SachsenMagazin 2023 (Auszug)

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SACHSEN MAGAZIN 2023 urlaubszeit-sachsen.de SACH S EN MAGAZIN Labhards Spitzenstadt mit Flair Schätze der Wissenschaft Ein unterhaltsamer Bummel durch Plauen PREIS: 5 EURO Staunen und lernen in den Technischen Sammlungen Dresden Spektakuläre Aussichten Der Malerweg im Elbsandsteingebirge

Wenn’s ums Essen geht, solltest du wählerisch sein. Lebensmittel frisch aus der Nähe auf dem Tisch helfen den Produzenten deiner Region, dem Klima mit weniger Transportkilometern und einer verlässlicheren Versorgung. Bewusst entscheiden.

regionales.sachsen.de

STAATS MINIST ER IU M FÜ R ENERGI E, KL IM AS CH UT Z, UM WE LT UN D LA ND WI RT SC HA FT
Wurst Birnen Mehl
Käse Brot
@regionale.lebensmittel.sachsen

E DITORIAL

mit diesem SachsenMagazin, dem mittlerweile 23., haben wir Ihnen wieder einen Strauß bunter Möglichkeiten zusammengestellt, um Sachsens schönste Seiten erstmals oder aufs Neue zu entdecken. Im Freistaat finden Sie viel Natur, von Mittelgebirge bis Seenland, von Flussauen bis Heidelandschaften. Ausreichend Platz für Wanderungen und Radtouren zum Durchschnaufen und Entschleunigen. Egal, ob Sie den sportlichen Anspruch oder den ruhigen Moment für sich suchen. Ob Sie in größerer Gruppe, mit der Familie und Freunden oder nur allein sein möchten. Ab Seite 18 können Sie beispielsweise lesen, was unseren Kollegen Holger Braumann auf dem Malerweg in der Sächsischen Schweiz nachhaltig beeindruckt hat.

In den Städten, ob klein oder groß, lässt sich insbesondere das Kulturland Sachsen spüren – mit seinen Museen, Konzerten, Theatern und Angeboten in Hülle und Fülle. Auch unsere Redaktion war hier unterwegs: Lena Lüpke durchstreift ab Seite 26 die Technischen Sammlungen Dresden und Christiane Schwarzbach erkundet ab Seite 56 die Spitzenstadt Plauen.

Natürlich gibt es wie in jedem SachsenMagazin auch etwas zu gewinnen. Bei unserem Kreuzworträtsel auf Seite 125 winken tolle Preise.

Zu guter Letzt ein Hinweis in eigener Sache: Das Online-Magazin urlaubszeit-sachsen.de ergänzt die gedruckte Ausgabe des SachsenMagazins. Hier finden Sie noch mehr Tipps für lohnende Ausflüge.

Ob analog oder digital – wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie sich inspirieren – entdecken, erleben und genießen Sie Sachsen!

Im Namen des gesamten Teams Iris Kupferschmied

Elbland LeipzigundRegion Oberlausi t z Görlitz

Leipzig Zwickau

Chemnitz

Erzgebirge

Dresden

Sächsische Schweiz

Vogtland 1
Liebe Leserinnen und Leser,

Inhalt

Themen

Zeit zum Erleben

Siebenmal Sachsen – Zu Fuß oder mit dem Rad 4 Kamera läuft …! In welchen Film- und TV-Produktionen ein Stück Sachsen steckt 8 Die Stadt ist der Star – „Görliwood“ strahlt international 10 Ausflugstipps nach Maß – Interaktive App plant individuelle Touren durch das Schlösserland Sachsen 12

Unterwegs in Familie

Von Freizeitpark bis Talsperre – Familienfreundliche Ausflugsziele 87 Alle unter einem Dach – Gruppenunterkünfte auf dem Land und in der Stadt 90

Vorhang auf!

Kaleidoskop Musik & Theater 93 14. Internationale Schostakowitsch Tage Gohrisch –Ein musikalischer Anziehungspunkt in der Sächsischen Schweiz 93 31. Festival Sandstein und Musik – Vielfalt seit drei Jahrzehnten 94 Staatsoperette Dresden – Verführung im Kraftwerk 95 Felsenbühnen Festspiele 2023 –Open-Air-Theater vor imposanter Naturkulisse 95 Kleinkunst ganz groß – Leipzigs Kabarett-Bühnen sind legendär 96

Faszination Technik

Das Sächsische Industriemuseum –Lebendige Industriekultur an vier Standorten 99 Dampfbahn-Route Sachsen – Täglich unter Dampf 100 Mit dem „Wilden Robert“ durch Stadt und Land 102 Der Charme vergangener Zeiten –Berg- und Talfahrten in historischen Bahnen 103 Jubiläumsdampf, Barock und Naturschönheiten –Elbland und Erzgebirge ganz entschleunigt entdecken 104 Zu Besuch im Museum – Bilderbogen 105 Museen entdecken Mein Lieblingsexponat … – Museumsschaffende verraten ihre Favoriten .................................................................................... 109 Zu Besuch im Museum – Bilderbogen 111 Stiftung Sächsische Gedenkstätten –Zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft 116 Ausstellungskalender 2023 ............................................................... 118

Service

Editorial 1

Veranstaltungshighlights

Regionen

Sächsische Schweiz Eine Leidenschaft fürs Felsige – Unterwegs auf dem Malerweg .......... 18 Parkhotel Bad Schandau feiert 30 Jahre Urlaubsgenuss an schönster Stelle 20 Erlebniswanderung zu zwei Perlen aus Sachsens Krone 22 Umsteigen der Umwelt zuliebe –Mit Bus, Fähre und Kirnitzschtalbahn sanft mobil 24

