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Mit Anastasia Kobekina, Vilde Frang, Ute Lemper, Franco Fagioli u. v. a.
Top-Konzerte im Abo: Stadtcasino und Don Bosco

So 3.9.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Konzerteinführung Hingehört um 18.45 Uhr mit Anastasia Kobekina, Guy Bovet und Marcel Falk
Guy Bovet (*1942)
Divertimento für Violoncello, Orgel und Orchester (UA), ca. 15' Auftragskomposition
I. Allegro
II. Recitativo, adagio con libertà
III. Allegro vivace (Tarantella)
Edward Elgar (1857 – 1934)
Konzert für Violoncello und Orchester in e-Moll, op. 85 ca. 30'
I. Adagio – Moderato
II. Lento – Allegro molto
III. Adagio
IV. Allegro – Moderato – Allegro, ma non troppo – Poco più lento
Pause
Camille Saint-Saëns (1835 – 1921)
Sinfonie Nr. 3 in c-Moll «Orgelsinfonie», op. 78 ca. 40' (bearbeitet als Konzert für Orgel und Orchester von Guy Bovet)
I. Adagio – Allegro moderato – Poco adagio
II. Allegro moderato – Presto – Maestoso – Allegro
Konzertende ca. 21.30 Uhr
Das Kammerorchester Basel geht mit diesem Programm auf Tour:
14.9.2023 in Besançon, Kursaal
Besetzung
Anastasia Kobekina Violoncello
Simon Peguiron Orgel
Nodoka Okisawa Leitung
Kammerorchester Basel
Flöte
Isabelle Schnöller
Matthias Ebner
Oboe
Svetlin Doychinov
Francesco Capraro
Klarinette
Etele Dosa
Guido Stier
Fagott
Matthias Bühlmann
Claudio Severi
Horn
Konstantin Timokhine
Mark Gebhart
Andrés Sanchez Trejos
Takashi Sugimoto
Trompete
Simon Lilly
Jan Wollmann
Posaune
Adrian Weber
Laszlo Villanyi
Daniel Vesel
Violine 1
Baptiste Lopez*
Tamás Vásárhelyi
Irmgard Zavelberg
Regula Schaer
Yukiko Tezuka
Kazumi Suzuki Krapf
Barbara Bolliger
Violine 2
Anna Troxler
Nina Candik
Valentina Giusti
Fanny Tschanz
Eva Miribung
Séverine Cozette
Viola
Mariana Doughty
Stefano Mariani
Carlos Vallés García
Anne-Françoise Guezingar
Patricia Torres Parada
Violoncello
Martin Zeller
Deborah Tolksdorf
Georg Dettweiler
Sophie Luise Hage
Kontrabass
Peter Pudil
Fran Petrač
Niklas Sprenger
Pauken
Alexander Wäber
Schlagzeug
Tilman Collmer
Harfe
Consuelo Giulianelli
* Baptiste Lopez spielt auf einer Violine von Giovanni Battista Guadagnini aus dem Jahr 1764, die ihm von zwei grosszügigen Mäzen:innen freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde. Stand 14.8.2023, Änderungen vorbehalten
Das Programm in Kürze
Erschöpfung. Wo Schatten ist, da ist auch Licht? Nicht unbedingt. Edward Elgars Cellokonzert, sein letztes grosses Werk, ist der Abgesang auf eine untergehende Welt und ein vergehendes Leben. Ein leidenschaftlicher und doch resignativer, fatalistischer Blick zurück.
Nachschöpfung. Die Rolle, die Camille Saint-Saëns der Orgel in seiner dritten Sinfonie zugedacht hat, ist mickrig. Guy Bovet befreit sie, damit sie brillieren kann.
Neuschöpfung. Was lauert an all den Ecken? Wissen kann man es nicht, aber eins ist sicher: Bovets Divertimento ist ein heiteres Fest der Überraschungen.
Hör-Impuls
Der Beginn von Edward Elgars Cellokonzert. Mit vollgriffigen Akkorden legt das Cello los, mit «nobilmente» sind sie bezeichnet, also mit (distanzierter!)
Noblesse zu spielen und nicht im traurig-angriffigen Tonfall einer Selbstentblössung. Das Cello soll, wenn es schon so etwas wie Elgars klingender Doppelgänger ist, doch bitte sublimiert daherkommen. Die Anfangsakkorde zeigen das: Vorhang auf, wir sind im Theater!
Hörbeispiel
Neben dem Hörbeispiel ist auch dieses Programmheft über den QR-Code abrufbar.
Das Programm in einfacher Sprache
Sie hören heute drei Musikstücke.
