Ergonomie Markt 6/2018 Preview

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ZKZ 81959 7. Jahrgang ISSN 21955506

Fachmagazin für den Arbeitsschutzhandel und Top-Entscheider aus der Industrie, Wirtschaft und Verwaltung

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Ausgabe 6 Dezember 2018

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Absturzsicherung: Passende Sicherungseinrichtungen konsequent nutzen Handgeführte Werkzeuge: Ergonomie in der Produktentwicklung Corporate Health Awards: Deutschlands gesündeste Unternehmen ausgezeichnet

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Vom Redaktionstisch Liebe Leserin, lieber Leser, „Zu den Aufgaben der Ergonomie gehört, neben der Gestaltung des Arbeitsplatzes und des Arbeitsablaufs, der Arbeitsinhalte und der Arbeitsumgebung, auch die Anpassung von Arbeitsmitteln an die Eigengesetzlichkeiten des Menschen. Sofern es sich um handgeführte Produkte handelt, gilt es im Bemühen um Kompatibilität die Gleichung „menschengerecht = handgerecht“ zu erfüllen“. Soweit die Einleitung des Fachbeitrags Ergonomie in der Produktentwicklung den Prof. Karsten Kluth und Dr. Ing. Helmut Strasser von der Universität Siegen mit dem Fachgebiet Arbeitswissenschaft/Ergonomie für uns verfasst haben. Es geht darum, die Belastungen der Handarbeit durch ergonomisch hochentwickelte Arbeitsmittel zu reduzieren (ab Seite 46). Das Corporate Health Netzwerk hat im November bereits zum 10. Mal den Corporate Health Award in 13 Branchenkategorien und 7 Sonderkategorien verliehen. Insgesamt bewarben sich 270 Unternehmen um diese Auszeichnung. 52 Unternehmen haben 2018 ein umfangreiches Audit absolviert. In den Audits analysieren unabhängige Gutachter detailliert die Qualität und Effektivität des Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Im Rahmen der Konferenz (die übrigens ausgebucht war) teilten Fachreferenten ihr Expertenwissen und ihre Best Practice-Beispiele mit den Besuchern. Die Verleihung der Awards fand im Kahema Grand Hotel in Bonn statt. Auf den Seiten 28 und 29 finden Sie den ausführlichen Bericht und erfahren, wer die Gewinner sind. Tätigkeiten in Eile, unter Termindruck, aber auch Routinearbeiten führen dazu, dass die Aufmerksamkeit nachlässt und oft sind dann Absturzunfälle die Ursache. Wie man Abstürze vermeidet und welches die passenden Sicherungseinrichtungen sind, darüber berichtet der Fachbeitrag der BG BAU ab Seite 30.

Ergonomie Markt 6/2018

Unser Team war natürlich auf der Messe „Arbeitsschutz Aktuell“ in Stuttgart vor Ort und den ersten Teil unserer Berichterstattung finden Sie ab Seite 38. Der ERGONOMIE MARKT war mit einem eigenen Stand vor Ort und auf der Messe ergeben sich immer interessante Gespräche. Ein Messekontakt war Herrmann-Josef Kracht. Er ist Gründer der Interessenvertretung 50Plus. Der Verein will darauf aufmerksam machen, dass durch die stetige Zunahme älterer Arbeitnehmer der Druck auf Unternehmen, das Betriebliche Gesundheitsmanagement zu verbessern, in Zukunft stark wachsen wird. Herrmann-Josef Kracht stellt seine Initiative unter der Überschrift: BGM für die Generation Lebenskenner auf den Seiten 20 und 21 vor. Obwohl beide Messen fast zeitgleich stattfanden, war unser Team auch auf der Orgatec in Köln. Eine kleine Auswahl ergonomischer Lösungen für den Büroarbeitsplatz finden Sie ab Seite 51. Nun bleibt mir noch Ihnen im Namen des Teams ein gesegnetes Weihnachtsfest zu wünschen – und einen guten Start ins neue Jahr!

Ihr

Reinhard Knittler Herrausgeber und Chefredakteur

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Inhalt Inhalt

Handgeführte Werkzeuge IMPRESSUM ERGONOMIE MARKT Fachmagazin für den Arbeitsschutzhandel und Top-Entscheider aus Industrie,Wirtschaft und Verwaltung Herausgeber und Chefredakteur: Reinhard Knittler (verantwortlich für den Inhalt)

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Geschäftsführung: Daniel Knittler Redaktion: Andreas Rubisch (verantwortlicher Redakteur) Daniel Faust Martin Schneider (Freier Mitarbeiter) Sabine Wächter (Freie Mitarbeiterin)

Vertriebsleitung: Elfi Knittler

Inhalt Marktplatz

Abonnementsverwaltungund Anzeigendisposition: Mirjam Knittler, Marion Renz, Jessica Wohlfahrt-Mayer

Anzeigenverkauf: Daniel Knittler, Nils Rodigast

Aktuelle Informationen aus der Branche

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Ergonomie am Arbeitsplatz Auf das Gesamtkonzept kommt es an

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Altersgerechte Arbeitsplätze in der Produktion

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Satz und Layout: Ingmar Micheel, Anja Busch

Gesundheitsmanagement

Druck: WIRmachenDRUCK GmbH • Mühlbachstr.7 • 71522 Backnang

Die Ergonomie Markt-Ausgabe erscheint 6 x jährlich. Bezugspreis: Jahresabonnement € 48,00 Das Einzelheft € 10,00 (inkl. Versandkosten und Bankgebühr) Mit Verfassernamen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Der Inhalt der Produktinformationen stützt sich auf die Angaben der Hersteller. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags mit Quellenangaben gestattet. Die in der Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bücher usw. wird keine Haftung übernommen. Verlagsanschrift: Knittler Medien GmbH Mittlerer Hubweg 5 72227 Egenhausen/Deutschland Tel.: +49 (0) 74 53 / 938 57 87 Fax: +49 (0) 74 53 / 938 57 97 Internet: www.ergonomiemarkt.de E-Mail: info@knittler.de

Bankverbindung: Sparkasse Pforzheim Calw BLZ 666 500 85 Konto-Nr. 4 840 879 IBAN-Nr. DE92666500850004840879

BGM für die Generation der Lebenskenner

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Arbeitssicherheit & Prävention Neues aus Sicherheit, Schutz und Gesundheit am Arbeitsplatz

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Corporate Health News 10. Verleihung der Corporate Health Awards

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Absturzsicherung Passende Sicherungseinrichtungen bereitstellen und konsequent nutzen

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Fachkongress für Absturzsicherheit

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Ergonomie Markt Copytest Die Gewinner 2018 stehen fest

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Arbeitsschutz JAZ: Innovationen für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

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Messeberichte Druckauflage: 7.026 IVW-2. Quartal/2018 Geprüft durch IVW, Informationsgesellschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V

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Arbeitsschutz Aktuell in Stuttgart

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Orgatec in Köln

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Inhalt

EM-Direkt Saubere Luft am Arbeitsplatz Den Kampf gegen den Staub in der Werkhalle gewonnen

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Neue Grenzwerte für A-Stäube

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EM-Direkt

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Aktuelle Produkt- und Firmendatenbanken

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Ergonomische Handwerkzeuge

Belastungen auf ein technisch mögliches Handgeführte Werkzeuge 46 Mindestmaß reduzieren

Lärm- und Schallschutz Arbeitstechnischen Schallschutz in der Industrie optimieren

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Rubriken Editorial Impressum Ergonomie Markt Inserentenverzeichnis/Vorschau Messeübersicht

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Marktplatz

Bauma 2019 mit über 3.500 Ausstellern aus 55 Ländern

Ideen für betriebliche Verkehrssicherheit gesucht

Sechs Monate vor dem Start der Weltleitmesse Bauma am 8. April 2019, vermeldet die Messe München einen neuen Ausstellerhöchststand: Über 3.500 Aussteller aus 55 Ländern präsentieren sich – fast 100 mehr als noch 2016. Mit Bauma Plus können nun noch mehr Unternehmen ausstellen. Und: Die 600.000-Besuchermarke soll geknackt werden. Erstmals haben Besucher in Halle B0 die Möglichkeit die Branche virtuell zu erleben: Virtual- und Augmented Reality bringen die Baustelle in die Messehalle. Eine Kombination aus Bild, Ton oder sensorischer Feedbacks wie Wind macht es möglich. „Die Branche boomt und mit ihr auch die Bauma. Wir haben der hohen Nachfrage Rechnung getragen und unser Messegelände im Münchner Osten auf 614.000 Quadratmeter ausgebaut. Unser Ziel ist es, so vielen Ausstellern wie möglich eine Plattform anzubieten. Mit der Bauma 2019 wachsen wir über uns hinaus – auch digital“, sagt Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München.

Der Wettbewerb zur betrieblichen Verkehrssicherheit „Unterwegs – aber sicher!“ geht in die nächste Runde. Der VDSI – Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit prämiert gemeinsam mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) bereits zum vierten Mal herausragende Lösungen für mehr Sicherheit. Voraussetzung ist, dass diese nachweislich zu weniger Schulwege- oder Dienstwegeunfällen beziehungsweise Unfällen im innerbetrieblichen Transport und Verkehr geführt haben. „Aus den eingereichten Projekten entsteht eine Sammlung von GoodPractice-Beispielen, von der auch andere Betriebe profitieren können“, erklärte Prof. Dr. Rainer von Kiparski, Vorstandsvorsitzender des VDSI. Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen können sich mit ihren Projekten ab sofort unter www.vdsi.de/unterwegs-aber-sicher bewerben. Teilnahmeschluss ist der 30. Juni 2019.

Messe München GmbH 81823 München Tel.: 0 89 / 949 – 207 20

VDSI - Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit e.V. 65187 Wiesbaden Tel.: 0 611 / 157 55 – 0

Maintenance 2019 wieder mit der Worksafe

Für die Bauma geht es weiter steil nach oben. (Foto: Messe München)

Arbeitszeiten 2015 und 2017 im Vergleich Zwischen 2015 und 2017 haben sich die Arbeitszeiten in Deutschland bezüglich Dauer, Lage und Flexibilität eher wenig verändert. Diese und weitere Ergebnisse enthält der Bericht „BAuA-Arbeitszeitbefragung: Vergleich 2015 - 2017“, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlicht hat. Danach arbeitet etwa ein Fünftel der Beschäftigten regelmäßig zu atypischen Zeiten (vor 7 oder nach 19 Uhr). Auch berichten konstant 43 Prozent der Beschäftigten, mindestens einmal im Monat auch am Wochenende zu arbeiten. Noch immer wird etwa jeder achte Beschäftigte wegen dienstlicher Belange häufig in der Freizeit kontaktiert. Jeder siebte Befragte (14 Prozent) muss mit häufigen Änderungen der Arbeitszeiten leben. Hier ist der Anteil zwar konstant geblieben, jedoch hat sich der Ankündigungszeitraum verkürzt: Ein Drittel der Betroffenen erfährt erst am Vortag von den Änderungen. Im Vergleich zu 2015 berichten die Befragten von leicht zunehmenden zeitlichen Handlungsspielräumen. Zum Beispiel hatten 2017 etwas mehr Personen Einfluss auf die Gestaltung ihrer Pausen. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) 44149 Dortmund Tel.: 0 231 / 90 71 – 0

