«Haydn beseelt» - Abokonzert Kammerorchester Basel | Abendprogramm

Page 1


SEELT BE HAYDN

Birgitte Christensen Sopran

Kristina Hammarström Alt

Jeremy Ovenden Tenor

Christian Senn Bass

Zürcher Sing-Akademie

René Jacobs Leitung

Mi 3.12.2025 – 19.30 Uhr, Martinskirche Basel

Wir danken unseren Partnerinnen und Partnern

Presenting Sponsor

Clariant Foundation

Sponsor

Novartis

Konzertsponsoren

Primeo

Produktsponsoren

Garage Keigel

Hotel Teufelhof

Interbit

Remaco

Bider & Tanner

Medienpartner

Radio SRF 2 Kulturclub

Freunde

Freundeskreis Kammerorchester Basel

Les amis passionnés

Ungenannte Mäzene und Förderer

Förderpartner

Stiftung Kammerorchester Basel

GGG Basel

Ernst Göhner Stiftung

Öffentliche Beiträge

Abteilung Kultur Basel-Stadt

Das Konzert wird ermöglicht durch die Joseph Haydn Stiftung Basel.

Bitte beachten Sie: Das Konzert wird auf Video aufgezeichnet.

Immer informiert über alle Konzerte und Aktivitäten des Kammerorchester Basel mit unserem Newsletter. Mit diesem QR-Code zur Anmeldung:

Das Kammerorchester Basel war mit diesem Programm auf Tournee:

28.11.2025 Zürich, Fraumünster

30.11.2025 Lutry, Temple de Lutry

Mi 3.12.2025 – 19.30 Uhr, Martinskirche Basel

Joseph Haydn (1732 – 1809)

Missa Sancti Bernardi von Offida in B-Dur, HOB. XXII/10 («Heiligmesse»)

Kyrie

Gloria

Credo

Sanctus

Benedictus

Agnus Dei

I. Kyrie

II. Gloria in excelsis Deo

III. Gratias agimus tibi

IV. Qui tollis peccata mundi

V. Quoniam tu solus Sanctus

VI. Credo in unum Deum

VII. Et incarnatus est

VIII. Et resurrexit

IX. Et vitam venturi

X. Sanctus

XI. Benedictus

XII. Agnus Dei

XIII. Dona nobis pacem 35'

Pause 15'

Missa in Tempore Belli in C-Dur, HOB. XXII/9 («Paukenmesse»)