1. Das Divertimento von Guy Bovet. Divertimento ist ein italienisches Wort und heisst Vergnügen. Dieses Musikstück ist fröhlich und überraschend.
Es ist neu und voller unbekannter Dinge.
2. Das Cellokonzert von Edward Elgar. Elgar war ein englischer Komponist. Er lebte während des 1. Weltkriegs.
Viele seiner Freunde sind in dieser Zeit gestorben. Die Musik klingt sehr traurig und düster.
3. Die Orgelsinfonie von Camille Saint-Saëns.
Guy Bovet, der Komponist des 1. Stücks, hat diese Sinfonie umgeschrieben.
Er findet, vorher hatte die Orgel nicht die Hauptrolle.
Die neue Fassung setzt das grosse Instrument in den Mittelpunkt.
Man hat das Gefühl, die Orgel und das Orchester sprechen miteinander.
Musik kann also verschiedene Gefühle und Geschichten ausdrücken – von Erschöpfung und Abschied bis hin zu fröhlichen Überraschungen!
Als Träger des Labels Kultur Inklusiv setzt sich das Kammerorchester Basel für eine inklusive Gesellschaft ein. Ein Text in einfacher Sprache ist Teil davon. www.kulturinklusiv.ch
Erschöpfung
Das Cellokonzert von Edward Elgar lädt zu einer emotionalen Reise ein. Es spielt zu einer Zeit, in der das alte Europa zerbricht und es ist nicht zuletzt auch eine tragische und persönliche Geschichte. Wobei dieser letzte Punkt mit Vorsicht zu geniessen ist. Denn wenn man sagt, dieses Cellokonzert habe auch etwas Autobiografisches in sich und erzähle von Elgars eigenen Sehnsüchten und Verlusten, seiner Verzweiflung und seinem Schmerz, dann stimmt das zwar. Einerseits. Andererseits entzieht sich die Musik jeder Eindeutigkeit und ist zum Glück kein tönendes autobiografisches Dokument. Wiewohl auch nicht im luftleeren Raum entstanden…
«Alles, was schön und verheissungsvoll ist in meinem Leben, ist tot. Ich fühle, dass es sich zurückgezogen hat. Zurück zu einer Zeit, in der ich allein war und wo niemand zwischen mir und dem Unglück stand. Nun bin ich noch einsamer und eine Beute des Schicksals wie nie zuvor», gesteht Elgar einer Freundin.
Elgar schreibt dieses Konzert, sein letztes grosses Werk, in einer seiner schwierigsten Lebensphasen: der 1. Weltkrieg tobt, seine Frau ist todkrank, enge Freunde sterben. Er selbst muss wegen Ohrenund Mandelentzündung 1918 ins Sanatorium. Am Tag seiner Entlassung aus dem Hospital findet oder erfindet er eine langgestreckte, schwermütige Melodie in leicht hinkendem langsamem SicilienneRhythmus. Diese Melodie wird sein Konzert prägen. Nur weiss er das noch nicht. Er weiss nicht einmal, dass er ein Cellokonzert schreiben wird.
Vorerst legt er seinen Einfall beiseite, spinnt sich in eine nostalgische Welt ein und schreibt an eine Freundin: «Gestern träumte ich von Wäldern und Feldern, von lieblichen Erinnerungen an Idyllen, die lange schon vorbei sind.» Er zieht sich in sein Ferienhaus im Süden von England zurück, widmet sich zunächst anderen Werken wie der Violinsonate oder dem Klavierquartett, um sich danach intensiv um seine neue Komposition zu kümmern, von der er noch immer nicht weiss, was aus ihr werden wird: eine Sinfonie, ein Konzert?
Dann aber platzt der Knoten. Der Cellist Felix Salmond besucht Elgar – eigentlich, um über die bevorstehende Aufführung zweier Werke zu sprechen. Aber das Treffen mutiert zu einer inspirierenden Arbeitsphase, Elgar hat sein Soloinstrument gefunden und schliesslich verspricht er dem Cellistenfreund die Uraufführung des neuen Cellokonzerts im ersten Nachkriegskonzert des London Symphony Orchestra.
Edward Elgar
Konzert für Violoncello und Orchester in e-Moll, op. 85
Besetzung
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 4 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Streicher
Uraufführung
27. Oktober 1919 in der Londoner Queen’s Hall, gewidmet dem Literatur- und Kunstkritiker Sidney Colvin und dessen Frau Frances
Dauer Ca. 30’
Die allerdings eher bescheiden ausfällt. Der Dirigent setzt viel zu wenig Probenzeit an, das Ergebnis ist ein Zeitungsverriss fürs
Orchester: «Niemals und unter keinen Umständen hat ein so bedeutendes Orchester öffentlich eine so schlechte Figur von sich abgegeben. Niemand schien eine Idee davon gehabt zu haben, was es war, das der Komponist hier vorhatte.»
