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Wir danken für die Unterstützung des heutigen Konzerts.
Gemeinsam mit evaluiert und optimiert das Kammerorchester Basel seinen CO₂-Fussabdruck, um klimafreundlicher zu werden. Wir freuen uns sehr, dass uns der EuroAirport finanziell unterstützt, dieses Projekt durchzuführen.
Sa
28.10.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino
Basel
Konzerteinführung Hingehört um 18.45 Uhr mit Verena Naegele, Historikerin und Musikwissenschaftlerin
William Sterndale Bennett (1816 – 1875)
«Die Najaden» Konzertouvertüre, op. 15 ca. 15'
Robert Schumann (1810 – 1856) ca. 35'
Konzert für Violine und Orchester in d-Moll
I. Im kräftigen, nicht zu schnellem Tempo
II. Langsam
III. Lebhaft, doch nicht schnell
Pause
Felix Mendelssohn Bartholdy (1809 – 1847)
Sinfonie Nr. 5 in D-Dur, op. 107 «Reformationssinfonie» ca. 35'
I. Andante. Allegro con fuoco
II. Allegro vivace
III. Andante
IV. Choral: «Ein feste Burg ist unser Gott»
Andante con moto – Allegro vivace – Allegro maestoso
Konzertende ca. 21.15 Uhr
Das Kammerorchester Basel mit Vilde Frang und Philippe Herreweghe war mit diesem Programm auf Tour:
24.10.2023 Ludwigshafen, BASF-Feierabendhaus
25.10.2023 Zürich, Tonhalle
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Besetzung
Vilde Frang Violine
Philippe Herreweghe Leitung
Kammerorchester Basel
Flöte
Isabelle Schnöller
Regula Bernath
Oboe
Anna Štrbová
Francesco Capraro
Klarinette
Etele Dosa
Guido Stier
Fagott
Matthias Bühlmann
Claudio Severi
Povilas Bingelis
Horn
Konstantin Timokhine
Mark Gebhart
Trompete
Simon Lilly
Jan Wollmann
Posaune
Adrian Weber
Adrián Albaladejo Díaz
Daniel Vesel
Violine 1
Baptiste Lopez*
Tamás Vásárhelyi
Mirjam Steymans-Brenner
Eva Miribung
Regula Schwaar
Nina Candik
Laia Azcona Morist
Laura Morales Rejas**
Violine 2
Antonio Viñuales
Valentina Giusti
Elisabeth Kohler
Fanny Tschanz
Regula Schaer
Yukiko Tezuka
Lena Segal**
Viola
Mariana Doughty
Carlos Vallés García
Anne-Françoise Guezingar
Stefano Mariani
Bodo Friedrich
Elise Hiron**
Violoncello
Christoph Dangel
Georg Dettweiler
Hristo Kouzmanov
Ekachai Maskulrat
Laura Brandão Álvares**
Kontrabass
Stefan Preyer
Niklas Sprenger
Peter Pudil
Pauken
Alexander Wäber
* Baptiste Lopez spielt auf einer Violine von Giovanni Battista Guadagnini aus dem Jahr 1764, die ihm von zwei grosszügigen Mäzen:innen freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde
** Akademist:in
Stand 4.10.2023, Änderungen vorbehalten
Das Programm in Kürze
Sie waren Zeitgenossen, Felix Mendelssohn, Robert Schumann und William Sterndale Bennett und sie begegneten sich in Leipzig, wo Mendelssohn als Dirigent beim Gewandhausorchester wirkte. Der junge Engländer Bennett komponierte «Die Najaden» ganz unter dem Bann der «Hebriden»-Ouvertüre. Mendelssohn pflegte auch Schumanns Sinfonik mit der Uraufführung von dessen Sinfonien Nr. 1 und Nr. 2.
Die Tragödie um Schumanns Violinkonzert erlebte Mendelssohn aber nicht mehr, sie entstand sechs Jahre nach seinem Tod. Komponiert wurde das Konzert vom psychisch bereits erkrankten Schumann für den Geiger Joseph Joachim, der mit Clara Schumann das Violinkonzert nach Roberts Tod aber zurückzog. Erst 1937 wurde es in entstellter Form von den Nationalsozialisten uraufgeführt. Mendelssohns «Reformationssinfonie» erlebte eine ähnlich schwierige Rezeption und gelangte erst spät in die Konzertsäle. Es ist eigentlich ein geistliches Instrumentalwerk, das als Sinfonie im Konzertsaal erklingt.
