verdammt, sodass ihnen ihr Leben sinnlos erscheint.

Das Glück Ihres Kindes hängt davon ab, wie es sich selbst sieht und welches Bild es von sich hat. Wie Ihr Kind über sich selber denkt, entscheidet über Erfolg oder Misserfolg in allem, was es in seinem Leben anstrebt. Diese Selbstwahrnehmung wird sein Verhalten und seinen Erfolg beeinflussen –die Wahl seiner Freunde, seiner Schulausbildung und seiner beruflichen Laufbahn. Schließlich wirkt sich sein Selbstbewusstsein sogar auf seine Ansichten über sittliche und geistliche Fragen aus. Kurz gesagt, das Selbstbild des Kindes wird jede Entscheidung seines zukünftigen Lebens prägen.

Wir müssen uns bewusst sein, wie umfassend die Entwicklung des kindlichen Selbstwertes das Leben beeinflusst. Darum müssen wir daran arbeiten, die Selbstachtung unserer Kinder zu fördern. Jedes unserer erzieherischen Worte, jede Handlung und Methode wird die Selbstachtung unserer Kinder entweder aufbauen oder schwächen. Man kann nicht genug betonen, wie wichtig dieses Thema ist, weil es so weitreichende Konsequenzen hat.

Ein trügerisches Selbstbild

Neuere Forschungen haben gezeigt, dass Kinder und Erwachsene mit genügend Selbstachtung ihr Leben besser bewältigen und nur in Einzelfällen nicht zurechtkommen. Aber was verstehen wir überhaupt unter Selbstachtung? Es ist das Bild, das man im Laufe seines Lebens durch die gesammelten Reaktionen anderer und durch die eigenen Lebenserfahrungen von sich selbst gewonnen hat. Menschen mit Selbstachtung mögen sich, haben Vertrauen zu ihren Fähigkeiten und sind mit ihrem Leben und ihrer Arbeit zufrieden. Da sie sich etwas zutrauen, können sie es wagen, neue Projekte anzupacken. Wenn sie Fehler machen, können sie dazu stehen, ohne sich aber gnadenlos mit Schuldgefühlen abzuquälen. Sie können Gewohnheiten überwinden, die immer wieder zum Versagen führen, und neu beginnen. Menschen mit Selbstachtung fühlen sich nicht nur von Haus aus wertvoll, sie wissen auch, dass sie anderen Wertvolles zu bieten haben. Sie fühlen sich geliebt und können deshalb auch andere aufrichtig lieben. Weil sie sich innerlich wohlfühlen, können sie auf andere Menschen und schwierige Lebenssituationen positiv reagieren. Ein gesundes Selbstbewusstsein hilft dem Einzelnen auch, sein äußerliches Erscheinungsbild anzunehmen. Solche Menschen sind frei, ihre Energien für die Lösung von Problemen ihrer Mitmenschen einzusetzen, statt unter ihren eigenen zusam-

menzubrechen. Sie können den Wert ihrer Leistung anerkennen, ohne dabei eingebildet zu werden. Menschen mit gesundem Selbstwertgefühl können ihre Fähigkeiten realistisch einschätzen. Es ist ihnen klar, dass sie nicht vollkommen sind, d. h., dass sie durchaus auch Fehler machen und ab und zu bei der Lebensbewältigung versagen. Sie wissen aber auch, dass sie viele gute Eigenschaften besitzen, die ihre negativen Züge wieder aufwiegen. Deshalb fühlen sie sich mit anderen gleichwertig und können dem positiven Bild, das andere von ihnen haben, gerecht werden.

Selbstachtung ist nicht zu verwechseln mit Eigenliebe im Sinne von Egoismus und Arroganz. Angeben oder prahlen mit eigenen Leistungen sind klassische Symptome eines geringen Selbstwertes. Menschen, die ihren persönlichen Wert kennen, haben es nicht nötig, die anderen mit ihren Fähigkeiten oder Besitztümern zu beeindrucken. Selbstachtung ist nicht von Talenten oder Fähigkeiten abhängig. Manche Menschen sind ungeheuer talentiert und haben trotzdem ein verkümmertes Selbstbewusstsein. Die Geschichte berichtet von vielen intelligenten und begabten Menschen, die Alkoholiker wurden, Drogen abhängig waren oder sich das Leben nahmen, weil sie vor ihrem eigenen Selbstbild, das sie verabscheuten, fliehen wollten.

Wie kann man beim Kind Selbstwertgefühl aufbauen?

Wenn Sie entdecken, dass Ihr Kind es schwer hat, sich selbst anzunehmen, oder wenn Sie sein Selbstbewusstsein stärken wollen, dann beachten Sie die folgenden Schritte, um positive Ergebnisse zu erzielen:

1. Fragen Sie sich, ob Sie das Kind genügend annehmen?

Wenn Sie Symptome eines niedrigen Selbstwertgefühls bei Ihrem Kind festgestellt haben und wenn Sie sich – zumindest teilweise – dafür verantwortlich sehen, dann müssen Sie diese Tatsache als Erstes eingestehen. Wenn Sie dieses Wissen weiterhin verdrängen oder die Verantwortung dafür auf andere abschieben, werden Sie in Ihrer Beziehung zum Kind nicht vorankommen und sein Selbstwertgefühl nicht stärken können. Den meisten Menschen fällt es schwer, die eigenen Fehler zuzugeben, doch Selbsterkenntnis war schon immer der erste Schritt zur Besserung.

2. Finden Sie die eigentliche Ursache heraus Vielleicht ist Ihnen gar nicht bewusst, dass Sie ablehnende Gefühle gegen Ihr Kind hegen. Wenn Sie auflisten, was Sie an Ihrem Kind nicht mögen –sein Aussehen, seine ganze Art, seine Gewohnheiten oder Fähigkeiten –, kann Ihnen das vielleicht hilfreich sein. Wenn Sie etwas am Kind ablehnen, was Sie an Sie selbst erinnert, oder wenn das Kind nicht die Charakterzüge oder Fähigkeiten aufweist, die Ihre eigenen Schwächen ausgleichen könnten, dann haben Sie sich vielleicht selbst noch nie als ein wertvolles Individuum betrachtet. Wenn Sie das Kind ablehnen, weil Sie überhaupt kein Kind wollten, weil Sie statt eines Jungen ein Mädchen erwarteten oder umgekehrt oder weil Ihnen die elterliche Verantwortung zuwider war, dann geben Sie zu, dass der eigentliche Grund Ihrer Ablehnung bei Ihnen liegt.

3. Bitten Sie Ihr Kind um Vergebung Oft meinen wir, die Kinder seien noch zu klein, um bestimmte unterschwellige Gefühle in der Familie wahrzunehmen, ob das nun Spannungen sind oder eine ablehnende Haltung.

Kinder sind sehr empfindsam. Wir brauchen nicht zu denken, wir würden von unserem elterlichen «Podest» herunterfallen, wenn wir unsere Kinder um Vergebung unserer Fehler bitten. Dazu gehören drei Schritte:

a. Ich muss zugeben, dass ich falsch gehandelt habe, b. ich muss den Fehler beim Namen nennen und c. ich muss bitten: «Verzeih mir!»

In einem konkreten Fall würde das folgendermaßen aussehen:

«Mark, ich habe einen großen Fehler gemacht, ich habe nicht immer die richtige Einstellung dir gegenüber gehabt. Wenn du dies und das getan hast, dann habe ich so und so reagiert. Ich weiß, dass du das gemerkt hast. Ich bin deswegen überhaupt nicht stolz auf mich. Es tut mir leid; ich möchte es in Zukunft besser machen. Vergib mir, bitte!»

Solch ein Gespräch vertieft in starkem Maß die Verbindung mit Ihrem Kind.

4. Helfen Sie Ihrem Kind, eine besondere Fähigkeit zu entwickeln

Konzentrieren Sie sich darauf, Ihrem Kind dabei zu helfen, negative Züge in positive Eigenschaften zu verwandeln, die ihm liegen. Die meisten Eltern werden hier noch einen Schritt weitergehen müssen. Wenn sich Ihr Kind irgendwie von der allgemeinen Norm unterscheidet – wenn es zu klein oder zu groß, zu schlank oder zu dick ist, wenn es eine Brille trägt, vorstehende Zähne, abstehende Ohren oder andere auffällige Merkmale hat –, dann braucht dieses Kind eine besondere Fähigkeit. Diese wird seine Schwächen ausgleichen und ihm helfen, aus seinen Stärken Kapital zu schlagen. Es muss eine Fähigkeit sein, die das Kind gut beherrscht. Und trotzdem – davor können Sie Ihr Kind nicht schützen – wird es ab und zu Ablehnung oder Zurückweisung erfahren. Wenn Sie z. B. einen Sohn haben, der für sein Alter zu klein und zu wenig sportlich ist (Größe und Sportlichkeit sind für Jungen sehr wichtig), dann suchen Sie eine Spezialität, die dem Kind liegt. Das kann Basteln mit Holz, Skifahren, Musik oder Fotografieren sein. Oder sollten Sie eine Tochter haben, die übergewichtig ist und eine Brille trägt, dann helfen Sie ihr, sehr gut schwimmen, nähen, zeichnen oder schreiben zu lernen. Wenn Ihr Kind acht oder neun Jahre alt ist, sollte es bereits eine Spezialität oder ein Hobby entwickelt haben. Wenn dann die Gruppe Ihr Kind ablehnt, tut das zwar weh, aber das Kind kann sagen: «Na gut, Ihr wollt mich nicht. Ihr lacht mich aus und verspottet mich. Aber ich kann etwas, was ihr nicht könnt!» Die Fähigkeiten

müssen sich dem Alter und der Reife des Kindes anpassen, aber jedes Kind braucht eine besondere Fähigkeit, die es über diese schwierige Situation im Leben hinwegträgt.

5. Sagen Sie dem Kind täglich, dass Sie es annehmen Das heißt nicht, dass Sie Ihr Kind für jedes kleine Wort, für jede Tat loben müssten; aber es heißt, dass Sie immer positiv über das Kind sprechen – besonders auch in seiner Gegenwart. Verstärken Sie jedes positive Verhalten durch eine Bemerkung: «Danke, dass du von dir aus daran gedacht hast, deine alte Hose zum Fußballspielen anzuziehen. Ich schätze das wirklich!» Wenn Sie diese Bemerkung noch mit einem Zwinkern oder einer kleinen Umarmung beschließen, dann haben Sie Ihrem Kind gezeigt, dass Sie es annehmen, und zwar in einer Sprache, die es versteht. Meiden Sie leere Schmeicheleien, aber achten Sie jeden Tag auf Gelegenheiten, die Leistungen oder das Verhalten Ihres Kindes mit aufrichtigen Worten zu loben. Vermeiden Sie es, Ihr Kind mit anderen zu vergleichen – mit Brüdern, Schwestern, Nachbarskindern, Schulfreunden, mit Verwandten oder mit sich selbst, als Sie noch in diesem Alter waren. Haben Sie Ihr Kind lieb, genau so wie es ist. Erwähnen Sie die Bereiche, in denen es Ihre Hoffnungen und Träume erfüllt. Ein Kind muss hören, dass Sie es als Ganzes akzeptieren und nicht nur gewisse Taten oder Leistungen, die es vollbringt.

Alles Gesagte trifft auch auf das Zusammenleben von Erwachsenen zu.

Auszüge aus dem Buch «Herausforderung Erziehung – Praktische Tipps für den Umgang mit Kindern», www.advent-verlag.ch

JONAS EGGMANN

Maturant, derzeit Zivildienstleistender, Basel, CH

Die teure Reise zur Sonne

«Ab in den Süden – der Sonne hinterher». Viele von uns stellen ihren Urlaub unter dieses Motto und bereisen Entspannungsorte, die mit hohen Temperaturen, blauem Himmel, Strand und Meer werben. Die Karibik und der Indische Ozean sind jedoch fast ausschließlich per Flugzeug zu erreichen. Das hat seinen Preis.

Der weltweite Flugverkehr

Wenn man auf einem leeren Blatt Papier geographisch korrekt den gesamten weltweiten Flugverkehr innerhalb von 24 Stunden einzeichnen würde, wäre es ohne große Schwierigkeiten möglich, die Umrisse der sechs Kontinente (wenn man Europa und Asien, die nicht von einem Meer getrennt werden, zusammenzählt) darzustellen. Ohne diesen erheblichen und auf nahezu alle Erdteile ausge-

weiteten Flugverkehr würde unsere Art des Wirtschaftens und Lebens nicht mehr funktionieren. Neben den positiven Folgen dieser Entwicklung treten allerdings immer mehr negative Konsequenzen zutage. So legten Flugzeuge allein im letzten Jahr eine Strecke von ungefähr 6’000 Milliarden Kilometern zurück. Wenn man bedenkt, dass ein einziger Langstreckenflug rund 100 Tonnen Treibstoff verbraucht, ist der Flugverkehr

unbestreitbar ein gewichtiger Verursacher von Umweltverschmutzung und Treibhausgasemissionen – und damit des von Menschen verursachten Klimawandels.

66% Personenverkehr Man könnte einwenden, dass ein Großteil des Luftverkehrs dem Warentransport dient und die Passagierflüge im Vergleich dazu nur einen kleinen Teil ausmachen. Dem ist je-

doch nicht so. Der Luftfrachtverkehr macht nur knapp halb so viel aus wie der Personenverkehr. Dies stellt uns vor ein moralisches Dilemma: Verzichten wir auf unsere sonnigen Urlaube und die damit verbundenen Flugreisen nach Übersee oder nehmen wir in Kauf, dass wir dabei aktiv zur Umweltbelastung beitragen?

Die Bedeutung des Fliegens

Um die Frage besser beantworten zu können, lohnt es sich, kurz über die Bedeutung des Fliegens nachzudenken. Die Erfindung des Flugzeugs ermöglichte den Menschen ein bis anhin unerreichtes Maß an Mobilität. Gerade einkommensschwächere Familien profitieren heutzutage vom Fliegen, da es viel billiger ist als die umweltfreundlichere Reise mit dem Zug oder dem Schiff. Warum soll eine weniger betuchte Familie nicht einmal im Jahr in den Urlaub fliegen dürfen? Belasten doch reiche Geschäftsleute die Umwelt durch die zahlreichen Flugstunden während ihrer Arbeitszeit.

Finanzielle Alternativen?

Umweltverträgliches Reisen muss man sich erst einmal leisten können. Es ist immer

einfacher, aus einer Position für mehr Umweltschutz zu argumentieren, in der die Alternativen finanziell verkraftbar sind. Natürlich kann man nun einwenden, dass beispielsweise ein Urlaub in der Karibik nicht automatisch besser ist als ökologisch sinnvollere und billigere Tage in der Umgebung des Wohnsitzes (vielleicht sind diese sogar um ein Vielfaches erholsamer, was ja meistens das Ziel von Urlaub ist), doch soll das Sonnenbad am Meer wirklich nur ökonomisch privilegierten Familien möglich sein?

Wohin soll die Reise gehen?