Das Cello klagt und sucht. Das Orchester hört zu, tritt in Kontakt und zieht sich wieder zurück. Ein Wettstreit zwischen Orchester und Soloinstrument ist das nicht. Vielmehr unterstützt das Orchester das Solocello, wo es nur kann. Man findet sich in den musikalischen Motiven zusammen, ergänzt einander und führt fort, wo der Partner ins Stocken gerät.
Wo Schatten ist, ist hier – kein Licht.
Auch wenn sich die Musik aufzuhellen scheint, sie kommt nie ganz ins Licht. Der dunkle Schatten des Abschieds bestimmt das ganze Konzert. Zwar schwingt sich das Cello im zweiten Satz zu virtuosen Passagen auf, sie kommen aber merkwürdig hohl und leer daher. Mehr Zittern als Lachen, mehr Gehetztsein denn Lebensfreude. Und wie ein trauriges Kind nach einem kurzen Spiel wieder in die eigene Melancholie versinkt, so fällt das Cello im dritten Satz zurück in seine Klage, begleitet von verhaltenen Streicherklängen und wenigen Holzbläsern.
Und so verbleibt auch der letzte Satz in gedämpfter Grundstimmung. Auch wenn die Musik immer wieder Anlauf nimmt, die Dunkelheit zu durchbrechen und das Cello versucht, einen Ausweg aus der etwas bedrückten, introvertierten Stimmung zu finden. Es gelingt ihm nicht. Wenn am Schluss des Konzerts die Anfangsakkorde wiederkehren: was bleibt? Vielleicht so etwas wie zufriedene, gottergebene Resignation.
Mit dem Cellokonzert nimmt Elgar Abschied. Auch Abschied vom Komponieren. Es ist sein letztes grosses Werk. Ein halbes Jahr nachdem er es fertig gestellt hat, stirbt seine geliebte Frau Alice. Dieser Verlust trifft Elgar so tief, dass er sich ausserstande sieht, weiterhin Musik zu schreiben.
«Nun bin ich noch einsamer und eine Beute des Schicksals wie nie zuvor.»
Edward Elgar an eine Freundin
Nachschöpfung
Als Camille Saint-Saëns 1886 seine dritte Sinfonie vorstellt, «die mit der Orgel», bringt ihm das sogar einen sehr wohlwollenden Lexikonartikel ein: «Wahrscheinlich der bedeutendste, sicher aber der selbstständigste französische Sinfoniker.» Dabei hatte er vorher noch mit kokettem Zweifel an seine Auftraggeberin, die Royal Philharmonic Society, geschrieben: «Die Arbeit an der Sinfonie ist in vollem Gange. Aber ich warne Sie: es wird ungeheuerlich. Glücklicherweise gibt es keine Harfen. Unglücklicherweise wird sie schwer sein. Diese verteufelte Sinfonie ist einen Halbton nach oben gerutscht, sie wollte nicht in h-Moll bleiben und steht jetzt in c-Moll. Es wird mir ein Fest sein, sie zu dirigieren. Ob es für die anderen ein Fest sein wird, sie zu hören? That is the question.»
Es wird ein Fest. «Mein lieber Autor einer famosen Sinfonie», schreibt Saint-Saëns’ Freund Gabriel Fauré, «du kannst dir nie und nimmer vorstellen, was für einen Genuss ich gehabt habe. Die Sinfonie wird sehr viel länger leben als wir beide, selbst wenn wir unsere Lebensjahre aneinanderhängen würden!» Also: Ja, die Premiere wird ein Fest und die Sinfonie wird ein Erfolg. Von der originellen Besetzungsidee allerdings, das Orchestertutti mit Orgel und Klavier zu verstärken, ist das Publikum überrascht. Teils auch irritiert. So irritiert, dass die Sinfonie einer Revision unterworfen wird…
Vor einigen Jahren machte der Schweizer Komponist, Organist und langjährige Dozent an der Musikhochschule Basel Guy Bovet ernst: Er schrieb die Sinfonie zu einem Konzert für Orgel und Orchester um. Weil er sich sagte: «Organist:innen, die sich das Werk vornehmen, dürften grundsätzlich frustriert sein. Einige Akkorde sind es nur, illustrative Farbkleckser, die sie beisteuern dürfen.»