Hör-Impuls
Es ist nie populär geworden und gehört noch immer zu den Spezialitäten des romantischen Musikrepertoires: Das Violinkonzert in d-Moll von Robert Schumann. Bereits zu Beginn des Einsatzes der Violine im ersten Satz ist man als Zuhörer:in erstaunt, erscheint der Solopart fast «ungeigerisch», da er sich vor allem in der tiefen Lage bewegt und damit fernab von jedem brillantem Virtuosentum. Mit seinem emotional tiefsinnigen Charakter spiegelt es auf sehr originäre Weise die damalige seelische Verfassung seines Schöpfers. Yehudi Menuhin hat das Violinkonzert kurz nach dessen Entdeckung als Brücke zwischen denjenigen von Beethoven und Brahms bezeichnet.
Zum
Hörbeispiel
Das Programm in leichter Sprache
Die drei Komponisten des heutigen Abends haben zur gleichen Zeit gelebt.
Sie haben sich in der deutschen Stadt Leipzig getroffen.
Sie hören heute drei Musikstücke
Er war ein englischer Komponist.
Najaden sind Nymphen, sozusagen Geister, in der griechischen Mythologie.
Sie wachen über Quellen, Bäche, Flüsse, Sümpfe, Teiche und Seen.
2. Violinkonzert von Robert Schumann. Schumann war sehr krank als er dieses Konzert geschrieben hat.
Er hat es für den Geiger Joseph Joachim geschrieben.
Der hat es aber nur einmal bei einer Probe gespielt
Danach ist das Konzert in einer Schublade verschwunden und erst sehr viel später wiederentdeckt worden.
Bartholdy.
Diese Sinfonie kam in seiner Entstehungszeit nicht so gut an.
Die Sinfonie klingt zunächst wie Kirchenmusik.
Sie ist aber für Konzertsäle geschrieben.
Als Träger des Labels Kultur Inklusiv setzt sich das Kammerorchester Basel für eine inklusive Gesellschaft ein. Ein Text in einfacher Sprache ist Teil davon. www.kulturinklusiv.ch
1. «Die Najaden» von William Sterndale Bennett. 3. Die «Reformationssinfonie» von Felix MendelssohnGrossartige Musik aus der Schublade
Es ist ein spannendes Vorhaben, drei Komponisten miteinander in Beziehung zu setzen, die zu Lebzeiten befreundet waren, deren in diesem Programm gespielten Werke aber eher am Rande des Konzertrepertoires angesiedelt sind. Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847), Robert Schumann (1810–1856) und William Sterndale Bennett (1816–1875) begegneten sich in Leipzig, damals eine musikalische Hochburg.
Felix Mendelssohn Bartholdy wurde kurz nach seinem Umzug nach Leipzig, wo er 1835 als Dirigent das Gewandhausorchester übernahm, von der dortigen Salonnière Henriette Voigt auf den ein Jahr jüngeren Robert Schumann aufmerksam gemacht. Schumann erinnerte sich später an dieses erste Treffen: «Ich sagte ihm, dass ich alle seine Compositionen gut kenne. […] Der erste Eindruck, der eines unvergesslichen Menschen.» Es war der Beginn einer Freundschaft, welche die Musik des 19. Jahrhunderts mitprägte.
Etwas anders verhält es sich mit dem Dritten im Bunde, dem britischen Komponisten William Sterndale Bennett, der zu Lebzeiten sehr geschätzt war. Ausserhalb Grossbritanniens ist es jedoch still geworden um den Musiker, den Mendelssohn im Sommer 1833 an der Royal Academy of Music in London als Interpret von dessen Klavierkonzert in d-Moll op. 1 kennengelernt hatte.
Mendelssohn genoss damals in England bereits hohes Ansehen, das er sich mit Aufführungen der Ouvertüren zum «Sommernachtstraum» (1826) und «Hebriden» (1832) erworben hatte. Es ist zu vermuten, dass Bennett beide Werke gehört hatte und mächtig davon beeindruckt war. Umgekehrt war auch Mendelssohn von dem jungen Komponisten angetan: Er lud ihn 1836 an das Düsseldorfer Musikfest ein, wo er die Uraufführung seines «Paulus» dirigierte. Trotz des dichtgedrängten Programms fand Mendelssohn die Zeit, den 20-jährigen Bennett zu unterrichten.
