Isabelle Faust Violine Giovanni Antonini Leitung Sa 16.3.2024 – 19.30 Uhr Stadtcasino Basel
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Programm 16.3.2024 | Faust heroisch
Programm
Sa 16.3.2024 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Konzerteinführung Hingehört um 18.45 Uhr mit Katya Polin, SoloBratschistin des Kammerorchester Basel, in Englisch
Ludwig van Beethoven (1770 – 1827) Konzert für Violine und Orchester in D-Dur, op. 61 I. Allegro ma non troppo II. Larghetto III. Rondo
45'
Pause Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 in Es-Dur, op. 55 «Eroica» I. Allegro con brio II. Marcia funebre III. Scherzo IV. Finale
45'
Konzertende ca. 21.30 Uhr
Das Kammerorchester Basel ist mit diesem Programm auf Tournee: 14.3.2024 – Heerlen, Theater 17.3.2024 – Dijon, l'Auditorium 3
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Programm 16.3.2024 | Faust heroisch
Besetzung
Isabelle Faust Violine Giovanni Antonini Leitung
Kammerorchester Basel Flöte Violine 1 Isabelle Schnöller Frederic Sánchez
Oboe
Matthias Arter Ana Lomsaridze Arter
Klarinette
Markus Niederauser Guido Stier
Fagott
Matthias Bühlmann Claudio Severi
Horn
Konstantin Timokhine Mark Gebhart Mats Janett
Trompete Simon Lilly Christian Bruder
Daniel Bard Valentina Giusti Eva Miribung Elena Abbati Elisabeth Kohler Lena Segal* Tamás Vásárhelyi Kazumi Suzuki Krapf
Violine 2
Anna Troxler Mirjam Steymans-Brenner Annina Woehrle Juan María Braceras Fanny Tschanz Laura Morales Rejas* Regula Schaer Nina Candik
Violoncello
Christoph Dangel Georg Dettweiler Ekachai Maskulrat Elisa Siber Laura Brandão Alvares*
Kontrabass Stefan Preyer Niklas Sprenger Peter Pudil
Pauken
Alexander Wäber
Viola
Katya Polin Bodo Friedrich Carlos Vallés García Elise Hiron* Stefano Mariani Anne-Françoise Guezingar
* Akademistin der Orchesterakademie Kammerorchester Basel Stand 16.2.2024, Änderungen vorbehalten 5
Das Programm in Kürze Das Violinkonzert op. 61 ist Beethovens Prototyp eines Violinkonzertes für das 19. und 20. Jahrhundert. Die anfängliche Rezeption war zwar verhalten, doch heute gehört das Violinkonzert zu den Klassikern. Charakteristische Momente wie das berühmte einleitende Paukenmotiv, der sich stetig vorwärts tastende langsame Satz und das freudige Jagdthema im Finale haben einen hohen Wiedererkennungswert. Die «Eroica» gehört heute zu den bedeutendsten Werken Beethovens. Von vielen als der Beginn der musikalischen Romantik gesehen, bricht sie mit mehreren Schemata der traditionellen klassischen Sinfonie. Das Heroische und Revolutionäre sind genauso Teil der Komposition wie auch die legendenreiche Entstehungsgeschichte und damit einhergehend die Beziehung zu Napoleon Bonaparte.
Hör-Impuls Der Trauermarsch im 2. Satz der «Eroica» bildet das emotionale Zentrum der Sinfonie. Beethoven bringt hier tiefgründige Gefühle der Trauer und des Gedenkens zum Ausdruck. In gigantischen sinfonischen Dimensionen ringt der Komponist mit seinem Schicksal der zunehmenden Ertaubung und lässt durchaus auch persönliche Züge spüren.
Zum Hörbeispiel
Neben dem Hörbeispiel ist auch dieses Programmheft über den QR-Code abrufbar.