Für Bovet ein unhaltbarer Zustand. So gute Musik, so wenig Orgel!
Zunächst mal verkleinerte er das Orchester. Was mehrere Vorteile hat: der Klang wird transparenter, die Orgel hat eine mächtigere Erscheinung, ausserdem wird auch eine Aufführung günstiger, wenn weniger Musiker:innen beteiligt sind.
Die grösste Herausforderung war für Bovet dabei die Erarbeitung einer reichen, brillanten, virtuosen Orgelpartie. «In zwei Sätzen der Sinfonie hat Saint-Saëns die Orgel überhaupt nicht vorgesehen. Hier musste also der Orgelpart aus dem Orchestermaterial gewonnen werden. In der Einleitung war es nicht schwer, die Melodien der Oboe
Camille Saint-Saëns
Sinfonie Nr. 3 in c-Moll «Orgelsinfonie», op. 78 (bearbeitet als Konzert für Orgel und Orchester von Guy Bovet 2015/16)
Besetzung
2 Flöten (2. auch Piccolo), 2 Oboen (2. auch Englischhorn), 2 Klarinetten (2. auch Bassklarinette), 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, 2 Posaunen, Pauken, Schlagzeug, Streicher
Uraufführung
Uraufführung der ursprünglichen Fassung am 19.5.1886 in London, St. James’s Hall, dirigiert vom Komponisten
Dauer
Ca. 40’
Guy Bovet
Divertimento für Violoncello, Orgel und Orchester, (UA) Auftragskomposition
Besetzung
2 Flöten (2. auch Piccolo),
2 Oboen (2. auch Englischhorn), 2 Klarinetten (2. auch Bassklarinette),
2 Fagotte (2. auch Kontrafagott), 2 Hörner,
2 Trompeten, 2 Posaunen, Pauken, Schlagzeug, Streicher
Uraufführung
3. September 2023 im Stadtcasino Basel
und der Flöte auf die Orgel zu übertragen. Im Allegro hingegen stellen sich verschiedene Probleme. Wie zum Beispiel soll die omnipräsente Streicherfigur für Orgel übersetzt werden? In der Tat eignen sich ja schnelle repetierte Noten gar nicht für die Orgel», wie er selbst 2018 zugibt.
Bovet fand Lösungen, indem er etwa die Melodien im Orchester beliess und für die Orgel schnelle virtuose Bewegungen erfand, oder indem er die Melodie in die Orgel legte und die Arpeggien der Flöte und Oboe zuwies. An anderen Stellen war es nicht nötig, Tricks für die Übertragung der repetierten Noten zu finden, da die Musik oft auch andere Motive liefert, die für ein Tasteninstrument günstig liegen. Summa summarum: dieses «neue» Orgelkonzert ist eine schöpferische Neudeutung. «Dass Saint-Saëns uns verzeihen möge! Da wir bis auf eine Ausnahme (der Ansatz einer Kadenz im Finale) die äusseren Dimensionen der dritten Sinfonie strikt respektiert haben, wurde das Material des Solisten aus dem Orchestermaterial gewonnen. Das Ergebnis ist, dass die Orgelsoli nie sehr lang sind. Wir haben es viel eher mit einem Dialog zwischen Orgel und Orchester zu tun, vergleichbar demjenigen innerhalb des Orchesters in Abschnitten, wo die einen die anderen begleiten und umgekehrt.»
Neuschöpfung
Cello, Orgel und Orchester? Das hat auch noch niemand probiert. Guy Bovet schon. So entstand das ziemlich heitere, manchmal sogar leicht groteske Divertimento: Die Orgel zeigt Farben, die man selten hört. Ein böser Kuckuck schreit; nur im zweiten Teil klingt er ernst und ausdrucksvoll, tanzt aber trotzdem plötzlich in der Mitte ein paar Takte lang. Das Finale heisst Tarantella; das Piccolo wird da fast zum Solisten. Es ist auch noch ein Schwanengesang zu hören und weil die Orgel oft Choräle spielt, erscheint ein solches Thema aus lauter falschen Tönen, wie man sie in Kirchen nie singen würde. Divertimento in allen Ecken!
Und Guy Bovet erweist sich hier auch als heiterer Meister aller Klassen.