Entdeckung der Lautmalerei
1836 finden wir William Sterndale Bennett dann in Leipzig, wo er als Pianist sein drittes Klavierkonzert in c-Moll op. 9 spielte und daneben «The Najades» vorstellte. Als 20-jähriger Engländer im Gewandhaus aufzutreten und sich als Komponist vorstellen zu dürfen, war ungewöhnlich. Mendelssohn dirigierte persönlich und meinte danach: «Ich halte ihn für den vielversprechendsten jungen Musiker, den ich kenne, nicht nur in seinem Land, sondern auch hier.»
William Sterndale Bennett «Die Najaden»
Konzertouvertüre, op. 15
Besetzung
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, 1 Posaune (mit Bassposaune), Pauken, Streicher
Entstehung
1836
Dauer
Ca. 15’
In seinen Werken präsentiert sich Bennett ganz im Banne Mendelssohns. Im Fall der «Najaden» sind die Vorbilder der Ouvertüren zum «Sommernachtstraum» und der «Hebriden» unüberhörbar. Dazu gehört etwa die damals noch neuartige Idee des Einbezugs von optischen Eindrücken in die Musik. Hier sind es das Wiegen der Wellen und Springen der Meerjungfrauen, die der Engländer mit funkelnden Orchesterfarben, leichtfüssiger Rhythmik und eingängiger Melodik nachzuzeichnen versteht.
Natürlich lernte Bennett in Leipzig auch Schumann kennen, mit dem er sich anfreundete. Schumann berichtete enthusiastisch über Bennetts Musik: «Bennett ist ein stiller, schöner Geist, der, wie es auch unter ihm tobe, einsam in der Höhe wie ein Sternenwärter fortarbeitet. […] Sollte ich noch etwas über den Charakter seiner Kompositionen sagen, so wäre es wohl das, dass jedem im Augenblick die sprechende Bruderähnlichkeit mit Mendelssohn auffallen wird. Dieselbe Formenschönheit, poetische Tiefe und Klarheit, und dennoch zu unterscheiden.»
Bennetts wie Schumanns Werke wurden ins Programm des Gewandhauses aufgenommen. Mendelssohn hat Schumanns Sinfonien Nr. 1 und Nr. 2 dort persönlich aus der Taufe gehoben und viel zu dessen Berühmtheit als Sinfoniker beigetragen. Die tragische

Geschichte von Schumanns letztem Orchesterwerk, dem Violinkonzert, erlebte Mendelssohn allerdings nicht mehr, es entstand erst sechs Jahre nach seinem Tod.
Geschrieben, um (zunächst) zu verschwinden
1853 war Schumann als Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf tätig und leitete wie einst Mendelssohn das Niederrheinische Musikfest. Als Komponist errang er mit der Uraufführung der ohne Pausen durchkomponierten vierten Sinfonie in d-Moll op. 120 einen letzten Höhepunkt seiner Karriere, als Dirigent aber versagte er wegen seiner zunehmenden psychischen Probleme.
Am selben Musikfest trat – auf Schumanns Einladung – auch der phänomenale Geiger Joseph Joachim auf. Die beiden Musiker kannten sich von Joachims Wirken beim Gewandhausorchester her, und Clara Schumann notierte begeistert in ihrem Tagebuch «noch nie solch Violin-Spiel gehört». Welch eine Chance für den bereits stark von der Krankheit gezeichneten Schumann, vom erst 22-jährigen Geigengenie um ein Violinkonzert gebeten zu werden. In einer enormen Kraftanstrengung komponierte Schumann in kürzester Zeit das Konzert für Violine und Orchester in d-Moll.
Zwar kam es im Januar 1854 noch zu einer Klavier- und einer Orchesterprobe, eine Uraufführung fand aber nicht statt. Schumann war nach seinem Selbstmordversuch Ende Februar 1854 in die Heilanstalt in Endenich eingewiesen worden. Das Violinkonzert war seiner unkonventionellen formalen Anlage wegen von Joseph Joachim und Clara Schumann stark mit dem psychischen Zustand seines Komponisten in Verbindung gebracht und aus Pietät verboten worden. Es verschwand für fast ein Jahrhundert in der Schublade. Tatsächlich entsprach das Konzert in der Faktur wie der Behandlung des Soloinstruments nicht den gängigen Mustern der Zeit. Es ist kein Virtuosen-Konzert, nicht nur wegen der oft tiefen Lage der Solovioline, sondern auch wegen des von Schumann explizit vorgeschriebenen gemächlichen Tempos des Schlusssatzes. Die dort angedeutete Polonaise scheint sich für ein schnelles Tempo geradezu anzubieten, würde aber Schumanns Intention nicht gerecht.