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Programm 16.3.2024 | Faust heroisch
Das Programm in einfacher Sprache Sie hören heute zwei Werke von Ludwig van Beethoven. Er war ein Komponist der Wiener Klassik. Bereits mit 32 Jahren verschlechterte sich sein Gehör. Er wurde taub. 1. Violinkonzert Beethoven hat das Stück für seinen Freund Franz Clement geschrieben. Clement war ein Geigenvirtuose. Das heisst, er war besonders talentiert im Geige spielen. Das Werk gilt als eine frühe Version der Gattung Violinkonzert. Beethoven war seiner Zeit damit voraus. 2. Sinfonie Nr. 3 Die Sinfonie nennt man auch «Eroica». Eroica ist italienisch und heisst «die Heroische». Die Sinfonie bezieht sich wahrscheinlich auf einen Helden. Man vermutet, das war Napoleon. Aber genau kann man das heute nicht mehr sagen. Sie hören das Heldenhafte in der Musik.
Als Träger des Labels Kultur Inklusiv setzt sich das Kammerorchester Basel für eine inklusive Gesellschaft ein. Ein Text in einfacher Sprache ist Teil davon. www.kulturinklusiv.ch 7
«prima inter pares» Leise erklingen fünf Paukenschläge. Oboe, Klarinette und Fagott setzen ein. Wieder hört man Paukenschläge. Dann wird das Motiv von den Streichern aufgegriffen. Das Orchester erwacht, die Dramatik steigert sich und wird immer mehr zu einer mitreissenden Bewegung. Dann erklingt aus den Tiefen die Solovioline und schwingt sich sogleich in die Höhe. Zart brilliert sie, als wolle sie in den Himmel schweben, doch das Orchester verbindet sie wieder sicher mit dem Boden. Die Uraufführung des Violinkonzerts op. 61 im Jahre 1806 war ein Meilenstein der Musikgeschichte. Es ist das einzige Violinkonzert, das Beethoven beendete – in relativ kurzer Zeit: die ersten Skizzen entstanden im September 1806, die Aufführung war für den 23. Dezember geplant. Der Solist Franz Clement musste den Solopart in nur 48 Stunden einstudieren. Gross war die technische Herausforderung an den Violinisten, der diese jedoch laut Zeitgenossen hervorragend meisterte. So stand weniger Beethovens Konzert, sondern Franz Clements zierliches Spiel und sein zarter Ton im Vordergrund des Lobes. Nach seiner Uraufführung wurde das Violinkonzert nur wenig beachtet. Die Dauer von etwa 40 Minuten zeigte sinfonische Ausmasse und grenzte sich dadurch von vorhergehenden Violinkonzerten ab. Trotz grossem Lob gegenüber dem Solisten erfuhr die Komposition geteilte Publikumsreaktionen. Den Zeitgenossen war sie zu komplex und schien zusammenhangslos. Daraufhin fügte Beethoven noch vor dem Druck 1807 einige Korrekturen an, vor allem im Solopart. Dennoch führten der technische Anspruch des Solos und der irritierende Ausdrucksgehalt dazu, dass sich Virtuosen erst einige Zeit später dem Konzert widmeten. Auch die Umwandlung in ein Klavierkonzert 1807 änderte die Aufmerksamkeit für das Violinkonzert nicht erwähnenswert. Erst vierzig Jahre später, als sich der Virtuose Joseph Joachim dafür einsetzte und das Konzert unter Mendelssohn Bartholdy aufführte, war das Violinkonzert immer regelmässiger in Konzertprogrammen anzutreffen. Beethovens Werk steht mit seiner motivischen Verarbeitung und sinfonischen Anlage den späteren Violinkonzerten von Brahms oder Tschaikowski näher als denen seiner eigenen Zeitgenossen. Wider Erwarten des damaligen Publikums war op. 61 kein klassisches Violinkonzert mit Orchesterbegleitung. Der erste Satz unterliegt zwar einer dramatischen Leitidee, jedoch betont Beethoven den emotionalen und gesanglichen Charakter der Solovioline. Beethoven reiht mehrere verwandte Themen, teils mit sanglichem, teils massigem Charakter, aneinander. Die innige Verbindung zwischen den 8