Florian HauserValentin Radutiu, Cello; CHAARTS

Musik von J. S . B a c h , W. A. Mozart und A. D v o r ˇ á k
David Orlowsky, Klarinette
David Bergmüller, Laute
M u s i k v o n H P u rc e l l , J D o w l a n d , T P re s t o n u a
Teyber Trio
Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen in der Fassung für Streichtrio von Dimitri Sitkovetsky
Asya Fateyeva, Saxophon
lautten compagney BERLIN
M u s i k v o n H e n r y P u rc e l l u n d T h e B e a t l e s
Gábor Takács-Nagy, Dirigent
Klavierduo Soós & Haag; CHAARTS




M u s i k v o n J S B a c h , W. A Mozart und S Veress
Sophie Klussmann und Shira Patchornik, Sopran
Zurich Chamber Singers; CHAARTS
Musik von W. A. Mozart und P. Vasks
Kammerorchester Basel
Julia Schröder, Violine/Leitung


Alexandra Dovgan, Klavier

K l a v i e r k o n z e r t e v o n W. A Mozart u n d J M y s l i v e ce k
Avi Avital, Mandoline

Itamar Doari, Perkussion; CHAARTS
Musik von J S Bach, D Bruce, J Haydn, B Bartók u a

Di 26. Sept. 2023 A b o A u n d B
Di 17. Okt. 2023 A b o A u n d B
Di 31. Okt. 2023 A b o A
Di 28. Nov. 2023 A b o A
Di 23 Jan 2024 A b o A u n d B
Di 27. Feb. 2024 A b o A
Di 19. Ma ̈ rz 2024 A b o A u n d B
Di 9. April 2024 A b o A u n d B
K o n z e r t e 1 – 8 u n d E x t r a : S t a d t k i rc h e L i e s t a l , 1 9 . 3 0 U h r Vo r v e r k a u f www.kulturticket.ch und alle Vorverkaufsstellen
Einzelkarten: Tel. 0900 585 887 (Fr. 1.20/Min.): Mo–Fr, 10.30–12.30 h
Liestal: Poetenäscht, Rathausstrasse 30
B a s e l : B i d e r & Ta n n e r, A e s c h e n v o r s t a d t 2
E i n t r i t t s p re i s e : K o n z e r t e 1–8
i t g l i e d s c h a f t :
b o n n e m e n t e :
0 . – S c h ü l e r : 15 . –
0 . –
0 . –
4 5 0 A u s s c h l i e s s l i c h e r h ä l t l i c h b e i d e r G e s c h ä f t s s t e l l e B a s e l b i e t e r K o n z e r t e
1 2 3 4 5 6 7 8 I II
A b o B m i t c l a s s i c n i g h t s
Konzertkasse: a b 1 8 . 4 5 U h r, F o y e
Duo Aliada
M u s i k v o n E G r i e g , B é l a B a r t ó k u a
Gipfelstürmer
Talent-Wochenende
Fr 10. Nov. 2023 20.00 Uhr, Guggenheim
Fr 15. März 2024, 20.30 Uhr, Kulturscheune
Sa 16. März 2024, 19.30 Uhr, Gemeindehaus
So 17. März 2024, 10 Uhr Brunch, 11.30 Uhr Konzert, Guggenheim
Die Stadtcasino-Orgel
Wenn man eine Kirche oder auch den Musiksaal des Stadtcasinos betritt, schweift der Blick fast automatisch zur Orgel. Das liegt an der Monumenthaftigkeit dieses Instruments, den silbernen Pfeifen und den schönen Verzierungen, die die Orgel schmücken. Alles, was man von der Orgel oberflächlich sieht, nennt man Prospekt. Und dieser und auch das Gehäuse sind im Stadtcasino denkmalgeschützt und mussten während des Stadtcasino-Umbaus von 2016–2020 aufwändig restauriert werden.

Das Innere der Orgel ist jedoch völlig neu: Die beiden Firmen Metzler Orgelbau und Orgelbau Klahre konnten sie pünktlich zur Wiedereröffnung des Stadtcasinos im Rahmen des Orgelfestivals 2020 fertigstellen.
Die Orgelbauer legten grossen Wert auf die Herkunft der zu verbauenden Rohstoffe. So wurde ausschliesslich Holz aus der nächsten Umgebung verwendet und die mehr als zwei Tonnen Zinn aus konfliktfreien, nachhaltigen Quellen bezogen.
Der Klang der Orgel ist sinfonisch ausgerichtet und angelehnt an den französischsinfonischen und den englischen Town-Hall-Orgel-Stil. Die Orgel bietet eine reichhaltige Klangpalette vom leisen Säuseln bis zum kraftvollen Tutti.