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Am 20. und 21. Februar 2019 trifft sich die Branche für industrielle Instandhaltung zum zehnten Mal in Dortmund. Auch auf der Jubiläumsveranstaltung der führenden Leitmesse Deutschlands werden alle Facetten der Branche zu sehen sein. Nach wie vor hält die Digitalisierung die Branche auf hohen Drehzahlen. Besucher können sich über neueste Produkte, Dienstleistungen und den Stand der Forschung informieren. Im Rahmen der Maintenance Dortmund findet zum zweiten Mal die Worksafe statt – die Kombination von Instandhaltung und Sicherheit am Arbeitsplatz bringt zahlreiche Synergien für Aussteller und Besucher mit sich. Die Worksafe ist für Entscheider aus den unterschiedlichsten Branchen eine Gelegenheit mit Anbietern von Produkten und Dienstleistungen für die Arbeitssicherheit und den Arbeitsschutz in Kontakt zu kommen und sich über industrielle Gesundheits- und Sicherheitslösungen zu informieren. Easyfairs Deutschland GmbH 81541 München Tel.: 0 89 / 12 71 65 – 0

Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit in der Industrie im Rahmen der Maintenance Dortmund. (Foto: Easyfairs Deutschland)

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ECN: Bewerbungsphase für Neue stellvertretende Ergonomiepreise hat begonnen DGUV-Hauptgeschäftsführerin Sobald ein Werkzeug oder andere Hilfsmittel in die Hand genommen werden, spürt der Anwender spontan, ob das Werkzeug gut ist oder in der Handhabung mangelhaft ist. Das Ergonomie-Kompetenz-Netzwerks (ECN) widmet sich als eingetragener Verein der Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung und dem Austausch von Know-how auf dem Gebiet der Ergonomie und Arbeitswissenschaft. Dazu gehört auch die Umsetzung moderner ergonomischer Kenntnisse in das Produktdesign. Seit 2015 vergibt der ECN zwei Ergonomiepreise für Produkte und Dienstleistungen, die ergonomische und arbeitswissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis umsetzen und im Arbeitsalltag nutzbar machen. Das ECN würdigt Produkte, die bereits im Arbeitsalltag etablierte Werkzeuge durch innovative Veränderungen in ihrer Handhabung verbessern oder durch einen grundsätzlich neuen Ansatz in Design, Gestaltung und Anwendung Gestaltung Design Entwicklungen herausragende Ergebnisse aus der Praxis und lobt daher jährlich zwei Ergonomiepreise aus. In der Kategorie „Handgeführte Produkte“ wird ein Produkt ausgezeichnet, das durch seine ergonomische Gestaltung die Anwendung erleichtert und so die Gesundheit der Nutzer schützt und fördert. Die Kategorie „Innovative Ergonomie“ würdigt Neuerungen beziehungsweise Weiterentwicklungen aus den Bereichen Dienstleistung, Arbeitsorganisation, Arbeitsgestaltung, Messtechnik und Software. Für die nächste Preisvergabe im März 2019 hat soeben die Bewerbungsphase begonnen. Weitere Informationen unter www.e-c-n.de Ergonomie-Kompetenz-Netzwerk e.V. (ECN) 88046 Friedrichshafen Tel.: 0 75 41 / 300 34 46

Sechsteiliges Whitepaper zur ISO 45001 Die Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS GmbH) bietet jetzt eine sechsteilige Beitragsreihe zu ISO 45001 an, der neuen internationalen Norm für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Die Serie mit ausführlichen Informationen zu zentralen Themen und Anforderungen des internationalen Standards kann auf der Webseite der DQS GmbH kostenfrei abonniert werden und wird im Abstand von zwei Wochen automatisch per E-Mail ausgeliefert. Unternehmen, die ihr Arbeitsschutzmanagementsystem auf ISO 45001 umstellen wollen oder müssen, erhalten so wertvolle Hilfestellungen für die Vorbereitung auf ein Zertifizierungsaudit. Kostenfreies Abonnement mit aktuellen Norminfos zur neuen ISO 45001: http://bit.ly/2PPjRRo DQS GmbH Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen 60433 Frankfurt am Main Tel.: 0 69 / 954 27 – 0 Informationsserie: Einführung in die neue Norm ISO 45001 und Leitfaden zur Zertifizierung moderner Managementsysteme.

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Dr. Edlyn Höller hat das Amt der stellvertretenden Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), übernommen. Höller folgt Dr. Walter Eichendorf, der in den Ruhestand geht. Dr. Höller hat zum europäischen Sozialrecht promoviert und mehrere Jahre als wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für bürgerliches Recht, deutsches und europäisches Arbeits- und Sozialrecht der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt gearbeitet. Seit 2004 ist sie für den Spitzenverband der gesetzlichen Unfallversicherung tätig. Sie war maßgeblich eingebunden in den Prozess der strukturellen Neuordnung der gesetzlichen Unfallversicherung. Höller: „Ich freue mich auf die Möglichkeit, die Zukunft der gesetzlichen Unfallversicherung aktiv mitzugestalten. Aktuell betrifft das zum Beispiel die Herausforderungen der Digitalisierung oder auch die Frage nach der sozialen Absicherung von Menschen, die in neuen Beschäftigungsmodellen arbeiten.“ Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) e.V. 10117 Berlin Tel.: 0 30 / 130 01 – 0

Dr. Edlyn Höller, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der DGUV. (Foto: Jan-Peter Schulz/DGUV)

Leitfaden zu Beförderung gefährlicher Güter Zum 1. Januar 2019 treten die Änderungen des Europäischen Übereinkommens über die internationale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße (ADR) mit einer allgemeinen Übergangsfrist bis zum 30. Juni 2019 in Kraft. Dazu hat die Kommission „Gefahrgutlogistik und Umweltmanagement“ des Deutschen Speditions- und Logistikverband (DSLV) den Leitfaden „ADR 2019“ veröffentlicht. Die 27-seitige Publikation gibt einen Überblick über die wichtigsten Änderungen der Vorschriften. Die DSLV-Kommission stellt fest, dass das neue ADR nur wenige strukturelle Änderungen bringt. Die Vorschriften würden somit auch im nächsten Jahr nur im Detail zu Änderungen führen. Erfahrungsgemäß müssten die Vorschriftenanwender zunächst einmal feststellen, inwiefern sie im kommenden Jahr von den Neuerungen betroffen sind und welche Auswirkungen sich daraus ergeben, so die DSLV-Kommission weiter. Der Leitfaden steht auf der Webseite des DSLV als PDF bereit. DSLV Deutscher Speditions- und Logistikverband e.V. 10117 Berlin Tel.: 0 30 / 405 02 28 – 0

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Marktplatz

Nissen & Velten und Brickfox werden Partner

Neuer Sales Director bei Kansas Deutschland

Die Bedeutung von elektronischen Marktplätzen nimmt auch im Produktionsverbindungshandel stetig zu. Das Unternehmenssoftwarehaus Nissen & Velten Software GmbH und der Anbieter von E-Commerce Middleware Brickfox GmbH haben deshalb eine Produktpartnerschaft vereinbart. Nach Entwicklung der dafür notwendigen Schnittstellen werden die Anwender der Unternehmenssoftware eNVenta ERP im kommenden Jahr mit Hilfe der E-Commerce-Middleware Brickfox auf einer Vielzahl von B2B- und B2C-Plattformen und Marktplätzen handeln können. Für den größeren Teil der eNVenta-Anwender dürften hier in erster Linie B2B-Plattformen wie beispielsweise Mercateo oder Amazon Business von Interesse sein. Torsten Blümel, Geschäftsführer der Brickfox GmbH sagt über die neue Kooperation: „Wir freuen uns sehr, dass wir unsere E-Commerce-Middleware zukünftig auch den Kunden von Nissen & Velten anbieten können.“

Kim Hansen ist als neuer Sales Director bei Kansas verantwortlich für den Vertrieb in Deutschland. Der 52-Jährige bringt jahrzehntelange Erfahrung aus der Workwear- und Textilbranche mit und war schon einmal 15 Jahre lang für Kansas tätig. Bereits 1988 kam Hansen zum Workwear-Spezialisten nach Odense und arbeitete sechs Jahre als leitender Vertriebsexperte in Deutschland, wo er unter anderem neue Bekleidungskonzepte entwickelte. Im Jahr 2003 führte er seine Karriere bei ID Identity fort, wo er im Bereich Promotion Bekleidung zunächst als Verkaufsleiter tätig war und schließlich Geschäftsführer wurde. Anschließend arbeitete er bei der Firma F. Engel, wo er eine neue Marketingstrategie innerhalb des Jagdsegmentes für Europa aufsetzte. Danach verantwortete er die erfolgreiche Umstrukturierung des dänischen Textildruckunternehmens Dahetra.

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Der neue Kansas-Sales Director Kim Hansen (links) mit dem Managing Director von Kansas Thomas Schwartz. (Foto: Kansas)

Innovationen schließen Sicherheitslücken (Von links): Günter Velten (Geschäftsführung Nissen & Velten), Torsten Blümel (Brickfox-Geschäftsführer) und Jörg Nissen (Geschäftsführung Nissen & Velten) setzten auf die Verknüpfung von ERP-System und E-Commerce-Middleware. (Foto: N&V)

Reindl erhält mehrere Großaufträge aus Deutschland Reindl hat im vergangenen Jahr eine Serie von Großaufträgen durch ein großes deutsches Handelsunternehmen erhalten. Insgesamt wurden in den letzten 12 Monaten 720.000 Teile Berufsbekleidung geordert, die über das Jahr verteilt in zahlreichen europäischen Ländern auf den Markt kommen werden. Zudem will Reindl ab sofort mit einem Produktkonfigurator punkten. Dabei können Kunden die Kollektion in unterschiedlichen Farbkombinationen betrachten und so passend zum Beispiel auf die Firmenfarbe abstimmen. 45 Bekleidungsstücke stehen derzeit zur Auswahl. Demnächst wird um drei weitere Kollektionen erweitert. Das Willibalder Unternehmen ist Komplettausstatter für renommierte Unternehmen aus der Energie- und Chemieindustrie. Reindl Gesellschaft m.b.H. 4762 St. Willibald/Österreich Tel.: +43 (0) 7762 / 28 41 – 0

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Die Gewinner des renommierten Dekra Award 2018 stehen fest: Sieger sind die Siut GmbH (Sicherheit im Verkehr), die Bornack GmbH & Co. KG (Sicherheit bei der Arbeit) und die Planpolitik GbR (Sicherheit zu Hause). Die Preise für die Innovationen für mehr Sicherheit wurden im Areal Böhler in Düsseldorf überreicht. Die weltweit tätige Expertenorganisation Dekra richtet gemeinsam mit der Wirtschaftswoche, Deutschlands führendem Wirtschaftsmagazin, den Dekra Award seit mehreren Jahren aus und prämiert Spitzenleistungen im Dienste der Sicherheit. Kriterien für die Nominierung und den anschließenden Juryentscheid sind unter anderem der Innovationsgrad, die Wirksamkeit und die Relevanz und Akzeptanz der präsentierten Lösung. Dekra e.V. 70565 Stuttgart Tel.: 0 711 / 78 61 – 0

Preisverleihung Dekra Award 2018 (von links): Jurymitglieder Prof. Raimund Klinkner, Ella Bornack und Klaus Bornack (Bornack), Vincent Genz (Siut), Dekra CEO Stefan Kölbl, Moderatorin Barbara Hahlweg, Konstantin Kaiser (Planpolitik), Jurymitglieder Dr. Annette Niederfranke, Boris Böhme und Beat Balzli. (Foto: Dekra)