Dadurch verkompliziert sich die Ausgangslage für unsere Fragestellung nochmals. Natürlich bleibt es schlussendlich jedem freigestellt, wie viel und wohin sie/er fliegt. Außer uns selbst sind wir niemandem Rechenschaft schuldig, und kein Gesetz der Welt verbietet (zumindest bis jetzt) die Vielfliegerei. Im Folgenden sollen einige Ansatzpunkte für mögliche Antworten auf das formulierte Dilemma diskutiert werden:

Die erste Überlegung bezieht sich auf Geschäftsleute, die für ihre Arbeit in der Welt herumjetten und zusätz-

lich noch in ihren Urlaub in den Süden fliegen. Man könnte für sich selbst festlegen, dass alle von den Möglichkeiten des Fliegens profitieren sollen, jedoch alle darum besorgt sein müssen, ihre Anzahl an Flügen möglichst tief zu halten. Oder noch etwas radikaler: Alle Personen haben das «Recht» auf Fliegen, allerdings nur in einem – für alle gleich beschränkten – Ausmaß, d. h. jede Person «darf» nur eine bestimmte Anzahl an Flugkilometern im Jahr verbrauchen. Mit dieser Überlegung im Hinterkopf überziehen die Geschäftsleute ihr persönliches Konto an Flugkilometern. Das bedeutet jedoch umgekehrt für mich nicht, dass ich mich einschränken muss, wenn ich nur einmal im Jahr mit dem Flugzeug verreise. Im Gegenteil, Geschäftsleute müssen sich einschränken, weil sie sonst schon genug fliegen. Dies kann eine mögliche Legitimation für Flugreisen sein.

Ein zweiter Ansatzpunkt geht von einer individuelleren und pragmatischeren Sichtweise aus. Fliegen kann sinnvoll sein oder auch nicht. Neben dem finanziellen Gesichtspunkt ist Fliegen vielfach auch bequemer und man vermeidet unnötigen Stress (der im

Urlaub ja unerwünscht ist) wie z. B. beim mehrfachen Umsteigen während einer Zugreise. Je nach Art und Größe des Gepäcks kann dies zur Tortur werden, der man gerne ausweichen möchte. Nicht zuletzt rechnet sich natürlich auch der zeitliche Aufwand: Fliegen dauert deutlich weniger lang als die Fahrt mit dem Zug oder dem Auto. Doch gerade der Zeitaufwand kann auch täuschen: Oftmals ist die reine Reisezeit mit dem Flugzeug zwar kürzer, rechnet man aber die Wartezeit sowie die Hin- und Wegreise vom Flughafen hinzu –also die Zeit, die man von «Tür zu Tür» geht – ist die Zeitdifferenz zur Reise mit dem Zug vielfach nicht mehr groß oder gar nicht mehr vorhanden.

Der letzte Ansatzpunkt bedient sich nochmals einer ökonomischen Sichtweise des Problems. Die Feststellung,

dass Fliegen viel billiger ist als eine Zugreise, lässt sich nämlich auch kritisch hinterfragen. Berücksichtigt man alle entstehenden Kosten – wozu beim Fliegen insbesondere die Kosten der Umweltschädigung zählen, die von der Allgemeinheit getragen werden – bleibt vom Preisvorteil des Fliegens nicht mehr viel übrig, da die Zugfahrt nahezu keine sogenannten «externen Kosten» verursacht. Konkret heißt das, dass die Flugtickets viel teurer sein müssten, damit die Umweltschäden, die durch die Fluggesellschaften entstehen, auch von diesen bezahlt werden können.

Schlussgedanken: Unabhängig davon, welcher dieser Ansatzpunkte am sinnvollsten ist oder am ehesten einleuchtet, möchte ich mit drei konkreten Vorschlägen enden, mit welchen das aufgewor-

Lebensweisheiten

fene Problem angegangen werden könnte:

1. Treffen Sie ihre Entscheidung, ob Sie für Reisen das Flugzeug benützen möchten oder nicht, bewusst. Berücksichtigen Sie auch die negativen Folgen.

2. Schaffen Sie ein Bewusstsein für die Problematik. Thematisieren Sie die Frage in Ihrer Familie und sprechen Sie mit Ihren Mitmenschen darüber.

3. Seien Sie konsequent. Hängen Sie nicht den Umweltschützer/die Umweltschützerin heraus, und gleichzeitig fliegen Sie fünfmal im Jahr auf die Malediven. Wenn Sie inkonsequent leben möchten und trotzdem Freude daran haben, dass die Leute Ihnen zuhören, dann gehen Sie lieber in die Politik .

Ein paar Tropfen Lebensweisheit

«Verbringe nicht die Zeit mit der Suche nach einem Hindernis, vielleicht ist keines da.»

Franz Kafka

«Meine Zeit steht in deinen Händen.»

Psalm 31,16

«Kein Mensch ist so beschäftigt, dass er nicht die Zeit hat, überall zu erzählen, wie beschäftigt er ist.»

Robert Lembke

Nimm dir Zeit: Kugel dich einfach mal ein, und du wirst gestärkt wieder hervortreten.

Unbekannt

Eine unnatürliche Lebensweise

Dr. med. Eckardt von Hirschhausen schreibt in seinem Bestseller «Glück kommt selten allein» folgende Zeilen: «Der moderne Mensch verbringt weniger als fünf Prozent seiner wachen Zeit unter freiem Himmel. Schlafend noch weniger. Wir wachen auf unter einem Dach, setzen uns in der Garage unter ein Dach auf Rädern, um, ohne einen Sonnenstrahl abzubekommen, an unseren überdachten Arbeitsplatz zu gelangen. Haben wir Angst, dass uns der Himmel auf den Kopf fällt? Der Preis für unsere Stubenhockerei ist hoch: Uns fällt ständig die Decke auf den Kopf. Und wenn wir im Dunkeln nach Hause kommen, wundern wir uns, dass wir schlecht drauf sind.»

Wir moderne Menschen leben hochgradig unnatürlich. Unser Lebensstil ist riskant! Wir haben das natürliche Sonnenlicht aus unserem Leben verbannt. Büroarbeit, neonbeleuchtete Fitnesscenter oder lange Autofahrten sind nur einige Beispiele, die symptomatisch für diesen Lebensstil ohne Sonnenlicht sind. Die wenigsten von uns sind sich bewusst, was für gravierende gesundheitliche Einschränkungen damit verbunden sind.

Kraftlose Sonnenstrahlen im Norden

Zu den Säulen einer ganzheitlichen Gesundheit gehören eine ausgewogene Ernährung, die tägliche Zufuhr von 1­2 Litern frischen Wassers, regelmäßige Bewegung, ein erholsamer Schlaf, eine erfüllende berufliche oder ehrenamtliche Tätigkeit, Beziehungspflege, Spiritualität und genügend Sonnenlicht. Diverse internationale Studien

weisen jedoch darauf hin, dass wir in unseren Breitengraden zu wenig Sonnenlicht erhalten. Diese Erkenntnis schlägt sich im nachgewiesenen Vitamin-DMangel jener Menschen nieder, die in Ländern nördlich des 40. Breitengrades leben (u. a. in Deutschland, Österreich und in der Schweiz). Vitamin D wird zu 90 % über die Einwirkung von Sonnenstrahlen in der Haut gebildet. Während der Wintermonate ist der Einfallswinkel der Sonne jedoch zu schwach, um in der Haut das lebensnotwendige Vitamin-D ausreichend zu produzieren. Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel kann zu psychischen Störungen führen.

Wenn dem Gehirn das Sonnenlicht fehlt

Der renommierte russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski schrieb: «Es ist doch erstaunlich, was ein einziger Sonnenstrahl mit der Seele des Menschen machen kann.» Er wusste, wovon er sprach, da er neben seiner Spielsucht auch unter Depressionen litt. Typische psychische Beschwerden einer klinischen Depression sind Niedergeschlagenheit, ausgeprägte Freudlosigkeit, Interesselosigkeit, Müdigkeit, Energielosigkeit, verminderte Aufmerksamkeit, Konzentrationsstörungen, Unschlüssigkeit, Verlangsamung, Mutlosigkeit, Ratlosigkeit, Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Reizbarkeit und Aggressivität. Zermürbend sind ebenfalls das Grübeln (negatives Gedankenkreisen), auftretende Schuldgefühle (begründet oder auch unbegründet) und die innere Leere. Körperlich können Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme, Magen-DarmBeschwerden, Kopfschmerzen und muskuläre Verspannungen

auftreten. Ein Mangel an Sonnenlicht kann sich auch in einer sogenannten saisonal abhängigen Depression (SAD) niederschlagen. Sie ist auch als Winteroder Lichtmangeldepression bekannt.

a) Lichtmangeldepression

Neben den oben erwähnten Symptomen einer klinischen Depression zeichnet sich die Winterdepression vor allem dadurch aus, dass Betroffene ein ausgeprägtes Schlafbedürfnis (ohne Erholungswert) und einen lästigen Heißhunger auf Kohlenhydrate (Süßigkeiten, Teigwaren usw.) empfinden. Die Lichtmangeldepression betrifft jedoch nicht nur die Winterzeit. Stubenhocker, die in dunklen Wohnungen hausen und ohne Sonnenschein dahinvegetieren, können auch im Sommer unter Depressionen leiden. Ebenso Menschen, die den ganzen Tag in Betrieben ohne Tageslicht arbeiten und nur von naturwidrigem Kunstlicht beleuchtet werden. Sehr oft werden auch Menschen, die jahrelang vorwiegend nachts arbeiten, von depressiven Symptomen heimgesucht. Wir sind nicht dazu geschaffen, in der Nacht beruflich tätig zu sein. Unser Gehirn wehrt sich dagegen, und Betroffene entwickeln mit der Zeit Schlafstörungen, die zu Depressionen und anderen psychischen Problemen führen können.

b) Lichttherapie

Das Sonnenlicht fördert die Ausschüttung des Hormons und Neurotransmitters (Hirnbotenstoff) Serotonin. Dieses Hormon wirkt stimmungsaufhellend und aktivitätssteigernd. In der Psychiatrie nutzt man diesen Effekt, indem man Patienten

mit klinischen Depressionen, saisonal abhängigen Depressionen (SAD) und anderen affektiven Störungen (z. B. Angst) eine Lichttherapie verabreicht. Dabei werden die Personen früh morgens (zwischen 05h00 und 07h00) geweckt und zirka 30 bis 60 Minuten lang vor eine spezielle Lampe gesetzt, die eine hohe Lichtintensität (2’500 bis 10’000 Lux) besitzt. Diese Therapie führt nachweislich zu einer Verbesserung der psychischen Gesundheit. Serotonin ist eine Quelle für unser Wohlbefinden.

Sonnenlicht und Schlaf

Wir verbringen rund ein Drittel unseres Lebens schlafend. Eine Aktivität, die derart viel Zeit verlangt, muss demnach wichtige Funktionen für die Gesundheit erfüllen. Der Schlaf hat drei Hauptfunktionen. Erstens dient er der körperlichen und psychischen Regeneration, zweitens reguliert er den biologischen 24-Stunden-Rhythmus (zirkadianer Rhythmus) unseres Hormonhaushaltes und drittens fördert er das Lernen. Das Sonnenlicht übt einen bedeutsamen Einfluss auf alle drei Funktionen aus.

a) Psychische und körperliche Regeneration

Der Schlaf fördert den Muskelaufbau, die Wundheilung

und stärkt das Immunsystem (körperliches Abwehrsystem). Im Gehirn führt er zur Festigung alter und neuer Nervenzellverbindungen. Dies führt dazu, dass wir uns emotional stabiler fühlen, uns besser konzentrieren können und leistungsfähiger sind. Wir entwickeln zudem die Neigung, Dinge optimistischer zu betrachten.

b) Sonnenlicht und Melatonin

Wenn es dunkel wird, produziert unser Gehirn in der Zirbeldrüse vermehrt das Schlafhormon Melatonin. Dieses sorgt dafür, dass wir nachts müde werden und einschlafen. Das Sonnenlicht unterdrückt die Produktion von Melatonin tagsüber und sorgt dafür, dass wir wach und geistig fit bleiben. Fehlt ausreichend Sonnenlicht, wird die Melatonin-Abgabe angekurbelt und wir fühlen uns im Tagesverlauf schneller müde und matt oder haben morgens größere Mühe, aus dem Bett zu steigen. Dauert dieser Zustand über mehrere Wochen und Monate an, kann das dazu führen, dass wir eine Lichtmangeldepression entwickeln. Machen wir hingegen die Nacht zum Tag, zum Beispiel durch das künstliche Blaulicht, das abends aus dem Fernseher oder dem Computerbildschirm strahlt und dabei dem Gehirn suggeriert, dass es immer noch Tag ist, wird die

Melatonin-Ausschüttung unterdrückt. Legen wir uns dann abends nach dem letzten Fernsehkrimi oder der Arbeit am PC ins Bett, können wir nicht einschlafen, da das Gehirn immer noch auf Tag eingestellt ist. Kaffee und Alkohol unterdrücken ebenfalls die Melatonin-Produktion. Trinken wir abends zum Beispiel zwei Tassen Kaffee oder zwei Gläser Wein, so erreicht der Melatonin-Spiegel erst am frühen Morgen seinen nächtlichen Normalwert. Was folgt, sind eine schlaflose Nacht und die Morgenmüdigkeit, die wir wiederum mit Kaffee bekämpfen. Dieser Teufelskreis kann zu einer Sucht führen. Dass wir mit solchen Gewohnheiten Schlafstörungen fördern, versteht sich von selbst.

c) Schlaf, Sonnenlicht und das Erinnerungsvermögen Während des Schlafs werden Erinnerungen aus dem vorangegangenen Tag gefestigt oder gelöscht. Sonnenlicht fördert das Denk- und Erinnerungsvermögen. Wer in dunklen Wohnungen haust und ohne Licht lebt, wird geistig kaum etwas zustande bringen. Damit unser Gehirn Informationen besser abspeichern kann, benötigt es Sonnenlicht. Bekannt ist, dass der Literatur­Nobelpreisträger George Bernard Shaw seine Werke in einer Gartenlaube schrieb, mit viel Tageslicht. Shaw

Stehen Sie regelmäßig mit dem ersten Tageslicht auf, um die psychische Widerstandkraft zu steigern und der Entwicklung von psychischen Störungen mit Hilfe des Sonnenlichts entgegenzuwirken.

meinte, dass er Licht zum Denken brauche wie die Luft zum Atmen. Friedrich Schiller benötigte ebenfalls die Morgensonne zum Arbeiten. Sein Schreibtisch in seinem Weimarer Haus stand an einem Fenster, das nach Osten ausgerichtet war und viel Morgenlicht zuließ.