Und hier noch ein paar Fakten: Die Orgel hat 51 Register mit über 4000 Pfeifen, zwei Verlängerungen und acht Transmissionen in der Hauptorgel, sowie fünf klingende Register in der winddynamischen Orgel. Das winddynamische Manual erlaubt es, den Klang eines Tones noch nach dessen Anschlag zu beeinflussen. So entstehen ganz neue Klänge und Klangverbindungen, die zeitgenössischen Komponist:innen neue Horizonte eröffnen.
Claudia DunkelDas Kammerorchester Basel wird 40!
2024 feiert das Kammerorchester Basel sein 40-jähriges Bestehen. Mit unserer Illustrationsserie begleiten wir das Jubiläum in den Programmheften in den Saisons 2023/24 und 2024/25 und dokumentieren wichtige Stationen des Ensembles.
Illustriert wird dieses Serie von Ursula Knapp, von 2020–2023 Stagemanagerin des Kammerorchester Basel.
Gegründet 1984 als Seranata Basel spielt das Ensemble 1987 das erste Auslandskonzert: im nur 70 km entfernten St. Blasien in Deutschland. In der Zwischenzeit spielt das Kammerorchester Basel durchschnittlich 60 Konzerte pro Jahr im Ausland, 2024 sogar in Asien.

Was geschah...
27. Oktober: Uraufführung des Cellokonzerts von Edward Elgar.
Am 10. März dürfen nach vier Jahren ohne Fasnacht in Basel wieder Maskenbälle und sogar der Morgenstraich stattfinden.
Der Schweizer Dichter und Schriftsteller
Carl Spitteler erhält den Literaturnobelpreis.
Othmar Schoecks
Oper «Don Ranudo de Colibrados» wird am 16. April in Zürich uraufgeführt.
Am 5. Februar gründen Charlie Chaplin, Douglas
Fairbanks sen., Mary Pickford und David Wark Griffith die United Artists, um unabhängig von den grossen Studios Filme produzieren zu können.
Europäischer Tag des Denkmals
Sa 9.9.2023 – 12.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Unter dem Sujet «Reparieren und Wiederverwenden» würdigt das Kammerorchester Basel am Tag des Denkmals Musik aus vergangenen Kulturepochen: Benjamin Brittens «Lachrymaei: reflections on a song of Dowland» wäre ohne das Original «Licrimae or seven tears» von John Dowland nie entstanden. Das Divertimento für Horn und Streicher von Jean Françaix hat seine Ursprünge in französischen Kinderliedern. Die Serenade für Streicher op. 20 von Edward Elgar ist wahrscheinlich eine überarbeitete Fassung von «Three Sketches for Strings».
Matthias Arter Oboe, Konstantin Timokhine Horn, Mariana Doughty Viola, Julia Schröder Violine und Leitung, Kammerorchester Basel
Biografien
Anastasia Kobekina gilt als eine der vielversprechendsten Cellistinnen ihrer Generation und hat bereits im Alter von sechs Jahren als Solistin debütiert. Seitdem hat sie mit vielen herausragenden Orchestern wie den Moskauer Virtuosen, dem Konzerthaus Orchester Berlin, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, den Wiener Symphonikern, dem Warschauer Sinfonieorchester unter der Leitung von Krzysztov Penderecki und dem Mariinsky Theater Orchester unter der Leitung von Valery Gergiev konzertiert. Im Juni 2019 hat die junge Cellistin die Bronze Medaille des Tchaikovsky Wettbewerbs in St. Petersburg erhalten. Seit 2018 ist sie «New Generation Artist» vom BBC Radio, was zahlreiche Studioaufnahmen, sowie Projekte mit dem BBC Radio 3 umfasst. Ebenfalls im Jahr 2019 ist ihre Debüt-CD mit dem Berner Symphonieorchester mit Werken von Schostakowitsch, Weinberg und ihrem Vater Vladimir Kobekin beim Label Claves erschienen.
Die Musikerin begeistert sich für die Kammermusik und spielt regelmässig zusammen mit bekannten Künstler:innen wie L. Vogt, I. Faust, D. Matzuev, F. Say, V. Spivakov, G. Kremer und A. Schiff. Im russischen Jekaterinburg geboren, erhielt Anastasia Kobekina ihren ersten Cellounterricht im Alter von vier Jahren. Nach ihrem Abschluss am Moskauer Konservatorium in der Klasse von Olga Galochkina hat sie bei Frans Helmerson an der Kronberg Academy studiert, war Studentin bei Jens-Peter Maintz an der Universität der Künste Berlin und setzt zurzeit ihr Studium am Pariser Konservatorium in der Klasse von Jerome Pernoo fort. Zudem studiert sie Barockvioloncello an der Frankfurter Hochschule bei Kristin von der Goltz. Im Jahr 2015 gewann Anastasia Kobekina den ersten Preis beim renommierten TONALi-Musikwettbewerb, in dessen Rahmen ihr ein Leihcello von Giovanni Guadagnini aus dem Jahre 1743 zu Verfügung gestellt worden ist.