Ein Rundgang durch Plauen Historische Plätze, romantische Hinterhöfe und schmucke Bauten sind typisch für die 900 Jahre alte Stadt im Herzen des Vogtlandes

Hollywood lässt grüßen Film und Fernsehen haben schon so manche sächsische Location für sich entdeckt – egal ob für Krimi, Krankenhausserie oder Kino-Blockbuster

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2023 120 Katalogservice 122 Datenschutz bei Labhard Medien 123 Impressum ........................................................................................ 124 SachsenMagazin-Rätselspaß – Attraktive Preise zu gewinnen ........... 125 Kontaktformular für Postbestellungen .............................................. 127
Service
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Unterwegs auf dem Malerweg

Im 18. Jahrhundert zog das Elbsandsteingebirge Künstler der Romantik in seinen Bann. Eine aussichtsreiche Wanderroute folgt deren Pfaden.

KabarettHauptstadt Leipzig

Wissenschaft zum Anfassen

In den Technischen Sammlungen Dresden können Errungenschaften aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erkundet und vor allem ausprobiert werden

Dresden Elbland

Ursprünglich und bezaubernd –Entlang der Roten Weißeritz im Rabenauer Grund 25 Wunderkammer der Wissenschaft –Ein Streifzug durch die Technischen Sammlungen Dresden 26 Traumhaftes Meißen – Einfallsreich seit Anbeginn 29 Erlebniswelt Meissen – Faszination „Weißes Gold“ 29 Die Ideenschmiede des Japanischen Palais in Dresden –Wo Kreativität Raum bekommt 30

Erzgebirge

Spannende Spurensuche im UNESCO-Welterbe –Im Erzgebirge wartet das Paradies vor der Haustür 32 Thermenregion Erzgebirge –Entspannen, gesunden und Kleinstadtromantik erleben 35 Rund um Schwarzenberg und den Spiegelwald –Inspirierend grünes Westerzgebirge 36 Kaleidoskop: Tipps aus der Region 38 Ein unvergesslicher Aufenthalt in Oederan –Zwischen Miniaturen und neuen Perspektiven 39

Chemnitz, Zwickau und Region

Dreiklang aus Industrie, Kultur und Natur –Willkommen in Chemnitz, Zwickau und der Region . 40 Das Zeitsprungland 46 Automobil- und Robert-Schumann-Stadt Zwickau –Mit Faible für das Außergewöhnliche 50

Vogtland

Auf dem Kulturweg der Vögte – Durch das historische Vogtland 53 Schätze der Gesundheit – Sächsische Staatsbäder Bad Elster und Bad Brambach punkten mit Naturmoor, Sole, Mineralund Radonheilwasser 54 Von Spitze, Vögten und Wendemut –Ein Rundgang durch das 900 Jahre alte Plauen 56

Leipzig und Region Eine beeindruckende Mischung –Entdeckungen in der Region Leipzig 61 Mittelalterflair auf den Burgen Kriebstein und Mildenstein ................63 1.050 Jahre voller Geschichte – Torgau feiert Jubiläum 65 Borna und das Kohrener Land – Im Zeichen der Kirschblüte 66 In Bewegung bleiben – Zum Wandern in die Muldestadt Grimma . 67 Kaleidoskop: Tipps aus der Region 68 Colditz und sein berühmtes Schloss –Eingebettet in idyllische Landschaften 70 Thermalkurort Bad Lausick – Einfach rundum wohlfühlen 70

Oberlausitz

Zu Besuch im Naturpark Zittauer Gebirge –Wunderschöne Aussichten 71 Die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft –Refugium für Mensch und Tier 76 Lieblingsplätze im Neißeland – Alles andere als alltäglich 78 Ausschwärmen erwünscht – Vom Oder-Neiße-Radweg aus die Highlights der Oberlausitz entdecken 82 Kaleidoskop: Tipps aus der Region 84 Lessingstadt Kamenz – Der Countdown läuft 85 Sohland a. d. Spree – Sportlich aktiv im Herzen des Oberlausitzer Berglandes 85

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Service
Humor und präzise Pointen treffen in der Kleinkunstszene auf Musik, Akrobatik, Comedy und Magie. 96 26
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Siebenmal Sachsen

Wenngleich sich wandern und Rad fahren im Winter in Sachsen nicht ausschließen: In der kalten Jahreszeit herrscht verhaltene Ruhe auf den Strecken. Sobald jedoch die ersten Vögel als Botschafter des Frühlings zwitschern, geht sie los, die Saison. Wer aktiv im Freistaat unterwegs ist, entdeckt in allein vier Mittelgebirgen sowie malerischen Fluss-, Teich- und Seenlandschaften manch unbekannte Pfade mit Aha-Effekt.

Perfekt bereiteter Boden für Bike-Enthusiasten

Mountainbike-Fans sind an der BLOCKLINE richtig. Diese neue Strecke im Osten des Erzgebirges befindet sich zwischen Seiffen, weltbekannt für seine Holzkunst, und dem Wintersportzentrum Altenberg. Auf drei spannenden Runden ab 50 Kilometern oder auf 15 Einzeletappen ab sechs Kilometern erwartet kleine und große