Programm 16.3.2024 | Faust heroisch
Ludwig van Beethoven Konzert für Violine und Orchester in D-Dur, op. 61 Besetzung 1 Flöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauke, Streicher Uraufführung 23. Dezember 1806 im Theater an der Wien. Dauer Ca. 45’
Abschrift des originalen Anschlagzettels in Wien, Theatermuseum. Bildnachweis: Wikimedia Commons
einzelnen Themengruppen, zwischen Solopart und Orchester, fällt besonders auf. Die Spannung innerhalb des ersten Satzes wird durch etwas anderes erzeugt: die berühmten fünf Schläge, die von der Pauke eingeführt werden und mehr als fünfzig Mal erklingen. Geheimnisvoll, drohend, aber auch vorwärtsdrängend vermittelt das Motiv ein Marschgefühl innerhalb des Violingesangs und wirkt dadurch als vereinheitlichendes Element innerhalb des Werks. Ja, der Komponist bringt die Violine tatsächlich zum Singen. Aber nicht exponiert im Vordergrund stehend, sondern als Teil der sinfonischen Struktur: Als «prima inter pares», die «Erste unter Gleichen». Zentral sollen die technischen Details sowie geigerische Wendungen sein. Der Solist, in seiner Funktion mehr als blosser Virtuose, soll das Wesen des Werkes auch geistig ergründen können. Jede Interpretation des Werkes bringt dadurch eine andere Seite hervor. Die Interpretation von Franz Clement an der Uraufführung, sein feines Spiel, liess den aussergewöhnlichen lyrischen, gar poetischen Charakter des Werkes stark hervortreten. Bis heute ergründen Violinist:innen das Konzert und lassen die Violine von geradlinig und schnörkellos, über romantisch bis leicht und präzis in den höchsten Lagen erklingen. Und auch Isabelle Faust, mit der Alten Musik vertraut, wird ihre Violine (mit Darmsaiten bespannt) mit ihrem klaren und temperamentvollen Spiel hingebungsvoll zum Singen bringen.
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«Ich will dem Schicksal in den Rachen greifen» «[…] ganz niederbeugen soll es mich gewiss nicht.» Beethoven hatte sich dazu entschieden, dem Schicksal zu trotzen und ausharrend Widerstand zu leisten. Denn er begann bereits taub zu werden, für ihn als Komponisten war das die grösste Herausforderung. Wie es sich für eine Heldengeschichte gehört, war der Weg lang und mühsam. Beeinflusst von den Vorbildern Haydn und Mozart sowie der konkurrenzreichen Wiener Musikszene wollte Beethoven trotz Identitätskrise allen Gattungen so gut wie möglich gerecht werden. Das Ziel: ein «opus perfectum» zu erschaffen. Und dann in der «heroischen Phase» seines Schaffens (von 1803–1810), bäumte er sich gegen sein Schicksal auf und es entstand die «Eroica». Eine Sinfonie, die «den grössten Helden des Zeitalters in einem Tonwerke» feiern soll. Eine der zahlreichen Anekdoten, die sich um den Beinamen der dritten Sinfonie Beethovens ranken. Die bekannteste erzählt, dass Beethoven die Sinfonie Napoleon Bonaparte widmen wollte und dessen Namen auf deren Titelblatt schrieb. Als sich dieser jedoch zum Kaiser krönte, zerriss Beethoven wütend das Blatt. Und ja, tatsächlich wurde auf dem Titelblatt derart herumradiert, dass ein Loch entstand, doch das Blatt selbst zerriss nicht. Andere Hinweise wie die Anmerkung «Geschrieben auf Bonaparte» und der Titel der Erstausgabe 1806 «Sinfonia Eroica […] composta per festeggiare il sovvenire di un grand Uomo» zeigen, wie