Das Sonnenlicht wieder in den Alltag einladen

Arnold Rikli schrieb: «Wasser wirkt Wunder, Luft vermag noch mehr, am wirksamsten aber ist das Licht.» Um die Sonne wieder in den Alltag einzuladen, sind folgende Schritte zu empfehlen:

a) Kurze Sonnenbäder

Wir alle brauchen das Sonnenlicht, um gesund zu bleiben und uns wohl zu fühlen. Sie sollten jede Gelegenheit wahrnehmen, um ein kurzes, wohldosiertes Sonnenbad zu nehmen (mittags 10 bis 20 Minuten). Langes Sonnenbaden und Sonnenbrände auf der Haut sollten absolut vermieden werden. Ein solches Verhalten kann das Hautkrebsrisiko erheblich steigern. Andererseits gehören regelmäßige kurze Sonnenbäder zur Kunst, alt zu werden und dabei jung zu bleiben.

b) Schlafhygiene

Um die Schlafstörungen zu vermindern, sind regelmäßige Schlafzeiten, eine schlaffördernde Umgebung (kühl, dunkel), bequemes Liegen, regelmäßige körperliche Aktivitäten, die Vermeidung von Drogen (Alkohol, Nikotin, Koffein) und Entspannungsübungen vonnöten. Lassen Sie abends möglichst den Fernseher oder den Computer ausgeschaltet. Lesen Sie stattdessen ein Buch oder hören Sie Musik. Stehen Sie regelmäßig mit dem ersten Tageslicht auf, um die psychische Widerstandkraft zu steigern und der Entwicklung von psychischen Störungen mit Hilfe des Sonnenlichts entgegenzuwirken.

c) Regelmäßige Bewegung

Halten Sie sich möglichst viel an der frischen Luft auf (auch bei Wolken, Nebel und Regen) und setzen Sie sich dem Sonnenlicht (vor allem dem Morgenlicht) wohldosiert aus. Dazu kann ein täglicher Spaziergang am Vormittag oder über den Mittag dienen. Denn regelmäßige Bewegung an der frischen Luft ist für das körperliche und seelische Wohlbefinden ebenso notwendig wie das Sonnenlicht.

d) Beziehungspflege

Zu guter Letzt: Pflegen Sie Ihre Beziehungen. Es sind die gesunden Beziehungen zu Ihren Freunden, Bekannten und Familienangehörigen, die die Sonne in Ihrem Herzen zum Strahlen bringen. Kaum ein anderes Mittel ist so hilfreich. Schon vor über zweitausend Jahren schrieb der römische Philosoph Cicero, dass diejenigen, die die Freundschaft aus ihrem Leben

entfernen, die Sonne aus der Welt schaffen. Wenn Sie keine Sonne mehr sehen und Ihnen nichts aus der Umnachtung heraushilft, brauchen Sie jemanden von außen, der Ihnen beisteht, um wieder klar zu sehen. Die Beziehungspflege hat eine unumstrittene nachhaltige Wirkung auf die seelische Gesundheit. Sie steigert das psychische Wohlbefinden und führt zu mehr psychischer Widerstandskraft in Krisenzeiten.

Fazit

Das Sonnenlicht dient unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden. Es führt zu mehr Tatkraft, Lebensfreude und geistiger Frische. Es verbessert die körperliche Verfassung und trägt maßgeblich zur Verhütung und Heilung von zahlreichen körperlichen und psychischen Erkrankungen bei. Es ist ein bedeutsames Elixier für die Seele.

Die Familie Odermatt baut auf ihrer Farm in der Zentralschweiz seit 2003 mit Erfolg im Nebenerwerb Heidelbeeren, oder wie sie auch gerne genannt werden, «Blaubeeren» an. Die Idee entstand vor gut 10 Jahren, angeregt durch einen Freund, der in seinem Garten ein großes Moorbeet angelegt hatte, worin noch heute riesige Heidelbeersträucher mit herrlichen blauen Beeren gedeihen. Schon der Anblick dieser Sträucher mit den wunderschönen Blüten im Frühling wie auch im Sommer, wenn sie blau behangen sind, ist und bleibt eine Augenweide!

Nachfolgend einige Tipps aus erster Hand, wie Sie selber erfolgreich Heidelbeeren in Ihrem Garten pflanzen und genießen können:

Pflanzung:

Es gibt inzwischen Hunderte von Heidelbeersorten. Sie werden meistens auf dem Preisschild nach Wuchs, Beeren-Größe, Ertrag und Reifezeit kurz beschrieben. Achten Sie beim Kauf auf gesundes Pflanzmaterial. Im Frühling sollten die jungen Triebe große Knospen haben, die dann die Blüten und anschließend auch die Früchte tragen werden.

Auf unserem Betrieb haben wir ein riesiges Moorbeet aus Fichtenholzschnitzel mit einem PH Wert von 4-5 angelegt. Auf diesem ca. 80 cm hohen Beet wurden im Reihenabstand von 2,5 Metern und in der Reihe

selber pfl anzen Heidelbeeren

von 1,5 Metern die Jungsträucher gepflanzt. In das Pflanzloch von ca. 30 cm Tiefe und Breite gibt man ein wenig Torf mit etwas Rhododendron-Dünger für den Start. Es ist besonders wichtig, dass die Wurzeln keinen Kontakt mit kalkhaltigem Boden, sprich Humus, bekommen. Man sollte Heidelbeeren auch nur mit Regenwasser gießen, da dieses frei von Kalk ist.

Für den Hausgarten hebt man am besten ein Loch in der Breite und Tiefe eines Torfballens aus. Den Torfballen nicht auspacken, sondern unten mit ein paar großen Löchern versehen (damit es keine Staunässe gibt) und in das Loch stellen. Oben das Plastik freischneiden und den Jungstrauch darin pflanzen. Das Plastik dient an den Seiten als Schutz vor kalkhaltigem Boden.

Eine andere gute Möglichkeit besteht darin, Heidelbeeren im Topf zu kultivieren. Dabei füllt man einen solchen mit Torf (ca. 100 Liter Volumen) oder noch besser mit Torfersatz und pflanzt direkt in den Kübel. Wichtig ist eine regelmäßige Bewässerung mit Regenwasser.

Gute Beschreibungen für die Pflanzung finden Sie auch auf gartenvideo.com (Kulturanleitungen Heidelbeeren).

Düngung:

Heidelbeeren sollten unbedingt anfangs April und im Juni etwas Rhododendron-Dünger erhalten, weil sie dann schöne Jungtriebe hervorbringen, die später die großen Früchte tragen.

Schnitt:

Die Sträucher sollten ab dem dritten Jahr jeweils im Februar­März geschnitten werden.

Schneiden Sie die alten, vergreisten Triebe heraus (ca. 1/3 der Pflanze). Dadurch wird der Strauch zu neuem Wuchs angeregt.

Diverses:

Auf unserem Betrieb, mit Beeren und Gemüse, achten wir auf eine nachhaltige und umweltfreundliche Bewirtschaftung. Mittlerweile sind die ältesten Heidelbeersträucher 11 Jahre alt und bringen Erträge von 5­10 kg je Pflanze. Wir beliefern vor allem Großverteiler mit unseren bereits in Schalen abgepackten Früchten (ca. 250 g).

Heidelbeeren sind nicht nur schmackhaft, sondern auch sehr gesund. Sie enthalten viele Antioxidantien und Vitamine sowie ein natürliches Antibiotikum. Sie helfen Blasenentzündungen vorzubeugen. In getrocknetem Zustand sind sie ein gutes Mittel gegen Durchfall.

In der kommenden Ausgabe September-Oktober 2014 erfahren Sie unter der Rubrik «Heilpflanzen» noch mehr Wissenswertes über die Heidelbeere.

Auf dem Betrieb der Familie Odermatt können Sie die schmackhaften Beeren von Anfang Juli bis Mitte August auch selber pflücken. Interesse geweckt? Dann besuchen Sie die innovative Landwirt-Familie in Buosingen 3, CH-6410 Goldau. Oder schreiben Sie eine Mail an odermattfarm@sunrise.ch

Gut belichtet?

Meine Freundin Evi liebt graue Nebeltage. Wenn die Regentropfen – plim-plim-plum –an die Fensterscheibe prasseln, verkriecht sie sich mit einem guten Buch und einer Riesentasse Kakao auf die Couch und ist restlos zufrieden. Wenn sie etwas zu bestimmen hätte, hätte das Jahr elf Monate lang November, brrr!

Mir reichen diese 30 trüben Tage vollauf, die ich notgedrungen über mich ergehen lassen muss. Aber so ein Schmuddelwetter im Sommer? Das halte ich für völlig fehl am Platz! Mein Vorschlag: Es könnte doch in der Nacht regnen. Dann wäre der Himmel am Morgen wieder frischgewaschen und blau, und die Sonne könnte fröhlich auf uns herunterscheinen. Sonnenschein macht gute Laune. Unsere Abwehr gegen Infekte wird gestärkt, Krebs, Diabetes und Stoffwechselkrankheiten werden eingedämmt, wir werden wach und lebendig. Da reicht schon eine Viertelstunde täglich, in der wir unser Ge­

sicht, unsere Hände und Unterarme bescheinen lassen, denn der Schöpfer hat die Haut mit «Sonnenkollektoren» ausgestattet, die den Segen der Sonnenstrahlen aufnehmen. Die chemische Fabrik, die in uns eingebaut ist, macht dann lebenswichtige Stoffe daraus.

Mein herzliches Beileid gilt allen Kollegen, die ihre Büros mit Rollos gegen die blendende Helle abschirmen, damit sie besser am Computer arbeiten können – die Ärmsten hocken im Finstern, während draußen die schönste Sonne scheint!

Neuerdings beobachte ich immer öfter Teens und Twens, die im Halbdunkel auf Smartphone-, Tablet-, und sonstige Bildschirme starren und sich –so sieht es jedenfalls aus – in ihrer virtuellen Welt wohler fühlen als auf einer Bank in der Sonne. Dabei brauchen wir den Sonnenschein genauso wie Zuneigung und Annahme. Wir leben von der Liebe und durch

die Liebe. Das Lächeln eines Babys, das Vertrauen eines Kleinkindes, das macht uns das Herz warm und bringt eine Portion Glück in unseren Alltag. (Und ich weiß, wovon ich rede, bin kürzlich Oma geworden!) Doch so mancher verkriecht sich in seine «Höhle» wie ein Grottenolm und dreht sich nur noch um die eigenen Wünsche und Probleme. Kein Wunder, dass solche Einsiedler trübsinnig werden und verwittern, vielleicht sogar verbittern? Das soll uns nicht passieren! Lernen wir lieber von der Sonnenblume. Sie dreht ihr liebenswertes Strahlengesicht immer der Sonne zu. Sie tankt deren wohltuende Strahlen, und ihre Kerne werden prall und reif. In der Erntezeit kann sie die gespeicherte Energie weitergeben und Menschen und Tiere damit satt machen. Auch wir dürfen uns von der Güte und Liebe unserer Mitmenschen «füttern lassen» und sind dann gern bereit, diese Wärme weiterzuschenken. Das tut uns selber gut und den anderen auch.

DAGMAR DORN

Hebamme FH und Krankenschwester, Bülach, CH

Sommer, Sonne,

schwanger

Der Sommer ist eine geburtenstarke Jahreszeit. Somit erleben viele Frauen einen Teil ihrer Schwangerschaft während der Sommermonate. Besonders Hochschwangere haben mit der Hitze zu kämpfen, und die Vorstellung, den großen, dicken Bauch bei sommerlich heißen Temperaturen vor sich herzuschieben, lässt sie eher auf eine kühlere Ausgabe hoffen.

Damit «Frau» diese Zeit gut überstehen und auch genießen kann, hier ein paar Tipps:

Sonne

Aufgrund der Hormonveränderungen während der Schwangerschaft reagiert die Haut empfindlicher auf UV­Strahlung. Pigmentflecken können entstehen. Vorhandene Leberflecken oder Muttermale können sich verstärken. Guter Sonnenschutz ist daher unerlässlich. Dennoch sind kurze Sonnenbäder oder Spaziergänge bei Sonnenschein wichtig, denn dadurch wird die Vitamin D­Bildung im Körper angeregt.

Außerdem trägt schönes Wetter zu einer positiven Grundstimmung bei.

Ernährung

Schwangere sollten darauf achten, dass sie ausreichend trinken. Meiden Sie Kaffee sowie Süßgetränke. Trinken Sie stattdessen lieber Kräutertee, verdünnte Säfte oder Wasser. Damit helfen Sie auch Ihrem Kreislauf, stabil zu bleiben. Mit einer Tasse Gemüsebouillon gleichen Sie den Salzverlust beim Schwitzen aus. Viel Obst, Gemüse und Salat sollten auf Ihrem Speisezettel stehen.

Wassereinlagerungen (Ödeme)

Fast alle Schwangeren leiden bei Hitze darunter. Die Ringe gehen nicht mehr von den geschwollenen Fingern, die Sockenränder zeichnen sich ab, und die Schuhe werden enger. Die Füße schmerzen und spannen. Hier heißt es, einen Gang herunterzuschalten. Ruhen Sie

sich aus, legen Sie die Beine so oft wie möglich hoch, tragen Sie flache Schuhe, duschen Sie die Beine kalt ab oder treten Sie mit den Füßen im kalten Wasser. Generell sind Wassereinlagerungen zwar unangenehm, aber harmlos. Falls zusätzlich noch ein erhöhter Blutdruck und Eiweiß im Urin festgestellt werden, könnten dies auch Zeichen einer schwangerschaftsbedingten Erkrankung sein. Eine Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme ist dann wichtig!

Bewegung und Sport

Was liegt näher, als sich im Wasser abzukühlen? Schwimmen ist ideal, da man das Körpergewicht weniger spürt. Zudem schont es die Gelenke, kräftigt den Rücken und bringt den Kreislauf in Schwung. Ziehen Sie Ihre Bahnen im Wasser. Wichtig ist, dass Sie sich nicht überanstrengen.

Kleidung

Synthetische Stoffe sind für Schwangere ungeeignet. Tragen Sie lieber Stoffe aus Naturfasern wie Baumwolle, Seide oder Leinen. Luftige Kleider sind angenehm und machen die Hitze erträglicher.

Sommer, Sonne, Baby

Und wie verträgt Ihr Baby die warme Jahreszeit? Hier einige Tipps:

• Die Baby­Haut ist noch dünn und hat wenig Eigenschutz gegenüber UV-Strahlen. Sie darf nie direkt der Sonne ausgesetzt werden. Schützen Sie Ihr Baby mit einem leichten Hütchen mit breiter Krempe oder Nackenschild, leichter atmungsaktiver Kleidung sowie Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, die auf die kindliche Haut abgestimmt ist. Meiden Sie auf jeden Fall die Mittagshitze. Am Kinderwagen sieht ein Sonnensegel oder -schirm nicht nur schick aus, sondern schützt auch gezielt vor den Sonnenstrahlen. Durch das Schwitzen können Hitzepickel vor allem im Windelbereich entstehen. Gönnen Sie dem Popo ein «Windelfrei».

Für das Körpergefühl Ihres Babys ist es optimal, Luft und Wärme zu spüren. Für das Mittagsschläfchen im Kinderwagen unter dem Baum empfiehlt sich ein Insektennetz, damit unliebsame Insekten oder Zecken keinen Zutritt haben. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind vor Zugluft geschützt ist.