ZU F U SS ODER MIT DEM RAD

MTB-Entdecker das Gefühl unendlicher Freiheit in nahezu unberührter Natur. Riesige Holzportale weisen den Weg zu atemberaubenden Panoramen, einzigartigen Gesteinsformationen, üppigen Bergwiesen und idyllischen Bachläufen. Kanada-Anmutung inmitten von Sachsen! Das dicke BLOCKLINE-Abenteuerbuch ist die perfekte Hilfe beim Erkunden der lokalen Flora und Fauna und beim Planen dieses Abenteuers. Auf den Wiesen blühen Feuerlilien, Bärwurz und blaue Teufelskralle. Unterwegs tragen die Orte so klingende Namen wie Bienenmühle oder Holzhau. Neben artenreichen Wäldern und Bergwiesen tauchen auch Moorgebiete auf. Das Georgenfelder Hochmoor zum Beispiel, ein mystischer Ort. Nur sehr wenige Moore sind in derart gutem Zustand. Die Landschaft ist hier geprägt von der seltenen Moorkiefer, von Sonnentau und Moosbeeren. Trunkels- und Heidelbeeren wachsen dicht am Boden, Wollgras wiegt sich leicht im Wind. Vom Kahleberg eröffnet sich ein fantas -

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tisch weiter Blick ins Dresdner Elbtal, das Böhmische Mittelgebirge und das Elbsandsteingebirge.

Die BLOCKLINE ist ein Ausflugsziel für aktive Familien, wo unter anderem auch der Ort Blockhausen staunen lässt.

Mit kreischenden Kettensägen fördern hier Schnitzkunstmeister bei der jährlichen Kettensägen-Weltmeisterschaft irrsinnige Kunstwerke aus gigantischen Holzblöcken hervor. Vermutlich müsste man lange suchen, um eine vergleichbare Sammlung zu finden.

Auf Welterbe-Wanderung

Die Halden: überwuchert. Urplötzlich tun sich Gräben auf: eingestürzte Tiefbaugruben inmitten dichten Waldes. Über 800 Jahre prägte der Erzbergbau die Landschaft und Kultur in der Region. Was von ihm übrig ist, macht die ohnehin wilde Natur noch wilder, geheimnisvoller. Wer auf dem Kammweg Erzgebirge-Vogtland wandert, befindet sich in UNESCO-Welterbe-Umgebung. Eine geschichtsträchtige Märchen- und Sagenwelt.

Der Kammweg verläuft durch den Naturpark ErzgebirgeVogtland. Touren führen in schattige Wälder, entlang erfrischender Bäche und durch sumpfige Hochmoore. Heimatverbunden und herzlich sind die Menschen, die man trifft. Wie es typisch ist für eine ehemalige Bergbauregion. Dafür steht auch das Siegel „Heimatgenuss“. Gaststätten, die es tragen, verheißen regionale Küche mit Zutaten, die im Erzgebirge gewachsen sind, hergestellt oder weiterverarbeitet und veredelt wurden.

Geht man in Deutschlands höchstgelegener Stadt auf Entdeckungstour, ist das ein sprichwörtlicher „Hochgenuss“. Der Kurort Oberwiesenthal liegt am Fuße des 1.215 Meter hohen Fichtelbergs, der mit Blick auf die Höhenmeter der Höhepunkt auf dem Kammweg ist. Neben der Stille lässt sich am Wegesrand in Dampflok-Bahnhöfen oder Schauwerkstätten der Lauf der Geschichte betrachten. Ein wunderbar wanderbares Erlebnis entlang des böhmisch-sächsischen Gebirgskamms.

Alles fließt – der Elberadweg

Der landschaftlich einmalige Flussverlauf in Sachsen ist für sich genommen schon eine Radreise wert. Um es einfacher zu haben, fährt man flussabwärts und nutzt das leichte Gefälle. Zum Beispiel, weil man Kinder dabeihat. So kann die Tour also in der Sächsischen Schweiz starten. Immer entlang des Ufers grüßt die großartige Felsenwelt der Nationalparkregion mit ihren majestätischen Tafelbergen,

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Foto: Dennis Stratmann
Hoch hinauf geht es entlang des Kammwegs Erzgebirge-Vogtland, beispielsweise auf den 1.215 Meter hohen Fichtelberg. Die neugestaltete Mountainbike-Strecke BLOCKLINE führt im Osten des Erzgebirges durch wilde Natur und zu den riesigen Holzskulpturen im Walderlebniszentrum Blockhausen.
Zeit zum Erleben Foto:
Eines der zahlreichen Highlights am beliebten Elberadweg ist die Landeshauptstadt Dresden mit ihrer eindrucksvollen Silhouette.
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Foto: TV Sächsische Schweiz / Felix Meyer

zerfurchten Massiven und staunenswerten Ausblicken. Die Räder rollen entspannt inmitten der Kulisse des Elbsandsteingebirges. Eines der Highlights ist Dresden mit seinen Museen, Theatern und Schlössern. Es folgt die Sächsische Weinstraße – ein Abschnitt für Genussmenschen!

Überhaupt kann sich jeder die Strecke nach seinem Geschmack einteilen: hier eine Übernachtung drangehängt, dort ein Stück mit der Bahn abgekürzt und hin und wieder die örtliche Gastroszene erkundet. Weiter stromabwärts wartet die Altstadt von Torgau mit Schloss Hartenfels, bevor der Weg Sachsen verlässt. Auf elberadweg.de, der Website zum Radweg, kann das Elberadweg-Handbuch übrigens kostenlos bestellt werden.

Bienenkorb mit Aussicht Wanderungen in Tälern und auf Berggipfeln, Streifzüge entlang idyllischer Waldränder und schmucke Dörfer mit den für die Region charakteristischen Umgebindehäusern sind typisch für den Qualitätswanderweg Oberlausitzer Bergweg, zu dessen Höhepunkten die Spreequelle und der bekannteste Bienenkorb der Oberlausitz, der wie ein solcher aussehende Berg Oybin, sowie die einzigartigen Zittauer Fastentücher gehören. Ruhige, schattige Plätze und heimelige Berggasthöfe laden zum Pausieren ein.