Der übergangslose Anschluss des dritten Satzes an den zweiten, der mittels eines kurzen Accelerandos raffiniert bewerkstelligt wird, erinnert an Schumanns vierte Sinfonie. Ungewohnt im Vergleich zu herkömmlichen Solokonzerten der Zeit ist auch die oft blockhafte Gegenüberstellung von Solostimme und Orchester, aus welchem sich ein Dialog der Geige mit einzelnen Instrumenten entwickelt.
Robert Schumann
Konzert für Violine und Orchester in d-Moll, WoO 1
Besetzung
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 2 Hörner, 2 Trompeten, Pauken, Streicher
Entstehung
1853
Uraufführung
26. November 1937
Dauer
Ca. 35’
Felix Mendelssohn
Bartholdy
Sinfonie Nr. 5 in D-Dur, op. 107 «Reformationssinfonie», MWV N 15
Besetzung
2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Fagotte, 1 Kontrafagott, 2 Hörner, 2 Trompeten, 3 Posaunen, Pauken, Streicher
Entstehung
1829/1830
Uraufführung
15.11.1832 in Berlin unter Leitung des Komponisten
Dauer Ca. 35’
Es ist eine Fussnote der Geschichte, dass es ausgerechnet die Nationalsozialisten waren, die am 26. November 1937 das Violinkonzert in arg entstellter Form in Berlin zur Uraufführung brachten. Schumanns Konzert sollte dasjenige von Mendelssohn vergessen machen, das im Zuge der NS-Säuberung verboten worden war. Bis Schumanns Violinkonzert im Original und Mendelssohns Werke überhaupt wieder in den Konzertsälen gespielt wurden, dauerte es danach noch längere Zeit.
Denkmal für Luther
Mendelssohns «Reformationssinfonie» hatte es, sowohl als musikalisches Denkmal eines Juden für Martin Luther, als auch wegen seiner unkonventionellen Form, besonders schwer. Irreführend ist die Nummerierung als fünfte Sinfonie, denn tatsächlich ist sie bereits 1830 zum 300. Jahrestag des Augsburger Bekenntnisses zum lutherischen Glauben entstanden. Aufführungen in Berlin, Leipzig und Paris scheiterten. Erst 1832 wurde das Werk von Mendelssohn persönlich in Berlin uraufgeführt, fand aber wenig Resonanz.
So verschwand die «Reformationssinfonie», genau wie Schumanns Violinkonzert, in der Schublade. Grund war Mendelssohn selbst, der meinte: «Die Reformationssinfonie kann ich gar nicht mehr ausstehn, möchte sie lieber verbrennen als irgend eines meiner Stücke, soll niemals herauskommen.» In der Tat wirkt das Werk geradezu gegen die Tradition gebürstet. Sind die Sätze eins und vier kirchlich-programmatisch zu deuten, so scheinen die mittleren Sätze wie von einem anderen Stern. Insbesondere das Scherzo führt mit seinem tänzerischen Charakter weit weg von religiöser Konnotation.
Anders der erste Satz mit dem polyphonen Beginn und dem Zitat des «Dresdner Amen», das Wagner später als Gralsmotiv im «Parsifal» verwendete. Diesem, dem katholischen Glauben gewidmeten ersten Satz, steht das Finale gegenüber, das nach dem lediglich drei Partiturseiten umfassenden schlichten Andante noch an Gewicht gewinnt. Mendelssohn widmet den Schlusssatz ganz dem populären Luther-Choral «Ein feste Burg ist unser Gott», der zuerst solistisch von der Flöte intoniert wird und sich bis zur finalen Variation des Themas steigert. Ein wahrlich ungewöhnlicher Schlusspunkt unter ein geistliches Instrumentalwerk, das als Sinfonie im Konzertsaal erklingt.