• Gestillte Babys benötigen auch bei großer Hitze keine zusätzliche Flüssigkeit. Muttermilch stillt Hunger und Durst. Wenn es sehr warm ist, werden sie aber häufiger an die Brust wollen. Das bedeutet, dass es für die stillende Mutter sehr wichtig ist, genügend Flüssigkeit aufzunehmen, um die Milchbildung aufrechtzuerhalten bzw. zu steigern. Bei Flaschenkindern kann es sein, dass sie zusätzlich Flüssigkeit in Form von ungezuckertem Tee oder Wasser benötigen.

Körpereigene Vitamin DBildung – Sonnenschutz versus Sonnenexposition

«Im Sommer ist die Sonne in Mitteleuropa so stark, dass

für eine ausreichende körpereigene Vitamin D-Bildung die Haut nur kurze Zeit (Gesicht und Hände ca. 20 Minuten) der Sonne ausgesetzt werden muss. [...] In Anbetracht des hohen Melanom-Risikos darf eine Sonnenexposition zur körpereigenen Vitamin D-Bildung nur sehr begrenzt empfohlen werden. Vor allem bei Kleinkindern ist unter Sonnenbestrahlung bereits vor der Hautrötung das Melanom-Risiko erhöht. Daher kann die Empfehlung der 20minütigen Sommer-Sonnen-Exposition zur Vitamin D-Bildung für sie nicht gelten.»1 Für Säuglinge und Kinder bis zum 3. Geburtstag wird eine Vitamin D-Ergänzung in Form von Tropfen empfohlen. Abschließend gilt festzuhalten, dass Aktivitäten im Freien der wichtigste Faktor zur Bildung von Vitamin-D ist, auch, wenn man sich dabei nur im Schatten aufhält.

1 PAEDIATRICA, Vol. 23, Nr. 4 2012, S. 22–24

Schwangerschaftsteemischung

Brennnesselkraut

Frauenmantel

Johanniskraut

Melissenblätter

Schafgarbenkraut

Zinnkraut

Himbeerblätter (diese erst ab der 35. SSW dazugeben)

Zubereitung:

Die Kräuter in der Drogerie zu gleichen Teilen mischen lassen. Einen gehäuften Teelöffel dieser Mischung für eine Tasse mit kochendem Wasser übergießen. Zehn Minuten lang ziehen lassen. Mit wenig Zitronen- oder Orangensaft verfeinern. Bei Bedarf mit Honig süßen. Der Tee kann warm oder kalt getrunken werden. Die empfohlene Trinkmenge ist mind. 2 Tassen, max. 1 Liter pro Tag.

UTE EGGLER Gesundheitsberaterin, Wünnewil, CH

frisch, knackig, sommerlich

Gurkensalat

Sonnenblumenkern-Kräcker

Brokkoli-Salat

Zitronen-Himbeeren-Genuss

Gurkensalat (4 Portionen)

3 Schlangengurken

500 ml Joghurt oder Sojajoghurt, nature

2 EL Edel­Hefeflocken

2 EL Zitronensaft

2 Zehen Knoblauch oder Knoblauchpulver

1 EL Dill, frisch, gehackt

Gemüsebrühpulver Salz

Mischung

1 Gurken grob reiben.

2 Joghurt, Hefe, Zitronensaft, Knoblauch und Dill hinzufügen und umrühren.

3 Mit Gemüsebrühpulver und Salz abschmecken.

4 Sofort servieren.

Dazu passen Sonnenblumenkern­Kräcker.

© 2014
Fotos:
Ute Eggler

SonnenblumenkernKräcker

500 g Vollkornmehl (Dinkel oder Weizen)

250 g Sonnenblumenkerne, gemahlen

1 TL Salz

300 ml Wasser

1 Trockene Zutaten vermischen.

2 Wasser hinzufügen und zu Teig kneten.

3 Teig dünn ausrollen (am besten gleich auf Backpapier) und auf Backblech (ca. 40 x 30 cm) legen.

4 Kräckerstücke mit Messer vormarkieren.

5 Bei 180°C 20 Min. backen.

6 Noch warm in Stücke brechen.

Zu Gurkensalat servieren.

Brokkoli­Salat

Krebszellen lieben keinen Kohl! Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Grünkohl usw. haben alle eine krebshemmende Wirkung. Der Favorit unter ihnen ist wohl der Brokkoli. Er hat nicht nur eine krebshemmende Wirkung, sondern gehört auch zu den Kohlsorten mit dem höchsten Gehalt an Eiweiß, Kalzium, Provitamin A und Vitamin C. Grund genug, Brokkoli öfters auf unseren Speiseplan zu bringen. Allerdings ist Brokkoli nicht jedermanns Sache. Wenn auch Sie bis jetzt versucht haben, Brokkoli zu meiden, kann Sie vielleicht dieses Rezept überzeugen, dass Brokkoli doch essbar ist – und das sogar roh!

500 g Brokkoli, in bissgroße Stücke geschnitten

200 g Kräutertofu, in 1 cm große Würfel geschnitten

60 g Rosinen

60 g Sonnenblumenkerne

1 Bund Schnittlauch, fein geschnitten

Aioli:

100 ml Olivenöl

100 ml Sojamilch

½ TL Zwiebelpulver

½ TL Knoblauchpulver

¾ TL Salz

3–4 TL Zitronensaft

1 Erste 5 Zutaten in Schüssel geben und beiseite stellen.

2 Aioli: Olivenöl, Sojamilch, Zwiebel­, Knoblauchpulver und Salz im Mixer auf höchster Stufe sehr gut mixen.

3 Flüssigkeit in Schüssel gießen.

3–4 TL Zitronensaft langsam und vorsichtig daruntermischen, bis es andickt.

4 ½ bis ¾ der Aioli mit 2 EL Zitronensaft und Vollrohrzucker verrühren und unter den Salat mischen.

Tipp Sie können diesen Salat variieren:

Aioli (siehe rechts)

Kräutertofu durch Räuchertofu, die Hälfte des Brokkoli durch Blumenkohl, Rosinen durch Cranberries, Sonnenblumenkerne durch Erdnusskerne ersetzen.

2 EL Zitronensaft

2 TL Vollrohrzucker

Zitronen­ HimbeerenGenuss

Teig:

250 g Granola (siehe Ausgabe März/April 2014) oder Knusper­Müsli

3 EL Agavendicksaft (nur wenn Granola verwendet wird)

2 EL Olivenöl

5 EL Wasser

Füllung:

800 ml Ananassaft

90 g Maisstärke

100 ml Zitronensaft, frisch

70 g Agavendicksaft

500 g Himbeeren, frisch oder gefroren

1 Granola fein mixen.

2 Granola, Agavennektar, Olivenöl und Wasser gut vermischen. Wenn Knusper­Müsli verwendet wird, etwas mehr Wasser hinzufügen.

3 Teig in Form (z. B. backfeste Glasschüssel, ca. 30 x 25 cm) pressen.

4 Bei 180° ca. 10 Min. backen, bis Ränder leicht anfangen, braun zu werden.

5 Himbeeren auf Teigboden verteilen.

6 Ananassaft und Maisstärke in Topf vermischen.

7 Agavendicksaft und Zitronensaft hinzufügen und unter ständigem Rühren zum Kochen bringen, bis es anfängt anzudicken.

8 Zitronenmischung über Himbeeren geben.

9 Gekühlt servieren.

Tipp:

Himbeeren können durch eine andere Beerensorte ersetzt werden.

WOLFGANG RYTZ

Freier Sportjournalist, Zetzwil, CH

«Mein Leben geht nicht ohne Orientierungslauf weiter»

Interview mit der 23-fachen Weltmeisterin im Orientierungslauf (OL)

Simone Niggli-Luder (Münsingen)

Simone Niggli­Luder ist die erfolgreichste Orientierungsläuferin der Welt und die Schweizer Sportlerin mit der größten Anzahl an Weltmeistertiteln. Hinter der 36­jährigen Berner Persönlichkeit steckt weit mehr als die Ansammlung unzähliger sportlicher Titel und Medaillen. Die Mutter von drei kleinen Kindern beendete im vergangenen Herbst ihre internationale Karriere. Als Bewegungsmensch trainiert sie weiter. Im folgenden Interview spricht die diplomierte Biologin über die Faszination des Orientierungslaufes und ihre Zukunft.

Rytz: Ihre internationale Karriere dauerte fast 20 Jahre. Ist Ihnen im Jahr 1 danach nicht langweilig?

Simone Niggli (lacht): Überhaupt nicht. Ich habe neue Aufgaben, und im Mittelpunkt steht jetzt die Familienbetreuung. Aber noch bin ich in einem Ablösungsprozess, in dem ich mich finden muss. Einige Sponsorenverträge laufen weiter, und beim nationalen OL-Leistungszentrum in Bern bin ich für die Planung und Koordination der Trainings zuständig. Außerdem sind mein Mann und ich für die Organisation der Juniorenweltmeisterschaft 2016 im Unterengadin verantwortlich.

Rytz: Dann haben Sie also den Orientierungslaufsport noch nicht an den Nagel gehängt.

Niggli: Nein, nein. Mein Leben geht nicht ohne OL weiter. Ich trainiere weiterhin in einem reduzierten Umfang täglich. Dies kann ich nach Lust und Laune gestalten und muss mich an keinen Plan mehr halten. Mein Training ist weniger intensiv, und ich verzichte auf Intervalleinheiten, die ich nie geliebt habe.

Rytz: Bestreiten Sie denn immer noch Wettkämpfe?

Niggli: Ja, immer noch viele. Aber ich laufe nun meistens in der Schweiz, und zwar nicht mehr im Nationaldress, sondern wieder in meinen Hindelbanker Klubfarben.

Rytz: Trainieren Sie weiter, weil Sie sonst «Entzugserscheinungen» hätten?

Niggli: Ja, ich bin ein Bewegungsmensch. Früher trainierte ich oft zweimal täglich, jetzt nur noch einmal. Das ist für Geist und Körper sinnvoll.

Rytz: Haben Sie nach all Ihren Erfolgen überhaupt noch sportliche Ziele?

Niggli: Ziele sind vorläufig sehr, sehr im Hintergrund. Im Vordergrund steht der Spaß. Aber das kann sich wieder ändern, wenn beispielsweise Schweizer Meisterschaften anstehen.

Rytz: Das heißt, Sie wollen die aktuellen Kaderläuferinnen herausfordern?

Niggli: Das ist nicht der Antrieb. Aber ich hoffe, dass ich noch lange ein guter Gradmesser sein werde. Ich bin immer noch fit.

Rytz: Wie kann eine Mutter von drei kleinen Kindern überhaupt Spitzensportlerin sein?

Niggli: Allen voran muss ich meinen Ehemann erwähnen, aber auch meine Eltern und Schwiegereltern. Matthias, mein Mann, arbeitet als Chef Spitzensport für den OL-Verband viel zu Hause. Mein ganzes Umfeld unterstützte mich während meiner

internationalen Karriere optimal. Dies erforderte viel Organisationsgeschick, und die Kinder gewöhnten sich daran. Trotzdem war es immer eine Gratwanderung. Wenn die Kinder beispielsweise krank waren, brauchte es auch von meiner Seite Flexibilität.

Rytz: War Ihr Ehemann während Ihrer großartigen Karriere mehr Partner und Familienvater oder mehr sportlicher Betreuer?

Niggli: Er erfüllte beide Aufgaben. Doch besonders wichtig war seine Familienbetreuung. Sportlich war er aber nie mein Trainer. Selbstverständlich diskutierten wir viel über den Sport, und er war in meine Trainingsplanung involviert. Dazu hat er den optimalen Beruf.

Rytz: Wie kamen Sie zum Orientierungslauf?

Niggli: Ich bin in einer OLFamilie aufgewachsen. Da kam ich früh mit dem OL in Kontakt. Mit zehn Jahren bestritt ich erstmals einen Wettkampf alleine im Wald.

Rytz: Was macht die Faszination dieses Sportes aus? Warum hat man vom OL nie genug?

Niggli: Orientierungslauf wird nie langweilig, weil jeder Lauf etwas Neues bringt. Die ge-

stellte Aufgabe, die Natur, das Gelände, die Posten sind immer wieder anders. Hinzu kommt das Zusammenspiel von Geist und Körper. Mann muss sich schnell orientieren, Entscheidungen treffen und schnell rennen.

Rytz: Haben Sie in Ihrem Leben nach dem internationalen Rücktritt punkto Gesundheit neue Prioritäten gesetzt?

Niggli: Ja, jetzt zählt für mich im Sport mehr der Gesundheitsaspekt. Bei mir gehören Trainings zu einem gesunden Leben. Nur so fühle ich mich wohl. Der Spitzensport war immer eine Grenzwanderung. Seit meinem Rücktritt war ich nie mehr verletzt oder krank, was das vorher sehr intensive Training manchmal mit sich brachte.

Rytz: Der Schwerpunkt dieser Ausgabe von «Leben & Gesundheit» ist der Sonne gewidmet. Ist Sonnenbaden auch eines Ihrer Hobbys?

Niggli: Zwar habe ich den Sommer und die Sonne gerne. Schlechtes Wetter schlägt mir aufs Gemüt. Aber ich bin nicht der Typ zum Sonnenbaden. Für den Orientierungslauf spielt das Wetter eine untergeordnete Rolle.

Rytz: Mögen Sie es, an heißen Sommertagen im Wald Sport zu betreiben? Oder gehen Sie

dann lieber ins Schwimmbad?

Niggli: Beides nacheinander. Die Hitze macht mir keine große Mühe. Doch wenn’s extrem warm ist, schaue ich, dass ich am Morgen trainiere. Ich bade zwar gerne, bin aber kein Wassermensch. Doch jetzt mit den Kindern ist das Baden im Sommer immer ein Thema.

Rytz: Was empfehlen Sie Leuten, die gerne draußen Sport betreiben und den OL kennenlernen wollen?

Niggli: Am besten besuchen Anfänger einen einfachen Wettkampf wie beispielsweise einen Abendlauf im Sommer. Oder sie nützen das Trainingsangebot eines Klubs. Die Angst vor dem Kartenlesen kann man überwinden, indem man in einer Gruppe startet oder an einem Stadt-OL teilnimmt.

Rytz: Macht der OL für Anfänger überhaupt Spaß? Kann man sich da nicht im Wald verirren und jegliche Freude verlieren?

Niggli: Wichtig ist für Neulinge, dass sie eine Einsteigerkategorie mit einer einfachen Bahn wählen. Darin liegt ja der Vorteil im Orientierungslauf. Da gibt’s für jedes Alter und jedes Niveau eine geeignete Kategorie. Auch darum wird für mich der OL noch lange reizvoll bleiben.

Rytz: Hatten Sie selber keine frustrierenden Erlebnisse?