unklar die Fakten sind. So könnte sich der Titel «Bonaparte» auch auf Ereignisse beziehen, die im Zusammenhang mit Napoleon standen. Beethoven verehrte auch andere Feldherren neben Napoleon. Beispielsweise hat der Tod des Generals Abercrombie (ein Gegner Napoleons), der 1801 in der Schlacht von Alexandria im Kampf gegen die Franzosen fiel, zur Komposition des Trauermarsches im zweiten Satz der «Eroica» geführt. Bezieht sich der Titel «Bonaparte» möglicherweise nicht nur auf einen Helden einer bestimmten Seite, sondern auf alle Nationen? Beethovens Beziehung zu Napoleon war ein Hin und Her zwischen Faszination und Enttäuschung. Das Gedankengut der Französischen Revolution und ihrer Forderung nach Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit begeisterte Beethoven. Napoleon schien derjenige zu sein, von dem man sich erhoffte, die Ideale der französischen Revolution durchsetzen zu können. Aber er war es auch, der Beethovens Vaterland bedrohte. Könnte es sein, dass die «Eroica» schlussendlich nicht als Huldigung für Napoleon, sondern eher als Statement gegen 10
Programm 16.3.2024 | Faust heroisch
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 in Es-Dur, op. 55 «Eroica» Besetzung 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 3 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Streicher Entstehung 1802–1803 Uraufführung 9. Juni 1804 in privatem Rahmen im Wiener Palais des Fürsten Joseph Lobkowitz. Erste öffentliche Aufführung 7. April 1805 im Theater an der Wien Dauer ca. 45'
«Walk of fame»: Beethoven, Theater an der Wien. Bildnachweis: Wikimedia Commons
diesen gesehen werden kann? Die Sinfonie als musikalische Verteidigung der Ideale, von denen Beethoven so sehr überzeugt war? Oder bezog sich Beethoven gar auf einen imaginären Helden? Die Frage der Widmung bietet reichlich Stoff für Legenden und Spekulationen. Aber nicht nur die geschichtlichen Umstände rund um die Entstehung beziehen sich auf Heroisches. Das Werk und seine Musik selbst waren revolutionär: Beethovens «Dritte» ist ein Werk, dass seine Vorgänger an Schwierigkeit, Umfang und Komplexität übertraf. Bis zu einer Stunde kann die Aufführung der Sinfonie andauern, eine Länge, die für die damaligen Konventionen durchaus ungewöhnlich war. Durch ihre vier Sätze hindurch entfaltet die Sinfonie auf musikalische Art die Idee des Heroischen: Am Anfang zeigt sich der erste Satz als Wettstreit mit der Tradition. Abrupt beginnt er mit den beiden heroischen Es-Dur-Akkorden, innovativ und verblüffend für den Zuhörer. Darauf folgt statt des typischen langsamen Satzes ein Trauermarsch. Mit dem tiefgründigen dramatischen Kontrast erweckt Beethoven Gefühle von Verlust und Verzweiflung und macht den zweiten Satz zum ergreifenden Kern der Sinfonie. Das dynamische Scherzo kontrastiert durch seine Energie und der Tanzfreude mit der vorangehenden Trauer. Beethoven zeigt durch die strahlend erklingenden Hörner im Trioteil seine Innovationsfähigkeit und Freude an unterschiedlichen Instrumentenfarben. Im Schlusssatz findet die musikalische Reise ihren triumphalen Höhepunkt. Zwischen besinnlicher Schönheit und überschwänglicher Lebenslust führt Beethoven seine Sinfonie zum Abschluss. Indem er Form und Dimension neuartig miteinander verband, betrat Beethoven sinfonisches Neuland, das man in allen seinen Sinfonien finden kann. Die «Eroica» jedoch gilt als das Beispiel par excellence und als Fundament der grossen klassisch-romantischen Sinfonie-Gattung. Ein neuer Typus wurde geschaffen: Die Sinfonie als ein Ideenkunstwerk. Chantal Gardelli