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Marktplatz

Aeris GmbH verstärkt Managementebene Veränderung in der Führungsetage der Aeris GmbH, dem Aktiv-SitzMöbelhersteller für den Office- und Homebereich: Seit 1. November 2018 hat Matti Schmidt die operative Leitung bei der Aeris GmbH übernommen. Grund für die erweiterte Führungsebene ist eine Neustrukturierung des Unternehmens. Mit dem neuen Geschäftsleiter will Aeris seine Marktposition national und international weiter auszubauen. Der Wirtschaftsjurist Matti Schmidt bringt durch seine bisherigen leitenden Positionen in Konzernen und Mittelstandsunternehmen in Deutschland, Kanada und den USA umfangreiche Erfahrungen aus Vertrieb, Marketing, Veränderungsprozessen und Unternehmensführung mit. Josef Glöckl, Gründer und Geschäftsführer der Aeris GmbH: „Die Übergabe der Geschäftsleitung an Matti Schmidt war ein logischer Schritt. Wir wollen uns weiter entwickeln und mit einer Neustrukturierung frischen Wind in das Unternehmen bringen.” Aeris GmbH 85540 Haar Tel.: 0 89 / 90 05 06 – 0

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Zweite Auflage der Handschuh-Fibel von Ampri Gut fünf Jahre nach der Ersterscheinung der Ampri-Handschuh-Fibel folgt nun ein Update des stark nachgefragten Bestsellers. Ein Update der Handschuh-Fibel war dringend notwendig, denn die letzten fünf Jahre hatten es in sich. Gesetze, Regularien, Materialien – alles verändert sich rasend schnell. Gleichzeitig findet man in der HandschuhFibel das aktuelle Ampri-Handschuh-Produktsortiment im Einmal- und Mehrweghandschuhbereich. Auch hilfreiche Tipps zur Auswahl von Handschuhen und noch viel mehr, geben dem Leser eine Unterstützung für den Arbeitsalltag an die Hand. Einem bleibt Ampri jedoch treu: Die Handschuh-Fibel bleibt weiterhin nur in der analogen Version erhältlich. Wer neugierig auf die neue Fibel ist, kann ein Exemplar kostenlos anfordern, unter info@ampri.de. Ampri Handelsgesellschaft mbH 21423 Winsen/Luhe Tel.: 0 41 71 / 84 80 – 0

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Marktplatz

Ecointense, Ecowebdesk und Wirtex-Textildienstleister Nordsafety heißen jetzt Quentic verdoppeln Umsatzwachstum Über 600 Unternehmen steuern Health, Safety, Environment (HSE) und Corporate Social Responsibility (CSR) mit den Softwarelösungen von Ecointense. Im Zuge eines internationalen Rebrandings stellt sich das Unternehmen neu auf und führt seine Produkt- und Unternehmenswelten unter einem Dach zusammen. Die HSE- und CSR-Software Ecowebdesk sowie die dazugehörige App Nordsafety tragen seit dem Release 11.0 den einheitlichen Namen Quentic. Die Unternehmen Ecointense und Nordsafety firmieren nun ebenfalls als Quentic. „Als wir unsere Software Ecowebdesk 2007 auf den Markt brachten, lag der Fokus noch auf Umweltmanagement. Heute decken wir ein deutlich breiteres Themenspektrum ab – von Arbeitssicherheit, Gefahrstoffmanagement und Legal Compliance bis hin zu Nachhaltigkeit”, sagt Markus Becker, Chief Executive Officer (CEO) von Quentic.

Textildienstleistung liegt im Trend. Immer mehr Unternehmen entscheiden sich dafür, Berufskleidung zu mieten, statt zu kaufen. Davon profitiert die Branche der Textildienstleister, die 2017 ihr Umsatzwachstum verdoppeln konnte, so der Branchenverband Wirtex in seinem aktuellen Report über seine Mitgliedsunternehmen. Diese Bilanz setzt den positiven Trend fort und übertrifft sogar die Ergebnisse der letzten Jahre (2016: 2,1 Prozent; 2015: 2,8 Prozent; 2014: 2,6 Prozent). Laut Wirtex profitiert die Branche vom allgemeinen Wirtschaftswachstum und der insgesamt guten Beschäftigungslage in Deutschland. Unternehmen konzentrierten sich auf ihr Kerngeschäft und geben andere hoch spezialisierte Aufgaben wie die Pflege der Betriebstextilien ab. Hier sind es besonders kleine und mittelgroße Betriebe, die zunehmend die Vorteile des Mietens nutzen – zum Beispiel die Entlastung bei der Erfüllung der gesetzlichen Hygiene- und Schutzanforderungen.

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Quentic-CEO Markus Becker sieht das Unternehmen optimal für den Kurs auf die europäische Marktführerschaft gerüstet. (Foto: Quentic)

Im Trend: Berufskleidung mieten statt kaufen. (Foto: Mewa)

Pendler seltener und weniger krankgeschrieben Fast die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland sind Berufspendler, ihr Arbeitsplatz liegt in einem anderen Kreis als ihr Zuhause. Das geht aus dem Report „Mobilität in der Arbeitswelt“ hervor, den die Techniker Krankenkasse (TK) veröffentlicht hat. Danach sind Pendler insgesamt weniger krankgeschrieben als Beschäftigte mit kurzem Arbeitsweg, sind aber mehr von psychischen Erkrankungen betroffen. Albrecht Wehner, bei der TK verantwortlich für die Gesundheitsberichte: „Weil die Berufe, die überdurchschnittlich mit Pendeln verbunden sind, sonst eher durch geringere psychische Belastungen gekennzeichnet sind, gehen wir davon aus, dass die höheren psychisch bedingten Fehlzeiten durch das Pendeln selbst entstehen.“ Für die vorliegende Studie „Mobilität in der Arbeitswelt“ wurden Daten von 2011 bis 2017 TK-versicherten Beschäftigten untersucht. Der Report ist wie alle Gesundheitsberichte unter www.tk.de/gesundheitsreport verfügbar. Techniker Krankenkasse 22305 Hamburg Tel.: 0 800 / 285 85 85

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Albrecht Wehner: „Auch die Verkehrspolitik hat großen Einfluss darauf, wie sehr das Pendeln für die Beschäftigten zur Belastung wird.“ (Foto: TK)

Strukturelle Weichen für Wachstumsstrategie gestellt Die Kemper GmbH legt die strukturelle Basis für ihre ambitionierte Wachstumsstrategie. Dafür stellt der Hersteller von Absauganlagen und Filtersystemen seine Führungsebene neu auf. Bis 2025 hat sich das Unternehmen zudem ambitionierte Ziele gesetzt. Vor diesem Hintergrund ändern sich nicht nur die Zuständigkeiten innerhalb der Geschäftsführung. Kemper erweitert darüber hinaus sein Führungsteam. Ab Januar 2019 wird Frederic Lanz neuer Geschäftsführer für die bisher von Björn Kemper mitverantworteten Bereiche Marketing & Vertrieb. Während Michael Schiller weiterhin die Verantwortung über die Bereiche Produktion, Technik, Versand, Controlling und Materialwirtschaft innehat, widmet sich Björn Kemper in Zukunft verstärkt der strategischen Ausrichtung und dem globalen Ausbau der Kemper-Gruppe. Parallel nimmt die Mitarbeiterzahl kontinuierlich zu. Kemper GmbH 48691 Vreden Tel.: 0 25 64 / 68 – 0

Frederic Lanz soll die Präsenz der Marke Kemper international ausbauen. (Foto: Kemper)

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Marktplatz

Hymer-Leichtmetallbau GmbH & Co. KG 88239 Wangen im Allgäu Tel.: 0 75 22 / 70 00

N E T I E HE B AR N HÖ N I ITE N E DE B AR BO AM

H ITC

Tobias Weiß bildet ab sofort gemeinsam mit Geschäftsführer Jörg Nagel die neue Unternehmensspitze von Steigtechnik- und Automotive-Spezialist Hymer-Leichtmetallbau. Der 62-Jährige bringt langjährige Erfahrung in leitenden Positionen in namhaften Unternehmen der Reisemobilbranche mit. Seine berufliche Karriere startete Tobias Weiß in der Luft- und Raumfahrtindustrie. Über Tätigkeiten als Produktionsleiter in verschiedenen Branchen führte sein Weg ihn schließlich in die Reisemobilbranche. Fünf Jahre lang hatte er die Produktionsleitung bei der Carthago Reisemobilbau GmbH inne. 2012 wechselte er zur Niesmann+Bischoff GmbH, wo er als Teil der Geschäftsführung maßgeblich zur erfolgreichen Restrukturierung des Unternehmens beitrug. Seit November komplettiert Tobias Weiß die Geschäftsführung des Steigtechnik- und Automotive-Herstellers HymerLeichtmetallbau in Wangen im Allgäu.

SW

Hymer komplettiert Unternehmensspitze

Marktplatz

EVO 5 DUALSWITCH KEIN HELMWECHSEL ERFORDERLICH, EIN HANDGRIFF GENÜGT ®

Geschäftsführer Tobias Weiß bildet ab sofort gemeinsam mit Geschäftsführer Jörg Nagel die neue Unternehmensspitze bei Hymer-Leichtmetallbau. (Foto: Hymer)

Blåkläder unterstützt die Rhein-Neckar Löwen Blåkläder erweitert seine Sponsoring-Aktivitäten und hat wieder einen starken Partner gefunden. Die Rhein-Neckar Löwen sind ein authentisches Handball-Team und das macht die Zusammenarbeit so spannend. Die Mannschaft ist in der Metropolregion Rhein-Neckar zu Hause und hat ihre Heimspielstätte in der der SAP Arena in Mannheim. Dort setzt Blåkläder als offizieller Workwear-Partner auch auf das Team Behind the Team und stattet, wie beim FC St. Pauli, das Aufbauteam der Rhein-Neckar Löwen mit Arbeitsbekleidung aus. „Die Rhein-Neckar Löwen stehen für erstklassige Arbeit, auf, wie auch abseits des Spielfeldes. Wir freuen uns auf eine spannende Partnerschaft und wollen unseren Teil für eine erfolgreiche Zukunft der Löwen beitragen“, so Maik Friedrichs, Geschäftsführer der Blåkläder Deutschland GmbH. Blåkläder Deutschland GmbH 40885 Ratingen Tel.: 0 21 02 / 482 79 40

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JSP’s EVO®5 DualSwitch™ erfüllt beide Normen nach EN397 und EN12492, so dass der Wechsel zwischen beiden Normen durch einen einfachen Handgriff erfolgen kann. ARBEITEN AM BODEN

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EN12492

ANSI / ISEA Z89.1

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Marktplatz

Web-App informiert über lärmmindernde Produkte

Schmalz feiert Richtfest der neuen Wertstromfabrik

Lärm am Arbeitsplatz stellt in zahlreichen Branchen immer noch ein großes Problem für die Gesundheit der Beschäftigten dar. In vielen Fällen helfen lärmmindernde Materialien und Geräte, die Geräuschbelastung unter die gehörschädigende Grenze zu senken. Das Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) hat deshalb in einer Web-Anwendung Bezugsquellen für geräuscharme Werkzeuge, Materialien, Bauelemente und Einrichtungen zur Lärmminderung umfassend zusammengestellt. Dr. Florian Schelle, Leiter des Referates Lärm im IFA: „Das Produktangebot ist erheblich. Allerdings wissen viele Betriebe nicht, was es gibt oder wo sie es bekommen. Wir haben deshalb eine einfache Web-App konzipiert, die mit wenigen Mausklicks bis zur Adresse und Website einzelner Hersteller führt.” Das Verzeichnis stellt keine Wertung der gelisteten Angebote dar und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Firmen, die entsprechende Produkte herstellen oder liefern, können sich jederzeit kostenlos aufnehmen lassen.