Kyrie

Gloria

Credo

Sanctus

I. Kyrie eleison

II. Gloria in excelsis Deo

III. Qui tollis

IV. Quoniam tu solus Sanctus

V. Credo in unum Deum

VI. Et incarnatus est

VII. Et resurrexit

VIII. Et vitam venturi saeculi

IX. Sanctus

Benedictus X. Benedictus

Agnus Dei

XI. Agnus Dei 45'

Konzertende ca. 21.15 Uhr

Besetzung

Birgitte Christensen Sopran

Kristina Hammarström Alt

Jeremy Ovenden Tenor

Kammerorchester Basel

Flöte

Anne Freitag*

Oboe

Thomas Meraner

Francesco Capraro

Klarinette

Etele Dosa

Markus Niederhauser

Fagott

Carles Cristobal

Matteo Severi

Horn

Konstantin Timokhine

Mark Gebhart

Trompete

Giuseppe Frau

Jan Wollmann

Violine 1

Daniel Bard

Regula Schär

Eva Miribung

Tamás Vásárhelyi

Fanny Tschanz

Violine 2

Antonio Viñuales

Valentina Giusti

Irmgard Zavelberg

Mirjam SteymansBrenner

Nina Candik

Viola

Mariana Doughty

Bodo Friedrich

Stefano Mariani

Violoncello

Martin Zeller

Georg Dettweiler

Hristo Kouzmanov

Kontrabass

Peter Pudil

Niklas Sprenger

Orgel

Giorgio Paronuzzi

Pauke

Alexander Schröder

*nur «Paukenmesse» Stand 14.11.2025, Änderungen vorbehalten

Christian Senn Bass

René Jacobs Leitung

Zürcher Sing-Akademie

Einstudierung Sebastian Breuing

Sopran

Keiko Enomoto

Alina Godunov

Jenny Högström

Stefanie Knorr

Hannah Mehler

Anne Montandon-Toledo

Marie Rihane

Ulla Westvik

Alt

Franziska Brandenberger

Nadia Catania

Lucija Ercegovac

Maria Chiara Gallo

Tenor

Dan Dunkelblum

Michael Etzel

Florian Feth

Sebastian Lipp

Tiago Oliveira

Florian Schmitt

Patrick Siegrist

Bass

Andrey Akhmetov

Matija Bizjan

Romain Favre

Gergely Kereszturi

Jan Kuhar

Julián Millán

Manuel Nickert

Antonella Gnagnarelli

Elisabeth Irvine

Marcjanna Myrlak

Isabel Pfefferkorn

Sarah Widmer

Anne-Kristin Zschunke

Einfache Sprache

Das Programm in einfacher Sprache

Sie hören heute zwei Messen von Joseph Haydn.

1.) Missa Sancti Bernardi de Offida

In dieser Messe erklingt das Lied «Heilig, heilig, heilig».

Das Lied war zu Haydns Zeit ein bekannter österreichischer Segensgesang.

Das Lied gibt der Messe ihren Spitznamen «Heiligmesse»

Haydn gab ihr den Namen «Missa Sancti Bernardi de Offida». Er widmete sie dem Kapuziner-Mönch Bernhard von Offida.

Der wurde 1795 seliggesprochen.

Selig sprechen bedeutet, dass die Kirche einen Menschen als besonders gut und vorbildlich bezeichnet.

Die Kirche spricht diese Menschen selig, das ist eine Art Preis. Man darf zu diesem Menschen beten und um Hilfe bei Gott bitten.

2.) Missa in Tempore Belli

Das heisst übersetzt: Messe in Zeiten des Krieges.

Als Haydn diese Messe schrieb, eroberte Napoleon Teile Europas. Die Menschen hatten Angst vor Krieg.

Auch diese Messe hat einen Spitznamen: Paukenmesse.

Pauken sind die grossen Trommel-Instrumente im Orchester. Die Pauken hört man in dieser Messe besonders oft.

Am Ende klingen sie wie Donner oder Kanonenschüsse.

Haydn wollte eine Musik schreiben, die Mut macht.

Es ist eine besondere und aufregende Musik entstanden.

Im Lexikon auf Seite 13 wird die Musik-Gattung Messe erklärt.

Das Kammerorchester Basel setzt sich für eine inklusive Gesellschaft ein. Ein Text in einfacher Sprache ist Teil davon.

Messen eines Meisters

Was ist grösser, was wiegt schwerer, eine Sinfonie oder ein Streichtrio? Eigentlich eine überflüssige Frage, denn man kann die Bedeutung der musikalischen Gattungen nicht auf einer Skala von 1 bis 100 bemessen. In der Kunst ist fast alles subjektiv. Und trotzdem: Es gibt in der klassischen Musik eine ungeschriebene Rangordnung der Gattungen, und ungeschriebene Regeln sind oft die langlebigsten. In dieser Hierarchie steht sicher die Oper weit oben, neben der Sinfonie. Streichquartette haben vor allem für Kenner und ausübende Musiker:innen eine herausragende Bedeutung, weniger für die breite Masse der Musikliebenden. Warum diese Überlegung aus Anlass einer Aufführung von zwei Messen des Wiener Klassikers Joseph Haydn? Weil Haydn in fast allen Musikarten einen Spitzenplatz einnahm, von der Oper vielleicht abgesehen. Das zeigt schon die schiere Anzahl seiner über 100 Sinfonien und 68 Streichquartette. Nicht zu reden von seinen bedeutenden, auf Beethoven vorausweisenden Klaviersonaten. Haydn war ein Vielschreiber, aber ohne negativen Beigeschmack dieses Wortes, denn er komponierte nie nach Schema F, sondern schuf lauter musikalische Unikate.

Darüber geht leicht vergessen, dass Haydn – katholisch getauft und als Kind Wiener Sängerknabe – in seinem für damalige Verhältnisse langen Leben nicht weniger als 14 Messen geschaffen hat. Er war schon als Kind mit der römisch-katholischen Kirchenmusik vertraut und konnte seine offenbar reine Singstimme in zahlreichen Gottesdiensten und Kirchenkonzerten zum Klingen bringen. Auch als Erwachsener verlor er nie das Interesse an der geistlichen Musik.

Allerdings gelten Messen als «angewandte» oder «Gebrauchsmusik» und haben nicht dasselbe Prestige wie andere musikalische Gattungen. Hinzu kommt, dass das «Ordinarium missae», die gleich bleibende Abfolge der Messesätze im katholischen Gottesdienst, im Text keinerlei Änderungen zulässt und seit Jahrhunderten festgelegt ist. Der Gestaltungsradius für Komponist:innen ist da von vornherein begrenzt.