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REQUIEM WOLFGANG AMADEUS MOZART REQUIEM IN D-MOLL (KV 626)
HELENA WINKELMAN
ORAISON DES DEUX RIVES – ZWËIUFERGEBATT URAUFFÜHRUNG, KOMPOSITIONSAUFTRAG DES BGV
JOSQUIN DESPREZ
NYMPHES DES BOIS – LA DÉPLORATION SUR LA MORT DE JOHANNES OCKEGHEM
GRÜNDONNERSTAG, 28. MÄRZ 2024, 19.30H STADTCASINO BASEL
KARFREITAG, 29. MÄRZ 2024, 17H ÉGLISE DES JÉSUITES PORRENTRUY
Basler Gesangverein Orchestre Musique des Lumières Sopran: Amelia Scicolone Alt: Annina Haug Tenor: Remy Burnens Bass: Rubén Amoretti Musikalische Leitung: Facundo Agudin Konzertvorschau: Jubiläumskonzert anlässlich des 200jährigen Bestehens des BGV
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Samstag, 7. September Stadtcasino Basel
Hermann Suter (1870 – 1926) Le Laudi di San Francesco d’Assisi
www.bs-gesangverein.ch
SULGER- S TIFTUNG
Programm 16.3.2024 | Faust heroisch
IRMA MERK STIFTUNG
Code Napoléon Es gibt einige Legenden um die Widmung von Beethovens «Eroica», die um Napoleon kreisen. Fest steht: Napoleon Bonaparte hat Europa zu seinen Lebzeiten massgeblich geprägt. Napoleon war General der Ersten Französischen Republik (1792–1799), nach dem Staatsstreich 1799 Erster Konsul Frankreichs und schliesslich Kaiser Napoleon I. des Ersten Französischen Kaiserreichs (1804–1815). In seiner Funktion als Erster Konsul führte er den «Code Civil» (CC) ein, der das französische Zivilrecht regelte, das zum Teil bis heute in Kraft ist. Erste Entwürfe entstanden bereits während der französischen Revolution. 1800 berief Napoleon schliesslich eine Kommission ein, Bonaparte Erster Konsul von Belliard, Zephyrin und die ein einheitliches Recht für Frankreich schaffen Delpech, François Séraphin. sollte. Bildnachweis: Wikimedia Commons Der CC wurde in der gesetzgebenden Versammlung, in der Napoleon als erster Konsul den Vorsitz und grossen Einfluss hatte, angenommen und verkündet. 1804 wurde der CC offiziell von Napoleon eingeführt und bis 1807 durch ein Zivilprozessbuch und ein Handelsgesetzbuch ergänzt. Inhaltlich ging es im CC darum, dem Staatsbürger eine Rechtsteilhabe einzugestehen. Die neuen Rechtsgrundsätze beruhten auf den Kerngedanken der französischen Revolution: Gleichheit und Freiheit aller Männer vor dem Gesetz. Somit wurden die Standesunterschiede abgeschafft, der Wirtschaftsverkehr wurde liberalisiert und freies individuelles Eigentum gewährt. Die Vertragsfreiheit wurde eingeführt und die Trennung von Staat und Kirche gesetzlich verankert. Bei den Frauenrechten zeigte sich Napoleon allerdings weniger modern: diese wurden explizit eingeschränkt. Auch hier gibt es eine Legende: er sei sauer auf seine Frau Josephine gewesen, die ihm untreu war. Napoleon sah die Gesetzessammlung als sein persönliches Werk an, weshalb sie auch «Code Napoléon» genannt wurde. Er leitete die Mehrheit der beratenden Sitzungen und glänzte dabei durch seine schnelle Auffassungsgabe und er wies auf Grundprobleme hin. Der CC gilt als modernes Gesetzeswerk der Neuzeit und erreichte auch Territorien in anderen Ländern, so zum Beispiel die Schweiz. Dort galt der CC im Gebiet des Kanton Genf (bis 1912) und im Berner Jura. Er lag oder liegt immer noch den Zivilgesetzbüchern der Kantone Neuenburg, Waadt, Freiburg, Wallis und Tessin zugrunde. Claudia Dunkel
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Was geschah...
