FORSCHUNG & INNOVATION
INKONTINENZ NACH DER GEBURT WIE EINE INNOVATIVE OP-METHODE LEBENSQUALITÄT ZURÜCKGEBEN KANN
Dilani Narendra Praktikantin der Unternehmenskommunikation
Lange galt Inkontinenz als ein Problem, an dem überwiegend ältere Frauen leiden. Aktuelle Erkenntnisse zeigen aber, dass auch jüngere Frauen von Inkontinenz betroffen sein können und die „Altersinkontinenz der Frau“ häufig auf nicht erkannten Verletzungen bei vorangegangenen Geburten beruht. Somit lassen sich Risikofaktoren für eine Stuhlinkontinenz identifizieren: Operationen im Afterbereich, eine vorausgegangene Schwangerschaft und die darauffolgende Geburt. Als hochrisikogefährdet für Inkontinenz gelten Frauen, die eine Saugglocken- oder Zangenentbindung hatten. Ob ein Dammschnitt oder Dammriss stattfand, spielt eine untergeordnete Rolle, wobei aktuelle Studien zeigen, dass das Risiko von Beckenboden- oder Schließmuskelverletzungen bei den Frauen, die ohne Saugglocke, Zange, Dammschnitt oder –riss entbunden hatten, am geringsten ist. Was ist eine Inkontinenz? Unter Inkontinenz wird die mangelhafte oder gar die fehlende Fähigkeit verstanden, Blasen– und/oder Darminhalte zu halten und kontrolliert zu entleeren. Hierbei wird zwischen einer Harn- und Stuhlinkontinenz unter-
schieden: Während bei einer Harninkontinenz unkontrolliert Urin austritt, treten bei Stuhlinkontinenz Stuhl und Winde aus. Mediziner*innen unterscheiden zwischen verschiedenen Formen von Harn- und Stuhlinkontinenz. Bei der Harninkontinenz sind die drei häufigsten Formen die Belastungsinkontinenz oder auch Stressinkontinenz, die Dranginkontinenz und die Mischinkontinenz aus Belastungs- und Dranginkontinenz. Nach einer Geburt leiden Frauen häufig an einer Belastungsinkontinenz, was bedeutet, dass sie unwillkürlich Harn verlieren, wenn sie durch körperliche Anstrengung wie schweres Heben, Lachen oder Husten Druck auf den Bauchraum und damit auf die Blase ausüben. Bei der Stuhlinkontinenz wird zwischen drei verschiedenen Schweregraden unterschieden. Betroffene des ersten Grades leiden unter einer Inkontinenz von Winden, beim zweiten Grad kommt zusätzlich die Inkontinenz bei flüssigem Stuhl hinzu und beim dritten Grad betrifft die Inkontinenz außerdem noch das Halten von festem Stuhl.
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