Musik zur Seligsprechung

Diese Einschränkungen hinderten Haydn nicht daran, auch in der geistlichen Musik seine unverwechselbare Meisterschaft zu zeigen. Das gilt auch für die beiden Werke unseres Programms. Sie stammen aus dem Jahr 1796. Haydn war damals 64 Jahre alt und auf dem Gipfel seines Könnens. Er war seit 1785 Mitglied der Wiener Freimaurerloge «Zur wahren

Eintracht» und hatte sich eine umfangreiche Bibliothek zugelegt, die auch zahlreiche Schriften der sogenannten Aufklärung enthielt. Entgegen einem verbreiteten Vorurteil waren weder die Freimaurerei noch die Aufklärung pauschal kirchenfeindlich oder gar atheistisch orientiert. Haydn war seit den frühen Neunzigerjahren Kapellmeister am Hof der Familie Esterházy und konnte sein Talent auf allen Ebenen ausspielen. Nachdem sein Vorgänger 1766 gestorben war, konnte er sich endlich auch der Kirchenmusik zuwenden und schuf eine Fülle geistlicher Werke, die weit über die damaligen Konventionen hinausführten. In den Worten des Haydn-Forschers Ludwig Finscher betrieb Haydn auch und gerade in seiner Kirchenmusik die «experimentelle, systematische Erforschung der kompositorischen Möglichkeiten einer Gattung» und trug damit entscheidend zu ihrer Weiterentwicklung bei. Fast unglaublich, dass er neben der Komposition zahlreicher weltlicher und geistlicher Werke noch Zeit hatte, bis zu 150 Konzerte pro Saison einzustudieren und zu leiten!

Die Missa Sancti Bernardi de Offida in B-Dur wird auch «Heiligmesse» genannt. Wohl deshalb, weil Haydn in das «Sanctus» der Messe das populäre Kirchenlied mit seiner charakteristischen Terzenmelodie eingewoben hat. Und die Nachwelt war nun einmal an griffigen Bezeichnungen für die Messen des Franz Joseph Haydn interessiert. Haydn selbst zog einen anderen Namen vor: «Missa Sancti Bernardi de Offida». Er ehrte damit den Kapuzinermönch Bernhard von Offida, der 1795 vom Papst seliggesprochen wurde. Hinzu kam eine zweite Ehrung, denn die Seligsprechung fiel mit dem Namenstag der Fürstin Esterházy zusammen.

Maria Josepha Hermengilde Esterházy de Galantha gemalt von August Friedrich Oelenhainz, Liechtenstein, The Princely Collections © wikimedia commons

Volkstümliche Töne hat Haydn nicht nur im «Sanctus», sondern auch im «Benedictus» dieser Messe angeschlagen. Dieses fällt mit der Tonart Es-Dur ein wenig aus dem Rahmen; ausser dem in b-Moll stehenden «Agnus Dei» stehen alle Sätze dieser Messe in B-Dur. Hier lässt Haydn im Abschnitt «Dona nobis pacem» für einige Sekunden auch militärische Rhythmen anklingen – die Bitte um Frieden wird durch die hörbar gemachte Bedrohung intensiviert.

Warnung vor dem Krieg

Diesen Charakterzug verstärkt Haydn in der zweiten Messe aus dem Jahr 1796, der sogenannten «Paukenmesse». Auch sie hat offiziell einen anderen, weniger griffigen Namen: «Missa in Tempore Belli», Messe in Kriegszeiten. Natürlich ist Frieden ein immerwährendes Menschheitsthema, aber in diesem Fall geht es nicht um eine abstrakte Friedensbitte, sondern um eine ganz reale Bedrohung: In jener Zeit lag Österreich im Krieg mit den Truppen Napoleons, die im Spätsommer 1796 schon in der Steiermark standen und immer näher in Richtung Wien rückten.

Die dröhnenden Pauken und schmetternden Trompeten in diesem Werk dienen also weniger der Festlichkeit als der Warnung vor einem kriegerischen Angriff.