Die J. Schmalz GmbH baut die Produktion und die Logistik am Standort Glatten weiter aus. Die neue Wertstromfabrik ist eines der größten Bauprojekte in der Firmengeschichte. „Für uns ist das ein entscheidender Beitrag zur langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze hier in Glatten“, sagt Andreas Beutel, Geschäftsführer der J. Schmalz GmbH. „Mit der Wertstromfabrik schaffen wir die Voraussetzungen, um hier vor Ort langfristig und zu wettbewerbsfähigen Konditionen produzieren zu können. Mit ihren drei Produktionsetagen vergrößert die neue Fabrik die bisherige Produktions- und Logistikfläche bei Schmalz um 11.500 Quadratmeter. Wie schon bei den vorangegangenen Bauten setzt Schmalz auch bei der Wertstromfabrik auf Nachhaltigkeit: So liegen etwa die effizienten Energiestandards 50 Prozent unter den Vorgaben der Energieeinsparverordnung.

Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) 53757 Sankt Augustin Tel.: 0 30 / 130 01 – 0

BGMpro – Fortsetzung im nächsten Jahr Die BGMpro trifft den Nerv der Zeit: Mit 980 Fachbesuchern hat die neue Kongressmesse für betriebliches Gesundheitsmanagement die Erwartungen voll erfüllt. Überaus gut frequentierte Vorträge, Workshops und Aktionen sowie konstruktive Gespräche prägten die Veranstaltung, die Mitte November im Congress Center Leipzig (CCL) Premiere hatte. „Der sehr erfolgreiche Verlauf hat bestätigt, dass der Markt diese Veranstaltung braucht und angenommen hat“, resümierte Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe. „Das Konzept der BGMpro wird in vollem Umfang der hohen Nachfrage nach Betrieblichem Gesundheitsmanagement in der Region gerecht.“ 2019 wird die BGMpro – Fachmesse und Kongress für Betriebliches Gesundheitsmanagement am 6. und 7. Mai in der Xpost in Köln und am 18. und 19. November im Congress Center Leipzig fortgesetzt. Weitere Informationen unter www.bgmpro.de Leipziger Messe GmbH 04356 Leipzig Tel.: 0 341 / 678 88 50

Gelungene Auftaktveranstaltung im Congress Center Leipzig mit vielseitigen Lösungskonzepten an Messeständen. (Foto: Leipziger Messe)

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J. Schmalz GmbH 72293 Glatten Tel.: 0 74 43 / 24 03 – 0

Die Baubeteiligten vor dem neuen Hochregallager. (Foto: J. Schmalz GmbH)

Item mit einem verbesserten Engineering-Tool Mit innovativen und praxisgerechten Lösungen stets aktuell sein – dieses Ziel erreicht die Item Industrietechnik GmbH durch ständige Weiterentwicklungen ihrer Online-Tools. So ermöglicht die Auswahl- und Auslegungssoftware „Item Motiondesigner“ durch die Integration von Auslegerachsen künftig auch eine besonders schnelle Konfiguration von komplexen Lineareinheiten, bei denen der Schlitten fest montiert ist und stattdessen die Linearachse bewegt wird. Auch das Engineeringtool hat Item um neue Produkte erweitert: Anwender greifen ab sofort auf zusätzliche Verbindungssätze, Winkel und Laschen zurück, um die Stabilität ihrer Konstruktionen zu erhöhen. Zusätzliche Funktionen optimieren darüber hinaus den Arbeitsprozess und erleichtern die parallele Nutzung zweier Bildschirme. Item Industrietechnik GmbH 42699 Solingen Tel.: 0 212 / 65 80 – 300

Anwender greifen beim Item Motiondesigner ab sofort auf zusätzliche Verbindungssätze, Winkel und Laschen zurück, um die Stabilität ihrer Konstruktionen zu erhöhen. (Foto: Item)

Ergonomie Markt 6/2018


Marktplatz

Bewegungskonzepte gegen Rückenschmerzen Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Gesundheitsrisiko Sitzen zum „bewegten Büro“ und zu dynamischen Sitzplatzkonzepten bietet die neue Infobroschüre „Gesundheitsrisiko Sitzen – zehn erstaunliche Fakten und was wir daraus lernen können“ von der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung (BAG) und der Aktion Gesunder Rücken (AGR). Die Broschüre bietet umfassende Informationen über Fakten und Hintergründe zu der Gesundheitsgefahr durch das Sitzen. Darüber hinaus werden umfangreiche Lösungsansätze vorgestellt, die vor allem für Menschen wichtig sind, die beruflich einer sitzenden Tätigkeit nachgehen. Dabei eignet sich auch das Büro als Bewegungsraum und selbst kleine Arbeitspausen können so gestaltet werden, dass sie Platz für Bewegung im Alltag bieten. Die Broschüre über Gefährungen des Sitzens gibt es kostenfrei zum Download bei der AGR unter www.agr-ev.de/gesundheitsrisiko-sitzen Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. 27432 Bremervörde Tel.: 0 47 61 / 926 35 80

AGR-Infobroschüre über die Erkenntnisse zum Gesundheitsrisiko Sitzen. (Foto: AGR)

Uvex-Gruppe rüstet Wintersportler mit PSA und Schutzkleidung aus Die Uvex-Gruppe und der Bob- und Schlittenverband für Deutschland e. V. (BSD) setzen ihre langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit fort und haben einen neuen Ausrüstervertrag vereinbart, der sich ausschließlich auf die Belange des Arbeitsschutzes bezieht. Neben der bestehenden Kooperation im Bereich der Schutzhelme für die BSD-Athleten im Rennrodeln, engagiert sich die Uvex künftig auch im Bereich Arbeitsschutz für die Sportler, Techniker und Techniktrainer bei ihren Arbeiten in den Werkstätten. Entsprechend der Vereinbarung stellt Uvex umfangreiche Produkte sowie Arbeits- und Schutzkleidung für die Ausstattung der Werkstätten an den BSD-Stützpunkten zur Verfügung, um den Arbeitsschutz für Athleten, Techniker und Techniktrainer zu gewährleisten. Dazu gehören zahlreiche Produkte aus den Segmenten Gehörschutz, Hand- und Fußschutz sowie Atem- und Augenschutz. Uvex Arbeitsschutz GmbH 90766 Fürth Tel.: 0 911 / 97 36 – 0

Von links: Alexander Resch, Vorstand Leistungssport-Management des BSD, Thorsten Udet, Director Marketing & Communication der Uvex Safety Group und Thomas Schwab, Vorstandsvorsitzender des BSD in der BSD Geschäftsstelle in Berchtesgaden. (Foto: Uvex)

Ergonomie Markt 6/2018

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Ergonomie am Arbeitsplatz

Ein ergonomischer Industriearbeitsplatz setzt sich aus den zahreichen aufeinander abgestimmten Komponenten zusammen. (Foto: AGR)

Gesunde und leistungsfördernde Industriearbeitsplätze

Auf das ergonomische Gesamtkonzept kommt es an Bei Rückenschmerzen am Arbeitsplatz denken wir zunächst an körperlich anstrengende Berufe wie im Baugewerbe oder in der Pflege. Auch Büroarbeiter haben häufig mit Rückenbeschwerden zu kämpfen. Eine große Berufsgruppe allerdings wird häufig vergessen, wenn es um arbeitsplatzbedingte Beschwerden geht: Millionen Menschen in Deutschland arbeiten an einem Industriearbeitsplatz. Stundenlanges, monotones Sitzen oder Stehen, schlechte Lichtverhältnisse und harte Böden gehören hier häufig zum Alltag – mit schmerzhaften Folgen für Wirbelsäule, Rücken und Gelenke. Ergonomische Arbeitsplätze dagegen können Beschwerden verhindern und die Anzahl an Fehltagen deutlich reduzieren. Um diese ergonomischen Voraussetzungen jedoch umzusetzen, sind in Industrie, Produktion oder Logik Arbeitsplatzsysteme notwendig, die mit einer optimalen Kombination aus Industriearbeitsstuhl,Arbeitstischsystem,Arbeitsplatzmatte,Werkzeug und Beleuchtung ein sogenanntes systemergonomisches Arbeitsumfeld schaffen. Die Aktion Gesunder Rücken (AGR) hat komplette Industriearbeitsplätze, die diesen Anforderungen gerecht werden, mit dem Gütesiegel „Geprüft & empfohlen“ zertifiziert. Ein ergonomischer Industriearbeitsplatz setzt sich aus den Komponenten Industriearbeitsstuhl, Arbeitstischsystem, Beleuch16

tung,Arbeitsplatzmatte und Werkzeug zusammen. Entsprechen die einzelnen Bausteine ergonomischen Kriterien und sind als Gesamtkonzept aufeinander abgestimmt, profitiert nicht nur der Rücken. Durch ein schmerz- und ermüdungsfreies Arbeiten wird die Gesundheit des Nutzers geschützt und gefördert, Konzentration und Arbeitssicherheit erhöhen sich und die Motivation und Produktivität der Mitarbeiter steigen

Industriearbeitsstühle für individuelle Bedürfnisse Zentrales Element eines industriellen Arbeitsstuhles ist die Rückenlehne. Sie sollte dem Rücken ausreichend Unterstützung bieten und ebenso wie die Sitzfläche synchron verstellbar sein. Entscheidend ist auch, dass die Rückenlehne den Nutzer nicht einschränkt, sondern die notwendige Bewegungsfreiheit bietet. Ermöglicht wird dies beispielsweise durch eine sich nach oben verjüngende Lehne. „Da infolge des Schichtdienstes ein Ergonomie Markt 6/2018

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Ergonomie am Arbeitsplatz

Arbeitsstühle sollten sich in der Höhe individuell einstellen lassen, um eine gesunde Sitzhaltung mit ausreichender Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. (Foto: AGR)

Arbeitsplatz in der Industrie in der Regel von mehreren Personen genutzt wird, sollte sich der Stuhl generell unkompliziert an die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter anpassen lassen“, erläutert Detlef Detjen, Geschäftsführer der AGR. Hierfür ist entscheidend, dass alle Bedienelemente leicht zugänglich und einfach in der Handhabung sind. Für Steharbeitsplätze bieten Stehsitze eine rückenschonende Alternative. So entlasten beispielsweise Industriearbeitsstühle mit zahlreichen Einstellmöglichkeiten Gelenke und Wirbelsäule.Abhängig vom Anwendungsbereich sind robuste Materialien gefordert, das flieEA_Anzeige_V006 Kopie.pdf 1 18.09.2018 18:15:50 genden Funken ebenso widersteht wie Schmieröl und Schmutz.

ERGO NOMIC

Lupenleuchten können durch die Kombination von hochwertigem Licht und verzerrungsfreie Vergrößerung die Produktqualität optimieren. (Foto: AGR)

Arbeitstischsysteme entlasten den Rücken Zusätzlich zu einem ergonomischen Arbeitsstuhl kann ein höhenverstellbares Arbeitstischsystem die ergonomischen Verhältnisse signifikant verbessern. „Der Wechsel zwischen Sitzen und Stehen entlastet nicht nur den Rücken, sondern regt den Kreislauf an, steigert die Konzentration und verhindert Ermüdungserscheinungen“, so Detlef Detjen.Auch diese Tische sollten durch eine unkomplizierte Bedienung überzeugen und für unterschiedliche Körpergrößen gleichermaßen geeignet sein. Abhängig von den jeweiligen Aufgaben- und Tätigkeitsbereichen sollten Arbeitsplatzsysteme neben einem höhenverstellbaren

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...und Ihre Mitarbeiter spüren den Unterschied.