Die «Reformationssinfonie» enthält die Instrumentalfassung des Chorals «Ein feste Burg», hier lesen Sie den Text von Martin Luther, entstanden vor 1529:
Ein feste Burg ist unser Gott, ein gute Wehr und Waffen. Er hilft uns frei aus aller Not, die uns jetzt hat betroffen. Der alt böse Feind mit Ernst er’s jetzt meint, gross Macht und viel List sein grausam Rüstung ist, auf Erd ist nicht seinsgleichen.
Mit unsrer Macht ist nichts getan, wir sind gar bald verloren; es streit’ für uns der rechte Mann, den Gott hat selbst erkoren. Fragst du, wer der ist? Er heisst Jesus Christ, der Herr Zebaoth, und ist kein andrer Gott, das Feld muss er behalten.
Und wenn die Welt voll Teufel wär und wollt uns gar verschlingen, so fürchten wir uns nicht so sehr, es soll uns doch gelingen. Der Fürst dieser Welt, wie sau’r er sich stellt, tut er uns doch nicht; das macht, er ist gericht’: ein Wörtlein kann ihn fällen.

Das Wort sie sollen lassen stahn und kein’ Dank dazu haben; er ist bei uns wohl auf dem Plan mit seinem Geist und Gaben. Nehmen sie den Leib, Gut, Ehr, Kind und Weib: lass fahren dahin, sie haben’s kein’ Gewinn, das Reich muss uns doch bleiben.

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Das Kammerorchester Basel wird 40!
2024 feiert das Kammerorchester Basel sein 40-jähriges Bestehen. Mit unserer Illustrationsserie begleiten wir das Jubiläum in den Programmheften und dokumentieren wichtige Stationen des Ensembles. Illustriert wird diese Serie von Ursula Knapp, von 2020–2023 Stagemanagerin des Kammerorchester Basel.
Die Streicher des Kammerorchester Basel spielen regelmässig auf Darmsaiten. Im Rahmen unserer Nachwuchsförderung haben wir jährlich vier Akademist:innen im Orchester. Wenn man das erste Mal Darmsaiten aufziehen muss, kann man schon ins Schwitzen kommen. Auch beim heutigen Konzert spielen Akademist:innen mit, siehe Seite 5, und sie spielen auf Darmsaiten.

In liebevoller Erinnerung an Barbara Bolliger
Mit grosser Trauer nehmen wir Abschied von unserer geschätzten Kollegin und Freundin Barbara Bolliger, die am 15. September 2023 im Alter von 54 Jahren ihrem Krebsleiden erlegen ist. Ihr Tod hinterlässt eine schmerzliche Lücke in unseren Herzen.
Barbara war eine aussergewöhnliche Musikerin. Ihre Hingabe und ihre Persönlichkeit haben dazu beigetragen, unser Orchester zu einem renommierten Ensemble zu machen.
Neben ihrer musikalischen Brillanz war Barbara auch ein warmherziger, liebevoller und bescheidener Mensch. Ihre positive Ausstrahlung, ihr Lachen und ihre Hilfsbereitschaft werden uns immer in Erinnerung bleiben.
Wir sind zutiefst dankbar für die gemeinsame Zeit, die wir mit Barbara verbringen durften. Barbara hat immer wieder betont, wie wichtig ihr das Musizieren in unserem Orchester ist. Ihr Verlust ist ein schmerzlicher Einschnitt, der uns noch lange begleiten wird.

In Gedanken sind wir bei Barbaras Familie und ihren engsten Freunden, denen wir unser aufrichtiges Beileid aussprechen möchten.
Barbara, Du wirst für immer in unseren Gedanken und Herzen weiterleben.
Wir vermissen Dich.
Dein Kammerorchester Basel
Johann Wolfgang von Goethe verstirbt am 22. März.
Am 15. November findet die Uraufführung der «Reformationssinfonie» statt.
Der Kanton BaselLandschaft konstituiert sich am 17. März.
Am 15. Dezember
stellt Carl Friedrich Gauss das erste absolute Masssystem auf.
Am 24. April findet in Aarau das erste Eidgenössische Turnfest statt.

Vilde Frangs profunde Musikalität und aussergewöhnliche Lyrik haben sie zu einer der führenden und individuellsten Geigerinnen ihrer Generation gemacht. Im Jahr 2012 wurde sie einstimmig mit dem Credit Suisse Young Artists Award ausgezeichnet, was zu ihrem Debüt mit den Wiener Philharmonikern unter Bernard Haitink beim Lucerne Festival führte.