1804 Am 9. Juni wird die «Eroica» uraufgeführt.
Am 21. Februar fährt die erste Schienendampflokomotive der Welt mit fünf Waggons, beladen mit Eisenerz, 16 km von Penydarren nach Abercynon.
Am 12. Februar stirbt der deutsche Philosoph Immanuel Kant im Alter von 80 Jahren in Königsberg.
Schillers «Wilhelm Tell» wird am 17. März am Weimarer Hoftheater uraufgeführt. Regie führte J. W. Goethe.
Im Frühjahr findet der Bockenkrieg in Horgen (ZH) statt. Die aufständische Landbevölkerung gewinnt die Revolte gegen die eidgenössischen Truppen.
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Programm 16.3.2024 | Faust heroisch
Das Kammerorchester Basel wird 40!
© Ursula Knapp, 2024
2024 feiert das Kammerorchester Basel sein 40-jähriges Bestehen. Mit unserer Illustrationsserie begleiten wir das Jubiläum in den Programmheften und dokumentieren wichtige Stationen des Ensembles. Illustriert wird diese Serie von Ursula Knapp, von 2020–2023 Stagemanagerin des Kammerorchester Basel. Am 8. Mai 2006 spielte das Kammerorchester Basel zum ersten Mal die «Eroica» im Musikverein Wien. Seitdem war das Ensemble zu zahlreichen Konzerten im Musikverein zu Gast.
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Ihr Legat – für bewegende Momente voller Musik
Die Stiftung Kammerorchester Basel unterstützt Projekte, die nachhaltig die künstlerische Exzellenz des Kammerorchester Basel sichern. Werden Sie Teil einer Institution, die Ihnen am Herzen liegt und treten Sie als Mäzen oder Mäzenin in die Geschichte des überwiegend privat finanzierten Kammerorchester Basel ein. Ihre Leidenschaft für das Kammerorchester Basel lebt mit einem Legat weiter.
Bei Interesse kontaktieren Sie uns: Stiftung Kammerorchester Basel lic. iur. Pascal Eisner, Mitglied des Stiftungsrats pascal.eisner@advokaturbs.ch oder T 061 272 45 11 Die Stiftung Kammerorchester Basel ist als gemeinnützige Organisation anerkannt und damit steuerbefreit.
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Programm 16.3.2024 | Faust heroisch
Biografien Isabelle Faust zieht ihr Publikum mit ihren souveränen Interpretationen in ihren Bann. Sie nähert sich jedem Werk äusserst respektvoll und mit Verständnis für seinen musikgeschichtlichen Kontext und das historische Instrumentarium. Grösstmögliche Werktreue ergänzt sie durch eine (zeitgenössische) Perspektive, die eine tiefgründige Begegnung mit verschiedensten Werken ermöglicht und dank der Intensität ihres Spiels einem breiten Publikum zugänglich macht. Isabelle Faust gastiert mit den bedeutendsten Orchestern der Welt, wie den Berliner Philharmonikern, dem Boston Symphony Orchestra, NHK Symphony Orchestra Tokyo, Chamber Isabelle Faust © Felix Breode Orchestra of Europe, Les Siècles und dem Freiburger Barockorchester. Dabei entwickelte sich eine enge und nachhaltige Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Giovanni Antonini, François-Xavier Roth, Sir John Eliot Gardiner, Daniel Harding, Philippe Herreweghe, Jakub Hrusa, Klaus Mäkelä, Robin Ticciati oder Sir Simon Rattle. Mit grossem Engagement hat sich Isabelle Faust bereits früh um die Aufführung zeitgenössischer Musik verdient gemacht: Zu den zuletzt von ihr uraufgeführten Werken zählen Kompositionen von Péter Eötvös, Brett Dean, Ondřej Adámek und Rune Glerup. Ihr kammermusikalischer Fokus liegt in dieser Saison auf Projekten mit u. a. Antoine Tamestit, Kristian Bezuidenhout, Anne Katharina Schreiber, Kristin von der Goltz, Alexander Melnikov und Jean-Guihen Queyras. Ihre zahlreichen Einspielungen wurden von der Kritik einhellig gelobt und mit Preisen wie dem Diapason d’or, dem Gramophone Award und dem Choc de l'année ausgezeichnet.