Simon Peguiron ist ein vielseitiger Musiker, der sich seit vielen Jahren im Westschweizer Kulturleben engagiert, sei es als Konzertmusiker, als Komponist, Arrangeur, Improvisator oder als Organisator zahlreicher künstlerischer Veranstaltungen. Er lernte zuerst Geige, bevor er sich den Tasteninstrumenten zuwandte. Seine Ausbildung absolvierte er am Konservatorium von La Chaux-de-Fonds bei Catherine Courvoisier und Philippe Laubscher, danach in Basel (Orgelklasse von Guy Bovet) und Zürich (Klavierklasse von Homero Francesch). Im Laufe der Jahre hatte er Gelegenheit, in den renommiertesten Konzertsälen der Schweiz und in ganz Europa am Klavier oder an der Orgel aufzutreten. Seit 2006 unterrichtet er Klavier am Conservatoire de musique neuchâtelois und begleitet seit 2010 die Violinklasse von Sergey Ostrovsky an der Haute école de musique de Genève-Neuchâtel. Seit 2009 ist Peguiron Titularorganist der Collégiale de Neuchâtel und gründete dort zusammen mit seiner Frau Fanny ein Vokalensemble, dessen Spezialgebiet die Aufführung von Bach-Kantaten ist. Mit diesem Hintergrund liess er sich zum Dirigenten ausbilden und wurde 2017 zum Leiter des Orchestre de Chambre de La Chaux-de-Fonds ernannt.

1987 im japanischen Aomori geboren, erlernte Nodoka Okisawa seit früher Kindheit Klavier, Cello und Oboe. Sie studierte Dirigieren an der Tokyo University of the Arts sowie nach erworbenem Masterabschluss auch an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Christian Ehwald und Hans-Dieter Baum, wo sie 2019 das Studium ebenfalls mit einem Master abschloss. Nodoka Okisawa lebt in Berlin. Sie ist Gewinnerin des renommierten Concours international de jeunes chefs d’orchestre de Besançon 2019, bei dem sie neben dem «Grand Prix« auch mit dem Orchester- sowie Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Bereits 2018 gewann sie mit dem Tokyo International Music Competition for Conducting einen der wichtigsten internationalen Dirigierwettbewerbe.
Nodoka Okisawa ist die 14. Chefdirigentin des City of Kyoto Symphony Orchestra und leitet das renommierte japanische Orchester seit März 2023. Weitere Höhepunkte 2023/24 sind ihre Debüts unter anderem beim Winnipeg Symphony Orchestra, Orchestre symphonique de Québec sowie dem BBC National Orchestra of Wales. Regelmässig steht sie zudem am Pult des NHK Symphony Orchestra, Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, New Japan Philharmonic, Tokyo Symphony Orchestra, Japan Philharmonic Orchestra und dem Orchestra Ensemble Kanazawa.
Nodoka Okisawa besuchte zahlreiche Meisterkurse, unter anderem bei Neeme und Paavo Järvi sowie Kurt Masur. 2019 wurde sie für die Riccardo Muti Italian Opera Academy in Tokio ausgewählt.

Das Kammerorchester Basel ist fest in Basel verankert – mit den beiden Abonnementsreihen im Stadtcasino Basel sowie in dem eigenen Proben- und Aufführungsort Don Bosco Basel. Weltweit und mit mehr als 60 Konzerten pro Saison ist das Kammerorchester Basel auf Tourneen unterwegs, an internationalen Festivals und in den wichtigsten europäischen Konzertsälen stets gerngesehener Gast.

2019 als erstes Orchester mit einem Schweizer Musikpreis geehrt, zeichnen das Kammerorchester Basel Exzellenz und Vielseitigkeit sowie Tiefgang und Durchhaltevermögen aus. Es taucht mit seinen Interpretationen tief in die jeweiligen thematischen und kompositorischen Welten ein: in der Vergangenheit mit dem «Basler Beethoven» oder mit Heinz Holliger und dem «Schubert-Zyklus». Oder wie mit dem Langzeitprojekt Haydn2032, der Einspielung und Aufführung aller Sinfonien von Joseph Haydn bis ins Jahr 2032 unter der Leitung von Principal Guest Conductor Giovanni Antonini und gemeinsam mit dem Ensemble Il Giardino Armonico. Seit der Saison 2022/23 widmet sich das Kammerorchester Basel unter der Leitung des Alte-Musik-Spezialisten Philippe Herreweghe allen Sinfonien von Felix Mendelssohn Bartholdy.