Entsprechend hat schon Haydns erster Biograf, Georg August Griesinger, die ungewöhnlich starke Präsenz der Pauken in dieser Messe hervorgehoben. Schon im ersten Satz, «Kyrie eleison», sind sie unüberhörbar. Dann vor allem an einer Stelle im «Agnus Dei». Griesinger: «In dieser Messe sind die Worte Agnus Dei, qui tollis peccata mundi, auf eigene Art mit Begleitung der Pauken vorgetragen, ‘als hörte man den Feind schon in der Ferne kommen’. Bey den darauf folgenden Worten: dona nobis pacem, lässt er auf einmal alle Stimmen und Instrumente rührend einfallen.»

Eine andere Deutung zielt weniger auf eine realistische Darstellung des feindlichen Heeres als auf das Herzklopfen eines Menschen in Furcht vor dem kriegerischen Überfall. Die Friedensbitte wäre dann eine Bitte um inneren Frieden, um Gelassenheit und Gottvertrauen. Wie auch immer man die Dinge sieht (oder hört): Haydn ist mit diesem Paukensolo eine Musik von beklemmender Intensität gelungen.

Erstmals mit Klarinetten

In dem in C-Dur stehenden Werk lässt Haydn einmal mehr vier Vokalsolist:innen im Wechsel mit dem Chortutti zu Wort kommen. Dabei vermeidet er erneut jeden Schematismus. So verbindet er zum Beispiel im «Gloria» den solistischen Bass mit einer Kantilene des Solocellos, was einen bezaubernden Klangeffekt ergibt. Ebenso wie das «Gloria» ist das «Credo», das Glaubensbekenntnis also, dreiteilig angelegt. Hier folgt einem mit einer Fuge beginnenden C-Dur-Teil ein längeres Adagio in c-Moll. Für die Wiener Erstaufführung wenige Wochen nach der Uraufführung in Eisenstadt hat Haydn hier erstmals in einer Messe zusätzlich zu den Oboen auch Klarinetten vorgesehen. Heutigen Ausführenden ist es freigestellt, ob sie die Originalversion oder die um Klarinetten erweiterte, etwas romantischer klingende Fassung spielen wollen. Höchst bildhaft gestaltet der Komponist die Abfolge des Leidens und Sterbens Jesu mit der Auferstehung, die wie eine klangliche Explosion wirkt. «Et vitam venturi saeculi», die Aussicht auf die kommende Glückseligkeit, ist als energische, hoffnungsfrohe Fuge gestaltet. Im «Sanctus» ist – endlich, möchte man sagen – der solistische Tenor zu hören, während das nachfolgende «Benedictus» fast ausschliesslich den vier Gesangssolist:innen gehört. Einen Höhepunkt des Ganzen bildet der Satz «Agnus Dei» mit seinen Pauken und Trompeten, die keinen Zweifel daran lassen, dass die Lage ernst ist. Die Friedensbitte («Dona nobis pacem») klingt in Haydns Vertonung weniger flehend als fordernd. Hier spaltet Haydn die Silben («pa-cem») auf, so dass man sich an Lautkompositionen aus dem 20. Jahrhundert erinnert fühlen kann. Es scheint wirklich fast nichts zu geben, was dieser fromme und dienstbare Musikschöpfer nicht im späten 18. Jahrhundert schon vorweggenommen hätte!

«Wenn ich aber an Gott denke, ist mein Herz so voll Freude, dass mir die Noten wie von der Spule laufen.»
Joseph Haydn

Missa Sancti Bernardi von Offida

Missa in Tempore Belli

Die Messetexte sind identisch, auch wenn die Sätze im Programmablauf anders erscheinen. Eine abweichende Textstelle wird durch * gekennzeichnet. Die Unterschiede zwischen den Messen entstehen in der Musik.

I. Kyrie

Kyrie eleison.

Christe eleison. Kyrie eleison.

II. Gloria

Gloria in excelsis Deo. Et in terra pax hominibus bonae voluntatis.

Laudamus te, benedicimus te, adoramus te, glorificamus te.

Gratias agimus tibi propter magnam gloriam tuam.

Domine Deus, Rex coelestis, Deus Pater omnipotens, Domine Fili unigenite, Jesu Christe,

Domine Deus, Agnus Dei, Filius Patris.

Qui tollis peccata mundi, miserere nobis.

Qui tollis peccata mundi, suscipe deprecationem nostram.

Qui sedes ad dextram Patris, miserere nobis.

Quoniam tu solus sanctus, tu solus Dominus,

Herr, erbarme dich. Christe, erbarme dich. Herr, erbarme dich.

Ehre sei Gott in der Höhe. Und auf Erden Friede den Menschen, seiner Gnade.