Vilde hat bereits mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Bernard Haitink, Herbert Blomstedt, Esa-Pekka Salonen, Mariss Jansons, Vladimir Ashkenazy, Ivan Fischer und Sakari Oramo u. v. m. zusammengearbeitet.
Vilde tritt regelmässig beim Lucerne Festival und den BBC Proms in London auf und ist eine begeisterte Kammermusikerin, die regelmässig bei den Festivals in Verbier, Lockenhaus, dem George Enescu Festival, den Salzburger Festspielen und dem Prager Frühling auftritt.
Vilde Frang ist eine Exklusivkünstlerin von Warner Classics und ihre Aufnahmen wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Edison Klassiek Award, «Diapason d'Or» des Diapason Magazine, der Deutsche Schallplattenpreis, der Grand Prix du Disque und zwei Gramophone Awards.

Die in Norwegen geborene Vilde wurde im Alter von zwölf Jahren von Mariss Jansons engagiert und debütierte beim Oslo Philharmonic Orchestra. Sie studierte am Barratt Due musikkinstitutt in Oslo, bei Kolja Blacher an der Musikhochschule Hamburg und bei Ana Humachenco an der Kronberg Academy.
Als Stipendiatin des Borletti-Buitoni Trust arbeitete sie 2007 mit Mitsuko Uchida und war von 2003 bis 2009 Stipendiatin der Anne-Sophie Mutter Stiftung.
Vilde spielt auf einer Guarneri del Gesu von 1734, die ihr von einem europäischen Wohltäter grosszügig zur Verfügung gestellt wurde.
Philippe Herreweghe wurde in Gent geboren und kombinierte dort sein Universitätsstudium mit einer musikalischen Ausbildung am Konservatorium. Zur selben Zeit begann er zu dirigieren und gründete 1970 das Collegium Vocale Gent.

Schon bald wurde Philippe Herreweghes lebendiger, authentischer und rhetorischer Ansatz der Barockmusik gelobt. Er schuf verschiedene Ensembles, mit denen er eine adäquate und gründliche Lesart eines Repertoires von der Renaissance bis zu zeitgenössicher Musik zu geben wusste.
Zu den Höhepunkten der Saison 2023/24 zählen Gastdirigate bei den Münchner Philharmonikern, beim Cleveland Orchestra, beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin sowie beim Philharmonia Orchestra London. Zusammen mit dem Collegium Vocale Gent sowie dem Orchestre des Champs-Élysées begibt er sich unter anderem mit dem Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart auf Europatournee. Zudem präsentiert
Vilde Frang © Marco BorggreveHerreweghe mit Chor und Orchester des Collegium Vocale Gent Bachs h-Moll Messe bei den führenden Festivals in Europa und gasiert mit der Matthäus-Passion unter anderem in Kattowitz, Hamburg und München. 1990 wählte ihn die europäische Musikpresse zur «Musikpersönlichkeit des Jahres», zusammen mit dem Collegium Vocale Gent wurde Herreweghe zum «Kulturbotschafter Flanderns» ernannt. 1997 erhielt er einen Doktor honoris causa der katholischen Universität Leuven. 2010 verlieh die Stadt Leipzig Philippe Herreweghe die Bach-Medaille für seine grossen Verdienste als Bach-Interpret. 2017 erhielt Philippe Herreweghe die Ehrendoktorwürde der Universität Gent. 2021 wurde er mit dem Musikfest-Preis Bremen für sein herausragendes künstlerisches Wirken geehrt und ihm wurde der Kulturpreis «Ultima» für allgemeine kulturelle Verdienste von der flämischen Regierung verliehen.