Mit ausgewählten Solist:innen wie Patricia Kopatchinskaja, Franco Fagioli, Isabelle Faust oder Kristian Bezuidenhout arbeitet das Kammerorchester Basel immer wieder gerne zusammen. Unter der künstlerischen Leitung der Konzertmeister:innen sowie unter der Stabführung ausgewählter Dirigent:innen wie u. a. Nodoka Okisawa, Heinz Holliger, René Jacobs oder Pierre Bleuse präsentiert das Kammerorchester Basel sein breites Repertoire.
Die Konzertprogramme sind so vielfältig wie die 48 Musiker:innen und reichen von Alter Musik auf historischen Instrumenten über historisch informierte Interpretationen bis hin zu zeitgenössischer Musik.
Ein Herzstück der Arbeit bildet die zukunftsweisende Vermittlungsarbeit bei partizipativen Grossprojekten.
Eine umfangreiche, vielfach preisgekrönte Diskografie dokumentiert das künstlerische Schaffen des Kammerorchester Basel.
Seit 2019 ist die Clariant Foundation Presenting Sponsor des Kammerorchester Basel.
Nächste Konzerte
Sa 9.9.2023 – 12.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Konzert zum Europäischen Tag des Denkmals
Mit Werken von B. Britten, J. Dowland, E. Elgar und J. Françaix
Fr 22.9.2023 – 21.00 Uhr, Don Bosco Basel
NACHTKLANG: «Schostakowitsch – ungefiltert. Introspektive Meditation über Sterblichkeit»
Mit Werken von D. Schostakowitsch, J. Zorn und L. v. Beethoven
Daniel Bard Violine
Matthias Müller Violine
Katya Polin Viola
Christoph Dangel Violoncello
Mi 27.9.2023 – 19.30 Uhr, Don Bosco Basel
Abokonzert: KONZERT GESTRICHEN
Mit Werken von J. S. Bach, W. A. Mozart, D. Schostakowitsch und R. Vaughan Williams
Angela Hewitt Klavier
Daniel Bard Violine und Leitung
Weitere Konzerte: Frauenfeld (Casino), Edinburgh (Usher Hall), Manchester (The Bridgewater Hall), London (Cadogan Hall)
ab So 15.10.2023 , Theater Basel
Wiederaufnahme «Der Freischütz»
Sechs Vorstellungen
Christoph Marthaler Regie
Titus Engel musikalische Leitung
Sa 28.10.2023 – 19.30 Uhr Stadtcasino Basel
Abokonzert: DENKMAL FÜR LUTHER
Mit Werken von F. Mendelssohn Bartholdy, R. Schumann und W. Sterndale Bennett
Vilde Frang Violine
Philippe Herreweghe Leitung
Fr 3.11.2023 – 21.00 Uhr, Don Bosco Basel
NACHTKLANG: «Melancholy – wise…or folly?»
Fantasia-Suites, Divisions und Songs von William Lawes, Henry Butler, John Jenkins, Matthew Locke und Henry Purcell u. a.; Texte von Robert Burton u. a.
Anna Troxler, Antonio Viñuales Barockvioline
Martin Zeller Viola da Gamba
Sergio Ciomei Orgel und Cembalo
Graham Valentine Vokalist und Rezitator
Wählen Sie Ihre Lieblingskonzerte und buchen Sie Ihre Abos & Tickets : www.kammerorchesterbasel.ch | 061 306 30 44 (Mo, Mi, Do, 10.30 – 12.30 Uhr) oder bei Bider und Tanner
Impressum
Herausgeber Kammerorchester Basel
Direktor Marcel Falk
Redaktion Claudia Dunkel, Anna Maier, Kristin Wenziker
Texte Florian Hauser, Claudia Dunkel
Design Stadtluft
Druck Druckerei Thoma AG
Dieses Programmheft erscheint einmalig zum Abokonzert am 3.9.2023, in einer Auflage von 1000 Exemplaren.
Inhaber von Urheberrechten, die wir nicht ermitteln konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
WHAT ARE WE HERE FOR?
Greater chemistry
Greater chemistry is a promise. A promise to ourselves and to the world. To never stand still. To reflect achievements. It’s a promise to strive for a future worth living, for harmonious coexistence, and for greater solutions with a greater impact, Greater chemistry – between people planet. That is our purpose. That is how we are measured.