Wir loben dich, wir preisen dich, wir beten dich an, wir verherrlichen dich.

Wir danken dir ob deiner grossen Herrlichkeit.

Herr Gott, König des Himmels, Gott, allmächtiger Vater.

Herr Jesus Christus, eingeborener Sohn,

Herr Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters.

Der du trägst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.

Der du trägst die Sünden der Welt, nimm an das Gebet von uns.

Der du sitzest zur Rechten des Vaters, erbarme dich unser.

Denn du allein bist heilig, du allein der Herr,

WISSEN IN DER MITTE

Das Kammerorchester Basel spielt vieles für viele.

Hör-Impuls

Die Paukenschläge im Agnus Dei der «Paukenmesse» erinnern an den französischen Armeepaukenwirbel mit charakteristischem anapästischem (kurz-kurz-lang) Rhythmus. Haydn verbindet die kriegerischen Paukenklänge mit der Bitte um Frieden im Text, was Ludwig van Beethoven inspirierte und in seiner «Missa solmenis» ausgestaltete.

Zum Hörbeispiel

Neben dem Hörbeispiel ist auch dieses Programmheft über den QR-Code abrufbar.

Das Kammerorchester Basel spielt auch ohne Dirigent:in.

Messe

Die Musikgattung Messe (Missa) ist eine meist mehrstimmige, oft kunstvolle Vertonung der liturgischen Texte der katholischen Messe. Sie umfasst die festen Teile des Ordinariums: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei. Komponisten vertonen diese Texte seit dem Mittelalter, häufig für Chor und teils mit Instrumentalbegleitung. Die Messe ist zentral für die Kirchenmusik und prägt viele bedeutende Werke der Musikgeschichte.

Klassik (1750 — 1820)

Die Klassik war eine Epoche des Umbruchs und der Erneuerung. Die Musik ist melodiös, formal ausgewogen und harmonisch strukturiert; es entstanden neue Formen und Ausdrucksmöglichkeiten.

Die Musiker:innen befreiten sich von traditionellen Zwängen und entwickelten sich zu freien Künstlerpersönlichkeiten.

Wichtige Vertreter sind: Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven.

Hoboken-Verzeichnis

Die Kompositionen Joseph Haydns sind im Hoboken-Verzeichnis zusammengestellt und werden durch das Sigel HOB abgekürzt. Der Musikwissenschaftler Anthony van Hoboken hat dieses Verzeichnis erstellt, es erschien von 1957 bis 1978 in drei Bänden. Das Hoboken-Verzeichnis ist nicht chronologisch, sondern nach Werkgruppen sortiert.

Das Kammerorchester Basel braucht nicht viel, aber genug.

Joseph

Haydn

Missa Sancti Bernardi von Offida in B-Dur HOB. XXII/10 («Heiligmesse»)

Besetzung

2 Oboen, 2 Klarinetten, 1 Fagott, 2 Hörner, 2 Trompeten, Streicher, Pauken, Orgel

Entstehung

1796

Uraufführung

11. September 1796 in der Bergkirche in Eisenstadt

Dauer

ca. 40 Minuten

Ausgabe

Urtext, Carus 40.608

Missa in Tempore Belli in C-Dur HOB. XXII/9 («Paukenmesse»)

Besetzung

1 Flöte, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 1 Fagott, 2 Hörner, 2 Trompeten, Streicher, Pauken, Orgel

Entstehung

1796

Uraufführung

26. Dezember 1796 in der Piaristenkirche Maria Treu in Wien

Dauer

ca. 45 Minuten

Ausgabe

Urtext, Carus 40.607

Das Kammerorchester Basel ist ein guter Partner und hat viele Freund:innen.

IN DER MITTE

tu solus altissimus Jesu Christe. Cum Sancto Spiritu in gloria Dei Patris.

Amen.

III. Credo

Credo in unum Deum. Patrem omnipotentem, factorem coeli et terrae, visibilium omnium et invisibilium. Et in unum Dominum Jesum Christum, Filium Dei unigenitum.

Et ex Patre natum ante omnia saecula.

Deum de Deo, lumen de lumine, Deum verum de Deo vero.

Genitum, non factum, consubstantialem Patri: per quem omnia facta sunt.

Qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de coelis.

Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine:

et homo factus est. Crucifixus etiam pro nobis: sub Pontio Pilato passus et sepultus est.

Et resurrexit tertia die, secundum Scripturas. Et ascendit in coelum: sedet ad dexteram Patris.