In sechs Etappen erobern sich Wanderer die Granitkuppen des Oberlausitzer Berglandes, Vulkanberge am tschechischen Grenzkamm und Sandsteinformationen im Zittauer Gebirge. Auf fast jedem Gipfel stehen Aussichtstürme mit glücklich machender Fernsicht. Es geht aber auch ohne Rucksack –über ein Spezialangebot mit Übernachtungen, Gepäcktransfer, Wanderkarten und Lunchpaketen.

Rad fahren im Neuseenland Touren durch die Kraterlandschaft der ehemaligen Braunkohletagebaue im Leipziger Neuseenland sind nichts für Schnarchnasen! Aber der Sprung ins kühle Nass bei einem Stopp am See lädt jedes Mal den Akku neu auf. Vom Leipziger Stadtpark aus ist der Cospudener See mit seiner Marina und dem Strand in nur wenigen Radelminuten erreicht. Hier sind wie am Markkleeberger, Zwenkauer oder Hainer See Freizeitangebote angesagt, zum Beispiel Stand-Up-Paddling oder Wildwasserrafting im Kanupark oder tauchen und segeln. Entspannung verspricht VINETA, die schwimmende Kirche auf dem Störmthaler See.

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Typische Ansichten der Region wie die unverwechselbaren Umgebindehäuser kennzeichnen den Oberlausitzer Bergweg. Maritime Aussichten an gefluteten Tagebauen und Wasserspaß auf Schritt und Tritt machen eine Tour auf der Neuseenland-Radroute zum Erlebnis. Foto: Philipp Herfort

Auch bei Regenwetter ist das pittoreske Bio-Dorf Schmilka in der Sächsischen Schweiz einen Besuch wert.

Instrumentenbau und Bike-Action

Radelnd eines der traditionsreichsten Kunsthandwerke Sachsens kennenlernen? Auf dem etwas mehr als 100 Kilometer langen Musikantenradweg präsentieren sich so einige Orte im vogtländischen Musikwinkel, in denen seit Jahrhunderten Musikinstrumente handwerklich gefertigt werden. Musikbegeisterte können auf dem Weg ein faszinierendes Hopping von einer Instrumentenwerkstatt zur nächsten per Fahrrad betreiben. Absolut sehens- und hörenswert sind auch das Musikinstrumentenmuseum und die Erlebnis-Schauwerkstätten des Musicon Valley in Markneukirchen.

Wem das zu wenig Action ist, der biegt einfach in die Bikewelt Schöneck ab. Für MTB-Novizen und Familien wurde extra der Flowtrail „Erich Popp“ ganz ohne Hindernisse angelegt. Für Profis gibt es den Jumptrail „Bockmühle“ mit 34 herausfordernden Sprüngen.

Sächsische Schweiz – alles bio oder was?

Ist es ein Bio-Hotel? Oder ein Dorf? Oder doch eher ein Refugium? Im „Bio- und Nationalpark Refugium Schmilka“ lösen sich die Grenzen auf. Es ist ein Hybrid aus urigem Dorf, Freilichtmuseum und ausgreifendem Bio-Hotel. Früher ein Ort der Elbschiffer und Flößer, gilt Schmilka heute als eines der schönsten Dörfer Sachsens. Zwischen Sandsteintürmen liegt es am Ufer der ruhig fließenden Elbe und ist gleichzeitig als Tor zur Sächsischen Schweiz Ziel und Ausgangspunkt zahlreicher Wanderungen. Die Nationalparkregion lockt Besucher mit über 1.200 Kilometern ausgebauten Wanderwegen. Im canyonartigen Wald lässt sich auf gut markierten, schattigen Wegen einwandfrei auf sandigem Boden durch bizarre Felsformationen wandern. Die Uferpromenade von Schmilka bietet anschließend gemütliche Plätze für erholsame Pausen, während von der Elbe her Paddler grüßen. Und immer wieder radeln auf dem Elberadweg E-Biker mit lockeren und beschwingten Pedaltritten an einem vorbei. Die meisten mit einem Lächeln im Gesicht, wenn sie das Dorf entdecken.

Auf 100 Kilometern spürt der Musikantenradweg im Vogtland der Tradition des Musikinstrumentenbaus nach.

Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH Bautzner Straße 45–47, 01099 Dresden Tel. 0351 491700 info@sachsen-tour.de sachsen-tourismus.de Katalogbestellung auf Seite 124

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Fotos: Dennis Stratmann

Fluss, Land, Stadt

Schaufelraddampfer vor der Kulisse des Elbsandsteingebirges

Wie sich die Wahrnehmung einer Landschaft oder Stadtansicht doch mit einem Perspektivwechsel ändert. Vom Wasser aus zieht alles am Ufer Stehende gemächlich vorbei, auf festem Boden wiederum ist man mittendrin im Geschehen, auf einem Aussichtsturm oder Berggipfel der Welt ein bisschen entrückt, mit dem Rad oder wandernd viel näher dran an der Natur als mit dem Auto. Selbst, wer Sachsens Regionen schon wie seine Westentasche kennt, kann auf diese Weise immer wieder über Neues staunen.

Foto: LianeM / stock.adobe.com

Eine Leidenschaft fürs Felsige

Wenn es um die Wahl der A lpengipfel geht, die ich im Laufe des Wanderjahres erklimmen möchte, tue ich mich oft schwer mit Entscheidungen. Bei der Ü berlegung, ob es zur A bwechslung auch mal ein M ittelgebirge sein könnte und wenn ja, welches, ging es ungleich schneller: E s konnte nur der Malerweg im legendären Elbsandsteingebirge sein. Mit Bad Schandau habe ich mich für einen festen Aufenthaltsort in meinem Urlaub entschieden. Nicht nur, weil die Stadt so hübsch ist, sondern weil sie quasi im Zentrum der offiziellen Malerwegetappen zwei bis sieben liegt und von dort über den öffentlichen Nahverkehr alle Start- und Endpunkte meiner persönlichen, verkürzten „Malerwegrunde“ perfekt zu erreichen sind.