Niggli: Natürlich gab’s in jungen Jahren auch Enttäuschungen, oder ich musste mich im Wald draußen durchfragen. Einen richtigen Frust habe ich nie erlebt, aber viele lustige Geschichten.

Die sympathische Bernerin mit ihrer imposanten Medaillensammlung.

Porträt Simone Niggli­ Luder

Der Schweizer Orientierungslaufsport erlebte dank Simone Niggli­Luder einen enormen Aufschwung und eine Beachtung, wie dies zuvor nie der Fall gewesen war. Der Stern der 1978 geborenen Burgdorferin ging 2003 so richtig auf. Bei den OL-Weltmeisterschaften in Rapperswil gewann sie alle drei Einzeldisziplinen und mit dem Team auch Staffelgold. Zuvor hatte sie schon 2001 an der WM in Finnland auf der Langdistanz gewonnen. Bis zu ihrem Rücktritt vom internationalen Wettkampfsport im Herbst 2013 sammelte die sympathische «Strahlefrau» 31 WM-Medaillen, davon 23 goldene, 9 Weltcup-Gesamtsiege, 10 Europameistertitel und 38 Schweizer Meistertitel. Damit brach sie in dieser Sportart praktisch alle Rekorde, obwohl sie während ihrer Karriere zwei Babypausen einschaltete. Beim zweiten Mal gebar sie gar Zwillinge. Dank optimaler Unterstützung in ihrem familiären Umfeld lief sie auch beim zweiten Comeback auf Anhieb wieder an der Weltspitze mit und blieb bis zuletzt die Nummer 1.

Nach dem Abschluss ihres Biologiestudiums war sie während zehn Jahren Orientierungslaufprofi – ein Novum in der Schweiz. Dank ihrer Erfolge und ihrer Ausstrahlung fand sie die nötigen Sponsoren. 2003, 2005 und 2007 wurde sie zur Schweizer Sportlerin des Jahres gewählt.

(wr)

Rytz: War es nach Ihrem Studienabschluss ein schwieriger Entscheid, nicht auf eine Karriere als Biologin zu setzen, sondern auf den OL­Sport?

Niggli: Da kam 2003 vieles zusammen. Mit meinen vier WM-Titeln in Rapperswil war der Einstieg als Profisportlerin ideal; ich fand dazu die nötigen Sponsoren. Schon gegen Ende des Studiums war für mich klar, voll auf den Sport zu setzen.

Rytz: Wollen Sie als Biologin arbeiten, wenn Ihre Kinder älter sind?

Niggli: Dieser Zug ist ein Stück weit abgefahren. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, in diese Richtung zu gehen und mich wieder einzuarbeiten. Der Bereich Ökologie/Umweltschutz würde mich reizen, denn dafür engagiere ich mich gerne.

Rytz: Ließen sich Ihre internationale Karriere und die vielen Reisen mit Ihrem Umweltbewusstsein vereinbaren?

Niggli: Da musste ich manchmal Kompromisse eingehen. Aber wir haben bei unseren Reisen wenigstens freiwillige Umweltabgaben entrichtet. Wir bauten vor vier Jahren in Münsingen ein Minergie-Haus. Dank Sonnenkollektoren auf dem Dach produzieren wir mehr Energie, als wir verbrauchen.

Rytz: Haben Sie nie daran gedacht, nach Abschluss Ihrer Karriere eine Trainerlaufbahn einzuschlagen wie Ihr Mann?

Niggli: Ja, das ist ein aktueller Gedanke. Während meiner ersten Schwangerschaft habe ich eine Trainerausbildung absolviert. Deshalb liebäugle ich mit einer Anwendung auf Kaderebene. Aber dazu ist’s zu früh. Ich bin noch zu nahe dran.

Gibt es etwas «Verrücktes», eine sportliche Herausforderung, die Sie demnächst anpacken wollen?

Niggli: Ja, dazu ist jetzt Zeit vorhanden. Eventuell trete ich bei einem Marathon oder einem Straßenlauf an. Außerdem reizt mich die Teilnahme am Gigathlon, was bisher nicht möglich war.

Welchen Tipp geben Sie den Lesern von «Leben & Gesundheit» in Bezug auf ein gesundes Leben mit auf den Weg?

Niggli: Bewegung tut allen Menschen gut. Dies gilt auch ohne Leistungsgedanken. Bauen Sie Bewegung in Ihren Alltag ein und ernähren Sie sich mit Maß. Daran halte ich mich auch nach Ende meiner Karriere.

Aktiv und lebensfroh –Simone Niggli-Luder mit ihren drei aufgeweckten Kindern.

Simone Niggli-Luder mit Ehemann Matthias

Praxisfenster

Hausarzt / Psychosomatiker, Alchenflüh, CH

Abschied nehmen …

… ist immer ein bisschen wie sterben. Dies wenigstens behauptet ein französisches Sprichwort. Wie halten Sie es mit dem Abschiednehmen?

Der Anfang

Mein Praxisfenster ist nun geschlossen. Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute!

Bei einem Gespräch zwischen Arzt und Patient ist es wohl wichtiger als in gewöhnlichen Alltagssituationen, darüber nachzudenken, wie das Gespräch begonnen und wie es wieder beendet wird. Es ist z. B. nicht ratsam, nach der Begrüßung die oft verwendete Floskel «Wie geht es Ihnen?» zu benutzen, denn diese provoziert als Antwort geradezu die gesellschaftlich erwartete Lüge: «Danke, gut». Ein «Danke, gut» steht jedoch oft im Widerspruch zur Notwendigkeit eines Arztbesuches. Das «Danke, gut» lässt den Arzt auch nicht verstehen, weswegen der Patient kommt, was

er braucht, was es jetzt zu unternehmen gilt.

Bei neuen Patienten oder solchen, die ich lange nicht mehr gesehen habe, stelle ich deswegen lieber Fragen wie: «Was führt Sie zu mir?» oder «Was kann ich für Sie tun?» Bei Patienten, welche wegen länger dauernden Behandlungen regelmäßige Termine benötigen, kann auch direkt der Konsultationsgrund angesprochen oder das Gespräch dort fortgesetzt werden, wo es bei der letzten Konsultation beendet wurde.

Das Ende

Am Ende der Konsultation ist es das Ziel, dass jeder Patient die Praxis zufrieden verlässt. Aber was braucht es, damit jemand zufrieden ist? Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vielleicht ist das Problem gelöst oder der Patient beruhigt, da kein Handlungsbedarf besteht und er sich keine Sorgen zu machen braucht. Vielleicht wurde eine Diagnose gestellt und eine Behandlung eingeleitet, vielleicht ein weiterer Abklärungsschritt organisiert, eine Überweisung an einen Spezialisten in die Wege geleitet, eine Physiotherapieverordnung geschrieben oder ein Rezept für orthopädische Schuheinlagen oder Kompressionsstrümpfe ausgehändigt. Manchmal wird die Behandlung abgeschlossen,

manchmal wird der Patient aufgefordert, sich bei Problemen wieder zu melden, oder es wird ein neuer Termin vereinbart. Zum Schluss wünsche ich meistens «Gute Besserung» oder «Alles Gute» und sage «Adieu» oder «Auf Wiedersehen». Obschon diese letzten Worte ehrlich gemeint sind, wähle ich sie oft nicht bewusst.

Abschied von Sterbenden Eine Frage stellt sich mir immer wieder neu: Wie soll ich mich von jemandem verabschieden, der im Sterben liegt? Was sage ich zu einem Menschen, der zwar im Kopf noch klar ist, bei dem ich aber wegen dessen Grunderkrankung damit rechnen muss, dass er nicht mehr lange lebt, vielleicht noch zwei Tage, zwei Wochen oder gar nur noch zwei Stunden? Werde ich bei meinem nächsten Besuch noch mit ihm sprechen und ihm vielleicht noch etwas helfen können oder wird es bloß noch darum gehen, seinen Tod amtlich festzustellen? Es scheint mir, als ob hier die letzten Worte ein ganz besonderes Gewicht bekommen würden.

Daniel Widmer* habe ich wohl während über 20 Jahren hausärztlich betreut. Manchmal habe ich ihn längere Zeit nicht gesehen, in den letzten Jahren hat er wegen verschiedener Altersbeschwerden etwa vierteljährlich eine Konsultation benötigt. Vor wenigen Monaten hat sich sein Gesundheitszustand rasch verschlechtert, sein Gang wurde unsicherer, er wurde allgemein schwächer und klagte über neue Schmerzen. Die durchgeführten Abklärungen bestätigten das Vorliegen einer bereits weit fortgeschrittenen

Mit Dr. med. Ruedi Brodbeck verabschiedet sich auch seine Frau Elsbeth, welche im Hintergund alle Praxisfenster durch ihr kritisches lesen und korrigieren mitgestaltet hat.

Das Redaktionsteam dankt dem sypathischen Ehepaar und wünscht «Auf Wiedersehen».

Krebserkrankung. Herr Widmer entscheidet sich aufgrund seines hohen Alters und der sehr schlechten Behandlungschancen, auf sämtliche tumorspezifischen Behandlungsangebote zu verzichten. Er wünscht lediglich eine palliative Therapie, also die wirksame Bekämpfung der krankheitsbedingten Symptome wie Schmerzen, Angst, Atemnot, Übelkeit und Durst.

Auf Wiedersehen oder Adieu?

Während der letzten Wochen und Tage besuche ich Herrn Widmer wiederholt im Altenheim, wo er seit wenigen Jahren ein neues Zuhause gefunden hat. Er ist alleinstehend, hat außer seiner ebenfalls im Altenheim lebenden Schwester keine Angehörigen mehr. Täglich bekommt er Besuch von jemandem aus seiner Kirchengemeinde. Er erzählt mir, dass seine Nächte manchmal lang sind, dass er dann auf dem E-Reader Bibeltexte, vorwiegend Psalmen, liest und dass er manchmal auch noch Musik komponiert. Es ist deutlich spürbar, wie wichtig ihm sein Glaube ist und wie dieser ihn «durch das dunkle Tal» hindurchträgt, sogar ganz am Ende, als er dankbar den Tod erwartet. Wenn wir uns am Ende

1 Bibel, Offenbarung

solcher Besuche «Auf Wiedersehen» sagen, dann kann man dies durchaus mehrdeutig verstehen. «Auf Wiedersehen» ist hier Ausdruck der christlichen Auferstehungshoffnung. Wenn wir uns nicht mehr hier auf dieser Erde begegnen sollten, dann bestimmt auf der anderen, der neuen Erde1, die Gott schaffen wird. Trotz der Beschwerden der Erkrankung und der Ungewissheit über die nächsten Stunden ist hier bereits etwas von der Vorfreude auf das ewige Leben ohne Schmerzen, ohne Klage und ohne Leiden spürbar. Reto Hunziker* hat an der gleichen Krankheit gelitten wie Daniel Widmer. Was diesem («jenem» würde sich auf den Entfernteren, also auf Hunziker beziehen) Kraft und Hoffnung gegeben hat, war ihm völlig fremd. Als er für die letzten Tage in ein Sterbehospiz verlegt wurde, haben wir uns «Adieu» gesagt. Adieu stammt aus dem Französischen und bedeutet «Gott befohlen». Hat er diese Formulierung auch bewusst gewählt? Ich weiß es nicht. Ein hoffnungsvolles «Auf Wiedersehen» wäre mir lieber gewesen.

In eigener Sache

Gedanken des Abschieds gehen mir auch jetzt beim Schrei-

ben dieses Praxisfensters durch den Kopf. Es ist mein 116. Praxisfenster und es soll mein letztes sein. Während 10 Jahren habe ich in jeder Ausgabe, früher monatlich, seit einem Jahr zweimonatlich, an einem gearbeitet. Das Praxisfenster war mir in dieser Zeit wie ein ständiger Begleiter. Über welches Thema schreibe ich als Nächstes? Finde ich vor dem Redaktionsschluss die zum Schreiben nötige Zeit? Gibt es passende Bilder? Habe ich darüber nicht bereits früher geschrieben? Ist dieses Thema überhaupt interessant genug? Gibt es für Sie als Leser etwas Praktisches, das Sie mitnehmen können? Es geht nicht ums Sterben. «Leben und Gesundheit» halte ich aktuell für vitaler denn je, und ich selbst spüre bloß gewisse Ermüdungserscheinungen. Ich bin froh und dankbar, dass es der Redaktion gelungen ist, Nachfolgeautoren für diese Rubrik zu finden. Aber wie soll ich mich verabschieden? Ich weiß nicht, ob wir uns (nach einer Pause) wieder sehen/lesen werden, aber Sie als Leser sind mir irgendwie ans Herz gewachsen. Deshalb wünsche ich Ihnen alles Gute, sage «Adieu» und «Auf Wiedersehen».

* Name geändert

Geliebt und

gehasst –

Insekten, Würmer, Käfer

Würmer sind glitschig, Wespen und Bienen stechen, und Mücken sind Plagegeister. Trotzdem wäre der Garten ohne sie arm dran. Wir sollten sie schützen.

Ein Hotel für Insekten

Pestizide, intensiver Ackerbau, durchgestylte, aufgeräumte Privatgärten – der Lebensraum für Insekten wird kleiner. Mit etwas Bereitschaft zum Umdenken und ein wenig Aufwand können wir ihnen helfen.

Nützlinge wie Bienen, Hummeln, Wespen oder Ohrwürmer sind nicht nur wichtige Garanten für die nächste Ernte, sondern auch biologische Schädlingsbekämpfer.

Seit den 1990er Jahren ist öfter von sogenannten «Insektenhotels» die Rede. Diese können auch selber hergestellt werden und bieten Wohnraum für viele Insektenarten. Sie bestehen ausschließlich aus Naturmaterialien. Am besten stellt man einen Kasten mit verschiedenen Fächern her. Diese befüllt man mit den unterschiedlichsten Materialien wie z. B. Stroh, kleinen Baumzapfen, Holzwolle, Lehm, Bambusstäben, Baumrinde, Holzstücken mit vielen Bohrlöchern usw. Für einzelne Tierchen sind bestimmte Vor-

aussetzungen zu beachten, damit sie das Hotel auch beziehen: So lockt die Farbe Rot besonders die Florfliege an. Deshalb kann ein Teil mit giftfreier Farbe bestrichen werden. Es gibt auch fertige Häuschen im Fachhandel oder Baumarkt zu kaufen. Allerdings sind diese nicht ganz billig.

Neben dem Insektenhotel kann man Terrakotta-Blumentöpfe mit Stroh füllen und umgekehrt an einen Baum oder Strauch hängen. Befestigen Sie das Insektenhotel an einem vollsonnigen, witterungsgeschützten Ort, möglichst nicht in der Nähe von Sitzplätzen. Am besten pflanzen Sie in der Nähe blütenreiche Wildpflanzen und Kräuter, einheimische Sträucher und Bäume, um den Nahrungsbedarf abzudecken. Weitere Informationen finden Sie im Internet oder Fachhandel.