Et iterum venturus est cum gloria, judicare vivos et mortuos: cuius regni non erit finis.

du allein der Höchste, Jesus Christus. Mit dem heiligen Geist in der Herrlichkeit Gott des Vaters. Amen.

Ich glaube an einen Gott.

Den Vater, den allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, alles Sichtbaren und Unsichtbaren. Und an den einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, einziggeboren.

Und aus dem Vater geboren vor aller Zeit.

Gott von Gott, Licht vom Licht. Wahrer Gott vom wahren Gott. Gezeugt, nicht erschaffen, gleichen Wesens mit dem Vater: durch den alles geschaffen worden ist.

Der wegen uns Menschen und wegen unseres Heiles herabgestiegen ist aus den Himmeln.

Und der Fleisch geworden ist durch den Heiligen Geist aus Maria, der Jungfrau: und der Mensch geworden ist.

Der gekreuzigt wurde auch für uns, unter Pontius Pilatus gelitten hat und begraben worden ist.

Und der auferstand am dritten Tage nach den Schriften, und aufgefahren ist in den Himmel, der sitzet zur Rechten des Vaters.

Und der wiederkommen wird mit Herrlichkeit, um zu richten die Lebenden und die Toten, für dessen Reich kein Ende sein wird.

5. FESTIVAL

26–28/12/2025

HERZERWÄRMENDE VOKALKUNST IN VOLLENDUNG

Das Mini-Festival in Basel

KLASSIKSTERNE-ACAPPELLA.CH

Et in Spiritum Sanctum, Dominum et vivificantem.

*Quicum Patre, cum Patre et Filio simul adoratur, et conglorificatur:*

qui locutus est per Prophetas.

Et unam sanctam catholicam et apostolicam Ecclesiam.

Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.

Et expecto resurrectionem mortuorum.

Et vitam venturi saeculi. Amen.

IV. Sanctus

Sanctus, Sanctus, Sanctus. Sanctus Dominus Deus Sabaoth. Pleni sunt coeli et terra gloria tua.

Osanna in excelsis.

V. Benedictus

Benedictus qui venit in nomine Domini.

Osanna in excelsis.

VI. Agnus Dei

Agnus Dei, qui tollis peccata mundi: miserere nobis.

Dona nobis pacem.

*nur in der Heiligmesse*

Und an den Heiligen Geist, den Herrn, den lebendigmachenden.

*Der mit dem Vater und dem Sohn zugleich angebetet und verherrlicht wird:*

der geredet hat durch die Propheten. Und eine heilige weltweite und apostolische Kirche.

Ich bekenne eine Taufe zur Vergebung der Sünden.

Und ich warte auf die Auferstehung der Toten.

Und das Leben in der zukünftigen Weltzeit. Amen.

Heilig, heilig, heilig.

Heilig ist der Herr Gott Zebaoth.

Voll sind die Himmel und die Erde des Ruhmes dein.

Gepriesen sei der da kommt im Namen des Herrn. Hosianna in der Höhe.

Lamm Gottes, der du trägst die Sünden der Welt, erbarme dich unser.

Gib uns Frieden.

ANNA LUCIA RICHTER GIOVANNI ANTONINI

IL GIARDINO ARMONICO JOSEPH HAYDN

ALEXANDRA SOSTMANN ARIS QUARTETT

MARIA MILSTEIN HEITOR VILLA-LOBOS

ROBERT SCHUMANN MASATO SUZUKI

AUS DEMF.F FF

MAXIM EMELYANICHEV CAMERATA BERN

ANTONÍN DVOŘÁK GABRIEL SCHWABE

SERGEJ PROKOFJEW JERUSALEM QUARTET

JOHANN SEBASTIAN BACH LIV MIGDAL

PETER TSCHAIKOWSKY KAIJA SAARIAHO

LEIF OVE ANDSNES AUGUSTIN HADELICH

PETR POPELKA LINA TUR BONET SOFIA

GUBAIDULINA LUDWIG VAN BEETHOVEN NÚRIA RIAL JOHANNA SENFTER ASTOR

PIAZZOLLA MUZIO CLEMENTI PATRICIA

KOPATCHINSKAJA JULIUS OTTO GRIMM

MILAN SILJANOV NATHALIE STUTZMANN

ENSEMBLE MUSIKFABRIK TRIO FONTENAY NATALIA VAN DER MERSCH AMY BEACH ANNA LUCIA RICHTER GIOVANNI ANTONINI

Jetzt Probeabo abschließen: 3 Ausgaben zum Preis von 2* DEUTSCHLANDS GROSSES KLASSIKMAGAZIN *3 Ausgaben zum Vorteilspreis von 21,60 €.