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Ergonomie am Arbeitsplatz

Die elastischen Eigenschaften von ergonomischen Arbeitsplatzmatten beugen durch aktive Ausgleichsbewegungen Gelenks- und Rückenproblemen vor. (Foto: AGR)

Inomic Zangen und das Schraubendreher-Griff-Konzept von Wiha ermöglichen Gelenk- und kraftschonendes Arbeiten. (Foto: AGR)

Arbeitstisch, durch Komponenten zur Werkzeug-, Material- und Informationsbereitstellung ergänzt werden.

wird die Muskulatur rund um die Wirbelsäule ausgeglichener belastet. So entsteht kein einseitiger Druck auf den Bandscheiben.Weiterer positiver Nebeneffekt: Ermüdungserscheinungen werden reduziert und Konzentrations- sowie Leistungsfähigkeit bleiben länger stabil.

Die richtige Beleuchtung schont die Augen Wenig Augenmerk wird am Industriearbeitsplatz auf die Beleuchtung gelegt. Dabei kann das richtige Licht erheblich zur Sicherheit, korrekten Körperhaltung und auch Rückengesundheit der Mitarbeiter beitragen. „Geeignete Lichtquellen zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich den unterschiedlichen Arbeitsaufgaben entsprechend anpassen lassen, eine gleichmäßige Ausleuchtung sowohl des zentralen als auch des peripheren Sehfeldes gewährleisteten und dadurch die Körperhaltung positiv beeinflussen“, erläutert Detlef Detjen. Eine großflächig homogene, blend- und schattenarme Beleuchtung, die nach Bedarf stufenlos gedimmt werden kann und – falls erforderlich – eine Lupenleuchte, die die Augen bei Detailarbeiten schont, können rückenunfreundliche Arbeitshaltungen verhindern.

Spezialmatten fördern die Durchblutung Zahlreiche Arbeiten wie beispielsweise am Fließband oder das Bedienen von Maschinen erfolgen im Stehen. Stundenlanges Stehen auf harten Beton- oder Fliesenböden gehört für viele Mitarbeiter daher zum Arbeitsalltag – ebenso wie der Druck, der dadurch auf den Bandscheiben lastet. Durch die eingeschränkte Muskelaktivität und Blutzirkulation leiden außerdem auch Gelenke,Venen und der Kreislauf. Für spürbare Entlastung können ergonomische Arbeitsplatzmatten sorgen. Diese Matten aktivieren durch ihre besondere Elastizität und Oberflächenstruktur die Beinmuskulatur, insbesondere die Waden. Speziell gestaltete Oberflächen regen zu intuitiven Ausgleichsbewegungen an. Das hat gleich zwei positive Effekte: Zum einen bleibt die Muskelpumpe in den Beinen in Betrieb und sorgt für eine reibungslose Durchblutung. Zum anderen 18

Ergonomisches Werkzeug beugt Rückenschmerzen vor Auch ergonomisches Werkzeug ist ein wesentlicher Bestandteil eines rückenfreundlichen Arbeitsumfeldes. Denn herkömmliches Werkzeug erfordert durch eine unnatürliche Handhaltung einen enormen Kraftaufwand. Gelenk- und kraftschonendes Arbeiten ermöglichen dagegen Zangen und Schraubendreher mit individuell abgestimmten Grifflängen und -durchmessern. Die erleichterte ergonomische Handhabung kann Sehnen- und Gelenkbeschwerden vorbeugen. Werkzeuge mit ergonomisch geformten Griffen und benutzerfreundlicher Funktionalität entlasten Hände und Arme und sparen dem Nutzer Kraft.

Weitere Anwendungen mit dem AGR-Gütesiegel Darüber hinaus hat die AGR viele weitere Produkte im gewerblichen Bereich ausgezeichnet. Diese Produkte helfen dabei, die Rückengesundheit der Mitarbeiter zu fördern und können die Produktivität steigern. Beispielsweise tragen Palettenumreifungssysteme, Hubtische, Mobilliftsysteme, Lastenhebesysteme, Kompaktkehrmaschinen sowie Bodenreinigungssysteme das AGR-Gütesiegel. Zusätzliche Informationen zum Konzept Industriearbeitsplatz gibt es unter: www.agr-ev.de/konzept-industriearbeitsplatz

Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V. 27432 Bremervörde Ergonomie Markt 6/2018


Ergonomie am Arbeitsplatz

Altersgerechte Arbeitsplätze in der Produktion

Arbeitserfahrung und fachliche Qualifikation sind schwer zu ersetzen Demografischer Wandel bedeutet nichts anderes als eine Verschiebung der Altersstruktur. Aufgrund niedriger Geburtenraten und der steigenden gesundheitlichen Versorgungsqualität nimmt die Zahl der älteren Bevölkerung zu. Mit der richtigen Unterstützung können ältere Arbeitnehmer ihr ganzes Potenzial entfalten und einen großen Mehrwert für Unternehmen bieten. Zu Beginn des Jahres 2017 waren bereits 21,2 Prozent der Gesamtbevölkerung über 65 Jahre alt. Ab 2020 wird zudem ein deutlicher Rückgang der erwerbsfähigen Bevölkerung (Alter: 20 bis 65) erwartet. Im Vergleich ist Deutschland jedoch noch gut aufgestellt: 2017 waren 70 Prozent der erwerbsfähigen Personen zwischen 55 und 64 Jahren in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis. Dies zeigt der Blick in den aktuellen „Golden Age Index“, der 34 Länder berücksichtigt. Obwohl die Bedingungen für ältere Arbeitnehmer hierzulande also recht positiv sind, sollten sich Arbeitgeber in der Industrie folgende Fragen stellen: Wie wird auf die Bedürfnisse älterer Mitarbeiter eingegangen? Gibt es in Bereichen wie der Produktion altersgerechte Arbeitsplätze?

Ältere Arbeitnehmer bereichern Unternehmen

Betrieb vorzeitig verlassen müssen, weil das Arbeitsumfeld ihre individuellen Einschränkungen nicht kompensieren kann. Dann fehlt im Betrieb die Kompetenz dieser Mitarbeiter – obwohl dieser Verlust in den meisten Fällen vermeidbar gewesen wäre. Neben Weiterbildungsund Fördermaßnahmen können ältere Mitarbeiter auch durch barrierefreie Arbeitsplätze unterstützt werden. Das Konzept der barrierefreien Arbeitsplatzgestaltung bezieht sich nämlich nicht nur auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung. Auch ältere Mitarbeiter, die unter orthopädischen Beschwerden, einer eingeschränkten Bewegungsfreiheit oder schwindendem Sehvermögen leiden, profitieren maßgeblich davon. Denn solchen typischen Alterserscheinungen lässt sich gezielt begegnen: Barrierefreie, altersgerechte Arbeitsplätze in der Produktion können individuell

angepasst und mit augenschonender Beleuchtung ausgestattet werden. Häufig wird in diesem Kontext auch von demografiefesten Unternehmen gesprochen. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch die ergonomische Ausstattung ihrer Produktionsstätten die eigenen Mitarbeiter prophylaktisch schützen. Zentral ist hierbei der Gedanke, den Arbeitnehmern ein langes und positives Arbeitsleben zu ermöglichen. Es reicht allerdings nicht aus, auf altersgerechte Arbeitsplätze zu setzen und nur jene Mitarbeiter zu unterstützen, die bereits anfällig für körperliche Beschwerden sind. Auch jungen Mitarbeitern sollten ergonomische Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. So wird ihre Produktivität langfristig gefördert und geschützt. Item Industrietechnik GmbH 42699 Solingen

Ältere Mitarbeiter gehören längst nicht zum alten Eisen. Wer sich bereits seit mehreren Jahrzehnten im Arbeitsleben befindet, verfügt über eine entsprechend hohe fachliche Qualifikation und viel Lebenserfahrung. Dennoch zögern viele Arbeitgeber, ältere Arbeitnehmer einzustellen. Dies hängt nicht zuletzt mit dem traditionellen Bild vom Alter zusammen: Hier stellt die junge Nachwuchskraft den älteren und betagten Kollegen durch seine Leistung in den Schatten. Meistens sieht die Realität anders aus, wie auch Neurowissenschaftler bestätigen: Ältere Mitarbeiter besitzen durch ihr Wissen und ihre Erfahrung oft Vorteile und können Aufgaben schneller bewältigen als ihre jüngeren Kollegen. Letztlich können diese auch nur vom großen Erfahrungsschatz der Älteren profitieren.

Altersgerechte Arbeitsplätze mit Vorteilen Betrachtet man also die Vorzüge erfahrener Mitarbeiter und die demografische Entwicklung, liegt der Handlungsbedarf klar zutage. Es ist keine Seltenheit, dass hochqualifizierte Arbeitnehmer ihren Ergonomie Markt 6/2018

Fachwissen und Erfahrung älterer Arbeitnehmer gewinnen in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung.

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Gesundheitsmanagement

Langjährige Arbeitserfahrung und Fachkompetenz älterer Mitarbeiter sind eine wertvolle Ressourcen für Unternehmen.

BGM für die Generation der Lebenskenner

Interessenvertretung unterstützt Bedürfnisse von Menschen über 50 Die demografische Entwicklung und die Zunahme älterer Erwerbstätiger stellt Betriebliches Gesundheitsmanagement, Wirtschaft, Gesellschaft und die betroffenen Menschen vor große neue Herausforderungen, die es gemeinsam zu bewältigen gilt. Die „Interessenvertretung 50Plus e.V.“ will sich für die Interessen der Lebenskenner (Menschen über 50) in ganz Europa einsetzen. Sie will darauf aufmerksam machen, dass durch die stetige Zunahme älterer Arbeitnehmer in Deutschland und Europa der Druck auf Unternehmen, das betriebliche Gesundheitsmanagement zu verbessern, in Zukunft stark wachsen wird. Denn nur durch Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz kann die Arbeitsfähigkeit der Erwerbstätigen lange erhalten bleiben. Wenn sich das erste graue Haar im Spiegel zeigt, weiß man, man wird älter und sich dann noch die Fünf vor die Null schiebt und man hört: „Willkommen im Club der „UHus“ – der unter Hundert“, weiß man, man trägt bereits ein halbes Jahrhundert Erfahrung auf den Schultern. Aber keine Angst, in Deutschland und Europa befindet sich der Mensch 50Plus in bester Gesellschaft. Damit die Menschen der Generation Lebenskenner in Gesellschaft und Politik besser vertreten werden, gibt es seit 2016 die Interessenvertretung 50Plus, die sich 20

für die Interessen der Menschen über 50 in Deutschland und Europa starkmacht. Denn in Deutschland gibt es um die 34 Millionen Menschen im Alter über 50 bei gut 82 Millionen Deutschen insgesamt. Aktuelle Prognosen schätzen, dass im Jahr 2020 Menschen über 50 Jahre die Mehrheit der Bevölkerung stellen. Diese Entwicklung gilt für ganz Europa.

tiges Ziel der Interessenvertretung ist es, in allen Ländern Europas eine Interessenvertretung 50Plus mit Partnern zu gründen. IV50Plus ist bereits Mitglied in der „European Association 50Plus e.V.“. Denn in Brüssel, Sitz der Europäischen Gemeinschaft, gibt es bisher keine Interessenvertretung für die Generation der über 50-Jährigen.