Der Regenwurm – nicht schön, aber nützlich Wussten Sie, dass es weltweit über 3000 Arten von Regen-

würmern gibt? Man findet sie überall, wo es Vegetation gibt. Auch die Anzahl an Würmern ist beachtlich. So leben in gesundem Boden pro Quadratmeter bis zu 2000 Tierchen. Sie sind außerordentlich nützlich, weil sie die Erde lockern und somit Stauwasser verhindern. Durch ihren Kot verbessern sie den Boden und sind zudem noch eine beliebte Nahrung für viele andere Tiere. Den Winter verbringen sie übrigens in einer Art Kältestarre, ca. 60 cm unter dem Boden.

Im Gartenbau sind Regenwürmer von zentraler Bedeutung. Man kann ihren Lebensraum verbessern, indem man Kompost verteilt und auf Kunstdünger verzichtet. Die Würmer sorgen für ausreichend Bodenlockerung, sodass man sogar auf das Umgraben des Bodens verzichten kann.

Wer «seine» Würmer so richtig mästen will, sollte in Restaurants regelmäßig nach Kaffeesatz fragen und diesen entweder in den Komposthaufen oder direkt auf den Boden streuen.

Ameisen stören zwar, ... ... aber man sollte sie dennoch soweit wie möglich im Garten dulden, denn sie sind Futter für viele andere Tiere. Es gibt aber Kräuter, die sie gar nicht mögen. Abhilfe schaffen zum

Beispiel frische Blätter von Kerbel, Thymian, Majoran und Lavendel, die man einfach da, wo man die Ameisen loswerden möchte, in die Erde steckt. Dann ziehen die kleinen Gartenbewohner meistens schnell um.

Knoblauch gegen Wühlmäuse

Wer Knoblauch rund um einen Baum herum pflanzt, kann Wühlmäuse von der ärgerlichen Nagerei abhalten.

Schneckenbarriere

Von den vielen Tipps, die es mittlerweile gegen Schnecken gibt, hier einer aus Großmutters Zeit: Rhabarberblätter sind beliebte «Versammlungsorte» für Schnecken. Einfach ein paar Blätter auslegen. In kürzester Zeit kann man mit dieser Me-

thode viele dieser Tiere einsammeln und an einem anderen Ort, wo sie keinen Schaden anrichten können, wieder aussetzen. Auch Eierschalen oder Gerstenspreu, die man rund um die Beete auslegt, sollen Schnecken abhalten.

Marienkäfer und Blattläuse

Es ist erstaunlich, wie viele Läuse so ein winziger Marienkäfer «verdrücken» kann. Er frisst nämlich 100 und mehr Läuse pro Tag. Wenn also irgendwo ein Strauch mit Läusen befallen ist, dann rücken Sie ihnen nicht mit Gift zu Leibe, sondern warten Sie ab, bis die fleißigen Käferchen die neuen Nahrungsquellen entdeckt haben. Das dauert meistens nicht lange. Wussten Sie übrigens, dass Marienkäferweibchen bis zu 150 Eier an Stellen mit vielen Blattläusen legen? Auf diese Weise können die geschlüpften Larven gleich mit Heißhunger zur Bekämpfung beitragen. Läusearme Zeiten überbrücken die Käfer übri-

gens mit Pollen und Nektar. Sie überwintern meistens im Garten in Hausnähe und nehmen im Frühling ihre «Arbeit» wieder auf.

Auch die Schwebfliege, die Florfliege und die Ohrwürmer sind gute Blattlausjäger.

Abschied

Liebe Leserinnen und Leser, mit diesem Artikel aus der Rubrik «Alltagstipps» verabschiede ich mich von Ihnen. Es hat Spaß gemacht, immer wieder neue Ideen zu suchen und aufzuschreiben. Ich hoffe, Ihnen mit den Beiträgen ein wenig Freude gemacht zu haben.

Alles Liebe, Ihre Edith Nigg

Das Redaktionsteam dankt Frau E. Nigg für ihre stets kreativen und vielseitigen Beiträge.

Praktizierender Arzt und Autor, Spanien / Schweiz

Arnika – hilfreich gegen Entzündungen

Arnika wurde in Europa während Jahrhunderten als traditionelle Heilpflanze genutzt, und dies wird wohl auch so bleiben. Obwohl es heute viele synthetisch hergestellte Mittel gegen Entzündungen gibt, hat die Beliebtheit von Arnika-Produkten nicht nachgelassen.

In den meisten europäischen Ländern ist Arnika heute eine geschützte Pflanze, weil sie durch zu starke Nutzung deutlich dezimiert wurde. Erfreulicherweise wird sie aber heute an verschiedenen Orten in Gärten angebaut. Arnika wird nicht nur als Heilmittel genutzt, die Pflanze findet auch in geringen Mengen in der Lebensmittelindustrie Verwendung, bei Getränken, Desserts, Süßigkeiten, Gebäck und Puddings.

Hauptinhaltsstoffe:

Helenalin und Dihydrohelenalin, entzündungshemmende sesquiterpene Lactone, die den bitteren Geschmack der Pflanze bewirken.

ätherische Öle Flavonoide

Wirkungen:

Bei äußerlicher Anwendung reduziert Arnika die Entzündung des Gewebes durch Verminderung der Lysosomen (Organellen in den Zellen) und durch die Synthese von Prostaglandinen.

schmerzstillend keimtötend erhöht die Widerstandskraft der Kapillargefäße

Vorsicht!

Warnhinweise:

Arnika-Tee ist nicht für die innere Anwendung geeignet. In alter Zeit wurde der Tee als Herzmittel empfohlen, aber es ist bekannt, dass dadurch Magenverstimmungen und Magen-Darm-Blutungen entstehen können.

Vorsichtsmaßnahmen:

Arnika­Präparate sollten bei offenen Wunden nicht auf die Haut aufgetragen werden.

Arnika­Präparate sollten nicht in die Augen gelangen.

Verwenden Sie Arnika­Präparate nicht länger als einen Monat auf der gleichen Hautstelle, weil es sonst Hautreizungen geben kann.

Schwangerschaft und Stillzeit: Arnika­Präparate können äußerlich ohne Bedenken genutzt werden, aber nicht innerlich.

Ungünstige Auswirkungen:

Hautreizungen bei längerer, unverdünnter Anwendung von Tinktur auf die gleiche Hautstelle.

entzündungshemmend bei Verletzungen und Arthrose

Wissenschaftlicher Name: Arnica montana L. Familie: Korbblütler

Weitere deutsche Namen: Bergwohlverleih Englische Namen: Arnica, Leopard’s bane, Mountain tobacco

Botanische Beschreibung: Ausdauernde, krautartige Blütenpflanze, ca. 20–60 cm hoch.

4–6 ovale grundständige Blätter bilden eine Rosette, 1 oder 2 gegenständige Blätter am Stängel. 1 bis 2 Blüten pro Pflanze, tief­orange Korbblüten (Zungen und Röhrenblüten) von bis zu 5 cm Durchmesser.

Geographische Verbreitung:

In Europa von Skandinavien bis zu den Pyrenäen beheimatet. Die meisten Wildpflanzen wachsen in den Schweizer Alpen. Arnika findet sich auch in den nordwestlichen Bergen Nordamerikas.

Vorkommen:

Saure Böden auf Bergwiesen zwischen 600 und 2700 m.

Verwendete Pflanzenteile: Blütenköpfe

Medizinischer Gebrauch

Prellungen, Quetschungen

Bei der Anwendung auf die betreffenden Hautpartien reduziert Arnika Schwellungen und lindert die Schmerzen. Sie hilft auch, Blutergüsse wieder aufzulösen.

Verstauchungen

Bekämpft Schwellungen und Schmerzen, die mit Verstauchungen verbunden sind.

Arthrose

Es wurde nachgewiesen, dass das oberflächliche Auftragen von Arnika­Gel bei Arthrose an Händen die gleiche Wirkung zeigt wie Ibuprofen. Ähnliche Effekte können bei Knien oder Füßen erreicht werden. Arnika übertrifft hier synthetisch hergestellte entzündungshemmende Medikamente, weil sie auch das Knorpelgewebe der Gelenke schützt.

Muskelschmerzen durch starke Anstrengungen

Die Anwendung von Arnika bei Muskelkater nach sportlicher Betätigung beseitigt den Schmerz und die Spannung.

Insektenstiche

Beruhigt Juckreiz und Schwellungen.

Zahnfleischentzündung und Mundfäule

Heilend durch keimtötende und entzündungshemmende Wirkung.

Haarschuppen

Wirkt gegen Schuppen durch Stärkung der Haarfollikel.

Dosierung

äußerlich

Kompresse (Zubereitung ① ) mit verdünnter Arnika-Tinktur oder Arnika-Abkochung (Zubereitung ③).

Gel oder Creme (Zubereitung ④).

Anwendung im Mund

Mundspülung mit verdünnter Tinktur (Zubereitung ②). Die Tinktur sollte nicht geschluckt werden.

äußerliche Anwendung

Haarpräparat (Zubereitung ⑤)

Zubereitungsarten:

① Arnika-Tinktur für die Anwendung auf der Haut: Es ist ratsam, die Tinktur vor der Anwendung mit Wasser zu verdünnen (1 Teil Tinktur auf 3 bis 5 Teile Wasser). Eine Kompresse wird in die Tinktur getaucht und 3 bis 4 Mal täglich auf die betreffende Hautstelle gelegt.

② Arnika-Tinktur für den Mundgebrauch: Man verdünnt 1 Teil Tinktur mit 8 bis 10 Teilen Wasser.

③ Abkochung: Man gibt 2 g getrocknete Blüten auf 100 ml Wasser. Kochzeit 10 min, dann abseihen.

④ Gel oder Creme: 2 bis 3 Mal täglich mit einer leichten Massage anwenden.

⑤ Shampoo oder Haarwasser – als Produkt erhältlich.

Beim Wandern in den Bergen sollten Sie keine Arnika-Blüten pflücken. Die wilde Arnika ist eine geschützte Pflanze.

Kreuz und quer

Die in der rechten Spalte stehenden Wörter sind in verschiedensten Richtungen im Rätsel versteckt, auch diagonal. Wenn Sie alle gefunden haben, ergeben die übrig bleibenden Buchstaben nacheinander gelesen eine Aussage von Harry Emerson Fosdick. Als Hilfe ist schon ein Wort farbig hervorgehoben.

Lösungssatz «Kreuz und quer»:

Sudoku

Lösungen: Rätsel Nr. 7 (Mai/Juni) «Wadenwickel», Sudoku 935.

Gewinner: Rätsel Nr. 6 (März / April): Frau I. Luethi, Roggwil, und Frau B. Jakob-Beer, Riff erswil.

Bei jeder Ausgabe verlosen wir unter den richtigen Einsendungen zwei Gutscheine im Wert von CHF 50.–, gültig zum Bezug von Artikeln aus dem Angebot des Advent-Verlages. Wenn Sie auch das Sudoku lösen und uns die drei farbig hinterleg-

4 ADEL, GOLD, HOCH, LAHR

5 ASSEN, DANKE, DIODE, EWIGE, HOTEL, PFERD, SAALE TABEA, VIELE, WOLLE

6 ALIBIS, ESCHEN, GLOBUS, FAKTEN, FLOSSE, HAAREN, INGRID, KREIDE, KURDEN, SAUBER, SCHLAU, TRUHEN, UNRUHE, WUNDER, ZIEREN

7 ANDREAS, BELADEN, DARLING, FEBRUAR, FRIEDEN, INDERIN, STUNDEN, UMSCHAU, WASCHEN

8 EINNAHME, HOFFNUNG, FEDERLOS, GEMAEUER, IRREALES, LANDHAUS, NIEDERER, SCHALLEN, TURNENDE, WAEHLERN, WARSCHAU

9 ABENDLAND, ALUMINIUM MODERNERE

10 EIFFELTURM, ENTZIFFERN, FLEDERMAUS, WINTERZEIT

11 AFGHANISTAN, LAUERZERSEE, SCHAUMSTOFF, VORSCHLAEGE

12 AUFFALLENDER

14 ABFALLTRENNUNG

ten Zahlen nennen, erhöht sich Ihr Gewinn auf CHF 65.–. (Angestellte des Verlages und der Druckerei sind ausgenommen.)

Bitte senden Sie die Lösung auf einer Postkarte bis zum 10. August 2014 (Poststempel) an unsere Adresse:

Leben und Gesundheit Rätsel, Leissigenstr. 17 CH-3704 Krattigen

Wir wünschen Ihnen viel Spass beim Denksport.

HANNA FREIBURGHAUS

Kleinkind­ und Horterzieherin i.A., St. Peter, A

Verwendung:

Mein kleiner Kressegarten

Um Kresse anzupflanzen, brauchst du:

• Marmeladeglasdeckel

• Watte

• ein Päckchen Kresse­Samen

• Wasser

Du kannst aus deiner Kresse einen Salat zubereiten oder sie als Beigabe zu anderen grünen oder Wildsalaten verwenden. Sie schmeckt aber auch sehr lecker auf einem Butteroder Quarkbrot, in einer Kräutersuppe oder auf Gemüse.

1) Suche dir einen großen Deckel eines Marmeladeglases (oder mehrere).

2) Lege die Watte in den Marmeladedeckel und versuche, den gesamten Deckelboden auszufüllen. Am besten benutzt du runde Wattepads.

3) Begieße die Watte mit Wasser, bis sie sich vollgesogen hat, und schütte das überschüssige Wasser ab.

4) Verteile nun die KresseSamen auf der Watte. Achte darauf, dass du nicht zu viele Samen auf eine Stelle streust.

5) Stelle «deine Kresse» nun auf eine Fensterbank, wo sie zum Wachsen genug Sonnenlicht hat. Beobachte und gieße sie jeden Tag. Du kannst ein Tagebuch führen, in dem du das Wachstum deiner Kresse beschreibst.

6) Wenn deine Kresse ca. drei bis fünf Zentimeter groß ist – dies braucht ungefähr eine Woche – kannst du sie ernten. Schneide die Pflänzchen dicht über den Wurzeln ab. Was du davon nicht brauchst, lässt du für spätere Verwendung stehen und gießt es wie gewohnt weiter.

Was ist Kresse?

Kresse, auch Gartenkresse genannt, ist eine Vertreterin der Familie der Kreuzblütler. Sie wird in Gärten als Salat­ und Gewürzpflanze gezogen. Sie hat einen scharfen, würzigen Geschmack und enthält unter anderem Vitamin C, Vitamin B, Eisen, Kalzium und Kalium.

Unser Auge – ein Meisterwerk

der Natur und das

Wunder des Sehens

Die Leistungen des Auges und die Wunderwelt des Sehens bringen selbst Experten zum Staunen. Kein anderer menschlicher Sinn beruht auf so komplexen Gehirnleistungen wie das Sehen, und es wird bestimmt noch lange dauern, bis die Wissenschaft das Wunder des Sehens vollständig enträtselt hat.

Wo?