Extrakonzert: ACI, GALATEA E POLIFEMO

Di 4.8.2026 – 19.30 Uhr, Martinskirche

Georg Friedrich Händel

Ouvertüre zur Oper «Agrippina», HWV 6 «Aci, Galatea e Polifemo», HWV 72, dramatische Kantate Konzertante Aufführung

Der junge Händel macht aus der Geschichte ein wahres Feuerwerk von Musik voller schmachtender Liebesduette, Klagegesänge und Arien, die sämtliche musikalische Affekte auskosten.

Mit: Kateryna Kasper Aci, Sophie Harmsen Galatea, Luigi De Donato Polifemo, René Jacobs Leitung

Biografie

Spiellust und musikalischer Entdeckergeist zeichnen das Kammerorchester Basel seit seiner Gründung 1984 aus. Mit grosser Energie und stilistischer Offenheit widmen sich die Musiker:innen einem breiten Repertoire. Dabei entsteht ein lebendiger, unverwechselbarer Klang, getragen von der Begeisterung für gemeinsames Musizieren auf höchstem Niveau.

Die ausführlichen Biografien der Künstler:innen und des Kammerorchester Basel lesen Sie auf unserer Website: Die Recherche für die Kurzbiografien entstanden mit Hilfe von KI (perplexity.ai). Vorschau

Jetzt Tickets sichern:

Kammerorchester Basel © Matthias Müller

Ausgezeichnet mit dem Schweizer Musikpreis 2019, begeistert das Kammerorchester Basel mit künstlerischer Exzellenz und Ausdauer. Eine preisgekrönte Diskografie und vielfältige Vermittlungsformate runden das lebendige Wirken des Orchesters ab. Seit 2019 ist die Clariant Foundation Presenting Sponsor des Kammerorchester Basel.

Name

Birgitte Christensen

Instrument Gesang – Sopran

Ausbildung

Sie schloss ihr Studium 1997 an der Norwegischen Musikakademie ab.

Gemeinsam mit dem Kammerorchester Basel gespielt

Dies ist das dritte Projekt.

Mein musikalischer Glücksmoment

Wenn ich mich mit der Musik eins fühle und ganz in den Rollen und Klängen aufgehe. Besonders glücklich macht es mich, wenn ich eine unmittelbare Verbindung zum Publikum herstellen kann. Diese Momente sind erfüllend für mich.

Name

Kristina Hammarström

Instrument Gesang – Alt

Ausbildung

Sie studierte Gesang in Stockholm.

Gemeinsam mit dem Kammerorchester Basel gespielt Dies ist das siebte Projekt.

Mein Gesang

Ich singe beweglich, klangsatt und koloratursicher. Meine Artikulation und Ausdrucksspanne sind mir besonders wichtig. Meine Interpretationen betonen lyrische und dramatische Facetten.

Kristina Hammarström © Emilie Kroon
Birgitte Christensen © Beate Willumsen

Name Jeremy Ovenden

Instrument Gesang – Tenor

Ausbildung

Gesangsstudium am Royal College of Music and Drama in London bei Noman Bailey und Neil Mackie, sowie eine private Gesangsausbildung bei Nicolai Gedda.

Mein Gesang

Jeremys Gesang wird als schlank, flexibel und elegant beschrieben.

Letzte Aufnahme

Johann Adolph Hasse: Piramo e Tisbe mit der Akademie für Alte Musik Berlin, erschienen bei Harmonia Mundi, 2025.

Name Christian Senn

Instrument Gesang – Bass

Ausbildung

Masterstudium in Biologie, anschliessend Gesangsausbildung an der Akademie für junge Sänger am Teatro alla Scala in Mailand.

Mein musikalischer Glücksmoment Ich begeistere mich für das Belcanto-Repertoire und empfinde grosse Freude in der Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstler:innen.

Letzte Aufnahme

Joseph Haydn: Missa Cellensis in honorem Beatissimae Virginis Mariae (2025) gemeinsam mit dem Kammerorchester Basel und René Jacobs erschienen bei Alpha Classics.

Jeremy Ovenden © zVg
Christian Senn © Elena Sconfietti

Name

René Jacobs

Ausbildung

Neben seinem Studium der Altphilologie in Gent studierte er Gesang.