Faire und ehrliche Wertschätzung

Viele Menschen über 50 sind körperlich und geistig fit, sowie materiell gut abgesichert. Das gilt aber nicht für alle. Die IV 50Plus bietet Hilfe zur Selbsthilfe. Erklärtes Ziel der Interessenvertretung ist

Die Interessenvertretung 50Plus ist eine unabhängige Organisation, die alle Interessen der über 50-Jährigen in Deutschland und Europa vertreten will. Ein wich-

Ergonomie Markt 6/2018


Gesundheitsmanagement es, in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft auf die Bedürfnisse und die Potenziale der Menschen über 50 aufmerksam zu machen. So möchte sie eine größere Wertschätzung der Menschen über 50 innerhalb Europas erreichen. Menschen über 50 sollen wieder als wertvolle Kraft im Berufsleben anerkannt und eingestellt werden. IV 50Plus will erreichen, dass Arbeitnehmer über 50 eine faire und ehrliche Wertschätzung von ihren Vorgesetzten erhalten und sie als Ansprechpartner für anstehende Aufgaben und Probleme sehen. Ziel dabei ist, Unternehmen und Mitarbeiter in diesen Prozess mit einzubinden. So soll die Wertschöpfung in Unternehmen erhöht und Veränderungsprozesse positiver gestaltet werden. Mit Blick auf die zurückgehenden Zahlen der Auszubildenden und Studierenden müssen ältere Arbeitnehmer stärker als bisher in den Arbeitsmarkt integriert werden. Denn auch die Zahl der Erwerbstätigen sinkt in Deutschland stetig. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales prognostiziert, dass die Zahl der Erwerbstätigen bis 2030 um 1,4 Millionen zurückgeht und auf gut 39 Millionen sinken wird. 2010 waren in Deutschland noch fast 41 Millionen Menschen erwerbstätig.

Wertvolles Know-how für das Berufsleben Dagegen ist gemäß dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes die Erwerbstätigenquote der 55- bis 60-Jährigen mit

fast 16 Prozent von 2004 auf 2014 erheblich gestiegen. Die Quote der 60- bis 65-Jährigen hat sich mit einem Plus von gut 27 Prozent in diesen zehn Jahren mehr als verdoppelt. So gewinnt die Generation der Lebenskenner zunehmend Bedeutung auf dem Arbeitsmarkt. Ältere Mitarbeiter tragen mit ihren Erfahrungen wesentlich zum betriebswirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen bei. Sie verfügen über langjährig erworbene fachliche Kompetenzen, umfassendes Wissen und in den meisten Fällen hohe soziale Kompetenz. Sie sind leistungsfähig und motiviert.

Gesundheitsförderliche Arbeitsplätze Damit besonders ältere Mitarbeiter lange motiviert und arbeitsfähig bleiben, können Unternehmen durch ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) dafür sorgen, Arbeit, Organisation und Verhalten am Arbeitsplatz gesundheitsförderlich zu gestalten. Das gilt insbesondere für die Generation über 50, da die sich ständig ändernden Rahmenbedingungen Einfluss auf Leistungsfähigkeit und Gesundheit haben. Unternehmer und Führungskräfte wissen heute, dass Gesundheit, Wohlbefinden und damit die Arbeitsfähigkeit der Mitarbeiter ganz entscheidende Faktoren für den wirtschaftlichen Erfolg sind. Der Druck auf Unternehmen, das betriebliche Gesundheitsmanagement zu verbessern, wird aus diesem Grund in Zukunft stark wachsen.

Hermann-Josef Kracht, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Interessenvertretung 50Plus e.V. (Foto: Privat)

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Arbeitssicherheit & Prävention Tätigkeiten an Asbest

Erweiterte LV 45 „Leitlinien zur Gefahrstoffverordnung“ veröffentlicht Die letzte Aktualisierung der Leitlinien zur Gefahrstoffverordnung liegt inzwischen sechs Jahre zurück. Die nächste Überarbeitung sollte ursprünglich nach der für 2015 geplanten, umfassenden Novellierung der Gefahrstoffverordnung erfolgen. Diese Novellierung verzögert sich jedoch weiter. Zugleich gibt es aber wegen zahlreicher Detailänderungen in der Gefahrstoffverordnung mit den kleinen Novellen 2013 und 2015 und aktueller Fragen aus der Praxis deutlichen Bedarf für eine überarbeitete Neuauflage. Die „Ergänzung 2018“ ist auf den Abschnitt I (Asbest) beschränkt ist. Zentrales Element der Ergänzung sind zwischen den Ländern im Sommer 2018 abgestimmte „Leitsätze“ zur Auslegung der Verbote und Beschränkungen nach Anhang II Nummer 1 Gefahrstoffverordnung. Die-

Arbeitsschutz in Europa

Schnittstelle zwischen EU-OSHA und nationalem Arbeitsschutz Der deutsche Focal Point der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) tauschte sich im Oktober in der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zu Planungen und Aktivitäten auf deutscher und europäischer Ebene aus. In den Berichten aus Europa wurde unter anderem auf die Errichtung einer europäischen Arbeitsagentur (European Labour Agency/ELA) hingewiesen. Zwar haben Rat und Parlament dem Vorschlag der Europäischen Kommission noch nicht abschließend zugestimmt, jedoch soll der Betrieb nach aktuellen Plänen bereits im kommenden Jahr aufgenommen werden. Der Aufbau soll bis 2023 abgeschlossen sein. Dann wird sich die neue Agentur, die eine enge Verbindung zu vielen Themen der EUOSHA haben wird, im Arbeitsmodus befinden. Die ELA soll zukünftig die Mitglieds22

se Leitsätze sollen dazu beitragen, Unterschiede in der behördlichen Vollzugspraxis zu vermeiden und den Aufsichtsbehörden eine verlässliche Grundlage für ihr Handeln in diesem konfliktreichen Aufgabenbereich zu geben.Der nationale Asbestdialog hat vor Augen geführt, dass für alle Beteiligten die Klarstellung, welche Tätigkeiten an Asbest als zulässig beziehungsweise unzulässig im Sinne der Gefahrstoffverordnung einzustufen sind, besonders drängend ist. Die nun veröffentlichte gemeinsame Länderposition wurde weiter vor dem Hintergrund des Urteils des Oberverwaltungsgerichtes Magdeburg getroffen, das in einem Urteil vom 11.04.2016 die Überdeckung von asbesthaltigen Fugendichtstoffen – sogenannten Morinolfugen – von Häuserfassaden zum Zwecke der energetischen Wärmedämmung verboten hat. Dieses Verbot von Arbeit an asbesthaltigen Teilen von Gebäuden gilt unabhängig von einer konkreten Gefährdungslage für die Beschäftigten und andere Personen. Vor der Durchführung etwaiger Dämmungsmaßnahmen hat eine den Regeln der Technik entsprechende Entfernung der asbesthaltigen Fugen zu er-

staaten zum Thema „grenzübergreifende Arbeit“ beraten und unterstützen. „Digitalisierung und Arbeitsschutz“ wird eines der zentralen Themen des Arbeitsprogramms 2019 bis 2021 der europäischen Arbeitsschutzagentur sein und mit einer Reihe von Projekten einen umfassenden Überblick zum Stande der Forschung, zu Politiken und Herausforderungen in diesem Bereich liefern. Dazu gehören auch vier prospektive Studien zu den Themen „Big Data für mehr Aufsichtseffektivität“, „Künstliche Intelligenz am Arbeitsplatz“, „Soziale Innovation im Kontext der Digitalisierung“ und „Exoskelette“, die ab 2019 durchgeführt werden. Die europäischen Kampagnen unter dem Motto „Gesunde Arbeitsplätze“ sollen über drei Jahre laufen. Die nächste Kampagne, die Muskel-Skelett-Erkrankungen im Fokus hat, wird von 2020 bis 2022 laufen. Die derzeitige Kampagne „Gesunde Arbeitsplätze – gefährliche Substanzen erkennen und handhaben“ ist nach der Auftaktveranstaltung Ende April in Dortmund gut angelaufen. Auch der Gefahrstofftag in Dresden und der im Januar 2019 statt-

Arbeiten mit Asbest – Gefahrstoffverordnung muss Bauarbeiter und Handwerker vor tödlichen Fasern und Stäuben schützen folgen, so das so das Oberverwaltungsgericht Magdeburg weiter. Im Übrigen geben diese Leitlinien weiterhin den Stand von 2012 wieder. Quellen: LASI/Oberverwaltungsgericht Sachsen-Anhalt

findende BAuA-Workshop zur Substitution von Chrom(VI)-Verbindungen tragen zur Kampagne bei. Weitere Veranstaltungen sind in Planung. Der deutsche Focal Point, dessen Geschäftsführung bei der BAuA liegt, repräsentiert das EU-OSHA-Netzwerk auf nationaler Ebene und agiert als Schnittstelle zwischen der EU-OSHA und dem nationalen Arbeitsschutz. Die FOPs werden von den Regierungen als offizielle Vertreter der EU-OSHA in den einzelnen Ländern benannt; in der Regel sind es die zuständigen nationalen Behörden für Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, die hauptsächlich zur Umsetzung der EU-OSHA-Arbeitsprogramme beitragen. Jeder Focal Point verwaltet sein eigenes dreigliedriges nationales Netzwerk aus Arbeitsschutzakteuren sowie Vertretern der Sozialpartner und fungiert als Schnittstelle zur EU-OSHA. Darüber hinaus beteiligen sich die Focal Points aktiv bei der Planung und Umsetzung der EU-OSHA-Kampagnen und benennen nationale Sachverständige für die Gruppen und Seminare der Agentur. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Ergonomie Markt 6/2018


Arbeitssicherheit & Prävention DEKRA Arbeitssicherheitsreport

Arbeitgeber blenden Stressbelastung aus Mittelständische Unternehmen in Deutschland ignorieren mehrheitlich gesetzliche Vorschriften zur Stress- und Burn-out-Prävention. Nur in rund vier von zehn Firmen (41 Prozent) erfolgt die im Arbeitsschutzgesetz vorgeschriebene psychische Gefährdungsbeurteilung, die stressbedingte Erkrankungen und Ausfälle verhindern soll. So lautet ein erstes Ergebnis aus dem Dekra Arbeitssicherheitsreport 2018/2019, der Ende des Jahres 2018 erscheinen wird. Für die Untersuchung wurden vom Institut Forsa im Auftrag von Dekra insgesamt 300 zufällig ausgewählte Entscheider im Personalbereich oder Arbeitsschutz in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU von 10 bis unter 500 Mitarbeiter) befragt. Ein wesentliches Thema der repräsentativen Studie ist die Gefährdungsbeurteilung, die im deutschen Arbeitsschutzrecht das zentrale Element darstellt.

Seit 2013 schreibt das Arbeitsschutzgesetz vor, dass Arbeitgeber auch die psychischen Gefährdungen der Beschäftigten am Arbeitsplatz systematisch beurteilen müssen. Falls erforderlich, muss der Arbeitgeber Maßnahmen gegen krankmachenden Stress am Arbeitsplatz einleiten. Private und berufliche psychische Belastungen tragen maßgeblich zu Burn-out oder Muskel- und Skeletterkrankungen und somit zu Fehlzeiten und Qualitätsmängeln bei. „Die Umfrageergebnisse zeigen, dass viele Mittelständler auch nach fünf Jahren noch nicht wissen, wie sie mit dem Thema umgehen sollen“, sagt Dr. Karin Müller, Leiterin des Bereichs Mensch & Gesundheit bei Dekra. „Dabei existieren Lösungen, um die psychische Gefährdungsbeurteilung gesetzeskonform und wirksam durchzuführen. Gefragt sind Verfahren, die aufzeigen, wie es der Belegschaft wirklich geht und welcher Stress tatsächlich krank macht.“

Die Fehlzeiten aufgrund von psychischen Belastungen nehmen bundesweit zu: Laut dem AOK-Fehlzeitenreport 2018 ist die Häufigkeit von Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen zwischen 2007 und 2017 um 67,5 Prozent angestiegen. Außerdem führen diese Erkrankungen zu besonders langen Ausfallzeiten. Mit durchschnittlich 26 Krankheitstagen je Attest dauerten sie 2017 mehr als doppelt so lange wie eine durchschnittliche Krankschreibung. DEKRA e.V.