Fels und Wald von schroff bis malerisch M it dem S chiff geht es nach Wehlen, inklusive imposanten A usblicken auf das, was mich gleich am ersten Vormittag erwarten soll – die Bastei. Welch Superlative hört man doch

über diese sagenhafte F elsformation: Eingebettet in eine der bemerkenswertesten L andschaften D eutschlands sei sie. Die Basteibrücke, die sich über die bizarren F elszinnen spannt, dramatisch in ihrer Erscheinung. D er Blick über das Elbtal auf die Tafelberge der S ächsischen S chweiz unvergesslich und weltbekannt. U nd letztlich muss ich zugeben: Treffender kann man es kaum ausdrücken. D ie Bastei ist geradezu unwirklich schön. Verlässt man das visuelle Spektakel, hat man die Kulisse aus F els und Wald im steten Wechsel von schroff bis malerisch nicht selten für sich allein. Ruhig der A mselsee und -grund, aussichtsreich die Wehranlage Hockstein mit Teufelsbrücke, geradezu alpin der A bstieg über Eisentreppen durch die Wolfsschlucht, friedlich das Polenztal – der Weg zum Z ielort Hohnstein ist reich an A bwechslung. M it dem Wanderbus, der sogenannten F elsen- L inie, geht es von dort zurück nach Bad S chandau.

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Tag
Sächsische Schweiz 18

Die Bastei und die durch diese Felsformation gebaute steinerne Basteibrücke sind die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Sächsischen Schweiz.

Mit Verspätung zum Panoramablick M ein zweiter Tagesabschnitt beginnt in Hohnstein mit etwas Verspätung. I ch habe mich verquatscht, mit einem Kenner des O ldtimer- M otorradsports, und seinen schier unerschöpflichen A nekdoten über das jährliche Hohnsteiner Bergrennen gelauscht. A ber ich habe ja schließlich U rlaub und keine Eile. S chon nach kurzer G ehzeit sollte man den A bstecher zur G autschgrotte mit dem schwindelerregenden Blick hoch zu einem F elsüberhang von 40 M etern nicht ver-

passen. I m W inter bilden sich daran gigantische E iszapfen, aber das ist Z ukunftsmusik. A n der Brandaussicht wartet ein spektakulärer Panoramablick über das Elbsandsteingebirge. Einzige bergsteigerische Herausforderung bleibt an diesem Tag im Ü brigen der Abstieg über 800 Treppenstufen in den „T iefen G rund“ und der folgende A nstieg. O ben kann man dann beim G ehen für eine ganze Weile entspannt die S eele baumeln lassen. Nach dem beeindruckenden Backsteinfabrikgebäude in Kohlmühle

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Sächsische Schweiz Foto: TV Sächsische
Vom Adamsberg schweift der Blick zur Festung Königstein und zum Lilienstein.
Schweiz/Philipp Zieger
Foto: TV Sächsische Schweiz/Achim Meurer Foto: TV Sächsische Schweiz/Philipp Zieger

Hoteltipp

Parkhotel Bad Schandau feiert 30 Jahre Urlaubsgenuss an schönster Stelle

W ie auf einer grünen Insel, so fühlt es sich an, wenn man im Vier-Sterne-Parkhotel Bad Schandau eincheckt. Hier lässt das Urlaubsfeeling nicht lange auf sich warten, was schon Hotelier- Legende Rudolf Sendig vor 143 Jah -

ren zu schätzen wusste. Noch heute ist die Anlage mit ihren charmanten Villen gegenüber des Personenaufzuges O strau umgeben von einem weitläufigen Park und Garten. Sandsteinfelsenwelt und Elbe sind ganz nah, nur wenige Schritte entfernt liegen Stadtzentrum und Toskana T herme.

Im mediterranen W intergartenrestaurant beginnt der Tag mit großem Buffet und klingt dort am A bend bei zeitgemäßer, regionaler Küche aus. Einzigartig ist der Außenpool mit Elbpanorama, dazu gibt es draußen und drinnen Kraftplätze für Yoga und M editation. Die 74 modernen, komfortablen Zimmer verfügen meist über einen Balkon oder Blick zur Elbe. Wer es nach einer ausgiebigen Wanderung auf dem Malerweg oder nach einer Radtour entspannt angehen lassen möchte, kann dies in der Saunawelt des Hotels. Im großzügigen Wellnessbereich „entstressen“ wohltuende Massagen, Kosmetikanwendungen von Dr. Spiller und pflegende Bäder. Das Lebens-

elixier Sauerstoff ist ein exklusives Angebot des Hauses und spendet als Sprühkosmetik oder Inhalation neue Kraft. 2023 feiert das Parkhotel sein 30-jähriges Bestehen vom 26. Juli bis zum 1. August mit einer Jubiläumswoche und zahlreichen Veranstaltungen. Die Palette reicht von Kulinarik beim White Dinner oder Park-Picknick über Kultur beim O pen- A ir- K ino, S ommerball oder Familientag mit Manegenkünstlern bis zu Tanzstunden mit Michael Hull und einem Salsa-Workshop.