Preise (eine Auswahl)

Musikfest-Preis Bremen (2024), Docotor Honoria Causa in Innsbruck und Gent, ECHO (2014)

Mein musikalischer Glücksmoment

Das kreative Arbeiten und die Freude am musikalischen Gestalten und Interpretieren klassischer Kompositionen sind die Momente, die mich in meiner Arbeit glücklich machen.

Name Zürcher Sing-Akademie

Gründung

2011

Unser Klang

Unser klarer, organisch wirkender Klang ist agil, wandelbar und konturiert. Unsere Sänger:innen sind für ihre klangliche Exzellenz und den musikalischen Ausdruck bekannt. So verschmelzen die Stimmen harmonisch mit den Orchestern.

Letzte Aufnahmen

Eine Porträt-CD zu Frank Martin sowie 2025 Haydns Missa Cellensis mit dem Kammerorchester Basel beim Label Alpha Classics.

Zürcher Sing-Akademie © Priska Ketterer
René Jacobs © Philippe Matsas

Mo 15.12.2025 – 19.30 Uhr, Stadtcasino

Abokonzert: THE TRUMPET SHALL SOUND,

G. F. Händel: «Messiah»

Grace Davidson Sopran

Martha McLorinan Alt

Jeremy Budd Tenor

Florian Störtz Bass

Tenebrae Choir

Nigel Short Leitung

EXTRAKONZERT AM SA 20.12.2025

Mi 31.12.2025 – 21.00 Uhr, Don Bosco

Silvester-Nachtklang: MASKS, FANCIES AND CONFETTI

Musik von H. Purcell, J. Blow, M. Locke, C. Gibbons und folkloristische Melodien aus Irland und Schottland.

Dmitry Smirnov Barockvioline, Katya Polin

Barockvioline, Blockflöte, Tin Whistle, Martin

Zeller Barockcello, Viola da Gamba, Sergio Ciomei Cembalo, Klavier, Julian Nicosia Tanz

Fr 23.1.2026 – 19.30 Uhr, Stadtcasino

Abokonzert: HELDENTATEN

L. Cherubini: Ouvertüre zur Oper «Médée», É. Méhul: Sinfonie Nr. 1 in g-Moll, L. v. Beethoven: Musik zu Goethes Trauerspiel «Egmont»

Anett Fritsch Sopran

Dominique Horwitz Sprecher

Giovanni Antonini Leitung

Do 5.2.2026 – 21.00 Uhr, Museum Tinguely

Nachtklang im Museum: UNTER STROM Mit: Eva Miribung, Mathias Weibel und Salomé Im Hof

Di 10.2.2026 – 19.30 Uhr, Stadtcasino

Abokonzert: DIE FREIHEIT ZU LIEBEN

C. Schumann: Konzert für Klavier und Orchester in a-Moll, E. Mayer: Sinfonie Nr. 4 in h-Moll, R. Schumann: Konzert für Klavier und Orchester in a-Moll

Alexandra Dovgan Klavier

Delyana Lazarova Leitung

Fr 13.3.2026 – 19.30 Uhr, Don Bosco

Abokonzert: TANZT!

I. Strawinsky: Danses Concertantes, W. A. Mozart: Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 in A-Dur, Sinfonie Nr. 31 in D-Dur «Pariser Sinfonie», M. Svoboda: «Pas de deux» (UA), C. Saint-Saëns: Introduction und Rondo-Capriccioso

Bomsori Kim Violine

Baptiste Lopez Violine und Leitung

Mike Svoboda Leitung Svoboda

Wählen Sie Ihre Lieblingskonzerte und buchen Sie Ihre Tickets : www.kammerorchesterbasel.ch | 061 306 30 44 (Mo, Mi, Do: 10.30 – 12.30 Uhr) oder bei Bider & Tanner

Impressum

Herausgeber Kammerorchester Basel

Direktor Marcel Falk

Redaktion Claudia Dunkel, Anna Maier

Dieses Programmheft

Text Sigfried Schiebli

Design Stadtluft GmbH

Druck Gremper AG, Patteln

WHAT ARE WE HERE FOR?

Greater chemistry

Greater chemistry is a promise. A promise to ourselves and to the world. To never stand still. To reflect achievements. It’s a promise to strive for a future worth living, for harmonious coexistence, and for greater solutions with a greater impact, Greater chemistry – between people planet. That is our purpose. That is how we are measured.

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
«Haydn beseelt» - Abokonzert Kammerorchester Basel | Abendprogramm by Kammerorchester Basel - Issuu