6. Jahresforum

Betriebliches Gesundheitsmanagement 2019 mit topaktuellen Berichten aus Wissenschaft und Praxis am 14. und 15. Februar 2019 in München

Gesunde und leistungsfähige Mitarbeiter in der digitalen Arbeitswelt Anmeldung per Tel. +49 (0) 8151/27 19-0 oder www.management-forum.de/bgm

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Arbeitssicherheit & Prävention Bericht „Gefährliche Produkte 2018“

Umgang mit Druckgasbehältern

Zahlreiche Unfallmeldungen mit Produktbezug

Informationen für Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung

Im Jahr 2017 meldeten die europäischen Marktüberwachungsbehörden 2.199 risikobehaftete Produkte. Negativ fielen den Behörden besonders Spielzeug und Kraftfahrzeuge auf. Das zeigt die aktuelle Auswertung der im Rahmen des europäischen Schnellwarnsystems Rapid Exchange of Information System (RAPEX) europaweit gemeldeten Produkte. Wird gefährliches Spielzeug immer noch häufig in China hergestellt und exportiert, kommen hingegen viele gefährliche Kraftfahrzeuge aus Deutschland. Diese und weitere Fakten enthält der Bericht „Gefährliche Produkte 2018“, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) als zentrale Meldestelle in Deutschland jetzt herausgegeben hat. Auf dem deutschen Markt wurden auch gefährliche Produkte entdeckt, die gegen die REACH-Verordnung verstoßen haben. Insgesamt wurden 37 Produkte aufgrund erhöhter Konzentrationen chemischer Stoffe gemeldet. Hierbei handelte es sich fast ausschließlich um Kleidungsstücke aus Leder, bei denen der Chromgehalt deutlich überschritten wurde. Auch bei 19 elektrischen Betriebsmitteln mussten die Marktüberwachungsbehörden schwerwiegende Mängel feststellen. Eine Auswertung von Unfallberichten zu tödlichen Arbeitsunfällen mit technischen Produkten vervollständigt den Bericht. Im Jahr 2017 erreichten die BAuA von den Aufsichtsbehörden im Arbeitsschutz bis zum Stichtag 143 Unfallmeldungen, davon 105 mit Produktbezug. Eine detailliertere Auswertung der Produkte, die unter die Maschinenrichtlinie fallen, zeigt, dass an vielen Unfällen Lkw (20,5 Prozent) beteiligt waren. (Erd-)Baumaschinen wie Bagger, Kräne oder Radlader nehmen in Summe einen Anteil von etwa 29 Prozent ein.

Druckgasbehälter wie Flüssiggas- oder Acetylenflaschen können Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung ernsthaft gefährden, denn bei zu starker Erwärmung besteht die Gefahr, dass sie „zerknallen“. Der Zerknall einer Flüssiggas- oder Acetylenflasche geht mit einer Druckwelle, einem Feuerball und Trümmerflug einher. Solche Ereignisse haben in der Vergangenheit schon häufig zu schweren oder tödlichen Verletzungen geführt. Um das Risiko im Einsatz zu minimieren, haben Fachleute unter der Leitung der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) Einsatzhinweise erarbeitet. Sie sind in zwei überarbeiteten DGUV Informationen zusammengefasst. Die Priorität lag dabei in Erstellung einer praktischen, kurzgefassten und leicht verständlichen Handlungshilfe für den Einsatz. Für Propan- und Acetylengasflaschen wurden daher einfache, taktische Schemata zur Einsatzabwicklung und Gefahrenminimierung entwickelt. Darüber hinaus werden die wichtigsten Grundsätze und Regeln zu Beginn der DGUV Informationen in Kurzform dargestellt. Die Merkblätter geben konkrete Handlungsempfehlungen für verschiedene Brandszenarien, an denen Flüssiggas- beziehungsweise Acetylenflaschen beteiligt sind. Teilweise stimmen die getroffenen Empfehlungen mit denen aus früheren Merkblättern überein. In anderen Fällen weichen sie deutlich von früheren Einsatz-

hinweisen ab. So wird beispielsweise im Merkblatt zu Acetylenflaschen im Brandeinsatz dringend davon abgeraten, durch den Brand erhitzte Acetylenflaschen zu bewegen, wie zum Beispiel diese zum Kühlen in ein Wasserbad zu transportieren. Neben praktischen Hinweisen vermitteln die Merkblätter auch Hintergrundwissen, um die Akzeptanz der getroffenen Handlungsempfehlungen zu erhöhen. Die fachliche Grundlage der Empfehlungen bilden langjährige wissenschaftliche Untersuchungen der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Für eine möglichst umfassende Betrachtung der Problemstellung haben neben der DGUV und der BAM auch die Gasverbände IGV (Industriegaseverband) und DVFG (Deutscher Verband Flüssiggas), verschiedene Feuerwehrunfallkassen (HFUK Nord - Hanseatische Feuerwehr Unfallkasse Nord, FUK Mitte - Feuerwehr-Unfallkasse Mitte), die Firma Linde AG, die Berliner Feuerwehr sowie die Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes - VFDB e.V. (Referat 10 „Umweltschutz“) an der Erarbeitung mitgewirkt. Die Empfehlungen zu wärmebeaufschlagten Acetylenflaschen wurden unter Beteiligung der BAM bereits vor einigen Jahren in den „Operational Guidance for the Fire and Rescue Service“ für Feuerwehren in Großbritannien umgesetzt. Die beiden DGUV Informationen „Umgang mit ortsbeweglichen Flüssiggasflaschen im Brandeinsatz (DGUV Information 205030)“ und „Umgang mit Acetylenflaschen im Brandeinsatz (DGUV Information 205029)“ stehen in der Publikationsdatenbank der DGUV als PDF zur Verfügung. DGUV

Den Bericht „Gefährliche Produkte 2018. Informationen zur Produktsicherheit“ im PDF-Format sowie weitere Informationen zur Produktsicherheit gibt es im Internetangebot der BAuA unter www.produktsicherheitsportal.de

Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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Handlungsempfehlungen für Brandszenarien mit Druckgasbehältern, wie Flüssiggasbeziehungsweise Acetylenflaschen.

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Arbeitssicherheit & Prävention Gefahrstoffverordnung

Mehr Schutz vor krebserzeugenden Stoffen am Arbeitsplatz Die Bekämpfung arbeitsbedingter Krebserkrankungen und die Schaffung eines gesünderen und sichereren Arbeitsumfelds sind für die Europäische Kommission ein vorrangiges Anliegen. Die Bedeutung dieser Aufgabe ist wissenschaftlich begründet: 52 Prozent aller arbeitsbedingten Todesfälle sind auf Krebserkrankungen zurückzuführen, die damit weiterhin die meisten „schleichenden“ Todesfälle am Arbeitsplatz verursachen. Zwar gibt es in der Mehrheit der Mitgliedstaaten nationale Grenzwerte für die Exposition gegenüber vielen krebserzeugenden chemischen Stoffen, einige Mitgliedstaaten sind jedoch weniger streng. Dadurch genießen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Binnenmarkt nicht den gleichen Schutz, und es herrschen unterschiedliche Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen. Da ständig neue wissenschaftliche Erkenntnisse über krebserzeugende chemische Stoffe gewonnen werden, setzt sich die Kommission für EU-weit gültige Rechtsvorschriften zum Schutz von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern vor krebserzeugenden chemischen Stoffen und für eine kontinuierliche Aktualisierung der Richtlinie über Karzinogene und Mutagene (Richtlinie 2004/37/EG) ein. Der erste Vorschlag der Kommission wurde im Mai 2016 vorgelegt und bereits Ende 2017 als Richtlinie durch die beiden gesetzgebenden Organe angenommen. Mitte Oktober nun haben das Europäische Parlament und der Rat eine Einigung über den zweiten Vorschlag der Kommission erzielt, die Liste der als krebserzeugend anerkannten chemischen

Arbeiten mit Asbest – Gefahrstoffverordnung muss Bauarbeiter und Handwerker vor tödlichen Fasern und Stäuben schützen Stoffe am Arbeitsplatz zu erweitern. Durch diese Einigung werden acht weitere krebserzeugende chemische Stoffe, unter anderem Dieselabgase, in die Richtlinie über Karzinogene und Mutagene aufgenommen. Marianne Thyssen, EU-Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität, begrüßte die Einigung: „Wir haben einen weiteren wichtigen Schritt zum Schutz der europäischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor arbeitsbedingten Krebserkrankungen unternommen. Das Europäische Parlament und der Rat haben eine Einigung über Rechtsvorschriften zu acht weiteren krebserzeugenden chemischen Stoffen, einschließlich Dieselabgasen, erzielt. Dies bedeutet einen besseren Schutz für mehr als 20 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Europa. Beschäftigte in der chemischen Industrie, der Metall- und der Automobilindustrie, Berufskraftfahrer, Bauarbeiter sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Hafensektor und in der Lagerei werden besonders von den neuen Vorschriften profitieren. Gleichzeitig wird unser Binnenmarkt einfacher und gerechter, da es vor allem für Klein- und Kleinstunternehmen

leichter wird, die Arbeitsschutzvorschriften zu befolgen. Ich hoffe, dass diese Einigung rasch bestätigt wird, damit wir tatsächlich etwas bewirken und über die nächsten 50 Jahre mehr als 100 000 krebsbedingten Todesfällen vorbeugen können.“ Mit der Einigung wird die letzte Phase der Verhandlungen über den zweiten Kommissionsvorschlag von Januar 2017 eingeläutet. Im April 2018 hat die Kommission einen dritten Vorschlag für einen besseren Schutz der Arbeitnehmer vor krebserzeugenden chemischen Stoffen vorgelegt. Inzwischen sind 22 krebserzeugende chemische Stoffe durch die Richtlinie abgedeckt, von denen 21 seit Beginn der Amtszeit der derzeitigen Kommission hinzugefügt wurden. Diese Initiativen stehen im Einklang mit den Bemühungen der Kommission um die Verbesserung von Arbeitsschutznormen in ganz Europa. In diesem Zusammenhang hat die Kommission im Januar 2017 mit einer umfassenden Überprüfung und Aktualisierung der geltenden Rechtsvorschriften begonnen. Europäische Kommission, Brüssel

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Arbeitssicherheit & Prävention Arbeitsschutz