Der aus Mailand stammende Giovanni Antonini studierte Musik an der Civica Scuola di Musica seiner Heimatstadt sowie am Centre de musique ancienne in Genf. Er ist Mitgründer des Ensembles Il Giardino Armonico, das er seit 1989 leitet und mit dem er bereits in aller Welt Konzerte gegeben hat. Dabei arbeitete er mit Künstler:innen wie Cecilia Bartoli, Giuliano Carmignola, Isabelle Faust, Sol Gabetta, Patricia Kopatchinskaja, Katia und Marielle Labèque, Viktoria Mullova und Giovanni Giovanni Antonini © Marco Borggreve Sollima zusammen. Giovanni Antonini ist erster Gastdirigent des Kammerorchester Basel und des Salzburger Mozarteums. Er wird regelmässig von Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam, den London Symphony Orchestra und dem Chicago Symphony Orchestra sowie dem Orchester der Tonhalle Zürich als Gastdirigent eingeladen. 17
Mit Il Giardino Armonico hat Antonini zahlreiche CDs mit Instrumentalwerken von Vivaldi, J. S. Bach (Brandenburgische Konzerte), Biber und Locke für Teldec aufgenommen. Bei Alpha Classics (Outhere Music Group) veröffentlichte er verschiedene Alben, darunter La Morte della Ragione, mit denen er sein Interesse an der Musik der Renaissance durch Sammlungen von Instrumentalmusik aus dem 16. und 17. Jahrhundert zeigt. Mit dem Kammerorchester Basel hat er alle Beethoven-Sinfonien für Sony Classical aufgenommen. Das Orchester und den Dirigenten verbindet eine langjährige enge Zusammenarbeit. Für die historisch-informierten Interpretationen des Beethoven-Zyklus wurden sie 2008 in der Kategorie «Bestes Ensemble» mit dem ECHO Klassik gekürt. 2014 startete Antonini mit dem Kammerorchester Basel und seinem Ensemble Il Giardino Armonico das Projekt Haydn2032, die Einspielung und Aufführung aller 107 Sinfonien Joseph Haydns bis ins Jahr 2032.
Das Kammerorchester Basel ist fest in Basel verankert – mit den beiden Abonnementsreihen im Stadtcasino Basel sowie in dem eigenen Proben- und Aufführungsort Don Bosco Basel. Weltweit und mit mehr als 60 Konzerten pro Saison ist das Kammerorchester Basel auf Tourneen unterwegs, an internationalen Festivals und in den wichtigsten europäischen Konzertsälen stets gerngesehener Gast. 2019 als erstes Orchester mit einem Schweizer Musikpreis geehrt, zeichnen das Kammerorchester Basel Exzellenz und Vielseitigkeit sowie Tiefgang und Durchhaltevermögen aus. Es taucht mit seinen Interpretationen tief in die jeweiligen thematischen und kompositorischen Welten ein: in der Vergangenheit mit dem «Basler Beethoven» oder mit Heinz Holliger und dem «Schubert-Zyklus». Oder wie mit dem Langzeitprojekt Haydn2032, der Einspielung und Aufführung aller Sinfonien von Joseph Haydn bis ins Jahr 2032 unter der Leitung von Principal Guest Conductor Giovanni Antonini und gemeinsam mit dem Ensemble Il Giardino Armonico. Seit der Saison 2022/23 widmet sich das Kammerorchester Basel unter der Leitung des Alte-Musik-Spezialisten Philippe Herreweghe allen Sinfonien von Felix Mendelssohn Bartholdy. Ein Herzstück der Arbeit bildet die zukunftsweisende Vermittlungsarbeit bei partizipativen Grossprojekten. Eine umfangreiche, vielfach preisgekrönte Diskografie dokumentiert das künstlerische Schaffen des Kammerorchester Basel. Seit 2019 ist die Clariant Foundation Presenting Sponsor des Kammerorchester Basel.
