TITELTHEMA
LONG-COVID: TEAM DER PHYSIO-/ERGOTHERAPIE FÜHRT ERFOLGREICHES THERAPIEKONZEPT WEITER KLINIKUM BIELEFELD FÜHRT ERFOLGREICHES AMBULANTES THERAPIEANGEBOT FÜR LONG-COVID-PATIENT*INNEN WEITER READER ANSICHT
Marlene Flöttmann Unternehmenskommunikation Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Seit April 2022 bietet das Klinikum Bielefeld in der Physio- und Ergotherapie Ambulanz am Standort Bielefeld Mitte eine spezifische Therapie und Trainingsbehandlung für Long-Covid-Patient*innen an. Bisher wurden ca. 570 Therapien durchgeführt. Knapp ein Jahr später zieht das Team aus spezialisierten Therapeut*innen Bilanz – und möchte das erfolgreiche Projekt weiterführen. Müdigkeit und schnelle oder ausgeprägte Erschöpfung nach körperlicher oder geistiger Anstrengung, Konzentrationsstörungen, eingeschränkte Leistungsfähigkeit – 10-15% der Patient*innen klagen nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 über eine Vielzahl von bis zu 200 verschiedenen Symptomen. Mediziner*innen bezeichnen diese Langzeitfolgen als Long- oder Post-Covid-Syndrom. Betroffene wissen häufig nicht, an wen sie sich wenden können und was sie tun sollen, wenn ihre Funktionsfähigkeit im Alltag am Arbeitsplatz, aber auch ihre Lebensqualität beeinträchtigt sind. Am Klinikum Bielefeld kann ein Team aus Physio- und Ergotherapeut*innen den Betroffenen auch nach ihrer akuten Erkrankung helfen, damit sie sich bei geminderter Belastbarkeit und weiteren funktionellen Einschränkungen möglichst schnell wieder erholen. Die Mitarbeiter*innen sind in der Behandlung von (Long-) Covid besonders geschult. „Zu Beginn der ambulanten Physiotherapie werden Informationen über Beschwerden und Krankengeschichte
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aufgenommen und die Hauptprobleme und Ziele der Patient*innen ermittelt. Bestimmte Testverfahren bestimmen den aktuellen Zustand und dienen uns im Verlauf zur Überprüfung. Je nach Zielsetzung setzen wir dann Atemphysiotherapie, Ausdauertraining, angepasstes Krafttraining oder auch Vibrationstraining auf einer speziellen Vibrationsplattform ein“, erklärt Physiotherapeutin Roberta Fabrizio. Sie ist seit dem 01.01.2023 am Klinikum Bielefeld tätig und betreut hier unter anderem die Long-Covid-Patient*innen. „Wichtig ist aber auch ein individuell angeleitetes Eigentraining innerhalb der eigenen Belastungsgrenzen. Im Falle von Belastungsintoleranz und Fatigue (chronischer Ermüdungszustand) lernen die Patient*innen bei allen Aktivitäten ein Erkennen und Einhalten der eigenen Belastungsgrenze und ein Haushalten mit den eigenen Energiereserven.“ Ziel der ambulanten Therapie ist, dass der eigene Körper wieder mehr Kräfte, mehr Ausdauer und bessere Koordination entwickelt. Die Verbesserung des Leistungsvermögens für Beruf und Alltag wird durch gezielte therapeutische Maßnahmen unterstützt, die Patient*innen „wieder fit für den Alltag“ zu machen. „Zunächst lag der Fokus eher auf den akut Schwerkranken, die nach einem Aufenthalt auf einer Covid-Intensivstation an Folgeschäden litten. Mittlerweile ist bekannt, dass auch nach milden Verläufen Long-Covid-Symptome das Leben der Patient*innen stark beeinträchtigen. Die Akzeptanz und das Bewusstsein für die Erkrankung ist