Ohne dass wir es bewusst merken, vollbringt das Auge täglich Meisterleistungen, damit wir unsere Umwelt visuell wahrnehmen, Gefahren schnell erkennen und uns sicher in unserem Umfeld bewegen können. Permanent werden wir von einem unvorstellbar großen Strom an visuellen Reizen überflutet, und unser Gehirn schafft es auf wundersame Weise, aus dieser unüberschaubaren Menge an Informationen ein reales Abbild der Welt in unseren Köpfen zu formen (und dies gleichsam in Echtzeit!).

Die etwa 2,5 cm großen Augäpfel liegen weich eingebettet in den knöchernen Augenhöhlen, wo sie vor äußeren Stößen weitgehend geschützt sind. Die Fähigkeit, unsere Umwelt plastisch erfassen zu können, verdanken wir in erster Linie der Tatsache, dass wir nicht nur ein, sondern zwei Augen besitzen, die dem Gehirn zwei beinahe identische Bilder liefern. Aus den geringfügigen Unterschieden, die sich aus den minimal differierenden Blickwinkeln ergeben, errechnet unser Gehirn ein räumliches Bild in 3D.

Wie wichtig die Augen für das Leben sind, können vermutlich nur diejenigen begreifen, die hochgradig sehschwach oder blind sind. Bis zu 80 % der Informationen über unsere Außenwelt werden über das Sehen aufgenommen. Umfragen bekräftigen, dass das Sehen für die Menschen die bedeutsamste Sinnesfunktion darstellt und ein Leben in Blindheit gefürchtet wird. Verlorenes Augenlicht lässt sich aufgrund der Sensibilität des Sehvorganges trotz der gewaltigen Fortschritte im Bereich der Augenheilkunde bis heute selten ersetzen.

Was?

Elektromagnetische Strahlen im Wellenbereich von 380780 Nanometer (= sichtbares Licht) werden an Hornhaut und Linse so gebrochen, dass ein scharfes Abbild auf der Netzhaut entsteht. Dort befinden sich die hochpotenten Sinneszellen. Die Augenlinse zeichnet sich in der ersten Lebenshälfte durch ihre hohe Elastizität aus und sorgt für scharfes Sehen. Im Alter verliert sie ihre Geschmeidigkeit, weshalb die meisten Menschen dann eine Lesebrille benötigen.

Strahlenverlauf bis zur Netzhaut

Linse
Lederhaut
Netzhaut
Arterien
Sehnerv Venen
Licht
Hornhaut
Schema

Bemerkenswert

Automatismen, die dazu dienen, das Auge zu schützen und ein möglichst scharfes Bild weiterzuleiten:

• Die Augenlider schließen sich automatisch und reflexartig, sobald etwas auf das Auge zukommt.

• Die Hornhaut wird automatisch durch den Tränenapparat befeuchtet und gereinigt.

• Die Pupille reagiert automatisch auf Veränderungen der Lichtintensität (Blende).

• Objekte, die in unser Sehfeld geraten, werden automatisch mit beiden Augen nachverfolgt.

• Die Linse verformt sich automatisch und kann dadurch sowohl von nahen als auch weit entfernten Objekten scharfe Bilder erzeugen (Akkommodation).

Die Muskeln des menschlichen Auges

Die äußerste Schicht des Auges ist die weißliche, dicke Lederhaut (Sklera), die das Auge schützt und an der sechs Muskeln ansetzen, um das Auge in verschiedene Richtungen zu lenken (4 gerade und 2 schräge Augenmuskeln).

Funktion?

Wenn Lichtstrahlen zur Netzhaut gelangen (optisch), lösen sie in den Sinneszellen Veränderungen des lichtempfindlichen Sehpigments Rhodopsin aus (chemisch). Dadurch kommt es zu Potentialänderungen, welche schließlich als Nervenimpulse zum Gehirn weitergeleitet werden (elektrisch). Was für ein Wunder der Natur!

Bei den Sinneszellen der Netzhaut unterscheidet man zwischen Stäbchen und Zapfen. Die etwa 120 Millionen Stäbchenzellen sind in der Lage, Hell und Dunkel zu unterscheiden, und befähigen uns zum Schwarz-Weiß-Sehen. Die etwa 7 Millionen Zapfenzellen befinden sich hauptsächlich im soge­

Sehnervenkreuzung

Sehstrahlung

Sehrinde im Hinterhaupt

nannten gelben Fleck (Makula), der Stelle des schärfsten Sehens, und ermöglichen uns das Farbensehen. Das menschliche Auge ist in der Lage, etwa 150 verschiedene Farbtöne zu unterscheiden. Die verschiedenen Zellen der Netzhaut sind eng miteinander verflochten und arbeiten gemeinsam als Team, um uns farbenfrohe, kontrastreiche und hochauflösende Bilder zu liefern.

Die Sehbahn

Die in der Netzhaut entstandenen Nervenimpulse werden durch den Sehnerv, der aus etwa 1 Million Leitungsfasern besteht, über das Zwischenhirn bis zur Sehrinde des Gehirns weitergeleitet. Ein Teil der Sehnervenfasern wechselt dabei in der sogenannten Sehnervenkreuzung die Seite, sodass optische Impulse aus dem einen Auge auch in der gegenüberliegenden Gehirnhälfte verarbeitet werden.

Zusammenspiel im Körper

Wie es möglich ist, diese Flut an Informationen, die

Sehnerven links + rechts

Thalamus

Areal zur Verarbeitung von sich bewegenden Objekten

im Takt von Sekundenbruchteilen im Gehirn eintreffen, zu bearbeiten, ist und bleibt ein Rätsel. Um das Bild unserer Umwelt zu rekonstruieren, werden die ankommenden Nervenimpulse klassifiziert, koordiniert, in Form, Bewegung, Farbe und Distanz eingeordnet, gefiltert, verglichen und bewertet. Die Sinnesempfindungen werden so geschickt mit Gedächtnisinhalten, die wir im Laufe des Lebens gesammelt haben, verknüpft, dass wir uns scheinbar mühelos in unserer extrem komplexen Welt zurechtfinden. Es entstehen die Bilder, die wir wahrnehmen – mit den entsprechenden Erinnerungen, Gefühlen und Reaktionen.

Unser Auge ist einzigartig und stellt den fortschrittlichsten Computer der Welt in den Schatten. Auch Experten sprechen von der Wunderwelt des Sehens – einem einmaligen Geschenk. Für mich als Augenarzt ist es eine ausgesprochene Freude, Menschen zu einem besseren Sehen verhelfen zu dürfen.

BeinachsenStabilität

Wer kennt es nicht? Nach einer langen Wanderung, nach dem Training oder nach einer längeren Joggingpause – die diffusen Knieschmerzen. Ein guter Moment, die Knie durch Regelmäßigkeit widerstandsfähiger zu machen. Aber bitte beachten Sie beim Trainieren Ihre Beinachse!

Anatomie

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Es besteht aus der Verbindung von Oberschenkelknochen und Schien- und Wadenbein. Das Kniegelenk ermöglicht uns ein «flüssiges Fortbewegen». Stellen Sie sich vor, es gäbe keine Knie. Wir würden, mit einer direkten Verbindung von den Füßen zum Becken, wie auf Stelzen gehen. Wie sähe unser Gang aus? Wohl etwas steif. Die Knie ermöglichen uns in unserer Fortbewegung große Flexibilität und Eleganz. Daneben fangen sie bereits viele Erschütterungen auf, welche danach abgeschwächt auf die Wirbelsäule übertragen werden. Damit dies für die Knie selbst nicht eine zu große Belastung wird, haben wir sogenannte Menisken als Stoßdämpfer. Diese Faserknorpel­Kissen liegen auf dem Schienbeinkopf auf und federn zur Entlastung die Erschütterungen ab. Daneben besitzt das Knie einen straffen Bandapparat, welcher das Kniegelenk vor unkontrollierten Bewegungen schützt. Wie bei vielen anderen Gelenken auch, übernimmt jedoch die Muskulatur einen wesentlichen Anteil an der Stabilisierung der Knie in ihrer anatomisch optimalen Achse. Manche Leute haben etwas mehr Mühe, ihre Beinachse muskulär zu stabilisieren, als andere.

Was bedeutet es, eine stabile Beinachse zu haben?

Einseitige Belastungen des Gelenkes führen zu erhöhtem, unregelmäßig im Knie verteiltem Druck, was längerfristig zur Abnützung des Gelenkes führen kann (Arthrose).

- Normale Beinachse: (Bild 1) Hüfte, Knie und Fuß befinden sich in einer geraden Linie (Achse). Diese Achse soll vor allem beim Gehen und bei sonstigen Belastungen wie Treppensteigen, Radfahren oder Heben von Lasten aufrecht gehalten werden.

- Falsche Beinachse: (Bild 2)

Das Knie knickt in Bezug zur Fuß-Hüfte-Achse nach innen in eine X-Beinstellung ein. Ursachen dafür sind meist man-

gelnde Kraft und die Koordination der Beinmuskulatur.

Beispiel: Achten Sie darauf, wie Sie vom Stuhl aufstehen. Was geschieht dabei mit Ihren Knien? Bleiben die Knie über den Füßen, knicken sie nach innen ein oder berühren sie sich sogar?

Wenn Sie Ihren Knien etwas Gutes tun möchten, dann achten Sie bei den Übungen auf eine gute Beinachse und trainieren Sie Ihre Muskulatur. Dies hat einen prophylaktischen Effekt. Anbei einige Übungen, welche Ihnen helfen, Ihre Beinachse zu stabilisieren. Beginnen Sie langsam und achten Sie auf Ihre Kniestellung. Wenn Sie die Übungen korrekt ausführen, haben Sie einen großen Gewinn davon.

Übungen:

Kniebeugen (Bilder A + B)

Ausgangslage: Hüftbreit stehend, zu Beginn evtl. mit einem Stuhl dahinter.

Ausführung: Das Gesäß weit nach hinten bringen (der Rücken ist dabei eher in einem Hohlkreuz), die Knie stehen gerade über den Füßen.

Wiederholungen: 15–20

Serien: 2–3

Einbein-Stand (Bild C)

Ausgangslage: Stehend, wenn nötig eine Stütze (Wand, Stuhl, o. Ä.) in Griffnähe.

Ausführung: Anheben eines Beines, das andere Bein versucht, das Gleichgewicht einzuhalten und das Knie dabei immer über dem Fuß zu halten, ohne einzuknicken.

Dauer: 30–60 Sekunden

Serien: 2–3x pro Bein

Stepper (Step ups) (Bild D)

Ausgangslage: Stehend vor einer Stufe (Stepper), ein Fuß auf der Treppe (Standbein).

Ausführung: Langsames Hinauf­ und Hinuntersteigen desselben Fußes. Das Knie des Standbeines bleibt dabei stabilisiert über dem Fuß.

Wiederholungen: 10–15 pro Bein

Serien: 2–3

Kniebeugen im Ausfallschritt (Squat-Lunches) (Bilder E + F)

Ausgangslage: Stehend in einem großen Ausfallschritt, wobei die Ferse des hinteren Beines vom Boden abgehoben ist. Der Oberkörper ist aufgerichtet.

Ausführung: Das Becken senkt sich wie ein Lift senkrecht nach unten, wobei der Oberkörper aufrecht bleibt. Das vordere Knie bleibt senkrecht über dem Fuß. Achten Sie darauf, dass der hintere Fuß in einer Achse zum vorderen Fuß steht.

Wiederholung: 10–15

Serien: 2–3

Haben Sie Fragen zum Artikel oder zum Thema Bewegung allgemein? Dann schreiben Sie bitte an die Redaktion.

Kursangebote – Vorträge

Schweiz

Schweizerische Liga Leben und Gesundheit | www.llg.ch

Ermutigung – Weg aus der Selbstwertstörung

Was: Impulse zu «Minderwertigkeitsgefühlen» und «Ermutigung».

Referentin: Petra Strassner, Christliche Lebens- und Eheberaterin

Wann: Dienstag, 01. Juli 2014, 19.30–21.30 Uhr

Wo: Berufsbildungszentrum (BBZ in der Aula), Hintersteig 12, 8200 Schaffhausen

Kosten: Eintritt frei, freiwilliger Unkostenbeitrag

Anmeldung und Infos: +49 7745 488 93 84, michael.urbatzka@llg.ch

Krisenzeiten – Chancenzeiten

Was: Was sind Lebenskrisen überhaupt? Was bewirken sie in uns? Was hilft in Zeiten der Krisen?

Referent: Günther Maurer, LLG-Gesundheitsberater und Seelsorger

Wann: Mittwoch, 02. Juli 2014, 19.30–21.00 Uhr

Wo: Zentrum Wolfswinkel, Wolfswinkel 36, 8004 Zürich

Kosten: Eintritt frei

Anmeldung und Infos: +41 (0)76 342 92 00, guenther.maurer@llg.ch

Schmerz lass nach!

Was: Woher kommen Rückenschmerzen? Was kann ich dagegen tun?

Referent: Simon Benz, Physiotherapeut

Wann: Mittwoch, 2. Juli 2014, 19.00 Uhr

Wo: Seminarraum LLG, Schleusenweg 33, 2502 Biel

Kosten: Eintritt frei

Info: +41 (O)79 309 39 67, biel@llg.ch, www.llg.ch, René Pieper

Gewinnen oder verlieren?

Was: Wer gewinnt in einem Streit?

Referent: Günther Maurer, LLG-Gesundheitsberater und Seelsorger

Wann: Donnerstag, 3. Juli 2014, 19.00 Uhr

Treffpunkt: Aula der Primarschule Ebenholz, Schimmelgasse 13, 9490 Vaduz

Kosten: Eintritt frei

Anmeldung und Infos: +41 (0)79 470 53 56, evelyn.vogt@llg.ch, www.llg.ch, Evelyn Vogt

Wege aus der Wüste

Was: Krisen bewältigen – befreit leben

Referent: Günther Maurer, LLG-Gesundheitsberater und Seelsorger

Wann: Donnerstag, 10. Juli 2014, 19.30 Uhr

Wo: Seminarraum der Liga Leben und Gesundheit (LLG), Cramerstrasse 11, 8004 Zürich

Kosten: Eintritt frei

Anmeldung und Infos: +41 (0)41 787 05 00, wolfgang.lepke@llg.ch, www.llg.ch, Wolfgang Lepke

Atempause

Was: eine Zeit und ein Ort der Begegnung und eine Möglichkeit, gesunde Beziehungen aufzubauen.

Wann: jeweils Samstags, 12.07. / 09.08. / 13.09. / 11.10. / 08.11. / 13.12.2014, 15.00–18.00 Uhr

Wo: Familien- und Gemeinschaftszentrum, Gigerstrasse 2a, 5734 Reinach AG

Kosten: Eintritt frei

Anmeldung und Infos: Keine Anmeldung erforderlich, +41 (0)62 773 25 58, Jane Sailer, www.fgzentrum.ch

Spiritualität, die gesund macht!