Kammerorchester Basel © Matthias Müller 18
Programm 16.3.2024 | Faust heroisch
Nächste Konzerte Di 9.4.2024 – 19.30 Uhr, Don Bosco Basel
Di 4.6.2024 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Abkonzert: FOR ENGLISH GENTLEMEN Joseph Haydn: Sinfonien Nr. 76, 77, 78 Giovanni Antonini Leitung
Abokonzert: PHARAONISCHER GRÖSSENWAHN Georg Friedrich Händel: «Tolomeo, Re di Egitto», HWV 25. Oper in drei Akten. Konzertante Aufführung Franco Fagioli Tolomeo Giulia Semenzato Seleuce Giuseppina Bridelli Elisa Christophe Dumaux Alessandro Andrea Mastroni Araspe Giovanni Antonini Leitung Il Giardino Armonico und Kammerorchester Basel
KAUFT
R AUSVE
Do 2.5.2024 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel Abokonzert: GIPFELTREFFEN Mit Werken von F. Mendelssohn Bartholdy, B. Britten und R. Schumann RTEN Sol Gabetta Violoncello RESTKA ENIGE W Heinz Holliger Leitung Weitere Konzerte: 19.4.2024 Erlangen, Heinrich-Lades-Halle
Weitere Konzerte:
20.4.2024 Künzelsau, Carmen Würth Forum
25.5.2024 Amsterdam, Concertgebouw
21.4.2024 Vaduz, Vaduzer Saal
29.5.2024 Barcelona, Palau
30.4.2024 Biel, Kongresshaus
31.5.2024 Paris, Théâtre des Champs-Élysées 7.6.2024 Halle, Georg-Friedrich-Händel-Halle
Di und Mi, 7. und 8. Mai 2024 – 19.00 Uhr, REHAB Basel
9.6.2024 Madrid, Auditorio Nacional de Música
Ein Vermittlungsprojekt mit dem REHAB Basel rund um Schlager und Chansons. Salome Im Hof Regie Mathias Weibel, Stefan Preyer musikalische Leitung
Wählen Sie Ihre Lieblingskonzerte und buchen Sie Ihre Abos und Tickets : www.kammerorchesterbasel.ch | 061 306 30 44 (Mo, Mi, Do, 10.30 – 12.30 Uhr) oder bei Bider und Tanner Impressum Herausgeber Direktor Redaktion
Kammerorchester Basel Marcel Falk Claudia Dunkel, Anna Maier
Texte Design Druck
Chantal Gardelli, Claudia Dunkel Stadtluft Schwarz auf Weiss
Dieses Programmheft erscheint einmalig zum Abokonzert am 16.3.2024, in einer Auflage von 1000 Exemplaren. Inhaber von Urheberrechten, die wir nicht ermitteln konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
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WHAT ARE WE HERE FOR?
Greater chemistry Greater chemistry is a promise. A promise to ourselves and to the world. To never stand still. To reflect achievements. It’s a promise to strive for a future worth living, for harmonious coexistence, and for greater solutions with a greater impact, Greater chemistry – between people planet. That is our purpose. That is how we are measured.
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