Parkhotel Bad Schandau

Rudolf-Sendig-Straße 12, 01814 Bad Schandau Tel. 035022 520 parkhotel@pura-hotels.de, pura-hotels.de

mache ich mich noch auf zum A damsberg, der die M ühe belohnt mit feinem Blick auf den L ilienstein, die F estung Königstein und auf die S chrammsteine, L etztere Teil der morgigen Etappe. S chön ist für mich als passionierten Tramfahrer auch der Heimweg mit der K irnitzschtalbahn – ein gelungener Tagesabschluss mit dem W issen, dass es am nächsten Morgen auf dieselbe A rt wieder losgeht.

Blaubeer-Liebe

Der historische Charme der Bahn hat wohl mit der Zeit zu tun, in der die Erschließung der Region ihre Anfänge nahm. Was damals für die sächsische Aristokratie angelegt wurde, ist für uns Wandernde heute schlicht außergewöhnlich. Angesagter denn je und hier mit besonders langer Tradition ist auch das Klettern. Bevor ich allerdings das Treiben der diesen kraftraubenden Sport Ausübenden an den Schrammsteinen in aller Ruhe verfolgen kann, muss ich am Jägersteig noch selbst ran. Bis zum Schrammsteingrat sind nicht wenige sogenannte Stiegen aus Eisen zu erklimmen. Spätestens heute aber habe ich

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Sächsische Schweiz
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Fotos: Katja Fouad Vollmer Zahlreiche Eisenleitern und -brücken führen zur Schrammsteinaussicht. Da ist Trittsicherheit gefragt. Foto: TV Sächsische Schweiz / Achim Meurer

mich verliebt, in diese Gegend mit den bizarr-schönen Gebilden aus Sandstein und Granit, in diese wild-zerklüftete L andschaft entlang der Schramm- und Affensteine, in diesen Malerweg, der gespickt ist mit aufregenden Kletterpassagen und schmalen Pfaden auf sandigen Böden wie in einer Nordseedüne. Und ebenso liebe ich die im Überfluss wachsenden, unfassbar leckeren, Mund und Hände tief rot färbenden Blaubeeren, die mich auf dieser meiner dritten Etappe immer wieder zum Naschen bringen. Auf diesen Abschnitt der Tour habe ich mich besonders gefreut und er hält, was er versprochen hat. Und sogar die geruhsame Fahrt mit der Kirnitzschtalbahn am Ende des Tages vom Lichtenhainer Wasserfall zurück an die Elbe erscheint mir wie ein wohliges Wiedersehen mit einer guten Freundin.

Felsenburg Neurathen direkt an der Bastei

Unmittelbar an der berühmten Basteibrücke beginnt der Rundgang durch die Ruinen der mittelalterlichen Felsenburg Neurathen, die auf eine kühne Höhenburg aus dem frühen 13. Jahrhundert zurückgeht. 24 I nformationstafeln geben Auskunft über die unterschiedlichen Bereiche der ehemaligen Wehranlage, inklusive imposanter Blicke in den tiefen Wehlgrund. Auf dem mächtigen Felsstock der Großen Steinschleuder erinnert die Nachbildung einer hölzernen Wurfmaschine daran, wie einst über 50 Kilogramm schwere Steinkugeln zur Abwehr von Angreifern abgeschossen wurden. Den eigentlichen Zugang zu den Wohnräumen der Burg markierte das Neurathener Felsentor, auch Kleine Steinschleuder genannt. Sowohl die F elsenburg, die das ganze Jahr besichtigt werden kann, als auch die Bastei liegen auf dem Gebiet der Gemeinde Lohmen.

Tourist-Service Schloß Lohmen 1, 01847 Lohmen, Tel. 03501 581024 touristinformation@lohmen-sachsen.de, lohmen-sachsen.de

Auf und ab im Sonnenschein

D er vierte Wandertag beginnt mit einem kurzen Aufstieg vom L ichtenhainer Wasserfall hoch zum F elsentor Kuhstall. Weder Vier- noch Zweibeiner kreuzen an diesem frühen M orgen meine Wege, nicht am imposanten F elsenbogen und auch nicht beim Erklimmen der schmalen Himmelsleiter auf das Kuhstall-Plateau. Das ändert sich im L aufe dieses sonnigen Tages in der interessanten N eumannmühle, einem technischen D enkmal am Flüsschen K irnitzsch, für das es sich lohnt, etwas Zeit einzuplanen. U nd trotz des ständigen Auf und A bs auf dieser Etappe sollte man auch auf die A bstecher zum A rnstein, dem Großen Pohlshorn und der G oldsteinaussicht nicht verzichten.

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Foto: TI Lohmen Sächsische Schweiz Foto: TV Sächsische Schweiz / Mandy Krebs Foto: TV Sächsische Schweiz Sebastian Thiel
Mit mächtigen Felsen überwölbt der Kuhstall den Wanderweg.

Erlebniswanderung zu zwei Perlen aus Sachsens Krone

D en königlichen Barockgarten Großsedlitz von August dem Starken und das hoch über dem M üglitztal aufragende S chloss Weesenstein von König Johann verknüpft seit S ommer 2022 der sechs K ilometer lange Königsweg. M arkiert mit einer leuchtend gelben K rone, lädt er dazu ein, beide Ausflugsziele bei einer erlebnisreichen Tageswanderung kennenzulernen. Passend dazu gibt es ein praktisches Kombiticket, mit dem die zwei A nlagen zwischen A pril und Oktober vergünstigt besucht werden können. Ausreichend Zeit für eine ausgiebige Besichtigung ist dabei ein M uss. Großsedlitz und Weesenstein können gleichermaßen Start oder Ziel des Königsweges sein, der durch die Ortschaften Meusegast und Krebs verläuft. Unterwegs bieten sich auf den Höhen wunderbare Panoramaaussichten in die Sächsische Schweiz und das Dresdner Elbland. Der Rückweg ist wieder auf dem Königsweg möglich, die Tour kann alternativ aber auch über den mit einem blauen Kreis markierten Wanderweg zu einer größeren Runde erweitert werden. Diese führt über den sehenswerten Markt zu Dohna und den „Planetenweg“ entlang des romantischen Flusslaufs der Müglitz. Die Wanderung ist so insgesamt rund 14 Kilometer lang. schloss-weesenstein.de, barockgarten-grosssedlitz.de