Mit der „NudgingMethode“ Verhalten positiv verstärken Das englische Wort „nudge“ bedeutet anstupsen. Die danach benannte Nudging-Methode soll Menschen – mit einfachen Hilfen – zum erwünschten Handeln bewegen. Menschliches Verhalten wird damit vorhersagbar beeinflusst. Wie das „Anstupsen“ im Bereich Arbeitssicherheit in Betrieben angewandt werden kann und positive Effekte dadurch erzielt werden, erklärt Dr. Christine Gericke, Arbeitspsychologin, im Magazin für Prävention, Rehabilitation und Entschädigung der Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM). Kreativworkshops sollen bei der Umsetzung der Nudging-Methode helfen, um beispielsweise Unfallsituationen zu analysieren und im Team kreative Ideen für die praktische Umsetzung von Arbeitssicherheit im eigenen Betrieb zu entwickeln. Auf dem BG-Forum „Führung. Kommunikation. Verhalten“ in Rheinsberg (Brandenburg) erläuterte Dr. Christine Gericke vor mehr als 200 Experten für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz: „Auch im Betrieb lässt sich schnelles, effizientes und dennoch instinktiv sicheres und gesundes Verhalten durch Anstupsen erreichen.“ Mit Nudging ist eigentlich jeder schon einmal unwissentlich in Berührung gekommen. Welcher Mann kennt sie nicht, die Fliege im Urinal? Und, was bewirkt sie eigentlich ganz nebenbei? Ganz einfach: Sie weckt den Ehrgeiz, richtig zu zielen und zu treffen. Positiver Nebeneffekt: Die Kosten für die Reinigung der Toilettenanlagen „mit Fliege“ sind nachweisbar

Mutterschutzgesetz

Gefährdungsbeurteilung ab 2019 verpflichtend Seit dem 1. Januar 2018 gibt das neue Mutterschutzgesetz Schwangeren und Müttern neue Rechte: „Bisher gab es in den Rechtsvorschriften des Arbeitsschutzes keine ausdrückliche Zielbestimmung, dass das Recht sowohl dem Gesundheitsschutz als auch der beruflichen Gleichstellung von Frauen dient“, sagt Marianne Weg, Expertin für geschlechtergerechten Arbeits- und Gesundheitsschutz. Nun haben Frauen erstmals einen explizit im Mutterschutzrecht verankerten Anspruch auf Teilhabe und einen diskriminierungsfreien Arbeits26

deutlich geringer. Man kann also viel aus diesem einfachen Beispiel lernen und auf Situationen in der Arbeitswelt übertragen. Vor etwa zehn Jahren haben der Ökonom Richard Thaler und der Jurist Cass Sunstein Nudging zu einer weltweit anerkannten Methode entwickelt. Entscheidungsarchitekturen helfen dabei, das Verhalten von Menschen auf vorhersagbare Weise zu beeinflussen. Sehr schön lässt sich das am Beispiel einer Kantine oder Cafeteria im Rahmen des Arbeitsalltags darstellen: Die Besucher werden immer häufiger zum Zugreifen an der „richtigen“ oder „gesunden“ Stelle gestupst. Obst und Salate warten einladend und griffgünstig an den meistgenutzten Wegen. Dagegen verstecken sich Currywurst und süße Nachspeisen abseits hinter einer Glasscheibe und werden nur auf Nachfrage beim Kantinenpersonal herübergereicht. Durch diese einfache Maßnahme ernähren sich deutlich mehr Kollegen gesünder. Doch warum müssen wir überhaupt angestupst werden? Weil wir dazu neigen, die vermeintlich einfache und bequemste Lösung für uns zu wählen. Nicht die Beste oder Gesündeste. Denn gefällte Entscheidungen und deren Konsequenzen liegen zeitlich oft weit auseinander, wie sich wiederum gut an Beispielen belegen lässt. Keiner will sich eingestehen, dass mangelnde körperliche Bewegung spätere Rückenprobleme hervorrufen kann oder mangelnde Konsequenz in der Zahnpflege später teuren Zahnersatz bedeutet. Als Beispiel aus der Arbeitssicherheit nannte die Psychologin Gericke den sicherheitssteigernden Effekt einer guten Verfügbarkeit von Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) und umgekehrt. Wenn PSA in manchen Betrieben oder Arbeitsbereichen nicht getragen werde, stelle sich die Frage nach den Ursachen. „Warum wird platz. Der Anwendungsbereich des MuSchG erstreckt sich jetzt auch auf Studentinnen und Schülerinnen. Die Gefährdungsbeurteilung Mutterschutz ist seit Inkrafttreten des neuen Mutterschutzgesetzes (MuSchG) am 1. Januar 2018 für jeden Arbeitsplatz verpflichtend. Die Übergangsfrist für den Nachweis dieser Beurteilung läuft am 31. Dezember 2018 ab. Unabhängig davon, ob ein Mann oder eine Frau an einem Arbeitsplatz tätig ist, muss geprüft werden, ob es mögliche Gefährdungen für Schwangere oder stillende Mütter gibt. Dies gilt für jeden Arbeitsplatz, egal ob er jemals von einer Frau besetzt war oder besetzt werden soll. So kann sich der Betrieb rechtzeitig auf mögliche Veränderungen vorbereiten und Frauen können sich schon vor eine Schwangerschaft über Risiken und Schutz-

Gehörschutzspender (Foto: Dagmar Brunk/ BG ETEM) die Schutzausrüstung nicht getragen? Warum werden Regeln nicht eingehalten? Welche Prinzipien könnten hier wirken?“ so Gericke. Hier sollte ein Nudging-Kreativworkshop greifen und Abhilfe leisten. Im betriebseigenen Team kann analysiert werden und eine Lösung gefunden werden, wie man alle Mitarbeiter dahin bewegt, ihre PSA immer und überall am Arbeitsplatz zu tragen. Beispielsweise könnten Gehörschutzspender so platziert werden, dass der nötige Gehörschutz stets griffbereit in unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes verfügbar ist. Ein sehr gutes und wirksames Beispiel mit Bezug zur Arbeitssicherheit findet sich im Straßenverkehr: Nahezu unbewusst werden Autofahrerinnen und -fahrer gebremst, wenn sie auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Heimweg an Ortseinfahrten auf elektronische Anzeigetafeln treffen, die eine überhöhte Geschwindigkeit anzeigen. Ein rotes Gesicht mit heruntergezogenen Mundwinkeln führt zum „automatischen“ Tritt aufs Bremspedal, sagte Gericke. Verbote sind also out, positives Verstärken durch Nudging ist in. Europäische Kommission, Brüssel maßnahmen informieren. Eine feste Vorgabe für die schwangerschaftsspezifische Gefährdungsbeurteilung gibt es nicht. Ohne Gefährdungsbeurteilung Mutterschutz drohen hohe Bußgelder. Wurde diese bisher noch nicht für einen Arbeitsplatz durchgeführt, sollte es möglichst bald passieren – unabhängig von einem Anlass. Denn wer am 1.Januar 2019 nicht nachweisen kann, dass die Gefährdungsbeurteilung stattgefunden hat, riskiert ein Bußgeld zwischen 5.000 und 30.000 Euro. Entsprechende Hilfen zur Neuregelung und Arbeitsblätter gibt es auch bei den Berufsgenossenschaften, etwa bei der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege. Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (Basi) Ergonomie Markt 6/2018


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Die Gewinner der dreizehn Branchenkategorien und sieben Sonderpreiskategorien.

10. Verleihung der Corporate Health Awards

Unternehmen aus 13 Branchen mit Qualitätssiegel ausgezeichnet Die Initiatoren EuPD Research Sustainable Management, Handelsblatt und die Ias-Gruppe haben zum zehnten Mal die gesündesten Unternehmen Deutschlands ausgezeichnet. Die Verleihung der Awards im Jubiläumsjahr fand im Kameha Grand Bonn statt. Der Corporate Health Award 2018 ging an Siegerunternehmen aus 13 Branchenkategorien und sieben Sonderpreiskategorien. Insgesamt bewarben sich in diesem Jahr 270 Unternehmen um die Auszeichnung. Im Rahmen der Konferenz teilten Fachreferenten ihr Expertenwissen und ihre Best Practice-Beispiele mit den Besuchern. Die Inhalte reichten vom Schwerpunkt „Psychische Gesundheit“ über aktuelle Herausforderungen kleiner und großer Unternehmen bis hin zu Lösungsansätzen im Sinne der zukunftsträchtigen Etablierung des Themenfeldes Corporate Health als strategisches Managementfeld auf Entscheiderebene. Auch die insgesamt sechs verschiedenen Workshops zu Themen wie Teammotivation und Gesundheitskommunikation, die von erfahrenen Branchenvertretern aus dem HR- und BGM-Bereich geleitet wurden, waren schon einige Wochen vor der Konferenz ausgebucht und fanden großen Anklang. Sechs Sonderpreise für Förderung einer gesunde Belegschaft Das abwechslungsreiche Programm bot den Gästen vielfältige Informationen und Impulse, um den heutigen gesellschaftlichen 28

und somit produktivitätsorientierten Herausforderungen der Unternehmen mittels erfolgreicher Etablierung des Managementfeldes Corporate Health begegnen zu können. Rund 52 Unternehmen haben 2018 das Audit absolviert. Bewerber um den Corporate Health Award 2018 konnten im Rahmen der Auditierung nachweisen, dass sie in besonderem Maße für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter Sorge tragen und mit ihrem betrieblichen Gesundheitsmanagement deutschlandweit führend sind. Seit 2009 werden im Bewerbungsprozess um den Corporate Health Award jährlich bis zu 80 Audits durchgeführt. Im Rahmen des Audits analysieren unabhängige Gutachter detailliert die Qualität und Effektivität des betrieblichen Gesundheitsmanagements des jeweiligen Unternehmens im Branchenvergleich.

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Corporate Health News Sechs Sonderpreise wurden in diesem Jahr noch vor den Branchenpreisen verliehen, um die dynamische Entwicklung in den ausgezeichneten Bereichen zu betonen.

Kategorie Chemie/Pharma Kraiburg TPE GmbH & Co. KG J.W. Ostendorf GmbH & Co. KG (Mittelstandspreis)

Sonderpreis Gesunde Hochschule Betriebliches Gesundheitsmanagement Universität Stuttgart

Kategorie Handel OBI Group Holding SE & Co. KGaA

Sonderpreis Gesunde Hochschule Studentisches Gesundheitsmanagement Technische Universität Kaiserslautern Sonderpreis Gesundes Handwerk Osterath GmbH Sonderpreis Gesunde Ernährung Wort & Bild Verlag Sonderpreis Stressprävention Coca-Cola European Partners Deutschland GmbH Sonderpreis EAP Uniper SE Im Anschluss an die Verleihung der Sonderpreise bewunderten die Gäste den diesjährigen Showact des GOP-Varietés Bonn, bevor die insgesamt 13 Branchenpreise inklusive den Mittelstandspreisen vergeben wurden.

Die Preisträger des Corporate Health Awards 2018 Kategorie Öffentliche Verwaltung Landeshauptstadt Wiesbaden Sparkassenverband Bayern (Mittelstandspreis)

Kategorie Finanzen Deutsche Kreditbank AG Volksbank Beckum-Lippstadt (Mittelstandspreis) Kategorie Versicherungen Gothaer Versicherungen Kategorie Energiewirtschaft Uniper SE Kategorie Konsumgüter Henkel AG & Co. KGaA Kategorie Produktion/Verarbeitende Industrie Siemens Healthineers Standort Kemnath Spenner GmbH & Co. KG (Mittelstandspreis) Kategorie Elektrotechnik/Kleinteilproduktion Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KG Kategorie Verkehr/Logistik Hamburger Hochbahn AG Kategorie Gesundheits- und Sozialwesen Universitätsklinikum Leipzig AöR Niedersächsisches Staatsbad Pyrmont Betriebsgesellschaft mbH (Mittelstandspreis)

Kategorie Informations- und Kommunikationstechnik Telefónica Deutschland Kategorie Maschinenbau/Schwerindustrie Thyssenkrupp Steel Europe AG Vossloh Locomotives GmbH (Mittelstandspreis)

EuPD Research Sustainable Management GmbH 53113 Bonn

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STEHEN Ergonomie Markt 6/2018 EN 343

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29 ISO 14001:2015


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