Was: Faktoren einer positiven Kraftquelle

Referent: Robert Pfandl, Psychologe

Wann: Dienstag, 26. August 2014, 19.30 Uhr Wo: Berufsbildungszentrum (BBZ in der Aula), Hintersteig 12, 8200 Schaffhausen

Kosten: Eintritt frei

Anmeldung und Infos: +49 7745 488 93 84, michael.urbatzka@llg.ch

Endlich gut schlafen – was Sie dazu beitragen können

Referent: Robert Pfandl, Psychologe

Wann: Mittwoch, 27. August 2014, 19.00 Uhr Wo: Seminarraum LLG, Schleusenweg 33, 2502 Biel

Kosten: Eintritt frei

Anmeldung und Infos: +41 (0)79 309 39 67, biel@llg.ch, www.llg.ch, René Pieper

Rund-um-Gesund

Kursleitung: Jenny und Remo Fischer

Was: 12-Tage Lebensstil-Programm inkl. Gesundheits­Check, Kost und Logis.

Termin 1: 31.08.–11.09.2014

Termin 2: 16.–27.11.2014

Wo: Sonnmatt Bergpension und Gesundheitszentrum, Schwand 2588, 9642 Ebnat­Kappel Kosten: 12-Tage-Programm ab CHF 1’930.–, Paare pro Person ab CHF 1’830.–Anmeldung und Infos: +41 (0)71 993 34 17, www.bergpension.ch

Nein! – zum Würgegriff der Angst

Was: Wie aus Ängsten Chancen werden!

Referent: Günther Maurer, LLG-Gesundheitsberater und Seelsorger

Wann: Mittwoch, 03. September 2014, 19.30–21.00 Uhr

Wo: Zentrum Wolfswinkel, Wolfswinkel 36, 8046 Zürich

Kosten: Eintritt frei

Anmeldung und Infos: guenther.maurer@llg.ch, www.llg.ch

Den inneren Schatz pflegen

Was: Wie wir das Selbstwertgefühl unserer Kinder fördern können

Referent: Christian Frei MA, Familienberater

Wann: Donnerstag, 04. September 2014, 19.00–20.30 Uhr

Wo: Seminarraum LLG, Rümelinbachweg 60, 4054 Basel, im Adventhaus gegenüber Hallenbad Rialto

Kosten: Eintritt frei

Anmeldung und Infos: +41 (0)61 401 41 65, www.llg.ch, elsbeth.schwyn@llg.ch, Elsbeth Schwyn

Zwischen Hochstapeln und Tiefstapeln

Was: Wie das Selbstwertgefühl Beziehungen beeinflusst

Referent: Daniel Zwiker, Psychotherapeut und Theologe

Wann: Donnerstag, 11. September 2014, 19.30–21.00 Uhr

Wo: Seminarraum LLG, Schadaustrasse 26, 3604 Thun

Kosten: Eintritt frei, freiwilliger Unkostenbeitrag

Anmeldung und Infos: Ralph Wäspi, +41 (0)76 348 39 19, ralph.waespi@llg.ch, www.llg.ch

Österreich

Österreichische Liga Leben und Gesundheit | www.llg.at

Gesundheits Club

Was: Input, Austausch, gemeinsam Lernen, soziale Zeit, gemeinsam Wachsen

Themen: Wandertage, Fitness, Wildpflanzen, vegane Küche, selbstgemachte Kosmetik, Kneippen, etc.

Wo: Braunau, Feldkirch, Salzburg, Wien Weitere Infos: www.llg.at

Gesundheit erleben – Newstartprogramme

Was: Newstart­Gesundheits­Programm mit persönlicher Betreuung, Gesundheitscheck, Workshops, Vorträge uvm.

Leitung: N. Sigel und Dr. H. Pischler

Wo: Country Life Gesundheitszentrum Mattersdorferhof, Mattersdorf 10, 9560 Feldkirchen/Kärnten

Termin 5: 06.–17. Juli 2014 (Familien­Programm)

Termin 6: 27. Juli–14. August 2014 (18 Tagesprogramm)

Termin 7: 14.–25. September 2014

Termin 8: 12.–23. Oktober 2014

Termin 9: 02.–13. November 2014

Kosten: ab € 640.– (pro Person Basis Doppelzimmer)

Infos und Anmeldung: +43 (0)4277 2337, www.countrylife.at, office@countrylife.at

Workshops und Vorträge am Mattersdorferhof

Wo: Country Life Gesundheitszentrum Mattersdorferhof, Mattersdorf 10, 9560 Feldkirchen/Kärnten

Was + Termine:

1. Die vergessene Kunst des Denkens –emotionale Intelligenz verbessern und mentale Höchstleistungen erreichen, 01.07.2014, 19.00 Uhr, Eintritt frei

2. Workshop: Hausapotheke – speziell bei Kindern, 13.07.2014, 16.00 Uhr, Eintritt frei Infos und Anmeldung: +43 (0)4277 2337, www.countrylife.at, office@countrylife.at

Family-Camp

Was: Den Wald erforschen, einen Stausee überqueren, Gott in unseren Alltag miteinbeziehen, gemeinsam Sport betreiben, am Lagerfeuer müde werden, Tipps für ein vitales Leben erhalten. Und das alles gemeinsam –als Familie!

Wann: 20.–27. Juli 2014

Wo: Selker/Oberösterreich

Leitung: Gernot Kopa, Benjamin Rohde, Reinhard Schwab

Teilnehmer: Klein­ und Großfamilien, Alleinerzieher mit Kindern

Anmeldung und Infos: Anmeldungen bitte bis 15. Juni 2014, info@llg.at, +43 (0)1 31 99 301­102

Vegane Kochwerkstatt Teil 1

Was: Köstliche Fit­Kost – einfach zubereitet

Referentin: Gabriele Resch, Gesundheitstrainerin, Hauswirtschafterin

Wann: Sonntag, 20. Juli 2014, 17.00–19.00 Uhr

Wo: Adventhaus Salzburg, Franz-Josef-Straße 17, 5020 Salzburg

Kosten: € 15.– (inkl. Lebensmittelkosten, Rezepte u. Kursgebühren)

Anmeldung und Infos: +43 (0)676 833 22 635

Fit & Gesund EXPO

Was: Eine «Fit und Gesund Expo» ähnelt einer Gesundheitsmesse, ist aber kompakter, überschaubarer, aus einem Guss und hat ein ganzheitliches Konzept: Vorbeugen ist besser als heilen!

Wo & Wann: Linz, Oberösterreich: 25. Juli 2014 Wien 2, Stadion Center (Olympiaplatz 2, 1020 Wien): 29.–31. Juli 2014

Wanderung mit kulinarischer Verköstigung im Toggenburg, CH

mit dem Gesundheits Club Feldkirch

Wann: 24. August 2014

Weitere Infos: www.llg.at

Fastenwoche auf der Strobler Alm

Was: Stille Zeit, Gespräche, Workshops, Bewegung, evtl. Kräuterwanderung, Vorträge und natürlich Fasten gemeinsam in der Gruppe Leitung: Nicole Korber und Benjamin Rohde Wann: 07.–14. September 2014, Sonntagabend bis Sonntagmittag

Wo: Schmalnaueralm, Strobl am Wolfgangsee Teilnehmer: 8–15 Personen, bei Vorliegen von chronischen Erkrankungen nur nach Absprache!

Kosten: € 220.–Infos: www.llg.at

Weitere Informationen zu diesen- und weiteren Angeboten finden Sie unter www.llg.ch und www.llg.at

Impressum Zweimonatliches Magazin für ganzheitliche Gesundheit nach dem NewstartPlus® Konzept 85. Jahrgang Nr. 4, Juli/August 2014 www.lug-mag.com

Herausgeber und Verlag: Schweiz: Advent-Verlag Zürich, Zweigstelle Krattigen, Leissigenstr. 17, CH­3704 Krattigen, Tel. +41 33 654 10 65, Fax +41 33 654 44 31, E-Mail: info@advent-verlag.ch, www.advent-verlag.ch, PC 30-19342-9 und

Österreich: Top Life Wegweiser-Verlag, Prager Stasse 287, A-1210 Wien, Tel. +43 (0)43 1 2294 000, E-Mail: info@toplife-center.com

Partnerorganisationen: Schweizerische Liga Leben und Gesundheit, www.llg.ch Deutscher Verein für Gesundheitspflege, www.dvg-online.de

Österreichische Liga Leben und Gesundheit, www.llg.at

Redaktion: Chefredaktor Stephan Freiburghaus (SF), redaktion@lug­mag.com

Redaktionsteam: Heidi Albisser, Christian Alt M.A., Dr. med. Ruedi Brodbeck, Dagmar Dorn, Christian Frei M.A., D Dominik Maurer, Günther Maurer. Layout: mapro.ch | Ilona Würgler Bezugsbedingungen:

Schweiz: Zweijahresabonnement, 12 Ausgaben: CHF 119.–www.lug-mag.ch

Österreich: Zweijahresabonnement, 12 Ausgaben: € 97,–www.lug-mag.at

Deutschland: Zweijahresabonnement, 12 Ausgaben: € 89,–www.lug-mag.de

Alle Preise inklusiv Versandkosten Schriftliche Bestellungen aus Deutschland an: Advent-Verlag, Leissigenstr. 17, CH­3704 Krattigen Ausgabe für Sehbehinderte und Blinde: In Braille: Blindendienst, Postfach 110, CH-4802 Strengelbach Audio: Blindenhörbücherei der Stimme der Hoffnung, Sandwiesenstr. 35, D­64665 Alsbach­Hähnlein, Tel. +49-6257-50653 35

Inserate: Bitte verlangen Sie unsere Dokumentation. Inseratenschluss ist in der Regel acht Wochen vor dem Erscheinungsmonat.

Druck: Jordi Medienhaus, 3123 Belp, www.jordibelp.ch

Auflage: 11 400 Exemplare

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Kein Teil dieses Heftes darf ohne Einwilligung des Verlages in irgendeiner Form vervielfältigt werden.

Mut zur Liebe

Herz ist Trumpf – zumindest wenn man die Seifenopern verfolgt und Klatschblätter studiert. Was wird rund um das schönste Thema der Welt – Liebe und Liebessachen – nicht alles geschrieben und gefilmt! Oh weh, Sie können es schon gar nicht mehr hören? Haben Sie auch genug von der angeblich so romantischen Liebe? Sind Sie vielleicht selbst enttäuscht worden und glauben nicht mehr daran?

Dass unsere Welt Liebe braucht, ist wohl unbestritten. Geliebt zu werden ist ein Grundbedürfnis des Menschen. Der Säugling, das Kleinkind verkümmert seelisch und geistig, wenn es nicht in Liebe geborgen ist. Und der erwachsene Mensch? Schauen Sie sich doch bitte einmal um! Seelische Störungen, Zwänge und Ängste, Rivalität und Kälte machen sich in einer Welt breit, die nur noch dem Fortschritt und dem Geld huldigt. Wir verhungern vor dem vollen Tisch, weil wir vieles im Überfluss besitzen, aber das vermissen, was wirklich wärmt und sättigt.

Was ist Liebe? Ist es das, was uns Hollywood-Stars vormachen? Hier eine kleine Geschichte, welche uns eine Antwort anbietet ...

Eines Tages gerieten die Sonne und der Wind in einen Wettstreit darüber, wer von ihnen wohl der Stärkere sei? Heftig diskutierten sie miteinander und konnten die Frage doch nicht klären. Da sahen sie einen Wanderer übers Land ziehen. Die Sonne schlug vor: «Wer es von uns beiden schafft, diesem Mann den Mantel auszuziehen, hat gewonnen!» «Einverstanden», meinte der Wind und begann sogleich heftig zu blasen. Doch je stärker der Wind wehte und dem Wanderer mit all seiner Kraft begegnete, desto fester zog dieser seinen Mantel an sich und war nicht bereit, ihn loszulassen. Nun war die Sonne an der Reihe. Sie entfaltete all ihre Wärme und sandte die schönsten Strahlen zur Erde – und siehe da, dem Wanderer wurde immer wärmer, sodass er seinen Mantel schon bald auszog. Somit war der Wettstreit entschieden.

Was wir daraus lernen können? Die Liebe ist die stärkste Kraft im Leben. Doch seien wir ehrlich! Die Liebe im 21. Jahrhundert ist keine einfache Sache. So vieles gibt es, was unsere Beziehungen kaputt machen will – unter anderem auch unsere eigenen Mängel. Wo lernen wir denn heute noch zu vergeben? Zurückzustecken? Den ersten Schritt zu tun? Zu lieben, wo es scheinbar nichts mehr zu lieben gibt? An die Liebe zu glauben? Zusammenzuhalten, wo uns Trennendes auseinanderreißt? Woher die Kraft nehmen zu solcher Liebe? Wenn man selbst verletzt, gekränkt, verbittert, erbost ist? Die Liebe, die Krisen standhält und Trennendes überwindet – diese Liebe kommt nicht aus Hollywood. Gott ist Liebe, sagt die Bibel, und sie ist nicht nur etwas für die Predigt in der Kirche oder eine schöne Trauung in Weiß. Sie ist die Kraft für den Alltag. Auch für Sie!

Herzlichst Ihre

Mag. Claudia Flieder, freie Redaktorin, Wien, A

Die nächste Ausgabe erscheint Mitte September 2014 Schwerpunkt: Mässigkeit

Digitale Medien: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen wir einen Arzt

Sollen alle Schüler mit Notebooks ausgestattet werden? Was ist von der «Computerspiel­Pädagogik» zu halten? Lesen Sie Aktuelles und Kritisches in Bezug auf «Medienmissbrauch» vom renommierten Autor und Dozenten Prof. Dr. Manfred Spitzer.

Lernen von der Ameise ... Im Haushalt sind die fleißigen Arbeiter nicht erwünscht. Jedoch kommen wir bei näherem Hingucken am Ameisenberg im Wald ins Staunen und entdecken noch so manche beeindruckende «Kleinigkeit». Freuen Sie sich auf tolle Bilder und interessante Gedanken von Anna-Dora Sartorio!

«Leben und Gesundheit» für Blinde kostenlos

• in Brailleschrift

Verein Blindendienst, Postfach 110, CH-4802 Strengelbach

• auf CD oder Kassette Blindenhörbücherei der Stimme der Hoffnung, Sandwiesenstr. 35, D­64665, Alsbach­Hähnlein, Tel. 0049-6257-50653 35

Leben Gesundheit &

Leben in Balance

Ausstieg aus dem Hamsterrad Freudlosigkeit, Erschöpfung, Stress, Depression, Burnout. Jeder hat das eine oder andere davon leider schon erlebt. Fünf Arbeitstage und die zwei freien Tage sind auch schon mit Terminen und Verpflichtungen gefüllt. Wo wird das enden? Mäßigkeit ist nicht nur beim Essen, sondern auch im täglichen Leben und bei der Arbeitseinteilung angesagt. Lesen Sie, wie es gar nicht erst zum «Ausstieg aus dem Hamsterrad» kommen muss, sondern wie Sie es schaffen können, das nötige Pensum unbeschadet und glücklich zu bewältigen.

«Man könnte sich den ganzen Tag ärgern, aber man ist nicht dazu verpfl ichtet.»

Unbekannt

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.