Am höchsten hinaus an diesem Tag und generell diesseits der Elbe geht es am Großen Winterberg. Der Turm, von dem man zum letzten Mal die Panoramasicht von rechtselbischer Seite aus genießen kann, und der Imbiss locken zur Rast an diesem beliebten Ausflugsziel. Vom Berg geht’s dann recht gemächlich, aber stetig bergab bis ins schöne Bio-Dorf Schmilka. In diesem mit sichtbar viel Liebe restaurierten Örtchen lässt es sich zum Abschluss eines Wandertages wunderbar durch die kleinen Läden mit hiesigem Hausgemachtem schlendern und in gemütlicher Atmosphäre gut speisen. Zum Glück fährt auch nach Sonnenuntergang noch ein Zug zurück nach Bad Schandau.

Zu den Tafelbergen links der Elbe Eine morgendliche Fahrt mit dem Wanderschiff retour läutet meine fünfte Etappe ein, die erste „drüben“, sprich auf der anderen Seite der Elbe. M eine anfängliche Skepsis, ob das linke Ufer mit dem Flair des rechten mithalten kann, verfliegt mit der Kletterpartie auf den ersten von letztlich vier aus Kiefernwäldern steil aufragenden Sandstein-Tafelbergen. Schon in jungen Jahren las ich begeistert Geschichten über die großen Tafelberge am Rande des A mazonasbeckens. Vielleicht nicht in diesem Maße mit endemischer Vegetation ausgestattet, verlässt man auf ihren kleinen sächsischen Pendants mit den ähnlich senkrechten F elswänden dennoch das Gewöhnliche von unten, um oben in eine scheinbar fremde Welt zu treten. Dort auf den Plateaus bestimmen mit Flechten und M oosen bewachsene Felsen die Szenerie. Ob auf der Kaiserkrone, dem Papststein oder dem Gohrisch –die Felsenmeere mit der kargen Vegetation versetzen mich zusammen mit dem Fernblick auf die anderen Tafelberge und die rechtselbische Wald- und Felsenlandschaft in eine wohlige melancholische Stimmung. Eindrücke, die bleiben.

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Foto: Andrea Dietrich
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Foto: Sebastian
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Sächsische Schweiz Eine scheinbar fremde Welt eröffnet sich auf den Plateaus von Kaiserkrone, Papststein oder Gohrischstein. Foto: TV Sächsische Schweiz/Sebastian Thiel

Vorfreude und Abschied nehmen

Der Malerweg folgt den Pfaden, die im 18. Jahrhundert zahlreiche Künstler der Romantik einschlugen, um ihre Lieblingsansichten des Elbsandsteingebirges auf Leinwand zu bannen. Zu ihnen gehörten beispielsweise Adrian Zingg, Anton Graff und Caspar David Friedrich. 116 anspruchsvolle Kilometer verteilen sich auf acht Etappen durch die Felsenwelt des Nationalparks S ächsische Schweiz und erfordern eine gute Wanderkondition. Nicht zu unterschätzen sind die vielen Höhenmeter.

Detaillierte Informationen gibt es unter malerweg.de.

Foto: Isabel Doil

Tag 6

Die Vorfreude auf diesen sechsten, letzten Wandertag war groß. Als Erstes geht es hinauf auf die beiden nächsten Tafelberge. Der Pfaffenstein fasziniert mit seinem steilen und engen Aufstieg, mit seinen Schluchten und Stiegen, den Felswänden für Kletterer und natürlich der markanten Felsnadel, der Barbarine. Der zweite Berg, der Quirl, bietet vor allem eine eindrucksvolle Höhle. Viel Zeit lassen will ich mir aber an diesem Tag besonders für eine der größten Bergfestungen Europas – die Festung Königstein auf dem gleichnamigen Tafelberg. Die einst zur stärksten Festung Sachsens ausgebaute und später als Staatsgefängnis genutzte Anlage ist heute ein militärhistorisches Freilichtmuseum, dessen „Eroberung“ auf alle Fälle lohnt. Allein schon wegen des zwei Kilometer langen Weges entlang der Ringmauer. Was für ein würdiger A bschlusstag. Unterwegs nach Wehlen, vorbei an der Malerwegkapelle und einem letzten Tafelbergblick vom Rauenstein, kommt dann doch langsam Wehmut auf. Spätestens auf der S -Bahn- Fahrt von Wehlen nach Bad Schandau aber ist mir klar: Es wird nicht das letzte Mal sein, dass ich hier im Elbsandsteingebirge unterwegs gewesen bin. Auf bald!

Zum Autoren:

Sitzt er nicht am Schreibtisch, ist Holger Braumann sommers wie winters meist in den Bergen Vorarlbergs oder den Appenzeller Alpen unweit seines Wohnorts am Bodensee unterwegs.

Idyllische Kahnfahrt auf der Oberen Schleuse in Hinterhermsdorf

Eine einzige Straße führt in den östlichsten Zipfel der Sächsischen Schweiz, die Nationalparkgemeinde Hinterhermsdorf. Weiter geht es nur auf „Schusters Rappen“, entlang markierter Wanderwege in die geschützte Kernzone. Unverzichtbar ist eine Kahnpartie durch die wildromantische Kirnitzschklamm mit einer Einkehr in der Rindenhütte. Wie ein Hexenhäuschen duckt sie sich unter einem Felsvorsprung, die Fassade vollends mit Fichtenrinde beschlagen und mit ZapfenOrnamenten und Baumpilzen geschmückt.