Das Kammerorchester Basel ist fest in Basel verankert – mit den beiden Abonnementsreihen im Stadtcasino Basel sowie in dem eigenen Proben- und Aufführungsort Don Bosco Basel. Weltweit und mit mehr als 60 Konzerten pro Saison ist das Kammerorchester Basel auf Tourneen unterwegs, an internationalen Festivals und in den wichtigsten europäischen Konzertsälen stets gerngesehener Gast. 2019 als erstes Orchester mit einem Schweizer Musikpreis geehrt, zeichnen das Kammerorchester Basel Exzellenz und Vielseitigkeit sowie Tiefgang und Durchhaltevermögen aus. Es taucht mit seinen Interpretationen tief in die jeweiligen thematischen und kompositorischen Welten ein: in der Vergangenheit mit dem «Basler Beethoven» oder mit Heinz Holliger und dem «Schubert-Zyklus». Oder wie mit dem Langzeitprojekt Haydn2032, der Einspielung und Aufführung aller Sinfonien von Joseph Haydn bis ins Jahr 2032 unter der Leitung von Principal Guest Conductor Giovanni Antonini und gemeinsam mit dem Ensemble Il Giardino Armonico. Seit der Saison 2022/23 widmet sich das Kammerorchester Basel unter der Leitung des Alte-Musik-Spezialisten Philippe Herreweghe allen Sinfonien von Felix Mendelssohn Bartholdy. Ein Herzstück der Arbeit bildet die zukunftsweisende Vermittlungsarbeit bei partizipativen Grossprojekten. Eine umfangreiche, vielfach preisgekrönte Diskografie dokumentiert das künstlerische Schaffen des Kammerorchester Basel. Seit 2019 ist die Clariant Foundation Presenting Sponsor des Kammerorchester Basel.

Nächste Konzerte
Mo 13.11.2023 – 19.30 Uhr, Don Bosco Basel
Abokonzert: HISTORISCH IM JETZT
Mit Werken von J. Haydn, W. A. Mozart und Jannik Giger
Alina Ibragimova Violine Kristian Bezuidenhout Hammerklavier und Leitung
Fr 17.11.2023 – 19.30 Uhr, Münster Basel
So 19.11.2023 – 17.00 Uhr, Münster Basel
Abonnementskonzert des Basler Gesangsvereins mit dem Kammerorchester Basel
J. Brahms: Ein deutsches Requiem, Andrea
Scartazzini: Dies Illa. Auftragskomposition im Rahmen des 200-Jahr-Jubiläums
Mo 18.12.2023 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Clariant-Weihnachtskonzert
Abokonzert: ENDLICH UNENDLICH
Georg Friedrich Händel: Messias, Oratorium, HWV 56. In englischer Sprache
So 31.12.2023 – 21.00 Uhr, Don Bosco Basel
SILVESTER-NACHTKLANG: Die Unsinnsgesellschaft – eine Schubertiade in Don Bosco
Franz Schubert: Klavierquintett in A-Dur op. 114, D 667 «Forellenquintett»
Tamàs Vásárhelyi Violine, Carlos Vallés García Viola, Georg Dettweiler Violoncello, Peter Pudil Kontrabass, Fumi Dettweiler Klavier
Sa 6.1.2024 – 19.30 Uhr, Stadtcasino Basel
Abokonzert: WEILL ES SÜNDE IST
Mit Werken von R. Strauss, K. Weill u. a. Ute Lemper Chansonnière
Vokalquartett der Basler Madrigalisten
Pierre Bleuse Leitung
Di 23.1.2024 – 19.30 Uhr, Don Bosco Basel
Abokonzert: UNZERTRENNLICH
Georg Friedrich Händel: «Aci, Galatea e Polifemo»
Kateryna Kasper Aci
Sophie Harmsen Galatea
Andrea Mastroni Polifemo
DI 19.12.2023
Alina Wunderlin Sopran, Helena Rasker Alt, Thomas Walker Tenor, Yannick Debus Bass, Tölzer Knabenchor, Francesco Corti Leitung
René Jacobs Leitung
Wählen Sie Ihre Lieblingskonzerte und buchen Sie Ihre Abos & Tickets : www.kammerorchesterbasel.ch | 061 306 30 44 (Mo, Mi, Do, 10.30 – 12.30 Uhr) oder bei Bider und Tanner
Impressum
Herausgeber Kammerorchester Basel
Direktor Marcel Falk
Redaktion Claudia Dunkel, Anna Maier
Texte Verena Naegele
Design Stadtluft
Druck Druckerei Thoma AG
Dieses Programmheft erscheint einmalig zum Abokonzert am 28.10.2023, in einer Auflage von 1000 Exemplaren. Inhaber von Urheberrechten, die wir nicht ermitteln konnten, werden wegen nachträglicher Rechtsabgeltung um Nachricht gebeten.
WHAT ARE WE HERE FOR?
Greater chemistry
Greater chemistry is a promise. A promise to ourselves and to the world. To never stand still. To reflect achievements. It’s a promise to strive for a future worth living, for harmonious coexistence, and for greater solutions with a greater impact, Greater chemistry – between people planet. That is our purpose. That is how we are measured.
