L ausgabe 3

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absagen!« Ich antworte: »Kein Problem, Sie melden sich, wenn Sie wissen, wann es Ihnen passt.« Eigentlich würde ich am Liebsten wie Rumpelstilzchen durch die Gegend hüpfen und singen: »Heute back ich, morgen brau ich, vorher dreh ich tralalalala« Und jetzt? Wieder ins Bett »freu«. Ich werfe alles von mir, schlüpfe in mein Hemdchen, schleiche ins Schlafzimmer, lege mich ins Bett, ziehe die Decke über mich und...kalt, es ist kalt. Natürlich ist das Bett zwischenzeitlich ausgekühlt. Ich rolle mich zusammen wie ein Embryo und warte darauf, dass mir wärmer wird. Mir schwirren nach wie vor Mordgedanken im Kopf herum, und ich warte auf den Schlaf - vergeblich. Der scheint sich ebenso wie die Bettwärme verabschiedet zu haben. Kein Wunder, ich würde auch nicht einfach nur so herum liegen und darauf warten, dass sich plötzlich jemand meiner erinnert. Und wie schon gesagt, Wunder gibt es keine. Und wenn ich nun doch nicht mehr einschlafen kann, dann kann ich auch genau so gut wieder aufstehen. Da sitze ich nun in einem kalten Esszimmer, mit müden Augen, einer Tasse Kaffee in der Hand, schaue den Regentropfen zu, die an die Fensterscheibe klatschen und in Rinnsalen langsam daran herunterrutschen und bedauere mich selbst. In meinem nächsten Leben werde ich eine Lerche.

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