Bei der K ahnpartie zieht die urtümliche F elsenwelt schweigend und schön wie im Film vorüber. Der K ahnfahrer erzählt von seinen Vorgängern, den Flößern, von der S chutzbedürftigkeit der Pflanzenund T ierwelt und zeigt urige Skulpturen aus S andsteinfelsen. N ach 700 M etern gemütlicher Fahrt führt der Rückweg zu Fuß über das aussichtsreiche Herrmannseck, eine abenteuerlichen F elsspalte mit schmalen Stufen, hinauf zu einer kleinen S chutzhütte und schließlich zurück zum Parkplatz.

Touristinformation Hinterhermsdorf

Weifbergstraße 1 01855 Sebnitz OT Hinterhermsdorf Tel. 035974 5210 hinterhermsdorf@sebnitz.de sebnitz.de

Parkplatz: Buchenparkhalle oder Hinterhermsdorf Ortsmitte (gebührenpflichtig)

Verkehrsanbindung: Buslinien 241, 268/269 bis Hinterhermsdorf (für Inhaber der Gästekarte mobil kostenfrei)

Ausflugsdauer: 45 Minuten Hinweg, 30 Minuten Kahnfahrt, ca. 75 Minuten Rückweg Schwierigkeit der Wanderung: leicht bis mittelschwer

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Sächsische Schweiz

Mit Bus, Fähre und Kirnitzschtalbahn

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Zwei imposante Landschaften, rund 240 Linienbusse auf 19 Stadt- und 71 Regionallinien, acht Fähranleger entlang der Elbe, ein Wanderschiff und eine historische Straßenbahn: Mit diesem Angebot chauffiert die Regionalverkehr Sächsische Schweiz-Osterzgebirge GmbH (RVSOE) ihre Fahrgäste unter dem Slogan „Umsteigen. Der Umwelt zuliebe.“ durch den gesamten Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und bedient damit ein Gebiet von 1.654 Quadratkilometern Größe.

Grandiose Ausblicke im Nationalpark Sächsische Schweiz Unmittelbar an den Großraum Dresden grenzt elbaufwärts die Sächsische Schweiz. Vom Hauptbahnhof fährt die S-Bahn S 1 in das beliebte Wandergebiet. Vor Ort angekommen, macht ein dichtes Netz aus Bus- und Fährverbindungen in Kombination mit der Kirnitzschtalbahn die umweltschonende

Weiterreise möglich. An allen Wochenenden und Feiertagen der Sommersaison vom 1. April bis zum 31. Oktober 2023 werden einige Buslinien zu Wanderbus- und FahrradBUS-Linien, die die schönsten Regionen der Sächsisch-Böhmischen Schweiz und des Nationalparks ansteuern. Die leuchtend gelbe Kirnitzschtalbahn bringt ihre Passagiere seit nunmehr 125 Jahren in das namensgebende romantische Tal bei Bad Schandau. Quietschend schlängelt sie sich vom Kurpark zum Lichtenhainer Wasserfall im Nationalpark Sächsische Schweiz. Ihre neun Haltestellen sind Ausgangspunkte für Wanderungen zu grandiosen Ausblicken und verwunschenen Grotten. An ausgewählten Tagen verstärken die Museumswagen den täglichen Linienverkehr; 2023 am 1. Mai, zum Jubiläumswochenende 125 Jahre Kirnitzschtalbahn vom 27. bis zum 29. Mai (Pfingsten), zum Kirnitzschtalfest am 24./25. Juni und am 3. Oktober.

Das Wanderschiff bietet bei der beschaulichen Fahrt auf der Elbe spektakuläre Blicke auf die hoch aufragenden Sandsteinfelsen Bad Schandaus. Bis zu viermal täglich pendelt es während der Sommersaison zwischen der Kurstadt und dem tschechischen Hřensko.

Erlebnisreiche Tagesausflüge ins Osterzgebirge

Südlich von Dresden erstreckt sich das Osterzgebirge mit seiner malerischen Landschaft auf Höhenzüge von bis zu 900 Metern. Von der sächsischen Landeshauptstadt erreicht man diese reizvolle Gegend bequem mit der PlusBus-Linie 360. Hier warten zu jeder Jahreszeit zahlreiche interessante Ziele, besonders für aktive Tagesausflüge. Im Sommer geht es beispielsweise zum Baden an die Talsperre Malter, im Winter auf die Loipen, Ski- und Rodelhänge rund um Altenberg, an die Rennschlitten- und Bobbahn im dortigen Kohlgrund oder in die Eissporthalle in Geising. Immer einen Abstecher wert sind auch der Botanische Garten in Schellerhau und die Sommerrodelbahn in Altenberg. Wanderlust kommt auf den vielen aussichtsreichen Erzgebirgsrouten und im Tharandter Wald auf.

Regionalverkehr Sächsische SchweizOsterzgebirge GmbH Bahnhofstraße 14 a 01796 Pirna Tel. 03501 7111999 service@rvsoe.de rvsoe.de

Servicebüros

Bad Schandau Im Nationalparkbahnhof Bahnhof 6 01814 Bad Schandau

Dippoldiswalde

Alte Altenberger Straße 15, 01744 Dippoldiswalde Freital

Busbahnhof Freital-Deuben Döhlener Straße 2, 01705 Freital Pirna

Busbahnhof (ZOB), Bahnhofstraße 14 a, 01796 Pirna

Fotos: RVSOE U MSTEIGEN DER UMWELT ZULIEBE
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